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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Geschirrspülmaschine, insbesondere einer Haushaltsgeschirrspülmaschine.
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In Geschirrspülmaschinen werden in unterschiedlichen Spülraum-Ebenen Sprühvorrichtungen angeordnet, die unterschiedlichen im Spülraum angeordneten Geschirrkörben zugeordnet sind. Zur Beaufschlagung von zu reinigendem Spülgut in einem oberen Geschirrkorb und/oder einer Besteckschublade mit einer Spülflüssigkeit – häufig auch als Spülflotte bezeichnet – können eine Decken-Sprühvorrichtung, z. B. in Form eines Deckensprüharms, eine Dachbrause oder eines Dachkreisels, und/oder eine Oberkorb-Sprühvorrichtung, z. B. in Form eines Oberkorb-Sprüharmes eingesetzt werden. Zum Beaufschlagung von zu reinigendem Spülgut in einem unteren Geschirrkorb wird eine Unterkorb-Sprühvorrichtung, z. B. in Form eines im Bodenbereich des Spülraums angeordneten Unterkorb-Sprüharmes eingesetzt. Die Versorgung der Sprühvorrichtungen mit der Spülflüssigkeit erfolgt über Zuführleitungen, wobei eine Pumpe, beispielsweise eine Umwälz-Pumpe, die Spülflüssigkeit in die Zuführleitungen einspeist. Die Zuführleitungen leiten die Spülflüssigkeit, welche von der Pumpe gefördert wird, zu den Sprühvorrichtungen, von welchen aus das in den Geschirrkörben befindliche Spülgut mit Spülflüssigkeit beaufschlagt wird.
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Zur Erreichung eines verringerten Wasser- und Energieverbrauchs ist häufig eine Verteilereinheit, z. B. in Form einer Wasserweiche, vorgesehen, welche eine getrennte Wasserzufuhr zu den einzelnen Sprühvorrichtungen oder auch einer Gruppe von Sprühvorrichtungen ermöglicht.
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Zu Erzielung einer hohen Spülleistung und damit eines guten Reinigungsergebnisses gilt es Schaumbildung in der Spülflüssigkeit während des Betriebs der Geschirrspülmaschine zu vermeiden. Schaumbildung führt nämlich zu einem Absinken des Förderdrucks und damit der Förderleistung der Pumpe und somit letztendlich zu einer verringerten Spülleistung.
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Aus der
DE 10 2005 061 806 A1 ist eine Geschirrspülmaschine mit einem Spülbehälter, Vorrichtungen zum Spülen von Geschirr mittels Spülflotte, einer Pumpe zum Umwälzen der Spülflotte und einem Detektionsmittel zur Detektion einer Schaumbildung in der Spülflotte in einem Teilprogrammschritt ”Klarspülen” bekannt, bei dem im Falle einer durch das Detektionsmittel festgestellten Schaumbildung der Schaumbildung mit Mittel entgegengewirkt werden kann, insbesondere eine Spülflottentemperatur erhöht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Geschirrspülmaschine, insbesondere Haushaltsgeschirrspülmaschine, mit mindestens zwei getrennt voneinander mit Spülflüssigkeit versorgbaren Sprühvorrichtungen und ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Geschirrspülmaschine anzugeben, bei welcher Schaumbildung in der Spülflüssigkeit wirkungsvoll und mit einfachen Mitteln und damit kostensparend unterdrückt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Geschirrspülmaschine und ein verfahren zum Betreiben einer Geschirrspülmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 6 gelöst.
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Demgemäß umfasst eine erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine einen Spülbehälter zur Aufnahme von zu reinigendem Spülgut, mindestens zwei innerhalb des Spülbehälters angeordnete Sprühvorrichtungen zur Beaufschlagung des Spülgutes mit Spülflüssigkeit, eine Pumpe, insbesondere Umwälzpumpe, zum Fördern von Spülflüssigkeit zu den Sprühvorrichtungen, eine durch eine Steuereinheit gesteuerte Verteilereinheit zum Verteilen der geförderten Spülflüssigkeit auf eine einzelne oder eine Gruppe von Sprühvorrichtungen, wobei sich ein Volumenstrom der Spülflüssigkeit in Abhängigkeit von der Verteilung der Spülflüssigkeit auf die Sprühvorrichtungen einstellt. Außerdem weist die Geschirrspülmaschine eine Detektionseinrichtung zur Detektion einer Schaumbildung in der Spülflüssigkeit auf. Bei Detektion von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit steuert die Steuereinheit die Verteilereinheit derart an, dass sich die Verteilung der Spülflüssigkeit auf die Sprühvorrichtungen derart verändert, dass sich die Neigung zur Schaumbildung verringert.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieben einer Geschirrspülmaschine mit mindestens zwei innerhalb eines Spülbehälters angeordneten Sprühvorrichtungen zur Beaufschlagung von zu reinigendem Spülgut mit Spülflüssigkeit und mit einer Pumpe, insbesondere Umwälzpumpe, zum Fördern von Spülflüssigkeit zu den Sprühvorrichtungen, wobei die geförderte Spülflüssigkeit mittels einer Verteilereinheit auf eine einzelne oder eine Gruppe von Sprühvorrichtungen verteilt werden kann und sich dabei in Abhängigkeit von der Verteilung der Spülflüssigkeit auf die Sprühvorrichtungen ein Volumenstrom der Spülflüssigkeit einstellt, eine Schaumbildung in der Spülflüssigkeit detektiert wird und die Verteilereinheit bei Detektion von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit derart angesteuert wird, dass sich die Verteilung der Spülflüssigkeit auf die Sprühvorrichtungen derart verändert, dass sich die Neigung zur Schaumbildung verringert.
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Die Erfindung basiert auf der Grundidee, dass die Neigung zur Schaumbildung durch eine geänderte Verteilung der Spülflüssigkeit auf die einzelnen Sprüheinrichtungen aufgrund der dadurch veränderten Flüssigkeitswege und/oder der daraus resultierenden veränderten Auftreffcharakteristiken von herabfließender Spülflüssigkeit auf den Boden- oder Siebbereich des Spülbehälters, aktiv beeinflusst werden kann. So kann durch einen einfachen Wechsel auf eine andere Sprühvorrichtung die Neigung zur Schaumbildung verringert oder sogar ganz beseitigt werden. Derartige Betriebsphasen wirken somit hinsichtlich der Schaumbildung als Beruhigungsphasen in welchen kein neuer Schaum gebildet und in welcher sich der bereits vorhandene Schaum wieder abbaut.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die Verteilereinheit bei Detektion von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit durch die Steuereinheit derart angesteuert, dass sich auch ein im Vergleich zu einem aktuellen Volumenstrom verringerter Volumenstrom der Spülflüssigkeit einstellt.
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Ist der Volumenstrom der Spülflüssigkeit im Hinblick auf eine aktuelle verfügbare Spülflüssigkeitsmenge zu hoch, so saugt die Pumpe Luft an, welche auf diese Weise in den Spülflüssigkeitskreislauf eingespeist wird. Ein zu hoher Luftanteil fördert jedoch, insbesondere in Verbindung mit einer hohen Schmutzkonzentration und/oder einem der Spülflüssigkeit beigemischtem Klarspülmittel, die Schaumbildung. Durch die Verringerung des Volumenstroms kann das Ansaugen von Luft unterbunden oder zumindest auf ein Maß abgeschwächt werden, welches zu keiner weiteren Schaumbildung führt. Der Betrieb mit verringertem Volumenstrom stellt somit auch eine Art Beruhigungsphase dar, in welcher kein neuer Schaum gebildet und in welcher der bereits vorhandene Schaum wieder abnimmt. Auch die Verringerung des Volumenstroms der Spülflüssigkeit wird auf besonders einfache und damit kostengünstige Weise dadurch erreicht, dass mit Hilfe einer Verteilereinheit, z. B. in Form einer Wasserweiche, ein Wechsel auf eine andere Sprühvorrichtung vorgenommen wird, bei deren Beschickung mit Spülflüssigkeit sich automatisch ein geringerer Volumenstrom einstellt. Der geringere Volumenstrom kann sich beispielsweise aus einer geringeren Anzahl an Austrittsöffnungen für die Spülflüssigkeit und/oder verringerten Durchmessern der Austrittsöffnungen an den Sprühvorrichtungen ergeben. Auch die unterschiedliche Einbauhöhe der einzelnen Sprühvorrichtungen und/oder unterschiedliche Querschnitte der Zuführleitungen haben Einfluss auf den sich jeweils einstellenden Volumenstrom. Eine Veränderung weiterer Betriebsparameter, wie z. B. der Pumpendrehzahl, kann zur weiteren Unterstützung der Schaumunterdrückung vorgenommen werden, ist aber grundsätzlich nicht erforderlich.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei Geschirrspülmaschinen einsetzbar, bei welchen ohnehin eine wechselweise Beschickung einzelner Sprühvorrichtungen oder Gruppen von Sprühvorrichtungen mit Spülflüssigkeit vorgesehen ist. Die erfindungsgemäße Unterdrückung der Schaumbildung erlaubt es in diesem Fall sogar, in einem Betriebsmodus mit maximalem Volumenstrom, z. B. im Unterkorbbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf eine Unterkorb-Sprühvorrichtung verteilt, eine vorgebbare Menge an in den Spülflüssigkeitskreislauf eingebundener Luft zuzulassen. Die erfindungsgemäße Ansteuerung der Verteilereinheit bei Detektion von Schaumbildung stellt dabei sicher, dass rechtzeitig vor einem zu starken Absinken des Förderdrucks und damit der Förderleistung der Pumpe auf einen anderen Betriebsmodus, z. B. Oberkorbbetrieb und/oder Deckenbetrieb, mit geringerer Neigung zur Schaumbildung und gegebenenfalls auch einem verringerten Volumenstrom gewechselt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Detektionseinrichtung eine Sensorik, welche mindestens einen Betriebsparameter der Pumpe oder einer der Pumpe zugeordneten Antriebseinheit, z. B. in Form eines Elektromotors, erfasst, wobei der mindestens eine Betriebsparameter abhängig von einem Schaumanteil in der geförderten Spülflüssigkeit ist. Eine Schaumbildung in der Spülflüssigkeit kann in diesem Fall dann detektiert werden, wenn der mindestens eine Betriebsparameter oder eine davon abgeleitete Größe einen vorgebbaren Grenzwert erreicht.
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Als Betriebsparameter, welche indirekt einen Rückschluss auf die Schaumbildung in der Spülflüssigkeit ermöglichen, können die Pumpendrehzahl und/oder der Pumpendruck und/oder die von der Pumpe emittierte Geräuschabstrahlung und/oder die aufgenommene Wirkleistung der Pumpe herangezogen werden. Demgemäß ist die Detektionseinrichtung zur Ermittlung der Pumpendrehzahl und/oder des Pumpendrucks ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Detektionseinrichtung zur Erfassung der von der Pumpe emittierten Geräuschabstrahlung, z. B. Lautstärke oder Tonfrequenz, ausgebildet.
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Die indirekte Ermittlung der Schaumbildung über die Feststellung eines Betriebsparameters der Pumpe oder der zugeordneten Antriebseinheit lässt sich konstruktiv besonders einfach bewerkstelligen. Beim Auftreten von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit, die zum Umwälzen der Pumpe zugeführt wird, macht sich dies in einem nachlassenden Pumpendruck und gleichzeitig in einer ansteigenden Drehzahl der Pumpe bemerkbar. Hierdurch bedingt erhöht sich auch das Betriebsgeräusch der Pumpe, z. B. Lautstärke oder Tonfrequenz.
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Die Pumpendrehzahl kann über einen beliebig ausgebildeten Drehzahlsensor ermittelt werden. Ist die Drehzahl der Pumpe steuerbar oder regelbar, so braucht kein zusätzlicher Drehzahlsensor vorgesehen sein, da die Sensierung der Drehzahl durch die Pumpe selbst vornehmbar ist. Auf diese Weise können auch zusätzliche Kosten vermieden werden.
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Alternativ ist aber auch eine unmittelbare Detektion einer Schaumbildung, z. B. mit Hilfe optischer und/oder chemischer Sensoren denkbar.
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Die Auswerteeinheit kann vorteilhaft in die Steuereinheit zur Steuerung der Verteilereinheit integriert sein, kann aber auch als eigenständige Einheit ausgeführt oder in die Sensorik integriert sein.
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Gemäß einer konkreten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine sind innerhalb des Spülbehälters zum einen mindestens eine Unterkorb-Sprühvorrichtung und zum anderen mindestens eine Oberkorb-Sprühvorrichtung und/oder eine Decken-Sprühvorrichtung angeordnet. In diesem Fall steuert die Steuereinheit bei Detektion von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit die Verteilereinheit derart an, dass die Spülflüssigkeit auf die Oberkorb-Sprühvorrichtung und/oder die Decken-Sprühvorrichtung verteilt wird. Durch die auf diese Weise geänderten, insbesondere auch verlängerten Flüssigkeitswege und die geänderte Aufprallcharakteristik der herabfließenden Spülflüssigkeit auf den Boden- oder Siebbereich des Spülbehälters, nimmt die Neigung zur Schaumbildung dabei ab. Vorteilhaft stellt sich bei Beaufschlagung der Unterkorb-Sprühvorrichtung auch ein höherer Volumenstrom der Spülflüssigkeit ein als bei Beaufschlagung der Oberkorb-Sprühvorrichtung und/oder der Decken-Sprühvorrichtung, so dass durch den Wechsel der Sprühvorrichtung automatisch auch der Volumenstrom reduziert wird.
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Ein entsprechendes Betriebsverfahren sieht vor, dass dann, wenn in einem Unterkorbbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf die Unterkorb-Sprühvorrichtung verteilt wird, Schaumbildung detektiert wird, die Verteilereinheit derart angesteuert wird, dass vom Unterkorbbetrieb in einen Oberkorb- und/oder Deckenbetrieb gewechselt wird. Auch dabei ist es vorteilhaft, wenn sich im Oberkorbbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf eine Oberkorb-Sprühvorrichtung verteilt wird und/oder im Deckenbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf eine Decken-Sprühvorrichtung verteilt wird, ein geringerer Volumenstrom einstellt als bei dem Unterkorbbetrieb.
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Um die Schaumbildung besonders wirkungsvoll zu unterdrücken, ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die Verteilereinheit bei Detektion von Schaumbildung in der Spülflüssigkeit derart anzusteuern, dass sich ein minimal möglicher Volumenstrom der Spülflüssigkeit einstellt. So kann beispielsweise bei Schaumdetektion im Unterkorbbetrieb auf einen Deckenbetrieb umgestellt werden, falls sich im Deckenbetrieb ein geringerer Volumenstrom einstellt als in einem Oberkorbbetrieb.
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Eine besonders wirkungsvolle Unterdrückung von Schaumbildung bei gleichzeitiger optimaler Reinigungsleistung lässt sich in diesem Fall dadurch erreichen, dass die Verteilereinheit bei detektierter Schaumbildung im Unterkorbbetrieb derart angesteuert wird, dass zunächst für eine erste Zeitspanne in den Deckenbetrieb und anschließend für eine zweite Zeitspanne in den Oberkorbbetrieb gewechselt wird.
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Um die Schaumbildung dauerhaft zu unterdrücken, ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, aus dem Oberkorb- und/oder Deckenbetrieb frühestens nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitspanne erneut in den Unterkorbbetrieb zu wechseln.
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Eine weitere Unterstützung bei der Unterdrückung der Schaumbildung kann schließlich dadurch erreicht werden, dass bei einem erneuten Wechsel in den Unterkorbbetrieb die Drehzahl einer der Umwälzpumpe zugeordneten Antriebseinheit im Vergleich zu dem vorangegangenen Unterkorbbetrieb reduziert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine,
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2 einen schematischen zeitlichen Verlauf des Volumenstroms der Spülflüssigkeit bei Einsatz eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform und
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3 einen schematischen zeitlichen Verlauf des Volumenstroms der Spülflüssigkeit bei Einsatz eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist eine Geschirrspülmaschine mit einem, einen Spülraum begrenzenden Spülbehälter 1 gezeigt. Im Spülraum des Spülbehälters 1 kann ein nicht dargestelltes zu reinigendes Spülgut in Geschirrkörben in Form eines Unterkorbes 3 und eines Oberkorbes 5 angeordnet werden. Im gezeigten Spülbehälter 1 sind beispielhaft drei, in unterschiedlichen Sprühebenen vorgesehene Sprühvorrichtungen in Form einer Unterkorb-Sprühvorrichtung 7, einer Oberkorb-Sprühvorrichtung 8 und einer Decken-Sprühvorrichtung 9 angeordnet, über die das zu reinigende Spülgut mit Spülflüssigkeit beaufschlagt wird. Die Unterkorb-Sprühvorrichtung 7 und die Oberkorb-Sprühvorrichtung sind dabei beispielhaft als Sprüharme und die Decken-Sprühvorrichtung 9 beispielhaft als Dachbrause ausgeführt. Im Spülbehälterboden ist ein Pumpentopf 10 mit nur grob angedeuteter Siebanordnung 11 vorgesehen. Vom Pumpentopf 10 ausgehend ist eine Umwälzleitung 12 mit darin angeordneter Pumpe 13 in Form einer Umwälzpumpe 13' und nachgeschalteter Wasserheizung 14 weggeführt. Stromab der Wasserheizung 14 ist eine Verteilereinheit 15 in Form einer Wasserweiche 15' vorgesehen, an der drei Zuführleitungen 16 von der Umwälzleitung 12 abzweigen. Über die Zuführleitungen 16 ist die Umwälzleitung 12 mit den Sprühvorrichtungen 7, 8, 9 verbunden. Die Wasserweiche 15' dient dabei dem verteilen der von der Umwälzpumpe 13' geförderten Spülflüssigkeit auf eine einzelne oder auch auf eine Gruppe der Sprühvorrichtungen 7, 8, 9. Aufgrund einer unterschiedlichen Ausgestaltung und Anordnung der einzelnen Sprühvorrichtungen 7, 8, 9 und/oder der Zuführleitungen 16 stellen sich abhängig von der Stellung der Wasserweiche 15' und der daraus resultierenden Verteilung der Spülflüssigkeit auf die Sprühvorrichtungen 7, 8, 9 unterschiedliche Volumenströme ein. Die jeweilige Stellung der Wasserweiche 15' wird dabei durch eine Steuereinheit 17 festgelegt, welche die Wasserweiche 15' ansteuert.
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Die aus den Sprühvorrichtungen 7, 8, 9 ausgesprühte Spülflüssigkeit sammelt sich auf dem Spülbehälterboden und wird über den Pumpentopf 10 wieder in die Umwälzleitung 12 eingeleitet, so dass ein Flüssigkeitskreislauf gebildet wird. Am Pumpentopf 10 ist außerdem eine an das Wasserversorgungsnetz angeschlossene Frischwasserzuleitung 18 sowie eine Ablaufleitung 19 vorgesehen, in der eine Laugenpumpe 20 zum Abpumpen von Spülflüssigkeit aus dem Spülbehälter 1 angeordnet ist. In der Frischwasserzuleitung 18 ist ein Wassereinlaufventil 19 angeordnet.
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Zur Durchführung eines Spülganges weist die Geschirrspülmaschine eine Programmsteuereinrichtung 21 auf, mit der an sich bekannte Programmschritte, wie Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und/oder Trocknen durchführbar sind. Hierzu kann die Programmsteuereinrichtung 21 über, in gestrichelten Linien gezeigte, Signalleitungen die jeweiligen Gerätekomponenten ansteuern.
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Wie aus 1 weiter hervorgeht, ist der Umwälzpumpe 13' eine Antriebseinheit 22 in Form eines Elektromotors 22' zugeordnet, welcher die Umwälzpumpe 13' über eine Antriebswelle 23 antreibt. Der Elektromotor 22' kann z. B. als sogenannter BLDC-Motor, das heißt bürstenloser Gleichstromstrommotor, ausgeführt sein. Dem Elektromotor 22' kann ferner ein nicht dargestellter Umrichter oder Wechselrichter zugeordnet sein, der den Elektromotor 22' mit elektrischer Energie versorgt. Der Umrichter oder Wechselrichter erzeugt dabei die erforderliche elektrischen Drei-Phasen-Spannung für den Elektromotor 22, also eine elektrische Spannung mit erforderlicher Frequenz und erforderlichem Effektivwert. Über den Umrichter oder Wechselrichter kann die Programmsteuereinrichtung 21 den Elektromotor 22' der Umwälzpumpe 13 steuern, gegebenenfalls auch regeln.
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Durch eine Sensorik 24 kann ein Betriebsparameter des Elektromotors 22, wie z. B. die Drehzahl, während des Pumpenbetriebes erfasst werden. Der so erfasste Betriebsparameter wird über eine Signalleitung 25 zu einer Auswerteeinheit 26 geführt und dort ausgewertet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auswerteeinheit 26 in die Programmsteuereinrichtung 21 integriert. Alternativ kann die Auswerteeinheit 26 aber auch separat dazu realisiert sein oder in die Sensorik 24 integriert sein.
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Der durch die Sensorik 24 erfasste Betriebsparameter, also z. B. die Drehzahl des Elektromotors 22, ist abhängig von einem Schaumanteil in der geförderten Spülflüssigkeit. Insofern kann durch Vergleich des Betriebsparameters oder einer davon abgeleiteten Größe, wie z. B. der Schwankungsbreite des Betriebsparameters oder der Pumpenleistung, mit einem Grenzwert eine Schaumbildung in der Spülflüssigkeit detektiert werden. Neben der beispielhaft genannten Drehzahl des Elektromotors kann grundsätzlich jeder beliebige Betriebsparameter der Umwälzpumpe 13' oder des zugeordneten Elektromotors 22' zur Detektion einer Schaumbildung in der Spülflüssigkeit erfasst und ausgewertet werden, vorausgesetzt dass sich der Betriebsparameter in Abhängigkeit vom Schaumanteil in der Spülflüssigkeit verändert.
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Die Sensorik 24 bildet insofern zusammen mit der Auswerteeinheit 26 eine Detektionseinrichtung 27 zur Detektion einer Schaumbildung in der Spülflüssigkeit.
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Alternativ zur Detektion der Schaumbildung über einen Betriebsparameter der Umwälzpumpe 13' oder des zugeordneten Elektromotors 22' kann selbstverständlich auch eine Sensorik eingesetzt werden, welche die Schaumbildung unmittelbar detektiert.
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Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens sei im Folgenden davon ausgegangen, dass sich in einem Unterkorbbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf die Unterkorb-Sprühvorrichtung 7 verteilt, aufgrund der Ausgestaltung und Anordnung der Unterkorb-Sprühvorrichtung 7 und/oder der zugehörigen Zuführleistung 16 ein maximaler Volumenstrom der Spülflüssigkeit einstellt. Entsprechend stelle sich im Oberkorb-Betrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf die Oberkorb-Sprühvorrichtung 8 verteilt wird, ein mittlerer Volumenstrom und im Deckenbetrieb, bei welchem die Spülflüssigkeit ausschließlich auf die Decken-Sprühvorrichtung 9 verteilt wird, ein minimaler Volumenstrom ein. Des Weiteren sei beispielhaft angenommen, dass im Unterkorbbetrieb ein vorgebbarer Luftanteil in der Spülflüssigkeit zulässig sein soll.
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Ein erfindungsgemäßes Betriebsverfahren gemäß einer ersten Ausführungsform wird im Folgenden anhand von 2 erläutert, welche schematisch den zeitlichen Verlauf des Volumenstroms der Spülflüssigkeit zeigt. In einer ersten Zeitphase beginnend mit dem Zeitpunkt T0 wird die Geschirrspülmaschine im Unterkorbbetrieb betrieben. Dabei stellt sich ein maximaler Volumenstrom Q1 ein. Aufgrund des hohen Volumenstroms und des zulässigen Luftanteils im Unterkorbbetrieb ist eine Schaumbildung in dieser Betriebsart nicht auszuschließen. Eine erhöhte Schmutzkonzentration, insbesondere bei Verwendung von Klarspülwasser bei einer an sich bekannten Zwischenspeicherung von Spülflüssigkeit (Flottenspeichertechnik), erhöht die Neigung zur Schaumbildung insbesondere in einem Teilprogrammschritt „Reinigen” zusätzlich.
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Ab dem Zeitpunkt T1 ergibt sich ein unrunder Betrieb der Umwälzpumpe 13' und damit einhergehend ein Abfall des Volumenstroms bei gleichzeitiger erhöhter Schwankungsbreite, was auf Schaumbildung in der Spülflüssigkeit zurückzuführen ist. Diese Schaumbildung wirkt sich auch auf Betriebsparameter der Umwälzpumpe 13' und des zugeordneten Elektromotors 22', wie z. B. die Drehzahl des Elektromotors 22' aus, so dass die Schaumbildung mit Hilfe Detektionseinrichtung in Form der Sensorik 24 und der Auswerteeinheit 26 detektiert werden kann. Nach Detektion der Schaumbildung wird zum Zeitpunkt T2 vom Oberkorbbetrieb in den Deckenbetrieb gewechselt. Dazu wird die Wasserweiche 15' durch die zugeordnete Steuereinheit 17, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel als Teil der Programmsteuereinrichtung 21 realisiert ist, welche aber auch separat dazu realisiert sein kann, derart angesteuert, dass die Spülflüssigkeit ausschließlich auf die Decken-Sprühvorrichtung 9 verteilt wird. Dadurch sinkt der Volumenstrom abrupt auf einen minimalen Wert Q2. Der reduzierte Volumenstrom führt zu einer deutlichen Verringerung des Luftanteils in der Spülflüssigkeit und damit zu einer Vermeidung einer weiteren Schaumbildung. Vielmehr wird der bereits gebildete Schaum wieder reduziert. Der Deckenbetrieb wirkt insofern hinsichtlich der Schaumbildung als Beruhigungsphase, in welcher sich der gebildete Schaum wieder abbauen kann. Nach einer ersten Zeitspanne Δt1 wird zu einem Zeitpunkt T3 vom Deckenbetrieb in den Oberkorbbetrieb gewechselt, bei welchem sich ein mittlerer Volumenstrom Q3 einstellt. Dazu wird die Wasserweiche 15' durch die Steuereinheit 17 wiederum entsprechend angesteuert.
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Auch der mittlere Volumenstrom Q3 führt im Vergleich zum hohen Volumenstrom Q1 während des Unterkorbbetriebs noch zu einer Verringerung des Luftanteils in der Spülflüssigkeit, bei welcher eine weitere Schaumbildung vermieden wird und bei welchem sich bereits gebildeter Schaum wieder abbauen kann. Insofern wirkt auch der Oberkorbbetrieb noch als Beruhigungsphase hinsichtlich der Schaumbildung.
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Nach einer zweiten Zeitspanne Δt2 wird zum Zeitpunkt T4 vom Oberkorbbetrieb erneut in den Unterkorbbetrieb gewechselt. Von da an wiederholt sich der gezeigte und beschriebene Ablauf periodisch. Eine dritte Zeitspanne Δt3 zwischen zwei Unterkorbbetrieben, welche sich im dargestellten Ausführungsbeispiel aus den beiden Zeitspannen Δt1 und Δt2 zusammensetzt wird dabei derart vorgegeben, dass der bereits gebildete Schaum zumindest in solchem Umfang wieder abgebaut ist, dass im weiteren Verlauf des Spülverfahrens eine ausreichende Spülleistung erreicht werden kann.
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3 zeigt schematisch den zeitlichen Verlauf des Volumenstroms der Spülflüssigkeit bei Einsatz eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dabei lediglich dadurch, dass nach einem erneuten Wechsel in den Unterkorbbetrieb zum Zeitpunkt 4 die Drehzahl des der Umwälzpumpe 13 zugeordneten Elektromotors 22' im Vergleich zu dem vorangegangenen Unterkorbbetrieb im Zeitraum zwischen T0 und T2 reduziert wird, was sich in einem zu dem maximalen Volumenstrom Q1 verringerten Volumenstrom Q1' äußert. Diese Verringerung der Drehzahl kann im Bedarfsfall, wie dargestellt, auch über mehrere Perioden fortgeführt werden.
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Die Erfindung wurde beispielhaft für eine Geschirrspülmaschine beschrieben, bei welcher sich im Unterkorbbetrieb, im Oberkorbbetrieb und im Deckenbetrieb unterschiedliche Volumenströme der Spülflüssigkeit ergeben, was die gewünschte Unterdrückung der Schaumbildung unterstützt. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Erfindung grundsätzlich unabhängig von einer Veränderung des Volumenstroms einsetzbar ist, da bereits die geänderten Flüssigkeitswege und/oder die daraus resultierenden veränderten Aufprallcharakteristiken der herabfließenden Spülflüssigkeit auf den Behälterboden die gewünschte Unterdrückung der Schaumbildung bewirken kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülbehälter
- 3
- Unterkorb
- 5
- Oberkorb
- 7
- Unterkorb-Sprühvorrichtung
- 8
- Oberkorb-Sprühvorrichtung
- 9
- Decken-Sprühvorrichtung
- 10
- Pumpentopf
- 11
- Siebanordnung
- 12
- Umwälzleitung
- 13
- Pumpe
- 13
- Umwälzpumpe
- 14
- Wasserheizung
- 15
- Verteilereinheit
- 15'
- Wasserweiche
- 16
- Zuführleitungen
- 17
- Steuereinheit
- 18
- Frischwasserzuleitung
- 19
- Wassereinlaufventil
- 20
- Laugenpumpe
- 21
- Programmsteuereinrichtung
- 22
- Antriebseinheit
- 22'
- Elektromotor
- 23
- Antriebswelle
- 24
- Sensorik
- 25
- Signalleitung
- 26
- Auswerteeinheit
- 27
- Detektionseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005061806 A1 [0005]