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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Haarformvorrichtung, aufweisend eine Unterplatte und eine Oberplatte, wobei die Oberplatte und die Unterplatte derart konfiguriert sind, dass sie zwischen sich einen Formspalt ausbilden, der zum Formen darin befindlicher Haare ausgebildet ist. Eine solche Haarformvorrichtung ist aus der Druckschrift
US 6615847 B1 bekannt. Nachteilig ist jedoch bei dieser bekannten Haarformvorrichtung, dass sich der Formspalt lediglich entlang einer einzigen Welle in einer einzigen Ebene erstreckt, so dass die im Formspalt befindlichen Haare ausschließlich in dieser einzigen Ebene gewellt werden können. Dieses hat den Nachteil, dass die Haare nach der Behandlung vergleichsweise eintönig aussehen und die Wellen nach vergleichsweise kurzer Zeit ihre Wellenform wieder verlieren.
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Die WO 2008 / 054090 A1 hat eine Haarformvorrichtung zum Gegenstand, die zum Glätten von gelocktem Haar verwendet werden kann. Die Haarformvorrichtung ist dabei nicht an die Gesamtlänge des zu formenden Haares anpassbar. Die Haarlängen sind vielmehr nach und nach zu bearbeiten.
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Die
US 1 662 330 A beschreibt eine beheizbare Haarformvorrichtung. Eine Anpassung der Haarformvorrichtung an die Haarlänge ist ebenfalls nicht möglich, sodass das Haar jeweils nur bereichsweise geformt werden kann. Weitere Haarformvorrichtungen sind auch aus der
DE 699 20 701 T2 , der
GB 264 748 A , der
DE 78 36 763 U1 und der
DE 119 382 A bekannt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haarformvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine ästhetisch interessantere Wellenformgebung erreichen und die Haltbarkeit der Wellengebung erhöhen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Haarformvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist der Formspalt derart doppelt wellenförmig ausgebildet, dass sich der Formspalt entlang zweier sich überlagernder und um 90° zueinander versetzten Wellen erstreckt. Durch diesen doppelt wellenförmig ausgebildeten Formspalt ist es vorteilhaft möglich, die Haare in zwei Ebenen zu wellen, so dass erstens ein abwechslungsreicheres Erscheinungsbild der Haare erreicht wird und zweitens die Haltbarkeit der erzeugten Wellen wesentlich verbessert werden kann.
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Die Haarformvorrichtung, die Unterplatte und die Oberplatte erstrecken sich entlang einer Längsrichtung, einer zur Längsrichtung senkrechten Breitenrichtung und einer zur Längsrichtung und zur Breitenrichtung senkrechten Höhenrichtung. Im Folgenden werden auch die Begriffe „vorne“ und „hinten“ bzw. „vordere“ und „hintere“ oder „vorwärtige“ und „rückwärtige“ verwendet, wenn Positionen oder Orte in Bezug auf die Längsrichtung beschrieben werden sollen. In Bezug auf die Breitenrichtung werden im Folgenden auch die Begriffe „links“ und „rechts“ verwendet. In Bezug auf die Höhenrichtung werden im Folgenden auch die Begriffe „unten“ und „oben“ bzw. „untere“ und „obere“ verwendet.
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Der Formspalt erstreckt sich entlang einer ersten Welle in einer ersten Ebene, die durch die Längsrichtung und die Breitenrichtung aufgespannt wird. Zugleich erstreckt sich der Formspalt entlang einer zweiten Welle in einer zweiten Ebene, die durch die Längsrichtung und die Höhenrichtung aufgespannt wird. Diese beiden Wellenformen überlagern sich im Formspalt, so dass der Formspalt sowohl in der ersten Ebene als auch in der zweiten Ebene wellenförmig ausgebildet ist. Die beiden Wellen sind um 90° zueinander versetzt, so dass auch die erste Ebene senkrecht zur zweiten Ebene angeordnet ist. Die beiden Wellen können grundsätzlich jede beliebige Form haben. Die beiden Wellen können unterschiedliche Formen haben, sie können aber auch identische Formen haben. Nur beispielhaft sei hier genannt, dass die erste Welle in der ersten Ebene S-förmig und die zweite Welle in der zweiten Ebene sinuskurvenförmig ausgebildet ist. Mit S-förmig kann z.B. eine Form gemeint sein, bei der die Welle zunächst eine 180° Kurve nach rechts und daran anschließend eine 180° Kurve nach links durchläuft. Es sind aber auch andere S-förmige Ausbildungen möglich. Die beiden Wellen können über ihre Erstreckung in der Längsrichtung veränderliche Wellenformen aufweisen, sie können aber auch über ihre Längserstreckung konstante bzw. gleichförmige Wellenformen aufweisen. Die beiden Wellen können somit über die Längsrichtung konstante Amplituden und/oder konstante Abstände zwischen Wellenbergen und Wellentälern haben. Die beiden Wellen können aber auch über die Längsrichtung variable Amplituden und/oder variable Abstände zwischen Wellenbergen und Wellentälern haben. Es kann insbesondere beispielhaft vorgesehen sein, dass die erste Welle in der ersten Ebene eine konstante S-Form aufweist und die zweite Welle in der zweiten Ebene eine konstante Sinuskurvenform aufweist. Dadurch wird vorteilhaft eine besonders effiziente Wellenerzeugung erreicht.
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Der Formspalt der Haarformvorrichtung wird gemäß einer beispielhaften Ausführungsform durch eine untere Rinne in der Unterplatte und durch eine obere Rinne in der Oberplatte gebildet. Der Formspalt wird somit zwischen der unteren Rinne in der Unterplatte und der oberen Rinne in der Oberplatte gebildet. Die untere Rinne ist nach oben hin offen. In die untere Rinne wird von oben das zu formende Haar eingelegt. Die untere Rinne verläuft in der ersten Ebene entlang bzw. in Form der ersten Welle, zum Beispiel S-förmig. Außerdem ist die untere Rinne in der zweiten Ebene in Form der zweiten Welle ausgebildet. So kann die untere Rinne zum Beispiel in der zweiten Ebene eine sinuskurvenförmige Ausbildung aufweisen, d.h. der Boden der unteren Rinne ist gemäß der zweiten Welle in der zweiten Ebene wellenförmig ausgebildet. Die obere Rinne ist bezüglich ihrer wellenförmigen Ausbildung in der ersten und der zweiten Ebene entsprechend der unteren Rinne ausgebildet. Die obere Rinne in der Oberplatte kann nach oben hin offen sein, sie kann aber auch nach oben hin geschlossen sein. Die obere Rinne kann als offenes Profil ausgebildet sein, sie kann aber auch als Vollprofil ausgebildet sein. Die obere Rinne ragt in die untere Rinne hinein, so dass der Formspalt in der Höhenrichtung zwischen der unteren Rinne und der oberen Rinne gebildet wird. Die obere Rinne hat somit im Vergleich zur unteren Rinne einen kleineren Querschnitt, damit sie in die untere Rinne hineinpasst. Die obere Rinne läuft somit in der ersten Ebene in der gleichen ersten Wellenform wie die untere Rinne. Der Boden der oberen Rinne ist korrespondierend zum Boden der unteren Rinne gemäß der zweiten Welle in der zweiten Ebene wellenförmig ausgebildet.
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In einer anderen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in der zweiten Ebene der Boden der unteren Rinne nach oben, d.h. in der Höhenrichtung gewölbt. Diese Wölbung hat die Ausbildung in Form zumindest eines Teils der zweiten Welle. Die zweite Welle kann zum Beispiel sinuskurvenförmig ausgebildet sein, so dass die Wölbung des Bodens der unteren Rinne als Teil einer Sinuskurve ausgebildet sein kann. So kann zum Beispiel der Boden der unteren Rinne derart ausgebildet sein, dass er in seiner Mitte einen oberen Scheitelpunkt aufweist, von dem zwei Flanken nach unten laufen. In der Längsrichtung wird die untere Rinne von zwei nach oben verlaufenden Seitenwänden begrenzt. Über der unteren Rinne befindet sich die obere Rinne. Die obere Rinne ragt von oben in die untere Rinne hinein und bildet dadurch den Formspalt zwischen der unteren Rinne unter oberen Rinne. Die Erstreckung der oberen Rinne in der Längsrichtung ist geringer als die Erstreckung der unteren Rinne in X Richtung. Der Boden der oberen Rinne ist in Form zumindest eines Teils der zweiten Welle ausgebildet. Der Boden der oberen Rinne kann eine ähnliche Wölbung aufweisen wie der Boden der unteren Rinne. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass der Boden der oberen Rinne parallel zum Boden der unteren Rinne verläuft. Die obere Rinne wird in Längsrichtung ebenfalls von zwei nach oben verlaufenden Seitenwänden begrenzt.
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Bei den Haaren handelt es sich insbesondere um menschliche Haare, es kann sich aber auch um tierische Haare handeln. Die Haare werden insbesondere im nassen Zustand eingebracht, sie können aber auch im halbtrockenen oder trockenen Zustand eingebracht werden. Nach dem Einlegen der Haare in die untere Rinne wird die Oberplatte derart auf die Unterplatte aufgebracht, dass die in der Oberplatte nach unten ausgeformte konvexe obere Rinne mit der unteren Rinne in der Unterplatte korrespondiert und zwischen dem Boden der unteren Rinne in der Unterplatte und der oberen Rinne in der Oberplatte der Formspalt ausgebildet wird, in dem sich dann die eingelegten Haare befinden. Die Haare im Formspalt werden dann entsprechend der Ausbildung des Formspalts geformt bzw. gewellt. Dazu verbleiben die Haare eine gewisse Zeit in dem Formspalt. Es kann vorgesehen sein, dass die Unterplatte und/oder die Oberplatte beheizbar sind. Außerdem können die Haare durch einen Haartrockner oder einen Föhn getrocknet werden. Die Oberplatte wird nach einer gewissen Verweilzeit von der Unterplatte getrennt, so dass der Formspalt aufgehoben wird und die Haare entnommen werden können. Es kann alternativ vorgesehen sein, dass die Haare durch Ziehen aus dem Formspalt herausgezogen werden können, ohne dass dafür die Unterplatte von der Oberplatte getrennt wird.
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Es ist vorgesehen, dass die Haarformvorrichtung modulartig ausgebildet ist. Modulartig heißt, dass die Haarformvorrichtung zur Anpassung an unterschiedliche Haarlängen mehrere Module bzw. Segmente aufweist, die variabel je nach Anforderung zusammenfügbar sind. Diese Module bzw. Segmente werden im Folgenden Mittelstücke und Endstücke genannt.
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Das Mittelstück ist erfindungsgemäß über Nutfederverbindungen mit den Endstücken verbunden. Dadurch kann eine besonders stabile Verbindung erreicht werden, wobei zugleich eine besonders einfache Lösbarkeit der Endstücke von dem Mittelstück erreichbar ist. Dadurch ist eine besonders komfortable Bedienbarkeit der Haarformvorrichtung erreichbar. Zur Verbindung des Mittelstücks mit dem Endstück kann das Mittelstück zum Beispiel eine Nut aufweisen, die sich an der Außenwand des Mittelstücks erstreckt. Das Endstück weist eine entsprechende Ausformung bzw. Feder auf, die der Form der Nut im Mittelstück entspricht. Diese Ausformung bzw. Feder kann zum Beispiel an der Außenwand des Endstücks angeordnet sein. Zur Verbindung des Endstücks mit dem Mittelstück wird dann das Endstück mit seiner Feder in senkrechter Richtung von oben nach unten in die Nut des Mittelstücks eingeführt. Dadurch entsteht eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Endstück und dem Mittelstück. Diese Verbindung lässt sich auch auf einfache Weise wieder lösen, indem das Endstück in senkrechter Richtung von unten nach oben wieder aus der Nut des Mittelstücks herausgezogen wird. In entsprechender Weise kann auch das Endstück eine Nut aufweisen, die sich an der Außenwand des Endstücks erstreckt. In diese Nut wird eine Ausformung bzw. Feder an der Außenwand des Mittelstücks von oben nach unten eingeschoben, so dass eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Mittelstück und dem Endstück entsteht.
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Die Haarformvorrichtung kann zum Beispiel als Zange ausgebildet sein. Dazu ist die Unterplatte mit der Oberplatte über ein Gelenk drehbar verbunden.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Oberplatte zur Bildung des Formspalts auf die Unterplatte aufsteckbar, wobei die Oberplatte und die Unterplatte als voneinander getrennte Bauteile ausgebildet sind. Dazu wird die Oberplatte von oben auf die Unterplatte aufgesteckt. Dieses hat den Vorteil, dass eine zangenförmige Verbindung der Oberplatte mit der Unterplatte nicht erforderlich ist, so dass die Bedienbarkeit der Haarformvorrichtung erheblich verbessert werden kann. Des weiteren kann die Oberplatte mit der Unterplatte zum Beispiel über eine Clipsverbindung verriegelbar sein. Dieses hat den Vorteil, dass sich die Oberplatte nicht unbeabsichtigt von der Unterplatte lösen kann. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die Oberplatte lösbar an der Unterplatte befestigt ist, so dass ein einfaches Entfernen der Haarformvorrichtung von den Haaren möglich ist, indem die Verbindung zwischen Oberplatte und Unterplatte entriegelt wird.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Haarformvorrichtung bzw. die Unterplatte und die Oberplatte aus Polyoxymethylen (Kurzzeichen: POM) gefertigt. Dadurch erhält die Haarformvorrichtung eine vergleichsweise hohe thermische Stabilität, so dass die Haarformvorrichtung vorteilhaft auch erhitzt werden kann, ohne dass sich die Gestalt der Haarformvorrichtung ändert. Außerdem ist die Haarformvorrichtung vergleichsweise leicht, so dass sie an den Haaren befestigt werden kann, ohne dass sie unangenehm für den Haarträger bzw. die Person, die frisiert wird, nach unten zieht.
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Die Wandstärke der Haarformvorrichtung beträgt beispielhaft zwischen 1,0 mm und 2,0 mm, insbesondere kann die Wandstärke der Haarformvorrichtung zwischen 1,4 mm und 1,6 mm liegen. Dadurch kann vorteilhaft das Gewicht der Haarformvorrichtung noch weiter reduziert werden, wodurch der Handhabungskomfort erheblich verbessert wird.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Unterplatte im Bereich des Formspalts erste Löcher und die Oberplatte im Bereich des Formspalts zweite Löcher auf, die zum Durchtritt von Warmluft zu den Haaren konfiguriert sind, wobei die zweiten Löcher senkrecht von oben gesehen die ersten Löcher überdecken. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, mit heißer Luft zum Beispiel aus einem Haartrockner oder einem Föhn die im Formspalt befindlichen Haare optimal zu trocknen, weil die Heißluft durch die ersten bzw. zweiten Löcher in den Formspalt eintreten kann und durch die gegenüberliegenden zweiten bzw. ersten Löcher ohne größere Strömungsverluste oder Luftstauungen entweichen kann.
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Die modulartige Haarformvorrichtung kann gemäß einer beispielhaften Ausführungsform in einer Grundform ein Mittelstück und zwei Endstücke aufweisen. Das Mittelstück weist in der ersten Ebene zum Beispiel einen S-förmig verlaufenden Formspalt auf. Die Endstücke weisen jeweils in der ersten Ebene einen kurvenförmigen Formspalt auf, der um 90° gekrümmt ist. Ein erstes Endstück wird an dem hinteren Ende des Mittelstücks angebracht und ein zweites Endstück wird an dem vorderen Ende des Mittelstücks angebracht. Der Formspalt setzt sich von hinten nach vorne kontinuierlich vom ersten Endstück über das Mittelstück zum zweiten Endstück am vorderen Ende des Mittelstücks fort.
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Der Verlauf des Formspalts in der ersten Ebene kann sich gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wie folgt ergeben. Zunächst läuft der Formspalt im hinteren Endstück in der Längsrichtung von hinten nach vorne und wird im ersten bzw. hinteren Endstück um 90° nach rechts umgeleitet. Der Formspalt wird im Mittelstück weitergeführt und durchläuft eine 180° Kurve nach links. Danach verläuft der Formspalt ein geradliniges Stück von rechts nach links und tritt in eine weitere 180° Kurve nach rechts ein. Danach tritt der Formspalt in das zweite Endstück bzw. vordere Endstück ein, indem er in einer 90° Kurve in vorwärtige Richtung nach links umgelenkt wird, so dass der Formspalt wieder in die Längsrichtung zeigt. Es kann alternativ vorgesehen sein, dass der Kurvenverlauf des Formspalts gerade spiegelverkehrt zur zweiten Ebene ist. Durch diese Wellen- bzw. Kurvenführung in der ersten Ebene werden in den Haaren S-förmige Wellen erzeugt und die Endstücke dienen dem verbesserten Einfädeln der Haare in den S-förmigen Formspalt im Mittelstück. Gleichzeitig ist der Formspalt in der zweiten Ebene wellenförmig, z.B. sinuskurvenförmig, ausgebildet. D.h. die Haare werden nicht nur in der ersten Ebene sondern auch in der zweiten Ebene gewellt.
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Die modulartige Haarformvorrichtung kann flexibel an unterschiedliche Haarlängen angepasst werden. Wenn zum Beispiel längere Haarbündel geformt werden sollen, werden einfach mehrere identisch ausgebildete Mittelstücke in Längsrichtung hintereinander miteinander verbunden. So ergeben sich in der Längsrichtung je nach Anzahl der Mittelstücke eine Vielzahl an hintereinandergeschalteten ersten Wellen, z.B. S-Kurven. Solch ein Gebilde aus mehreren in Längsrichtung hintereinander aneinandergefügten Mittelstücken wird im Folgenden auch Mittelstückkörper genannt. Der Verlauf des Formspalts im Mittelstückkörper entspricht dem oben beschriebenen Verlauf, wobei sich der oben beschriebene Verlauf je nach Anzahl der Mittelstücke mehrfach wiederholt. Wie bereits oben beschrieben, kann sich auch am hinteren Ende und am vorderen Ende des Mittelstückkörpers jeweils ein Endstück befinden. Die Endstücke können z.B. wie oben beschrieben ausgebildet sein und einen 90° gebogenen Formspalt aufweisen, so dass die Haare verbessert in den Mittelstückkörper eingefädelt bzw. aus dem Mittelstückkörper ausgefädelt werden können.
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Eine besonders komfortable Bedienbarkeit ist erreichbar, wenn die Mittelstücke identisch bzw. gleichteilig ausgebildet sind. In diesem Falle können auch stets dieselben Endstücke verwendet werden. Außerdem kann die Herstellung der Haarformvorrichtung aufgrund der vielen Gleichteile erheblich vereinfacht werden.
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In einer anderen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Mittelstück eine erste Aussparung für das erste Endstück und eine zweite Aussparung für das zweite Endstück aufweist, wobei die Aussparungen und die Endstücke derart ausgebildet sind, dass in der Draufsicht von oben das Mittelstück durch die beiden Endstücke zu einer rechteckigen bzw. quadratischen Form ergänzt wird. Durch diese Formgebung kann die Haarformvorrichtung besonders komfortabel gehandhabt werden.
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In einer anderen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Mittelstück über Nutfederverbindungen mit einem weiteren Mittelstück verbunden werden kann. Diese Nutfederverbindungen kann wiederum über eine Nut im Mittelstück und über eine entsprechende Ausformung bzw. Feder an der Außenwand des weiteren Mittelstücks erreicht werden. Das weitere Mittelstück wird mit seiner Ausformung bzw. Feder von oben nach unten in die Nut im Mittelstück eingeschoben, so dass eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Mittelstück und dem weiteren Mittelstück entsteht. Dementsprechend kann natürlich auch die Nut im weiteren Mittelstück und die Ausformung bzw. Feder an der Außenwand des Mittelstücks angeordnet sein. Insbesondere kann es zum Beispiel vorgesehen sein, dass das Mittelstück in Längsrichtung an seiner Vorderseite eine Feder bzw. eine Nut aufweist und zugleich an seiner Rückseite eine dazu passende Nut bzw. Feder aufweist. Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die weiteren Mittelstücke identisch wie das Mittelstück ausgebildet sind. Dadurch kann erreicht werden, dass auf besonders einfache Weise ein Mittelstückkörper aus mehreren Mittelstücken ausgebildet werden kann.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung einer Haarformvorrichtung nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen zum Formen von Haaren, wobei zunächst zu formende Haare in eine untere Rinne in der Unterplatte eingelegt werden und danach die Oberplatte auf die Unterplatte aufgesetzt und mit der Unterplatte verriegelt wird. Nach dem Verriegeln der Oberplatte mit der Unterplatte kann zum Beispiel Wärme auf die zu formenden Haare aufgebracht werden, damit die Haare optimal geformt werden können. Nach einer geeigneten Verweilzeit der zu formenden Haare im Formspalt wird die Oberplatte von der Unterplatte entriegelt und von der Unterplatte getrennt, so dass der Formspalt aufgehoben wird und die Haare aus der Haarformvorrichtung entnommen werden können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigen
- 1 schematisch ein Mittelstück einer Haarformvorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2 schematisch eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Mittelstücks aus 1,
- 3 schematisch das Mittelstück aus 1 mit zwei daran angebrachten Endstücken und
- 4 schematisch eine Haarformvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
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1 zeigt schematisch ein Mittelstück 7 einer Haarformvorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Draufsicht. Das Mittelstück 7 bzw. die Haarformvorrichtung 1 erstreckt sich entlang einer Längsrichtung X, einer zur Längsrichtung X angeordneten Breitenrichtung Y und einer zur Längsrichtung X und zur Breitenrichtung Y senkrecht angeordneten Höhenrichtung Z. Das Mittelstück 7 bzw. die Haarformvorrichtung 1 weist eine Unterplatte 2 und eine Oberplatte 3 auf. In Höhenrichtung Z zwischen der Unterplatte 2 und der Oberplatte 3 wird ein Formspalt 4 ausgebildet. Der Formspalt 4 wird durch zwei sich überlagernde Wellen, die zueinander um 90° versetzt sind, ausgebildet. Eine erste Welle 5 erstreckt sich S-förmig in einer ersten Ebene XY, die durch die Längsrichtung X und durch die Breitenrichtung Y aufgespannt wird. Eine zweite Welle 6 erstreckt sich sinuskurvenförmig in einer zweiten Ebene XZ, die durch die Längsrichtung X und durch die Höhenrichtung Z aufgespannt wird.
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Zur Bildung des Formspalts 4 weist die Unterplatte 2 eine untere Rinne 8 auf, die in Z-Richtung gesehen unter einer oberen Rinne 9 in der Oberplatte 3 angeordnet ist. Das Mittelstück 7 wird dadurch gebildet, dass die Oberplatte 3 auf die Unterplatte 2 gesteckt wird. Die untere Rinne 8 in der Unterplatte 2 ist im Querschnitt gesehen breiter ausgebildet als der Querschnitt der oberen Rinne 9 in der Oberplatte 3. Die Rinnen 8, 9 korrespondieren mit ihren Formen derart, dass die obere Rinne 9 in die untere Rinne 8 eingesetzt werden kann, um den Formspalt 4 zu bilden. Die Rinnen 8, 9 sind entlang der ersten Welle 5 in der ersten Ebene XY S-förmig ausgebildet. Die S-Form ist derart ausgebildet, dass sie aus zwei 180° Kurven besteht. Die erste 180° Kurve verläuft zunächst entgegen der Breitenrichtung, d.h. nach rechts, und endet in der Breitenrichtung Y. Danach schließt sich unmittelbar die zweite 180° Kurve an, die sich wieder entgegen der Breitenrichtung Y wendet. Am Ausgang der zweiten 180° Kurve ist der Formspalt 4 nach rechts bzw. entgegen die Breitenrichtung Y gerichtet. Zugleich sind die Rinnen entlang der zweiten Welle 6 in der zweiten Ebene XZ sinuskurvenförmig ausgebildet. Die sinuskurvenförmige Welle 6 erstreckt sich in der zweiten Ebene XZ über die gesamte Länge X der Haarformvorrichtung 1. Dadurch wird der Formspalt 4 in der zweiten Ebene XZ wellenförmig d.h. sinuskurvenförmig ausgebildet.
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Zum Formen der Haare werden die zu formenden Haare zunächst in die untere Rinne 8 eingelegt. Danach wird die Oberplatte 3 auf die Unterplatte 2 gesteckt, wobei die Platten 2, 3 zum Beispiel über eine Clipsverbindung miteinander verbunden bzw. verriegelt sind. Die Haare befinden sich nun in dem Formspalt 4 zwischen der unteren Rinne 8 und der oberen Rinne 9.
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Das Mittelstück 7 weist zwei Nuten 12, 13 und zwei Federn 10, 11 auf. Die beiden Minuten 12, 13 sind auf der in Längsrichtung X vorderen Seite des Mittelstücks 7 angeordnet. Die Federn 10, 11 sind auf der hinteren Seite des Mittelstücks 7 angeordnet. In die Nuten 12, 13 kann zum Beispiel ein weiteres Mittelstück mit entsprechenden Federn eingesetzt werden. In die rechte Nut 13 kann aber auch zum Beispiel ein Endstück eingesetzt werden, das den Formspalt 4 um 90° in die Längsrichtung X umgelenkt. Die Federn 10, 11 können zum Beispiel in ein weiteres Mittelstück bzw. in entsprechenden Nuten eines weiteren Mittelstücks eingesetzt werden. An der rechten Feder 11 kann aber auch ein Endstück befestigt werden, das den Formspalt 4 um 90° in die entgegengesetzte Längsrichtung X umgelenkt.
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2 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Bereichs des Mittelstücks 7 aus 1, der mit einem Kreis A in 1 gekennzeichnet worden ist. 2 stellt den Bereich des Kreises A in der Blickrichtung der Breitenrichtung Y da, d.h. in 2 ist die Bildebene die zweite Ebene XZ. In dieser Ansicht wird die wellenartige Ausbildung des Formspalts 4 in Form der zweiten Welle 6 in der zweiten Ebene XZ deutlich. In dieser Ausführungsform ist der Boden der unteren Rinne 8 nach oben, d.h. in Z-Richtung, gewölbt. Diese Wölbung hat in diesem Ausführungsbeispiel die Ausbildung in Form der zweiten Welle 6 als Teil einer Sinuskurve mit einem in Z-Richtung oberen Scheitelpunkt und zwei von diesem Scheitelpunkt nach unten laufenden Flanken. In X-Richtung wird die untere Rinne 8 von zwei nahezu senkrecht nach oben verlaufenden Seitenwänden begrenzt. Über der unteren Rinne 8 befindet sich die obere Rinne 9. Die obere Rinne 9 ragt von oben in die untere Rinne 8 hinein und bildet dadurch den Formspalt 4 zwischen der unteren Rinne 8 und der oberen Rinne 9. Die Erstreckung der oberen Rinne 9 in X-Richtung ist geringer als die Erstreckung der unteren Rinne 8 in X-Richtung. Auch der Boden der oberen Rinne 9 ist in Form der zweiten Welle 6 als Teil einer Sinuskurve mit einem in Z-Richtung oberen Scheitelpunkt und zwei von diesem Scheitelpunkt nach unten verlaufenden Flanken ausgebildet. Auch die obere Rinne 9 wird in X-Richtung von zwei nahezu senkrecht nach oben verlaufenden Seitenwänden begrenzt. Im übrigen wird auf die Ausführungen zu 1 verwiesen.
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3 zeigt schematisch das Mittelstück 7 aus 1 und 2 mit zwei Endstücken 14, 15, die an dem Mittelstück 7 befestigt sind, in einer perspektivischen Draufsicht. Ein erstes Endstück 14 ist am hinteren Ende des Mittelstücks 7 befestigt. Dazu weist das erste Endstück 14 eine Nut auf, die mit der Feder 11 des Mittelstücks 7 korrespondiert. Das erste Endstück 14 und das Mittelstück 7 sind über die Feder 11 und die entsprechende Nut formschlüssig miteinander verbunden. Das erste Endstück 14 dient dazu, einen Formspalt (nicht dargestellt) um 90° umzulenken. Diese Umlenkung bewirkt, dass der Formspalt in Längsrichtung X gesehen zunächst um 90° nach rechts, d.h. entgegen der Breitenrichtung Y gesehen, umgelenkt wird. Am Ausgang des Endstücks 14 mündet der Formspalt in den Eingang des Formspalts 4 im Mittelstück 7. Ein zweites Endstück 15 ist am vorderen Ende des Mittelstücks 7 befestigt. Dazu weist das zweite Endstück 15 eine dritte Feder 16 auf, die in die Nut 13 am Mittelstück 7 eingeführt wird, so dass das Mittelstück 7 und das zweite Endstück 15 formschlüssig miteinander verbunden sind. Das zweite Endstück 15 weist eine zweite Unterplatte 21 mit einer zweiten unteren Rinne 81 und eine zweite Oberplatte 31 mit einer zweiten oberen Rinne 91 auf. Die zweite Oberplatte 31 ist auf die zweite Unterplatte 21 aufgesteckt. Zwischen der Unterplatte 21 und der Oberplatte 31 bzw. zwischen der zweiten unteren Rinne 81 und der zweiten oberen Rinne 91 wird ein zweiter Formspalt 41 gebildet. Der Formspalt 41 ist in der ersten Ebene XY um 90° gekrümmt. Der Formspalt 41 setzt den Formspalt 4 des Mittelstücks 7 derart fort, dass der Formspalt 41 nunmehr in die Längsrichtung X zeigt. Im übrigen wird auf die Ausführungen zu 1 und 2 verwiesen.
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4 zeigt schematisch eine Haarformvorrichtung 1 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht von oben senkrecht entgegen der Höhenrichtung Z. Mit anderen Worten, die Zeichenebene ist die erste Ebene XY. Die Haarformvorrichtung 1 weist vier gleichteilig bzw. identisch ausgebildete Mittelstücke 7, 71, 72, 73 auf. Die Mittelstücke 7, 71, 72, 73 sind über Nutfederverbindungen miteinander verbunden. Jedes Mittelstück 7, 71, 72, 73 weist einen in der XY Ebene S-förmigen Formspalt auf. Die Mittelstücke sind derart zusammengefügt, dass sie in der Längsrichtung X den Formspalt verlängern. Dadurch können auch lange Haarstränge mit der Haarformvorrichtung 1 bearbeitet werden. Die Formspalte setzen sich gegenseitig fort. So schließt der Eingang eines Formspalts an den Ausgang eines Formspalts des vorhergehenden Mittelstücks an. Im übrigen wird auf die Ausführungen zu den 1, 2 und 3 verwiesen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haarformvorrichtung
- 2, 21
- Unterplatte
- 3, 31
- Oberplatte
- 4,41
- Formspalt
- 5
- erste Welle
- 6
- zweite Welle
- 7, 71, 72, 73
- Mittelstück
- 8, 81
- untere Rinne
- 9, 91
- obere Rinne
- 10
- erste Feder
- 11
- zweite Feder
- 12
- erste Nut
- 13
- zweite Nut
- 14
- erstes Endstück
- 15
- zweites Endstück
- 16
- dritte Feder
- A
- Kreis
- X
- Längsrichtung
- Y
- Breitenrichtung
- Z
- Höhenrichtung