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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung von wenigstens zwei mit hydraulischem Druckfluid betriebenen Arbeitszylindern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
JP 6 235 403 A bekannt.
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Derartige Vorrichtungen zur Gleichlaufsteuerung dienen dazu, mehrere hydraulische Arbeitszylinder mit verfahrbaren Arbeitskolben derart mit Druckfluid zu versorgen, dass die Arbeitskolben stets parallel bewegt werden und damit der Hub der Arbeitskolben stets gleichgehalten wird. Eine parallele Bewegung der Arbeitskolben soll insbesondere auch dann gewährleistet werden, wenn auf die verschiedenen Arbeitskolben unterschiedliche Arbeitslasten, insbesondere wechselnde Arbeitslasten, wirken.
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Vorrichtungen zur Gleichlaufsteuerung der beschriebenen Art finden beispielsweise Einsatz in Stanzmaschinen, Pressen oder Hebebühnen mit mehreren Arbeitszylindern.
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In der
DE 299 22 327 U1 ist eine Hebebühne mit einer Gleichlaufvorrichtung für den Hub von hydraulisch angetriebenen Arbeitshubzylindern beschrieben. Dabei ist für jeden Arbeitszylinder ein zugeordneter Steuerzylinder vorgesehen, wobei in jedem Steuerzylinder jeweils ein Steuerkolben verschiebbar gelagert ist, welcher jeweils einen Steuerdruckraum begrenzt, der zur Versorgung des jeweils zugeordneten Arbeitszylinders mit dem Arbeitszylinder druckverbunden ist. Um den Gleichlauf der Steuerzylinder und damit einen Gleichlauf der Arbeitszylinder zu gewährleisten, sind die verschiedenen Steuerkolben über eine starre Stange mechanisch verbunden.
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Zur Erläuterung des der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden technischen Problems sind in 1 zwei identisch ausgebildete Arbeitszylinder 100, 100' mit verschiebbaren Arbeitskolben 102, 102' dargestellt, welche im Sinne einer Gleichlaufsteuerung parallel verfahren werden sollen. Die Arbeitskolben 102, 102' begrenzen jeweils einen Arbeitsdruckraum 104, 104', die zur Bewegung der Arbeitskolben 102, 102' mit hydraulischem Druckfluid beaufschlagt werden.
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Für jeden Arbeitszylinder 100, 100' ist zur Versorgung mit Druckfluid ein zugeordneter Geberzylinder 106, 106' vorgesehen, in welchen jeweils ein verschiebbarer Geberkolben 108, 108' angeordnet ist, welcher jeweils einen Geberdruckraum 110, 110' begrenzt. Jeder Geberdruckraum 110, 110' ist mit dem zugeordneten Arbeitsdruckraum 104, 104' derart druckverbunden, dass ein im Geberdruckraum 110, 110' verdrängtes Volumen an Druckfluid dem zugeordneten Arbeitszylinder 100, 100' zugeführt wird. Die Geberkolben 108, 108' sind jeweils mit ihrem dem Geberdruckraum 110, 110' abgewandten Bereich an einer sich senkrecht zur Bewegungsrichtung der Geberkolben 108, 108' erstreckenden, starren Trägerstange 112 fest angeordnet. Die Trägerstange 112 ist folglich parallel mit den Geberkolben 108, 108' verschiebbar, beziehungsweise die Geberkolben 108, 108' sind über die Trägerstange 112 bewegungsgekoppelt. Zum Verschieben der Trägerstange 112 ist ein Hauptantrieb 114 mit einer verschiebbaren Kolbenstange 116 vorgesehen, wobei die Kolbenstange 116 mit der Trägerstange 112 in der Mitte zwischen den Geberkolben 108 verbunden ist.
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Bei einer Verschiebung der Trägerstange 112 mittels des Hauptantriebs 114 werden daher die Geberkolben 108, 108' parallel bewegt. Dadurch werden in den Geberdruckräumen 110, 110' gleiche Volumina an Druckfluid verdrängt und den jeweils zugeordneten Arbeitszylindern 100, 100' zur Verfügung gestellt. Insofern wird eine Gleichlaufsteuerung für die Arbeitskolben 102, 102' realisiert.
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Bei unterschiedlichen Arbeitslasten für den Arbeitszylinder 100 und den Arbeitszylinder 100' herrschen jedoch in den Arbeitsdruckräumen 104, 104' und somit in den Geberdruckräumen 110, 110' unterschiedliche Drucke. Dadurch wirken auf die Geberkolben 108, 108' voneinander abweichende Kräfte. Die in 1 dargestellte Anordnung hat somit den Nachteil, dass bei unterschiedlichen Arbeitslasten für die Arbeitszylinder 100, 100' auf die Trägerstange 112 Kippkräfte bezüglich der Kolbenstange 116 des Hauptantriebs 114 wirken. Dies führt zu ungleichen Belastungen und damit zu einem erhöhten Verschleiß. Ferner ist denkbar, dass durch ein Verkippen der Trägerstange 112 die beweglichen Teile der Anordnung verkanten, was zu einem Totalausfall der Vorrichtung führen kann.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gleichlaufsteuerung für mehrere hydraulisch betriebene Arbeitszylinder bereitzustellen, die auch bei ungleichen und/oder wechselnden Arbeitslasten zuverlässig arbeitet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Vorrichtung dient dabei zur Gleichlaufsteuerung von wenigstens zwei mit hydraulischem Druckfluid betriebenen Arbeitszylindern und weist einen verschiebbaren Gleichlaufträger sowie einen Hauptantrieb zum Verschieben des Gleichlaufträgers auf. Dabei wirkt der Hauptantrieb in einer Hauptstützposition auf den Gleichlaufträger zum Verschieben des Gleichlaufträgers. Die Vorrichtung umfasst außerdem wenigstens zwei Geberzylinder, wobei je ein Geberzylinder einem Arbeitszylinder zu dessen Versorgung mit Druckfluid zugeordnet ist, und wobei jeder Geberzylinder einen parallel mit dem Gleichlaufträger verschiebbaren Geberkolben aufweist, welcher einen Geberdruckraum begrenzt, wobei der Geberdruckraum mit dem zugeordneten Arbeitszylinder zu dessen Versorgung mit Druckfluid druckverbunden ist. An dem Gleichlaufträger ist dabei für jeden Geberkolben jeweils eine Geberstützposition vorgesehen, in welcher der Gleichlaufträger mit dem jeweiligen Geberkolben zu dessen Verschiebung zusammenwirkt. Darüber hinaus ist für jeden Geberzylinder ein zugeordneter Ausgleichszylinder mit einem parallel mit dem Gleichlaufträger verschiebbaren Ausgleichskolben vorgesehen, welcher jeweils einen Ausgleichsdruckraum begrenzt, der mit dem Geberdruckraum des jeweils zugeordneten Geberzylinders druckverbunden ist. An den Gleichlaufträger ist dabei für jeden Ausgleichskolben wiederum eine Ausgleichsstützposition vorgesehen, in welcher der Gleichlaufträger mit dem jeweiligen Ausgleichskolben zu dessen Verschiebung zusammenwirkt. Dabei liegt die Ausgleichsstützposition an dem Gleichlaufträger bezüglich der Hauptstützposition symmetrisch zur Geberstützposition des zugeordneten Geberzylinders.
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Folglich umfasst die Vorrichtung eine der Anzahl der zu steuernden Arbeitszylinder entsprechende Anzahl von Geberzylindern, sowie eine entsprechende Anzahl von Ausgleichszylindern. Die Hauptstützposition, die Geberstützposition beziehungsweise die Ausgleichsstützposition bezeichnet dabei jene Bereiche des Gleichlaufträgers, auf die eine vom Hauptantrieb, von einem Geberkolben beziehungsweise von einem Ausgleichskolben übertragene Kraft auf den Gleichlaufträger wirkt. Die jeweilige Stützposition kann folglich im Wesentlichen die Gestalt eines Punktes haben, jedoch bei entsprechender Ausgestaltung der Verbindung zwischen Gleichlaufträger und dem jeweiligen Kolben auch einen ausgedehnten Bereich umfassen, beispielsweise in der Gestalt einer Kraftübertragungslinie.
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Durch den Gleichlaufträger sind die verschiedenen Geberkolben untereinander sowie die verschiedenen Ausgleichskolben untereinander und mit den jeweils zugeordneten Geberkolben bewegungsgekoppelt. Durch eine Verschiebung des Gleichlaufträgers mittels des Hauptantriebes werden somit die Geberzylinder und die Ausgleichszylinder parallel verschoben. Dabei wird das in dem Geberdruckraum eines Geberzylinders sowie in dem Ausgleichsdruckraum eines Ausgleichszylinders verdrängte Volumen an Druckfluid dem jeweils zugeordneten Arbeitszylinder zur Verfügung gestellt. Somit kann durch die Bewegungskopplung mittels des Gleichlaufträgers eine Gleichlaufsteuerung für die Arbeitszylinder bereitgestellt werden. Die Verbindung der Geberkolben bzw. der Ausgleichskolben mit dem Gleichlaufträger ist dabei vorzugsweise eine starre, auf Zug und Druck belastbare Verbindung, beispielsweise eine Verbindung durch Verschweißen oder Verschrauben.
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Für den Fall, dass auf einen der Arbeitszylinder eine beispielsweise erhöhte Arbeitslast wirkt, herrscht folglich in dem zugeordneten Geberdruckraum sowie in dem zugeordneten Ausgleichsdruckraum ebenfalls ein vergleichsweise erhöhter Druck. Dadurch, dass die Ausgleichsstützposition des betreffenden Ausgleichskolbens bezüglich der Hauptstützposition symmetrisch zur Geberstützposition des betreffenden Geberkolbens an dem Gleichlaufträger angeordnet ist, wirken auf den Gleichlaufträger keine Kippkräfte bezüglich der Hauptstützposition. Insofern kompensieren sich die auf die Geberstützposition und die Ausgleichsstützposition wirkenden Kräfte. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung kann daher selbst bei ungleicher Lastverteilung auf die Arbeitszylinder und/oder wechselnden Lasten auf die Arbeitszylinder ein Verkippen oder Verkanten des Gleichlaufträgers vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese selbst bei wechselnden Lasten zuverlässig arbeitende Gleichlaufsteuerung lediglich durch eine mechanische Bewegungskopplung mittels des Gleichlaufträgers und durch eine hydraulische Druckkopplung der Geberzylinder und der Ausgleichszylinder erzielt. Zusätzliche Messsysteme, beispielsweise Systeme zur Überwachung des Hubes der verschiedenen Arbeitszylinder oder Messsysteme für die Arbeitslast auf den jeweiligen Arbeitszylindern, sowie aufwendige Regelungssysteme, können eingespart werden.
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Zur Ausgestaltung der Vorrichtung ist der Hauptantrieb als Hydraulikzylinder mit einer verschiebbaren Kolbenstange ausgebildet, wobei die Kolbenstange in der Hauptstützposition mit dem Gleichlaufträger zusammenwirkt, beziehungsweise mit diesem verbunden ist. Bei dieser Anordnung werden über den Gleichlaufträger folglich die Geberkolben und die Ausgleichskolben mit der Kolbenstange des Hauptantriebs bewegungsgekoppelt. Die Verbindung der Kolbenstange mit dem Gleichlaufträger ist dabei vorzugsweise eine starre, auf Zug und Druck belastbare Verbindung, beispielsweise eine Verbindung durch Verschweißen oder Verschrauben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich daraus, dass alle Geberkolben gleiche hydraulische Wirkflächen aufweisen, und/oder dass alle Ausgleichskolben gleiche hydraulische Wirkflächen aufweisen, welche insbesondere den hydraulischen Wirkflächen der Geberkolben entsprechen. Dadurch wird erreicht, dass bei Verschiebung des Gleichlaufträgers durch den Hauptantrieb gleiche Volumina an Druckfluid zur Versorgung der zugeordneten Arbeitszylinder bereitgestellt werden, wodurch ein Gleichlauf erzielt wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass die Geberzylinder in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zu der Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers angeordnet sind. Dabei ist die Verschiebungsrichtung der Geberzylinder, und vorzugsweise auch die Verschiebungsrichtung der Ausgleichszylinder, parallel zu der Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers. Diese Anordnung erlaubt es, die Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung platzsparend in einer Ebene, beispielsweise zwischen den Arbeitszylindern einer Hebebühne, anzuordnen.
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Besonders bevorzugt ist, wenn die Geberstützpositionen und die Ausgleichsstützpositionen in den Ecken eines gedachten, symmetrischen Polygons, insbesondere eines symmetrischen Vier, Sechs- oder Achtecks, angeordnet sind, in dessen Symmetriezentrum die Hauptstützposition liegt. Da stets gleich viele Ausgleichszylinder wie Geberzylinder vorgesehen sind, liegen die Geberstützpositionen und die Ausgleichsstützpositionen in den Ecken eines gedachten symmetrischen Polygons, welches eine gerade Anzahl von Ecken aufweist. Der Gleichlaufträger ist dabei derart ausgebildet, dass die entsprechenden Stützpositionen in den Ecken des gedachten Polygons bereitgestellt werden, wobei der Gleichlaufträger selbst nicht die Form eines Polygons aufweisen muss. Denkbar ist beispielsweise eine sternförmige Trägerkonstruktion um ein von der Hauptstützposition gebildetes Zentrum. Auch eine kreisförmige Ausgestaltung des Gleichlaufträgers ist denkbar, wobei die Geberstützpositionen und die Ausgleichsstützpositionen in den Ecken eines gedachten, symmetrischen Polygons liegen.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich daraus, dass der als Hydraulikzylinder ausgebildete Hauptantrieb, die Geberzylinder und die Ausgleichszylinder, parallel wirkend in einer Ebene senkrecht zur Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers angeordnet sind, wobei die Geberzylinder und die Ausgleichszylinder in den Ecken eines gedachten, symmetrischen Polygons um den Hauptantrieb angeordnet sind. Bei dieser Anordnung sind folglich die Kolben des Hauptantriebs, der Geberzylinder beziehungsweise der Ausgleichszylinder entlang parallelen Achsen verschiebbar. Vorzugsweise sind der Hauptantrieb, die Geberzylinder und die Ausgleichszylinder dabei derart angeordnet, dass die Hauptstützposition, die Geberstützpositionen sowie die Ausgleichsstützpositionen ebenfalls in einer Ebene senkrecht zur Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers in den Ecken eines gedachten, symmetrischen Polygons um die Hauptstützposition liegen. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte Bauweise mit vergleichsweise geringem Platzbedarf in die Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers.
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Zur weiteren Ausgestaltung ist der Gleichlaufträger als Trägerstange ausgebildet, wobei die Hauptstützposition in der Mitte der Trägerstange liegt. Vorzugsweise erstreckt sich dabei die Trägerstange senkrecht zur Verschiebungsrichtung des Gleichlaufträgers, der Geberkolben und/der Ausgleichskolben. Insbesondere liegt dabei entlang der Erstreckungsrichtung der Trägerstange für jede Geberstützposition die zugeordnete Ausgleichsstützposition bezüglich der Hauptstützposition gegenüberliegend und mit gleichem Abstand von der Hauptstützposition, so dass bei Kraftwirkung auf die Geberstützposition und die Ausgleichsstützposition betragsmäßig gleich große, jedoch entgegengesetzt wirkende Hebelarme bereitgestellt werden. Andererseits kann es vorteilhaft sein, wenn der Gleichlaufträger als Trägerplatte ausgebildet ist. Dabei sind wiederum die Ausgleichsstützpositionen bezüglich der Hauptstützposition symmetrisch zu den zugeordneten Geberstützpositionen angeordnet. Vorzugsweise weist die Trägerplatte im Wesentlichen die Form eines symmetrischen Polygons mit einer geraden Anzahl von Ecken auf, wobei die Hauptstützposition im Symmetriezentrum der Trägerplatte liegt, und zugeordnete Paare von Ausgleichsstützposition und Geberstützposition jeweils an gegenüberliegenden Ecken der Trägerplatte liegen.
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Die eingangs gestellte Aufgabe wird auch gelöst durch eine hydraulische Antriebsvorrichtung, welche wenigstens zwei hydraulische Arbeitszylinder umfasst, welche von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung mit Druckfluid versorgt werden.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind.
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Es zeigen:
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1 eine Anordnung mit zwei hydraulischen Arbeitszylindern zur Erläuterung des zugrunde liegenden technischen Problems;
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung zweier Arbeitszylinder;
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3 eine schematische Darstellung einer Hebebühne mit vier Arbeitszylindern und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gleichlaufsteuerung.
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In der 2 sind zwei Arbeitszylinder 10, 10' mit verschiebbaren Arbeitskolben 12, 12' dargestellt. Jeder Arbeitskolben 12, 12' begrenzt einen Arbeitsdruckraum 14, 14', welcher zur Bewegung des jeweiligen Arbeitskolbens 12, 12' mit hydraulischem Druckfluid beaufschlagbar ist. Die Arbeitskolben 12, 12' weisen dabei gleiche hydraulische Wirkflächen auf.
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Die Versorgung der Arbeitszylinder 10, 10' mit Druckfluid erfolgt durch eine Vorrichtung 16 zur Gleichlaufsteuerung. Die Vorrichtung 16 umfasst für jeden Arbeitszylinder 10, 10' jeweils einen zugeordneten Geberzylinder 18, 18'. Jeder Geberzylinder 18, 18' weist einen verschiebbaren Geberkolben 20, 20' auf, welcher jeweils einen Geberdruckraum 22, 22' begrenzt. Dabei weisen die Geberkolben 20, 20' gleiche hydraulische Wirkflächen auf. Der Geberdruckraum 22 ist über eine Versorgungsdruckleitung 24 mit dem Arbeitsdruckraum 14 des Arbeitszylinders 10 verbunden. Entsprechend ist der Geberdruckraum 22' über eine Versorgungsdruckleitung 24' mit dem Arbeitsdruckraum 14' druckverbunden.
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Die Vorrichtung 16 umfasst ferner für jeden Geberzylinder 18, 18' jeweils einen zugeordneten Ausgleichszylinder 26, 26', welche jeweils einen verschiebbaren Ausgleichskolben 32, 32' aufweisen, wobei jeder Ausgleichskolben 32, 32' jeweils einen Ausgleichsdruckraum 28, 28' begrenzt. Die Ausgleichkolben 32, 32' haben wiederum gleiche hydraulische Wirkflächen wie die Geberkolben 20, 20'. Der Ausgleichsdruckraum 28 des dem Geberzylinder 18 zugeordneten Ausgleichszylinders 26 ist über eine Ausgleichsdruckleitung 30 mit dem Geberdruckraum 22 druckverbunden. Entsprechend ist der Ausgleichsdruckraum 28' des dem Geberzylinder 18' zugeordneten Ausgleichszylinders 26' über eine Ausgleichsdruckleitung 30' mit dem Geberdruckraum 22' druckverbunden.
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Die Vorrichtung 16 weist außerdem einen als Trägerstange 36 ausgebildeten Gleichlaufträger 34 auf. Die Trägerstange 36, die Geberzylinder 18, 18' sowie die Ausgleichszylinder 26, 26' sind dabei derart angeordnet, dass die Trägerstange 36 in einer Richtung parallel mit dem Geberkolben 20, 20' sowie den Ausgleichskolben 32, 32' verschiebbar ist.
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Jeder Geberkolben 20, 20' ist in einem dem Gleichlaufträger 34 zugewandten Bereich kolbenstangenartig ausgebildet und mit der Trägerstange 36 in je einer Geberstützposition 38, 38' fest verbunden, beispielsweise verschraubt. In entsprechender Weise ist jeder Ausgleichskolben 32, 32' mit dem Gleichlaufträger 34 in je einer Ausgleichsstützposition 40, 40' verbunden.
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Zum Verschieben der Trägerstange 36 umfasst die Vorrichtung 16 schließlich einen als Hydraulikzylinder 43 ausgebildeten Hauptantrieb 42 mit einer verschiebbaren Kolbenstange 44. Die Kolbenstange 44 greift in einer Hauptstützposition 46 an dem als Trägerstange 36 ausgebildeten Gleichlaufträger 34 zur Kraftübertragung an und ist dort mit der Trägerstange 36 verbunden, beispielsweise verschweißt oder verschraubt.
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Wie aus 2 ersichtlich, erstreckt sich die Trägerstange 36 senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Geberkolben 20, 20' sowie der Ausgleichskolben 32, 32'. Die Hauptstützposition 46 befindet sich dabei in der Mitte entlang der Erstreckungsrichtung der Trägerstange 36. Die Geberstützposition 38 und die zugeordnete Ausgleichsstützposition 40 befinden sich an der Trägerstange 36 an gegenüberliegenden Seiten bezüglich der Hauptstützposition 46, wobei der Abstand der Geberstützposition 38 zur Hauptstützposition 46 dem Abstand der Ausgleichsstützposition 40 zur Hauptstützposition 46 entspricht. Entsprechend liegen die Geberstützpositionen 38' und die zugeordnete Ausgleichsstützposition 40' auf gegenüberliegenden Seiten bezüglich der Hauptstützposition 46 und haben von dieser jeweils den gleichen Abstand.
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Wird die Trägerstange 36 durch Verfahren der Kolbenstange 44 in 2 nach oben bewegt, so folgen die Geberkolben 20, 20' sowie die Ausgleichskolben 32, 32' dieser Bewegung. Da die Geberkolben 20, 20' und die Ausgleichskolben 32, 32' gleiche hydraulische Wirkflächen aufweisen, wird durch die Bewegung der Trägerstange 36 in dem Geberdruckraum 22 und dem Ausgleichsdruckraum 28 ein Volumen derselben Größe wie aus dem Geberdruckraum 22' und dem Ausgleichsdruckraum 28' verdrängt. Folglich werden den Arbeitsdruckräumen 14, 14' der Arbeitszylinder 10, 10' gleiche Volumina an Druckfluid zugeführt, wodurch die Arbeitskolben 12, 12' aufgrund ihrer gleichen hydraulischen Wirkflächen einen Hub um die gleiche Länge ausführen.
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Für den Fall, dass beispielsweise auf den Arbeitskolben 12 eine größere Arbeitslast wirkt als auf den Arbeitskolben 12', herrscht aufgrund der Druckverbindung über die Versorgungsdruckleitung 24 in dem Geberdruckraum 22 sowie in dem Ausgleichsdruckraum 28 ein höherer Druck als in dem Geberdruckraum 22' und dem Ausgleichsdruckraum 28'. Auf die Trägerstange 36 wirkt somit in der Geberstützposition 38 und in der Ausgleichsstützposition 40 eine größere, in 2 nach unten gerichtete, Kraft als in der Geberstützposition 38' und der Ausgleichsstützposition 40'. Da jedoch die Geberstützposition 38 und die Ausgleichsstützposition 40 bezüglich der Hauptstützposition 46 in gleichem Abstand auf gegenüberliegenden Seiten der Trägerstange 36 liegen, wirkt auf die Trägerstange 36 keine Kippkraft bezüglich der Hauptstützposition 46. Die auf die Geberstützposition 38 und die Ausgleichstützposition 40 wirkenden Kräfte kompensieren sich bezüglich der Hauptstützposition 46.
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In der 3 ist schematisch eine Hebebühne 60 mit einer rechteckigen Hebeplattform 62 in einer Draufsicht auf die Hebeplattform 62 dargestellt. Auf jede der Ecken der Hebeplattform 62 wirkt je ein hydraulischer Arbeitszylinder 64 bis 67 zum Heben der Hebeplattform 62. Die Arbeitszylinder 64 bis 67 sind dabei identisch ausgebildet und weisen gleiche hydraulische Wirkflächen auf. Die Arbeitszylinder 64 bis 67 werden von einer skizzierten Vorrichtung 70 zur Gleichlaufsteuerung mit Druckfluid versorgt. Die Vorrichtung 70 umfasst für jeden Arbeitszylinder 64 bis 67 einen zugeordneten Geberzylinder 72 bis 75. Die Geberzylinder 72 bis 75 weisen nicht dargestellte Geberkolben auf, welche gleiche hydraulische Wirkflächen haben.
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Jeder Geberzylinder 72 bis 75 dient in der in Zusammenhang mit 2 beschriebenen Art zur Versorgung des jeweils zugeordneten Arbeitszylinders 64 bis 67 mit Druckfluid. Zu diesem Zweck ist jeder der Geberzylinder 72 bis 75 über die in 3 angedeuteten Versorgungsdruckleitungen 78 mit dem jeweils zugeordneten Arbeitszylinder 64 bis 67 druckverbunden.
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Jedem Geberzylinder 72 bis 75 ist außerdem je ein Ausgleichszylinder 80 bis 83 zugeordnet, welche jeweils einen nicht dargestellten Ausgleichskolben mit gleicher hydraulischer Wirkfläche wie die hydraulische Wirkfläche der Geberkolben der Geberzylinder 72 bis 75 umfassen. In der 3 werden die einander zugeordneten Paare von Geberzylindern und Ausgleichszylindern jeweils von den folgenden Kombinationen aus Bezugszeichen gebildet: 72–80, 73–81, 74–82, 75–83.
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Die einander zugeordneten Paare von Geberzylindern 72 bis 75 und Ausgleichszylindern 80 bis 83 sind über nicht dargestellte Ausgleichsdruckleitungen in der zu 2 erläuterten Art jeweils paarweise miteinander druckverbunden.
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Bei der Vorrichtung 70 sind die Geberzylinder 72 bis 75 und die Ausgleichszylinder 80 bis 83 in einer Ebene parallel zu der Hebeplattform 62 in den Ecken eines gedachten symmetrischen Achtecks angeordnet, wobei jeweils zugeordnete Geberzylinder und Ausgleichszylinder in einander gegenüberliegenden Ecken angeordnet sind.
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Die Vorrichtung 70 weist ferner einen als Hydraulikzylinder ausgebildeten Hauptantrieb 86 auf, der im Symmetriezentrum des durch die Geberzylinder und Ausgleichszylinder festgelegten, gedachten Achtecks angeordnet ist.
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Schließlich weist die Vorrichtung 70 einen als Trägerplatte 88 ausgebildeten Gleichlaufträger 89 auf, wobei die Trägerplatte 88 parallel zur Hebeplattform 62 angeordnet ist. Der Hauptantrieb 86 wirkt dabei in der zu 2 erläuterten Art in einer Hauptstützposition 90 auf die Trägerplatte 88. Entsprechend wirken die Geberzylinder 72 bis 75 beziehungsweise die Ausgleichszylinder 80 bis 83 in jeweiligen Geberstützpositionen 92 bis 95 beziehungsweise Ausgleichsstützpositionen 96 bis 99 auf die Trägerplatte 88.
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Aufgrund der beschriebenen Anordnung der Geberzylinder 72 bis 75 und der Ausgleichszylinder 80 bis 83 liegen dabei jeweils einander zugeordnete Geberstützpositionen 92 bis 95 und Ausgleichsstützpositionen 96 bis 99 in einander gegenüberliegenden Ecken eines symmetrischen Achtecks, in dessen Symmetriezentrum die Hauptstützposition 90 liegt. Bei der Vorrichtung 90 ist dabei die Trägerplatte 88 entsprechend als symmetrisches Achteck ausgebildet.