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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Umschalten zwischen Digital-TV-Kanälen, insbesondere
zwischen hochauflösenden Digital-TV-Kanälen, an
einem Empfangsgerät mit mindestens zwei Empfängern.
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Mit
Einführung des digitalen Fernsehens hat sich die Zeit für
das Umschalten zwischen Programmen im Vergleich zum analogen Fernsehen
von nahezu 0 Sekunden auf ca. 2–3 Sekunden verlängert. Mit
der Einführung des hochauflösenden Fernsehens verlängert
sich diese Zeit nochmals, so dass ein einfaches Umschalten zwischen
zwei Kanälen ca. 5 Sekunden dauern kann. Dieser Effekt
ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die
aktuellen Kompressionsverfahren, insbesondere MPEG-Verfahren, nur noch
selten volle Bilder (sogenannte I-Frames) senden, um die verfügbare Übertragungskapazität
optimal auszunutzen. Hinzu kommt, dass die jeweiligen Decoder immer
zunächst einen Datenpuffer aufbauen, bevor mit dem Anzeigen
begonnen wird.
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Aus
diesem Grunde muss nach dem Umschalten zunächst einmal
der nächste volle Frame abgewartet werden. Erst danach
kann mit der digitalen Aufbereitung der Daten für das Anzeigen
begonnen werden.
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Bei
bekannten Verfahren werden somit folgende Schritte ausgeführt:
- – Wiedergabe eines Kanals 1,
- – Umschalten,
- – Anzeige eines schwarzen Standbildes und
- – sobald ein neuer I-Frame gesendet wird, wird der
Puffer gefüllt und mit der Wiedergabe von Kanal 2 begonnen.
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Ein
derartiges Verfahren nach dem Stand der Technik wird schematisch
in der mittleren Zeile der 1 im zeitlichen
Verlauf dargestellt. Die darin im unteren Bereich gezeigte Skala
symbolisiert eine Zeitachse, bspw. in Sekunden. Somit würde
bei bisherigen Verfahren beim Umschalten von einem ersten Kanal
zum Zeitpunkt 1 auf einen zweiten Kanal für bspw. vier
Sekunden ein schwarzes Bild angezeigt werden und erst danach das
laufende Bild des gewünschten neuen Kanals dargestellt
werden.
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Für
das Internet-Fernsehen wurden mit der
US 2008/0117336 A1 und
der
WO 2008/057110
A2 bereits Verfahren zum schnelleren Umschalten zwischen
Digitalkanälen vorgeschlagen, wobei ein Hilfskanäle
verwendet werden.
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Die
WO 2008/009245 beschreibt
ein Verfahren zur Optimierung der Umschaltzeiten zwischen verschiedenen
Kanälen mit komprimiertem digitalen Inhalt, wobei beim
Anzeigen des ersten Kanals vorsorglich Videodaten von einem oder
mehreren zusätzlichen Kanälen dekomprimiert werden.
Dabei kann aber jeweils nur auf einen „vorhersehbaren” vorbereiteten
Kanal schnell umgeschaltet werden, also beispielsweise auf den nächst
höheren oder den zuletzt angewählten Kanal.
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Die
US 2006/0143669 A1 beschreibt
ein Verfahren zum schnellen Umschalten für Digitalfernsehen,
wobei allerdings beim Umschalten zunächst eine Anfrage
beim Anbieter erfolgen muss, welcher dann wiederum einen „boost
stream” mit gespeicherten I-Frames sendet.
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Eine
Verringerung der Umschaltzeit wird auch mit der
US 2006/0045189 A1 offenbart,
wobei bis zum Empfang des nächsten I-Frames des Zielsenders
ein gespeichertes Bild angezeigt wird.
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Die
US 2005/0229221 A1 beschreibt
ein Verfahren zum schnellen Kanalwechsel, wobei ein Empfangsgerät
auch Daten von Sendern zwischenspeichert, die gerade nicht angezeigt
werden.
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Die
oben genannten bekannten Verfahren sind zum Teil mit erheblichen
Rechenleistungen am Empfangsgerät verbunden, können
die Umschaltzeit ledig lich minimal verkürzen und/oder sind
auf eine Signalrückkopplung zu einem Anbieter angewiesen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, ein einfaches
Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung bereitzustellen, welche beim
Umschalten von einem ersten Kanal auf einen zweiten Kanal dem Benutzer
den Eindruck eines unmittelbaren Kanalwechsels ermöglicht,
insbesondere die Darstellung eines schwarzen Bildschirms vermeidet.
Dabei soll ein bewegtes Bild des Zielkanals praktisch sofort nach
dem Umschalten anzeigbar sein.
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Die
Aufgabe wurde durch ein Verfahren zum Umschalten zwischen Digital-TV
Kanälen, insbesondere hochauflösenden Digital-TV
Kanälen, an einem Empfangsgerät mit mindestens
zwei Empfängern gelöst, wobei nach Umschalten
am Zeitpunkt t0 an dem Empfangsgerät
von einem ersten Digital-TV Kanal zu einem zweiten Digital-TV Kanal
das vollständige Videosignal des zweiten Kanals zum Zeitpunkt
t1 empfangen wird, wobei das Verfahren mindestens
folgende Schritte umfasst:
- – Empfangen
eines ersten Digital-TV Kanals über einen ersten Empfänger
(Tuner 1) des Empfangsgeräts und Ausgabe des Videosignals
des ersten Digital-TV Kanals am Empfangsgerät,
- – gleichzeitiges Empfangen eines zweiten Digital-TV
Kanals über einen zweiten Empfänger (Tuner 2)
des Empfangsgeräts ohne Ausgabe dieses Videosignals, wobei
der zweite Digital-TV Kanal ein MosaikKanal ist, der mindestens
die Videosignale für den zweiten Digital-TV Kanal enthält,
- – Umschalten von dem ersten Digital-TV Kanal am ersten
Empfänger auf einen zweiten Digital-TV Kanal durch einen
Benutzer zum Zeitpunkt t0,
- – Ausgabe eines vom zweiten Empfänger erzeugten
Video-Signals vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt
t1, wobei dieses Video-Signal aus dem MosaikKanal
ausgewählt wird und dem zweiten Digital-TV Kanal entspricht
und
- – Empfang des vollständigen Videosignals des zweiten
Kanals am ersten Empfänger zum Zeitpunkt t1 und
Ausgabe dieses Videosignals am Empfangsgerät.
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Ein
Vorteil des genannten Verfahrens besteht darin, dass die Zeit zwischen
dem Umschalten, vorzugsweise mit einer Fernbedienung, am Zeitpunkt t0 von einem ersten Kanal bis zur Anzeige
des gewünschten zweiten Kanals überbrückt
wird, indem dem Benutzer beliebige bewegte Videosignale, Standbilder
oder sonstige Informationen angezeigt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist das Videosignal des
zweiten Tuners ein von einer Skaliereinheit hochskaliertes Live-Video,
das dem zweiten Digital-TV-Kanal entspricht. Diese Ausführungsvariante
hat den Vorteil, dass der Benutzer nach dem Umschalten ohne zeitliche
Verzögerung ein bewegtes Videobild (mit niedrigerer Auflösung)
des gewünschten zweiten Kanals angezeigt wird, wobei dieses
zu einem späteren Zeitpunkt t1 bei
Empfang des vollständigen Videosignals des zweiten Kanals
durch dieses ersetzt wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsvariante wird das vom Zeitpunkt
t0 bis zum Zeitpunkt t1 vom
zweiten Empfänger bereitgestellte Video-Signal vollständig
oder teilweise durch ein Video-Signal eines Datenspeichers ersetzt,
wobei das Video-Signal des Datenspeichers ein Standbild oder eine
beliebige bewegte Videosequenz, beispielsweise eine Werbesequenz,
ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn die Digital-TV Kanäle von einem
Anbieter (Provider) zu dem Empfangsgerät (Receiver) übermittelt
werden und von dem Anbieter gleichzeitig Video-Signale mehrerer
Digital-TV Kanäle als MosaikKanal (HQ Mosaic Channel) zum
Empfangsgerät (Receiver) übermittelt werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung wird das vom zweiten Empfänger erzeugte Video-Signal
von der Skaliereinheit aus einer Zelle des Mosaikkanals (HQ Mosaic
Channel) ausgewählt und vergrößert. Bei
dieser Ausführungsvariante wird das Videobild zur Überbrückung
der Übergangszeit beim Umschalten somit aus dem gewünschten
Kanal entsprechenden Bereich (Zelle) eines Mosaikkanals ausgewählt
und mittels einer Skaliereinheit im Empfangsgerät vergrößert
und solange angezeigt, bis das vollständige hochauflösende
Videosignal des gewünschten zweiten Kanals (Zeitpunkt t1) empfangen, decodiert und angezeigt wird.
Für den Benutzer entsteht dabei der Eindruck eines sofortigen
Umschaltens von einem ersten Kanal zu einem zweiten Kanal. Dabei
können von dem Anbieter Videosignale mehrerer Digital-TV-Kanäle
mit Hilfe eines Real-Time-Channel-Multiplexers zusammengestellt
(HQ Mosaic Channel) und anschließend gleichzeitig als Mosaikkanal
(als Preview Stream) parallel zu den einzelnen hochauflösenden
TV-Signalen oder über einen unabhängigen Übertragungsweg
zum Empfänger übermittelt werden.
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Die
Erstellung bzw. Funktionsweise von Mosaikkanälen (auch
bezeichnet als Multi-Bildschirm-Bild, Multi-Bildschirm-Anzeige,
Mix Channel, Multi Screen Display usw.) wird bspw. in der
WO 2007/030380 , der
EP 0 598 576 B1 oder
der
EP 0 755 604 B1 beschrieben.
Der Offenbarungsgehalt der genannten veröffentlichten Schriften
wird ausdrücklich in die vorliegende Anmeldung mit aufgenommen.
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Die
Erzeugung eines Mosaikkanals durch einen Anbieter wird insbesondere
in der
EP 0 598 576 B1 beschrieben.
Dabei werden wie vorliegend Programme von unterschiedlichen Kanälen
gleichzeitig angezeigt, indem der Bildschirm bspw. in 16 kleine Bildschirme
aufgeteilt wird und in den abgegrenzten Zellen jeweils ein Live-Bild
dargestellt wird. Derartige Mosaikkanäle werden insbesondere,
wie bspw.
WO 2007/030380
A2 gezeigt, für interaktive Anwendungen genutzt.
Derartige interaktive Funktionen von Mosaikkanälen werden
für das erfindungsgemäße Verfahren nicht
zwingend verwendet, können aber integriert werden. So können
bestehende Mosaikkanäle als eine Vorraussetzung genutzt
werden, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren ist es von entscheidender
Bedeutung, dass mit dem Mosaikkanal auch Daten übertragen
werden, die das Empfangs gerät mit Informationen versorgt,
in welchen Bildbereichen des Mosaikkanals welcher Kanal dargestellt
wird. Nur so kann beim Umschalten von einem Kanal 1 auf einen Kanal
2 am Empfangsgerät die Skaliereinheit aus dem mit einem
zweiten Tuner empfangenen Mosaikkanal den Bereich für den
gewünschten Kanal 2 auswählen, vergrößern
und das entsprechende Signal für ein Vollbild ausgeben.
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Die
am zweiten Empfänger eingehenden Signale werden vorsorglich
dekomprimiert. Das heißt, dass der Mosaikkanal permanent
im Hintergrund über den zweiten Empfänger (Tuner)
empfangen und decodiert wird. Der I-Frame-Versatz kommt hier lediglich
einmal beim Einschalten des Empfangsgerätes zum tragen.
Ab diesem Zeitpunkt steht über den zweiten Empfänger
und Decoder immer die unkomprimierte Version des Mosaikkanals zur
Verfügung, aus dem mit Hilfe der Skaliereinheit lediglich
der gewünschte Bildausschnitt herausgezoomt wird, der dem
zweiten Kanal entspricht. Somit kann ein Umschalten auf einen zweiten
Kanal praktisch ohne Zeitverzögerung erfolgen, wenn dieser
Zielkanal in dem Mosaikkanal mit enthalten ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens werden
somit von dem Anbieter (Provider) die hochauflösenden Digital-TV-Programme
Kanal 1 bis Kanal N mithilfe des Real-Time-Channel-Multiplexers
zu einem Mosaikkanal mit den Videosignalen für die Kanäle
1 bis N zusammengefasst und beim Umschalten am Empfangsgerät
das vom zweiten Tuner empfangene Mosaikkanalsignal von einer Skaliereinheit
in ein Vollbildsignal umgewandelt. Dieses Vollbild besitzt dann
eine niedrigere Auflösung als hochauflösendes
TV-Bild.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante schaltet ein Bildqualitätsumschalter
im Empfangsgerät zwischen den hochauflösenden
Videosignalen vom ersten Tuner (HQ Channel 1 – N) und den
Signalen der Skaliereinheit und/oder vom Datenspeicher um und leitet
die Signale je nach Schaltstellung an den Ausgang des Empfangsgerätes
weiter. Für die Ausgabe des Tones ergeben sich zahlreiche
Möglichkeiten. So kann der Ton beim Umschalten
- – sofort vom Signal des zweiten hochauflösenden Digital-TV-Kanals
entnommen und an den Ausgang des Empfangsgeräts weitergeleitet
werden,
- – vom Zeitpunkt t0 bis t1 gar kein Ton an den Ausgang des Empfangsgerätes
weitergeleitet werden,
- – ein zum zweiten hochauflösenden Digital-TV-Kanal
passendes Tonsignal vom Mosaikkanal entnommen und an den Ausgang
des Empfangsgerätes weitergeleitet werden oder
- – aus dem Datenspeicher entnommen und an den Ausgang
des Empfangsgerätes weitergeleitet werden.
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Der
Mosaikkanal kann gleichzeitig bspw. vier Kanäle mit geringerer
Auflösung, neun solche Kanäle, sechzehn solche
Kanäle usw. übertragen. Dabei müssen
selbstverständlich nicht alle Zellen mit Kanälen
belegt sein. Weiterhin könnten die Zellen innerhalb des
Mosaikkanals auch unterschiedliche Größen aufweisen.
In einzelnen oder allen Zellen könnten Werbesequenzen,
Standbilder, Text usw. eingespeist sein.
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Dem
Empfangsgerät müssen insbesondere Informationen
darüber vorliegen, welche Bildpunkte des Mosaikkanals zu
welchem Kanal gehören. Deshalb kann es von Vorteil sein,
wenn neben oder mit dem Mosaikkanal ein Datenkanal geführt
wird, mit dem die Bereiche der zu den Kanälen gehörenden Bildpunkte übertragen
werden. Natürlich können diese Informationen auch
gemeinsam mit dem Mosaikkanal übertragen werden.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren ist es ferner von
Vorteil, wenn der Provider die Position der Kanäle im Mosaikkanal
und/oder die Größe der einzelnen Zellen verändern
kann. Auch kann der Provider die Position der Sender im Mosaikkanal
bspw. tageszeitabhängig verändern. Somit können
die Sender und/oder die Provider entscheiden, welche Kanäle
an dem Verfahren zum schnellen Umschalten teilnehmen.
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Auch
Verfahren wie das electronic programming guide (EPG) und ähnliche
können am Empfänger genutzt werden, um eine Zuordnung
der Sender im Mosaikkanal zu erreichen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Empfangsgerät
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das Empfangsgerät kann im Grundaufbau ähnlich
wie ein Digitalreceiver (auch Digitaldekoder oder Digitalempfänger)
zur Dekodierung digital übertragener Fernseh- und Mehrwertdienste über
Kabel, Satellit oder terrestrische Antenne, vor allem im DVB-Format,
gestaltet sein. Das Empfangsgerät kann entweder direkt
in das Wiedergabegerät, beispielsweise ein Monitor, integriert oder
als externes Gerät (Set-Top-Box) zum Nachrüsten
realisiert sein.
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Das
erfindungsgemäße Empfangsgerät besteht
nun mindestens aus einem ersten Tuner mit einem daran angeschlossenen
Decoder, einem zweiten Tuner mit einem daran angeschlossenen Decoder,
einem Bildqualitätsumschalter, einer Skaliereinheit, einem
Mikroprozessor und gegebenenfalls einem Datenspeicher.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterentwicklung des Empfangsgeräts ist
die Skaliereinheit zwischen den zweiten Tuner und dem Bildqualitätsumschalter
geschaltet.
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Einer
oder mehrere der oben genannten Verfahrensschritte können
im Sinne dieser Erfindung mit Hilfe eines Computerprogramms, welches
auf einer Rechnereinheit, vorzugsweise ein Mikroprozessor, im Empfängergerät
ausgeführt wird, durchgeführt werden. Auch ein
beliebig gestalteter Datenträger, auf dem ein solches Computerprogramm
geladen ist, ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Weiterhin
ist auch das Empfangsgerät oder auch ein entsprechendes
Modul (Karte) eines Computersystems, auf dem ein beschriebenes Computerprogramm
geladen ist, Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren beruht somit auf der
Idee, über einen weiteren Übertragungsweg, also
bspw. einen weiteren Transponder/Tuner oder eine Internetleitung,
einen zusätzlichen Mosaikkanal zu überfragen,
der mehrere Sender gleichzeitig visualisiert. Diese qualitativ niedrigeren
Kanäle werden durch die Software im Empfangsgerät
beim Umschalten zunächst herangezogen, um dem Betrachter
sofort einen, wenn auch weniger hoch aufgelösten, Videoeindruck
zu vermitteln. Sobald dann das hochaufgelöste Bild zur
Verfügung steht, wird zu diesem umgeschaltet. Alternativ
oder zusätzlich können währen der „Umschaltlücke” auch
Videos, Bilder, Texte usw. angezeigt werden, die in einem Datenspeicher
im Empfangsgerät abgelegt sind. Diese Daten können
dort permanent gespeichert sein oder von einem Anbieter verändert
bzw. aktualisiert werden. Denkbar ist hier auch eine Auswahl durch
den Benutzer. So kann die „Umschaltlücke” flexibel
durch den Benutzer gestaltet werden.
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Im
Vergleich zu herkömmlichen Verfahren ergibt sich der Vorteil,
dass das Umschalten wirklich in Echtzeit erfolgen kann und keine
Verzögerung erfolgt, da der Mosaikkanal (Preview Stream)
permanent decodiert und/oder unkomprimiert zur Verfügung
steht. Zusätzlich kann der Mosaikkanal wie ein normaler
Fernsehkanal durch den Zuschauer betrachtet werden. Dies ist vor
allem dann auch für die Zuschauer nützlich, welche
ein Empfangsgerät mit nur einem Empfänger verwenden.
Der Zuschauer kann sich mit dem Mosaikkanal lediglich einen Überblick über
die laufenden Sendungen verschaffen und danach manuell den entsprechenden
Kanal auswählen.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus der Beschreibung der Ausführungsvarianten
um Zusammenhang mit dem 1 bis 4.
Es zeigen:
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1 die
Ausgabe von Videosignalen im zeitlichen Verlauf,
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2A die
Bereitstellung eines Mosaikkanals durch einen Anbieter,
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2B eine
Ausführungsvariante eines Empfangsgerätes zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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3 den
schematischen Ablauf einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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1 zeigt
die Ausgaben der Videosignale im zeitlichen Verlauf. Dabei wird
dem Benutzer zunächst ein Videosignal eines hochaufgelösten
Kanals 1 angezeigt (symbolisiert durch ein X). Dabei tritt nun der
Effekt auf, dass ein hochaufgelöstes Videosignal für
den gewünschten Kanal 2 (dargestellt durch ein A) erst
zum Zeitpunkt 5 nach dem Empfang eines vollständigen hochauflösenden
Videosignals erfolgt. in dieser Zeitspanne wurde bisher ein schwarzer
Bildschirm dargestellt. Dies entspricht dem Ausgang eines ersten
HQ-Decoders, der einem ersten Tuner nachgeschaltet ist. Gleichzeitig
wird über einen zweiten Tuner und Decoder ein Mosaikkanal
empfangen, der niedrig aufgelöste Videosignale für
den Kanal 1 und den Kanal 2 empfängt. Beim Umschalten von Kanal
1 auf Kanal 2 zum Zeitpunkt 1 (t0) wird
nun das hochaufgelöste Videosignal des Kanals 1 durch das vergrößerte
Videosignal niedrigerer Qualität von Kanal 2, welches von
dem zweiten Tuner/Decoder sowie der Skaliereinheit zur Verfügung
gestellt werden, angezeigt (siehe dritte Zeile in 1).
Sobald das hochaufgelöste Videosignal von Kanal 2 am ersten Tuner/Decoder
zur Verfügung steht, wird das niedrig aufgelöste
Bild von Kanal 2 durch das hochaufgelöste Signal ersetzt
(t1).
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsvariante könnte dem Benutzer,
welcher einen Monitor an das Empfangsgerät angeschlossen
hat, in dem Zeitraum von t0 bis t1 auch ein in dem Datenspeicher abgelegtes
Standbild oder eine Werbesequenz aus diesem Datenspeicher angezeigt
werden.
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Ein
Anbieter stellt mit Hilfe eines Real-Time-Channel-Multiplexers 10 aus
einer Vielzahl von hochaufgelösten Kanälen 1 bis
N einen Mosaikkanal zur Verfügung (2a). Die
entsprechenden Ausschnitteskoordinaten für die einzelnen
Kanäle in dem Mosaikkanal und/oder ein „Füll-Content”,
bspw. Werbesequenzen, werden ebenfalls, vorzugsweise in einem Datenkanal,
bereit gestellt. Die so vom Anbieter zur Verfügung gestellten
Kanäle können dann mit einer geeigneten Vorrichtung
(uplink facility) bspw. zu einem geostationären Satelliten übertragen
werden (uplink signals). An einem solchen zeichnerisch nicht dargestellten
Satelliten werden diese uplink signals dann verstärkt und
mit Hilfe eines Transponders als downlink signals wiederum zur Erdoberfläche
zurückgesendet. Diese downlink signals werden dann von
einem geeigneten Satellitenempfänger beim Endverbraucher
oder auch an einem zentralen Empfänger aufgenommen. Gemäß 2b werden
die hochaufgelösten Videosignale eines ersten Kanals, bspw.
Kanal 2, in dem Empfangsgerät 19 beim Zuschauer
von einem ersten Tuner 20 empfangen und einem nachfolgenden
Decoder 21 dekomprimiert, wobei das Bildsignal (symbolisiert
durch das A) vom Ausgang des Empfangsgerätes 19 an
einen Monitor 22 und das entsprechende Tonsignal an einen
Lautsprecher 23 weitergeleitet wird.
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Gleichzeitig
wird mit Hilfe eines zweiten Tuners 24 der Mosaikkanal
empfangen. Die Signale werden von einem Decoder 25 weiterverarbeitet
und die Bildsignale des Mosaikkanals an eine Skalierteinheit 26 weitergegeben.
Die Ausschnitteskoordinaten und/oder der „Füll-Content” aus
dem Datenkanal werden ebenfalls von dem Decoder 25 in den
Datenspeicher 28 geleitet. Die Bilddaten der Skaliereinheit 26 oder
des Datenspeichers 28 können anschließend über
den Bildqualitätsumschalter 27 und über den
Ausgang des Empfangsgerätes 19 an den Monitor 22 ausgegeben
werden. Der Bildqualitätsumschalters 27 wird von
einem zeichnerisch nicht dargestellten Mikroprozessor angesteuert.
Auf dem Mikroprozessor kann das erfindungsgemäße
Verfahren laufen.
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Die
Schaltung des Bildqualitätsumschalters 27 erfolgt
gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren, welches mit dem schematischen Schaltbild nach 3 besonders
vorteilhaft ausgeführt werden kann. Nach der in 3 dargestellten
Ausführungsvariante gibt ein Zuschauer einen Befehl zum
Wechsel von Kanal X nach Kanal A, bspw. über eine Fernbedienung.
Der erste Tuner 20 wird nun auf Kanal A geschaltet. Wenn
nun das hochaufgelöste Videosignal für den Kanal
A bereits vollständig verfügbar ist, wird sofort
das hochaufgelöste Videosig nal von Kanal A angezeigt. D.
h., der Bildqualitätsumschalter 27 leitet das
Signal in diesem Fall vom ersten Tuner 20 sofort an den
Monitor 22 weiter.
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Ist
das hochaufgelöste Videosignal für Kanal A jedoch
noch nicht vollständig aufbereitet verfügbar, wird
zunächst im Datenspeicher 28 nach den Mosaikausschnittskoordinaten
gesucht, die dem niedrig aufgelösten Videokanal A entsprechen
(Lesen im Koordinatenspeicher). Wird ein solcher Datensatz im Koordinatenspeicher
gefunden, wird mit Hilfe der Skaliereinheit 26 an Hand
der Koordinaten ein aktuelles Bild (bewegtes Live-Bild) aus dem
Mosaikkanal ausgeschnitten und auf Vollbildgröße
vergrößert und über den Bildqualitätsumschalter 27 an
den Monitor 22 weitergeleitet. Werden hingegen keine entsprechenden
Ausschnittskoordinaten für den Kanal A gefunden, wird im
Datenspeicher 28 nach einem „Füll-Content”,
bspw. Werbung, gesucht (Lesen im Content-Speicher). Wird ein entsprechender
Content gefunden, kann dieser bei entsprechender Schaltung des Bildqualitätsumschalters 27 auf
dem Monitor 22 angezeigt werden. Wird im Content-Speicher
kein entsprechender Füll-Content gefunden, wird ein schwarzes
Bild angezeigt.
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Das
aus dem Mosaikkanal ausgeschnittene und vergrößerte
Videosignal, der Füll-Content oder das schwarze Bild werden
lediglich solange angezeigt, bis ein hochauflösendes Videosignal
vollständig aufbereitet verfügbar ist.
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- 1
- Anbieter
- 10
- Realtime
Channel Multiplexer
- 11
- Mosaikkanal
- 12
- Datenkanal
- 13
- uplink-Einheit
- 14
- Satellitenempfänger
- 19
- Empfangsgerät
- 20
- erster
Tuner
- 21
- Decoder
- 22
- Monitor
- 23
- Lautsprecher
- 24
- zweiter
Tuner
- 25
- Decoder
- 26
- Skaliereinheit
- 27
- Bildqualitätsumschalter
- 28
- Datenspeicher
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2008/0117336
A1 [0006]
- - WO 2008/057110 A2 [0006]
- - WO 2008/009245 [0007]
- - US 2006/0143669 A1 [0008]
- - US 2006/0045189 A1 [0009]
- - US 2005/0229221 A1 [0010]
- - WO 2007/030380 [0019]
- - EP 0598576 B1 [0019, 0020]
- - EP 0755604 B1 [0019]
- - WO 2007/030380 A2 [0020]