-
Die Erfindung betrifft einen Ballast für einen Kran.
-
Bisher besteht ein Kranballast aus einer größeren Anzahl von aus Beton bestehenden Ballastplatten, die übereinander gestapelt werden, um ein Gegengewicht gegen den Kranausleger zu bilden. Der Transport der Ballastplatten, ihr Versetzen und übereinander Stapeln auf die Kranbasis sind arbeitsaufwendig und erfordert den Einsatz von wenigstens zwei Arbeitspersonen. Dies ist mit erheblichen Kosten verbunden und bringt verhältnismäßig lange Aufbauzeiten mit sich.
-
Die
DE 44 26 742 C2 offenbart eine Baumaschine mit einem Rahmen und einem daran lösbar aufgenommenen Gegengewicht, das als einstöckiger Betonkörper ausgebildet ist. In dem Betonkörper ist ein Hubelement vorgesehen, an dem eine Auf- und Abbaueinrichtung angreifen kann.
-
Die
DE 44 09 514 A1 offenbart eine Baumaschine mit einem einstöckigen Ballastelement, das mittels einer Schwinge verstellbar ist. Der Gelenkpunkt der Schwinge greift an einem sich horizontal erstreckenden Bauteil an, das einen Schlitz in dem Ballast überbrückt.
-
Die
FR 1 403 011 A offenbart einen einstückig ausgebildeten Ballast für einen Kran, der über zwei Schwingen bewegbar ist. Die Schwingen greifen an bolzenartigen Bauteilen an, die paarweise auf beiden Seiten des Ballastes angeordnet sind.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für das obige Problem eine bessere Lösung zu finden, mit der die Aufbauzeiten beträchtlich gesenkt und die mit der Herstellung, dem Transport und dem Aufbau des Kranballastes verbundenen Kosten signifikant gesenkt werden können.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die Erfindung sieht vor, dass der Ballast ein einstückiger Betonkörper ist, an dem wenigstens ein Hubelement befestigt ist, an dem der Ballast anhebbar und absetzbar ist. Dabei handelt es sich um den gesamten Ballast für einen Kran, wobei in Ausnahmefällen für besonderes große Kräne zwei derartige Ballastkörper vorgesehen sein können.
-
Der Ballast enthält wenigstens ein Hubelement, bei dem es sich um eine Kette oder ein bolzenartiges Bauteil handelt, das teilweise in den Ballast einbetoniert ist und mit einem anderen Teil aus dem Betonkörper vorsteht, um vorzugsweise von einem mit wenigstens einem Schwenkarm versehenen Transportfahrzeug ergriffen, angehoben und abgesetzt zu werden.
-
Bei dem Transportfahrzeug handelt es sich mit besonderem Vorteil entweder um einen mit einem Haken versehenen Abrollkipper oder um einen Absetzkipper mit zwei seitlichen Schwenkarmen, die mit Ketten versehen sind, an deren Ende ein geschlossener Ring angeordnet ist, was weiter unten noch näher erläutert wird.
-
Abrollkipper und Absetzkipper sind weit verbreitete Fahrzeuge. Mit einem derartigen Fahrzeug kann der einstückige Ballastkörper von einer einzigen Arbeitsperson auf das Fahrgestell gehoben, zur Baustelle transportiert und dort auf der Kranbasis abgesetzt werden, indem der Ballastkörper an seinem wenigstens einen, teilweise einbetonierten Hubelement ergriffen wird.
-
Weiter sieht die Erfindung vor, dass der Ballast einen mittigen, nach drei Seiten offenen Schlitz aufweist, der von der Kette oder dem bolzenartigen Bauteil überbrückt wird, das mit seinen beiden Endabschnitten in dem Ballast einbetoniert ist. Das bolzenartige Bauteil ist senkrecht über dem Schwerpunkt des aufrecht stehenden Ballastkörpers positioniert. Der Schlitz ist bevorzugt etwa 40 cm breit.
-
Die Kette kann länger als das bolzenartige Bauteil sein und mit beiden Endabschnitten in den Ballast einbetoniert sein.
-
Bei dieser Ausbildung kann der Haken eines Abrollkippers in den Schlitz eingeführt werden, um den Bolzen oder die längere Kette zu ergreifen, woraufhin der Ballast in weitgehend stabiler Gleichgewichtslage anhebbar ist und auf der Ladefläche des Abrollkippers abgesetzt werden kann. Beim Transport kann der Haken in Eingriff mit dem Bolzen oder der Kette bleiben, um dann den Ballast auf einer Baustelle anzuheben und auf der Basis des Krans abzusetzen. Hierdurch werden die Rüstzeiten des Krans signifikant verkürzt und es ist keine Zusatzausrüstung am Kran zum Ballastieren erforderlich. Außerdem ist kein spezielles zweites Kranfahrzeug notwendig, um den Ballast zu verheben, da für den Transport und das Versetzen des Ballastes nur ein weit verbreitetes Fahrzeug erforderlich ist.
-
Zur Kostenersparnis trägt auch bei, dass der einstöckige Ballastkörper kostengünstiger herstellbar ist als viele einzelne Ballastplatten, die übereinander gestapelt werden müssen.
-
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Ballast zusätzlich zu dem bolzenartigen Bauteil oder der Kette, das bzw. die den oben erwähnten offenen Schlitz überbrückt, an zwei gegenüber liegenden Außenwänden jeweils bevorzugt zwei vorstehende bolzenartige Bauteile aufweisen, die auf beiden Seiten auf gleicher Höhe bevorzugt oberhalb des Schwerpunkts des Ballastes angeordnet sein können. Diese bolzenartigen Bauteile bilden an den beiden gegenüberliegenden Außenseiten Paare von Hubelementen, die an beiden Seiten identische Abstände voneinander haben. Weiter ist vorgesehen, dass die den Schwerpunkt des Ballastes enthaltende vertikale Ebene durch den Ballastkörper diese Abstände halbiert.
-
In die vorzugsweise vier nach außen vorstehenden bolzenartigen Hubelemente werden Ringe an den Enden der Ketten eines Absetzkippers eingehängt, die an zwei seitlich beabstandeten schwenkbaren Lastarmen vorgesehen sind. Die Bolzen haben zweckmäßigerweise an den freien Ende verdickte Köpfe, damit die Ringe nicht von den Bolzen abrutschen können. Der Ballastkörper kann ebenso wie im Falle des oben beschriebenen Abrollkippers schnell und einfach mit dem Absetzkipper von einer einzigen Arbeitsperson auf die Ladefläche des Absetzkippers gesetzt, zur Baustelle transportiert und dort auf der Basis des Krans abgesetzt werden.
-
Der Ballast hat erfindungsgemäß eine kubische Form, deren eine vertikale Außenseite gerundet ist, die in der Einbaulage zur Rückseite des Krans hin frei liegt. Der oben beschriebene Schlitz ist zu der gerundeten Seite und zu der Ober- und Unterseite des Ballastes hin offen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsformen näher beschrieben. Dabei zeigen:
-
1A eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kranballastes in einer perspektivischen Darstellung;
-
1B einen Abrollkipper beim Transport des Kranballastes gemäß 1A;
-
1C den Abrollkipper beim Absetzen des Kranballastes gemäß 1A;
-
2A eine Ausführungsform eines nicht zur Erfindung gehörenden Kranballastes;
-
2B einen Absetzkipper beim Transport des Kranballastes gemäß 2A;
-
2C den Absetzkipper beim Absetzen des Kranballastes gemäß 2A auf der Basis eines Krans.
-
Der in 1A dargestellte Kranballast 1 hat annähernd eine kubische Form mit zwei parallel gegenüber liegenden vertikalen Außenwänden 2, einer Rückwand 3 und einer gewölbten vertikalen Vorderwand 4. Ein mittiger Schlitz 5 ist zur gewölbten Vorderwand 4 sowie zu der Oberseite und der Unterseite des Ballastes 1 hin offen und erstreckt sich bis über den Schwerpunkt des Kranballastes 1 hinaus in Richtung der Rückwand 4.
-
Der Schlitz 5 ist von einem nicht dargestellten Bolzen (oder einer nicht dargestellten längeren Kette) überbrückt, der mit seinen Endabschnitten beidseitig des Schlitzes 5 in den Betonkörper einbetoniert ist. Der Bolzen befindet sich in der dargestellten aufrechten Lage des Kranballastes 1 vertikal über dem Schwerpunkt des Kranballastes.
-
Der Bolzen ist von dem Boden 6 des Schlitzes 5 soweit entfernt befestigt, dass er von einem Haken an dem hydraulisch betätigbaren Schwenkarm 7 eines herkömmlichen Abrollkippers 8 ergriffen werden kann, um den Kranballast 1 auf die Ladefläche des Abrollkippers 8 zu setzen, wie 1B zeigt, und um den Ballastkörper 1 nach dem Transport zu einer Baustelle auf der Basis 9 eines Krans 10 abzusetzen. Der Abrollkipper 8 kann dabei als Zugfahrzeug auch einen leichten Krananhänger 11 mit dem darauf befindlichen Kran 10 transportieren.
-
Unter dem Kranballast 1 ist in dessen Längsrichtung eine I-Schiene 19 befestigt, vorzugsweise teilweise einbetoniert oder angeschraubt, auf der der Kranballast 1 auf dem Abrollkipper-Gestell aufliegt. An der I-Schiene 19 ist eine seitlich abstehende Öse befestigt, die in einen Sicherungshaken 20 auf dem Abrollkipper-Gestell eingreifen kann, wenn der Ballast an der oben erwähnten Kette weiter nach vorne gezogen wird (1B).
-
Der Kranballast 1 ist beispielsweise aus 4 bis 5 Kubikmeter Beton hergestellt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass für einen größeren Kran zwei Ballastkörper 1 zum Einsatz kommen können.
-
Die in 2A dargestellte alternative Ausführungsform eines Kranballastes 12 enthält keinen Schlitz 5, sondern ist ein geschlossener Betonkörper mit einer ansonsten gleichen Form wie der Kranballast 1. Der Kranballast 12 hat an den gegenüber liegenden Außenwänden 2 an zueinander spiegelbildlichen Stellen jeweils zwei vorstehende Hubelemente in Form von vorstehenden Bolzen 13, die in 2A nur schematisch angedeutet sind. Die Paare von Bolzen 13 befinden sich auf gleicher Höhe oberhalb des Schwerpunkts des Kranballastes 12. Die Bolzen 13 haben einen Abstand a voneinander, der von einer vertikalen Ebene 14 halbiert wird, die den nicht dargestellten Schwerpunkt des Kranballastes 12 enthält und strichpunktiert in der Figur angedeutet ist.
-
Die vorstehenden Bolzen 13 der beiden Außenwände 2 werden in Ringe 15 von Ketten 16 eingehängt, wobei die Ketten 16 an seitlichen Schwenkarmen 17 eines Absetzkippers 18 befestigt sind.
-
Auf der Oberseite des Kranballastes 12 ist eine in Querrichtung verlaufende I-Schiene 21 befestigt, z. B. anbetoniert, die über die Außenwände 2 hinaus vorsteht. Die Schiene 21 dient zum Niederhalten des Ballastes zur Transportsicherung mittels der Arme 17 des Absetzkippers 18. Ein serienmäßiger Sicherungshaken 22 kann zur Sicherung auch mit einem an dem Ballast befestigten Gegenstück, z. B. einer Öse, in Eingriff stehen.
-
2B zeigt einen Absetzkipper 18 beim Transport eines Kranballastes 12, der in der Darstellung der 2C auf der Basis eines Krans 10 abgesetzt wird.