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Die Erfindung betrifft ein Dichtgehäuse für einen tragbaren Computer. Tragbare Computer finden immer mehr Anwendung in unterschiedlichen Bereichen, da sie Informationen umgehend verfügbar machen. Für bestimmte Einsatzfälle, insbesondere im Außenbereich oder in feuchten oder staubbelasteten Umgebungen, sind Spezialprodukte verfügbar, die jedoch teuer und unflexibel sind. Sie können auch nicht mit der schnellen technischen Weiterentwicklung im Vergleich zu den massenhaft verfügbaren Standardgeräten mithalten und bieten somit bereits nach kurzer Zeit dem Nutzer keine befriedigende Leistung mehr. Die handelsüblichen Standardgeräte zu empfindlich und für den Einsatz ungeeignet.
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Hierzu bietet der Stand der Technik der Druckschrift
GB 2483309 A zufolge ein widerstandsfähiges Gehäuse für ein elektronisches Gerät, das wasserdicht ausgelegt ist und mit Stifthalter, Ladeanschluss und Schnittstellen, beispielsweise RFID, versehen ist. Nachteilig ist jedoch, dass nach Ende der Akkulaufzeit ein Aufladen in einer Aufladestation erforderlich ist. Der Einschalter ist durch eine Membran abgedichtet. Zudem ist das Gehäuse sehr aufwändig und teuer in der Herstellung, was angesichts der kurzen Entwicklungszyklen der Geräte besonders ungünstig ist. Muss ein neues Gerät mit abweichendem Format eingesetzt werden, ist das Gehäuse nicht mehr nutzbar, einschließlich der Vorrichtungen zu seiner Herstellung. Die Membran zur Abdichtung des Gehäuses ist störanfällig und kann verschleißen. Dann ist das Gerät nicht mehr dicht, zumindest aber nicht mehr geeignet für explosionsgeschützte Bereiche.
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Eine verbesserte Laufzeit schlägt zwar die Druckschrift
DE 41 14 450 A1 mit einem in einem Gehäuse untergebrachten tragbaren Kleincomputer vor, der ein separates Batteriegehäuse aufweist, das über aus dem Flachgehäuse vorstehende elektrische Anschlüsse aufsteckbar ist. Eine solche Steckverbindung bringt jedoch sowohl Probleme der Dichtigkeit und der Kontaktsicherheit, zumindest aber für den Explosionsschutz mit sich. Abgesehen davon ist hier auch kein handelsüblicher tragbarer Computer in einem Gehäuse untergebracht, sondern die Lösung stellt ein eigenständig zu fertigendes Gerät dar, was einen überaus hohen Kostenaufwand mit sich bringt, insbesondere bei für Spezialanwendungen geringen Stückzahlen. Zudem ist das Auswechseln der Batterie während des Betriebs nicht möglich.
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Weiterhin sind verschiedenartige Zusatzbatterien bekannt, die am Gehäuse eines Computers (vgl. beispielsweise Druckschriften
EP 0 838 748 A1 ,
DE 690 24 937 T2 ) oder in diesem (
DE 20 2009 002 853 U1 ) angeordnet sind. Mit diesen Lösungen ist jedoch ein dichtes Gehäuse nicht oder nur mit hohem Aufwand realisierbar.
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Die Druckschrift
DE 101 20 474 A1 beschreibt einen Mobilcomputer zum Messen, der umfangreiche seitliche Anschlussstecker und Schächte sowie Antennen aufweist. Er verfügt über ein umlaufendes, stoßabsorbierendes und wasserdicht verschließendes Gummiband, das alle Öffnungen sicher verschließt. Nachteilig ist, dass es sich um ein insgesamt gesondert gefertigtes Gerät handelt, das entsprechend kostenintensiv ist und infolge der technischen Weiterentwicklung nach kurzer Zeit nicht mehr für zeitgemäße Aufgaben einsetzbar ist. Zudem ist die Betriebszeit begrenzt, da keine mobile Nachladung während des Betriebs, beispielsweise durch eine eingelegte Zusatzbatterie, möglich ist.
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Bekannt ist nach der Druckschrift
US 5 632 373 A weiterhin ein Schutzgehäuse für einen tragbaren Computer. Dieses Schutzgehäuse ist als aufklappbares Gehäuse ausgeführt, in das ein üblicher Laptopcomputer eingelegt werden kann. Ist das Gehäuse zugeklappt, ist der Computer beim Transport zwar geschützt, kann aber nicht verwendet werden. Wird hingegen das Gehäuse aufgeklappt, ist der Computer mit Tastatur und Bildschirm zugänglich, jedoch besteht dann nur noch ein geringer Schutz.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dichtgehäuse für einen tragbaren Computer anzubieten, das besonders robust ist und eingelegten Computer sicher schützt, dessen die Betriebszeit nicht begrenzt und das einfach, kostengünstig und flexibel herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Dichtgehäuse für einen tragbaren Computer, aufweisend eine Einrichtung zur inneren Aufnahme einer aufladbaren Zusatzbatterie in dem Dichtgehäuse, wobei der in das Dichtgehäuse einbringbare tragbare Computer Standardausführung aufweist und mit Standardsoftware ausstattet ist, die eingelegte Zusatzbatterie mit dem Ladeanschluss des tragbaren Computers verbindbar ist, das robust und stoßfest ausgeführte Dichtgehäuse einen Gehäuserahmen aufweist, der als Längsrohre und Querrohre ausgeführte miteinander verbundene rohrförmige Gehäuseelemente aufweist und bei dem in oder an den Gehäuseelementen wenigstens eine zusätzliche Einrichtung zur Stoßdämpfung vorgesehen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist in dem Dichtgehäuse wenigstens eine Einrichtung zur drahtlosen Signalübertragung und Übergabe des Signals an den tragbaren Computer in unmittelbar durch Standardsoftware verarbeitbarer Form vorgesehen. Dabei ist zudem die Einrichtung zur drahtlosen Signalübertragung mit einem Standardanschluss des tragbaren Computers verbindbar.
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Das Dichtgehäuse ermöglicht den Einsatz eines tragbaren Computers, der in Standardausführung besonders preisgünstig verfügbar ist. Zudem sind tragbare Computer, wie zum Beispiel Tablet-PCs, mit einem Volumenspeicher ausgestattet, der ohne mechanische Elemente auskommt. Damit sind diese Computer vergleichsweise robust und ein Stoß führt nicht zum Ausfall des Speichermediums, wie dies im Falle einer herkömmlichen Festplatte der Fall sein kann. Auch die Standardsoftware, mit der ein solcher tragbarer Computer ausgestattet bzw. ausgerüstet ist, ist sehr kostengünstig verfügbar. Zudem unterliegen handelsübliche tragbare Computer wie Tablet-PCs einem hohen Innovationsdruck, so dass neueste Technik zum günstigen Preis für den Einsatz im Dichtgehäuse verfügbar ist.
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Nachteilig ist in aller Regel beim Stand der Technik, dass Einrichtungen zur drahtlosen Signalübertragung bzw. zum Signalempfang wie RFID-Sensoren oder Barcodescannern nicht mit der Standardsoftware kompatibel sind. Da jedoch erfindungsgemäß eine Einrichtung zur drahtlosen Signalübertragung zum Einsatz kommt, die mit einem Standardanschluss des tragbaren Computers verbunden ist, wird dieser Nachteil überwunden. Dies erfolgt allgemein durch Umsetzung des empfangenen Signals in eine solche Form, in der es an einem Standardanschluss, wie z. B. einen USB-Anschluss, übertragbar und so durch den Computer verarbeitbar ist.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung resultiert aus dem Einsatz einer Zusatzbatterie. Für diese ist jedoch erfindungsgemäß kein Eingriff in das Batteriemanagement des tragbaren Computers erforderlich, um sie neben der standardmäßig vorhandenen internen Batterie zu betreiben, sondern die Zusatzbatterie ist mit dem vorhandenen Ladeanschluss des tragbaren Computers verbunden und lädt dadurch dessen interne Batterie auf. Somit sind sowohl ein Betrieb ohne Zusatzbatterie als auch ein kontinuierlicher Betrieb mit nur einer einzelnen Zusatzbatterie, die parallel zum normalen Betrieb des tragbaren Computers aufgeladen wird, möglich. Ebenso kann erfindungsgemäß ein Batteriewechsel erfolgen, während der Computer in Betrieb ist. Vorteilhaft ist natürlich der Einsatz mehrerer Zusatzbatterien, um diese bequem laden und wechseln zu können. Besonders bevorzugt ist die Zusatzbatterie so in das Dichtgehäuse eingelegt, dass sie vollständig von diesem umschlossen und somit optimal geschützt wird. Von der Erfindung umfasst sind jedoch auch Lösungen, bei denen wenigstens eine Zusatzbatterie nicht oder nur teilweise vom Dichtgehäuse umschlossen ist. Durch die radiale Fixierung wird die Anschlussbuchse der Zusatzbatterie kaum mechanisch belastet, so dass ein Ausfall der Batterie wegen einer defekten Anschlussbuchse weitgehend ausgeschlossen ist.
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Die Standardausführung des tragbaren Computers ist jene Ausführung, in der der Computer im Massenmarkt abgegeben wird, ohne für eine spezielle Verwendung, z. B. im professionellen Bereich, vorbereitet zu sein. Gleiches trifft auf die Standardsoftware zu, mit der vorgenannte Computer beim Verkauf ausgestattet ist und die aus einem weit verbreiteten Betriebssystem besteht und zudem einzelne Anwendungsprogramme, vor allem aus dem Multimediabereich und einfache Büroanwendungen, aufweist.
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Vorteilhafterweise ist das Gehäuse robust und stoßfest ausgeführt, so dass es bei einem Sturz nicht bricht und es weist wenigstens eine zusätzliche Einrichtung zur Stoßdämpfung auf. Dadurch ist ein Einsatz unter sehr rauen Bedingungen möglich, wo der tragbare Computer mit dem Gehäuse auch Stößen und Erschütterungen ausgesetzt ist, ohne dass es zu Beschädigungen oder zum Ausfall des Computers kommt.
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Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn ein Gehäuserahmen als Längsrohre und Querrohre ausgeführte rohrförmige Gehäuseelemente aufweist, die miteinander verbunden sind. Rohre bringen einerseits eine hohe Steifigkeit mit sich und sind andererseits als im kontinuierlichen Prozess erzeugtes Halbzeugmaterial sehr preisgünstig verfügbar. Die Verbindung kann dabei stoffschlüssig, beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen oder Vergießen erfolgt sein, und/oder kraftschlüssig durch Verspannen mittels eines im Inneren entlanggeführten bevorzugt hochfesten und dünnen Fadens.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird Karbonrohr eingesetzt, das bei geringem Gewicht dem Dichtgehäuse eine hohe Festigkeit verleiht. Alternativ ist der Einsatz von sehr kostengünstig verfügbarem PVC-Panzerrohr vorgesehen, das ebenfalls eine hohe Festigkeit des Dichtgehäuses ermöglicht.
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Vorteile resultieren auch, wenn die Einrichtung zur Stoßdämpfung als Gummikappen an den Ecken und/oder als reibungsgebremster Dämpferbolzen im Inneren wenigstens eines Gehäuseelements ausgeführt ist. Die Gummikappen dämpfen die Stöße und damit die Krafteinwirkung auf den tragbaren Computer im Inneren des Gehäuses, insbesondere bei einem Sturz auf eine Ecke des Gehäuses.
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Ein reibungsgebremster Dämpferbolzen wird im Inneren eines Gehäuseelements, im Inneren eines Längsrohres oder eines Querrohres, angeordnet. Der Bolzen wird gegen Verschieben in der Weise gesichert, dass er nur bei erhöhter Krafteinwirkung verschiebbar ist. Hierzu dient beispielsweise eine Verklebung mit einem hochviskosen oder elastischen Material, beispielsweise Silikon. Kommt es nun zu einem starken Stoß, beispielsweise durch ein herabfallende Dichtgehäuses, bewegt sich der Dämpferbolzen aus seinem Sitz gegen die Haltekraft der Verklebung und nimmt damit einen Großteil der Energie, die beim plötzlichen Abbremsen des Dichtgehäuses wirkt, auf. Dadurch werden sowohl Beschädigungen des tragbaren Computers als auch des Gehäuses vermieden. Besonders bevorzugt sind alle Gehäuseelemente mit Dämpferbolzen ausgerüstet, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. In dem Gehäuseelement, das der Aufnahme der Zusatzbatterie dient, ist der Dämpferbolzen vor oder hinter der Zusatzbatterie längs zu dieser angeordnet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung weist eine Displayschutzfolie auf, die so in das Gehäuse eingebracht ist, dass sie das Display des tragbaren Computers schützt und zugleich eine Abdichtung zwischen Dichtgehäuse und tragbarem Computer im Bereich des Displays an dessen Rand schafft, so dass Staub oder Feuchtigkeit nicht in das Dichtgehäuse eindringen können. Dadurch wird keine zusätzliche Abdeckung des Displays notwendig, zudem bleibt die Bedienung des Touchscreens weiterhin möglich. Außerdem kann eine handelsübliche Displayschutzfolie, wie sie kostengünstig im Handel verfügbar ist, eingesetzt werden. Die eigentliche Abdichtung erfolgt dann nur zwischen der an sich dichten Displayschutzfolie und dem Dichtgehäuse, so dass der tragbare Computer jederzeit leicht aus dem Gehäuse entnommen und einer alternativen Verwendung zugeführt werden kann, ohne ihn von Dichtmassen oder ähnlichem befreien zu müssen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Gehäuseelement in der Weise ausgeführt, dass bei äußerlich auf das Gehäuseelement einwirkender mechanischer Last in axialer Richtung der Einschalter des tragbaren Computers betätigt wird. Die Belastung sorgt für eine leichte elastische Verformung des Gehäuseelements. Im Inneren des Gehäuseelements ist bevorzugt ein Stift oder ein anderes Element mit entsprechender Funktion zur Druckkraftweiterleitung angeordnet, das bei Verformung gegen den Einschalter des tragbaren Computers drückt. Erfolgt nun durch den Benutzer eine Verformung des betreffenden Gehäuseelements, wird der tragbare Computer eingeschaltet. Durch diese Lösung wird eine besonders hohe, dauerhafte und verschleißfeste Dichtigkeit auf sehr einfache Weise gewährleistet. Auf eine Durchführung und die Abdichtung eines Schalters im Gehäuse kann verzichtet werden, was zusätzlich die Fertigungskosten des Dichtgehäuses senkt.
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Alternativ hierzu ist ein verschiebbar Manipulatorelement, beispielsweise ein Stab, im Inneren eines der Gehäuseelemente vorgesehen, das bei Betätigung mit einer am Außenmantel des verschiebbaren Elements nahe des Einschalters des Computers angeordneten Nocke an dem Einschalter vorüberstreift und den Computer einschaltet. Zur Betätigung greift der Bediener in einen flexiblen Bereich im Gehäuse, z. B. die Gummiecke, und schiebt das Manipulatorelement innerhalb des Gehäuses so weit, bis die Nocke den Einschalter betätigt hat. Durch eine Druckfeder wird das Manipulatorelement in die Ausgangsposition zurückgeschoben und ist für einen neuen Einschaltvorgang bereit.
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Das Ausschalten erfolgt dabei selbsttätig nach Zeitablauf oder durch einen entsprechenden Eingabebefehl. Die Zusatzbatterie als das verschiebbare Element zu verwenden ist ebenfalls vorgesehen.
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Als vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, wenn die Einrichtung zur drahtlosen Signalübertragung als RFID-Sensor und/oder als Funk-Barcodescanner ausgeführt und dieser mit einer Einrichtung zur Signalumwandlung, die ein Sensorsignal in einen Tastaturcode umwandelt und zur Einspeisung in einen USB-Eingang aufbereitet, gekoppelt ist, und wobei der Standardanschluss des tragbaren Computers ein USB-Anschluss ist. Ein RFID-Sensor ist flexibel einsetzbar und ermöglicht die drahtlose Abfrage verschiedenster Daten, beispielsweise die Identifizierung von entsprechend codierten Gegenständen oder Personal, ohne dass beispielsweise Licht oder Schmutz die Datenübertragung stören würden. Damit ist ein solcher Sensor besonders tauglich in der Praxis, erfordert jedoch nach dem Stand der Technik in aller Regel besondere Hardware und Software, um die ermittelten Daten auszulesen. Da jedoch erfindungsgemäß ein Standardcomputer mit Standardsoftware zum Einsatz kommt, sind solche Sensoren nicht einsetzbar. Mit der Umsetzung des Sensorsignals in einem Tastaturcode und die Einspeisung der so gewandelten Daten in einen standardmäßigen USB-Eingang, über den jeder tragbare Computer verfügt, sind als Tablet-PC ausgebildete tragbare Computer jeder Art in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Dichtgehäuse einsetzbar.
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Zur Herstellung eines Dichtgehäuses für einen tragbaren Computer werden aus Rohrmaterial auf Länge geschnittene, zur Ausbildung von Längsrohren und Querrohren vorgesehene Gehäuseelemente zumindest teilweise mit axial verlaufenden Aufnahmenuten zur Aufnahme des Computers versehen und zu einem Gehäuse miteinander verbunden. Für die Herstellung des Dichtgehäuses aus Rohrmaterial, das preisgünstig und in zahlreichen Varianten verfügbar ist, kann eine kostengünstige und vor allen Dingen flexible Fertigungsstätte eingerichtet werden. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da die tragbaren Computer einer hohen Innovationsrate unterliegen und sehr häufig neue Modelle am Markt verfügbar sind, zugleich aber ältere Modelle nicht mehr angeboten werden. Auch die Formate, die äußeren Abmaße der tragbaren Computer ändern sich.
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Um einen neuen Computer mit anderen Außenmaßen durch ein Dichtgehäuse zu schützen ist auch ein neues Dichtgehäuse mit neuen Maßen erforderlich. Für ein gegossenes Gehäuse, wie es der Stand der Technik anbietet, werden aber Spritzgussformen benötigt. Deren Herstellung erfordert Zeit und vor allem sehr hohe Kosten. Auf neue Modelle tragbarer Computer kann somit auf diese Weise nicht ausreichend schnell reagiert werden. Nach der Erfindung hingegen kann die Produktion der Dichtgehäuse sofort und auf sehr einfache Weise an ein neues Format angepasst werden, indem die Gehäuseelemente, die Längsrohre und die Querrohre, in neuen Längen abgeschnitten und erforderlichenfalls eine Änderung an der Nutbreite vorgenommen wird.
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Bevorzugt erfolgt die Fertigung des Dichtgehäuses in der Weise, dass die Querrohre an ihren beiden Stirnflächen mit einer zylinderförmigen Ausnehmung mit einem Radius entsprechend dem Außenradius der Längsrohre versehen werden, der um eine Achse verläuft, die senkrecht zur Rotationsachse des Rohrmaterials verläuft, und die Längsrohre mit den Querrohren im Bereich der Ausnehmung verbunden werden. Beispielsweise wird in die Stirnflächen der Querrohre jeweils ein Radius eingefräst und der gefräste Bereich passt dann auf die Mantelfläche des Längsrohres und kann an dieser Stelle mit diesem verbunden werden.
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Alternative Verfahren sehen jedoch auch andere Verbindungsgeometrien vor, beispielsweise indem im Längsrohr eine zylindrische Senkung eingebracht und das Querrohr in diese Senkung mit seiner Stirnfläche eingebracht und dort verbunden wird. Daneben können Längs- und Querrohr vertauscht werden.
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Es hat sich als günstig vor allem für die Stabilität des Dichtgehäuses erwiesen, wenn das Dichtgehäuse mittels einer hochfesten Schnur verspannt und anschließend die Hohlräume mit einer viskosen Masse aufgefüllt werden, um die Gehäuseelemente miteinander zu verbinden. Die Schnur wird im Inneren des Gehäuses entlanggeführt und ist bevorzugt zu einem endlosen Gebilde verknotet. Dadurch werden die Gehäuseelemente fest miteinander verbunden und die Sicherheit der Verbindung hängt nicht von eine späteren Verklebung ab. Vielmehr bleibt die Schutzfunktion des Gehäuses auch dann noch erhalten, wenn die Verklebungen oder die Schweißnähte nach einem starken Stoß gebrochen wären.
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Alternativ hierzu erfolgt die Verbindung von Längs- und Querrohren durch Verkleben oder Verschweißen. Hierbei handelt es sich um sehr einfache und kostengünstige Verfahren, die zugleich aber eine hohe Haltbarkeit gewährleisten.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
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1: schematisch eine teilgeschnittene Draufsicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtgehäuses;
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2: schematisch in perspektivischer Ansicht eine Zusatzbatterie für ein Dichtgehäuse;
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3: schematisch ein Detail eines erfindungsgemäßen Dichtgehäuses in Schnittdarstellung mit Batterie, Ladestecker und RFID-Sensor; und
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4: schematisch ein weiteres Detail eines Dichtgehäuses in Schnittdarstellung.
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1 zeigt schematisch eine teilgeschnittene Draufsicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtgehäuses 1. Der Gehäuserahmen 2 besteht aus zwei parallel verlaufenden Längsrohren 3, die durch Querrohre 4 ergänzt werden, wobei Längsrohr 3 und Querrohre 4 durch Verbindungsnähte 7, beispielsweise verklebt, verschweißt oder auf andere Weise miteinander verbunden sind. Eingebettet in den Gehäuserahmen 2 ist der Computer 9, dessen Display zwischen den Gehäuseelementen 3, 4 erkennbar ist.
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Die Gummikappen 5 sind als Einrichtungen zur Stoßdämpfung in der Weise an den Längsrohren 3 angebracht, dass sie jede der Ecken des Gehäuserahmens 2 gegen Stöße zu schützen in der Lage sind. Zusätzlich ist als weitere Einrichtung zur Stoßdämpfung ein Dämpferbolzen 6 im Bereich des teilgeschnittenen Gehäuses dargestellt. Dabei ist erkennbar, wie der Dämpferbolzen 6 im Inneren des Längsrohres 3 angeordnet ist und durch die hier nicht sichtbare plastisch verformbare Verklebung festgelegt ist. Bei einem starken Stoß würde er sich somit im Inneren des Längsrohres 3 bewegen und bei einem Aufprall Bremsbeschleunigungsenergie aufnehmen.
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2 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform einer Zusatzbatterie 20 zur Aufnahme in ein erfindungsgemäßes Dichtgehäuse 1. Die Zusatzbatterie 20 ist zylinderförmig, so dass sie in ein rohrförmiges Gehäuseelement 3, 4 passt. Bevorzugt handelt es sich bei der Maßkombination zwischen dem Außendurchmesser der Zusatzbatterie 20 und dem Innendurchmesser des Gehäuseelements 3, 4 um eine lose Spielpassung. Dadurch baut sich in dem rohrförmigen Gehäuseelement 3, 4 vor bzw. hinter der Zusatzbatterie 20 ein Luftdruck bzw. ein Unterdruck auf, der bei einer Bewegung des Dichtgehäuses 1 die Zusatzbatterie 20 gegen ein Abziehen der Batterieanschlussbuchse 21 von dem zugehörigen Batterieanschlussstecker schützt.
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Während bei einem Einsatz des tragbaren Computers in der üblichen Weise die Lebensdauer häufig durch einen mechanischen Defekt der Ladebuchse begrenzt wird, so wird diese nach dem Einbau in das Dichtgehäuse 1 nur noch minimal belastet, da sie ständig mit der Verlängerung verbunden bleibt. Entsprechendes gilt für den internen Akku, der immer vollgeladen bleibt und nicht durch häufige Ladezyklen verschleißt.
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3 zeigt schematisch ein Detail einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtgehäuses 1 in Schnittdarstellung mit Zusatzbatterie 20, Ladestecker 24 und RFID-Sensor 12. Eine Ecke des Gehäuserahmens 2 besteht aus einem Längsrohr 3 und dem daran angebrachten Querrohr 4. Im Längsrohr 3 ist die Zusatzbatterie 20 dargestellt, hier im Moment des Einschiebens, während mit gestrichelter Linie die Position der Zusatzbatterie 20 dargestellt ist, in der der an der Steckerbasis 11 befestigte Batterieanschlussstecker 22 mit der Batterieanschlussbuchse der Zusatzbatterie verbunden ist. Von dem Batterieanschlussstecker 22 führt das Ladekabel 23 zum Ladestecker 24, der mit der Ladebuchse des hier ebenfalls mit gestrichelten Linien dargestellten tragbaren Computers 9 verbunden ist.
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Im Querrohr 4 ist der RFID-Sensor 12 bevorzugt an der Innenwand angebracht, so dass durch die Rohrwandung hindurch Signale detektiert werden können. Durch das Sensorkabel 13 erfolgt eine Verbindung zum USB-Stecker 14. Die Einrichtung zur Signalumwandlung ist hier nicht gesondert dargestellt und kann im RFID-Sensor 12, im USB-Stecker 14 oder dazwischen angeordnet sein. In jedem Falle liegen am USB-Stecker 14 mittels Standardsoftware verarbeitbare Signale bzw. Daten an, bevorzugt Tastaturcode.
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Anstelle des RFID-Sensors 12 ist zusätzlich oder alternativ auch der Einsatz eines Funkmoduls eines drahtlosen Barcodescanners vorgesehen. Dabei werden die vom Barcodescanner ausgelesenen Daten per Funk übertragen und von dem Funkmodul zur weiteren Verarbeitung im tragbaren Computer empfangen.
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Ein in das Dichtgehäuse bevorzugt eingeklebter, alternativ auch eingelegter Boden 8 schützt die Rückseite des tragbaren Computers. Zur Gewichtsersparnis ist auch dieser bevorzugt aus einem karbonfaserverstärkten Kunststoff hergestellt.
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4 zeigt schematisch ein weiteres Detail einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtgehäuses 1 in Schnittdarstellung. Dabei wird erkennbar, wie das Querrohr 4 über die an der Stirnseite eingebrachte Ausnehmung mit einem Radius, der dem Außenradius des Längsrohres 3 entspricht, mit dem Längsrohr 3 mittels der Verbindungsnaht 7 verbunden bzw. befestigt ist.
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Die Aufnahmenut 16 dient zur Aufnahme des tragbaren Computers 9 an dessen Randbereich, so dass der Computer sicher im Dichtgehäuse 1 gehalten wird und dennoch die Fläche des Displays innerhalb des Dichtgehäuses 1 fast vollständig sichtbar bleibt. Dabei wird das Display mit der Displayschutzfolie 17 geschützt. Die Abdichtung im Randbereich erfolgt über Dichtlippen am Gehäuserahmen, wie in der bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, so dass das Gehäuseinnere gegen eindringende Feuchtigkeit oder Schmutz auch an den Kanten geschützt ist. Alternativ sind auch andere Dichtungsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine Verklebung mittels eines elastischen Klebers wie Silikon vorgesehen.
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Nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, nach der die Gehäuseelemente zumindest teilweise doppelwandig ausgeführt sind, so dass zwischen Innen- und Außenrohr ein zylinderförmiger Hohlraum entsteht, der eine Vergussmasse aufnehmen kann, ohne dass der gesamte Innenraum ausgefüllt ist. Dadurch werden eine Gewichtsersparnis und eine Einsparung von Vergussmasse erreicht. Wird dabei noch Karbonrohr eingesetzt, bringt allein dessen Einsatz Gewichtsersparnis von 15%. Zudem wird der Innenraum der Gehäuseelemente für andere Zwecke freigehalten, so z. B. zur Aufnahme der Zusatzbatterie.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtgehäuse
- 2
- Gehäuserahmen
- 3
- Gehäuseelement, Längsrohr
- 4
- Gehäuseelement, Querrohr
- 5
- Einrichtung zur Stoßdämpfung, Gummikappe
- 6
- Einrichtung zur Stoßdämpfung, Dämpferbolzen
- 7
- Verbindungsnaht
- 8
- Boden
- 9
- Computer
- 11
- Steckerbasis
- 12
- Einrichtung zur drahtlosen Signalübertragung, RFID-Sensor
- 13
- Sensorkabel
- 14
- USB-Stecker
- 16
- Aufnahmenut
- 17
- Displayschutzfolie
- 18
- Dichtlippen
- 20
- Zusatzbatterie
- 21
- Batterieanschlussbuchse
- 22
- Batterieanschlussstecker
- 23
- Ladekabel
- 24
- Ladestecker