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Die Erfindung betrifft ein medizinisches System gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiges medizinisches System ist beispielsweise aus
US 2007/0203567 A1 bekannt.
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US 2007/0203567 A1 beschreibt einen Stent zur Behandlung von Bifurkationsaneurysmen, d. h. Aneurysmen, die sich an einer Gefäßverzweigung ausbilden. Dabei ist vorgesehen, dass der Stent insgesamt trichterförmig ausgebildet ist, wobei das distale Ende des Stents eine im implantierten Zustand größere Aufweitung als das proximale Ende bildet. Der bekannte Stent wird bis in das Aneurysma vorgeschoben und dort aus seinem Zuführsystem entlassen. Dabei weitet sich das distale Ende und spannt sich im Aneurysma auf.
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Der Nachteil des bekannten Systems besteht darin, dass der Stent, der aus einer Gitterstruktur gebildet ist, den Blutfluss in die abzweigenden Blutgefäße behindert. Die Gitterstruktur bildet somit eine netzartige Barriere für den natürlichen Fluss des Blutes in die seitlichen Gefäße. Mit dem bekannten System wird der Blutfluss vielmehr in das Aneurysma geleitet, was zu einer weiteren Schwächung der bereits geschwächten Gefäßwand und schließlich zu einer Ruptur des Aneurysmas führen kann. Das Aneurysma kann zusätzlich mit sogenannten Coils verschlossen werden, die über den bekannten Stent in ein Aneurysma geführt werden. Die Coils kräuseln sich in dem Aneurysma willkürlich und bilden ein Knäuel, wodurch die Blutströmung im Aneurysma beeinflusst wird. Der Einfluss auf die Blutströmung führt dazu, dass eine gezielte Blutgerinnung erzeugt wird. Wegen des aufgeweiteten Stentendes besteht jedoch weiter die Gefahr, dass sich Coils zurück in das Ursprungsgefäß bewegen können. Mit anderen Worten ermöglicht der bekannte Stent keinen Verschluss des Aneurysmas.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein medizinisches System anzugeben, das einen effizienten Verschluss eines Aneurysmas und einen freien Blutfluss in die abzweigenden Blutgefäße gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der nebengeordneten Patentansprüche 1 und 3 gelöst.
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Die Erfindung beruht somit auf dem Gedanken, ein medizinisches System mit wenigstens einen schlauchartigen Zuführelement, insbesondere einer Schleuse oder einem Katheter, und einem Transportelement anzugeben, das sich längsverschieblich durch das Zuführelement und durch ein Implantat, insbesondere einen Stent, erstreckt. Das Implantat weist mindestens eine rohrförmige Gitterstruktur auf, die von einem expandierten Ruhezustand in einen komprimierten Zuführzustand überführbar und mit einem distalen Abschnitt des Transportelements verbunden oder verbindbar ist. Die Gitterstruktur weist ferner einen distalen Endabschnitt auf, der näher als ein proximaler Endabschnitt der Gitterstruktur an einer distalen Spitze des Transportelements angeordnet oder anordenbar ist. Zumindest im Ruhezustand weist der distale Endabschnitt einen größeren Querschnittsdurchmesser als der proximale Endabschnitt auf. Ferner weist die Gitterstruktur einen zumindest abschnittsweise hohlkegelstumpfförmigen Übergangsabschnitt auf, der den proximalen Endabschnitt und den distalen Endabschnitt miteinander verbindet. Erfindungsgemäß ist der distale Endabschnitt hohlzylinderförmig ausgebildet.
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Die Erfindung stellt ein medizinisches System bereit, das ein Implantat aufweist, welches sich im Unterschied zu dem bekannten Stent dazu eignet, direkt im Übergang zwischen einem Ursprungsgefäß und einem abzweigenden Gefäß angeordnet zu werden. Das erfindungsgemäße medizinische System erfordert somit keine Implantation des Implantats im Aneurysma selbst. Vielmehr ist vorgesehen, das Implantat mit dem proximalen Endabschnitt im Ursprungsgefäß zu platzieren und den distalen Endabschnitt in einem abzweigenden Gefäß anzuordnen. Die Gitterstruktur des Implantats leitet somit die Blutströmung direkt vom Ursprungsgefäß in das abzweigende Gefäß. Somit schirmt die gitterartige Seitenwand der Gitterstruktur das Aneurysma von einer Strömung im Gefäß ab.
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Indem der distale Endabschnitt der Gitterstruktur hohlzylinderförmig ausgebildet ist, wird eine besonders gute und schonende Verankerung der Gitterstruktur im Blutgefäß erreicht. Dazu kann auch die im Ruhezustand der Gitterstruktur vorgesehene Differenz der Querschnittsdurchmesser beitragen. Durch den Querschnittsdurchmesser am distalen Endabschnitt, der größer als der Querschnittsdurchmesser im proximalen Endabschnitt ist, wird auf das abzweigende Blutgefäß eine höhere Radialkraft ausgeübt. Das Implantat wird also im abzweigenden Blutgefäß gut verankert.
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In einer bevorzugten Konfiguration des medizinischen Systems ist eine weitere rohrförmige Gitterstruktur vorgesehen. Die weitere, insbesondere zweite, Gitterstruktur weist vorzugsweise im Wesentlichen denselben konstruktiven Aufbau wie die erste Gitterstruktur auf. Die beiden Gitterstrukturen können parallel im Blutgefäß angeordnet werden. Dabei kommt insbesondere die konstruktive Gestaltung, wonach der proximale Endabschnitt einen kleineren Querschnittsdurchmesser als der distale Endabschnitt aufweist, zum Tragen. Durch den proximal kleineren Querschnittsdurchmesser können die beiden Gitterstrukturen im Ursprungsgefäß nebeneinander platziert werden, ohne sich gegenseitig zu verdrängen. Ebenso weisen die beiden Gitterstrukturen im implantierten Zustand im Wesentlichen dasselbe Durchflusslumen auf. Dabei bleibt die Radialkraft, die auf die Gefäßwand wirkt, vergleichsweise klein, so dass eine Schädigung der Gefäßwand vermieden wird.
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Bei der parallelen Anordnung der Gitterstrukturen ist vorgesehen, dass beide Gitterstrukturen im Ursprungsgefäß angeordnet sind. Insbesondere sind die proximalen Endabschnitte der beiden Gitterstrukturen im Ursprungsgefäß nebeneinander angeordnet. Die beiden distalen Endabschnitte sind vorzugsweise in jeweils einem der abgehenden Gefäße angeordnet. Insbesondere kann der distale Endabschnitt der ersten Gitterstruktur in einem ersten abzweigenden Blutgefäß und der distale Endabschnitt der zweiten Gitterstruktur in einem zweiten abzweigenden Gefäß angeordnet sein. Somit bilden die einzelnen Gitterstrukturen separate Strömungskanäle, die eine Körperflüssigkeit aus dem Ursprungsgefäß in zwei abzweigende Gefäße leiten. Dabei wird ein sich zwischen den abzweigenden Blutgefäßen erstreckendes Aneurysma durch die Gitterwandung der Gitterstrukturen abgeschirmt. Die Gitterwandungen reduzieren zumindest die Strömung in das Aneurysma. Die Behandlung des Aneurysmas kann zusätzlich um den Einsatz von Coils erweitert werden. Die sich in die abzweigenden Blutgefäße erstreckenden Gitterstrukturen verhindern, dass Coils aus dem Aneurysma austreten und in die Strömungsbahn gelangen.
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Analog zu distalen Endabschnitt kann auch der proximale Endabschnitt hohlzylinderförmig ausgebildet sein. Im Allgemeinen ist bei der hohlzylinderförmigen Ausbildung der Endabschnitte gewährleistet, dass die Gitterstruktur gut und mit konstanter, insbesondere flächig konstant verteilter Radialkraft auf die Gefäßwand einwirkt. Dies schont die Gefäßwand und sichert die Verankerung.
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Gemäß einem nebengeordneten Aspekt wird die zuvor genannte Aufgabe durch ein medizinisches System mit wenigstens einem schlauchartigen Zuführelement, insbesondere einer Schleuse oder einem Katheter, einem Transportelement, das sich längsverschieblich durch das Zuführelement erstreckt, und einem Implantat, insbesondere einem Stent, gelöst. Das Implantat weist mindestens zwei einzelne Gitterstrukturen auf. Die Gitterstrukturen sind zumindest abschnittsweise hohlkegelstrumpfförmig ausgebildet und jeweils von einem expandierten Ruhezustand in einem komprimierten Zuführzustand überführbar. Ferner umfassen die zwei einzelnen Gitterstrukturen jeweils eine distale Axialöffnung, die einen größeren Querschnittsdurchmesser als eine proximale Axialöffnung der jeweiligen Gitterstruktur aufweist. Dabei erstreckt sich ein distaler Abschnitt des Transportelements durch wenigstens eine Gitterstruktur und ist mit der Gitterstruktur lösbar verbunden oder verbindbar, so dass die distale Axialöffnung der Gitterstruktur näher an einer distalen Spitze des Transportelements als die proximale Axialöffnung der Gitterstruktur angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist das Implantat durch zwei einzelne bzw. separate Gitterstrukturen gebildet. Dahinter steckt die Idee, durch die beiden Gitterstrukturen die Strömungen in einem Körperhohlgefäß derart zu leiten, dass die Strömung ungehindert in abzweigende Gefäße gelangen kann. Ein zwischen den abzweigenden Gefäßen angeordnetes Aneurysma ist von der Strömung weitgehend abgeschirmt. Zumindest verhindern die Gitterstrukturen, dass Coils aus dem Aneurysma in die abzweigenden Gefäße gelangen.
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Indem die Gitterstrukturen jeweils an ihren proximalen Enden bzw. im Bereich ihrer proximalen Axialöffnung einen kleineren Querschnittsdurchmesser als an ihren distalen Axialöffnungen aufweisen, können die beiden Gitterstrukturen im implantierten Zustand gut nebeneinander platziert werden. Insbesondere ist vorgesehen, die Gitterstrukturen so in einem Ursprungsgefäß zu platzieren, dass jede der Gitterstrukturen ein Durchflusslumen bereitstellt, das im Wesentlichen der Hälfte der Querschnittsfläche des Ursprungsgefäßes entspricht. In Richtung zur Gefäßverzweigung, also zur Bifurkation, weiten sich die Gitterstrukturen aus. Obwohl die abzweigenden Gefäße insgesamt einen kleineren Querschnittsdurchmesser als das Ursprungsgefäß aufweisen, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Gitterstrukturen an der distalen Axialöffnung einen größeren Querschnittsdurchmesser als an der proximalen Axialöffnung aufweisen. In den abzweigenden Gefäßen stimmt das Lumen der Gitterstrukturen vorzugsweise mit dem Querschnittsdurchmesser der abzweigenden Gefäße überein. Das bedeutet, dass die Gitterstrukturen im Ursprungsgefäß parallel zueinander angeordnet sind und sich an der Verzweigungsstelle aufteilen. Eine erste Gitterstruktur erstreckt sich in ein erstes abzweigendes Gefäß und eine zweite Gitterstruktur in ein zweites abzweigendes Gefäß. Die distalen Axialöffnungen weiten sich im implantierten Zustand auf einen Querschnittsdurchmesser auf, der im Wesentlichen dem Querschnittsdurchmesser der abzweigenden Gefäße entspricht. Die Gefäße verhindern jedoch eine vollständige Aufweitung der distalen Axialöffnungen, so dass die Gitterstrukturen eine Radialkraft auf das Gefäß ausüben, die zu einer Verankerung bzw. Fixierung der Gitterstrukturen in den abzweigenden Gefäßen führt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des medizinischen Systems ist vorgesehen, dass die Gitterstrukturen jeweils einen hohlzylinderförmigen distalen Endabschnitt aufweisen, der die distale Axialöffnung umfasst. Die Gitterstrukturen können ferner jeweils einen hohlzylinderförmigen proximalen Endabschnitt aufweisen, der die proximale Axialöffnung umfasst. Beide Varianten bieten für sich genommen und in Kombination den Vorteil einer verbesserten und gefäßschonenden Verankerung der Gitterstrukturen in den Körperhohlgefäßen.
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In Bezug auf die parallele Anordnung zumindest der proximalen Axialöffnungen im Ursprungsgefäß ist es vorteilhaft, wenn wenigstens die proximalen Endabschnitte der Gitterstrukturen jeweils eine Radialkraft aufweisen deart, dass sich bei paralleler Anordnung der Gitterstrukturen in einem Körperhohlgefäß, insbesondere einem Blutgefäß, ein Radialkräftegleichgewicht einstellt. Das Radialkräftegleichgewicht stellt sich vorzugsweise so ein, dass die Gitterstrukturen zumindest in den proximalen Endabschnitten konstant gleich große Durchflusslumen bereitstellen.
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Die Gitterstrukturen können jeweils einen zumindest abschnittsweise hohlkegelstumpfförmigen Übergangsabschnitt aufweisen. Der Übergangsabschnitt kann den proximalen und distalen Endabschnitt miteinander verbinden. Generell kann der Übergangsabschnitt unterschiedliche Formen aufweisen. Wesentlich ist, dass der Übergangsabschnitt die Querschnittsdurchmesserdifferenz zwischen dem proximalen Endabschnitt und dem distalen Endabschnitt ausgleicht bzw. überwindet. Dabei kann es ausreichend sein, wenn nur ein Bereich des Übergangsabschnitts hohlkegelstumpfförmig ausgebildet ist.
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Bei einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung sind jeweils zwei Zuführelemente und zwei Transportelemente vorgesehen. Jeweils ein Transportelement ist mit einer Gitterstruktur des Implantats verbindbar und gemeinsam mit der Gitterstruktur in einem der Zuführelemente längsverschieblich angeordnet oder anordenbar. Insgesamt kann das medizinische System also zwei Zuführelemente, zwei Transportelemente und zwei Gitterstrukturen aufweisen. Die Gitterstrukturen bilden gemeinschaftlich das Implantat. Alternativ ist es denkbar, dass die beiden Gitterstrukturen mit einem einzigen Zuführelement und einem einzigen Transportelement zu einem System kombiniert werden. Die Gitterstrukturen können mit dem gemeinsamen Transportelement und dem gemeinsamen Zuführelement an den Behandlungsort gebracht werden, vorzugsweise mit zeitlichem Versatz.
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Generell kann vorgesehen sein, dass die Gitterstrukturen gleichartig ausgebildet sind. Dies spart Kosten und erhöht die Effizienz der Herstellung. Die Gitterstruktur oder wenigstens eine der Gitterstrukturen kann formschlüssig oder reibschlüssig mit einer Hülse verbunden oder verbindbar sein, die an einem distalen Abschnitt des Transportelements befestigt ist. Diese Art der Verbindung ist zur Zuführung der Gitterstruktur an den Behandlungsort besonders bevorzugt. Die Hülse kann beispielsweise radial nach außen vorstehende Nasen aufweisen, die in Zellen der Gitterstruktur eingreifen und so einen Formschluss herstellen. Die Gitterstruktur kann grundsätzlich im Zuführzustand innerhalb des Zuführelements zwischen dem Transportelement, insbesondere der Hülse, und einer Innenfläche des Zuführelements angeordnet sein. Durch die formschlüssige oder reibschlüssige Verbindung zwischen der Hülse und der Gitterstruktur wird sichergestellt, dass sich die Gitterstruktur mit Hilfe des Transportelements relativ zum Zuführelement verschieben lässt.
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Vorzugsweise weisen der proximale und/oder der distale Endabschnitt eine Länge auf, die wenigstens 2 mm, insbesondere wenigstens 3 mm, insbesondere wenigstens 4 mm, insbesondere wenigstens 5 mm, insbesondere wenigtens 8 mm, insbesondere wenigstens 10 mm, und/oder höchstens 15 mm, insbesondere höchstens 12 mm, insbesondere höchstens 10 mm, insbesondere höchstens 9 mm, insbesondere höchstens 8 mm, insbesondere höchstens 7 mm, insbesondere höchstens 6 mm, beträgt. Insbesondere kann der proximale und/oder distale Endabschnitt eine Länge aufweisen, die zwischen 2 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 3 mm und 8 mm, insbesondere zwischen 4 mm und 6 mm, beträgt.
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Im Allgemeinen wird darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Anmeldung nicht nur ein medizinisches System mit Zuführelement, Transportelement und Implantat offenbart und beansprucht, sondern explizit auch ein Implantat offenbart wird, das die in den Ansprüchen genannten Merkmale aufweist.
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Insbesondere wird ein Implantat beschrieben, das eine rohrförmige Gitterstruktur aufweist, die an einem distalen Endabschnitt oder einer distalen Axialöffnung einen größeren Querschnittsdurchmesser als an einem proximalen Endabschnitt bzw. einer proximalen Axialöffnung aufweist. Ferner wird ein Implantat offenbart, das aus zwei einzelnen derartiger Gitterstrukturen ausgebildet ist. Die zwei einzelnen Gitterstrukturen können gleichartig bzw. identisch sein. In allen Varianten kann vorgesehen sein, dass die Gitterstruktur hohlkegelstumpfförmig ausgebildet ist und/oder einen abschnittsweise oder vollständig hohlkegelstumpfförmigen Übergangsabschnitt aufweist, der zwei hohlzylinderförmige Endabschnitte miteinander verbindet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
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1 ein Implantat des erfindungsgemäßen medizinischen Systems nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im implantierten Zustand in einer Gefäßverzweigung;
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2 eine Querschnittsansicht durch das Implantat gemäß 1 im implantierten Zustand;
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3 eine Seitenansicht einer Gitterstruktur des erfindungsgemäßen medizinischen Systems nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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4 eine Seitenansicht einer Gitterstruktur des erfindungsgemäßen Systems nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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5 eine Seitenansicht einer Gitterstruktur des erfindungsgemäßen medizinischen Systems nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel; und
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6 eine Längsschnittansicht durch ein erfindungsgemäßes medizinisches System nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt ein ein Implantat 30 eines erfindungsgemäßen medizinischen Systems, insbesondere eines Bifurkationsstentsystems. Das Implantat 30 ist aus einer ersten Gitterstruktur 31 und einer zweiten Gitterstruktur 32 gebildet. Die Gitterstrukturen 31, 32 sind voneinander unabhängig. Das Implantat 30 ist aus zwei einzelnen Gitterstrukturen 31, 32 gebildet. Die Gitterstrukturen 31, 32 weisen in einem expandierten Ruhezustand, d. h. ohne äußere Krafteinflüsse, vorzugsweise einen rotationssymmetrische Grundform auf. Die Gitterstrukturen 31, 32 können durch Laserschneiden aus einem rohrförmigen Vollmaterial oder durch Flechten von Drähten gebildet sein.
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Die Gitterstrukturen 31, 32 gemäß 1 weisen jeweils eine insgesamt trichterförmige bzw. hohlkegelstumpfförmige Konfiguration auf. An den axialen Enden der Gitterstrukturen 31, 32 sind jeweils Axialöffnungen 38, 39, 40, 41 vorgesehen. Dabei weist jede Gitterstruktur 31, 32 eine distale Axialöffnung 38, 39 auf, die einen größeren Querschnittsdurchmesser als die proximale Axialöffnung 40, 41 hat. Dies hat folgenden Hintergrund:
Wie in 1 erkennbar ist, ist das Implantat 30 im implantierten Zustand innerhalb einer Gefäßverzweigung 50 gezeigt. An der Gefäßverzweigung 50 teilt sich ein Ursprungsgefäß 52 in zwei abzweigende Gefäße 53, 54 auf. Zwischen den beiden abzweigenden Gefäßen 53, 54 ist ein Aneurysma 51 ausgebildet. Die über das Ursprungsgefäß 52 einströmende Körperflüssigkeit übt einen Druck auf das Aneurysma 51 aus, so dass dieses weiter ausgeweitet wird. Infolgedessen kann die Gefäßwand des Aneurysmas geschwächt werden und schließlich reißen. Dies wiederum kann zu einer lebensgefährlichen Blutung führen, insbesondere bei zerebralen Aneurysmen.
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Üblicherweise reduziert sich der Gefäßdurchmesser einzelner Gefäße in Strömungsrichtung der Körperflüssigkeit. Dies gilt insbesondere bei Blutgefäßen. Nach Gefäßverzweigungen weisen die abzweigenden Gefäße 53, 54 üblicherweise einen kleineren Querschnittsdurchmesser als das Ursprungsgefäß 52 auf. Dennoch ist es bei der der vorliegenden Erfindung vorgesehen und zweckmäßig, ein Implantat 30 bereitzustellen, das zwei Gitterstrukturen 31, 32 umfasst, welche an ihren proximalen Enden, also im Bereich der proximalen Axialöffnung 40, 41 jeweils einen kleineren Querschnittsdurchmesser als ihren distalen Enden, also im Bereich des distalen Axialöffnung 38, 39, aufweisen.
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Das Implantat 30 setzt sich aus den beiden Gitterstrukturen 31, 32 zusammen, die im Ursprungsgefäß benachbart, insbesondere nebeneinander, angeordnet sind. Dabei sind die Gitterstrukturen derart ausgebildet, dass sie im implantierten Zustand im Ursprungsgefäß 52 jeweils dasselbe Durchflusslumen bereitstellen. Die Gitterstrukturen 31, 32 verdrängen sich also nicht gegenseitig. 2 zeigt deutlich den Querschnitt durch das Ursprungsgefäß 52, woraus erkennbar ist, dass sich die beiden Gitterstrukturen 31, 32 derart aneinander anlegen, dass jede der Gitterstrukturen 31, 32 jeweils ein Durchflusslumen bereitstellt, das im Wesentlichen der Hälfte der Querschnittsfläche des Ursprungsgefäßes 52 entspricht.
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Die distalen Axialöffnungen 38, 39 der Gitterstrukturen 31, 32 sind in den abzweigenden Gefäßen 53, 54 angeordnet. Dabei erstreckt sich eine erste Gitterstruktur 31 in ein erstes abzweigendes Gefäß 52. Die distale Axialöffnung 38 der ersten Gitterstruktur 31 öffnet sich also in das erste abzweigende Gefäß 53. Entsprechend ist die zweite Gitterstruktur 32 mit ihrer distalen Axialöffnung 39 im zweiten abzweigenden Gefäß 54 angeordnet. Insgesamt ergibt sich somit eine Y-förmige Struktur des Implantats 30. Die Flüssigkeitsströmung aus dem Ursprungsgefäß 52 wird so zielgerichtet in die abzweigenden Gefäße 52, 54 gelenkt. Dabei schirmt die Wandung der Gitterstrukturen 31, 32 das Aneurysma 51 ab. Der Grad der Abschirmung kann durch die Maschengröße der einzelnen Gitterstrukturen 31, 32 beeinflusst werden. Insofern kann vorgesehen sein, dass die Gitterstrukturen 31, 32 in einem Bereich, der im implantierten Zustand der Aneurysma 51 zugewandt ist, eine engmaschige Struktur aufweist, insbesondere in diesem Bereich eine kleinere Maschengröße als in den übrigen Bereichen der Gitterstruktur 31, 32 umfasst. Zumindest ermöglicht die Wandung der Gitterstrukturen 31, 32, dass Coils, die in das Aneurysma 51 eingebracht werden, im Aneurysma 51 verbleiben.
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Grundsätzlich sind für die Bildung des Implantats 30 unterschiedliche geometrische Formen der Gitterstrukturen 31, 32 möglich. Wesentlich ist, dass die Gitterstruktur 31, 32 eine distale Axialöffnung 38, 39 aufweist, deren Querschnittsdurchmesser größer als der Querschnittsdurchmesser einer proximalen Axialöffnung 40, 41 ist. Zwischen den Axialöffnungen 38, 39, 40, 41 kann sich ein Übergangsabschnitt erstrecken, der zumindest teilweise hohlkegelstumpfförmig ausgebildet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist beispielsweise die gesamte Gitterstruktur 31, 32 hohlkegelstumpfförmig ausgebildet. Im Längsschnitt durch die Gitterstruktur 31, 32 zeigt sich also im Wesentlichen eine trapezförmige Außenkontur. Dabei ist das Axialende der Gitterstruktur 31, 32, welches einen größeren Querschnittsdurchmesser aufweist, als distales Axialende bezeichnet. Das Axialende mit dem relativekleineren Querschnittsdurchmesser entspricht dem proximalen Axialende. Wie später nochmals mit Bezug auf 6 erkennbar wird, ist ein distaler Endabschnitt 33, 34 bzw. die distale Axialöffnung 38, 39 näher an einer distalen Spitze 23 eines Transportelements 20 angeordnet als ein proximaler Endabschnitt 35, 36 bzw. eine proximale Axialöffnung 40, 41 der Gitterstruktur 31, 32. So ist sichergestellt, dass die distale Axialöffnung 38, 39 mit dem relativ größeren Querschnittsdurchmesser in ein abzweigendes Gefäß 53, 54 einführbar ist und die proximale Axialöffnung 40, 41 der Gitterstruktur 31, 32 in einem Ursprungsgefäß 52 zu liegen kommt.
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Die Verankerung der Gitterstrukturen 31, 32 erfolgt durch eine mäßige Überdimensionierung des Querschnittsdurchmessers. Konkret weisen die Gitterstrukturen 31, 32 in einem Ruhezustand zumindest abschnittsweise einen größeren Querschnittsdurchmesser als die Gefäße 52, 53, 54 auf, in welche die Gitterstruktur 31, 32 zu implantieren ist. Bei der Expansion bringen die Gitterstrukturen 31, 32 eine Radialkraft auf die Gefäßwände auf, so dass sich im Wesentlichen eine reibschlüssige Verankerung der Gitterstrukturen 31, 32 in den Gefäßen 52, 53, 54 ergibt. Um eine gleichmäßige Belastung der Gefäßwände zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn die Gitterstruktur 31, 32, wie in 4 gezeigt ist, an den axialen Enden jeweils einen zylinderförmigen Endabschnitt aufweist.
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Insgesamt kann die Gitterstruktur 31, 32 also in drei Abschnitte unterteilt sein. In einem mittleren Bereich der Gitterstruktur 31, 32 ist ein Übergangsabschnitt 37 angeordnet, der einen proximalen Endabschnitt 35, 36 mit einem distalen Endabschnitt 33, 34 verbindet. Der proximale Endabschnitt 35, 36 und der distale Endabschnitt 33, 34 können jeweils eine hohlzylinderförmige Konfiguration aufweisen. So wird über die gesamte Länge der Endabschnitte 33, 34, 35, 36 eine im Wesentlichen gleichmäßige Radialkraft auf die Gefäßwände ausgeübt. Die Belastung auf die Gefäßwand verteilt sich über eine größere Fläche und bleibt gleichmäßig. So wird eine gute Verankerung bei gleichzeitiger Gewebeschonung erreicht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist der gesamte Übergangsabschnitt 37 hohlkegelstumpfförmig ausgebildet. Der Übergangsabschnitt 37 bildet insofern einen Trichter, der sich vom relativ größeren Querschnittsdurchmesser des distalen Endabschnitts 33, 34 zu einem relativ kleineren Querschnittsdurchmesser des proximalen Endabschnitts 35, 36 der Gitterstruktur 31, 32 verjüngt.
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5 zeigt ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Gitterstruktur 31, 32 für das Implantat 30. Die dargestellte Gitterstruktur 31, 32 weist einen distalen Endabschnitt 33, 34 auf, der einen größeren Querschnittsdurchmesser als ein proximaler Endabschnitt 35, 36 aufweist. Zwischen dem distalen Endabschnitt 33, 34 und dem proximalen Endabschnitt 35, 36 erstreckt sich der Übergangsabschnitt 37, der – wie bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen ist – im Wesentlichen tonnenartig ausgebildet sein kann. Der Übergangsabschnitt 37 lässt sich in drei Teilabschnitte 37a, 37b, 37c unterteilen, wobei ein distaler Teilabschnitt 37a und ein proximaler Teilabschnitt 37c jeweils eine hohlkegelstumpfförmige Struktur aufweisen. Zwischen dem distalen Teilabschnitt 37a und dem proximalen Teilabschnitt 37c ist ein mittlerer Teilabschnitt 37b angeordnet. Der mittlere Teilabschnitt 37b weist einen Querschnittsdurchmesser auf, der größer als der Querschnittsdurchmesser des proximalen Endabschnitts 35, 36 der Gitterstruktur 31, 32, insbesondere größer als der Querschnittsdurchmesser des distalen Endabschnitts 33, 34 der Gitterstruktur 31, 32 ist. Der distale Teilabschnitt 37a und der proximale Teilabschnitt 37c ermöglichen einen stufenlosen Übergang zwischen dem mittleren Teilabschnitt 37b und den Endabschnitten 33, 34, 35, 36 der Gitterstruktur 31, 32.
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In den 3–5 sind durch Doppelpfeile unterschiedliche Dimensionen der Gitterstrukturen 31, 32 gezeigt. So ist beispielsweise vorgesehen, dass die Gitterstrukturen 31, 32 im Bereich der distalen Axialöffnung 38, 39 einen Querschnittsdurchmesser D4 im Bereich von 2 mm bis 10 mm, insbesondere 2,5 mm bis 9 mm, insbesondere 3 mm bis 8 mm, insbesondere 3,5 mm bis 7 mm, insbesondere 4 mm bis 6 mm beträgt. Der Querschnittsdurchmesser D5 der proximalen Axialöffnung 40, 41 kann zwischen 1,5 mm und 5 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 4 mm, insbesondere zwischen 2,5 mm und 3,5 mm, betragen. Jedenfalls ist der Querschnittsdurchmesser D4 der distalen Axialöffnung 38, 39 größer als der Querschnittsdurchmesser D5 der proximalen Axialöffnung 40, 41.
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Die Gitterstrukturen 31, 32 bzw. das Implantat 30 ist dazu angepasst, in Körperhohlgefäße, insbesondere Blutgefäße, implantierbar bzw. einsetzbar zu sein, die einen Gefäßdurchmesser D1, D2, D3 aufweisen, der zwischen 1,5 mm und 8 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 7 mm, insbesondere zwischen 2,5 mm und 6 mm, insbesondere zwischen 3 mm und 5 mm, beträgt.
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Die Gesamtlänge LS1 der einzelnen Gitterstrukturen 31, 32 kann jeweils wenigstens 5 mm, insbesondere wenigstens 10 mm, insbesondere wenigstens 15 mm, insbesondere wenigstens 20 mm, und/oder höchstens 40 mm, insbesondere höchstens 35 mm, insbesondere höchstens 30 mm, insbesondere höchstens 25 mm, betragen.
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Im Hinblick auf die Ausführungsbeispiele gemäß 4 und 5 kann vorgesehen sein, dass sich die Gesamtlänge LS1 ausschließlich auf den Übergangsabschnitt 37 bezieht. Hinzu kommen die Abschnittslängen LZ11, LZ12 der proximalen und distalen Endabschnitte 33, 34, 35, 36 der Gitterstrukturen 31, 32. Die Abschnittslänge LZ11, LZ12 betragen vorzugsweise zwischen 2 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 3 mm und 9 mm, insbesondere zwischen 3,5 mm und 8 mm, insbesondere zwischen 4 mm und 6 mm. Besonders bevorzugt ist eine Abschnittslänge LZ11, LZ12 von 5 mm für die Endabschnitte 35, 36, 37, 38 der Gitterstrukturen 31, 32.
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6 zeigt das medizinische System, wobei das Implantat 30 bzw. eine erste Gitterstruktur 31 des Implantats 30 in einem Zuführelement 10 angeordnet ist. Dabei nimmt die Gitterstruktur 31 einen komprimierten Zuführzustand ein. Die Gitterstruktur 31 ist im Bereich eines distalen Abschnitts 21 eines Transportelements 20 angeordnet. Das Transportelement 20 kann durch einen Transportdraht gebildet sein. Das Transportelement 20 erstreckt sich durch das Zuführelement 10, das beispielsweise als Katheter ausgebildet sein kann. Das Transportelement 20 weist ferner eine distale Spitze 23 auf, die in ein Körperhohlgefäß einführbar ist. Die distale Spitze 23 ist Teil des distalen Abschnitts 21 des Transportelements 20. Die distale Spitze 23 ist außerdem einer distalen Öffnung 11 des Zuführelements zugeordnet. Die distale Spitze 21 des Transportelements 20 bildet somit den ersten Teil des Transportelements 20, der das Zuführelement 10 bei der Implantation des Implantats 30 innerhalb des Körperhohlgefäßes verlässt.
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Das Transportelement 20 erstreckt sich durch das Implantat 30, insbesondere durch die erste Gitterstruktur 31. Alternativ kann sich das Transportelement 20 durch eine zweite Gitterstruktur 32 erstrecken. Es ist auch möglich, dass sich das Transportelement 20 sowohl durch eine erste Gitterstruktur 31 als auch durch eine zweite Gitterstruktur 32 erstreckt. Mit anderen Worten können zwei Gitterstrukturen 31, 32 in Längsrichtung hintereinander auf dem Transportelement 20 angeordnet sein.
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Zur Verbindung der Gitterstruktur 31 mit dem Transportelement 20 ist eine Hülse 22 vorgesehen, die fest mit dem Transportelement 20 verbunden ist. Die Hülse 22 kann radial nach außen vorstehende Eingriffselemente aufweisen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in 6 nicht dargestellt sind. Die Eingriffselemente können in Zellen der Gitterstruktur eingreifen und so einen Formschluss erzeugen. Sobald die Hülse 22 das Zuführelement 10 verlässt, wird die Expansion der Gitterstruktur 31 freigegeben, die sich infolgedessen selbsttätig von den Eingriffselementen der Hülse 22 löst.
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Alternativ zu den formschlüssig wirkenden Eingriffselementen kann vorgesehen sein, dass die Hülse mit der Gitterstruktur 31 reibschlüssig verbunden ist. Dazu kann die Hülse 22 einen Kunststoff aufweisen, der derart weich ausgebildet ist, dass sich die Hülse 22 reibschlüssig mit der Gitterstruktur 31 koppelt.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass zwei medizinische Systeme gemäß 6 ein Set bilden, so dass das Implantat 30 aus zwei Gitterstrukturen 31, 32 gebildet werden kann, die über zwei separate Zuführelemente 10 und Transportelemente 20 an den Behandlungsort geführt werden können.
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Es ist auch möglich, ein Set aus zwei Gitterstrukturen 31, 31, zwei Zuführelementen 10 in Form jeweils einer Schleuse und zwei Transportelementen 20 in Form von Transportdrähten zu bilden, wobei eine erste Gitterstruktur 31 mit einem ersten Transportdraht verbunden und innerhalb einer ersten Schleuse angeordnet ist. Eine zweite Gitterstruktur 32 ist mit einem zweiten Transportdraht verbunden und innerhalb einer zweiten Schleuse angeordnet. Die Gitterstrukturen 31, 32 sind also jeweils in einer Schleuse vorgeladen und innerhalb der jeweiligen Schleuse mit Hilfe des Transportdrahts längsverschiebbar. Zusätzlich kann das Set ein oder zwei Katheter aufweisen, die mit jeweils einer Schleuse verbindbar sind. Bei der Implantation kann zunächst die erste Gitterstruktur 31 aus der ersten Schleuse in einen Katheter und über den Katheter an den Behandlungsort geführt werden. Sobald die erste Gitterstruktur 31 implantiert ist, wird der erste Transportdraht entfernt. Die zweite Gitterstruktur 31 kann anschließend aus der zweiten Schleuse in denselben Katheter oder einen weiteren Katheter eingeführt und mit Hilfe des zweiten Transportdrahts über den oder den weiteren Katheter an den Behandlungsort vorgeschoben werden. Bei Verwendung eines weiteren Katheters ist es zweckmäßig zuvor den ersten Katheter aus dem Körper zu entfernen. Nach Freisetzung der zweiten Gitterstruktur 32 werden der zweite Transportdraht und der oder der weitere Katheter aus dem Körper entfernt.
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Im Allgemeinen kann hinsichtlich der Gitterstrukturen 31, 32 vorgesehen sein, dass diese selbstexpandierbare Eigenschaften aufweisen. Dazu ist es bevorzugt, wenn die Gitterstrukturen 31, 32 aus einer Nickel-Titan-Legierung, insbesondere Nitinol, gebildet sind. Die Gitterstrukturen 31, 32 können auch einen Kunststoff umfassen. Im Allgemeinen können die Gitterstrukturen 31, 32 bioresorbierbar sein.
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Für die Sichtbarkeit der Gitterstrukturen 31, 32 im implantierten Zustand ist es vorteilhaft, wenn röntgensichtbare Markerelemente vorgesehen sind. Die röntgensichtbaren Markerelemente können entlang der Gitterstruktur an unterschiedlichen Stellen angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn zumindest die Axialöffnungen 38, 39, 40, 41 und/oder die Übergänge zwischen den Endabschnitten 33, 34, 35, 36 und dem Übergangsabschnitt 37 durch röntgensichtbare Markerelemente kenntlich gemacht sind. Vorzugsweise erstrecken sich in einer Querschnittsebene der Gitterstruktur 31, 32 mehrere Markerelemente beabstandet zueinander in Umfangsrichtung. So ist die Positionierung der Gitterstrukturen in der Parallelanordnung im Ursprungsgefäß 52 erleichtert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Zuführelement
- 11
- Distale Öffnung
- 20
- Transportelement
- 21
- Distaler Abschnitt
- 22
- Hülse
- 23
- Distale Spitze
- 30
- Implantat
- 31
- Erste Gitterstruktur
- 32
- Zweite Gitterstruktur
- 33
- Distaler Endabschnitt der ersten Gitterstruktur 31
- 34
- Distaler Endabschnitt der zweiten Gitterstruktur 32
- 35
- Proximaler Endabschnitt der ersten Gitterstruktur 31
- 36
- Proximaler Endabschnitt der zweiten Gitterstruktur 32
- 37
- Übergangsabschnitt
- 37a
- Distaler Teilabschnitt
- 37b
- Mittlerer Teilabschnitt
- 37c
- Proximaler Teilabschnitt
- 38
- Distale Axialöffnung der ersten Gitterstruktur 31
- 39
- Distale Axialöffnung der zweiten Gitterstruktur 32
- 40
- Proximale Axialöffnung der ersten Gitterstruktur 31
- 41
- Proximale Axialöffnung der zweiten Gitterstruktur 32
- 50
- Gefäßverzweigung
- 51
- Aneurysma
- 52
- Ursprungsgefäß
- 53
- Erstes abzweigendes Gefäß
- 54
- Zweites abzweigendes Gefäß
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0203567 A1 [0001, 0002]