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Die Erfindung betrifft eine Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Steuern der Funktion von Tagfahrlicht und Blinklicht.
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Die diversen Beleuchtungseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs, wie etwa Blinklicht, Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Rückfahrlicht, Parklicht, Tagfahrlicht, Signaturlicht, etc., werden typischerweise über entsprechende Lichtsteuereinrichtungen, die zum Beispiel in einem Steuergerät vorgesehen ist, gesteuert. Eine Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug weist üblicherweise Bedienschalter auf, über die die Beleuchtungseinrichtungen aktiviert werden können. Eine solche Lichtsteuereinrichtung ist zum Beispiel in der
DE 43 41 058 C1 beschrieben.
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In der
DE 10 2005 000 807 A1 ist eine weitere Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die unter anderem dazu ausgelegt ist, ein Blinklicht und ein Tagfahrlicht zu steuern. Das Blinklicht ist in an sich bekannter Weise nur aktiv, wenn ein Richtungsanzeigeschalter betätigt wird. In herkömmlichen Fahrzeugen kann bei einer Fahrt während des Tages ein so genanntes Tagfahrlicht vorgesehen sein, um das Fahrzeug ausreichend sichtbar zu machen. Diese Art der Beleuchtungsvorrichtungen wird meist während der Fahrt am hellen Tag eingeschaltet. Bei der in der
DE 10 2005 000 807 A1 beschriebenen Lichtsteuereinrichtung kann die Blinkleuchte am Außenspiegel als Tagfahrlicht eingeschaltet werden, um die Sichtbarkeit untertags unterstützend zu den vorderen Leuchten des Tagfahrlichts zu verbessern.
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Bei den oben genannten, bekannten Lichtsteuereinrichtungen werden für jede Leuchte separate Steuerleitungen, Lampenfassungen, Stecker, Relais, Treiber und Glasfassungen benötigt, um die entsprechenden Leuchten zu steuern.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, die bei voller Funktionalität der Lichtsteuerung ein Minimum an hardwaretechnischem Aufwand erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Lichtsteuereinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
Eine Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einer Vielzahl von Leuchten, welche jeweils zumindest ein Leuchtmittel aufweisen und welche in oder an der Karosserie eines Kraftfahrzeuges angeordnet sind, mit einem Lichtsteuergerät zum gesteuerten Aktivieren der Leuchtmittel der Leuchten, wobei im frontseitigen Bereich des Kraftfahrzeugs zumindest eine gemeinsame Leuchte für Blinklicht und Tagfahrlicht vorgesehen ist.
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Ein Verfahren zum Steuern der Funktion eines Blinklichts und eines Tagfahrlichts eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine gemeinsame Leuchte derart gesteuert wird, dass ein Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte in einem ersten Betriebsmodus als Blinklicht aktiviert ist und in einem zweiten Betriebsmodus als Tagfahrtlicht aktiviert ist.
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Die Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass sowohl für das Tagfahrlicht als auch für das Blinklicht zumindest eine gemeinsame Leuchte vorgesehen ist, die je nach Anforderung aktiviert wird. Bei einer Fahrt bei hellem Tage ist z. B. das Tagfahrlicht dauerhaft eingeschaltet. Sobald der Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Anforderung zum Blinken auslöst, beispielsweise durch Betätigen des Blinkers oder der Warnblinkanlage, steuert das Lichtsteuergerät das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte derart an, dass im für die Blinkfunktion typischen Blinkrhythmus das Leuchtmittel abwechselnd aus und ein geschaltet wird. Bei einer Nachtfahrt, bei der wegen Dunkelheit kein Tagfahrlicht eingeschaltet ist, wird bei einer Anforderung zum Blinken das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte zum Ein- und Ausschalten im Blinkrhythmus aktiviert. Der besondere Vorteil besteht darin, dass zumindest für das frontseitige Blinklicht keine separaten Leuchten für Blinker und Tagfahrlicht benötigt wird. Ebenso entfallen dadurch Lampenfassungen, Glasfassungen, Teile des Kabelbaums, Stecker, Relais, Treiber und dergleichen, die ansonsten für das Blinklicht notwendig wären. Insgesamt kann damit die gesamte Leuchtenanordnung kostengünstiger bereit gestellt werden. Ebenso ergibt sich durch die eben genannten Komponenten eine Gewichtseinsparung.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die gemeinsame Leuchte über eine gemeinsame Steuerleitung mit dem Lichtsteuergerät gekoppelt ist. Dies ist vorteilhaft, da auf diese Weise auf separate Steuerleitungen zum Blinklicht und Tagfahrlicht verzichtet werden kann, was im Hinblick auf die Kosten und das Gewicht vorteilhaft ist. In einer alternativen, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist die gemeinsame Leuchte über getrennte Steuerleitungen mit dem Lichtsteuergerät derart gekoppelt, dass für das Blinklicht und für das Tagfahrlicht jeweils eine separate Steuerleitung vorgesehen ist. Auf diese Weise können in ebenfalls vorteilhafter Weise das Blinklicht und das Tagfahrlicht jeweils separat angesteuert werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die gemeinsame Leuchte für das Blinklicht und das Tagfahrlicht als Leuchtmittel zumindest eine Leuchtdiode auf. Vorzugsweise können eine Vielzahl von Leuchtdioden in Form eines Leuchtdioden-Arrays nebeneinander angeordnet sein. Die Vielzahl der Leuchtdioden können dazu ausgelegt sein, Licht gleicher Frequenz, z. B. weißes Licht, oder Licht unterschiedlicher Frequenz, z. B. weißes, rotes, blaues, etc. Licht, auszustrahlen.
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In einer dazu alternativen Ausgestaltung weist die gemeinsame Leuchte für das Blinklicht und das Tagfahrlicht ein weißes Licht emittierendes Leuchtmittel auf. Das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte kann z. B. eine herkömmliche Lampe (Halogenlampe, Gasentladungslampe oder ähnliches) sein.
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Da üblicherweise Tagfahrlicht und Blinklicht in seiner Farbe unterschiedliches Licht ausstrahlen sollen, kann die gemeinsame Leuchte für das Blinklicht und das Tagfahrlicht zwei verschiedenfarbige Lichtaustrittsflächen aufweisen, welche bedarfsgemäß vor das Leuchtmittel bringbar sind. Vorzugsweise lässt eine erste Lichtaustrittsfläche für das Tagfahrlicht das emittierte weiße Licht ohne Veränderung der Lichtfarbe durch. Eine zweite Lichtaustrittsfläche für das Blinklicht wandelt das emittierte weiße Licht in ein farbiges Licht, insbesondere in ein orangfarbiges oder rotfarbiges Licht.
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In einer typischen Ausgestaltung sind Verbindungsleitungen vorgesehen, die dazu ausgelegt sind, die Leuchtmittel sowohl mit Energie zu versorgen als auch die Leuchtmittel in ihrer Funktion zu steuern. Dadurch ergibt sich eine verbesserte und gewichtsreduzierte Verkabelung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der zweite Betriebsmodus ausschließlich bei einem Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs tagsüber vorgesehen. Vorzugsweise wird das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte im aktivierten Zustand des Tagfahrlichts für die Blinkerfunktion dann intermittierend aus- und eingeschaltet, sobald ein Blinkschalter oder ein Warnblinkschalter betätigt werden. Das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte wird auch im deaktivierten Zustand des Tagfahrlichts für die Blinkerfunktion intermittierend ein- und ausgeschaltet, wenn der Blinkschalter oder Warnblinkschalter betätigt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte für das Tagfahrlicht und/oder für das Blinklicht durch Verändern eines Puls-Pausen-Verhältnisses in seiner ausgestrahlten Lichtleistung verändert.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 eine bekannte Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug;
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2 eine erfindungsgemäße Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen eine bevorzugte Ausführungsform und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts Anderes ausgeführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Der Fahrtrichtungsanzeiger oder Blinker dient im Straßenverkehr anderen Verkehrsteilnehmern zur Information über eine Änderung der Fahrtrichtung oder die Ankündigung hierzu. In der Regel blinkt das Blinklicht. Der Fahrtrichtungsanzeiger wird hier als Blinker mit einer Blinkleuchte bezeichnet und ist ein Teil der Fahrzeugbeleuchtung. Das Blinklicht wird durch den Blinkerschalter an der Lenksäule aktiviert. Bei Kraftfahrzeugen ist auf jeder Seite zumindest ein Blinklicht vorne und hinten vorgeschrieben, bei Anhängern nur hinten. Viele moderne Kraftfahrzeuge haben jedoch mehr als diese vier Blinkleuchten, beispielsweise auch in den Seitenspiegeln vorgesehene Blinkleuchten.
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In Europa ist gelbes Licht für das Blinklicht vorgeschrieben. Beim Einschalten blinkt es in Deutschland nach der Straßenverkehrsordnung auf der jeweiligen Seite phasengleich mit einer Frequenz von 1,5 Hz ± 0,5 Hz (= 90 Lichterscheinungen pro Minute, wobei eine Toleranz von ± 30 zugelassen ist). Es ist nicht erforderlich, dass der Blinkrhythmus mit der so genannten Hellphase beginnt, allerdings muss das Blinklicht spätestens 1,5 sec nach Betätigen des Blinkerschalters 11 leuchten.
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In anderen Ländern, wie z. B. den USA oder Kanada, sind stattdessen neben dem dort zugelassenen bernsteinfarbenen Blinklichts vorne und hinten am Fahrzeug alternativ am Fahrzeugheck auch rotes Blinklicht zugelassen.
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Das Tagfahrlicht oder Licht am Tag ist eine Fahrzeugbeleuchtung, die nur für Fahrten bei guten Sichtverhältnissen am Tag eingesetzt werden sollte, sofern die Benutzung anderen Lichts (etwa Abblendlicht beim Motorrad) nicht vorgeschrieben ist. In vielen europäischen Ländern ist während der Fahrt am Tage ein eingeschaltetes Tagfahrlicht vorgeschrieben, wie etwa in Italien und nahezu allen skandinavischen Ländern. In der Nacht sollte dieses Licht üblicherweise ausgeschaltet sein, da das normale Fahrlicht (Abblendlicht) eingeschaltet sein muss. Das frontseitige Tagfahrlicht strahlt üblicherweise weißes Licht aus. Falls heckseitiges Tagfahrlicht vorhanden sein sollte, so kann dieses beispielsweise in rot leuchten.
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In 1 ist das Blockschaltbild einer herkömmlichen Lichtsteuerung eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Zentrale Einheit ist ein Lichtsteuergerät 12, das Teil eines übergeordneten Zentralsteuergeräts (Body Controller) sein kann, das noch weitere Funktionen im Kraftfahrzeug wie Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Reifendruckmesssysteme, etc. steuern kann. Mit dem Lichtsteuergerät 12 sind ausgangsseitig alle Leuchten bzw. die, Leuchtmittel des Kraftfahrzeugs über Leitungen 13 verbunden, wie Blinkleuchten 10 und Tagfahrleuchten 14. Eingangsseitig sind diverse Sensoren und Schalter mit dem Lichtsteuergerät 12 verbunden, wodurch bei Bedarf oder Anforderung die entsprechenden Leuchtmittel eingeschaltet werden können.
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Das Blinklicht wird über den Blinkerschalter 11 an der Lenksäule oder über den nicht dargestellten Warnblinkschalter am Armaturenbrett zum Ein- und Ausschalten bei Bedarf aktiviert. Das Tagfahrlicht wird durch den Fahrlichtschalter 15 und/oder einen Lichtsensor 16 aktiviert. Wenn es hell genug ist, so wird das Tagfahrlicht während der Fahrt eingeschaltet. Bei Fahrt in der Dunkelheit bleibt das Tagfahrlicht ausgeschaltet. Die Helligkeit wird z. B. über den Lichtsensor 16 gemessen, der das Messsignal an das Lichtsteuergerät 12 weiterleitet. Abhängig von diesem Signal wird das Tagfahrlicht ein- oder ausgeschaltet, sofern die Zündung eingeschaltet ist. Denkbar wäre auch eine Uhrzeit- und/oder Kalender abhängiges Einschalten des Tagfahrlichts.
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Bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen sind Blinkleuchten 10 und Tagfahrleuchten 14 separate elektrische Leitungen 13 für Stromsignale zugeordnet, über die die Leuchtmittel der entsprechenden Leuchten 10, 14 ein- und ausgeschaltet werden. Dies bedeutet einen erhöhten Aufwand für den Kabelbaum, da doppelt Leitungen 13 nach vorne und gegebenenfalls nach hinten zu den Blinkleuchten 10 und Tagfahrleuchten 14 verlegt werden müssen. Außerdem werden für beide Leuchten 10, 14 jeweils gesonderte Leuchtmittel, Fassungen, Stecker, Treiber, Gehäuse und Gläser benötigt.
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2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lichtsteuereinrichtung. Um Hardware-Aufwand einzusparen, sind die Funktionen der Blinkleuchte 10 und der Tagfahrleuchte 14 erfindungsgemäß zumindest bei den frontseitigen Positionen vorne links und vorne rechts jeweils zu einer gemeinsamen Leuchte 17 zusammengefasst, die jeweils über eine gemeinsame Leitung 18 mit dem Lichtsteuergerät 12 verbunden sind. Bei der Leitung 18 handelt es sich zum Beispiel um eine gemeinsame Steuerleitung 18.
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Denkbar wäre allerdings auch, wenn die Elemente 18 jeweils mehrere Steuerleitungen 18 umfassen und das Blinklicht und das Tagfahrlicht beispielsweise über separate Steuerleitungen 18 angesteuert werden.
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In 2 sind die gemeinsamen Leuchten 17 nur für die frontseitigen Leuchten 17 dargestellt. Ebenso können für die das rückwärtige Tagfahrlicht und Blinklicht jeweils eine gemeinsame Leuchte 17 vorhanden sein, sofern überhaupt eine eigene heckseitige Leuchte für das Tagfahrlicht vorgesehen oder gesetzlich vorgeschrieben ist (in 2 gestrichelt dargestellt). Das heckseitige Tagfahrlicht kann beispielsweise rotes Licht abstrahlen. Ist keine heckseitige oder seitliche Tagfahrleuchte vorgesehen, so sind dort die Blinkleuchten im herkömmlichen Sinne vorhanden.
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Das Leuchtmittel der jeweiligen gemeinsamen Leuchte 17 wird je nach Anforderung aktiviert. Bei einer Tagfahrt ist das Leuchtmittel der Leuchte 17 für das Tagfahrlicht eingeschaltet, sofern der Lichtsensor 16 eine ausreichende Helligkeit signalisiert. Das Tagfahrlicht kann beim Einschalten des Fahrlichtschalters 15 oder auch automatisch bei Fahrtbeginn eingeschaltet werden, sofern die Helligkeit (Umgebungshelligkeit) über einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Bei einer Nachtfahrt (gemessene Umgebungshelligkeit liegt z. B. unter dem vorgegebenen Grenzwert) bleibt das Tagfahrlicht ausgeschaltet, denn es sollte das Abblendlicht (und bei Bedarf das Fernlicht) eingeschaltet sein.
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Sobald bei einer Tagesfahrt eine Anforderung zum Blinken über das Lichtsteuergerät 12 ausgehend vom Blinkschalter 11 oder Warnblinkschalter ausgelöst wird, steuert das Lichtsteuergerät 12 das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 links und/oder rechts im Blinkrhythmus aus und ein. Nach dem Blinken wird das Leuchtmittel wieder ständig aktiviert, damit das Tagfahrlicht leuchtet.
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Bei einer Nachtfahrt, bei der wegen Dunkelheit kein Tagfahrlicht eingeschaltet ist, wird bei einer Anforderung zum Blinken das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 zum Ein- und Ausschalten intermittierend im Blinkrhythmus aktiviert. Beim Blinken strahlt das Leuchtmittel Licht in der für Blinklicht vorgeschriebenen Farbe aus.
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Die gemeinsame Leuchte 17 kann als Leuchtmittel zumindest eine herkömmliche Leuchtdiode (LED 19), eine Anordnung (Arrays) verschiedener LEDs, eine herkömmliche Lampe (Halogenlampe oder ähnliches) oder eine Kombination davon aufweisen. Wenn eine Leuchtdiode 19 verwendet wird, kann dies eine einfarbige oder auch zweifarbige Leuchtdiode 19 sein, d. h. die LED 19 sendet einfarbiges (in der Regel weißes) Licht aus oder je nach Ansteuerung Licht einer ersten oder einer zweiten Farbe aus (in der Regel weißes oder rotes Licht). Es können mehrere nebeneinander angeordnete Leuchtdioden 19 in der entsprechenden Leuchte 17 enthalten sein. Dadurch wird das Licht intensiver und kann von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen werden.
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So kann eine Gruppe von LEDs 19 in der gemeinsamen Leuchte 17 vorhanden sein, die Licht einer ersten Farbe (für das Tagfahrlicht) ausstrahlen, und eine zweite Gruppe von LEDs 19, die Licht der zweiten anderen Farbe (für das Blinklicht) ausstrahlen.
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Wenn nur weißes Licht ausstrahlende Leuchtmittel verwendet werden, kann ein Lichtaustrittsfenster (farbige Lichtaustrittsfläche 20) vorgesehen sein, das elektromechanisch vor das Leuchtmittel verfahren wird, damit beim Blinken das Blinklicht in der entsprechenden Farbe leuchtet. Wenn zweifarbige LED-Anordnungen oder LEDs 19 mit unterschiedlicher Lichtfarbe des emittierten Lichts verwendet werden, so kann die farbige Lichtaustrittsfläche 20 entfallen, was den Aufbau einfacher und kostengünstiger macht, denn es müssen keine mechanisch bewegten Teile verbaut werden.
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In 2 ist für die untere gemeinsame Leuchte 17 eine solche Lichtaustrittsfläche 20 lediglich schematisch dargestellt.
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Um eine ausreichende Leuchtstärke des Leuchtmittels der Leuchte 17 zu erhalten, können mehrere LEDs 19 gemeinsam oder nur ein Teil der LEDs 19 angesteuert werden. Die Leuchtstärke kann auch über ein geeignetes Puls-Pause-Verhältnis des Stromsignals gesteuert werden, so dass die wirkende Lichtkraft entsprechend angepasst werden kann. Über die Leitung 18 kann ein Steuersignal übertragen werden, das die entsprechenden LEDs 19 einschaltet.
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Da üblicherweise die Lichtfarben von Tagfahrlicht und Blinklicht unterschiedlich sind, können auch zwei verschiedenfarbige Lichtaustrittsflächen 20 vorgesehen sein, die je nach Bedarf vor die jeweiligen Leuchten 17 angeordnet werden können. So kann das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 weißes Licht erzeugen und nach den Lichtaustrittsflächen 20 hat das Licht die gewünschte Farbe. Da das Blinklicht in der Regel rot, gelb oder orange leuchtet, wird dann beispielsweise ein entsprechend farbiges Glas als Lichtaustrittsfläche 20 vor die gemeinsame Leuchte 17 gebracht, so dass das Blinklicht von der Leuchte 17 entsprechend farbig abgestrahlt wird.
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Werden LEDs 19 als Leuchtmittel 19 für die gemeinsame Leuchte 17 verwendet, so können eine oder mehrere zweifarbige (weiß – rot) LEDs 19 oder auch eine oder mehrere einfarbige LEDs 19 zu Gruppen zusammengefasst und nebeneinander angeordnet sein, um die gemeinsame Leuchte 17 zu bilden. Wenn das Tagfahrlicht leuchten soll, so leuchten die weißen LEDs 19 oder die LEDs 19 weiß (bei zweifarbiger LED 19). Soll das Blinklicht aktiviert sein, so leuchten die orangefarbenen LEDs 19 oder die LEDs 19 orange (bei zweifarbiger LED 19). Durch das Steuersignal über die Leitung 18 wird die Farbe dann entsprechend eingestellt.
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Bei der Erfindung ist die Farbe des Blinklichts nicht entscheidend, sondern das Vorhandensein einer gemeinsamen Leuchte 17 für die Funktion unterschiedlicher Leuchten, d. h. für Blinklicht und Tagfahrlicht. Somit können z. B. die herkömmlichen Blinkleuchten 10 (für Blinklicht und Warnblinklicht) entfallen. Deren Funktionen wird durch die gemeinsame Leuchte 17 übernommen.
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Ist das Warnblinklicht eingeschaltet, blinken die Leuchtmittel aller gemeinsamen Leuchtmittel gleichzeitig, unabhängig vom Ausfall eines oder mehrerer Leuchten 17 und unabhängig davon, ob bei dem Kraftfahrzeug die Zündung eingeschaltet ist oder nicht.
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Zum Steuern eines Blinklichts und eines Tagfahrlichts eines Kraftfahrzeugs wird das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 bei Betätigen eines Fahrrichtungsanzeigeschalters oder Warnblinkschalters zum Blinken aktiviert, unabhängig davon, ob das Tagfahrlicht gerade aktiviert ist oder nicht. Die herkömmlichen Blinkleuchten können somit entfallen.
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Das Leuchtmittel gemeinsamen Leuchte 17 wird im aktivierten Zustand des Tagfahrlichts intermittierend (im Blinkrhythmus oder der Blinkfrequenz) zunächst aus- und dann eingeschaltet, sobald die Anforderung für die Fahrtrichtungsanzeige aktiviert wird. Im nicht aktivierten Zustand des Tagfahrlichts wird das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 intermittierend zunächst ein- und dann ausgeschaltet, damit das Blinklicht aktiviert wird.
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Das Leuchtmittel der gemeinsamen Leuchte 17 kann in seiner Lichtleistung durch Verändern eines Puls-Pausen-Verhältnisses des Ansteuerstromsignals (rechteckiges Spannungs- oder Stromsignal) verändert werden.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird für das Blinklicht die gemeinsame Leuchte 17 verwendet, die auch für das Tagfahrlicht verwendet wird. Somit können die notwendigen Teile für herkömmliche Blinkleuchten 10 und deren Verkabelung entfallen.
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In der vorliegenden Anmeldung wird als Leuchte der Gegenstand bezeichnet, der der Beleuchtung dient und dazu eine Aufnahmevorrichtung für ein oder mehrere Leuchtmittel (Glühlampe, Leuchtstoffröhre, Halogenlampe, Gasentladungslampe, etc.) besitzt oder ein oder mehrere fest installiertes Leuchtmittel enthält (wie die Leuchtdiode LED 19). Die gemeinsame Leuchte 17 ist bei Kraftfahrzeugen in einem entsprechenden Gehäuse mit einer Lichtaustrittsfläche 20 (Glas- oder Kunststoffscheibe) und an geeigneter Position (vorne links/rechts und gegebenenfalls hinten links/rechts sowie gegebenenfalls seitlich beispielsweise im Bereich der Außenspiegel links/rechts) im Kraftfahrzeug angeordnet.
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Unter dem Begriff Blinker ist das komplette System für die Fahrtrichtungsanzeige zu verstehen. Bei herkömmlichen Fahrzeugen bestehen diese aus Blinkleuchten 10 mit entsprechender Verkabelung und Blinkerschaltern 11. Die Blinkleuchten 10 strahlen das Blinklicht ab, ebenso wie die Tagfahrleuchten 14 das Tagfahrlicht abstrahlen.
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Blinkerschalter 11 und Warnblinkschalter sowie Fahrlichtschalter werden allgemein als Lichtschalter bezeichnet, mit deren Hilfe die entsprechende Leuchtfunktion bei Bedarf eingeschaltet werden kann. D. h. Blinklicht oder Warnblinklicht werden bei manueller Betätigung oder automatisch, beispielsweise bei einem Unfall eingeschaltet. Das Tagfahrlicht wird entweder mit dem Fahrtlichtschalter oder automatisch bei Start (Zündung ein) des Kraftfahrzeugs eingeschaltet, sofern die entsprechende Umgebungshelligkeit vorhanden ist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Blinkerleuchte
- 11
- Blinkerschalter
- 12
- Lichtsteuergerät
- 13
- Leitungen, Kabel
- 14
- Tagfahrleuchte
- 15
- Fahrlichtschalter
- 16
- Lichtsensor
- 17
- gemeinsame Leuchte
- 18
- Leiturig(en) zur gemeinsamen Leuchte, Steuerleitung(en)
- 19
- Leuchtdiode, LED, Leuchtmittel
- 20
- Lichtaustrittsfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4341058 C1 [0002]
- DE 102005000807 A1 [0003, 0003]