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Die
Erfindung betrifft seitenemittierende Stufenindexfasern, Preformen
und Verfahren zu deren Herstellung sowie seitenemittierende Stufenindexfasern
beinhaltende Faserbündel sowie Flächengebilde
und deren Anwendungen.
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Als
Stufenindexfasern werden lichtleitende Fasern verstanden, wobei
die Lichtleitung in dem Faserkern durch Totalreflektion des in dem
Kern geleiteten Lichts an dem den Faserkern entlang der Faserachse umschließenden
Mantel erfolgt. Die Totalreflektion tritt dann auf, wenn der Mantel
einen niedrigeren Brechungsindex aufweist als der das Licht leitende
Faserkern. Allerdings ist die Bedingung der Totalreflektion nur bis
zu einem Grenzwinkel des auf den Mantel treffenden Lichts möglich,
der von den Brechungsindices von Kern und Mantel abhängig
ist. Der Grenzwinkel βMin, d. h.
der kleinste Winkel, bei dem noch die Totalreflektion auftritt,
kann berechnet werden durch sin(βMin)
= n2/n1, wobei βMin von einer Ebene senkrecht zur Faserachse gemessen
wird, n1 den Brechungsindex des Faserkerns
und n2 den Brechungsindex des Mantels repräsentiert.
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Im
allgemeinen wird eine möglichst gute Führung des
Lichts in der Faser angestrebt, d. h. es soll möglichst
wenig Licht bei der Einkopplung in die Faser und bei dem Transport
in der Faser verloren gehen. Eine seitenemittierende Stufenindexfaser
ist eine Stufenindexfaser, bei der absichtlich Licht aus dem Faserkern
und aus der Faser ausgekoppelt wird. Im allgemeinen ist eine gleichmäßige
Auskopplung erwünscht, welche eine seitenemittierende Stufenindexfaser
im Idealfall als ein gleichmäßig leuchtendes Band
oder Linie erscheinen lassen. Dies macht sie für mannigfaltige
Anwendungen insbesondere in der Beleuchtungstechnik interessant.
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Seitenemittierend
im Sinne der Erfindung heißt, dass die Faser in der Lage
ist, Licht seitlich zu emittieren, unabhängig davon, ob
sie im Betrieb ist, d. h. ob tatsächlich eine Lichtquelle
angeschlossen und das Licht eingeschaltet ist.
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Die
Fasern werden wie allgemein bekannt mit Hilfe von Faserziehprozessen
hergestellt, wobei zumindest die Preform des Faserkerns bis zur
Erweichungstemperatur des Materials der Preform bzw. des Faserkerns
oder darüber hinaus erwärmt und eine Faser ausgezogen
wird. Die Prinzipien des Faserziehprozesses sind beispielsweise
in den deutschen Patenten
DE
103 44 205 B4 und
DE
103 44 207 B3 ausführlich beschrieben.
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Vielfältige
Methoden zum Erzeugen des Effekts der Seitenemission sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Eine bekannte Methode ist, für
eine Lichtauskopplung im Faserkern zu sorgen.
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Die
japanische Offenlegungsschrift
JP 9258028 A2 offenbart seitenemittierende
Stufenindexfasern, bei denen die Lichtauskopplung durch einen unrunden
Kern erzeugt werden soll. Die Auskopplung erfolgt, wenn Licht unter
Winkeln auf die Grenzfläche zwischen Faserkern und Mantel
trifft, welche kleiner als der Grenzwinkel der Totalreflektion β
Min sind. Durch die beschriebenen unrunden
Kerngeometrien, beispielsweise quadratische, dreieckige oder Sternformen,
werden in dem Kern geometrische Bereiche erzeugt, in denen ansonsten
durch Totalreflektion geleitetes Licht ausgekoppelt werden kann.
Die Erzeugung von seitenemittierenden Fasern durch solche Kerngeometrien
ist allerdings mit dem Problem behaftet, dass die Auskopplung des Lichts
in diesem Fall sehr ineffizient ist. Das Licht wird in der Faser
im wesentlichen unter sehr flachen Einfallswinkeln zum Mantel geleitet,
und die beschriebenen Kerngeometrien erstrecken sich entlang der
Faserachse. Demnach gibt es kaum Flächen, bei welchen β
Min unterschritten wird. Ferner ist es sehr
aufwendig, die in der
JP
9258028 A2 offenbarten Kerngeometrien für Fasern
aus Glas einzusetzen, weil es sehr schwierig ist, entsprechende
Preformen, wie sie für den Faserzug benötigt werden,
herzustellen. Darüber hinaus ist gerade bei Glasfasern
die Bruchfestigkeit solcher Fasern mit unrunden Faserkerndurchmessern
stark herabgesetzt. Wahrscheinlich offenbart diese Schrift aus diesem
Grund auch nur Fasern aus Polymeren.
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Eine
weitere Methode, das Licht aus dem Faserkern auszukoppeln, wird
in der
US 4,466,697 beschrieben.
Demnach werden Licht reflektierende und/oder streuende Partikel
in den Faserkern gemischt. Hierbei gestaltet es sich schwierig,
längere Fasern mit gleichmäßig seitenemittierenden
Eigenschaften herzustellen, da die Lichtleitung im Kern durch die
beigegebenen Partikel im Kern durch Absorption abgeschwächt
wird, da es keine vollständig streuenden Partikel gibt,
sondern nur solche, die nur nahezu das gesamte auftreffende Licht streuen.
Weil die Wahrscheinlichkeit bei gleichmäßig im
Kern verteilten Partikeln sehr hoch ist, dass das im Kern geführte
Licht auf solche Partikel trifft, ist auch die Absorptionswahrscheinlichkeit
sehr hoch, selbst wenn die Gesamtzahl der Partikel klein ist. Dadurch
ist der Auskopplungseffekt auch nur sehr schwer zu skalieren, was
reproduzierbare Ergebnisse im Faserzug zumindest für Fasern über
3 m Länge extrem aufwendig bis nahezu unmöglich
werden lässt, zumindest, solange Glasfasern hergestellt
werden sollen.
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Unter
Skalierbarkeit im Sinne der vorliegenden Offenbarung wird die Möglichkeit
des gezielten Einstellens des Seitenemissionseffekts über
die Länge der Faser verstanden. Dies ist notwendig, weil
Faserlängen für verschiedene Anwendungen sehr
stark variieren können, aber eine möglichst gleichmäßige
Intensität des Leuchtens über die gesamte Faserlänge
erzielt werden soll.
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Alternativ
zur Auskopplung des Lichts direkt aus dem Faserkern können
seitenemittierende Eigenschaften bei Fasern auch durch Effekte in
der Grenzfläche zwischen Faserkern und Mantel oder im Mantel selbst
verursacht werden. So ist es aus dem Stand der Technik bekannt,
dass Kristallisationsreaktionen zwischen Kern- und Mantelgläsern
unerwünscht sind, da die Kristallite in der Grenzfläche
zwischen Kern und Mantel als Streuzentren dienen können,
so dass Licht aus der Faser auskoppelt und somit ihre Lichtleitfähigkeit
herabsetzt. Dieser Effekt ist bei Lichtleitfasern im allgemeinen
unerwünscht, und Glasfasern werden wie in dem deutschen
Patent
DE 102 45 987
B3 beschrieben üblicherweise gezielt dahingehend
entwickelt, dass eine Kristallisation zwischen Kern und Mantel nicht
stattfindet. Allerdings wäre es denkbar, dass die Kristallisation
zwischen Kern und Mantel gezielt dazu eingesetzt wird, um seitenemittierende
Eigenschaften zu erzeugen. Die Kristallisation tritt während
des Faserzugs auf, wenn Kern und Mantel miteinander verschmelzen
und die Faser wieder abkühlt. Es hat sich in Versuchen
allerdings herausgestellt, dass der Kristallisationsprozeß während
des Faserzugs nur schwer einzustellen und zu beherrschen ist, so
dass eine reproduzierbare und skalierbare Produktion von seitenemittierenden
Glasfasern, deren seitenemittierende Eigenschaften auf dem Vorliegen
von Kristalliten in der Grenzfläche zwischen Kern und Mantel
beruhen, bisher noch nicht in wirtschaftlicher Weise geglückt
ist.
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Zur
Erzeugung seitenemittierender Eigenschaften aufgrund von Streuzentren
in der Grenzfläche zwischen Kern und Mantel wird gemäß der
Patentschrift
LV 11644
B für Quartzglasfasern vorgeschlagen, eine Beschichtung
auf der ausgezogenen Quartzglasfaser aufzubringen, die streuende
Partikel enthält. Der äußere Schutzmantel
um die Quartzglasfaser kann anschließend appliziert werden.
Wie bei Quartzglasfasern üblich, bestehen die Beschichtungen
sowohl der streuenden Schicht als auch des äußeren
Mantels aus Kunststoffen. Dies hat den Nachteil, dass der ausgezogene
Faserkern weiteren Beschichtungsschritten unterzogen werden muß und
währenddessen ungeschützt ist. Schmutzpartikel,
die sich zwischen Kern und Beschichtung setzen, führen
zu möglichen Bruchstellen und/oder zu Punkten mit starker
Lichtauskopplung. Quartfasern sind als solche aufgrund des Materials
sowieso schon extrem teuer, aber das in dieser Schrift benötigte
aufwendige Fertigungsverfahren verteuert diese noch zusätzlich.
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Die
US 2005/0074216 A1 offenbart
eine seitenemittierende Faser mit einem transparenten Kern aus Kunststoff,
der zuerst einen transparenten ersten Mantel und danach einen zweiten
Mantel besitzt, beide ebenfalls aus Kunststoff. In den zweiten Mantel,
welcher der äußere Mantel ist, sind Streupartikel
eingelagert. Diese Methode ist nur bei Fasern mit sehr großen
Kerndurchmessern von 4 mm oder mehr möglich, weil das im
Faserkern geleitete Licht durch die zwangsläufig an der
sehr großen Grenzfläche zwischen Kern und erstem Mantel
vorliegenden Inhomogenitäten ausgekoppelt werden muss.
Der zweite Mantel mit den eingelagerten Streupartikeln dient in
diesem Fall dem Homogenisieren des ausgekoppelten Lichts über
alle Raumwinkel. Fasern mit solch großem Kerndurchmesser
sind allerdings wenig flexibel und können daher nur schwer
verlegt werden. Aus Glas sind solche Fasern nur als starre Faserstäbe
herstellbar und vollkommen unflexibel.
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Ein
schwerwiegender Nachteil bei allen beschriebenen Lösungen,
die Kunststoff enthalten, ist ferner, dass die beschriebenen Kunststoffmäntel
allesamt brennbar sind. Daher sollten solche Fasern allgemein unerwünscht
sein. Davon abgesehen können sie zumindest in Bereichen
mit erhöhten Brandschutzbestimmungen, beispielsweise innerhalb
von Flugzeugkabinen, nicht zugelassen werden.
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Glasfasern
sind als solche nicht brennbar. Seitenemittierende Glasfasern sind
allerdings ebenfalls bereits bekannt. Die etablierte Methode zur
Herstellung von Glasfasern mit seitenemittierenden Eigenschaften sieht
vor, die Preform des Faserkerns durch Schleifen oder Sandstrahlen
aufzurauhen. Durch diese Bearbeitungsprozesse werden auf der Umfangsfläche
des Faserkerns in den Faserkern hineinragende Strukturen geschaffen,
welche das geleitete Licht auskoppeln sollen. Auch hier hat sich
gezeigt, dass der Prozeß zum Erzeugen der Seitenemission
ineffizient und auch nur schwer skalierbar ist. Darüber
hinaus ist das Bearbeiten von Preformen, insbesondere wenn diese
aus Glas bestehen, oftmals teuer und aufwendig. Die in den Faserkern
hineinragenden Strukturen stellen darüber hinaus Verletzungen
des Faserkerns dar, von denen bei Biegebelastungen Belastungsspitzen
und dadurch Risse ausgehen können, wodurch solche Fasern.
unter einer verminderten Bruchfestigkeit leiden. Auch deshalb erscheint
diese Technik verbesserungswürdig.
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Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine seitenemittierende
Stufenindexfaser bereit zu stellen, die wirtschaftlich zu produzieren
ist, die effizient das Licht zur Seite auskoppelt, wobei der Effekt
leicht skalierbar sein soll, und welche darüber hinaus
nicht brennbar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren zur Herstellung eben solcher seitenemittierenden Fasern
bereitzustellen, sowie Faserbündel beinhaltend solche seitenemittierende
Fasern und deren Anwendungen.
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Die
Aufgabe und/oder die Teilaufgaben werden gelöst durch die
unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine
erfindungsgemäße seitenemittierende Stufenindexfaser
beinhaltet einen lichtleitenden Kern aus einem Glas mit dem Brechungsindex
n1 und einen den Kern entlang der Faserachse
umschließenden transparenten und/oder transluzenten Mantel
aus einem Glas mit dem Brechungsindex n2,
wobei sich zwischen Kern und Mantel Streuzentren befinden, welche
in ein Glas mit dem Brechungsindex n3 eingelagert
sind. Diese Streuzentren werden durch inhomogene Bereiche des mit
dem Brechungsindex n3 Glases gebildet, in
welches sie eingelagert sind.
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Eine
erfindungsgemäße seitenemittierende Stufenindexfaser
kann flexibel oder auch starr sein. Im letzten Fall ist sie bevorzugt
ein Bestandteil eines Faserstabes.
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Die
inhomogenen Bereiche werden bevorzugt durch Phasentrennung und/oder
Entmischung der Glaskomponenten des Glases mit dem Brechungsindex
n3 gebildet, in welches sie eingelagert
sind.
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Dieses
Glas kann aus einem As- und Pb-haltigen Silikatglas bestehen. Die
Streuzentren weisen in diesem Fall bevorzugt einen gegenüber
der der umgebenden Glasmatrix erhöhten Gehalt an Pb und/oder
As auf.
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Alternativ
kann das Glas, in welches die Streuzentren eingelagert sind, aus
einem Fluor-haltigen Ca-Zn-Silikatglas bestehen. Dann weisen die
Streuzentren einen gegenüber der umgebenden Glasmatrix
bevorzugt einen erhöhten Gehalt an Fluor auf.
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Bevorzugt
ist der Brechungsindex n3 des Glases, in
das die Streuzentren eingelagert sind, größer
als der Brechungsindex n2 des Mantelglases,
d. h. bevorzugt wird die Bedingung n3 > n2 erfüllt.
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Besonders
bevorzugt ist der Brechungsindex n3 des
Glases, in das die Streuzentren eingelagert sind, darüber
hinaus mindestens gleich groß oder größer
als der Brechungsindex n1 des Kernglases,
d. h. besonders bevorzugt wird auch noch die Bedingung n3 ≥ n1 erfüllt.
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Besonders
bevorzugt ist der Brechungsindex n1 des
Kernglases dabei auch mindestens gleich groß oder größer
als der Brechungsindex n2 des Mantelglases,
d. h. besonders bevorzugt wird ebenfalls auch noch die Bedingung
n1 ≥ n2 erfüllt.
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Der
Mantel umschließt wie bei Fasern üblich sowohl
den Kern aber auch den oder die Streubereiche entlang der Faserachse
vollständig. Der oder die Streuzentren liegen demnach zumindest
teilweise auf der Oberfläche des Faserkerns, geschützt
von dem Mantel.
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Der
Effekt der Seitenemission wird bei der vorliegenden Erfindung durch
Streuung des in dem Kern geleiteten Lichts in einem im Verhältnis
zum Kerndurchmesser dünnen Bereich zwischen Kern und Mantel
erzeugt. Dazu befindet sich zwischen Kern und Mantel in unmittelbarem
Kontakt zwischen beiden ein Streubereich, in welchem die Streuung
stattfindet. Verantwortlich für die Streuung sind die Streuzentren,
welche in den Streubereich eingelagert sind. Im Sinne der Erfindung
sind Streuzentren alle Gebilde, gleich welcher Form, welchen Materials
und/oder welcher Größe, die das geleitete Licht
streuen können und die durch inhomogene Bereiche des Glases
gebildet werden, in welches sie eingelagert sind. Die Streuzentren
können durch klassische Streuung, insbes. Rayleigh- und/oder
Mie-Streuung, ebenso wie durch Beugung und/oder Reflektion sowie
Mehrfachprozessen dieser Mechanismen untereinander ihre streuende
Wirkung entfalten. Ihre Aufgabe ist lediglich, individuell oder
in ihrer Summe auftreffendes Licht abzulenken.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass der Effekt der Seitenemission am besten
skalierbar ist, wenn die Streuung hauptsächlich an den
Streuzentren selbst erfolgt. Dazu muss das in dem Kern geführte
Licht erst einmal zu diesen gelangen können. Deshalb ist
der Brechungsindex des Materials, in welchem die Streupartikel eingelagert
sind, im wesentlichen mindestens gleich oder aber größer
als der Brechungsindex n1 des Kerns. Die
Einlagerung der Streuzentren in einer Matrix aus Glas ist deshalb
im Sinne der Erfindung notwendig, um sie überhaupt erst
auf wirtschaftliche Weise auf dem Kern aufbringen zu können.
Ein wesentlich von n1 abweichender Brechungsindex
des Matrixmaterials mit dem Brechungsindex n3 kann
dazu führen, dass das Matrixmaterial selbst die Lichtleitung
im Kern beeinflussende Effekte bewirkt. Auf diese Weise kann durch
eine Auswahl von n3 der Seitenemissionseffekt
der Faser gesteuert werden. Wäre der Brechungsindex n3 allerdings wesentlich kleiner als n1, würde das in dem Kern geführte
Licht eher von dem Material der Matrix als durch die Streupartikel
reflektiert, so dass nur wenig bis keine Streuung an den Streupartikeln
erfolgen könnte. Eine solche Faser würde nur wenig
Licht zur Seite auskoppeln. Ist dahingegen der Brechungsindex n3 des Materials der Matrix wesentlich größer
als n1, wird das in dem Kern geleitete Licht
sehr schnell nach außen gelangen und die Faser auf sehr
kurzer Länge ihre gesamte Lichtintensität verlieren,
so dass nur sehr kurze Faserlängen mit dann hoher Intensität
des seitlich ausgekoppelten Lichts möglich sind. Ist der
Brechungsindex n3 des Matrixmaterials hingegen
im wesentlichen gleich dem Brechungsindex n1 des
Kerns, wird das in dem Kern geführte Licht von dem Matrixmaterial
höchstens unwesentlich gestört, so dass das in
dem Kern geführte Licht von dem Matrixmaterial ungehindert
auf die Streupartikel auftreffen kann. In diesem Fall ist auch über
die Wahl der Konzentration der Streupartikel im Streubereich eine
effiziente Skalierung der seitlichen Emission möglich.
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Der
größte Effekt der Seitenemission lässt
sich erzielen, wenn das Glas, in das die Streuzentren eingelagert
sind, den Kern entlang der Faserachse vollständig umschließt.
Dies bedeutet, dass sich das Glas mit den eingelagerten Inhomogenitäten
als Streuzentren über die gesamte Umfangsfläche
des Faserkerns erstreckt. Der Mantel umschließt in diesem
Fall seinerseits bevorzugt wiederum das gesamte Gebilde aus Kern und
dem Glas mit den eingelagerten Streuzentren. Bevorzugt sind in dieser
Ausführungsform die Streuzentren homogen in der sie umgebenden
Glasmatrix verteilt. Eine solche Faser kann im Sinne der Erfindung
beim Faserzug auf zwei unterschiedliche Methoden erzeugt werden.
Die eine ist die Verwendung eines Inlayrohres aus einem Glas mit
eingelagerten Streuzentren, welches sich zwischen Kernstab und Mantelroht
befindet. Die andere ist die Verwendung mehrerer Inlaystäbe
aus Glas mit eingelagerten Streuzentren, welche durch gegenseitiges
Verschmelzen den den Faserkern umschließenden Bereich bilden
können. Das Ziehverfahren und die Inlaystäbe werden
im Zusammenhang mit der Beschreibung der Preform und des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens näher erläutert.
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Bervorzugt
ist allerdings die Verwendung der Inlaystäbe und der resultierenden
Bildung eines um den Kern geschlossenen Bereichs mit eingelagerten
Streuzentren durch Verschmelzung von Inlaystäben, weil
auf diese Weise auf die Verwendung eines Rohrs zur Herstellung der
für den Faserzug verwendeten Preform für diesen
Bereich verzichtet werden kann. Dies kann vorteilhaft sein, weil
somit diese Preform nicht durch einen Rohrzug eines Glases hergestellt
werden muß, in welches die Streuzentren eingelagert sind.
Ein Rohrzug wäre nachteilhaft, weil eine Rohrzuganlage
ausschließlich für das Herstellen dieser mit Streuzentren
versehenen Preformen benötigt würde, da in auch
für übliche Glasrohre eingesetzten Rohrzuganlagen
Streuzentren üblicherweise unerwünscht wären
der Einsatz solcher Gläser die gesamte Anlage kontaminieren
könnte. Durch den Verzicht auf eine solche rohrförmige
Preform ist die erfindungsgemäße seitenemittierende
Faser somit besonders wirtschaftlich herzustellen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass sich
das Glas, in welches die Streuzentren eingelagert sind, zwischen
Kern und Mantel den Kern in zumindest einem Teilbereich entlang
der Faserachse vollumfänglich umschließt. Die
bedeutet in anderen Worten, dass das Matrixglas, in das die Streuzentren
eingelagert sind, den Kern in voneinander beabstandeten Bereichen
ringförmig umschließen. Ist der Abstand zwischen
Bereichen, in denen Streuzentren vorliegen und solchen, die keine
Streuzentren aufweisen ausreichend groß, kann gezielt eine
seitenemittierende Faser hergestellt werden, welche in manchen Bereichen
den Emissionseffekt zeigt und in anderen Bereichen nicht. Eine solche
Faser kann vorteilhaft sein, um einen entsprechenden Designeffekt
zu erzielen, oder aber das Licht erst einmal mit möglichst
wenig Verlust durch den Bereich ohne den Seitenemissionseffekt zu
dem Ort zu leiten, an dem die Seitenemission stattfinden soll. Dies ermöglicht
die Trennung von Lichtquelle, welche in die Faser eingekoppelt werden
soll, und dem Beleuchtungsort. Fasern dieses Typs können
hergestellt werden, wenn Inlaystäbe oder Inlayrohre verwendet
werden, in die nur in Teilbereichen entlang ihrer Achse Streuzentren
eingelagert sind. In diesem Fall verschmilzt beim Faserzug allerdings
auch der nicht mit Streuzentren versehene Bereich der Inlaystäbe
mit dem Faserkern, so dass der Betrag der Summe aus Kerndurchmesser
und Dicke des Streubereichs ohne eingelagerte Streuzentren und mit
eingelagerten Streuzentren über die gesamte Faserlänge
im wesentlichen gleich bleibt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich
das Glas, in welches die Streuzentren eingelagert sind, zwischen
Kern und Mantel zumindest auf einem diskreten Teilbereich des Kernumfangs
entlang der Faserachse. Dies bedeutet, dass sich in diesem Fall
zumindest ein Bereich mit dem Glas, in das die Streuzentren eingelagert
sind, entlang der Faserachse oder in Teilbereichen entlang der Faserachse
erstreckt, aber die Faser nicht vollständig umschließt.
Solche Bereiche können erzeugt werden, wenn die Inlaystäbe beim
Faserzug überhaupt nicht oder nicht vollständig
miteinander verschmelzen. Die Erzeugung solcher diskreter Bereiche
entlang der Faserachse lässt sich durch die Anzahl und/oder
den Durchmesser und somit dem Volumen der verwendeten Inlaystäbe
einstellen. In dieser Ausführungsform existiert demnach
zumindest ein sich entlang der Faserachse erstreckender Bereich
auf der Umfangsfläche des Kerns, welcher nicht mit dem Material
belegt ist, in welches ansonsten die Streuzentren eingelagert sind.
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Selbstverständlich
ist es auch möglich, dass der oder die entlang der Faserachse
erstreckenden diskreten Bereiche aus einem Glas mit den eingelagerten
Streuzentren wie bzgl. der vorhergehenden Ausführungsform
beschrieben entlang der Faserachse Bereiche aufweisen, in denen
keine Streuzentren eingelagert sind, so dass die erfindungsgemäße
Faser in diesem Fall nicht über ihre gesamte Länge
den Seitenemissionseffekt aufweist, so dass beispielsweise alternierend
Bereiche mit Seitenemission auf Bereiche ohne Seitenemission folgen.
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Die
Lichtauskopplung der seitenemittierenden Stufenindexfaser lässt
sich durch die Anzahl der sich im wesentlichen entlang der Faserachse
erstreckenden diskreten Bereiche mit eingelagerten Streuzentren hervorragend
skalieren. Da in der Regel eine effiziente seitliche Auskopplung
aus der Faser gewünscht wird, weist eine besonders bevorzugte
erfindungsgemäße seitenemittierende Stufenindexfaser
zwischen Kern und Mantel mehrere diskrete Teilbereiche aus zumindest
einem Glas mit eingelagerten Streuzentren auf, die sich jeweils
auf einem Teilbereich des Kernumfangs entlang der Faserachse erstrecken.
Bevorzugt beträgt die Zahl dieser diskreten Bereiche von
1 bis 50, besonders bevorzugt von 1 bis 10.
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Bevorzugt
weisen die Streuzentren einen Durchmesser von 10 nm bis 1000 nm
auf, besonders bevorzugt von 100 nm bis 800 nm. Besonders bevorzugt
sind die Streuzentren kugelförmig. Für nicht kugelförmige Streuzentren
wird als Durchmesser im Sinne der Erfindung ihre maximale Ausdehnung
verstanden.
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Die
Effizienz der Auskopplung von Licht aus der Faser ist neben der
streuenden Eigenschaft der Streuzentren als intrinsischem Parameter
auch von der Konzentration der Streuzentren in dem sie umgebenden Glas
abhängig. Es wurde festgestellt, dass Konzentrationen der
Streuzentren im Streubereich zwischen 1% und 80% eine effiziente
Auskopplung ermöglichen, wobei der bevorzugte Bereich zwischen
10% und 50% liegt. Die Konzentrationsangabe in % bezieht sich hierbei
auf den Anteil der Streuzentren im Verhältnis zu den Masseanteilen
der Bestandteile des Glases, in welchem die Streuzentren eingelagert
sind.
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Die
Parameter, mit welchen bevorzugt der Seitenemissionseffekt eingestellt
und somit skaliert werden kann sind somit neben der Wahl des Wertes
für den Brechungsindex n3 die Anzahl
der diskreten Teilbereiche aus Glas mit den eingelagerten Streuzentren
entlang der Faserachse, die Streueigenschaften der vorliegenden
Streuzentren und deren Konzentration. Durch die geeignete Kombination
dieser Parameter wird es möglich, für das menschliche
Auge weitgehend homogen erscheinende seitenemittierende Fasern unterschiedlichster Länge
herzustellen, so dass eine Vielzahl von Anwendungen überhaupt
erst möglich werden.
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Neben
der Effizienz und Homogenität der Seitenemission müssen
die erfindungsgemäßen Fasern aber auch möglichst
gut mechanischen Belastungen widerstehen. Sind die Fasern mechanisch
zu empfindlich, treten leicht Faserbrüche auf, welche die
Faser unbrauchbar machen können. Insbesondere müssen
die erfindungsgemäßen Fasern wiederholt gebogen
werden können, ohne dass sie brechen. Ein Kriterium, um
die Bruchfestigkeit von Fasern zu beurteilen, ist der sogenannte
Schlingentest. Dabei wird aus einer Faser eine Schlinge gebildet,
welche zugezogen wird. Je kleiner der Durchmesser der Schlinge ist,
bei dem die Faser bricht, desto bruchfester ist sie.
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Angemessene
Bruchfestigkeiten lassen sich durch vorgespannte Fasern erzeugen.
Dies bedeutet für die erfindungsgemäßen
Fasern, dass der thermische Ausdehnungskoeffizient des Kernglases
größer ist als der thermische Ausdehnungskoeffizient
des Mantelglases. Beim Herstellungsprozeß der Faser wird
somit der Mantel während des Abkühlens auf den
Kern und/oder den Streubereich gezogen, so dass der Mantel eine Spannung
auf den Kern und/oder den Streubereich ausübt. Solche vorgespannten
Fasern sind in der Regel erheblich bruchfester als nicht vorgespannte
Fasern. Neben der beschriebenen thermischen Vorspannung sind natürlich
auch andere Methoden zum Erzeugen der Spannung möglich.
Beispielsweise könnte die Faser während des Herstellungsprozesses
oder danach auch chemisch vorgespannt werden. Dabei würden
durch bekannte Prozesse zum chemischen Vorspannen bevorzugt Ionen
in den Mantel eingebracht, welche für den Aufbau der Spannung
verantwortlich wären.
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Bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser beträgt der Durchmesser des Kerns von
10 μm bis 300 μm, der zumindest eine Bereich aus
einem Glas mit eingelagerten Streuzentren weist eine Dicke von 100
nm bis 3 μm auf und der Mantel ist zwischen 500 nm und
15 μm dick.
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Selbstverständlich
werden die erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfasern in den seltensten Fällen als einzelne
Fasern eingesetzt, sondern zusammen mit anderen seitenemittierenden
Stufenindexfasern oder zusammen mit anderen Lichtleitfasern, welche
keinen Seitenemissionseffekt aufweisen, in Faserbündeln.
Das Faserbündel ist seinerseits üblicherweise
von einem schützenden äußeren Mantel
umgeben, der in den meisten Fällen aus Kunststoff besteht.
Faserbündel haben gegenüber einer Einzelfaser
mit gleichem Durchmesser den Vorteil, dass sie viel flexibler sind
und in kleineren Biegeradien verlegt werden können. Aus
diesem Grund finden fast nur Faserbündel einen kommerziellen
Einsatz in Beleuchtungsanwendungen. Aufgrund dieser Gegebenheit
sind auch Faserbündel, welche die zuvor beschriebene seitenemittierende
Stufenindexfasern beinhalten, Gegenstand dieser Erfindung.
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Auch
das Faserbündel muss im Sinne der Erfindung nicht zwangsläufig
flexibel sein, es ist ebenso möglich, dass das Faserbündel
als starrer Faserstab ausgeführt ist, der durch späteres
Umformen, beispielsweise Biegen und/oder Pressen, in seine endgültige
Form gebracht wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Faserbündel beinhaltet
eine Vielzahl von Glasfasern und einen diese Vielzahl von Glasfasern
entlang der Faserbündelachse vollständig umschließenden äußeren
Mantel, wobei die Glasfasern eine Vielzahl der zuvor beschriebenen
erfindungsgemäßen seitenemittierenden Stufenindexfasern
beinhalten und der äußere Mantel zumindest in
Teilbereichen entlang der Faserbündelachse transparent und/oder
transluzent ist. Die Transparenz und/oder Transluzenz des äußeren
Mantels ist deshalb notwendig, damit das von den einzelnen Fasern
seitlich emittierte Licht das Faserbündel auch verlassen
kann und somit für den Betrachter sichtbar wird. Wird anstelle
eines transparenten äußeren Mantels ein transluzenter äußerer Mantel
verwendet, ist es möglich, das seitlich emittierende Licht
der Einzelfasern zu homogenisieren.
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Das
erfindungsgemäße Faserbündel kann typischerweise
von 100 bis 10000 Einzelfasern aufweisen.
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Um
höchste Ansprüche bzgl. der Brandsicherheit des
erfindungsgemäßen Faserbündels sicherzustellen,
besteht der äußere Mantel des Faserbündels
bevorzugt aus flammfesten Kunststoffen oder aus einem Gewebe von
Glasfasern. Es ist aber ebenfalls möglich, dass der äußere
Mantel durch das Umwickeln der Vielzahl von Glasfasern mit einer
oder einer Vielzahl von Glasfasern hergestellt wird. Auch ist es
möglich, die einzelnen Fasern des Bündels miteinander
zu verspinnen, so dass eine Art Seil und/oder Garn entsteht, das
keines separaten Mantels mehr bedarf.
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Durch
die Erfindung wird es möglich, seitenemittierende Stufenindexfasern
mit einer effizienten Seitenemission bereitzustellen, bei denen
der Seitenemissionseffekt auch entsprechend den Anforderungen sehr gut
skalierbar und damit die Menge des ausgekoppelten Lichts über
die Faserlänge gut einstellbar ist. Dadurch wird es möglich,
die erfindungsgemäßen seitenemittierenden Stufenindexfasern
auch zusammen mit anderen Lichtleitern und/oder anderen seitenemittierenden
Stufenindexfasern und/oder Textilfasern zu einem Flächengebilde
zu verbinden. Ein Flächengebilde ist im Sinne der Erfindung
ein Objekt, welches im Verhältnis zu seiner Dicke eine
große Fläche aufweist. Auf diese Weise kann auf
der Basis der erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfasern ein beleuchtbares, flächiges Gebilde
erzeugt werden, welches Licht homogen über die Fläche
verteilt emittieren kann. Ein solches Flächengebilde ist
bevorzugt so ausgestaltet, dass ein Betrachter es als homogen leuchtende
Fläche wahrnimmt, wenn das Flächengebilde in Betrieb
ist, d. h. wenn Licht in die seitenemittierenden Stufenindexfasern
des Flächengebildes eingekoppelt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die seitenemittierenden
Stufenindexfasern in einem solchen Flächengebilde im wesentlichen
parallel zueinander angeordnet. Entsprechend der Abstrahlcharakteristik
andersartig angeordnete seitenemittierende Stufenindexfasern innerhalb
des Flächengebildes sind aber selbstverständlich
ebenso möglich.
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Um
ein stabiles Flächengebilde zu erhalten, sind die seitenemittierenden
Stufenindexfasern bevorzugt auf einem Trägerelement fixiert.
Auf diese Weise wird ein Verbundelement aus Trägerelement
und seitenemittierenden Stufenindexfasern gebildet. Das Trägerelement
ist bevorzugt ebenfalls flächig, kann aber beliebige Formen
und Wölbungen aufweisen.
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Alternativ
zu der Fixierung der seitenemittierenden Stufenindexfasern auf dem
Trägerelement können diese auch in das Trägerelement
eingebettet sein und auf diese Weise ein Verbundelement aus Trägerelement und
seitenemittierenden Stufenindexfasern bilden. Dies kann durch einen
Spritzgießprozess erfolgen, bei dem bevorzugt transparenter
Kunststoff eine Einkapselung der Lichtleitfasern darstellt. Dazu
können thermoplastische Kunststoffe, z. B. Polycarbonat,
PVC, thermoplastische Elastomere und/oder Silikone verwendet werden.
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Bevorzugt
werden die seitenemittierenden Stufenindexfasern auf dem Trägerelement
durch Vernähen und/oder Verweben fixiert. Ebenso ist es
möglich, die Stufenindexfasern auch miteinander und/oder
mit dem Trägerelement zu vernähen. Als Nähgarn
können sowohl textile Garne als auch wiederum Glasfasern
verwendet werden.
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Generell
kann das Flächengebilde auch durch das Verbinden der erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfasern mit einem geeigneten Träger
erfolgen, beispielsweise durch Verkleben, Laminieren gegebenenfalls
zusammen mit einer Folie und/oder durch andere geeignete Verfahren.
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Besonders
bevorzugt ist das Trägerelement des erfindungsgemäßen
Flächengebildes, auf dem und/oder in dem die seitenemittierenden
Stufenindexfasern fixiert sind, transparent und/oder transluzent,
damit das Licht durch die Stufenindexfasern emittierbare Licht durch
das Trägerelement hindurchtreten kann. Zur Erzielung von
Farbeffekten kann das Trägerelement eingefärbt
sein.
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Zur
weiteren Stabilisierung des Flächengebildes ist es in einer
weiteren erfindungsgemäßen bevorzugten Ausführungsform
auch vorgesehen, dass das Verbund element aus Trägerelement
und seitenemittierenden Stufenindexfasern mit einem Stabilisierungselement
verbunden ist.
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Besonders
bevorzugt wird das Stabilisierungselement so angeordnet, dass sich
die seitenemittierenden Stufenindexfasern zwischen einer Oberfläche
des Trägerelements und einer Oberfläche des Stabilisierungselements
befinden. Das Stabilisierungselement kann damit auch zum Schutz
der Stufenindexfasern beitragen. Bevorzugt wird es rückseitig
als eine Deckschicht in Form einer Folie oder einer starren Platte
angeordnet.
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Zur
Steigerung der Lichtausbeute ist die den seitenemittierenden Stufenindexfasern
zugewandte Seite des Trägerelements und/oder des Stabilisierungselements
vorzugsweise so ausgebildet, dass sie das von den seitenemittierenden
Stufenindexfasern ausgestrahlte Licht reflektieren kann. Dies bedeutet,
dass die den Stufenindexfasern zugewandte Seite des Trägerelements
oder des Stabilisierungselements weiß eingefärbt
sein kann oder spiegelnd ausgebildet ist. Dies lässt sich
beispielsweise besonders einfach erreichen, wenn als Stabilisierungselement
Aluminiumfolie verwendet wird. Das Trägerelement besteht
in diesem Fall bevorzugt aus einem transparenten und/oder transluzenten
Kunststoff wie zum Beispiel Plexiglas. Selbstverständlich
ist es auch möglich, weitere Stabilisierungselemente mit
dem Verbundelement zu verbinden.
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Zur
Lichteinkopplung sind die Lichtleitfasern mittels einer Lichtleiterbündelung
zusammengefasst, wobei die Lichtleiter mittels Endhülsen
und/oder Klebebändern zusammengefasst, in der Regel verklebt
und die Endflächen geschliffen und poliert sind, so dass
eine optimale Lichteinkopplung erfolgen kann. Zur Steigerung der
Leuchtdichte der Abstrahlfläche können die Lichtleitfasern
auch beidseitig zusammengefasst sein, so dass eine beidseitige Lichteinkopplung
realisiert werden kann.
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Zum
Betreiben des erfindungsgemäßen Flächengebildes
kann Licht in die Lichtleitfasern und damit die seitenemittierenden
Stufenindexfasern eingekoppelt werden. Als Lichtquelle zum werden
bevorzugt punktförmige Lichtquellen verwendet, die zur
optimalen Lichtausbeute das Licht mittels einer Vorsatzoptik derart
fokussieren, dass das Licht innerhalb des für die Lichtleitfasern
spezifischen Akzeptanzwinkels eingestrahlt wird. Aufgrund ihrer
kompakten Bauart und vergleichsweise hohen Lichtausbeute werden
insbesondere LEDs, besonders bevorzugt Weißlicht-LEDs oder
RGB-LEDs zur Lichteinkopplung vorgeschlagen. Um Licht in das erfindungsgemäße
Flächengebilde einleiten zu können, verfügt
es bevorzugt über Maßnahmen zum Anschließen
von zumindest einer LED als Lichtquelle. Besonders bevorzugt weist
ein erfindungsgemäßes Flächengebilde
Maßnahmen zum Anschließen von zumindest einer
LED an entgegengesetzten Kanten des Flächengebildes vor,
so dass das Licht in die Stirnflächen auf beiden Seiten
der Stufenindexfasern einkoppeln kann.
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Weil
die Erzeugung der Bereiche aus zumindest einem Glas mit den eingelagerten
Streuzentren in der erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Faser ein schwerwiegendes Problem darstellt, ist ebenfalls die Preform,
welche im Herstellungsverfahren eingesetzt wird, ein wesentlicher
Teil der Erfindung. Der Begriff ”Preform” ist
dem Fachmann auf dem Gebiet des Faserzugs wohlbekannt. Er umfasst
das Gebilde, aus welchem die Faser gezogen wird. Eine konventionelle
Preform, welche zum Herstellen von Glasfasern ohne seitenemittierende
Eigenschaften verwendet wird, besteht in der Regel aus einem Kernstab
aus Glas, um den Koaxial ein Hüllrohr aus einem Glas angeordnet
ist. Der Kernstab kann durch das Giessen des Glases in eine Form erzeugt
werden. Meistens ist eine Nachbearbeitung durch beispielsweise durch
Schleifen oder Feuerpolieren notwendig. Das Hüllrohr kann
einem Rohrzug entstammen. Verfahren zum Herstellen von Glasrohren
sind hinlänglich bekannt. Beim Ausziehen der Preform zur
Faser verschmilzt das Hüllrohr mit dem Kernstab, wobei aus
dem Kernstab der Faserkern und aus dem Hüllrohr der Mantel
gebildet wird. Die Faser weist einen um ein vielfaches kleineren
Durchmesser als die Preform auf und aus einer einzigen Preform können
auf diese Weise viele Kilometer Faser gezogen werden.
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Eine
erfindungsgemäße Preform zum Herstellen einer
seitenemittierenden Stufenindexfaser beinhaltet einen Kernstab aus
Glas mit dem Brechungsindex n1 und ein Hüllrohr
aus einem Glas mit dem Brechungsindex n2,
wobei das Hüllrohr den Kernstab entlang der Kernstabachse
umschließt. Zwischen Kernstab und Hüllrohr ist
parallel zur Kernstabachse zumindest ein Inlaystab oder aber ein
Inlayrohr aus einem Glas mit dem Brechungsindex n3 angeordnet,
in welches Streuzentren eingelagert sind, die durch inhomogene Bereiche
des Glases gebildet werden, in welches sie eingelagert sind.
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Bevorzugt
weist eine erfindungsgemäße Preform zwischen Kernstab
und Hüllrohr 1 bis 50 Inlaystäbe auf, besonders
bevorzugt 1 bis 10, die parallel zur Kernstabachse angeordnet sind.
Die Inlaystäbe können im wesentlichen mit gleichen
Abständen zueinander angeordnet sein. Allerdings ist die
genaue Positionierung der Inlaystäbe in der Preform nicht
unbedingt wesentlich für das spätere Erscheinungsbild
des beschriebenen Faserbündels, da sich durch ungenaue
Positionierung ergebene Inhomogenitäten durch die Vielzahl
der in dem Faserbündel vorliegenden seitenemittierenden
Fasern gegenseitig aufheben.
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Bevorzugt
werden für die Preform Inlaystäbe verwendet, deren
Durchmesser von 0,1 mm bis 2 mm beträgt.
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Der
Durchmesser der Streuzentren in einem Inlaystab kann bevorzugt von
10 nm bis 1000 nm betragen, besonders bevorzugt zwischen 100 nm
und 800 nm.
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Die
Streuzentren im Inlaystab oder Inlayrohr werden bevorzugt durch
Phasentrennung und/oder Entmischung der Glaskomponenten des Glases
gebildet, in welches sie eingelagert sind. Das heißt, es
können sich im Glas mit dem Brechungsindex n3 im
wesentlichen tröpchenförmige Entmischungsbezirke
mit dem Brechungsindex n4 bilden, die aus
einem Teil der Glaskomponenten des Grundglases mit dem Brechungsindex
n3 gebildet werden. Diese Entmischungsbezirke
mit dem Brechungsindex n4 haben somit eine
andere Zusammensetzung als das Glas mit dem Brechungsindex n3 und können somit auch andere physikalische
Eigenschaften besitzen, beispielsweise eben einen anderen Brechungsindex
und/oder einen anderen Ausdehnungskoeffizienten.
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Bevorzugt
besteht das Glas des Inlaystabes oder Inlayrohres, in welches die
Streuzentren eingelagert sind, aus einem As-Pb-haltigen Silikatglas.
In diesem Fall können die Streuzentren gegenüber
der umgebenden Glasmatrix des Inlaystabs oder Inlayrohres einen
erhöhten Gehalt an Pb und/oder As aufweisen.
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Alternativ
besteht das Glas des Inlaystabes oder Inlayrohres, in welches die
Streuzentren eingelagert sind, bevorzugt aus einem Fluor-haltigen
Ca-Zn-Silikatglas. Dann können die Streuzentren gegenüber
der umgebenden Glasmatrix des Inlaystabs oder Inlayrohres einen
erhöhten Gehalt an Fluor aufweisen.
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Die
Konzentration der Streuzentren in dem zumindest einen Inlaystab
oder Inlayrohr beträgt bevorzugt zwischen 1% und 80%, besonders
bevorzugt zwischen 10% und 50%.
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Zum
Herstellen der erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser wird zunächst zumindest eine zuvor beschriebene
Preform als Zwischenprodukt hergestellt. Dazu wird ein Kernstab
aus einem Glas mit dem Brechungsindex n1 bereitgestellt,
um den Kernstab herum wird zumindest ein Inlaystab oder Inlayrohr
aus einem Glas mit dem Brechungsindex n3 parallel
zu der Kernstabachse angeordnet. In das Glas des Inlaystabes und/oder
der Inlaystäbe und/oder der Inlayrohre sind die zuvor beschriebenen
Streuzentren eingelagert. Um Kernstab und Inlaystäbe oder
Inlayroht herum wird daraufhin ein Hüllrohr aus einem Glas
mit dem Berechungsindex n2 angeordnet, so
dass sich der Kernstab und der Inlaystab und/oder die Inlaystäbe
und/oder das Inlayrohr innerhalb des Hüllrohres befinden.
Es ist allerdings auch möglich, den oder die Inlaystäbe
oder ein Inlayrohr nach der Anordnung von Kernstab und Inlaystab
oder Inlayrohr in dem Zwischenraum zwischen Kernstab und Hüllrohr
anzuordnen. Die so erhaltene Preform wird anschließend
in einem Heizaggregat befestigt, in diesem erwärmt und
in einer dem Fachmann bekannten Weise zu einer Glasfaser ausgezogen.
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Während
des Faserzugs verschmelzen der Kern, und der jeweilige Inlaystab
oder das Inlayrohr an der Grenzfläche zwischen Kern und
Inlaystab bzw. Inlayrohr. Bei der Verwendung zumindest eines Inlaystabes wird
dieser dabei auch umgeformt, d. h. falls er in der Preform einen
runden Durchmesser aufwies, bildet er nach dem Faserzug einen flachen,
leicht gewölbten Bereich auf der Kernumfangsfläche.
Sind in diesem Bereich die Streuzentren eingelagert, wird so ein
entlang der Faserachse ausgedehnter Bereich mit lichtstreuenden
Eigenschaften erzeugt. Die Streuzentren werden auf diese Weise sozusagen
auf bestimmten Bereichen der Kernumfangsfläche verteilt.
Verschmelzen mehrere Inlaystäbe miteinander, ist es möglich,
dass der Bereich mit den eingelagerten Streuzentren den Kern der
Faser vollumfänglich, d. h. auf seiner gesamten Umfangsfläche,
umschließt. Diese Struktur ist selbstverständlich
bevorzugt wiederum von dem Mantel vollumfänglich umschlossen.
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Die
Temperatur, bei welcher der Faserzug erfolgt, wird Ziehtemperatur
genannt und liegt oberhalb der Erweichungstemperatur des Glases,
aus welchem das Hüllrohr besteht. Üblicherweise
werden für den Kern Gläser verwendet, welche eine
niedrigere Erweichungstemperatur aufweisen als das Glas des Hüllrohres,
damit während der Erwärmung im Heizaggregat auch
im Kernstab eine Temperatur erreicht wird, welche oberhalb der Erweichungstemperatur
des Glases des Kernstabs liegt. Allerdings sind auch Heizverfahren
bekannt, welche es ermöglichen, dass die Erweichungstemperatur
des Kernstabs oberhalb der des Hüllrohrs liegen kann. Bevorzugt
liegt die Ziehtemperatur auch über der Erweichungstemperatur
des höchstschmelzenden Glases, welches in der Preform Verwendung
findet. Über das Einstellen der Ziehtemperatur wird die
Viskosität des Glases während des Faserzugs so
beeinflusst, dass im Zusammenspiel mit der Ziehgeschwindigkeit eine Faser
der gewünschten Dicke erhalten werden kann.
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Um
die vorgenannten diskreten, sich entlang der Faserachse erstreckenden,
aber die Kernumfangsfläche nicht vollständig umschließenden
Bereiche aus Glas mit den eingelagerten Streuzentren zu erhalten, sieht
es ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäße
Verfahren vor, dass beim Ausziehen der Preform zumindest ein Inlaystab
mit dem Kernstab verschmilzt. Wird mehr als ein Inlaystab verwendet, werden
sie so angeordnet, dass sie nicht vollständig miteinander
verschmelzen können. Es ist allerdings auch möglich,
dass die Inlaystäbe so angeordnet werden, dass manche miteinander
verschmelzen, andere hingegen nicht. Auf diese Weise können
unterschiedlich breite diskrete Bereiche aus dem Material der Inlaystäbe
entlang der Faserachse erzeugt werden.
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Es
ist allerdings auch möglich, dass ein Streubereich erzeugt
werden soll, der den Kern entlang der Faserachse vollumfänglich
umschließt. Der Streubereich belegt dann sozusagen die
gesamte Kernumfangsfläche. Dies wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch erreicht, wenn eine Mehrzahl von Inlaystäben
verwendet und so in der Preform angeordnet wird, dass sie beim Ausziehen
der Preform sowohl mit dem Kernstab als auch miteinander verschmelzen.
Die Dicke des Streubereichs ist dabei durch Anzahl und Durchmesser
der Inlaystäbe einstellbar. Alternativ können
statt der Merhzahl der Inlaystäbe ein oder mehrere Inlayrohre
verwendet werden.
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Bevorzugt
wird beim Ausziehen der Faser aus der Preform an diese ein Unterdruck
angelegt, d. h. in den Zwischenräumen der Preform wird
ein Druck erzeugt, der niedriger ist als der Druck des die Preform
umgebenden Mediums. Dadurch wird beim Ziehprozeß das Anlegen
des Hüllrohrs bzw. des Mantels an den Kernstab bzw. den
Faserkern und/oder die Inlaystäbe bzw. das Inlayrohr unterstützt.
Dieser Verfahrensaspekt unterstützt beim Faserzug das Anlegen
des Mantels an die Bereiche mit lichtstreuenden Eigenschaften und/oder den
Kern und trägt somit dazu bei, in den ausgezogenen Fasern
unerwünschte Zwischenräume zu vermeiden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird für das Hüllrohr ein Glas verwendet,
dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient kleiner ist als der thermische
Ausdehnungskoeffizient des verwendeten Kernglases. Das Kernglas
ist das Glas, aus welchem der Kernstab und somit der Faserkern bestehen.
Wie zuvor beschrieben wird damit erreicht, dass der Mantel eine
Spannung auf den Faserkern und/oder den oder die Streubereiche ausübt,
so dass die resultierende Faser eine erhöhte Bruchfestigkeit
aufweist.
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Besonders
bevorzugt findet das erfindungsgemäße Verfahren
Anwendung in einer Vielfaserziehanlage. In einer Vielfaserziehanlage
werden aus einer Mehrzahl von Preformen gleichzeitig eine entsprechende Anzahl
von Fasern gezogen. Auf diese Weise lassen sich effizient Faserbündel
herstellen. Eine Vielfaserziehanlage ist beispielsweise in den deutschen
Patentschriften
DE
103 44 205 B4 und
DE
103 44 207 B3 ausführlich beschrieben. Im wesentlichen
werden dabei mehrere Preformen nebeneinander in einem Heizaggregat
einer Vielfaserziehanlage angeordnet und mehrere seitenemitierende
Stufenfasern gleichzeitig in einer Vielfaserziehanlage ausgezogen
werden, so dass ein Faserbündel erhalten wird, welches
seitenemittierende Stufenindexfasern enthält.
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Das
so erhaltene Faserbündel kann entweder weiterverarbeitet
oder mit weiteren Faserbündeln mit oder ohne seitenemittierende
Eigenschaften zu einem größeren Faserbündel
weiterverarbeitet werden. Zum Schutz des Faserbündels sieht
es eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, dass um das Faserbündel ein äußerer
Mantel aus einem transparenten und/oder transluzenten Kunststoff
extrudiert wird. Bevorzugt ist der verwendete Kunststoff flammfest.
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Alternativ
kann das Faserbündel mit Glasfasern umgeben werden, welche
einen äußeren nicht-brennbaren transparenten und/oder
transluzenten Mantel um das Faserbündel bilden. Dies kann
durch das Umschlingen mit anderen Glasfasern und/oder das Umlegen
mit einem Gewebe aus Glasfasern erfolgen.
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Bevorzugt
wird die erfindungsgemäße seitenemittierenden
Stufenindexfaser zusammen mit anderen Lichtleitern und/oder anderen
seitenemittierenden Stufenindexfasern in einem Faserbündel
verwendet, welches wie zuvor beschrieben von einem äußeren
transparenten und/oder transluzenten Mantel umgeben ist.
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Um
starre Faserbündel zu erzeugen, werden die Preformen nicht
wie im Falle der flexiblen Faserbündel zu Fasern mit Durchmessern
von typischerweise 50 μm bis 150 μm ausgezogen,
sondern zu Faserstäben von etwa 0,5 mm bis 1 mm Durchmesser.
Danach werden etwa 200 bis 10000 dieser Faserstäbe in ein
Mantelrohr dicht gepackt, dessen Durchmesser von etwa 10 mm bis
60 mm betragen kann, und zu einem starren Faserbündel mit
einem Durchmesser von etwa 0,5 mm bis 20 mm ausgezogen. Dieses Faserbündel
weist im wesentlichen die gleichen seitenemittierenden Eigenschaften
wie ein flexibles Faserbündel auf. Daraus ergeben sich
vor allem Einsatzmöglichkeiten bis typischerweise etwa
2 m Länge für exakt gerade Beleuchtungen. Durch
thermische Umformung, beispielsweise Biegen und/oder Pressen, können
aus den geraden Faserstäben zweidimensionale oder dreidimensionale
Objekte hergestellt werden. Diese können alle im folgenden
genannten Beleuchtungslösungen sein, aber auch Schriftzüge
o. ä.. Auch ist die Herstellung von flachen Faserstäben
oder allgemein von unrunden starren Faserstäben oder Platten
ist möglich. Sowohl Faserbündel aus Faserstäben
als auch aus flexiblen Fasern sind im Sinne der Erfindung von dem
Begriff Faserbündel umfasst.
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Ein
erfindungsgemäßes Faserbündel kann für
die akzentuierte Beleuchtung von Innenräumen und/oder Fassaden
in der Architektur verwendet werden. Bevorzugt werden dabei die
Faserbündel entlang von Konturen von Innenraumbestandteilen,
beispielsweise Durchgängen, Trägerelementen, Umrissen
von Gebäuden etc. angebracht und an geeignete Lichtquellen
angeschlossen. So ist es möglich, die Konturen eines Gebäudes
oder Gebäudeteile durch das Faserbündel mit seitenemittierenden
Fasern nachzustellen und eine linienförmige Lichtquelle
zu realisieren.
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Besonders
bevorzugt wird das Faserbündel beinhaltend die erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Fasern für die akzentuierte Beleuchtung
von Innenräumen von Fahrzeugen, insbesondere von Automobilen, Flugzeugen,
Schiffen und/oder Zügen eingesetzt. Dabei kann das Faserbündel
an beliebigen Stellen angebracht oder in Konturen dieser Innenräume
eingelegt werden. Wird Licht in das Faserbündel eingekoppelt,
erscheint dieses bevorzugt als leuchtendes Band oder leuchtende
Linie entlang dieser Konturen. Dadurch, dass das Faserbündel
so ausgestaltet werden kann, dass es nur flammfeste Stoffe beinhaltet,
kann es selbst sehr strenge Brandsicherheitsbestimmungen erfüllen.
Das macht es für den Einsatz in Fahrzeugen aller Art besonders
geeignet. In Automobilen kann ein bevorzugter Anbringungsort eines
erfindungsgemäßen Faserbündels beispielsweise
eine Türinnenverkleidung sein, in welcher die Kontur der
Vertiefungen der Türöffner, Armauflage, der Übergänge
im Verkleidungsmaterial etc. auf diese Weise hervorgehoben werden
können. Bei Flugzeugen und Schiffen bietet sich die Anbringung
entlang der Fensterbänder, Handgepäckfächer
etc. an. In Flugzeugen und Schiffen kann dass das erfindungsgemäße
Faserbündel vorteilhaft zur Markierung von Fluchtwegen
eingesetzt werden.
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Ebenso
bevorzugt ist die Verwendung des erfindungsgemäßen
Faserbündels als Teil von Möbeln, insbesondere
von Sitzmöbeln, Fahrzeugsitzen, Wohnlandschaften und/oder
Küchen. Wird das Faserbündel beispielsweise in
die Nähte von Sitzmöbeln wie Sessel, Sofas, Stühle
etc. eingearbeitet, können die Konturen dieser Möbel
bei Beleuchtung des Faserbündels als leuchtendes Band akzentuiert
werden. Bei der Integration in Regale, Schränke lassen
sich auf diese Weise ganze Wohnlandschaften mit gezielten Lichteffekten
gestalten.
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Insbesondere
im Automobilbau, werden zunehmend auch die Scheinwerfer dazu eingesetzt,
durch besondere Beleuchtungseinrichtungen einen Wiedererkennungswert
des Herstellers zu erzeugen. Daher weisen manche Automobilscheinwerfer
Standlichtringe auf, welche das Abblendlicht umgeben und bei eingeschaltetem
Licht als weitgehend homogen leuchtender Ring erscheinen. Andere
Hersteller setzen beispielsweise ein Band von LEDs in ihren Scheinwerfern
ein. Das erfindungsgemäße Faserbündel
wird bevorzugt in Scheinwerfern eingesetzt, insbesondere von Fahrzeugscheinwerfer
aller Art, besonders bevorzugt in Scheinwerfern von Automobilen.
Das erfindungsgemäße Faserbündel ermöglicht
es, beliebige bevorzugt homogen leuchtende Strukturen in Scheinwerfern
zu erzeugen. Aus verschiedenen Gründen finden LEDs auch
zunehmend Anwendungen in Automobilscheinwerfern. Gegenüber
in Bändern angeordneten LEDs hat diese erfindungsgemäße Verwendung
den Vorteil, dass wenige LEDs ausreichen, um die Beleuchtung herzustellen.
Darüber hinaus sind gegenüber einem Band aus LEDs
keine einzelnen Lichtpunkte sichtbar, was auch aus Designgründen
bevorzugt werden kann. Auch können ein oder mehrere LEDs
in die Stirnfläche des erfindungsgemäßen
Faserbündels eingekoppelt werden. Im Sinne der erfindungsgemäßen
Verwendung ist die Funktion als Positionslicht innerhalb von Scheinwerfern
umfasst, welches wiederum beispielsweise die Anwendungen als Standlicht und/oder
als Tagfahrlicht beinhalten.
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Eine
weitere bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen
Faserbündels ist die Konturbeleuchtung von Fahrzeugen,
insbesondere von Automobilen, Flugzeugen, Schiffen und/oder Zügen.
Diese Konturbeleuchtung kann gegebenenfalls bei den entsprechenden
Fahrzeugen die vorgeschriebenen Positionslichter ersetzen oder ergänzen
und so zur Verkehrssicherheit beitragen.
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Bevorzugt
ist auch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Faserbündels zur Beleuchtung von Landebahnen für
Luftfahrzeuge, beispielsweise Flugzeuge, Hubschrauber, Luftschiffe
etc.. Bisher werden Landebahnen durch eine Vielzahl von in einer
Reihe angeordneten Glühlampen oder Scheinwerfer beleuchtet.
Diese haben eine begrenzte Lebenszeit, weshalb in einer solchen
Reihe immer wieder die ausgefallenen Glühlampen und/oder
Scheinwerfer im laufenden Betrieb des Flughafens ersetzt werden
müssen. Wird das erfindungsgemäße Faserbündel
entlang der Landebahnen und/oder auch in deren Mitte angeordnet,
wird eine linienförmige leuchtende Struktur erzeugt, welche
die Lage der Landebahn bei Dunkelheit und/oder schlechten Sichtverhältnissen
markiert. Die Beleuchtungsquelle kann das Licht in die Faserbündel
an wenigen zentralen Stellen einkoppeln, die sich noch nicht einmal
in unmittelbarer Nähe der Landebahn befinden müssen.
Das erfindungsgemäße Faserbündel ist
weitestgehend wartungsfrei, so dass sich die Wartung dieser Landebahnbeleuchtung
auf die wenigen eingesetzten Lichtquellen beschränkt. Auf
diese Weise können beispielsweise die Start- und Landepisten
von Flughäfen markiert werden, aber auch die von Flugzeugträgern,
Hubschrauberlandeplätzen und anderen Luftfahrzeugen markiert
werden.
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Eine
andere bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen
Flächengebildes ist die Hintergrundbeleuchtung von Displays.
Displays können Anzeigeeinrichtungen aller Art sein, bevorzugt
aber Flachbildschirme, beispielsweise Computermonitore, Flachbildfernseher
und die Displays von Mobiltelefonen und PDAs (Personal Digital Assistants).
Bisher werden großformatige Displays, welche eine Hintergrundbeleuchtung
benötigen, von Leuchtstoffröhren beleuchtet, welche
am Rand des Displays oder aber hinter der Anzeigefläche des
Displays angeordnet sind. Eine möglichst homogene Ausleuchtung
der Anzeigefläche wird erwünscht, weshalb sich
zwischen Leuchtstoffröhren und Anzeigefläche üblicherweise
eine Diffusorplatte befindet, welche das von den Leuchtstoffröhren
emittierte Licht homogenisiert. In Diffusorplatten kann das Licht
auch seitlich eingekoppelt werden, beispielsweise wenn die Leuchtstoffröhren
am Rande des Displays angeordnet sind. Die Diffusorplatte wirkt
dann als Lichtleiter. Bei kleineres Displays, beispielsweise Displays
von Mobiltelefonen und/oder PDAs, wird üblicherweise Licht
von LEDs seitlich in die Diffusorplatte eingekoppelt. Bei größeren
Displays findet die LED-Beleuchtung bisher noch keine nennenswerte
Anwendung, obwohl sie kostengünstiger wäre als
die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren, weil damit bisher
noch keine ausreichend homogen beleuchtete Leichtfläche
realisiert werden konnte. Abhilfe können die erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Faserbündel schaffen. Werden sie in
geeigneten Strukturen hinter der Anzeigefläche verlegt,
je nach Bedarf hinter eine Diffusorplatte oder aber auch ohne, können
LEDs Licht in die Stirnflächen der Faserbündel
einkoppeln, so dass die oder das Faserbündel mit seitenemittierenden
Eigenschaften für die Hintergrundbeleuchtung des Displays
sorgt. Wird die Anordnung des Faserbündels mit dem Intensitätsverlauf
des seitlich emittierten Lichts abgeglichen, lässt sich
so kosteneffizient auch eine großflächige homogene
Hintergrundbeleuchtung für Displays erzielen.
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Alle
vorgenannten Anwendungen sind ebenso möglich mit einem
hierin beschriebenen Flächengebilde. Insbesondere kann
ein solches Flächengebilde auch als Teil der Sitzfläche
von Sitzmöbeln ausgeführt werden, aber auch von
Bekleidung und allen für Textilien bekannten Anwendungen.
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Die
Erfindung wird weiterhin anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
Es stellen dar:
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1a:
den Längsschnitt entlang der Faserachse einer nicht seitenemittierenden
Stufenindexfaser aus dem Stand der Technik.
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1b:
den Querschnitt einer nicht seitenemittierenden Stufenindexfaser
aus dem Stand der Technik.
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2a:
den Längsschnitt entlang der Faserachse einer erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser mit einem den Kern vollumfänglich
umschließenden Bereich aus einem Glas, in welches durch Phasentrennung
und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren eingelagert sind.
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2b:
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser mit einem den Kern vollumfänglich umschließenden
Bereich aus einem Glas, in welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung
erzeugte Streuzentren eingelagert sind.
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3a:
den Längsschnitt entlang der Faserachse einer erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser mit Bereichen aus Glas, in
welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren
eingelagert sind, die den Kern in Teilbereichen entlang der Faserachse
vollumfänglich umschließen.
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3b:
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser mit Bereichen aus Glas, in welches durch Phasentrennung
und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren eingelagert sind, die
den Kern in Teilbereichen entlang der Faserachse vollumfänglich
umschließen.
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4a:
den Längsschnitt entlang der Faserachse einer erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser mit diskreten Bereichen aus
Glas, in welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung erzeugte
Streuzentren eingelagert sind, und die sich auf einem Teilbereich
des Kernumfangs entlang der Faserachse erstrecken.
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4b:
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser mit diskreten Bereichen aus Glas, in welches durch
Phasentrennung und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren eingelagert
sind, und die sich auf einem Teilbereich des Kernumfangs entlang
der Faserachse erstrecken.
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5a:
den Längsschnitt entlang der Faserachse einer erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser mit diskreten Bereichen aus
Glas, in welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung erzeugte
Streuzentren eingelagert sind, und, die sich jeweils auf einem Teilbereich
des Kernumfangs auf Teilbereichen entlang der Faserachse erstrecken.
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5b:
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser mit diskreten Bereichen aus Glas, in welches durch
Phasentrennung und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren eingelagert
sind, und, die sich jeweils auf einem Teilbereich des Kernumfangs
auf Teilbereichen entlang der Faserachse erstrecken.
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6a:
eine erfindungsgemäße Preform zum Herstellen einer
seitenemittierenden Stufenindexfaser, beinhaltend Inlaystäbe
aus einem Glas, in welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung
erzeugte Streuzentren eingelagert sind.
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6b:
ein Faserbündel beinhaltend seitenemittierenden Stufenindexfasern.
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6c:
eine erfindungsgemäße Preform zum Herstellen einer
seitenemittierenden Stufenindexfaser, beinhaltend ein Inlayrohr
aus einem Glas, in welches durch Phasentrennung und/oder Entmischung
erzeugte Streuzentren eingelagert sind.
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7:
das Schema einer Vielfaserziehanlage.
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8:
einen Schnitt quer zur Faserachse durch ein erfindungsgemäßes
Flächengebilde, bei dem die seitenemittierenden Stufenindexfasern
zwischen einem Trägerelement und einem Stabilisierungselement
fixiert sind.
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9:
einen Schnitt quer zur Faserachse durch ein alternatives erfindungsgemäßes
Flächengebilde, bei dem die seitenemittierenden Stufenindexfasern
in einem Trägerelement eingelagert sind.
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10:
einen Schnitt quer zur Faserachse durch ein erfindungsgemäßes
Flächengebilde, bei dem die seitenemittierenden Stufenindexfasern
als Faserbündel auf einem Trägerelement fixiert
sind und das Gebilde in einem Gehäuse gekapselt ist.
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11:
ein Flächengebilde mit Maßnahmen zum Anschließen
von Lichtquellen
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12:
den schematischen Schnitt durch ein Display beinhaltend ein erfindungsgemäßes
Flächenelement zur Hintergrundbeleuchtung des Displays.
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13:
ein Flächengebilde entsprechend 11, jedoch
mit Maßnahmen zum Anschließen von Lichtquellen
an beidem Stirnflächen der seitenemittierenden Stufenindexfasern.
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14:
einen Flugzeuginnenraum mit Anwendungen von Faserbündeln
mit seitenemittierenden Eigenschaften.
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15a: einen Automobilscheinwerfer mit Faserbündeln
mit seitenemittierenden Eigenschaften.
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15b: einen weiteren Automobilscheinwerfer mit
Faserbündeln mit seitenemittierenden Eigenschaften.
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16:
ein Gebäude mit einer akzentuiert leuchtenden Spitze.
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17:
die Landebahn eines Flughafens mit leuchtender Landebahnmarkierung.
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18:
SEM/EDX-Aufnahmen von kugelförmigen Streupartikeln in einem
Pb-haltigen Glas
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19:
SEM/EDX-Aufnahmen von kugelförmigen Streupartikeln mit
inhomogener Größenverteilung in einem Pb-haltigen
Glas
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20:
Aufnahme eines Faserbündels beinhaltend seitenemittierende
Stufenindexfasern, deren Streuzentren durch eingelagert Pt-Partikel
erzeugt werden.
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21:
Aufnahme eines Faserbündels beinhaltend seitenemittierende
Stufenindexfasern, deren Streuzentren durch Phasentrennung und/oder
Entmischung erzeugt werden.
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22:
Messkurven der Helligkeitsverteilung erfindungsgemäßer
seitenemittierender Stufenindexfasern in Abhängigkeit der
Faserlänge.
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23:
Messkurven der Helligkeitsverteilung erfindungsgemäßer
seitenemittierender Stufenindexfasern in Abhängigkeit der
Faserlänge.
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Alle
Figuren sind schematisch, die Durchmesser ihrer Elemente sind nicht
maßstäblich und auch die Größenverhältnisse
aller Elemente untereinander können in den realen Gegenständen
von den Zeichnungen abweichen.
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1a zeigt
den Längsschnitt entlang der Faserachse (A) einer Stufenindexfaser
aus dem Stand der Technik. Diese Stufenindexfaser besteht aus einem
Kern (1) mit dem Brechungsindex n1.
Dieser ist vollumfänglich von dem Mantel (2) umschlossen,
welcher den Brechungsindex n2 aufweist.
Einfallendes Licht (4) wird in dem Kern (1) geleitet,
weil aufgrund des kleineren Brechungsindex n2 Totalreflektion
am Mantel (2) auftritt. Allerdings ist die Bedingung der
Totalreflektion nur bis zu einem Grenzwinkel des auf den Mantel
treffenden Lichts möglich, der von den Werten der Brechungsindices
von Kern und Mantel abhängig ist. Der Grenzwinkel βMin kann berechnet werden durch sin(βMin) = n2/n1, wobei βMinvon
einer Ebene senkrecht zur Faserachse gemessen wird.
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Die
Brechungsindices des Faserkerns und des ihn umgebenden Mantels sind
ebenso für den Akzeptanzwinkel αMax maßgeblich,
welcher gemessen von der Faserachse (A) den maximalen Winkel des
auf die Endfläche der Faser treffenden Lichts beschreibt,
welches in die Faser einkoppeln kann. Als Maß für
die Fähigkeit der Faser, schräg einfallendes Licht
einzukoppeln, ist die numerische Aperatur NA der
Faser gebräuchlich. Sie berechnet sich zu NA =
nsin(αMax) = (n1 2 – n2 2)1/2, wobei n den
Brechungsindex des Mediums repräsentiert, welches das Licht
vor dem Einkoppeln in die Faser durchläuft.
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1b zeigt
den Querschnitt der Faser aus 1a, d.
h. einen Schnitt quer zur Faserachse (A). Die in 1a und 1b dargestellten
Fasern weisen keine seitenemittierenden Eigenschaften auf, da sie
weder im Kern noch im Mantel Streuzentren enthalten.
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2a zeigt
eine erfindungsgemäße seitenemittierende Stufenindexfaser
in ihrem Längsschnitt entlang der Faserachse (A). Diese
Faser weist einen Bereich (3) aus einem Glas auf, in welches
durch Entmischung und/oder Phasentrennung erzeugte Streuzentren
eingelagert sind, der sich zwischen Kern (1) und Mantel
(2) der Faser befindet und den Kern (1) vollumfänglich
umschließt. In die Faser eingekoppeltes Licht (4)
wird durch die Streuzentren in diesem Bereich (3) nach
außen, d. h. radial aus der Faser ausgekoppelt, auch wenn
der Winkel βMin überschritten
wird. Ohne Vorliegen der Streuzentren (3) wäre
ansonsten die Bedingung der Totalreflektion erfüllt und
die Faser würde das Licht im wesentlichen im Kern (1)
leiten. Verantwortlich für die Auskopplung des Lichts (4)
ist die Streuung des Lichts (4) an den in dem Bereich (3)
eingelagerten Streuzentren. Weil das Material dieses Bereichs (3),
in dessen Matrix die Streuzentren eingelagert sind, bevorzugt den
gleichen Brechungsindex n1 wie das Material
des Kerns (1) aufweist, kann das Licht (4) von
dem Matrixmaterial weitgehend ungehindert zu den Streupartikeln
gelangen. Durch einzelne oder mehrfache Interaktion mit den Streuzentren
kann es durch die Streuzentren von seinem ursprünglichen
Einfallswinkel abgelenkt werden, so dass der Auftreffwinkel auf
den Mantel (2) so herabgesetzt wird, dass er kleiner als βMin ist und das Licht aus der Faser auskoppeln
kann. Ist der Winkel des Einfallens auf den Mantel (2)
größer als βMin, erfolgt
eine Rückreflektion in den Bereich (3) oder je
nach Auftreffen und/oder Interaktion mit den Streuzentren in den
Kern (1).
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Trifft
das Licht (4) auf seinem Weg durch den Bereich (3)
zufällig auf keine Streuzentren, trifft es auf den Mantel
(2) und verhält sich so, als ob kein Bereich mit
eingelagerten Streuzentren vorhanden wäre. Das bedeutet
in diesem Fall, dass falls der Winkel des Durchtretens durch den
Bereich (3) und damit der Winkel des Auftreffens auf den
Mantel (2) größer als βMin ist, das Licht von dem Mantel (2)
wieder in den Bereich (3) zurückreflektiert wird.
Das rückreflektierte Licht kann wie im Fall zuvor beschrieben
seinerseits wieder auf Streuzentren treffen, wodurch sich Strahlengänge
ergeben können, die letztendlich zu einer Auskopplung des Lichts
aus der Faser oder zu seiner Leitung im Kern (1) führen
können.
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Dass
in diesem Ausführungsbeispiel der Bereich (3)
den Kern vollumfänglich umschließt, ist anhand von 2b gut
ersichtlich, welche den Querschnitt der Faser nach 2a zeigt.
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In 3a ist
der Bereich (3) mit den eingelagerten Streuzentren so ausgestaltet,
dass sie alternierend Bereiche eingelagerte Streuzentren aufweisen,
die sich entlang der Faserachse (A) erstrecken und den Kern (1)
entsprechend dem Querschnitt nach 3b vollumfänglich
umschließen und sich mit Bereichen entlang der Faserachse
(A) abwechseln, in welche keine Streuzentren eingelagert sind. Trifft
das in dem Kern (1) geleitete Licht (4) auf Bereiche
mit eingelagerten Streuzentren (3), kann das Licht (4)
entsprechend den zuvor beschriebenen Mechanismen mit einer bestimmten
Wahrscheinlichkeit radial ausgekoppelt werden. Trifft in dem Kern
(1) geleitetes Licht (5) jedoch auf Bereiche ohne
eingelagerte Streuzentren, tritt es weitgehend ungehindert durch
diese Bereiche, weil sie wie bevorzugt den gleichen Brechungsindex
n1 wie der Kern (1) aufweisen und
können durch Totalreflektion am Mantel (2) in
der Faser geleitet werden. Durch das gezielte Einstellen des Intervalls
zwischen den Streubereichen (3) mit eingelagerten Streuzentren
und den Bereichen ohne eingelagerte Streuzentren kann die Menge
des ausgekoppelten Lichts eingestellt werden. Wie bereits beschrieben
sind allerdings auch andere Parameter für die Effizienz
der Auskopplung verantwortlich.
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4a zeigt
den Längsschnitt einer erfindungsgemäßen
Stufenindexfaser entlang der Faserachse (A), die diskrete Bereiche
(3) aus Glas aufweist, in welches durch Phasentrennung
und/oder Entmischung erzeugte Streuzentren eingelagert sind, und
die sich entlang der Faserachse (A) aber nur auf Teilbereichen des Kernumfangs
erstrecken. Dies wird insbesondere auch anhand des Querschnitts
nach 4b ersichtlich. Anders ausgedrückt sind
in diesem Fall nur Teilbereiche der Kernumfangsfläche mit
einem Bereich (3) bedeckt, in welchem Streuzentren vorliegen.
Daher wird in diesem Fall von diskreten Bereichen gesprochen, die
die das Licht auskoppelnde Funktion aufweisen. Wie zuvor beschrieben
wurde, werden diese diskreten Bereiche durch das Verschmelzen von
Inlaystäben mit einem Kernstab erzeugt, wobei die Inlaystäbe
aus einem Glas entstehen, in welchem die Streuzentren eingelagert
sind. Besonders bevorzugt entstehen die Streuzentren durch Phasentrennung
und/oder Entmischung des Glases selbst. Die in 4b dargestellte
Form ist rein schematisch zu verstehen. Der diskrete Bereich (3)
mit den eingelagerten Streuzentren kann wie auch immer geformt sein.
Im wesentlichen bestimmt der Verschmelzungsprozeß die tatsächliche
Form dieses diskreten Bereichs (3). Wie anhand von 2a beschrieben,
kann Licht (4) durch die diskreten Bereiche (3)
mit eingelagerten Streuzentren aus der Faser radial ausgekoppelt
werden.
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Analog
zu dem Ausführungsbeispiel nach 3a ist
es auch bei dem Vorliegen von diskreten Bereichen (3) eingelagerten
Streuzentren entsprechend 4a möglich,
dass die diskreten Bereiche (3) nur auf Teilstücken
ihrer Ausdehnung entlang der Faserachse (A) mit Streuzentren versehen
sind. Ein Längsschnitt entlang der Faserachse (A) einer
solchen Faser ist in 5a dargestellt, ein Querschnitt
in 5b.
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6a zeigt
eine Preform (10), welche zum Herstellen einer erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser mit den Kern vollumfänglich
umschließenden Bereichen mit eingelagerten Streuzentren
oder den Kern nur auf Teilbereichen des Kernumfangs umschließenden,
sich entlang der Faserachse (A) erstreckenden, diskreten Bereichen
mit eingelagerten Streuzentren geeignet ist. Sie ist somit als Vorprodukt
der erfindungsgemäßen seitenemittierenden Faser
und somit auch für ein erfindungsgemäßes
Faserbündel notwendig. Die Preform (10) beinhaltet
einen Kernstab (11), um den die Inlaystäbe (13)
angeordnet sind. Der Kernstab (11) und die Inlaystäbe
(13) sind von einem Hüllrohr (12) umgeben.
In den meisten Fällen werden Kernstab (11) und
Hüllrohr (12) koaxial zueinander ausgereichtet,
d. h. dass die Achse von Kernstab (11) und Hüllrohr (12)
im wesentlichen aufeinander liegen, und sich zwischen Kernstab (11)
und Hüllrohr (12) zumindest ein Inlaystab (13)
befindet. Die Achsen des oder der Inlaystäbe (13)
sind im Regelfall parallel zur Achse von Kernstab (11)
und Hüllrohr (12) ausgerichtet.
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In 6b ist
ein Faserbündel (23) dargestellt, welches eine
Vielzahl von seitenemittierenden Stufenindexfasern (22)
enthält. In der vorliegenden Form ist es von einem äußeren
Mantel (24) umgeben, welcher das Bündel vor mechanischen
Belastungen schützt und welcher wie beschrieben aus Kunststoffen
und/oder Glasfasern bestehen kann.
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Der
Kernstab besteht aus einem Glas mit dem Brechungsindex n1 und das Hüllrohr aus einem Glas mit
dem Brechungsindex n2. Die Inlaystäbe
bestehen aus einem Glas mit dem Brechungsindex n3,
in das die Streuzentren eingelagert sind. Es wird bevorzugt, wenn
der Brechungsindex n3 des Glases der Inlaystäbe
(13) größer ist als der Brechungsindex
n2 des Mantels. Besonders bevorzugt ist
der Brechungsindex n3 des Glases der Inlaystäbe
(13) genauso groß oder größer
als der Brechungsindex n1 des Kerns, weil
somit das in dem Kern geführte Licht effizient in den Bereich
gelangen kann, in dem die Streuzentren vorliegen und somit eine hohe
Effizienz der seitlichen Auskopplung des Lichts aus der Faser erfolgen
kann. Ganz besonders bevorzugt sind beide Bedingungen miteinander
verknüpft, so dass in diesem Fall gilt n1 ≤ n3 > n2, wobei dann insbesondere bevorzugt n1 > n2 gilt.
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Um
eine unter mechanischer Spannung stehende Faser zu erhalten, wird
das Glas des Hüllrohres (12) wie beschrieben bevorzugt
so gewählt, dass seine thermische Ausdehnung kleiner als
die des Glases des Kernstabes (11) ist.
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Beim
Ausziehen der Preform (10) wird aus dem Kernstab (11)
der Faserkern (1) und aus dem Hüllrohr (12)
der Mantel (2). Die Inlaystäbe (13) mit
den eingelagerten Streuzentren verschmelzen beim Faserziehen mit
dem Kernstab (11) und dem Hüllrohr (12)
und werden zu den Bereichen (3), in denen die Streuzentren
eingelagert sind. Es ist ebenfalls möglich, dass die Inlaystäbe
(13) dabei auch miteinander verschmelzen. Erfolgt eine
entsprechend starke Verschmelzung und/oder sind hinreichend viele
Inlaystäbe (13) in der Preform (10) enthalten,
können die Inlaystäbe (13) während
des Faserziehens einen Bereich (3) mit eingelagerten Streuzentren
bilden, der den Faserkern (1) entsprechend den 2a bis 3b vollumfänglich
umschließt. Ist die Verschmelzung der Inlaystäbe
(13) untereinander unvollständig, entstehen die
diskreten Bereich (3) mit eingelagerten Streuzentren entsprechend
den 4a bis 5b.
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6c zeigt
eine eine erfindungsgemäße Preform (10)
zum Herstellen einer seiten-emittierenden Stufenindexfaser, beinhaltend
ein Inlayrohr (131) aus einem Glas, in welches Streuzentren
eingelagert sind, die bevorzugt durch Phasentrennung und/oder Entmischung
erzeugt wurden. Die Preform (10) beinhaltet ebenfalls einen
Kernstab (11), um den das Inlayrohr (131) angeordnet
ist. Der Kernstab (11) und das Inlayrohr (131) sind
ihrerseits von einem Hüllrohr (12) umgeben. In
den meisten Fällen werden Kernstab (11), Inlayrohr
(131) und Hüllrohr (12) koaxial zueinander
ausgereichtet, d. h. dass die Achse von Kernstab (11),
Inlayrohr (131) und Hüllrohr (12) im
wesentlichen aufeinander liegen, und sich zwischen Kernstab (11)
und Hüllrohr (12) das Inlayrohr (131)
befindet.
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Der
Kernstab (11) besteht aus einem Glas mit dem Brechungsindex
n1 und das Hüllrohr (12)
aus einem Glas mit dem Brechungsindex n2.
Die Inlayrohre (131) bestehen aus einem Glas mit dem Brechungsindex
n3, in das die Streuzentren eingelagert
sind. Es wird bevorzugt, dass die Brechungsindices n1,
n2 und n3 die anhand
der 6a beschriebenen Relationen erfüllen.
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7 zeigt
das gleichzeitige Faserziehen von Fasern (22) aus mehreren
Preformen (10) in einer Vielfaserziehanlage. Die Preformen
(10) werden in ein Heizaggregat (20) eingebracht.
Zumindest der untere Bereich der Preformen (10) wird Ziehtemperatur
gebracht. Üblicherweise beinhaltet das Heizaggregat (20)
mehrere Heizbuchsen, wobei jeder Preform (10) eine Heizbuchse
zugeordnet ist. In der Heizbuchse sind üblicherweise die
Mittel zum Aufheizen der Preform (10) enthalten. Mehrere
Fasern (22) werden gemäß der Zeichnung gleichzeitig
gezogen, über eine Umlenkrolle (21) umgelenkt
und auf einer Aufwickelspule aufgewickelt. Auf der Aufwickelspule
befindet sich ein Faserbündel (23), das in diesem
Fall nicht von einem äußeren Mantel umgeben ist.
Die Anzahl der Fasern in dem Faserbündel entspricht der
Anzahl der gleichzeitig gezogenen Fasern (22).
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8 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines Flächengebildes gemäß der
Erfindung als Schnitt quer zur Faserbündelachse (A). Die
einzelnen seitenemittierenden Stufenindexfasern (22) sind
hier als Monolage auf ein transparentes Trägerelement (71)
aufgeklebt und somit mit diesem fixiert. Das durch die seitenemittierenden
Stufenindexfasern (22) emittierte Licht (4) tritt
durch das Trägerelement (71) und wird von dort
bevorzugt in alle möglichen Raumrichtungen abgestrahlt.
Die den Stufenindexfasern abgewandte Oberfläche des Trägerelements
(71) wirkt somit als bevorzugt homogen leuchtende Abstrahlfläche.
Rückseitig ist ein Stabilisierungselement (72)
mit den seitenemittierenden Stufenindexfasern verbunden, so dass
die diese mit dem Trägerelement (71) und dem Stabilisierungselement
(72) eine Sandwich-Struktur ausbilden. Als Stabilisierungselement
(72) kann beispielsweise eine Aluminiumfolie verwendet
werden, deren Fixierung kann auf einfache Weise durch verkleben
erfolgen.
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In 9 ist
eine Variante dargestellt, bei der die vorwiegend parallel ausgerichteten
seitenemittierenden Stufenindexfasern (22) von einem transparenten
Kunststoff umspritzt sind, welcher auf diese Weise das Trägerelement
(71) bildet. Dies kann abschnittsweise als Spritzgießprozess
oder quasi endlos als Extrusionsprozess geschehen. Das von den Stufenindexfasern
emittierte Licht (4) kann dabei bevorzugt von beiden Oberflächen
des Flächengebildes abstrahlen. Es ist aber ebenso möglich,
dass eine Oberfläche des Flächengebildes mit einer
reflektierenden Schicht versehen wird, so dass nur die Lichtabstrahlung
in eine Richtung erfolgen kann, deren Intensität aber erhöht
wird.
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In 10 liegen
die seitenemittierenden Stufenindexfasern zumindest als Bestandteil
von zueinander beabstandeten Faserbündeln (23)
vor, in welchen eine Vielzahl von seitenemittierenden Stufenindexfasern (22)
enthalten sind. Dabei sind in diesem Beispiel die Faserbündel
(23) auf einem Trägerelement (71) mit
einer reflektiven Deckschicht fixiert. Die ganze Anordnung ist bevorzugt
eingekapselt. Das von den Faserbündeln (23) emittierte
Licht (4) tritt in diesem Fall durch die Verkapselung (75).
Diese kann aus einem transparenten Kunststoff bestehen. Andere Materialien
sind allerdings ebenso möglich, so dass eine hermetische
Verkapselung des Flächengebildes ermöglicht wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass bei
dieser Verkapselungslösung anstatt der Faserbündel
(23) auch seitenemittierende Stufenindexfasern (22)
auf dem Trägerelement (71) fixiert werden.
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11 zeigt
ein Flächengebilde, bei dem die seitenemittierenden Stufenindexfasern
(22) und/oder Faserbündel (23) beinhaltend
die seitenemittierenden Stufenindexfasern vorwiegend parallel angeordnet
sind. Dabei können die Stufenindexfasern (22)
und/oder die Faserbündel (23) miteinander fixiert
sein und/oder mit nicht abgebildeten Trägerelementen (71)
und/oder Stabilisierungselementen (72) verbunden sein.
Eine Lichtquelle (81) kann in die Stirnfläche
der erfindungsgemäßen Stufenindexfasern (22)
und/oder die Faserbündel (23) eingekoppelt werden.
Dazu sind die Stufenindexfasern (22) und/oder die Faserbündel
(23) mittels der Lichtleiterbündelung (83)
zusammengefasst, so dass die flächige Anordnung zu einer
Einkoppelfläche (82) umgebildet wird. In der Einkoppelfläche
(82) sind die Stirnflächen der Stufenindexfasern
(22) bevorzugt möglichst dicht zusammengefasst.
Wird Licht von der Lichtquelle (81) über die Einkoppelfläche
(82) in die Stufenindexfasern (22) und/oder die
Faserbündel (23) und damit in das Flächengebilde
eingekoppelt, kann durch die parallel angeordneten Stufenindexfasern
(22) und/oder Faserbündel (23) seitlich
ausgekoppelt und von der Fläche emittiert werden.
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Entsprechend 13 kann
das Flächengebilde auch zwei Einkoppelflächen
(81, 82) aufweisen, so dass in das Faserbündel
(23) und/oder die seitenemittierenden Stufenindexfasern
(22) von beiden Stirnflächen Licht eingekoppelt
werden kann. Je nach Art der Anordnung der Faserbündel
(23) und/oder der seitenemittierenden Stufenindexfasern
(22) ist aber auch eine höhere Anzahl von Einkoppelflächen
(81, 82) möglich.
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12 stellt
den schematischen Schnitt durch ein Display beinhaltend ein erfindungsgemäßes
Flächenelement zur Hintergrundbeleuchtung des Displays
dar. Hierbei wird eine Anzeige-Einheit (91) mittels mehrerer
beabstandeter, parallel zueinander angeordneten Lichtleiterbündeln
(23) mit jeweils einer Vielzahl von seitenemittierenden
Stufenindexfasern (22) hinterleuchtet. Das Faserbündel
(23) ist auf einem Trägerelement (72)
fixiert, das bevorzugt auf der dem Faserbündel (23)
zugewandten Seite verspiegelt ist. Die Anzeige-Einheit (91)
kann beispielsweise eine TFT-Einheit mit den beiden Polarisationsplatten
und den Flüssigkristallen dazwischen sein. Das von dem
Faserbündel (23) emittierte Licht (4)
tritt durch die TFT-Einheit hindurch. Besonders bevorzugt werden
in diesem Anwendungsbeispiel LEDs als Lichtquelle (81)
verwendet.
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In 14 ist
der Innenraum eines Flugzeuges dargestellt, beispielsweise die Kabine
eines Passagierflugzeugs. Faserbündel beinhaltend die erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Fasern können vielfältige Anwendungen
in Flugzeugkabinen finden. Wenn die äußeren Mäntel
der Faserbündel aus Materialien gebildet werden, die Flammfest
sind, erfüllen die Faserbündel, die ansonsten
Glas enthalten, die Zulassungsbestimmungen der für die
Zulassung von Passagierflugzeugen zuständigen Behörden
und die anwendbaren Herstelleranforderungen. In 14 sind
die seitenemittierenden Faserbündel mitunter als breite
Bänder dargestellt. Diese Darstellung muß nicht
Maßstabsgerecht sein. Üblicherweise werden die
Faserbündel als schmaler Faserstrang verwendet, der als
leuchtende Linie erscheint.
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Ein
solches Leuchtband kann als Konturbeleuchtung (30) entlang
der Fenster der Flugzeugkabine, der Fächer der Handgepäckaufbewahrung
oder entlang von Innenraumteilern angebracht sein. Generell ist
jede Form von Konturbeleuchtung innerhalb der Flugzeugkabine möglich.
In dem Boden der Flugzeugkabine kann das seitenemittierende Faserbündel
zur Markierung der Wege (31) innerhalb des Flugzeugs angebracht
werden. Besonders vorteilhaft ist diese Wegemarkierung (31)
zur Markierung der Wege zu den Notausstiegen. Ebenso ist es möglich,
die seitenemittierenden Faserbündel als Konturbeleuchtung
für Sitze (33) zu verwenden. Neben dem dekorativen
Effekt hat diese Anwendung den Vorteil, dass zur Einstellung von
Nachtverhältnissen in der Kabine, die für die
Passagiere zum Unterstützen von Schlafphasen eingesetzt
werden, das Umgebungslicht reduziert werden kann, aber die Passagiere
ihre Sitzplätze immer noch auffinden können. Man hat
erkannt, dass gerade auf Langstreckenflügen das Einlegen
von Schlafphasen die Reise für die Passagiere stressfreier
macht. Daher wird immer mehr Wert auf eine geeignete Nachtausstattung
von Flugzeuginnenkabinen gelegt.
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Werden
die seitenemittierenden Lichtleitfasern in Form eines Flächengebildes
verwendet, beispielsweise indem sie mit Textilfasern verwoben werden,
können sie in das Gewebe der Sitzbezüge integriert
werden. Dann ist es mit den Fasern nicht nur möglich, Konturbeleuchtungen
zu realisieren, sondern auch Flächen wie Teile der Oberfläche
der Sitze (32) leuchtend zu gestalten.
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15a zeigt einen Automobilscheinwerfer (40),
in den seitenemittierende Faserbündel Beleuchtungsaufgaben übernehmen.
In diesem Beispiel umschließen sie als Ring (41)
Abblendlicht (42) und/oder Fernlicht (42). Die
seitenemittierenden Faserbündel können so innerhalb
des Scheinwerfers (40) als Standlicht und/oder Tagfahrlicht
eingesetzt werden.
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In 15b ist ebenfalls ein Automobilscheinwerfer (40)
dargestellt, in welchem das seitenemittierende Faserbündel
(45) als Strang unterhalb der Hauptscheinwerfer (42)
angeordnet ist. Auch in diesem Beispiel kann es neben dekorativen
Funktionen die Aufgaben als Stand- und/oder Tagfahrlicht realisieren.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Faserbündels
(41, 45) in Automobilscheinwerfern (40)
ist vorteilhaft, da das Faserbündel (41, 45)
zumindest überwiegend aus Glas besteht und somit Beständig
gegenüber Hitze und Verwitterung ist, die durch das Einwirken
von aggressiven Substanzen verstärkt werden kann. Das erfindungsgemäße
Faserbündel aus Glas ist gegenüber Verwitterung
und Hitzebelastung unempfindlicher als seitenemittierende Faserbündel
aus Kunststoffen. Außerdem können sehr viel höhere
Lichtleistungen in Faserbündel aus Glas eingekoppelt werden,
als es in Faserbündel aus Kunststoff möglich ist.
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Ebenso
eignen sich insbesondere LEDs zur Einkopplung in seitenemittierende
Faserbündel besonders gut, da ihre im Vergleich zu Glühlampen
oder Gasentladungslampen geringe Abstrahlfläche eine effiziente
Einkopplung ohne eine grußvolumige Optik ermöglicht.
So lassen sich in einem Automobilscheinwerfer u. a. Kosten, Gewicht
und Platz sparen. Gegenüber dem Anbringen von bandförmig
angeordneten LEDs hat die Verwendung eines seitenemittierenden Faserbündels
(41, 45) in Automobilscheinwerfern (40)
den Vorteil, dass das Licht homogen ausgestrahlt wird, so dass nicht
der ästhetisch unschöne Eindruck einzelner Leuchtpunkte
entsteht, andere Verkehrsteilnehmer nicht durch eine Vielzahl von
Leuchtpunkten irritiert werden, der Leuchteffekt weitgehend winkelunabhängig
ist und die Anzahl von LEDs verringert wird und dadurch Energie beim
Gebrauch des Scheinwerfers eingespart werden kann, was wiederum
den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs und somit seine CO2-Emissionen senken kann.
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16 zeigt
die Konturbeleuchtung (51) von Teilen eines Gebäudes
(50). Im vorliegenden Beispiel ist das Gebäude
ein Hochhaus, wobei die Umrisse der Kuppel für den Betrachter
durch die dort angebrachten seitenemittierenden Faserbündel
als leuchtend erscheinen.
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Anhand 17 ist
die Anwendung der erfindungsgemäßen Faserbündel
mit seitenemittierenden Eigenschaften als Markierung von Landebahnen
von Luftfahrzeugen (60) dargestellt. Sowohl die seitlichen
Markierungen (61) als auch ein Mittelstreifen (62)
lassen sich wie zuvor beschrieben vorteilhaft mittels der erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfasern realisieren.
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18 zeigt
eine SEM/EDX-Aufnahme eines Glases, das bevorzugt für Inlaystäbe
(13) und/oder Inlayrohre (131) verwendet werden
kann. SEM steht wie dem Fachmann allgemein bekannt als Abkürzung
von Scanning Electron Microscope, auf deutsch Rasterelektronenmikroskop.
Dessen Funktionsprinzip beruht darauf, dann ein dünner
Elektronenstrahl über das Objekt gerastert wird. Dabei
werden die aus dem Objekt wieder austretende oder rückgestreute
Elektronen, oder auch andere Signale, synchron detektiert. Der registrierte Strom
bestimmt den Intensitätswert des zugeordneten Bildpunktes.
EDX steht für energiedispersives Röntgenanalyse-Verfahren,
welches dem Fachmann ebenfalls wohlbekannt ist. Dieses Verfahren
ist besonders für chemische Analysen an Oberflächen
im μm-Bereich geeignet.
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Das
gesamte in 18 gezeigte Bild zeigt einen
etwa 7 μm breiten Bereich der Glasprobe. Im vorliegenden
Fall wurde ein Na-Al-K-As-Pb-Silikatglas und somit ein Pb-haltiges
Glas mit dieser Methode untersucht. Die kreisförmigen hellen
Flecken zeigen die in das Glas eingelagerten Streuzentren, welche
hier eine annähernd gleiche Größenverteilung
aufweisen und in Realität kugelförmig sind. Ihr
Durchmesser beträgt etwa 100 nm bis 600 nm. Die Auswertung
der EDX-Spektren hat ergeben, dass die kugelförmigen Streuzentren
qualitativ die gleiche Zusammensetzung wie das sie umgebende Na-Al-K-As-Pb-Silikatglas
haben, aber erheblich höhere Gehalte an As und Pb aufweisen.
Daher ist davon auszugehen, dass es sich bei den Streuzentren um Entmischungsprodukte
handelt. Diese liegen in dem Glas schon vor dem Faserzug vor, weshalb
dieses Glas weißlich opac erscheint.
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In 19 ist
ebenfalls eine SEM/EDX-Aufnahme eines anderen Na-Al-K-As-Pb-Silikatglases
mit dem gleichen Maßstab wie in 18 dargestellt.
Hier ist auffällig, dass Streuzentren mit zwei verschiedenen
Größenklassen vorliegen, die miteinander vermischt
sind. Auch hier ist aufgrund der EDX-Spektren davon auszugehen,
dass diese Streupartikel einen erhöhten Gehalt an As und
Pb aufweisen und als Entmischungsprodukt der sie umgebenden Glasmatrix
entstanden sind.
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20 zeigt
eine fotografische Aufnahme eines Faserbündels beinhaltend
seitenemittierende Stufenindexfasern, deren Streuzentren durch eingelagert
Pt-Partikel erzeugt werden. Solche seitenemittierenden Stufenindexfasern
sind Gegenstand der Deutschen Patentanmeldungen
DE 10 2008 009 139 und
DE 10 2008 009 137 der
gleichen Anmelderin (beide zum Zeitpunkt dieser Anmeldung noch nicht
veröffentlicht).
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Wie
anhand der 20 zu sehen ist zeigt eine solche
Faser zwar eine effiziente seitliche Auskopplung mit recht gleichmäßigem
Helligkeitsverlauf über die dargestellte Faserbündellänge,
aber auch einzelne stark leuchtende Lichtpunkte.
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Diese
stark leuchtenden Lichtpunkte sind mitunter unerwünscht,
wenn ein homogen leuchtender Streifen erzeugt werden soll.
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In 21 ist
dahingegen die fotografische Aufnahme eines erfindungsgemäßen
Faserbündels (23) beinhaltend erfindungsgemäße
seitenemittierende Stufenindexfasern (22) dargestellt,
deren Streuzentren wie beschrieben durch Phasentrennung und/oder
Entmischung erzeugt wurden. Im Vergleich zu 20 fällt
auf, dass das gezeigte erfindungsgemäße Faserbündel
einen sehr gleichmäßigen Helligkeitsverlauf über
die Faserbündellänge aufweist und noch dazu sehr
homogen leuchtet, d. h. es sind keine einzelnen hell leuchtenden Lichtpunkte
zu sehen, so dass das Faserbündel (23) wie ein
homogen leuchtender Streifen erscheint.
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22 zeigt
die gemessenen Helligkeiten der Seitenemission von erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfasern (90, 91)
gegen die den Abstand von der Stirnfläche der Faser aufgetragen.
Die Kurve (92) repräsentiert eine seitenemittierende
Stufenindexfaser, bei der die Streuzentren durch Zugabe von Pt-Partikeln,
aber nicht durch Entmischung und/oder Phasentrennung erzeugt wurden.
Die Messung der Helligkeit in Abhängigkeit des Abstands
ergibt das Helligkeitsverteilungsprofil der seitenemittierenden
Faser. Möglichst große Helligkeiten über
einen möglichst großen Abstand sind für
die meisten Anwendungen erwünscht. Die Helligkeitswerte
in der 22 sind in willkürlichen
Einheiten angegeben. Kurve (91) zeigt das Helligkeitsverteilungsprofil
einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden Stufenindexfaser,
die aus einer Preform mit 3 Inlaystäben mit einem Durchmesser
von 300 μm ausgezogen wurden, wobei die Inlaystäbe
aus einem Glas bestanden, in das durch Phasentrennung und/oder Entmischung
entstandenen Streupartikel eingelagert sind. Im Unterschied dazu
zeigt Kurve (91) eine erfindungsgemäße
seitenemittierenden Stufenindexfaser, bei der die Preform aus den
gleichen Inlaystäben wie bei Kurve (90) bestand,
aber nur 2 Inlaystäbe verwendet wurden. Wie man erkennen
kann, sind die Helligkeiten und somit die Auskoppeleffizienz der
erfindungsgemäßen seitenemittierenden Stufenindexfasern
(90, 91) signifikant unterschiedlich. Eine größere
Zahl von Inlaystäben führt zu einer stärkeren
Auskopplung, wobei das Helligkeitsprofil im Abstand zur Lichtquelle
aber auch im Verhältnis zur Eingangsintensität
schneller abnimmt. Durch die Zahl der Inlaystäbe kann die
Effizienz der Auskopplung somit auf einfache Weise skaliert werden.
-
Die
seitenemittierende Stufenindexfaser, die für Kurve (92)
vermessen wurde, wurde aus einer Preform mit 30 Inlaystäben
hergestellt, wobei die Streuzentren in den Inlaystäben
durch Pt-Partikel mit einer Durchmesser-Größenverteilung
von 150 nm bis 450 nm repräsentiert werden. Der Vergleich
der Kurven (90) und (91) mit Streuzentren, die
durch Phasentrennung und/oder Entmischung entstanden sind, zu Kurve
(93) mit Streuzentren, die durch Pt-Partikel repräsentiert
werden, zeigt, dass mit Hilfe der Kurven (90) und (91)
zugrundegelegten Inlaystäbe mit weniger Material und erheblich
weniger Kosten eine im Fall der Kurve (90) eine höhere
Auskoppeleffizienz erzielt werden kann, als durch die Inlaystäbe,
welche der Kurve (92) zugrunde liegen. Allerdings ist die
relative Abnahme der Intensität bei Kurve (92)
deutlich geringer als bei den Kurven (90) und (91).
-
Somit
ist ersichtlich, dass sowohl durch die Wahl der Anzahl der Inlaystäbe
und somit über die Menge von Streuzentren in der Faser
als auch über die Wahl der Streuzentren selbst die Effizienz
der Auskopplung entsprechend der jeweiligen Anforderung eingestellt
werden kann. Insbesondere ist es auch möglich, in einer Preform
verschiedene Inlaystäbe mit verschiedenen Streuzentren
zu mischen als auch Inlaystäbe zu verwenden, die beispielsweise
Streuzentren aus Pt-Partikeln und Streuzentren enthalten, die durch
Phasentrennung und/oder Entmischung gebildet werden.
-
In 23 ist
wiederum wie bei 22 die gemessenen Helligkeiten
der Seitenemission einer erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfaser (95) gegen die den Abstand von der Stirnfläche
der Faser aufgetragen, allerdings im Unterschied zu 22 mit
beidseitiger Einkopplung. Die Helligkeitswerte in der 23 sind
ebenfalls in willkürlichen Einheiten angegeben. Die Kurve
(95) repräsentiert die gleiche seitenemittierende
Stufenindexfaser wie die bzgl. Kurve (90) beschriebene,
Kurve 96 eine seitenemittierende Stufenindexfaser wie die
bzgl. Kurve (93) beschriebene. Wie im Vergleich der 22 und 23 leicht
zu erkennen ist, erhöht eine beidseitige Einkopplung die
Intensität gerade im Mittelteil der Faser, weshalb eine
beidseitige Einkopplung bei vielen Anwendungen bevorzugt wird.
-
Kurve
(95) zeigt durchweg höhere Intensitäten
als Kurve (96), allerdings ist der Helligkeitsabfall bei Kurve
(96) stärker ausgeprägt. Auch bei beidseitiger
Einkopplung sind die zuvor beschriebenen Möglichkeiten zur
Skalierung des Seitenemissionseffekts selbstverständlich
möglich.
-
Zum
Erzeugen einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
seitenemittierenden Stufenindexfaser wurde ein Kernstab (11)
mit feuerpolierter Oberfläche zusammen mit Inlaystäben
(13) und einem Hüllrohr gemäß dem
beschriebenen Verfahren zu einer Faser ausgezogen. Der Kernstab
wies einen Durchmesser von 30 mm auf. Das Hüllrohr (12)
hatte einen Außendurchmesser von 35 mm und einen Innendurchmesser
von 33,5 mm. In das an einem Ende zugeschmolzene Hüllrohr
(12) wurde der Kernstab (11) eingesteckt und in
den dazwischenliegenden Spalt wurden 1 bis 30 Inlaystäbe
(13) aus einem As-Pb-haltigen Silikatglas angeordnet, in
das Streuzentren eingelgagert sind, die einen erhöhten
Gehalt an Pb enthielten und die durch Phasentrennung und/oder Entmischung
erzeugt wurden. Ein solches Glas kann als Farbglas kommerziell von
verschiedenen Herstellern bezogen werden. Der erhältliche
Glasstab mit einem Durchmesser von einigen Millimetern wurde für
die Herstellung zu einer typischen Dicke von zwischen etwa 100 μm
und 1 mm ausgezogen.
-
Das
geschlossene Ende der so entstandenen Preform (10) wurde
unter Anlegen eines Unterdrucks am offenen Ende der Preform zwischen
Kernstab (11) und Hüllrohr (12) in das
Heizaggregat (20) einer bekannten Ziehanlage eingefahren
und bis zur Ziehtemperatur erhitzt. Nach Erweichen des Endes der
Preform (10) wurde dieses nach unten aus dem Heizaggregat
(20) gezogen und somit zu einer Faser verjüngt.
Durch diesen Prozeß wurden die Inlaystäbe (13)
so stark erweicht, dass sie sich verformten und schließlich
einen Streubereich (3) zwischen Kern (1) und Mantel
(2) der Faser (22) bildeten. Durch Nachführen
der Preform (10) in dem Heizaggregat (20) war
ein kontinuierlicher Faserziehprozeß möglich,
dessen Ergebnis eine seitenemittierende Stufenindexfaser mit einem
Durchmesser von 5 μm bis 300 μm und einer Länge
von mehreren Kilometern war.
-
Vorteilhaft
können als Materialien für den Kernstab (
11)
und somit für den Kern (
1) Gläser mit
den im Folgenden genannten Zusammensetzungen eingesetzt werden. Kernglas
Variante 1 mit Brechungsindex n
1 von 1,65
bis 1,75, beinhaltend (in Mol% auf Oxidbasis)
SiO2 | 25
bis 45 | Ta2O5 | 0,1
bis 6 |
B2O3 | 13
bis 25 | ZrO2 | 0,1
bis 8 |
CaO | 0
bis 16 | ZnO | 0,1
bis 8 |
SrO | 0
bis 8 | CaO + SrO
+ BaO + ZnO > 33 |
BaO | 17
bis 35 | Al2O3 | 0
bis 5 |
La2O3 | 2
bis 12 | | |
Kernglas
Variante 2 mit Brechungsindex n
1 von 1,65
bis 1,75, beinhaltend (in Mol% auf Oxidbasis)
SiO2 | 54,5
bis 65 |
ZnO | 18,5
bis 30 |
Summe
der Alkalioxide | 8
bis 20 |
La2O3 | 0
bis 3 |
ZrO2 | 2
bis 5 |
HfO2 | 0,02–5 |
ZrO2 + HfO2 | 2,02
bis 5 |
BaO | 0,4
bis 6 |
SrO | 0
bis 6 |
MgO | 0
bis 2 |
CaO | 0
bis 2 |
Summe
der Erdalkalioxide | 0,4
bis 6 |
Li2O | 0,5
bis 3, jedoch nicht mehr als 25 Mol% der Summe der Alkalioxide |
SiO + ZrO2 + HfO2 > 58,5 |
Verhältnis
ZnO:Summe der Erdalkalioxide | > 3,5:1 |
Kernglas
Variante 3 mit Brechungsindex n
1 von 1,58
bis 1,65, beinhaltend (in Mol% auf Oxidbasis)
SiO2 | 50
bis 60 | Nb2O5 | 0
bis 4 |
B2O3 | 0
bis 15 | La2O3 + Y2O3 + Nb2O5 0
bis 4 |
BaO | 10
bis 35 | Na2O | 4,5
bis 10 |
SrO | 0
bis 18 | K2O | 0,1
bis 1 |
Sr
+ Ba | 10
bis 35 | Rb2O | 0
bis 1,5 |
ZnO | 0
bis 15 | Cs2O | 0
bis 1,5 |
Sr
+ Ba + Zn | 10
bis 40 | Rb2O + Cs2O | 0
bis 1,5 |
B2O3 + ZnO | 5
bis 35 | Summe der
Erdalkalioxide 4,8–11 |
Al2O3 | 0,1
bis 1,9 | MgO | 0
bis 6 |
ZrO2 | 0
bis 4 | CaO | 0
bis < 5 |
La2O3 | 0
bis 4 | | |
Y2O3 | 0
bis 4 | | |
Kernglas
Variante 4 beinhaltend (in Gew.% auf Oxidbasis)
SiO2 | 42
bis 53 |
ZnO | 30
bis 38 |
Na2O | < 14 |
K2O | < 12 |
Na2O + K2O | ≥ 2 |
BaO | < 0,9 |
Kernglas
Variante 5 beinhaltend (in Gew.% auf Oxidbasis)
SiO2 | 30
bis 45 |
B2O3 | < 12 |
ZnO | < 10 |
BaO | 25
bis 40 |
Na2O | < 10 |
K2O | < 2 |
Al2O3 | < 1 |
La2O3 | < 10 |
Mantelglas
Variante 1 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 70
bis 78 | MgO | 0
bis 1 |
Al2O3 | 0
bis 10 | CaO | 0
bis 2 |
B2O3 | 5
bis 14 | SrO | 0
bis 1 |
Na2O | 0
bis 10 | BaO | 0
bis 1 |
K2O | 0
bis 10 | F | 0
bis 1 |
und im wesentlichen kein Li
2O. Mantelglas
Variante 2 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 63
bis 75 | MgO | 0
bis 5 |
Al2O3 | 1
bis 7 | CaO | 1
bis 9 |
B2O3 | 0
bis 3 | BaO | 0
bis 5 |
Na2O | 8
bis 20 | F | 0
bis 1 |
K2O | 0
bis 6 | | |
und im wesentlichen kein Li
2O. Mantelglas
Variante 3 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 75
bis 85 |
Al2O3 | 1
bis 5 |
B2O3 | 10
bis 14 |
Na2O | 2
bis 8 |
K2O | 0
bis 1 |
und im wesentlichen kein Li
2O
und MgO. Mantelglas
Variante 4 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 62
bis 70 |
B2O3 | > 15 |
Li2O | > 0.1 |
Na2O | 0
bis 10 |
K2O | 0
bis 10 |
MgO | 0
bis 5 |
CaO | 0
bis 5 |
SrO | 0
bis 5 |
BaO | 0
bis 5 |
ZnO | 0
bis 5 |
F | 0
bis 1 |
Mantelglas
Variante 5 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 60
bis 72 |
B2O3 | < 20 |
Al2O3 | < 10 |
Na2O | < 18 |
K2O | < 15 |
Li2O | < 5 |
F | < 1 |
Mantelglas
Variante 6 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 72–78 |
B2O3 | 5
bis 15 |
Al2O3 | 5
bis 10 |
Na2O | < 10 |
K2O | < 10 |
Li2O | < 5 |
F | ≤ 1 |
Mantelglas
Variante 7 (in Gew.% auf Oxidbasis), beinhaltend
SiO2 | 70–80 |
B2O3 | < 5 |
Al2O3 | < 10 |
La2O3 | < 2 |
Na2O | < 10 |
K2O | < 10 |
ZrO2 | < 2 |
-
Die
auf die beschriebene Weise erhaltene Glasfaser weist ebenfalls eine
hervorragende Bruchfestigkeit auf.
-
Gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten seitenemittierenden Stufenindexfasern
haben die erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindex fasern darüber hinaus den Vorteil, dass sie
effizienter das Licht seitwärts auskoppeln, dass der Effekt
der Seitenemission sowohl durch die Verwendung der Inlaystäbe
(13) als auch durch die Wahl der Streuzentren für
die betreffenden Anwendungen sehr gut skalierbar ist und dass die
erfindungsgemäßen seitenemittierenden Stufenindexfasern
aufgrund des Materials, aus dem sie bestehen, brandbeständig
sind. Daher können sie in Bereichen mit erhöhten
Brandschutzbestimmungen eingesetzt werden. Dies sind Anwendungsgebiete,
welche insbesondere Fasern aus Kunststoffen verschlossen sind. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Faserbündel
beinhaltend die erfindungsgemäßen seitenemittierenden
Stufenindexfasern wirtschaftlich maschinell herstellen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10344205
B4 [0005, 0073]
- - DE 10344207 B3 [0005, 0073]
- - JP 9258028 A2 [0007, 0007]
- - US 4466697 [0008]
- - DE 10245987 B3 [0010]
- - LV 11644 B [0011]
- - US 2005/0074216 A1 [0012]
- - DE 102008009139 [0154]
- - DE 102008009137 [0154]