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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Steuergerät gemäß Anspruch 9, sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 10.
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Das europäische digitale terrestrische Hörfunksystem (DAB, DAB = Digital Audio Broadcasting = digitaler Hörfunkdienst), das langfristig den heutigen FM/RDS-Rundfunk ablösen soll, ermöglicht neben der Übertragung von Hörfunkprogrammen auch die Übertragung von digitalen Zusatzdaten. Im PAD (d. h. den Programm-begleitenden Daten) werden Zusatzdaten wie beispielsweise eine Broadcast-Website (BWS) oder eine Slideshow an den Audiorahmen angehängt und übertragen. Weiterhin werden Datendienste im sogenannten Packet Mode oder FIDC übertragen. Wenn der Benutzer einen Datendienst auswählt muss dieser erst dekodiert werden, wie dies beispielsweise in der
DE 103 05 659 A1 offenbart ist. Dies führt zu einer zeitlichen Verzögerung, da die Zusatzdaten in kleine Datenpakete zerlegt werden und nach einer Einstellung des gewünschten Datendienstes durch einen Benutzer zuerst eine bestimmte Anzahl von Datenpakete gesammelt und dann decodiert werden muss und schließlich erst angezeigt werden kann. Wünschenswert wäre jedoch eine deutlich schnellere Anzeige von Objekten, die in Zusatzdaten zu einem Audioprogramm oder als eigenständiger Dienst im Packet Mode oder FIDC übertragen werden, nach der Einstellung dieser Objekte oder eines Senders durch den Benutzer.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren, weiterhin ein Steuergerät, das dieses Verfahren verwendet sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Ausgabe von digitalen Objekten, die über einen digitalen Rundfunkdienst zusammen mit Audiodaten oder als eigenständiger Dienst ausgesendet werden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Empfangen von zumindest zwei zeitlich nacheinander ausgesandten digitalen Datenpaketen, die einer Sendung über einen ersten Rundfunksendekanal zugeordnet sind und Empfangen von zumindest zwei zeitlich nacheinander ausgesandten digitalen Datenpaketen die zumindest einer Sendung über einen zweiten Rundfunksendekanal zugeordnet sind, wobei die Sendung über den ersten Rundfunksendekanal von der Sendung über den zweiten Rundfunksendekanal unterschiedlich ist;
- – Speichern von digitalen Informationspaketen, die die zwei nacheinander ausgesandten Datenpakete repräsentieren, die der Sendung des ersten Rundfunksendekanals zugeordnet sind und Speichern von digitalen Informationspaketen, die die zwei nacheinander ausgesandten Datenpakete repräsentieren, die der Sendung des zumindest zweiten Rundfunksendekanal zugeordnet sind, wobei die Informationspakete in einen Speicher abgespeichert werden;
- – Erhalten einer Eingabe eines Benutzers, die eine Auswahl eines der Rundfunksendekanäle, einer Sendung über den ersten oder zweiten Rundfunksendekanal oder ein gewünschtes Objekt repräsentiert, das einer Sendung des ersten oder zweiten Rundfunksendekanals zugeordnet ist;
- – Laden und Decodieren derjenigen Informationspakete aus dem Speicher, die dem ausgewählten Rundfunksendekanal, der ausgewählten Sendung des Rundfunksendekanals oder dem ausgewählten gewünschten Objekt zugeordnet sind, wobei durch das Decodieren ein digitales Objekt erhalten wird; und
- – Ausgeben des digitalen Objektes, um das digitale Objekt auf einer Anzeigeeinheit für einen Benutzer optisch anzuzeigen oder akustisch wiederzugeben oder zur automatischen Weiterverarbeitung weiterzuleiten (z. B. TPEG an ein Navigationssystem).
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert ist und zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Steuergerät oder einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass durch das Speichern der Datenpakete oder von den Datenpaketen abgeleiteten Informationspaketen vor einer Enddekodierung eine sehr schnelle Bereitstellung der gewünschten digitalen Objekte möglich ist. Dies resultiert insbesondere daraus, dass eine zeitaufwändige Sammlung von Datenpaketen entfällt, nachdem ein Benutzer eine Auswahl eines Rundfunksenders, einer Sendung dieses Rundfunksenders oder eines Objektes zu diesem Rundfunksender getroffen hat. Vielmehr liegen die zu dekodierenden Datenpakete oder Informationspakete schon vor, wenn der Benutzer seine entsprechende Eingabe tätigt. Nach einer entsprechenden Eingabe oder Auswahl des Benutzers brauchen dann lediglich diejenigen Datenpakete oder Informationspakete aus dem Speicher abgerufen und dekodiert zu werden, die der ausgewählten Sendung, dem ausgewählten Rundfunksendekanal oder dem ausgewählten Objekt zugeordnet sind, um dann das entsprechende gewünschte digitale Objekt ausgeben zu können.
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Vorteilhaft ist insbesondere die schnelle Verfügbarkeit der auszuwertenden Daten- oder Informationspakete aus dem Speicher. Hierbei fallen lediglich zusätzliche Kosten für die Bereitstellung des Speichers an, die jedoch bei Verwendung der herkömmlichen sehr preisgünstigen Speicherelemente nicht sehr hoch sind. Dagegen der kann auf die zeitaufwändige Sammlung von Datenpaketen (weitgehend) verzichtet werden, die durch eine Zerlegung des angeforderten digitalen Objekts in verschiedene kleine Datenpakete und deren Übertragung über einen Übertragungskanal mit kleiner Übertragungsrate bedingt ist.
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Günstig ist es, wenn im Schritt des Speicherns als Informationspakete die empfangenen Datenpakete gespeichert werden. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass die zur Verfügung zu stellende Prozessorrechenleistung gering gehalten werden kann. Insbesondere dadurch, dass in einer derartigen Ausführungsform keine Vordekodierung aller empfangenen Datenpakete erforderlich ist, braucht keine hohe Prozessorrechenleistung vorgehalten werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können im Schritt des Speicherns die Datenpakete, die der Sendung des ersten und/oder zweiten Rundfunksendekanals zugeordnet sind, vordecodiert werden und die vordecodierten Datenpakete als Informationspakete im Speicher abgespeichert werden. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil dass ein zur Verfügung zu stellender Speicherbedarf gering gehalten werden kann, da bereits vordekodierte Daten abzuspeichern sind, die meist von Redundanzinformationen befreit sind. Dies ermöglicht eine besonders schnelle Ausgabe des digitalen Objektes nach einer Eingabe des Benutzers, weil bereits vordekodierte Daten im Speicher vorliegen. Diese können nach Auswertung der Eingabe des Benutzers schnell in das digitale Objekt enddekodiert werden. Zwar erfordert ein derartiges Vorgehen eine erhöhte Prozessorrechenleistung da auch nicht benötigte Datenpakete vordekodiert werden; angesichts der breiten Verfügbarkeit von sehr leistungsstarken Prozessoren fallen die Kosten für einen derartigen Ansatz jedoch kaum ins Gewicht.
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Auch kann im Schritt des Empfangens ein Identifikationsmerkmal zumindest eines Datenpaketes empfangen werden, um ein der Sendung des ersten und/oder zweiten Rundfunksendekanals zugeordnetes Datenpaket eindeutig zu identifizieren. Dabei kann im Schritt des Speicherns zusammen mit einem Informationspaket ein dem Datenpaket zugeordnetes Identifikationsmerkmal abgespeichert werden. Im Schritt des Speicherns kann dann ferner ein Speichern des Informationspaketes in dem Speicher unterbleiben, wenn in dem Speicher bereits ein Informationspaket mit einem dem empfangenen Identifikationsmerkmal identischen Identifikationsmerkmal enthalten ist. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass der zur Verfügung zu stellenden Speicher sehr gering ausgelegt werden kann. Hierbei kann ausgenutzt werden, dass die über den Rundfunksendekanal ausgestrahlten Zusatzdaten in kleine Datenpakete portioniert sind, die zyklisch wiederholt ausgestrahlt werden. Die einzelnen Datenpakete werden dabei durch ein Identifikationsmerkmal, insbesondere Identifikationsnummer gekennzeichnet. Wurde nun in einem vorangegangenen Zyklus bereits einen Datenpaket korrekt empfangenen, wurde das entsprechende Datenpaket bereits korrekt im Speicher abgespeichert. Eine nochmalige Speicherung dieses zyklisch wiederholt ausgestrahlten Datenpakets ist dann nicht mehr erforderlich, da das Datenpaket anhand der Identifikationsnummer schon als im Speicher gespeichert erkannt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann im Schritt des Speicherns zu jedem Informationspaket ein zugeordnetes Identifikationsmerkmal zur eindeutigen Identifikation des Informationspaketes abgespeichert werden. Dabei kann der Schritt des Ladens und Decodierens unter Verwendung eines Multimedia-Objekt-Transfer (MOT-)Verzeichnisses erfolgen, aus dem, ansprechend auf die Eingabe des Benutzers, ein Identifikationsmerkmal eines Informationspaketes des ausgewählten Rundfunksendekanals oder des gewünschte Objekts ausgelesen wird. Hierauf folgend kann beim Laden zumindest ein Informationspaket aus dem Speicher geladen und decodiert werden, dem das ausgelesene Identifikationsmerkmal zugeordnet ist. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nutzt vorteilhaft ein Multimedia-Object-Transfer-Verzeichnis (MOT), in welchem eine Zuordnung von einzelnen (Zusatz-)Datenpaketen, die zusammen mit Audiodaten übertragen werden, zu den einzelnen Rundfunksendungen oder Rundfunksendekanälen abgespeichert ist. Wird nun vom Benutzer eine Eingabe in Bezug auf einen gewählten Rundfunksendekanal oder ein gewähltes digitales Objekt erhalten, kann in dem MOT-Verzeichnis beispielsweise eine Liste von Identifikationsnummern (die die Identifikationsmerkmale bilden) erhalten werden. Unter Verwendung dieser erhaltenen Identifikationsnummern können dann die entsprechend zugeordneten Daten- oder Informationspakete aus dem Speicher abgerufen und dekodiert werden, um sehr schnell das digitale Objekt zu erhalten.
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Auch kann in einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ferner ein Schritt des Vergleichens von in dem Multimedia-Object-Transfer (MOT-)Verzeichnis enthaltenen Identifikationsmalen mit in dem Speicher abgespeicherten Identifikationsmerkmalen erfolgen, wobei ferner ein Schritt des Löschens derjenigen Informationspakete aus dem Speicher vorgesehen ist, deren zugeordnete Identifikationsmerkmale nicht im Multimedia-Object-Transfer (MOT-)Verzeichnis enthalten sind. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass bei einem Update des MOT-Verzeichnisses erkennbar wird, dass die Daten- oder Informationspakete im Speicher zumindest teilweise veraltet sind. Um nun nicht unnötig viel Speicherplatz vorhalten zu müssen, können diejenigen Informations- oder Datenpakete aus dem Speicher gelöscht werden, denen Identifikationsnummern oder Identifikationsmerkmale zugeordnet sind, die nicht mehr im MOT-Verzeichnis gespeichert sind und die damit als veraltet gelten können.
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Auch können im Schritt des Speicherns Informationspakete gespeichert werden, die keine Audioinformationen repräsentieren. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass der zur Speicherung vorzusehende Speicherplatz klein gehalten werden kann, da die Audioinformationen meist erheblich mehr Speicherplatz erfordern als die mit den Audioinformationen übertragenen Zusatzdaten in Bezug auf das digitale Objekt.
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Günstig ist es, wenn im Schritt des Empfangens Datenpakete empfangen werden, die aus einem empfangenen Datenrahmen einer Digital-Audio-Broadcasting (DAB)-Ausstrahlung extrahiert wurden. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass die zyklische Datenpaketübertragung der Zusatzdaten über ein bereits gut bekanntes und eingeführtes Rundfunkübertragungssystem effektiv und kostengünstig ausgenutzt werden kann.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild eines Systems zur Ausführung eines ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung;
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2 ein Blockschaltbild von Komponenten und Vorgehensweisen zur Auswertung eines empfangenen Datenrahmens gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren.
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Gleiche oder ähnliche Elemente können in den Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder” Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweites Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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1 zeigt ein Blockschaltbild von Komponenten zur Ausführung eines Ausführungsbeispieis der vorliegenden Erfindung. Hierbei ist ein Audiogerät 100 vorgesehen, dass eine Empfangseinheit 110 zum Empfang von digitalen terrestrischen Hörfunkdaten (DAB Audiodaten) aufweist. In dieser Empfangseinheit 110 werden beispielsweise die Audiodaten der unterschiedlichen Rundfunksenderkanäle voneinander getrennt und zur Ausgabe über einen Lautsprecher 120 vorbereitet. Um nun einen gewünschten Rundfunksendekanal einzustellen, kann ein Benutzer des Audiogeräts 100 über eine Eingabeeinheit 130, beispielsweise eine Tastatur, eine Kennung für den ausgewählten Rundfunksendekanal eingeben, die von einer Ausgabesteuerung 140 empfangen wird. Die die Ausgabesteuerung 140 kann dann ansprechend auf die empfangene Eingabe des Benutzers die Audiodaten des ausgewählten Rundfunksenderkanals zur akustischen Ausgabe an den Lautsprecher 120 übertragen.
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Die Audiodaten werden bei einer modernen digitalen terrestrischen Hörfunkdatenübertragung durch Zusatzdaten ergänzt, die beispielsweise ein digitalisiertes Cover eines Tonträgers zum aktuell übertragenen Song, eine SlideShow über optische Daten zu Songs, die in Kürze gesendet werden oder andere Webdienste enthält. Diese Zusatzdaten, die keine Audiodaten sind, werden im DAB-Datenrahmen (DAB Ensemble) an bestimmten Positionen übertragen, wie es nachfolgend noch näher erläutert wird. Die Extraktion dieser Zusatzdaten kann beispielsweise ebenfalls in der entsprechend konfigurierten Empfangseinheit 110 erfolgen. Ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dass für die Zusatzdaten oftmals weniger Datenübertragungskapazität zur Verfügung steht, als für die Audiodaten. Nachdem jedoch die Zusatzdaten meist keine hohe zeitliche Variabilität aufweisen wie die Audiodaten, wird für die Zusatzdaten auch keine derart hohe Übertragungskapazität benötigt, so dass die Zusatzdaten in kleine Datenpakete zerlegt und diese zyklisch wiederholt übertragen werden können. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass auch bei einem Übertragungsfehler bei der Übertragung eines der Datenpakete dieses Datenpaket in einem nachfolgenden Übertragungszyklus nochmals übertragen wird und dann höchstwahrscheinlich fehlerfrei empfangen werden kann.
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Ein derartiger Ansatz zur Datenübertragung von einem Rundfunksender zu einem Audiogerät 100 erfordert jedoch meist, dass mehrere Datenpakete von Zusatzdaten für einen Rundfunksendekanal vorliegen sollten, damit das gewünschte digitale Objekt, beispielsweise in Form des digitalisierten Covers des Tonträgers, der SlideShow, des Webdienstes oder der Webadresse, korrekte dekodiert werden kann. Erfolgte nun die Sammlung der entsprechenden Datenpakete für die Zusatzdaten eines Rundfunksendekanals erst nach Auswahl des entsprechenden Rundfunksendekanals, der entsprechenden Sendung oder eines gewünschten Objektes, muss unter Umständen eine längere Zeitspanne gewartet werden, bis ausreichend fehlerfrei empfangene Datenpakete vorliegen, um das digitale Objekt daraus dekodieren zu können. An dieser Stelle bietet die vorliegende Erfindung einen Ansatz, deutlich schneller das digitale Objekt nach einer Auswahl des entsprechenden Rundfunksendekanals oder einer Sendung dieses Rundfunksendekanals erhalten zu können.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist nämlich ein Speicher vorgesehen, wie er in 1 mit dem Bezugszeichen 150 versehen ist. In diesem Speicher 150 und können nun die (mindestens zwei) Datenpakete gespeichert werden, die in dem DAB-Datenrahmen für die unterschiedlichen (mindestens jedoch zwei) Rundfunksenderkanäle zeitlich nacheinander übertragen werden. Dabei können die Datenpakete entweder direkt im Speicher 150 gespeichert werden oder zunächst vordekodiert und dann die vordekodierte Form dieser Datenpakete in Speicher 150 gespeichert werden. Die im Speicher 150 gespeicherten Informationspakete stellen somit entweder die empfangenen Datenpakete oder die vordekodierte Form dieser Datenpakete dar.
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Durch die Auswahl des Rundfunksendekanals oder der Sendung des Rundfunksenders über eine Eingabe des Benutzers an der Eingabeeinheit 130 (oder eine zusätzliche, hier nicht dargestellte Auswahleinheit) können nun diejenigen Informationspakete im Speicher 150 ausgewählt werden, die die Zusatzdaten für den ausgewählten Rundfunksendekanal oder die Sendung des Rundfunksenders bilden. Diese ausgewählten Informationspakete können an eine Dekodiereinheit 160 übertragen werden, in der das digitale Objekt aus diesen Informationspaketen decodiert wird. Das digitale Objekt wird dann an eine Anzeigeeinheit 170 übertragen und dort optisch dem Benutzer des Audiogeräts 100 angezeigt.
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Ein derartiger Ansatz des Speicherns von Datenpaketen vor der Auswahl des entsprechenden Rundfunksenderkanals oder die entsprechenden Sendungen des Rundfunksenders bietet den Vorteil, dass bereits Datenpakete gesammelt werden können, bevor überhaupt bekannt ist, welche der gesammelten Datenpakete eigentlich gebraucht werden. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass eine Sammlung von Datenpaketen der Zusatzdaten für den ausgewählten Rundfunksendekanal erst über eine gewisse Zeitspanne nach der Auswahl des Rundfunksendekanals oder der Sendung des Rundfunksenders erfolgen muss, bevor ausreichend Datenpakete vorliegen, um das digitale Objekt daraus zu dekodieren. Ferner kann auch Prozessorleistung eingespart werden, da es nun nicht mehr erforderlich ist, alle erhaltenen Datenpakete dekodieren zu müssen sondern lediglich diejenigen Datenpakete dekodiert werden, die auch tatsächlich zur Ausgabe des digitalen Objekt genutzt werden. Bei den derzeit verfügbaren leistungsfähigen Prozessoren bietet es sich jedoch an, die noch frei verfügbare Prozessorleistung, soweit möglich, für eine Vordekodierung der Datenpakete zu verwenden, um nach der Auswahl des entsprechenden Rundfunksendekanals oder der entsprechenden Sendung des Rundfunksenders das digitale Objekt aus den vordekodierten Datenpaketen sehr schnell zu erhalten.
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Die Erfindung dient somit dazu, die verfügbaren Datendienste eines DAB-Ensembles für den Benutzer schneller zur Anzeige zu bringen und Prozessor-Performance einzusparen. Der Benutzer hat den Vorteil, dass er die Datendienste eines Ensembles nach deren Auswahl schnell zur Anzeige gebracht bekommt. Es wird Prozessor-Performance eingespart durch die Vermeidung von Dekodierung unbenötigter Objekte.
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Die Besonderheit des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfindung besteht darin, dass nach dem Einstellen der Auswertung auf ein DAB-Ensemble nicht erst auf die Auswahl des Benutzers gewartet wird, um die Dekodierung eines Datendienstes zu starten. Bei jedem Einstellen eines Ensembles wird dessen Struktur (d. h. die Zusammensetzung aus Audio- und Datendiensten) erkannt.
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Wird beispielsweise ein DAB-Ensemble erkannt, wie es in der Darstellung aus 2 mit dem Bezugszeichen 200 bezeichnet ist, kann automatische dessen Struktur erkannt werden. Dabei können beispielsweise die Blöcke FIDC, Audio 1 mit PAD (Audiodaten eines ersten Rundfunksendekanals beispielsweise mit Zusatzdaten), Audio 2 mit PAD (Audiodaten eines zweiten Rundfunksendekanals beispielsweise mit Zusatzdaten), Packet Mode 1, Audio 3 mit PAD (Audiodaten eines dritten Rundfunksendekanals beispielsweise mit Zusatzdaten) oder Packet Mode 2 erfasst und ausgelesen werden. Die Zusatzdaten der Datendienste von einem oder mehreren Rundfunksendekanälen (oder Sendungen) können dabei direkt in einem DAB-Datenrahmensegment der Audiodaten oder in weiteren DAB-Datenrahmensegmenten des DAB-Ensembles enthalten sein.
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Es werden je nach Rechenleistung und Speicherausbau des Empfängers möglichst alle Datendienste eines DAB-Ensembles 200 parallel in einem Speicher 210 zwischengespeichert (Schritt 220) und/oder dekodiert (z. B. in nicht flüchtigem Speicher wie einem Flash-Speicher oder einem flüchtigem Speicher, einem SDRAM oder auf einem Massenspeicher wie einer Festplatte). Dies bringt einen enormen Zeitvorteil bei der Auswahl eines Datendienstes durch den Benutzer, da auf zwischengespeicherte Daten zurückgegriffen werden kann.
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Als weiteres Merkmal werden die Datendienste nicht komplett decodiert sondern die Rohdaten dieser Datendienste (d. h. die noch nicht decodierten Datenpakete oder die lediglich vordecodierten Datenpakete dieser Datendienste) werden im Speicher 210 abgelegt. Durch die Abspeicherung der Rohdaten (auch als Informationspacket bezeichnet) wird die erforderliche Prozessor-Performance für den Empfang der DAB-Datendienste reduziert, da auf die Decodierung derjenigen Datendienste verzichtet werden kann, die eventuell gar nicht vom Benutzer zur Anzeige ausgewählt werden.
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Auf Anforderung des Benutzers werden die erforderlichen Objekte oder Rohdaten somit aus dem Speicher 210 abgefragt oder abgerufen (Schritt 230), an eine Decodiereinheit 240 geliefert (Schritt 250), in der Decodiereinheit 240 decodiert und über eine Steuereinheit 260 mit einer Steuer-Software an einen Browser 270 als Datei (d. h. als digitales Objekt) für die Ausgabe an den Benutzer weitergeleitet (Schritte 275). Im Falle des Aufrufs einer Broadcast-Web-Site wird ein MOT-Directory 280, das zusammen mit dem DAB-Ensemble übertragen wird, von der Steuereinheit 260 abgerufen und dekodiert, damit die Homepage und andere Objekte nach Anforderung durch den Benutzer (beispielsweise in Form einer Dateiabfrage in den Schritten 285) dekodiert und als Datei an den Browser 270 übertragen werden können. In dem Moment in dem der Benutzer z. B. einen Link aktiviert (beispielsweise auch in einem Schritt 285), werden die Daten-Gruppen (d. h. die Datenpakete oder die Informationspakete) aus den gespeicherten Rohdaten im Speicher 210 über die Schritte 285, 290 und 230 herausgesucht/gefiltert, welche für die Dekodierung des vom Benutzer angeforderten digitalen Objekts erforderlich sind. Zur Filterung der erforderlichen Daten-Gruppen wird beispielsweise eine die betreffenden Datenpakete identifizierende TransportID aus dem MOT-Directory 280 herangezogen, mittels welcher eine eindeutige Zuordnung zwischen Daten-Gruppe und angefordertem digitalem Objekt hergestellt wird. Das dekodierte digitale Objekt wird durch einen Dateitransfer (beispielsweise über die Schritte 275) zur Anzeige an den Browser 270 gesendet.
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Im Falle der Verwendung eines MOT-Directory-Updates wird der Speicher 210 nach veralteten Daten-Gruppen oder Datenpaketen durchsucht. Dies bedeutet, dass nun diejenigen Daten- oder Informationspakete, die noch zu nicht mehr abzurufenden digitalen Objekten im Speicher 210 gespeichert sind, gelöscht werden können. Solche veralteten, nicht mehr abzurufenden Daten- oder Informationspakete können beispielsweise Coverbilder von Tonträgern sein, die kurz zuvor gesendete Audiodaten betreffen. Nachdem die Übertragung eines Liedes im Hörfunkprogramm beendet wurde, braucht auch das Coverbild des Tonträgers, das die Audiodaten dieses Lieds in den Zusatzdaten begleitet, auch nicht mehr gespeichert werden. Um eine eindeutige Zuordnung oder Identifizierung der Daten- oder Informationspakete zu bestimmten digitalen Objekten in dem Speicher 210 zu ermöglichen, werden hierfür beispielsweise zu jedem Daten- oder Informationspaket ein eindeutiges Identifikationsmerkmal wie die TransportID oder eine andere Identifikationsnummer mitgespeichert, die eine eindeutige Zuordnung des Datenpaketes oder des Informationspaketes zu dem digitalen Objekt ermöglicht.
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Die veralteten Daten-Gruppen können dann im Speicher 210 gelöscht Werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden (Schritt 295). Auch hierfür wird die TransportID der betreffenden Daten- oder Informationspakete verwendet. Daten-Gruppen mit einer TransportID welche in den Daten des neuen MOT-Directorys nicht mehr vorkommen, werden somit im Speicher 210 gelöscht. Auf diese Weise kann der zur Realisierung des beschriebenen Ausführungsbeispiels erforderliche Speicherplatzbedarf gering gehalten werden, da lediglich Datengruppen (d. h. Daten- bzw. Informationspakete) bezüglich Zusatzdaten für digitale Objekten gespeichert werden, die aktuelle Audiodaten betreffen.
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Weiterhin kann vor der Speicherung einer empfangenen Datengruppe im Speicher 210 überprüft werden, ob diese Datengruppe bereits fehlerfrei im Speicher 210 abgelegt wurde. Ein derartiger Ansatz ermöglicht die weitere Reduktion des für die Realisierung des beschriebenen Ausführungsbeispiels erforderlichen Speicherplatzbedarfs. Ein solcher Ansatz basiert auf der Überlegung, dass die Datenpakete der Zusatzdaten meist zyklisch wiederholt ausgestrahlt werden, um eine Kompensationsmöglichkeit bei Übertragungsfehlern zu bieten. Würden jedoch alle empfangenen Datenpakete im Speicher 210 abgespeichert, würde die durch die zyklisch wiederholte Aussendung der Datenpakete entstehende Redundanz zu einer unnötigen Erhöhung des Speicherplatzbedarfs führen, die es zu vermeiden gilt. Die Erkennung, ob die empfangenen Datenpakete bereits im Speicher 210 gespeichert sind, kann wiederum auf der Basis der TransportID und SegmentNumber erfolgen, die mit dem DAB-Ensemble oder entsprechenden Datenpaketen aus diesem Ensemble verknüpft werden kann. Damit ist eine eindeutige Identifizierung einer Daten-Gruppe in dem Speicher 210 gegeben.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren 300 zur Ausgabe von digitalen Objekten, die über einen digitalen Rundfunkdienst zusammen mit Audiodaten ausgesendet werden. Das Verfahren umfasst dabei einen Schritt des Empfangens 310 von zumindest zwei zeitlich nacheinander ausgesandten digitalen Datenpaketen, die einer Sendung über einen ersten Rundfunksendekanal zugeordnet sind und des Empfangens von zumindest zwei zeitlich nacheinander ausgesandten digitalen Datenpaketen die zumindest einer Sendung über einen zweiten Rundfunksendekanal zugeordnet sind, wobei die Sendung über den ersten Rundfunksendekanal von der Sendung über den zweiten Rundfunksendekanal unterschiedlich ist. Ferner umfasst das Verfahren 300 einen Schritt des Speicherns 320 von digitalen Informationspaketen, die die zwei nacheinander ausgesandten Datenpakete repräsentieren, die der Sendung des ersten Rundfunksendekanals zugeordnet sind und des Speicherns von digitalen Informationspaketen, die die zwei nacheinander ausgesandten Datenpakete repräsentieren, die der Sendung des zumindest zweiten Rundfunksendekanals zugeordnet sind, wobei die Informationspakete in einen Speicher abgespeichert werden. Weiterhin umfasst das Verfahren 300 einen Schritt des Erhaltens 330 einer Eingabe eines Benutzers, die eine Auswahl eines der Rundfunksendekanäle, einer Sendung auf einem der Rundfunkkanäle oder ein gewünschtes Objekt repräsentiert, das einer Sendung eines der Rundfunksendekanäle zugeordnet ist. Ferner weist das Verfahren 300 einen Schritt des Ladens 340 und des Decodierens derjenigen Informationspakete aus dem Speicher auf, die dem ausgewählten Rundfunksendekanal, der Sendung des ausgewählten Rundfunksendekanals oder dem gewünschten Objekt zugeordnet sind, wobei durch das Decodieren ein digitales Objekt erhalten wird. Schließlich weist das Verfahren 300 einen Schritt des Ausgebens 350 des digitalen Objektes auf, um das digitale Objekt auf einer Anzeigeeinheit für einen Benutzer optisch anzuzeigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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