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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier mit zwei relativ zueinander zwischen
einer Grundstellung und einer Endstellung schwenkbaren Schenkeln
und mit mindestens einem entgegen der von der Grundstellung ausgehenden
Schwenkrichtung wirkendem Federelement sowie eine Türanordnung
mit einer Zarge und mit einem Türblatt,
wobei die Zarge und das Türblatt
mittels mindestens zweier derartiger Scharniere verbunden sind.
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Aus
der
EP 1 900 896 A2 ist
eine selbstschließende
Tür bekannt.
Die Tür
wird bei der Aufschwenkbewegung entgegen der Schwerkraft und unter
Belastung einer Druckfeder entlang einer Kulisse angehoben. Das
Schließen
wird durch die sich entspannende Druckfeder unterstützt.
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In
der
DE 195 46 051
A1 ist ein Federgelenk mit zwei relativ zueinander drehbaren
Gelenkteilen und mit einer Druckfeder offenbart. Bei einer Drehung
der beiden Gelenkteile zueinander wird die Druckfeder in einem Endbereich
des Schwenkwinkels gespannt und wirkt so als Dämpfungselement.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, ein Scharnier
zu entwickeln, dessen Selbsteinzug auf einen Teilschwenkwinkel begrenzt
ist.
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Diese
Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu
trägt ein Schenkel
eine Zentralwelle und der andere Schenkel eine zur Zentralwelle
koaxiale Außenhülse. Zwischen der
Zentralwelle und der Außenhülse ist
eine Zwischenhülse
angeordnet. Das Scharnier umfasst mindestens einen Verdrängungskörper, der
in der Grundstellung des Scharniers in einem Durchbruch der Zwischenhülse und
entweder in einer Ausnehmung der Zentralwelle oder in einer Aufnahme
der Außenhülse gelagert
ist, wobei zumindest in der Grundstellung die Ausnehmung und die
Aufnahme nicht radial zueinander angeordnet sind. Das Federelement
ist zwischen der Zwischenhülse
und der in der Grundstellung den Verdrängungskörper nicht lagernden Außenhülse oder
Zentralwelle angeordnet. Der an die Grundstellung angrenzende Schwenkwinkelbereich
ist durch den Schwenkwinkel begrenzt, in dem die Ausnehmung und
die Aufnahme radial zueinander angeordnet sind. Der beim Schwenken
in die Schwenkrichtung in diesem Schwenkwinkel von der Ausnehmung
in die Aufnahme oder von der Aufnahme in die Ausnehmung verdrängte Verdrängungskörper arretiert
das Federelement.
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Eine
Türanordnung
mit wenigstens zwei Scharnieren nach dem Hauptanspruch ist Gegenstand
des Nebenanspruchs 10.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
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1:
Scharnier;
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2:
Explosionszeichnung von 1;
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3:
Zentralwelle;
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4:
Zwischenhülse;
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5:
Verlängerungsteil;
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6:
Verdrängungskörper;
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7:
Längsschnitt
von 1;
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8:
Querschnitt von 1;
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9:
Querschnitt des Scharniers am Ende des Schwenkwinkelbereichs;
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10:
Querschnitt des aufgeschwenkten Scharniers;
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11:
Verschieben des Verdrängungskörpers;
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12:
Modell des Scharniers;
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13: 12 bei
geschwenktem Schenkel;
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14:
Scharnier mit geöffneter
Grundstellung.
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Die 1 zeigt
ein Scharnier (1), z. B. ein Zylinderband (1).
Derartige Beschläge
werden an Fenstern oder Türen
eingesetzt, deren Schwenkwinkel von einer geschlossenen Lage in
eine offene Lage z. B. bis zu 180 Grad beträgt. Die Zylinderbänder (1)
können
für den
Rechts- oder Linksanschlag eines Fensters oder einer Tür ausgeführt sein.
Die Tür
kann eine Gebäude-
oder Raum- oder Fahrzeugtür
sein. Auch ist der Einsatz in der Tür eines stationären oder
in einem Fahrzeug eingebauten Haushaltsgeräts, z. B. eines Kühlschranks
eines Wohnmobils, denkbar.
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Das
dargestellte Anschraubband (1) hat zwei relativ zueinander
um eine Schwenkachse (5) schwenkbare Schenkel (10, 30).
Es verbindet z. B. eine Zarge oder einen Blendrahmen mit einem Türblatt.
Der erste, beispielsweise feststehende Schenkel (10) ist
z. B. mittels Befestigungsschrauben an der Zarge befestigbar. Der
zweite Schenkel (30) ist dann am Türblatt angeschlagen.
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Das
Scharnier (1) kann auch mit dem ersten Schenkel (10)
am Türblatt
und mit dem zweiten Schenkel (30) an der Zarge befestigbar
sein. Auch kann es als Einbohrband, Fischband, Topfband, etc. ausgebildet
sein.
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Der
im Ausführungsbeispiel
feststehende Schenkel (10) besteht aus einem Blech. Dieses
bildet zwei, miteinander fluchtende weitgehend zylindrische Hülsenabschnitte
(11, 12), die mittels eines L-förmig gebogenen
Steges (13) verbunden sind. Die gedachte Biegelinie (14)
ist parallel zur Schwenkachse (5) des Scharniers (1).
An diese grenzt der Befestigungslappen (16) an, der beispielsweise
fünf angesenkte
Ausnehmungen (17) zur Aufnahme z. B. von Befestigungsschrauben
aufweist. An seinen beiden Enden hat der Befestigungslappen (16)
z. B. Ausklinkungen (18).
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In
einem im Hülsenabschnitt
(11) angeordneten Durchbruch (19) sitzt ein Haltebolzen
(23), der einen ersten Scharnierzapfen (50) als
Teil des Scharnierdorns trägt.
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Der
in der 1 schwenkbare Schenkel (30) umfasst in
der Darstellung der 1 einen weitgehend zylindrischen
Hülsenabschnitt
(31) und einen Befestigungslappen (32). Letzterer
weist z. B. drei Ausklinkungen (33) zur Aufnahme z. B.
von Befestigungsschrauben auf. In einem Durchbruch (34)
sitzt ein Haltebolzen (24), der einen zweiten Scharnierzapfen
(70), vgl. 7, trägt.
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Der
schwenkbare Schenkel (30) ist mittels Gleithülsen (21, 22)
im feststehenden Schenkel (10) gelagert.
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Die 2 zeigt
eine Explosionszeichnung des Scharniers (1). Der erste
Scharnierzapfen (50) umfasst eine Zentralwelle (51).
Die Zentralwelle (51) ist als Einzelteil in der 3 dargestellt.
Dies ist eine zylindrische Welle mit zwei Durchmesserbereichen (52, 53).
Der größere Durchmesserbereich
(52) hat beispielsweise zwei um einen Viertelkreis zueinander versetzte,
radial orientierte Durchgangsbohrungen (54). Im montierten
Zustand nimmt eine dieser Bohrungen (54) den Haltebolzen
(23) auf.
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Der
abgesetzte Bereich (53) hat z. B. insgesamt drei Ausnehmungen
(55), von denen in der Abbildung der 2 und 3 nur
eine Längsnut
(55) dargestellt ist. Die beiden anderen Längsnuten
sind beispielsweise auf demselben gedachten Zylinder wie die erste
Längsnut
(55) angeordnet. In Richtung der Schwenk achse (5)
sind die Nuten zueinander versetzt, so dass sich die die Längsnuten
umfassenden Zylinderabschnitte nicht überdecken.
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Die
einzelne Längsnut
(55) hat beispielsweise die Gestalt einer Paßfedernut.
Sie hat im Querschnitt einen ebenen Nutgrund (56) und rechtwinklig zum
Nutgrund (56) angeordnete Nutflanken (57). Der Querschnitt
der Nut (55) kann auch kreissegmentförmig sein. Die einzelnen Längsnuten
können
unterschiedliche Längen
aufweisen.
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Auf
der Zentralwelle (51) sitzt eine Zwischenhülse (60).
Im montierten Zustand umgreift die Zwischenhülse (60) die Umfangsfläche (59)
der Zentralwelle (51). In der 4 ist die
Zwischenhülse
(60) als Einzelteil dargestellt. Die Zwischenhülse (60)
umfasst einen hülsenartigen
Abschnitt (61), einen Führungszapfen
(62) und einen Anschlag (63).
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Der
hülsenartige
Abschnitt (61) hat beispielsweise eine konstante Wandstärke. Der
Außendurchmesser
des hülsenartigen
Abschnitts (61) ist kleiner als der Durchmesser des größeren Durchmesserbereichs
(53) der Zentralwelle (51). Die Hülsenwandung
(64) hat beispielsweise drei radial orientierte Durchbrüche (65),
deren Anordnung und Größe der Anordnung
und Größe der Längsnuten
(55) der Zentralwelle (51) entspricht.
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Der
Führungszapfen
(62) ist beispielsweise ein zylindrischer Zapfen, dessen
Durchmesser etwa 40% des Außendurchmessers
der Zwischenhülse (60)
beträgt.
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An
den Führungszapfen
(62) und an die Stirnseite (66) des hülsenartigen
Abschnitts (61) ist der Anschlag (63) z. B. angeformt.
Der quaderförmige
Anschlag (63) hat z. B. eine Anschlagfläche (67). Die Schwenkachse
(5) liegt beispielsweise paral lel zur Ebene dieser Anschlagfläche (67).
Sie kann auch in dieser Ebene liegen.
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Der
zweite Scharnierzapfen (70) umfasst im Ausführungsbeispiel
eine Außenhülse (71)
und ein Verlängerungsteil
(72).
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Der
Innendurchmesser der zylindermantelförmigen Außenhülse (71) ist beispielsweise
größer als
der Außendurchmesser
der Zwischenhülse
(60). Der Außendurchmesser
der Außenhülse (71)
ist kleiner als der Innendurchmesser des Hülsenabschnitts (31)
des beweglichen Schenkels (30). Die Hülsenwandung (73) hat
einen konstanten Querschnitt. Sie weist vier jeweils um einen Viertelkreis
zueinander versetzte Durchgangsbohrungen (74) sowie drei
Aufnahmen (75) auf, von denen in der Darstellung der 2 nur
eine Aufnahme (75) dargestellt ist. Die Aufnahmen (75)
sind im Ausführungsbeispiel
als Langlöcher
(75) ausgebildet. Sie können
aber auch als Einsenkungen der Innenwandung (76) der Außenhülse (71)
ausgebildet sein. Die Lage und Größe der Aufnahmen (75)
korrespondiert mit der Lage und Größe der Durchbrüche (65)
der Zwischenhülse
(60).
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Das
Verlängerungsteil
(72) besteht im Ausführungsbeispiel
aus einem zylindrischen Abschnitt (77), einem hierzu abgesetzten,
ebenfalls zylindrischen Abschnitt (78), einem Führungszapfen
(79) und einem Anschlag (81). In der 5 ist
das Verlängerungsteil
als Einzelteil dargestellt. Der zylindrische Abschnitt (77)
hat einen stirnseitigen Einstellschlitz (83). Der abgesetzte
zylindrische Abschnitt (78) hat zwei z. B. um einen Viertelkreis
zueinander versetzte Durchgangsbohrungen (82). Der Anschlag
(81) und der Führungszapfen
(79) sind so aufgebaut wie der Anschlag (63) und
der Führungszapfen
(62) der Zwischenhülse
(60). Die in der 5 sichtbare
Anschlagfläche
(86) des Anschlags (81) weist in der Darstellung
der 2 nach unten.
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Weiterhin
umfasst das Scharnier (1) z. B. drei Verdrängungskörper (90)
und ein Federelement (100). Die Verdrängungskörper (90) sind im
Ausführungsbeispiel
Zylinder (91, 92), deren Stirnseiten (93) als
Spitzen ausgebildet sind, vgl. 6. Die Verdrängungskörper (90)
können
aber auch scheiben- oder kugelartig ausgebildet sein. Die in der 2 dargestellten
Verdrängungskörper (90)
haben unterschiedliche Längen.
Der lange zylindrische Körper
(91) ist geringfügig
kürzer
als das Langloch (65). Sein Durchmesser ist kleiner als
die Breite dieses Langlochs (65). Die beiden kürzeren Körper (92)
sind kürzer
als die in den 2 und 4 verdeckten,
kürzeren Langlöcher (65).
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Das
Federelement (100) ist im Ausführungsbeispiel eine Spiralfeder
(101) in der Bauform einer Torsionsfeder. Die Torsionsfeder
(101) hat beispielsweise gerade Enden (102).
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Bei
der Montage des Scharniers (1) wird beispielsweise zunächst die
Zwischenhülse
(60) auf die Zentralwelle (51) aufgesteckt. Hierbei
wird die Zwischenhülse
(60) so gedreht, dass die Langlöcher (65) über den
Längsnuten
(55) stehen. Als nächstes
werden dann die Verdrängungskörper (90)
in die Langlöcher
(65) eingesetzt. Nach dem Einsetzen sind die Verdrängungskörper (90)
bündig
mit der Mantelfläche
(68) der Zwischenhülse
(60) oder tauchen in die Hülsenwandung (64) ein.
Die Außenhülse (71)
wird so auf die Zwischenhülse
(60) aufgesetzt, dass die Aufnahmen (75) nicht
mit den Langlöchern
(65) fluchten. Die so vorbereitete Einheit kann in die
beiden miteinander fluchtenden, unter Zwischenlage der Gleithülsen (21, 22)
angeordneten Schenkel (10, 30) eingeschoben werden.
Nun kann der erste Haltebolzen (23) durch die Durchbrüche (19)
und die Durchgangsbohrungen (54) montiert werden. Von der
anderen Scharnierseite werden die Feder (100) und das Verlängerungs teil
(72) eingesetzt. Zuletzt wird der zweite Haltebolzen (24)
durch die Durchbrüche
(34) und die Durchgangsbohrungen (74) und (82)
montiert. Nach der Montage sind die Zentralwelle (51),
die Zwischenhülse
(60) und die Außenhülse (71)
koaxial zueinander und koaxial zur Schwenkachse (5). Zum Einstellen
der Schwenkwinkel des Scharniers (1) kann nach dem Herausnehmen
des Haltebolzens (24) der Verlängerungsteil (72)
z. B. in 90 Grad-Schritten gedreht werden. Hierzu kann z. B. ein Schraubendreher
eingesetzt werden, der in den Einstellschlitz (83) eingreift.
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Das
so vorbereitete Scharnier wird z. B. an einer Zarge und an einem
Türblatt
montiert. Nach der Montage ist der zweite Scharnierzapfen (70)
um die Schwenkachse (5) relativ zum ersten Scharnierzapfen
(50) schwenkbar. Der Schwenkwinkel des Scharniers (1)
von der Grundstellung (6) bis zur Endstellung beträgt im Ausführungsbeispiel
110 Grad. Er kann auch 130 Grad betragen.
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Die 7 zeigt
einen Längsschnitt
des Scharniers (1). In der 8 ist ein
Querschnitt dieses Scharniers (1) dargestellt. Die Schnittebene
dieser Darstellung schneidet beispielsweise den langen zylindrischen
Körper
(91). Das Türblatt
ist beispielsweise geschlossen. Diese geschlossene Schwenkstellung
des Scharniers (1) wird im Folgenden als Grundstellung
(6) bezeichnet.
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Beim Öffnen der
Tür schwenkt
der bewegliche Schenkel (30) mit der Außenhülse (71) und dem Verlängerungsteil
(72) in der Darstellung der 8 und 9 in
der Schwenkrichtung (8) entgegen dem Uhrzeigersinn. In
einem an die Grundstellung (6) angrenzenden Schwenkwinkelbereich
(7) dreht sich die Außenhülse (71)
um die Schwenkachse (5) relativ zur feststehenden Zentralwelle
(51), der Zwischenhülse
(60) und den Verdrängungskör pern (90).
Die Anschläge
(63, 81) legen sich mit den Anschlagflächen (67, 86)
an die Enden (102) der Feder (100) an. Das Federelement
(100) wird tordiert und dadurch gespannt. Die Verdrängungskörper (90)
behalten relativ zum feststehenden Schenkel (10) ihre Lage
bei. Die Haltekräfte
werden im Ausführungsbeispiel über alle
drei Verdrängungskörper (90)
verteilt.
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Der
beschriebene, an die Grundstellung (6) angrenzende Schwenkwinkelbereich
(7) ist begrenzt durch den Schwenkwinkel, in dem die Aufnahmen (75)
der Außenhülse (71)
radial außerhalb
der Langlöcher
(65) und der Längsnuten
(55) stehen. Dieser, in der 9 dargestellte
Schwenkwinkel beträgt
beispielsweise 45 Grad.
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Beim
Weiterschwenken in der Schwenkrichtung (8) werden die Verdrängungskörper (90)
mittels der außermittig
angreifenden Kraft der Zentralwelle (51) radial nach außen in Richtung
der Aufnahmen (75) der Außenhülse (71) verdrängt, vgl. 11.
In dieser Darstellung sind die Verdrängungskörper (90) bereits
aus dem Nutgrund (56) radial in Richtung der Außenhülse (71)
verschoben. Die Verdrängungskörper (90)
stehen hier über
die Hülsenwandung
(64) sowohl in Richtung der Außenhülse (71) als auch
noch in Richtung der Längsnut
(55) über.
Beim Weiterdrehen des beweglichen Schenkels (30) in der
Schwenkrichtung (8) werden die Verdrängungskörper (90) weiter in
die Aufnahme (75) der Außenhülse (71) verdrängt. Nach
dem Verschieben liegen die Verdrängungskörper (90)
in den Langlöchern
(65) und in den Aufnahmen (75). Sie verhindern
ein weiteres Verdrehen der Zwischenhülse (60) relativ zur
Außenhülse (71).
Da die Außenhülse (71)
und die Zwischenhülse (60)
sich beim Weiterschwenken in die Schwenkrichtung (8) nicht
weiter relativ zueinander verdrehen, wird das Federelement (100)
nicht weiter gespannt. Das Federelement (100) verbleibt
nun in der gespannten Stellung.
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Beim
weiteren Aufschwenken des Türblatts dreht
sich der bewegliche Schenkel (30) mit der Außenhülse (71)
und der Zwischenhülse
(60) weiter. Das Federelement (100) bleibt gespannt,
so dass sich das Türblatt
im Freilauf weiter öffnen
lässt.
Es kann jetzt in jeder Position angehalten werden und bleibt dann
in dieser Stellung stehen. Eine derartige Scharnierposition ist
in der 10 dargestellt. Das Scharnier
(1) ist in dieser Darstellung um einen Winkel von 90 Grad
aufgeschwenkt.
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Beim
Schließen
des Türblatts
wird das Türband
(1) z. B. aus der in der 10 dargestellten
Position im Uhrzeigersinn, also entgegen der Schwenkrichtung (8)
in die in der 8 gezeigte Lage geschwenkt.
Das Federelement (100) ist zunächst gespannt. Die Außenhülse (71),
die Zwischenhülse
(60) und die Verdrängungskörper (90)
werden mitgeschwenkt. Das Türblatt
kann, bis die in der 9 dargestellte Position erreicht
ist, jederzeit angehalten werden.
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Sobald
die Durchbrüche
(65) über
den Ausnehmungen (55) stehen, bewirkt die sich entspannende
Feder (100) eine Relativbewegung der Zwischenhülse (60)
zur Außenhülse (71).
Die Verdrängungskörper (90)
werden mitgenommen und von der Kante (84) der Aufnahmen
(75) radial nach innen verdrängt. Die Verdrängungskörper (90)
werden von den Längsnuten
(55) aufgenommen. Die Feder (100) entspannt sich
weiter. Sie drückt
die Anschlagflächen (67, 86)
der Zwischenhülse
(60) und des Verlängerungsteils
(72) auseinander und zieht das Türblatt in seine geschlossene
Grundstellung (6).
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Die 12 und 13 zeigen
ein vereinfachtes Beispiel eines Scharniers (1) mit Freilauf
und Selbsteinzug. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Außenhülse (71)
mit den Aufnah men (75) feststehend und die Zentralwelle
(51) mit dem Einstellschlitz (58) drehbar. Die
Vorrichtung umfasst zwei Verdrängungskörper (90)
sowie zwei Federelemente (100). Letztere sind Zugfedern
(103), die jeweils zwischen zwei Federzapfen (69, 85)
der Zwischenhülse
(60) und der Außenhülse (71)
angeordnet sind.
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Beim
Drehen der Zentralwelle (51) im oder gegen den Uhrzeigersinn
aus der in der 12 gezeigten Lage werden die
Verdrängungskörper (90) und
die Zwischenhülse
(60) mitgenommen. Bei diesem Drehen werden die Federelemente
(100) gespannt.
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Sobald
die Aufnahme (75) der Außenhülse (71) über den
Durchbrüchen
(65) der Zwischenhülse (60)
steht, werden beim Weiterdrehen der Zentralwelle (51) die
Verdrängungskörper (90)
nach außen verdrängt. Sie
werden aus den Längsnuten
(55) der Zentralwelle (51) herausgeschoben und
in die Aufnahmen (75) der Außenhülse (71) hineingeschoben. Beim
Weiterdrehen der Zentralwelle (51) dreht nur diese allein
weiter. Die Zwischenhülse
(60) mit den Verdrängungskörpern (90)
bleibt stehen. Die Federspannung wird beim Weiterdrehen der Zentralwelle (51)
nicht verändert.
Die Feder (100) wird mittels der Verdrängungskörper (90) arretiert.
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Das
Zurückdrehen
der Zentralwelle (51) aus der in der 13 dargestellten
Position in die in der 12 gezeigte Position erfolgt
zunächst
als freie Drehung. Sobald die Längsnuten
(55) radial innerhalb der Durchbrüche (65) liegen, wird
die Arretierung der Verdrängungskörper (90)
aufgehoben. Die Verdrängungskörper (90)
werden in die Längsnuten (55)
geschoben. Die Federelemente (100) ziehen die Zwischenhülse (60)
und über
die Verdrängungskörper (90)
die Zentralwelle (51) zurück in die Ausgangslage.
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Die
Zwischenhülse
(60) kann segmentartig aufgebaut sein, z. B. in zwei Schalen.
Im montierten Zustand liegen die Verdrängungskörper (90) dann zwischen
den Schalen.
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Die
Zentralwelle (51) kann in einen der Scharnierflügel (10, 30)
integriert sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Außenhülse (71)
in den anderen Schenkel (30, 10) integriert ist.
Beispielsweise sind dann die Ausnehmungen (75) in den beweglichen Schenkel
(30) eingebracht.
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Das
Scharnier (1) kann auch so aufgebaut sein, dass es in seiner
Grundstellung (9) geöffnet
ist, vgl. 14. Beispielsweise beträgt in diesem
Ausführungsbeispiel
der Schwenkwinkel von der Grundstellung (9) bis zur geschlossenen
Endstellung 110 Grad. In diesem Fall wird beim Schließen in einem
an die Grundstellung (9) angrenzenden Schwenkwinkelbereich
das Federelement (100) gespannt und in einer vorgegebenen
Schwenkwinkelstellung arretiert. Das weitere Schließen des
Scharniers (1) erfolgt dann ohne weiteres Spannen des Federelements (100).
Beim Öffnen
wird ab der vorgegebenen Schwenkwinkelstellung das Scharnier (1)
unter Entspannung des Federelements (100) in die geöffnete Grundstellung
(9) gezogen.
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Es
ist auch denkbar, bei mehreren Scharnieren (1) an einer
Tür eines
mit einer Einzugsvorrichtung in die geschlossene Stellung und eines
mit einer Einzugsvorrichtung in die geöffnete Stellung einzusetzen.
Zwischen den beiden Schwenkwinkelbereichen, in denen jeweils ein
Scharnier in seine Grundstellung gezogen wird, kann ein Freilaufwinkelbereich
sein.
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Das
Scharnier (1) mit Selbsteinzug kann mit einer Endlagendämpfung und/oder
einer Verzögerungsvorrichtung
kombiniert sein.
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Auch
Kombinationen der verschiedenen Ausführungsbeispiele sind denkbar.
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- 1
- Scharnier,
Zylinderband, Anschraubband
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Grundstellung,
geschlossen
- 7
- Schwenkwinkelbereich,
an (6) angrenzend
- 8
- Schwenkrichtung
- 9
- Grundstellung,
offen
- 10
- feststehender
Schenkel, erster Schenkel
- 11
- Hülsenabschnitt
- 12
- Hülsenabschnitt
- 13
- Steg
- 14
- Biegelinie
- 16
- Befestigungslappen
- 17
- Ausnehmungen
- 18
- Ausklinkungen
- 19
- Durchbruch
- 21
- Gleithülse
- 22
- Gleithülse
- 23
- Haltebolzen
- 24
- Haltebolzen
- 30
- beweglicher
Schenkel, zweiter Schenkel
- 31
- Hülsenabschnitt
- 32
- Befestigungslappen
- 33
- Ausklinkungen
- 34
- Durchbruch
- 50
- Scharnierzapfen,
Dornteil
- 51
- Innenwelle,
Zentralwelle
- 52
- Durchmesserbereich
- 53
- Durchmesserbereich
- 54
- Durchgangsbohrungen
- 55
- Ausnehmung,
Längsnut
- 56
- Nutgrund
- 57
- Nutflanken
- 58
- Einstellschlitz
- 59
- Umfangsfläche
- 60
- Zwischenhülse
- 61
- hülsenartiger
Abschnitt
- 62
- Führungszapfen
- 63
- Anschlag
- 64
- Hülsenwandung
- 65
- Durchbrüche; Langlöcher
- 66
- Stirnseite
- 67
- Anschlagfläche
- 68
- Mantelfläche
- 69
- Federzapfen
- 70
- zweiter
Scharnierzapfen, Dornteil
- 71
- Außenhülse
- 72
- Verlängerungsteil
- 73
- Hülsenwandung
- 74
- Durchgangsbohrungen
- 75
- Aufnahmen,
Langlöcher
- 76
- Innenwandung
- 77
- zylindrischer
Abschnitt
- 78
- abgesetzter
Abschnitt
- 79
- Führungszapfen
- 81
- Anschlag
- 82
- Durchgangsbohrungen
- 83
- Einstellschlitz
- 84
- Kante
- 85
- Federzapfen
- 86
- Anschlagfläche
- 90
- Verdrängungskörper
- 91
- Zylinder,
lang
- 92
- Zylinder,
kurz
- 93
- Stirnseiten
- 100
- Federelement
- 101
- Spiralfeder,
Torsionsfeder
- 102
- Enden
von (101)
- 103
- Zugfedern