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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung glatter Oberflächen, insbesondere LKW-Windschutzscheiben.
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Die bisher in der Praxis verwendeten Vorrichtungen oben genannter Art enthalten jeweils ein an einem Stiel angebrachtes Wischorgan, das mittels des Stiels über die zu reinigende Oberfläche bewegt wird. Vor dem Einsatz des Wischorgans muss die zu reinigende Oberfläche mit einer Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden, was bisher vielfach dadurch erfolgt, dass das Wischorgan vor dem eigentlichen Wischvorgang in einen Behälter mit Reinigungsflüssigkeit eingetaucht wird. Dieser aus der Praxis bekannte Stand der Technik erweist sich daher als nicht bedienungsfreundlich und zuverlässig genug.
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Aus der
US 2010/0288520 A1 ergibt sich ein Arbeitsgerät mit einem universell verwendbaren Trägermodul, an dem mehrere Arbeitsmoduln als Wechselaggregate anbringbar sind, wobei eines dieser Wechselaggregate als Vorrichtung zur Reinigung glatter Oberflächen ausgebildet sein kann. Das Trägermodul besteht dabei aus einem Stiel mit daran angebrachtem Antriebsmotor samt zugeordnetem Akku. Die am Stiel anbringbaren Wechselaggregate besitzen dementsprechend keine eigene Antriebseinrichtung. Die Trennung des Antriebsmotors vom Arbeitsmodul führt zu vergleichsweise langen Kraftübertragungswegen, was nicht nur eine komplizierte Bauweise ergibt, sondern auch die Handhabung der gesamten Vorrichtung erschweren kann. Bei dieser bekannten Anordnung erfordert die Trennung zwischen Antriebsmotor und Arbeitsmodul Kompromisse, die bei einer Reinigungsvorrichtung einer optimalen Bauweise entgegenstehen.
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Die
DE 60 2004 006 066 T2 zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit einem antreibbaren Wischorgan mit zugeordneter Sprühdüse für ein Reinigungsmittel. Es ist jedoch keine Abziehlippe zum Abziehen der gereinigten Oberfläche vorgesehen. Die bekannte Anordnung ist nämlich als Vorrichtung zum Schrubben von Bodenflächen ausgebildet, die vielfach nicht abgezogen, sondern trockengerieben werden.
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Die
CA 2 450 387 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit einer drehbar antreibbaren Tellerbürste, der mittels eines Schlauchs eine Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist. Eine Düse zum Versprühen der Reinigungsflüssigkeit ist nicht vorgesehen. Ebenso fehlt auch eine Abziehlippe zum Abziehen der gereinigten Oberfläche. Auch bei dieser bekannten Anordnung ergibt sich daher eine vergleichsweise schwierige Durchführung eines Reinigungsvorgangs.
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Die
US 2012/0079668 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit einem stationären, nicht antreibbaren Reinigungskopf, dem eine Sprühdüse zum Versprühen von Reinigungsflüssigkeit benachbart ist. Der Reinigungskopf kann mit verschieden ausgebildeten Wischorganen oder alternativ hierzu auch mit einer Abziehlippe bestückt werden. Zum Wischen und Abziehen müssen daher die entsprechenden Organe gewechselt werden. Auch diese Anordnung erweist sich daher als nicht bedienungsfreundlich genug.
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Die
DE 100 37 086 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Reinigung von Scheiben von Kraftfahrzeugen. Diese bekannte Anordnung enthält einen an einem kurzen Handgriff angebrachten Träger, auf dem eine rotierend antreibbare Walze, der eine Reinigungsflüssigkeit zuführbar sein soll, sowie eine Abziehlippe angeordnet sind. Der kurze Handgriff ist jedoch zur Aufnahme eines Tanks für die Reinigungsflüssigkeit nicht geeignet. Dieser muss sich dementsprechend auf dem Träger befinden. Andererseits soll die Walze durch die zugeführte Reinigungsflüssigkeit angetrieben werden. Dies ergibt jedoch nicht nur einen großen Verbrauch an Reinigungsflüssigkeit, sondern erlaubt auch keinen selektiven Antrieb der Walze ohne Verbrauch von Reinigungsflüssigkeit. Auch diese bekannte Anordnung erweist sich daher als nicht bedienungsfreundlich genug.
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Aus der
WO 2008/014 760 A2 ergibt sich eine Reinigungsvorrichtung für Dachflächen etc. mit einer rotierend antreibbaren Walze, der Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist. Der Tank für die Reinigungsflüssigkeit und die Pumpe zum Transport der Reinigungsflüssigkeit befinden sich bei dieser bekannten Anordnung jedoch außerhalb der Vorrichtung und sind hiermit nur durch eine Leitung verbunden. Diese bekannte Vorrichtung ist offenbar auch so schwer, dass der die Reinigungswalze enthaltende Träger mit seitlichen Stützrollen versehen sein muss. Diese können jedoch die Handhabung bei anderen Flächen als Dachflächen sehr beeinträchtigen.
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Die
US 3 654 656 A zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit rotierend antreibbarer Walze und dieser zugeordneten Sprühdüsen. Eine Abzieheinrichtung zum Abziehen der gereinigten Oberfläche ist nicht vorgesehen. Der Antrieb der Walze erfolgt durch die Reinigungsflüssigkeit, was einen selektiven Betrieb der Walze ohne Reinigungsflüssigkeit nicht ermöglicht und andererseits zu einem hohen Verbrauch an Reinigungsflüssigkeit führt. Diese wird daher hier von außen zugeführt.
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Die
DE 199 13 854 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit einer offen angeordneten Scheibenbürste, die über eine biegsame Welle von einem auf einem Stiel angeordnetem Motor aus angetrieben wird und der über einen Schlauch Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird. Ein als Aggregateträger ausgebildetes Gehäuse mit einer Abziehlippe ist nicht vorgesehen. Auch diese Anordnung erweist sich als nicht einfach und zuverlässig genug.
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Eine ähnliche Anordnung ist aus der
DE 198 19 640 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung wird eine offen angeordnete Bürstenscheibe durch Druckluft angetrieben, was den Anschluss an ein Druckluftnetz erfordert.
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Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung oben genannter Art zu schaffen, die vergleichsweise einfach aufgebaut ist und einfach gehandhabt werden kann und die auch zu einem guten Reinigungsergebnis führt.
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Diese Aufgabe wird durch die dem Anspruch 1 zugrunde liegende Merkmalskombination gelöst. Dieser Vorschlag enthält eine Vorrichtung zur Reinigung glatter Oberflächen, insbesondere LKW-Windschutzscheiben, mit wenigstens einer mittels einer Pumpe mit einer Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbaren Sprühdüse, der ein mittels einer zugeordneten Antriebseinrichtung relativ zur zu reinigenden Oberfläche bewegbares Wischorgan sowie eine Abziehlippe zugeordnet sind, wobei die Sprühdüse, das Wischorgan und die Abziehlippe zusammen mit der dem Wischorgan zugeordneten Antriebseinrichtung und der der Sprühdüse zugeordneten Pumpe samt zugehöriger Antriebseinrichtung auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind, wobei die dem Wischorgan zugeordnete Antriebseinrichtung und die der Pumpe zugeordnete Antriebseinrichtung jeweils als durch eine Stromquelle mit Strom versorgbarer Elektromotor ausgebildet sind und wobei der Träger als an seiner der zu reinigenden Oberfläche zugewandten Seite offenes Gehäuse ausgebildet ist, das an einem Stiel angebracht ist, der zumindest einen mit einer Druckausgleichseinrichtung versehenen Tank für die Reinigungsflüssigkeit enthält.
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Diese erfindungsgemäße Vorrichtung enthält in vorteilhafter Weise alles, was für eine optimale Arbeitsweise notwendig und zuträglich ist. So sind nicht nur ein antreibbares Wischorgan vorgesehen, sondern auch eine Sprühdüse und eine Abziehlippe. Gleichzeitig ist eine optimale Verteilung der vorhandenen Organe und Elemente samt jeweils benötigter Antriebs- und Speichereinrichtungen auf den Träger und den Stiel vorgesehen, was eine bedienungsfreundliche Handhabung begünstigt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist das Wischorgan eine rotierend antreibbare Walze. Eine solche erzeugt auf besonders einfache Art die nötige Wischbewegung. Gleichzeitig kann sie platzsparend in den Träger integriert werden.
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Bevorzugt ist dabei die das Wischorgan bildende Walze über ein Vorgelege mit einem die Antriebseinrichtung bildenden Antriebsmotor verbunden. Das Vorgelege ist dabei bevorzugt seitlich neben einer Stirnseite der Walze angeordnet und weiter bevorzugt als vormontierbare Baueinheit mit wenigstens einer seitlichen Lagerplatte ausgebildet, an welcher der Antriebsmotor mit zur Walze paralleler Achse angeordnet ist. Damit wird eine kompakte Ausführung des Antriebs der Walze erreicht, wobei der Antrieb gleichzeitig für eine nötige Übersetzung zwischen dem Antriebsmotor und der Walze sorgen kann.
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Alternativ zur Ausführung mit einem Vorgelege ist die das Wischorgan bildende Walze über einen mittig zur Walze angeordneten Keilriemen mit einem die Antriebseinrichtung bildenden Antriebsmotor verbunden. Dies ermöglicht eine mittige Aufnahme der durch den Antriebsmotor vermittelten Kraft durch die Walze, was insbesondere bei großen Ausführungen der Walze eine zu hohe Materialbelastung vermeidet.
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Alternativ zur Ausführung als Walze kann das Wischorgan auch ein vibrierend antreibbarer Klotz sein. Mit einem solchen ist es beispielsweise möglich, eine andersartige Reinigungswirkung zu erreichen und die Gefahr eines Wegspritzens von in der Walze hängengebliebener Reinigungsflüssigkeit und von in der Walze hängengebliebenem Schmutz nach Abnehmen der Vorrichtung von der zu reinigenden Oberfläche bei sich noch drehender Walze zu vermeiden.
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Bevorzugt ist das Wischorgan auswechselbar angeordnet. Dies ermöglicht ein einfaches Wechseln des Wischorgans für unterschiedliche Anwendungen oder eine Abnahme des Wischorgans zum Reinigen des Wischorgans.
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Weiter bevorzugt ist das Wischorgan mit einem Wischbezug versehen, wobei weiter bevorzugt der Wischbezug als Wechselbezug ausgebildet ist. Dies ermöglicht das einfache Auswechseln des Wischbezugs. was beispielsweise bei der Verwendung der Vorrichtung auf längeren Reisen, welche eine mehrmalige Reinigung von Scheiben erfordert, vorteilhaft ist, weil dann mehrere frische Wischbezüge mitgeführt werden können und immer ein sauberes Wischorgan zur Verfügung steht. Außerdem kann ein abgenommener Wischbezug einfach gereinigt werden.
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Bevorzugt ist die Antriebseinrichtung als Elektromotor ausgebildet, welcher durch eine Batterie mit Strom gespeist wird. Die Ausführung mit einem Elektromotor ermöglicht eine hohe Zuverlässigkeit und eine einfach Konstruktion. Alternativ ist es jedoch wie oben bereits im Zusammenhang mit dem Antrieb der Pumpe erläutert auch möglich, die Stromversorgung über ein Kabel zur Verbindung mit einer externen Stromquelle wie beispielsweise einem Zigarettenanzünder oder einer Bordsteckdose eines Kraftfahrzeugs vorzusehen.
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Weiter bevorzugt ist der Antriebseinrichtung ein im Bereich des Stiels vorgesehener Schalter zugeordnet. Mit einem solchen Schalter kann die Antriebseinrichtung einfach durch den Benutzer an- und ausgeschaltet werden.
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Ebenso ist bevorzugt einem Elektromotor einer Pumpe ein im Bereich des Stiels vorgesehener Schalter zugeordnet. Mit einem solchen Schalter kann der Elektromotor der Pumpe, und damit letztlich auch die Pumpe, einfach durch den Benutzer an- und ausgeschaltet werden.
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Es sei verstanden, dass die Antriebseinrichtung und die Pumpe gemeinsam geschaltet werden können. Damit genügt ein Schalter für beide elektrischen Verbraucher. Es können jedoch auch separate Schalter für die Antriebseinrichtung und für die Pumpe vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine unabhängige Schaltung der beiden elektrischen Verbraucher. Damit kann beispielsweise die Pumpe nur so lange in Betrieb gehalten werden, bis die zu reinigende Oberfläche ausreichend mit Reinigungsflüssigkeit bedeckt ist. Anschließend kann die Pumpe abgeschaltet werden, wobei noch beliebig lange unter Verwendung der vorhandenen Reinigungsflüssigkeit mittels des Wischorgans Schmutz von der zu reinigenden Oberfläche entfernt werden kann.
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Der bzw. die Schalter ist bzw. sind bevorzugt an dem Stiel an einer Stelle angeordnet, an welcher ein Benutzer den Stiel typischerweise hält. Dies ermöglicht eine einfache Bedienung.
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Bevorzugt ist der Stiel verlängerbar ausgebildet. Dies ermöglicht die Reinigung von weiter entfernten Oberflächen, beispielsweise von LKW-Windschutzscheiben, welche sich typischerweise auf einer Höhe befinden, welche oberhalb der Schultern eines stehenden Menschen liegt, bei gleichzeitig einfacher Verringerung des zum Transport benötigten Platzes. Dies verbessert die Handhabbarkeit und Transportfähigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Weiter bevorzugt ist die Vorrichtung mit einer Beleuchtung für die zu reinigende Oberfläche ausgestattet. Eine solche Beleuchtung kann vorteilhaft dazu dienen, die Reinigung der zu reinigenden Oberfläche auch nachts oder bei Dämmerung zu ermöglichen. Die Beleuchtung kann dabei bevorzugt derart ausgebildet sein, dass sie einen gewissen Bereich auf der zu reinigenden Oberfläche um die Vorrichtung herum ausleuchtet. Dabei können vorteilhaft energiesparende Leuchtmittel, beispielsweise Leuchtdioden, zum Einsatz kommen. Dies reduziert die zusätzliche Belastung einer Batterie.
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Bevorzugt weist die Antriebseinrichtung eine ihr zugeordnete Vorrichtung zum Einstellen ihrer Geschwindigkeit auf. Damit kann die Intensität der Reinigung eingestellt werden. Bei weniger verschmutzten Scheiben kann beispielsweise die Geschwindigkeit zugunsten einer längeren Haltbarkeit der Batterie verringert werden.
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Gemäß einer Ausführung ist die Sprühdüse eine Fächerdüse. Mit einer solchen kann eine feine Verteilung der Reinigungsflüssigkeit über einen weiten Bereich erreicht werden. Alternativ könnte jedoch als Sprühdüse beispielsweise auch eine Düsenleiste mit mehreren Austrittsöffnungen für die Reinigungsflüssigkeit verwendet werden. Diese sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Reinigungsflüssigkeit entlang einer von der Düsenleiste definierten Strecke.
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Die Sprühdüse kann derart ausgeführt und angeordnet sein, dass sie bei Beaufschlagung mit der Reinigungsflüssigkeit auf die zu reinigende Oberfläche spritzt. Damit kann beispielsweise die zu reinigende Oberfläche direkt, auch aus größerer Distanz, mit Reinigungsflüssigkeit besprüht werden. Alternativ ist es jedoch beispielsweise auch möglich, die Sprühdüse derart auszuführen, dass sie auf das Wischorgan, beispielsweise auf eine als Wischorgan ausgebildete Walze sprüht. Damit wird ein möglicherweise unerwünschtes Wegsprühen der Reinigungsflüssigkeit von der Vorrichtung in Richtungen, welche nicht auf die zu reinigende Oberfläche weisen, vermieden. Derartiges kann bei Ausrichtung der Sprühdüse auf die zu reinigende Oberfläche vorkommen, wenn die Vorrichtung so gehalten wird, dass die Reinigungsflüssigkeit vorübergehend nicht auf die zu reinigende Oberfläche gespritzt wird.
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Weitere Vorteile und mögliche Ausführungen werden dem Fachmann bei Betrachtung der nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiele ersichtlich werden.
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1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer leicht abgewandelten erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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3 zeigt eine Seitenansicht einer nochmals leicht abgewandelten erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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4 zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht der Vorrichtung von 3.
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5 zeigt eine Seitenansicht einer nochmals leicht abgewandelten erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Reinigung glatter Oberflächen, beispielsweise von LKW-Windschutzscheiben. Die Vorrichtung 100 weist einen Träger 105 und einen daran angebrachten Stiel 107 auf. An dem Stiel 107 kann die Vorrichtung 100 gehalten werden. Der Stiel ist in der Darstellung von 1 unterbrochen dargestellt, so dass er in Wirklichkeit vorliegend länger ist als in der Figur zu sehen ist.
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Die Vorrichtung 100 von 1 weist eine Walze 110 als Wischorgan auf. Die Walze 110 ist vorliegend quer zu einer Längsrichtung des Stiels 107 ausgerichtet. Gleichzeitig ist die Walze 110 rotierbar gelagert. Damit kann erreicht werden, dass die Walze durch eine Rotationsbewegung einen sehr ähnlichen Effekt auf einer zu reinigenden Oberfläche erzielt als würde ein Benutzer die Vorrichtung entlang einer Längsrichtung des Stiels hin- und herbewegen. Anders ausgedrückt wird durch eine solche Rotationsbewegung die Walzenoberfläche relativ zur zu reinigenden Oberfläche bewegt, was einen reinigenden Effekt ähnlich zu einer manuell ausgelösten und beim Benutzer kräftezehrenden Wischbewegung erzeugt.
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Die Walze 110 ist mit einem Wechselbezug versehen, welcher ein einfaches Auswechseln der Oberfläche der Walze 110 ermöglicht. Der Wechselbezug ermöglicht ein einfaches Reinigen und sogar ein mehrfaches Wechseln der Oberfläche der Walze 110 auch auf längeren Touren eines Kraftfahrzeugs.
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Zum rotierenden Antrieb der Walze 110 ist in dem Träger 105 ein Elektromotor 120 vorgesehen. Der Elektromotor 120 ist mittels eines Vorgeleges 125 antriebsmäßig mit der Walze 110 verbunden. Dies ermöglicht es, die Walze 110 durch Versorgung des Elektromotors 120 mit elektrischer Energie anzutreiben. Der Benutzer muss folglich keine Muskelkraft mehr aufwenden, um eine Bewegung einer reinigenden Oberfläche über eine zu reinigende Stelle zu erzielen. Dies erfolgt durch den Elektromotor automatisch.
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Das Vorgelege 125 ist seitlich neben der Walze 110 und seitlich neben dem Elektromotor 120 angeordnet. Dies ermöglicht eine durchgängige Bauart der Walze, welche nur von einem ihrer beiden Längsenden aus angetrieben wird.
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In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführung wird die Walze mittels eines mittig zur Walze angeordneten Keilriemens angetrieben. Dies erfordert eine partielle Unterbrechung der für eine Reinigung zur Verfügung stehenden Oberfläche der Walze. Bei einer Ausführung mit Wechselbezug wird es erforderlich sein, zwei Wechselbezüge vorzusehen, jeweils einen für jede Seite der Walze relativ zum Keilriemen. Vorteilhaft an der Ausführung mit mittig angeordnetem Keilriemen ist die Verringerung der Materialbelastung der Walze, da die Walze die von dem Elektromotor ausgeübte Antriebskraft nur über ihre halbe Länge übertragen muss. Dies ist besonders bei großen Vorrichtungen mit entsprechend langen Walzen, wie sie beispielsweise zur Reinigung großer Scheibenflächen von LKWs oder Reisebussen eingesetzt werden können, vorteilhaft. Für Haushaltsgeräte kann demgegenüber die Ausführung mit einem einseitig angeordneten Vorgelege vorteilhaft sein, da auf die Verwendung zweier separater Wechselbezüge verzichtet werden kann.
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Die Vorrichtung 100 weist ferner eine an dem Träger 105 angeordnete Sprühdüse 150 auf, welche vorliegend als Fächerdüse ausgebildet ist. Die Sprühdüse 150 ist neben der Walze 110 auf ihrer dem Stiel 107 gegenüberliegenden Seite angeordnet und ermöglicht die Besprühung einer zu reinigenden Oberfläche mit Reinigungsflüssigkeit.
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Zur Beaufschlagung der Sprühdüse 150 mit einer Reinigungsflüssigkeit ist vorliegend eine Pumpe 130 vorgesehen. Diese wird durch einen Elektromotor 135 angetrieben, so dass Reinigungsflüssigkeit zu der Sprühdüse 150 gepumpt wird, wenn der Elektromotor 135 mit elektrischer Energie versorgt wird. Im Vergleich zu einer ebenfalls möglichen, nicht dargestellten alternativen Ausführung mit einer handbetätigten Pumpe ermöglicht die Ausführung mit der durch den Elektromotor 135 angetriebenen Pumpe 130 eine automatische Beaufschlagung der Sprühdüse 150 mit Reinigungsflüssigkeit, was den nötigen Arbeits- und Kraftaufwand für den Benutzer weiter verringert.
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Zur Versorgung des Elektromotors 120 zum Antrieb der Walze 110 und des Elektromotors 135 zum Antrieb der Pumpe 130 ist vorliegend eine Batterie 140 in dem Träger 105 vorgesehen. Die Batterie 140 ermöglicht einen autarken Betrieb der Vorrichtung 100, d. h. sie ist zu ihrem Betrieb nicht auf die Zuführung elektrischer Energie von außen angewiesen. Vielmehr dient die Batterie 140 als Energiequelle.
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Zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors 120 zum Antrieb der Walze 110 und des Elektromotors 135 zum Antrieb der Pumpe 130 ist vorliegend ein Schalter 145 vorgesehen. Der Schalter 145 ist in der Darstellung von 1 an einem Ende des Stiels 107 angeordnet gezeigt, welches an den Träger 105 angrenzt. Eine solche Ausführung ist besonders für einen Betrieb geeignet, in welchem die Elektromotoren 120, 135 vor der Benutzung gemeinsam eingeschaltet werden und dann so lange angeschaltet bleiben, bis der Reinigungsvorgang abgeschlossen ist und der Benutzer den Träger 105 wieder zu sich her zieht. Durch die in 1 gezeigte Anordnung wird ein unbeabsichtigtes Ausschalten der Elektromotoren 120, 135 verhindert.
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Alternativ zur gezeigten Ausführung könnte der Schalter auch an dem gegenüberliegenden Ende des Stiels 107 angeordnet sein, an welchem ein Benutzer den Stiel üblicherweise in die Hand nimmt um den Reinigungsvorgang auszuführen. Damit wird erreicht, dass dem Benutzer ein Ein- und Ausschalten der Elektromotoren 120, 135 auch während des Reinigungsvorgangs ermöglicht wird, ohne dass er dazu den Träger 105 zu sich her holen muss.
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Alternativ zur gezeigten Ausführung mit einem Schalter 145 könnten in einer nicht gezeigten Ausführung auch zwei separate Schalter vorgesehen sein. In einem solchen Fall wird typischerweise einer der beiden Schalter zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors 120 der Walze 110 vorgesehen sein, während der andere der beiden Schalter zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors 135 der Pumpe 130 vorgesehen ist. Eine solche Ausführung ermöglicht eine voneinander unabhängige Schaltung der beiden Elektromotoren 120, 135. Damit kann beispielsweise vorteilhaft der Elektromotor 135 der Pumpe 130 während eines Reinigungsvorgangs abgeschaltet werden, wenn sich genug Reinigungsflüssigkeit auf der zu reinigenden Oberfläche befindet. Der Reinigungsvorgang kann jedoch unter weiterhin fortbestehender Rotation der Walze 110 fortgesetzt werden, bis die zu reinigende Oberfläche vollständig gereinigt ist. Hierzu wird der Schalter, welcher zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors 120 der Walze 110 dient, in seiner eingeschalteten Position gelassen.
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Bei einer Ausführung mit zwei separaten Schaltern ist es insbesondere vorteilhaft, die beiden Schalter an demjenigen Ende des Stiels 107 anzubringen, an welchem der Benutzer während des Betriebs die Vorrichtung 100 in der Hand hält. Dies ermöglicht beispielsweise die bereits beschriebene Abschaltung des Elektromotors 135 der Pumpe 130 während des Betriebs, ohne dafür den Rahmen 105 zum Benutzer zurück zu holen.
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Zur Aufbewahrung der Reinigungsflüssigkeit, welche mittels der Sprühdüse 150 auf die zu reinigende Oberfläche gesprüht werden soll, ist in dem Stiel 107 ein Tank 160 angeordnet. Der Tank 160 ermöglicht die Verwendung der Vorrichtung 100 ohne dass sie auf eine externe Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit angewiesen wäre. Dies ermöglicht einen autarken Betrieb der Vorrichtung 100.
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Die Anordnung im Stiel 107 sorgt dafür, dass die relativ schwere, weil meistens überwiegend aus Wasser bestehende Reinigungsflüssigkeit an einem verhältnismäßig tiefen Punkt in der Vorrichtung 100 angeordnet ist, wenn die Vorrichtung 100 vom Benutzer derart gehalten wird, dass sich der Stiel 107 unten und der Träger 105 oben befindet. Eine derartige Haltung wird typischerweise verwendet, um über dem Benutzer angeordnete Flächen, beispielsweise die Scheiben von LKWs oder Reisebussen zu reinigen. Durch die Anordnung der Reinigungsflüssigkeit an einem verhältnismäßig tiefen Punkt wird dabei eine günstige Lage des Schwerpunkts erreicht. Dieser wird bei einer tiefen Lage der Reinigungsflüssigkeit selbst relativ tief angeordnet sein, was einer Kopflastigkeit der Vorrichtung 100 entgegenwirkt, welche die Handhabbarkeit aufgrund erhöhten Kraftbedarfs einschränken würde.
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Der Tank 160 ist wie gezeigt mittels entsprechender Leitungen mit der Pumpe 130 verbunden, welche wiederum mit der Sprühdüse 150 verbunden ist. Somit kann die Pumpe 130 Reinigungsflüssigkeit aus dem Tank 160 zur Sprühdüse 150 pumpen und auf diese Weise für eine Besprühung der zu reinigenden Oberfläche mit der Reinigungsflüssigkeit sorgen.
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Der Tank 160 weist ferner eine Druckausgleichseinrichtung 165 auf, welche dafür sorgt, dass bei Entnahme von Reinigungsflüssigkeit aus dem Tank 160 der dabei ansonsten entstehende Unterdruck im Tank durch die kontrollierte Zufuhr von Umgebungsluft ausgeglichen wird. Dies erleichtert die Entnahme von Reinigungsflüssigkeit aus dem Tank und beugt erhöhter Materialbelastung vor.
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Angrenzend an die Sprühdüse 150 ist eine Abziehlippe 170 angebracht, welche vorliegend aus einem Gummi ausgebildet ist. Die Abziehlippe kann dabei eine ähnliche Funktion erfüllen wie ein konventioneller Fensterabzieher. Insbesondere nimmt die Abziehlippe 170 Reinigungsflüssigkeit und Schmutz, welche sich auf der zu reinigenden Oberfläche befinden, bei einer Bewegung der Abziehlippe über die entsprechende Stelle auf der zu reinigenden Oberfläche mit. Damit kann beispielsweise das sich auf der zu reinigenden Oberfläche befindende Gemisch aus Reinigungsflüssigkeit und Schmutz durch eine nach unten gerichtete Bewegung der Vorrichtung 100 mit an der zu reinigenden Oberfläche anliegender Abziehlippe 170 nach unten abgezogen werden. Auch ein Abziehen zur Seite ist bei entsprechender Führung der Vorrichtung 100 möglich. Durch den Vorgang des Abziehens kann mittels der Abziehlippe 170 die zu reinigende Oberfläche so gereinigt werden, dass nach Abschluss des Reinigungsvorgangs keine Reinigungsflüssigkeit und kein Schmutz mehr auf der Oberfläche verbleibt. Dies ermöglicht ein professionelles und sauberes Reinigungsergebnis.
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Es sei erwähnt, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 die Durchführung der Arbeitsschritte des Besprühens der zu reinigenden Oberfläche mit Reinigungsflüssigkeit, der Reinigung mittels Wischens sowie des Abziehens mit nur einem Gerät ermöglicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 muss dazu nichteinmal abgesetzt werden. Alternativ zu der an der Vorrichtung 100 angebrachten Abziehlippe 170 könnte auch eine externe Abzieeinrichtung zum Entfernen von Reinigungsflüssigkeit und Schmutz von der zu reinigenden Oberfläche verwendet werden.
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2 zeigt eine im Vergleich zu 1 leicht abgewandelte Ausführung der Vorrichtung 100. Auch die Vorrichtung 100 von 2 weist einen Träger 105 und einen daran angebrachten Stiel 107 auf. Da es sich bei der Darstellung von 2 nicht um eine Schnittansicht sondern um eine Außenansicht handelt, sind die innenliegenden Komponenten der Vorrichtung 100, welche in 1 zu sehen sind, in 2 nicht sichtbar. Lediglich der innenliegende Teil der Walze 110 ist gestrichelt dargestellt.
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Im Unterschied zur Ausführung von 1 ist in der Ausführung von 2 die Sprühdüse 150 außen an dem Träger 105 angebracht. Dies ermöglicht die Besprühung eines weiter von der Sprühdüse entfernten Bereichs. Durch die dabei sich verlängernde Strecke, welche ein aus der Sprühdüse austretender Strahl 155 von Reinigungsflüssigkeit zurücklegen muss bevor er auf die zu reinigende Oberfläche trifft, kann sich der Strahl 155 auch weiter verbreitern als bei der Ausführung gemäß 1. Dies ermöglicht die Besprühung einer größeren Breite.
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Des weiteren ist in 2 zu sehen, dass der Träger 105 als Gehäuse ausgebildet ist, welches an seiner der zu reinigenden Oberfläche zugewandten Seite offen ist. Dies gilt gleichermaßen für die Ausführung von 1, nur ist in der Darstellung von 1 die Gehäuseform nicht ausreichend klar zu erkennen. Das Gehäuse ermöglicht einen Schutz des Benutzers und der Umgebung gegen herumspritzenden Schmutz und herumspritzende Reinigungsflüssigkeit, welche von der Walze auch in Richtungen weg von der zu reinigenden Oberfläche abgehen können.
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An dem Träger 105 ist des weiteren ein Griff 108 ausgebildet, welcher das Halten des Trägers 105 mit der Hand oder das Einhängen in eine dafür ausgebildete Vorrichtung ermöglicht. Letzteres erleichtert die Lagerung und den Transport der Vorrichtung 100, wobei beispielsweise eine Vorrichtung zur Aufnahme des Griffs 108 in einem LKW oder in einem Reisebus ausgebildet sein kann, welche die Vorrichtung 100 bei Nichtbenutzung aufnimmt und verstaut.
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An demjenigen Ende des Griffs 107, welches dem Träger 105 gegenüberliegt, ist in 2 noch die Druckausgleichseinrichtung 165 zu erkennen. Sie hat die gleiche Funktion wie bereits mit Bezug auf 1 beschrieben.
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3 zeigt eine nochmals leicht abgewandelte Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei handelt es sich bei 3 um eine Außenansicht, in welcher zunächst nur zu erkennen ist, dass im Vergleich zu 2 die außenliegende Sprühdüse 150 nicht vorhanden ist. Bezüglich aller weiteren Komponenten sei deshalb auf die Beschreibungen der 1 und 2 verwiesen.
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4 zeigt die Ausführung der 3 in einer Schnittansicht. Damit sind auch die innenliegenden Komponenten schematisch zu erkennen.
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Das bereits im Zusammenhang mit 1 erläuterte Vorgelege 125 befindet sich auch in der Ausführung der 3 und 4 neben der Walze 110.
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Im Unterschied zur Ausführung von 1 ist jedoch die Sprühdüse 150 nicht derart angeordnet, dass sie direkt auf die zu reinigende Oberfläche spritzt, sondern vielmehr derart, dass sie auf die Walze 110 spritzt. Damit wird erreicht, dass die Walze 150 unabhängig von der Richtung, in welcher die Walze 110 über die zu reinigende Oberfläche geführt wird, immer ausreichend mit Reinigungsflüssigkeit getränkt wird. Anders ausgedrückt ist die Walze 110 nicht mehr darauf angewiesen, durch an der zu reinigenden Oberfläche anhaftende Reinigungsflüssigkeit getränkt zu werden.
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5 zeigt eine nochmals leicht abgewandelte Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei ist im Vergleich zu 1 die Sprühdüse 150, welche in der Ausführung von 5 innenliegend und deshalb nicht zu sehen ist, auf der anderen Seite der Walze 110 angeordnet. sofern die Vorrichtung 100 mit dem Träger 105 nach oben gehalten wird ist die Sprühdüse 150 in der Ausführung von 5 unterhalb der Walze 110 angeordnet.
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Damit wird der Strahl 155 unterhalb der Walze 110 auf eine zu reinigende Oberfläche 200 gesprüht. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Vorrichtung 100 zur Durchführung des Reinigungsvorgangs von oben nach unten gezogen wird. Dabei wird auf der zu reinigenden Oberfläche 200 haftender Schmutz 210 von der Walze 110 aufgenommen und entfernt.
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Es sei verstanden, dass alternativ zu den gezeigten Anordnungen der Sprühdüse auch zwei Sprühdüsen an dem Träger 105 ausgebildet sein können, wobei an jeder Seite der Walze jeweils eine Sprühdüse angeordnet ist. Ebenso ist es möglich auf jeder der beiden Seiten der Walze mehrere Sprühdüsen oder auch eine Düsenleiste vorzusehen. Damit kann die Reinigungswirkung noch weiter verbessert werden. Vorteilhaft kann eine solche Ausführung mit einer Steuerung versehen sein, welche dafür sorgt, dass je nach Bewegungsrichtung der Walze immer die jeweils der Walze vorgelagerte Düse sprüht. Dies kann beispielsweise mittels eines Dreiwegeventils erreicht werden, welches über einen Aufnehmer die relative Bewegung der zu reinigenden Oberfläche abfühlt. Der Aufnahmer kann als Gleitschuh ausgebildet sein, welcher gleichzeitig den Abstand der Vorrichtung von der zu reinigenden Oberfläche stabilisiert.