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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Verteilmaschine zum Verteilen von Streugut, mit einem Behälter zur Aufnahme des Streugutes, einem dem Behälter nachgeordneten Dosierorgan und einer dem Dosierorgan nachgeordneten, mit einem Luftstrom beaufschlagbaren Förderleitung für das dosierte Streugut, welche in einen Verteilerkopf mündet, wobei der Verteilerkopf eine Mehrzahl an, insbesondere um seinen Umfang verteilt angeordnete, Anschlüsse aufweist, wobei sich an zumindest einen der Anschlüsse eine Verteilerleitung anschließt.
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Pneumatische Verteilmaschinen finden insbesondere in der Landwirtschaft zum Ausbringen von Saatgut oder Dünger verbreitet Verwendung. Dabei wird das in einem Behälter auf Vorrat gehaltene Streugut mittels eines üblicherweise unterhalb einer Auslauföffnung des Behälters angeordneten Dosierorgan dosiert und wird der dosierte Massenstrom an Streugut an eine dem Dosierorgan nachgeordnete, mittels eines Gebläses mit Druckluft beaufschlagte Förderleitung übergeben, welche den in den Druckluftstrom eindispergierten, dosierten Streugutstrom einem Verteilerkopf aufgibt. Der Verteilerkopf umfasst eine Mehrzahl an Abgängen, welche üblicherweise um seinen Umfang verteilt angeordnet sind und an welche sich je eine Verteilerleitung anschließt, welche dazu dient, den Streugutstrom in einen der Anzahl an Verteilerleitungen entsprechenden Teilströmen je einer Verteileinrichtung zuzuführen, welche mit unterschiedlichem Seitenabstand von der Verteilmaschine angeordnet sind. Handelt es sich bei der Verteilmaschine beispielsweise um einen Düngerstreuer, so können die Verteileinrichtungen z. B. von am Ende der Verteilleitungen befindlichen Prallplatten gebildet sein. Handelt es sich hingehen bei der Verteilmaschine beispielsweise um eine Sämaschine, so können die Verteileinrichtungen z. B. Säscharen umfassen, um das Saatgut in den Boden einzubringen. Derartige Verteilmaschinen sind unter anderem aus den
DE 44 34 963 A1 oder
DE 197 47 029 A1 bekannt.
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Die
DE 10 2010 053 883 A1 beschreibt eine pneumatische Verteilmaschine der eingangs genannten Art, bei welcher an den Anschlüssen des Verteilerkopfes Gehäuse mit schwenkbaren Absperrklappen festgelegt sind, um den (Teil)streugutstrom der sich an die Gehäuse anschließenden, einzelnen Verteilleitungen wahlweise zu unterbrechen und dabei insbesondere verschiedenen gewünschten Arbeitsbreiten Sorge zu tragen oder es auch zu ermöglichen, innerhalb der gewünschten Arbeitsbreite einzelne Verteilleitungen zu verschließen, um beispielsweise die auf dem Feld anzulegenden Fahrgassen auszusparen, damit dort nicht unnötig Streugut ausgebracht wird. Die Absperrklappen können manuell oder motorisch betätigt sein.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich einzelne Absperrklappen während des Betriebs verklemmen können oder dass es insbesondere in den Verteilerleitungen zu Verstopfungen kommen kann. Dies gilt vornehmlich dann, wenn die an deren freien Enden befindlichen Verteilorgane mit Erdklumpen oder dergleichen zugesetzt werden. Es besteht daher ein Bedarf, derartige Betriebsstörungen frühzeitig erkennen zu können.
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Der
DE 10 2008 016 107 A1 ist eine weitere pneumatische Verteilmaschine zu entnehmen, an deren Verteilerkopf eine Mehrzahl an flexiblen Verteilerleitungen angeschlossen sind. Um für eine gleichmäßige Aufteilung des Streugutstromes aus dem Verteilerkopf in alle Verteilerleitungen zu sorgen, tragen die Verteilerleitungen jeweils eine von außen auf dieselben aufgebrachte Einrichtung zur Veränderung des Leitungsquerschnittes in Form einer motorisch betätigten Klemmeinrichtung, welche mittels eines Klemmstiftes von außen auf die jeweilige, flexible Verteilerleitung andrückt und dadurch ihren Querschnitt zu vermindern vermag, sofern diese von einem zu hohen Streugutstrom durchsetzt ist. Der Streugutstrom wird hierzu mittels eines Sensors erfasst. Nachteilig ist einerseits, dass die Einrichtung zur Veränderung des Leitungsquerschnittes die jeweilige Verteilerleitung nicht gänzlich zu verschließen vermag, so dass es nicht möglich ist, einzelne Verteilerleitungen abzuschalten. Andererseits bewirken die auf die nachgiebigen Verteilerleitungen einwirkenden Klemmeinrichtungen einen zunehmenden Verschleiß derselben. Darüber hinaus ist die Anordnung der Klemmeinrichtung auf der flexiblen Verteilerleitung in handhabungstechnischer Hinsicht mühsam und erweist sich insbesondere auch die elektrische bzw. elektronische Kontaktierung einerseits der Klemmeinrichtungen, andererseits der Sensoren als aufwändig, da sie in Form von mehr oder minder frei liegenden Kabeln einzeln an eine Versorgungseinrichtung angeschlossen werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Verteilmaschine der eingangs genannten Art auf einfache und kostengünstige Weise dahingehend weiterzubilden, dass unter zumindest weitestgehender Vermeidung der vorgenannten Nachteile Verstopfungen der Verteilerleitungen frühzeitig erkannt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Verteilmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass an zumindest einen der Anschlüsse ein Gehäuse angeschlossen ist, welches wenigstens einen Sensor zum Erfassen des Streugutstromes aufnimmt, wobei der Sensor am Umfang eines das Gehäuse durchsetzenden Streugutkanals angeordnet ist, welcher an seinem einen Ende stromauf des Sensors an den Verteilerkopf und an seinem anderen Ende stromab des Sensors an die Verteilerleitung angeschlossen ist.
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Das erfindungsgemäße Sensorgehäuse bietet eine vor äußeren Einwirkungen ideal geschützte, leicht zugängliche und gegebenenfalls zu Reinigungs- und/oder Wartungszecken einfach demontierbare bzw. montierbare Unterbringung des Sensors, indem z. B. lediglich die Verteilerleitung von dem Streugutkanal des Gehäuses gelöst wird, so dass der mit dem Sensor versehene Streugutkanal von außen offensteht. Aufgrund der Anordnung des Sensors in dem direkt an dem Verteilerkopf angeordneten Gehäuse vermag der Sensor dabei für eine unmittelbare Erkennung etwaiger Verstopfungen der zugehörigen Verteilerleitung zu sorgen. Wie weiter unten noch näher erläutert, liegen weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung in einer einfachen elektrischen/elektronischen Kontaktierung des Sensors von dem Verteilerkopf her, wobei die Möglichkeit besteht, weitere elektrische und/oder mechanische Komponenten in dem Gehäuse unterzubringen und gleichfalls gemeinsam mit dem Sensor elektrisch/elektronisch zu kontaktieren.
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Wie bereits angedeutet, kann selbstverständlich nicht nur an einen, sondern vorzugsweise an mehrere, insbesondere an sämtliche, Anschlüsse des Verteilerkopfes je ein Gehäuse mit wenigstens einem Sensor der vorgenannten Art angeschlossen sein, an welche wiederum insbesondere je eine Verteilerleitung angeschlossen ist. In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise möglich, nur einige, z. B. anlässlich des Bestreuens nur einer Teilbreite der maximal möglichen Arbeitsbreite benötigten Anschlüsse mit einem solchen Gehäuse zu versehen, während die nicht benötigten Anschlüsse verschlossen werden.
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In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse lösbar, insbesondere mittels Schraub- und/oder Rastverbindungen, an dem Anschluss des Verteilerkopfes festgelegt ist, so dass auch eine einfache und schnelle Zugänglichkeit des Gehäuses im Bedarfsfalle von dem Verteilerkopf her gewährleistet ist und sich ein modularer Aufbau mit einer Vielzahl von insbesondere identischen Gehäusen ergibt. Anstelle von Schraub- und/oder Rastverbindungen kommen selbstverständlich auch beliebige andere lösbare Verbindungen, wie z. B. Schnellverschlüsse, beispielsweise in Form von Bügelverschlüssen oder dergleichen, in Betracht. Dabei können die Anschlüsse des Verteilerkopfes insbesondere Anschlussstutzen für die jeweiligen Gehäuse aufweisen, oder der Verteilerkopf weist zwei etwa parallel angeordnete Ringelemente auf, an welchen und zwischen welchen die Gehäuse jeweils im Wesentlichen gasdicht festgelegt werden können, während die Abdichtung von in Umfangsrichtung benachbarten Gehäusen durch direkten Kontakt von geeigneten Dichteinrichtungen der Gehäuse untereinander erfolgt. In diesem Zusammenhang sei insbesondere auf die
DE 10 2010 053 883 A1 verwiesen.
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In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass das Gehäuse ferner ein Absperrorgan zum bedarfsweisen Unterbrechen und gegebenenfalls Vermindern des Streugutstromes aufnimmt. Der erfindungsgemäße Sensor sorgt in diesem Fall auch für eine unmittelbare Erfassung etwaiger Funktionsstörungen eines solchen Verschlussorgans und/oder – wie oben erläutert – der zugehörigen Verteilerleitung (so beispielsweise wenn der Sensor trotz während des Betriebs geöffneten Verschlussorgans keinen Streugutstrom detektiert, was einen Hinweis auf eine Verstopfung der Verteilerleitung gibt, oder beispielsweise wenn das Verschlussorgan geschlossen sein sollte und der Sensor gleichwohl einen Streugutstrom detektiert, was einen Hinweis auf ein Verklemmen des Verschlussorgans gibt), sondern ist die aus dem Verschlussorgan und dem Sensor gebildete Einheit aufgrund ihrer Unterbringung in dem gemeinsamen, direkt an dem Verteilerkopf befestigten Einheit optimal vor mechanischen Einwirkungen geschützt, einfach zugänglich sowie gegebenenfalls zu Reinigungs- und/oder Wartungszwecken leicht (de)montierbar. Darüber hinaus ist es, wie weiter unten noch näher erläutert, insbesondere möglich, das Verschlussorgan während des Betriebs – d. h. während der Streu- oder Säarbeit, wenn das Dosierorgan geöffnet und dem Verteilerkopf somit ein Partikelstrom zugeführt wird – im Falle einer Erkennung eines unterbrochenen Streugutstromes mittels des Sensors sofort zu verschließen, ohne dass der zugehörigen Verteilerleitung weiter Streugut zugeführt wird.
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Das vorzugsweise vorgesehene Absperrorgan ist zweckmäßigerweise an dem dem Verteilerkopf zugewandten Ende des Streugutkanals angeordnet, um eine eventuelle Stauung von Streugut von dem Verteilerkopf her bis zu dem Absperrorgan zu verhindern, wenn letzteres geschlossen wird.
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Das Absperrorgan kann beispielsweise eine – manuell oder motorisch angetriebene – aktuatorisch betätigbare Klappe aufweisen, welche entweder lediglich zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung hin und her bewegbar oder zusätzlich in eine oder mehrerer Stellungen überführbar sein kann, in welcher sie den Streugutkanal des Gehäuses nur teilweise verschließt, um im Falle einer sensorisch erfassten ungleichmäßigen Streugutverteilung in den Streugutkanälen der an den Verteilerkopf angeschlossenen Gehäuse erforderlichenfalls kompensieren zu können.
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In bevorzugter Ausführung weist das Absperrorgan einen elektromotorischen Antrieb auf, welcher auf den Aktuator einwirkt, wobei das Gehäuse ferner zumindest die elektrischen und elektronischen Anschlüsse des Antriebs umfasst. Der elektromotorische Antrieb selbst kann beispielsweise, wie als solches aus der eingangs zitierten
DE 10 2010 053 883 A1 bekannt, auf einen elektrisch und elektronisch kontaktierten Montagesockel des Gehäuses lösbar aufsetzbar sein, oder er kann insbesondere gleichfalls in dem Gehäuse untergebracht sein. Entsprechendes gilt selbstverständlich für den auf das Absperrorgan einwirkenden, elektromotorisch betätigten Aktuator.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann ferner vorgesehen sein, dass der Streugutkanal einen zumindest abschnittsweise rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei der Sensor an dem rechteckigen Querschnitt angeordnet ist und sich im Wesentlichen entlang wenigstens einer Rechteckseite erstreckt. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Sensor einen etwaigen Streugutstrom über den gesamten Querschnitt des Streugutkanals zu erfassen vermag, so dass beispielsweise auch kleine Leckagen des Verschlussorgans, welche zu einem nur lokalen Durchdringen einiger weniger Streugutpartikel führen können, erkannt werden können.
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Der Sensor kann grundsätzlich von beliebigem bekannten Aufbau sein, welcher eine Erfassung von ihn passierenden Partikeln ermöglicht, wobei er vorzugsweise von einem optischen Sensor, insbesondere in Form einer Lichtschranke, gebildet sein kann.
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Im Falle eines solchen rechteckförmigen Querschnittsabschnitt des mit dem Sensor versehenen Streugutkanals in dem Gehäuse geht der genannte rechteckförmige Querschnittsabschnitt des Streugutkanals an seinem dem Verteilerkopf abgewandten Ende vorzugsweise in einen Auslassabschnitt mit im Wesentlichen rundem Querschnitt über, an welchen die üblicherweise schlauchförmige Verteilerleitung in einfacher Weise anschließbar ist. Der Auslassabschnitt kann entweder einstückig mit dem Gehäuse gefertigt oder auch an dessen Streugutkanal an seinem dem Verteilerkopf abgewandten Ende befestigt, wie z. B. angeflanscht, sein.
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Wie bereits angedeutet, bietet die Unterbringung des Sensors bzw. insbesondere sowohl des Verschlussorgans als auch des Sensors in dem gemeinsamen, an den Verteilerkopf anschließbaren Gehäuse den Vorteil einer einfachen elektrischen und elektronischen Kontaktierung sämtlicher, in dem Gehäuse aufgenommener Komponenten, wobei das Gehäuse ferner insbesondere auch wenigstens eine Steuerplatine aufnehmen kann, welche zur Steuerung des Verschlussorgans sowie zur Weitergabe der sensorisch erfassten Daten an eine elektronische Steuereinheit dienen kann.
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Hinsichtlich einer einfachen und mühelosen Kontaktierung können die Gehäuse dabei vorzugsweise nach Art einer Reihenschaltung elektrisch und elektronisch kontaktiert sein, wobei z. B. ein einziger Kabelbaum vom Verteilerkopf her in ein erstes Gehäuse geführt und von dort reihum in die folgenden Gehäuse geführt wird. Entsprechende Feldbusse, wie z. B. CAN-Bus- oder ISOBUS-Systeme, sind als solche aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die Anschlüsse des Verteilerkopfes sind zweckmäßigerweise um den Umfang des Verteilerkopfes verteilt angeordnet, wobei der Verteilerkopf insbesondere einen abnehmbaren Deckel aufweist, welcher vorzugsweise an der der Mündungsstelle der Förderleitung in den Verteilerkopf entgegengesetzten Seite des Verteilerkopfes angeordnet ist. Auf diese Weise sind die in den Streugutkanälen sämtlicher Gehäuse, welche an die Anschlüsse des Verteilerkopfes angeschlossen sind, befindlichen Sensoren sowie gegebenenfalls die Verschlussorgane in einfacher Weise zugänglich, indem lediglich der Deckel des Verteilerkopfes gelöst werden muss, woraufhin es z. B. möglich ist, verschmutzte oder verstopfte Streugutkanäle mit den hierin angeordneten Sensoren zu reinigen oder auch gegebenenfalls blockierte Absperrorgane von anhaftendem Streugut zu befreien.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Weiterbildung kann überdies vorgesehen sein, dass den Anschlüssen des Verteilerkopfes eine Reinigungseinrichtung zugeordnet ist, um den Streugutkanal der an den Anschlüssen festgelegten Gehäuse zu reinigen. Eine solche Reinigungseinrichtung kann beispielsweise nach Art einer zylindrischen, in den Streugutkanal der Gehäuse einbringbaren Bürste gebildet und einem jeden Gehäuse zugeordnet sein, oder der Verteilerkopf weist nur eine oder mehrere solcher Bürsten auf, welche entlang seines Umfangs, wie beispielsweise mittels einer Führung, bedarfsweise zu dem zu reinigenden Gehäuse verlagert werden kann/können.
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Wie bereits erwähnt, stehen die Sensoren und die motorischen Antriebe der Absperrorgane sämtlicher Gehäuse vorzugsweise mit einer gemeinsamen elektronischen Steuereinrichtung in Verbindung, um die Verschlussorgane einzeln, gemeinsam oder gruppenweise, auf einen Eingabebefehl hin und/oder automatisch, betätigen zu können.
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Die elektronische Steuereinrichtung umfasst dabei mit Vorzug eine Anzeigeeinrichtung, welche die Stellung der Absperrorgane und/oder den sensorisch erfassten Streugutstrom anzeigt. Darüber hinaus umfasst die elektronische Steuereinrichtung vorzugsweise eine Eingabeeinrichtung, um die Absperrorgane einzeln, gemeinsam oder gruppenweise zu betätigen. Die Anzeigeeinrichtung und die Eingabeeinrichtung sind zweckmäßig in einem Bedienterminal implementiert, welches beispielsweise über Kabel oder drahtlos mit der Verteilmaschine verbunden und sich insbesondere in der Führerkabine einer Zugmaschine, wie eines Traktors, befinden kann.
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Wie bereits angedeutet, ist es ferner von besonderem Vorteil, wenn die Steuereinrichtung ein jeweiliges Absperrorgan in seine Schließstellung versetzt, sofern der Sensor während des Betriebs – d. h. wenn bei der Streu- oder Säarbeit das Dosierorgan geöffnet ist und einer jeden Verteilerleitung, deren ihr vorgeordnetes Absperrorgan geöffnet ist, ein Teilstrom an Streugut zugeführt werden sollte – bei geöffnetem Absperrorgan keinen oder einen reduzierten bzw. nur geringen Streugutstrom detektiert, um den Streugutstrom in das zugehörige Gehäuse im Hinblick auf eine mutmaßlichen Verstopfung dessen Streugutkanals oder der diesem nachgeordneten Verteilerleitung unverzüglich zu verschließen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer pneumatischen Verteilmaschine von deren Heck aus betrachtet;
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2 eine schematische perspektivische Ansicht des Verteilerkopfes der Verteilmaschine gemäß 1 einschließlich der pneumatischen Förderkomponenten;
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3 eine perspektivische Detailansicht des Verteilerkopfes gemäß 1 mit einer Mehrzahl von an dessen Abgänge angeschlossenen Gehäusen;
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4 eine perspektivische Detailansicht einer Ausführungsform eines der Gehäuse gemäß 3;
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5 eine Schnittansicht des Gehäuses gemäß 4; und
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6 eine Draufsicht auf das entsprechend 5 aufgeschnittene Gehäuse.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer pneumatischen Verteilmaschine schematisch wiedergegeben, welche beispielsweise an einem üblichen Dreipunkgestänge eines Traktors lösbar festgelegt werden kann. Sie umfasst einen Behälter zur Aufnahme von Streugut, wie z. B. Saatgut oder Dünger, mit einer Abdeckung 2, welche an Stützen 3 eines Rahmens getragen sind. An letzterem ist ferner ein Gebläse 4 zur Erzeugung eines Luftstroms festgelegt. Unterhalb eines Auslaufes des etwa trichterförmig nach unten zulaufenden Behälters 1 befindet sich eine in 2 näher erkennbare Übergabeeinrichtung 5, welche zur Überführung des Streugutes an eine Förderleitung 6 dient, welche von dem Gebläse 4 mit einem Luftstrom beaufschlagt ist, um das Streugut nach oben in einen Verteilerkopf 7 zu fördern. Der Verteilerkopf 7 umfasst eine Mehrzahl an um seinen Umfang verteilt angeordneten, sich im vorliegenden Fall etwa radial nach außen erstreckenden Anschlüsse, an welche je ein Gehäuse 18 (vgl. 2 ff) angeschlossen ist, welches mit je einem weiter unten noch näher erläuterten Absperrorgan zum bedarfsweisen Unterbrechen des fluidisierten Streugutstromes sowie mit je einem Sensor zum Erfassen des Teilstromes an Streugut ausgestattet ist. Wie wiederum aus 1 ersichtlich, schließt sich an die jeweiligen Gehäuse 18 an deren dem Verteilerkopf 7 abgewandten Seite je eine z. B. nach Art eines Schlauches ausgebildete Verteilerleitung 8 (in 1 aus Übersichtlichkeitsgründen abgebrochen dargestellt) an, welche im Wesentlichen nach unten und hinten geführt sind und an ihrem freien, dem Verteilerkopf 7 abgewandten Ende mit Verteilorganen versehen sind. Im Falle der in 1 exemplarisch gezeigten Sämaschine handelt es sich bei diesen Verteilorganen um nicht im Einzelnen erkennbare Säscharen mit stromab derselben angeordneten Zustreichern 9, sogenannten Striegeln. Der Rahmen der Verteilmaschine kann im Übrigen über Stützräder 10 auf dem Boden 11 abgestützt uns insbesondere von diesen angehoben werden.
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2 zeigt die pneumatischen Förderkomponenten der Verteilmaschine gemäß 1, welche zur Überführung des Streugutes von der Übergabeeinrichtung 5 in den Verteilerkopf 7 mittels der Förderleitung 6 dienen. Letztere weist an ihrem dem Verteilerkopf 7 abgewandten Ende einen Anschlussstutzen 12 zur fluidischen Kontaktierung des Gebläses 4 (1) auf, wobei stromab des Anschlussstutzens 12 der Auslass eines Dosierorgans 13 über eine mit einem Injektor versehene Übergabekammer 14 in die Förderleitung 6 einmündet. Von dort gelangt das in den Luftstrom eindispergierte Streugut zunächst über einen etwa horizontalen Abschnitt der Förderleitung 6 in einen Steigrohrabschnitt derselben, welche von unten in das Zentrum des Verteilerkopfes 7 einmündet, um dessen Umfang herum die radialen Anschlüsse für die Gehäuse 18 angeordnet sind.
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In 3 ist eine Detailansicht des Verteilerkopfes 7 mit den hieran lösbar festgelegten Gehäusen 18 wiedergegeben. Wie hieraus erkennbar, umfasst der Verteilerkopf 7 an seiner dem Steigrohrabschnitt der Förderleitung (siehe 2) entgegengesetzten – oberen – Seite einen, beispielsweise mittel Schrauben 15 lösbar an dem Verteilerkopf 7 festgelegten, abnehmbaren Deckel 16, welcher das Innere des Verteilerkopfes 7 einschließlich der Förderleitung 6 und insbesondere der an dessen Anschlüssen festgelegten Gehäuse 18 zugänglich macht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Gehäuse 18 einschließlich der hierin gemeinsam untergebrachten Absperrorgane und Sensoren ist den 4 bis 6 zu entnehmen. Wie hieraus ersichtlich, weist das Gehäuse 18 einen Streugutkanal 20 auf, welcher an seinem dem Verteilerkopf 7 zugewandten Ende mittels geeigneter Rastverbindungen 21, wie beispielsweise Laschen, an den Anschlüssen des Verteilerkopfes 7 lösbar befestigbar ist. Direkt am eingangsseitigen, dem Verteilerkopf 7 zugewandten Ende des Streugutkanals 20 befindet sich das Verschlussorgan 22, welches im vorliegenden Fall von einer Klappe 23 gebildet ist, die um eine senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Streugutkanals 20 angeordnete Achse 24 zumindest zwischen einer Schließposition (nicht gezeigt) und einer Öffnungsposition (5 und 6) hin und her verschwenkbar ist. Hierzu dient beispielsweise ein an einen endständigen Hebel 25 der Klappe 23 angreifender, linear hin und her bewegbarer Aktuator 26, welcher über ein Getriebe 27 von einem elektrischen Antriebsmotor 28 betätigt ist. Der Aktuator 26, das Getriebe 27 und der Antriebsmotor 28 sind gleichfalls in einem von dem Streugutkanal 20 getrennten Abschnitt 29 des Gehäuses 18 aufgenommen.
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Der Streugutkanal 20 weist an seinem dem Verteilerkopf 7 zugewandten Ende einen etwa rechteckigen Innenquerschnitt auf, innerhalb desselben die Klappe 23 schwenkbar gelagert ist und innerhalb dessen insbesondere – stromab der Klappe 23 – ein Sensor 30 angeordnet ist, welcher zur Erfassung des den Streugutkanal 20 passierenden Streugutstromes dient und beispielsweise als optischer Sensor, wie in Form einer Lichtschranke, ausgebildet sein kann. Dabei erstreckt sich der Sensor 30 im Wesentlichen entlang zumindest einer gesamten Rechteckseite des Innenquerschnittes des Streugutkanals 20, so dass der gesamte Querschnitt des Streugutkanals 20 sensorisch erfasst werden kann. Im Falle einer Lichtschranke sind folglich einerseits die Lichtsender, andererseits die Lichtempfänger an entgegengesetzten Seiten des Querschnittes über deren gesamten Länge angeordnet. Der Sensor 30 ist hierbei in eine Umfangserweiterung 31 des Streugutkanals 20 des Gehäuses 18 aufgenommen.
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An seinem der Verteilerleitung 8 (siehe 1) zugewandten Ende geht der rechteckförmige Querschnitt des Streugutkanals 20 in einen Auslassabschnitt 32 mit einem etwa runden Querschnitt über, um einen Anschlussstutzen für die üblicherweise von einem nachgiebigen Rundschlauch gebildeten Verteilerleitungen 8 zu bilden. Der runde Auslassabschnitt 32 kann einstückig mit dem Gehäuse 18 gefertigt sein oder – wie es beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist – als separates Teil an dem Streugutkanal 20 festgelegt, z. B. hieran verrastet, sein.
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In dem Gehäuse 18 kann ferner, beispielsweise in seinem den elektromotorischen Antrieb 28 der Klappe 23 aufnehmenden Abschnitt 29, eine Steuerplatine (nicht gezeigt) untergebracht sein, welche zur Steuerung der Klappe 23 sowie zur Weitergabe der sensorisch erfassten Daten an eine zentrale elektronische Steuereinheit (nicht gezeigt) dienen kann, um die Klappen 23 bedarfsweise auf einen entsprechenden Eingabebefehl hin und/oder in Abhängigkeit des sensorisch erfassten Streugutstromes automatisch einzeln, gemeinsam oder gruppenweise zu betätigen. Die elektronische Steuereinrichtung kann hierbei insbesondere ferner einerseits eine Anzeigeeinrichtung (ebenfalls nicht gezeigt), welche die Stellung der Absperrorgane und/oder den sensorisch erfassten Streugutstrom anzeigt, andererseits eine Eingabeeinrichtung (ebenfalls nicht gezeigt) umfassen, um die entsprechenden Steuerbefehle zum Öffnen bzw. Schließen der Klappen 23 eingeben zu können. Die Steuereinrichtung kann insbesondere derart programmtechnisch eingerichtet sein, dass sie die Klappe 23 eines jeweiligen Gehäuses 18 automatisch in seine Schließstellung versetzt, wenn der Sensor 30 während des Streu- oder Säbetriebs bei geöffneter Klappe 23 keinen oder einen zu geringen Streugutstrom detektiert, so dass der Streugutstrom in das zugehörige Gehäuse 18 im Hinblick auf eine mutmaßlichen Verstopfung dessen Streugutkanals 20 oder der diesem nachgeordneten Verteilerleitung 8 (vgl. 1) zu verschließen.
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Die sowohl elektrische als auch elektronische Kontaktierung der in den Gehäusen 18 untergebrachten Komponenten kann insbesondere nach Art einer Reihenschaltung geschehen, wobei z. B. ein Kabelbaum (nicht dargestellt) vom Verteilerkopf 7 her in ein erstes Gehäuse 18 geführt und von dort reihum in die folgenden Gehäuse 18 geführt wird. Der Abschnitt 29 der Gehäuse 18 ist zu diesem Zweck mit Bohrungen 33 versehen, welche zum Durchführen von elektrischen Strom- und elektronischen Kabeln, wie CAN-Busleitungen, dienen. Ferner kann den Anschlüssen des Verteilerkopfes 7 eine Reinigungseinrichtung (nicht gezeigt) zugeordnet sein, um den Streugutkanal 20 eines jeweiligen, an seinen Anschlüssen befestigten Gehäuses 18 zu reinigen, sofern der Streugutkanal 20 und/oder die hieran anschließende Verteilerleitung 8 verstopft, die Klappe 23 verklemmt oder der Sensor 30 aufgrund Verschmutzung oder Beschädigung funktional beeinträchtigt sein sollte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4434963 A1 [0002]
- DE 19747029 A1 [0002]
- DE 102010053883 A1 [0003, 0010, 0014]
- DE 102008016107 A1 [0005]