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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Dampfturbinen und speziell
auf die Überwachung
der Exzentrizität
von Dampfturbinenrotoren.
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Die
Exzentrizität
eines Rotors einer Dampfturbine ist ein Indikator für die Biegung
der Rotorwelle und weist generell auf den Schwingungszustand der
Turbine während
des transienten und des stationären
Betriebs hin. Das Ausmaß der
Exzentrizität
eines Turbinenrotors hat eine erhebliche Auswirkung auf die Verfügbarkeit, Verlässlichkeit,
Leistung und Lebensdauer eines Turbinenrotors.
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Bei
häufigem
Anfahren und Herunterfahren der Dampfturbine, wie es bei GuD-Einheiten üblich ist,
besteht die Tendenz einer Zunahme der Rotorexzentrizität. Eine
Zunahme der Exzentrizität über einen
vorgegebenen Schwellengrenzwert hinaus weist auf eine permanente
Biegung des Rotors hin. Eine übermäßige Biegung
des Rotors ergibt üblicherweise
eine Rotorunwucht, die eine Schwingung des Rotors bewirkt, und sie kann
zu Reibung zwischen den rotierenden und den stationären Komponenten
einer Dampfturbine führen.
Reibung kann die Leistung einer Dampfturbine verschlechtern und
die Betriebskosten erhöhen.
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Aktuelle
Verfahren zur Überwachung
der Exzentrizität
einer Dampfturbine umfassen Verlagerungssenso ren, die in der Dampfturbine
und in Nachbarschaft zu dem Rotor angebracht sind. Die Sensorendaten werden
in Datenbanken gespeichert und zur Analyse manuell auf einen Computer
heruntergeladen. Die Sensordaten werden durchsucht, um Daten auszuwählen, die
spezifischen Turbinenereignissen (z. B. Herunterfahren, Hochfahren
und/oder Betrieb mit geringer Rotordrehzahl) zugeordnet sind. Mit
den ausgewählten
Daten werden manuell Berechnungen durchgeführt, um die Exzentrizitäts-Basislinienwerte
und die Exzentrizitätsänderungen
von Start zu Start zu ermitteln. Dieses konventionelle Verfahren
ist weniger schwierig, wenn die Turbine, für die Exzentrizitäts-Basislinienberechnungen
durchgeführt
werden, relativ wenige Start-/Abschalt-Zyklen durchläuft; es
wird aber mühsam,
wenn viele derartige Zyklen vorliegen. Die Durchführung manueller
Berechnungen für
eine große
Menge an Verlagerungssensordaten ist extrem zeitaufwendig und fehleranfällig.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wird ein Verfahren für
die Ermittlung der Exzentrizität
eines Rotors einer Turbine offenbart, das umfasst: das Sammeln von
Sensordaten hinsichtlich der Rotorexzentrizität bei einer Vielzahl von Startvorgängen; Bestimmung
eines Exzentrizitäts-Basislinienwertes
unter Verwendung der Sensordaten, die mit einem ausgewählten Startvorgang übereinstimmen;
Ermittlung eines Exzentrizitätswertes
unter Verwendung der gefilterten Sensorwerte bei einer Vielzahl
von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen;
Ermittlung einer Rotorexzentrizitätsdifferenz zwischen dem Exzentrizitäts-Basislinienwert
und jedem der Exzentrizitätswerte
der Vielzahl von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen
sowie die Meldung ei nes Rotorexzentrizitätszustands auf der Grundlage
der Rotorexzentrizitätsdifferenz.
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Das
offenbarte Verfahren kann die Filterung der Sensordaten – um Sensordaten
auszuwählen,
die mit Startvorgängen übereinstimmen – und die
Verwendung nur der ausgewählten
Sensordaten zur Ermittlung der Exzentrizitätswerte umfassen. Das Verfahren
kann auch die Meldung eines Trends der Rotorexzentrizitätsdifferenzen
für einen
zumindest einjährigen
Zeitraum und die Meldung übermäßiger Änderungen
der Rotorexzentrizität
umfassen. Ferner kann das Verfahren aus der Ermittlung des Exzentrizitätswertes
Sensordaten mit einer Änderungsrate
ausnehmen, die während
einer Startperiode einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Das Verfahren
kann außerdem
einen Langzeit-Exzentrizitätsmittelwert
aus einer Vielzahl von Startvorgängen über einen
vorgegebenen langen Zeitraum mit einem aktuellen Mittelwert der
Exzentrizitätswerte
einer vorgegebenen Anzahl jüngster
Startvorgänge
vergleichen.
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Es
wird auch ein Verfahren für
die Ermittlung der Exzentrizität
eines Rotors einer Turbine offenbart, das umfasst: Das Sammeln von
Sensordaten zur Rotorexzentrizität über einen
Zeitraum, der mit verschiedenartigen Turbinenvorgängen übereinstimmt;
die Filterung der Sensordaten, um diejenigen Sensordaten zu extrahieren,
die mit Turbinenstartvorgängen übereinstimmen;
die Bestimmung eines Exzentrizitäts-Basislinienwertes
unter Verwendung der gefilterten Sensordaten, die mit einem ausgewählten Startvorgang übereinstimmen;
die Ermittlung eines Exzentrizitätswertes
unter Verwendung der gefilterten Sensorwerte für jeden aus einer Vielzahl
von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen;
die Ermittlung einer Rotorexzentrizitätsdifferenz zwischen dem Exzentrizitäts-Basislinien wert
und jedem der Exzentrizitätswerte
der Vielzahl von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen
sowie die Meldung eines Rotorexzentrizitätszustandes auf der Grundlage
der Rotorexzentrizitätsdifferenz.
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Es
wird ein System für
die Ermittlung der Exzentrizität
eines Rotors einer Turbine offenbart, das beinhaltet: einen Rotorexzentrizitätssensor,
der die Rotorexzentrizität überwacht
und Rotorexzentrizitätsdaten
erzeugt; ein Computersystem, das bereitstellt: (i) eine Datenbank,
in der die Rotorexzentrizitätsdaten
für einen Zeitraum,
der mit verschiedenartigen Turbinenvorgängen übereinstimmt, gespeichert werden;
(ii) einen Datenfilter, der aus den Rotorexzentrizitätsdaten
diejenigen Rotorexzentrizitätsdaten
extrahiert, die mit Turbinenanstartvorgängen übereinstimmen, sowie die Erzeugung
gefilterter Sensordaten, (iii) einen Algorithmus, der einen Exzentrizitäts-Basislinienwert
unter Verwendung der gefilterten Sensorendaten bestimmt, die mit
einem ausgewählten
Startvorgang übereinstimmen;
einen Algorithmus, der einen Exzentrizitäts-Basislinienwert unter Verwendung
der gefilterten Sensordaten eines jeden aus einer Vielzahl von Startvorgängen, die
auf den ausgewählten
Startvorgang folgen, bestimmt; (iv) einen Algorithmus, der eine
Rotorexzentrizitätsdifferenz
zwischen dem Exzentrizitäts-Basislinienwert
und jedem der Exzentrizitätswerte
aus der Vielzahl von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen
bestimmt, und (v) einen Meldungsgenerator, um auf der Grundlage
der Rotorexzentrizitätsdifferenz
Meldungen hinsichtlich eines Rotorexzentrizitätszustandes auszugeben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Schemadiagramm einer Systemarchitektur für ein System zur Überwachung
einer Dampfturbine.
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2 ist
ein Beispieldiagramm, das Rotorexzentrizitätstrends auf der Grundlage
der bei jedem Startvorgang der Turbine vorgenommenen Messungen zeigt,
wobei die Trends mit Bezug auf die jeweiligen Daten dargestellt
sind, an denen die Messungen vorgenommen wurden.
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3 ist
ein Flussdiagramm eines beispielhaften Algorithmus für die Ermittlung
einer stabilen mittleren Rotorexzentrizität beim Start der Turbine.
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4 ist
ein Flussdiagramm eines beispielhaften Algorithmus zum Erkennen
von Verschiebungen der Rotorexzentrizität und zur Ausgabe von Warnungen
bei übermäßigen Exzentrizitätsverschiebungen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 ist
ein Schemadiagramm einer Dampfturbine 10, die von einer
Vielzahl Sensoren 12, z. B. Verlagerungssonden, überwacht
wird. Daten von den Sensoren werden durch eine Computer-Steuervorrichtung 14 der
Dampfturbine empfangen. Die Dampfturbine 10, die Anordnung
der Sensoren 12, die die Turbine überwachen, sowie die Turbinen-Steuervorrichtung 14 sind
konventionelle und bekannte Komponenten, die auf die übliche Weise
arbeiten.
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Die
Sensoren 12, z. B. Verlagerungssonden, die dem Turbinenrotor
benachbart angeordnet sind, werden bei Dampfturbinen üblicherweise
für die Überwachung
der Exzentrizität
und für
Messungen benutzt. Von den Sensoren gewonnene Daten der Verlagerungssonden
werden durch einen lokalen Monitor vor Ort geleitet und in einer
zentralen Sensordatenbank 18 gespeichert.
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Daten,
z. B. Exzentrizitätswerte
und die Zeiten, zu denen die Werte von dem Sensor erfasst werden, werden
durch die die Exzentrizität überwachenden
Sensoren 12 erzeugt. Die Daten können von den Sensoren relativ
kontinuierlich erfasst werden, wie beispielsweise alle fünf Minuten
während
des Betriebs der Dampfturbine. Die Steuervorrichtung 14 kann
im Wesentlichen alle dieser Daten von den Sensoren 12 speichern,
zumindest für
eine vorgegebene Zeitspanne wie beispielsweise drei Monate. Die
Sammlung im Wesentlichen aller Sensordaten kann zu der Sammlung
einer großen
Menge von Exzentrizitätsdaten
führen.
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Die
Daten von den Sensoren werden an die Steuervorrichtung 14 und
ein zentrales Computersystem 16 übermittelt. Das Herunterladen
von Daten von der Steuervorrichtung auf das Computersystem 16 kann
auf regelmäßiger Basis
geschehen, wie beispielsweise jeden Tag oder jede Woche. Das Computersystem 16 kann die
Sensordaten in einer vorgegebenen Tabelle an einem vorgegebenen
Ort in der zentralen Sensordatenbank 18 speichern. Die
Daten können
in der Sensordatenbank 18 zumindest lange genug gespeichert
werden, um die gewählten
Exzentrizitätsdaten
herauszufiltern, die mit besonderen Ereignissen übereinstimmen, wie z. B. dem
Start der Turbine. Die langfristige Speicherung aller Sensordaten,
wie z. B. Daten, die mit keinem besonderen Ereignis übereinstimmen,
ist eventuell nicht erforderlich.
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Das
zentrale Computersystem 16 kann ein lokales sein – z. B.
vor Ort – wobei
die Dampfturbine sich in einiger Entfernung befindet und auf die
Steuervorrichtung über
ein Datenweitverkehrsnetz (wide-area network), wie beispielsweise
das Internet, zugreift. Das Computersystem 16 kann elektronischen
Speicher enthalten, der Datenbanken und ausführbare Programme speichert,
Eingabe- und Ausgabevorrichtungen wie beispielsweise eine Kommunikationsvorrichtung
für den
Empfang von Exzentrizitätsdaten
von der Steuervorrichtung, eine Tastatur und einen Monitor für die Interaktion
mit menschlichen Bedienern sowie Drucker für die Ausgabe von Meldungen über Rotorexzentrizitäten der
Dampfturbine. Das zentrale Computersystem 16 umfasst im
Allgemeinen eine Datenquelle, wie beispielsweise die zentrale Datenbank 18,
die die Betriebsdaten der Turbinensensoren speichert. In der zentralen
Datenbank 18 können
auch Exzentrizitäts-
und andere Messdaten aus dem Betrieb anderer Turbinen, wie zum Beispiel
vor Ort arbeitender anderer ähnlicher
Dampfturbinen, gespeichert werden. Zusätzlich zu den Sensordaten kann
die Datenbank 18 Daten speichern, die auf Start- und Abschaltvorgänge der
Turbine hinweisen. Die Informationen über Start- und/oder Abschaltvorgänge können zur
Filterung der Sensordaten und zur Auswahl von Sensordaten, die Startereignissen
entsprechen, benutzt werden. Die Sensordaten der Startereignisse
können
dazu benutzt werden, Exzentrizitäts-Basislinienwerte
und Zeitfenster von Sensordaten, die mit Startvorgängen übereinstimmen,
zu ermitteln. Der Exzentrizitätswert
jedes Startvorgangs wird mit dem Basislinienwert verglichen.
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Die
Datenbanken des Computersystems können die Sensordatenbank 18 für die Speicherung
von Daten von den Sensoren 12 und eine Datenbank 20 zur
Speicherung von Überwachungs-
und Diagnosedaten (Ü&D) umfassen. Die
Daten von den Sensoren können
Informationen hinsichtlich der Exzentrizität des Rotors, z. B. Verlagerung
des Rotors und/oder Schwingung des Rotors, und die Zeit, zu der
die Exzentrizitäts-Informationen
von dem Sensor erfasst wurden, umfassen. Ein Prozessor (wie beispielsweise
in der Zentralplattform) führt
Softwareprogramme 22 aus, wie beispielsweise Programme
mit Diagnoseregeln für
die Sortierung und Filterung der in der Sensordatenbank 18 gespeicherten
Exzentrizitätsdaten.
Der Prozessor analysiert Daten aus der Sensordatenbank und erkennt
diejenigen Daten, die mit Startereignissen der Dampfturbine übereinstimmen.
Wird ein Startereignis erkannt, werden die Exzentrizitätsdaten
aus einem mit dem Startereignis übereinstimmenden
Zeitraum – wie
beispielsweise eine (1) Stunde vor dem identifizierten Startereignis – analysiert, um
einen stabilen mittleren Exzentrizitätswert zu erhalten. Die verbleibenden
von den Sensoren empfangenen Exzentrizitätsdaten werden nicht weiter
für die
Exzentrizitätsanalyse
verwendet. Durch die Beschränkung
der Menge an Exzentrizitätsdaten,
die analysiert und/oder gespeichert werden, wird die zu prüfende Datenmenge drastisch
reduziert.
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Durch
die Filterung der Exzentrizitätsdaten
und die Verwendung von Sensordaten, die nur mit einem einzigen Typ
Turbinenereignis übereinstimmen,
wie z. B. Startzeiten, können
die Exzentrizitätsdaten
leichter verglichen werden, um Veränderungen der Rotorexzentrizität im Zeitablauf
zu ermitteln. Zum Beispiel erfassen während des Starts der Turbine
gewonnene Daten die Rotorexzentrizität beim Betrieb mit geringer
Drehzahl, noch bevor auf die Turbine einwirkende Dampfwärme die
Exzentrizität
des Rotors wesentlich beeinflusst. Bei geringer Rotordrehzahl, kann
die Exzentrizität
des Rotors relativ einfach durch die Sensoren 12 gemessen werden
und wird weder von Zentrifugalkräften beeinflusst,
die bei hohen Drehzahlen auftreten, noch von Dampfwärme.
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Das
Computersystem 16 kann Alarm- oder Warnmeldungen ausgeben,
wenn die Änderung
der Exzentrizitäts-Basislinie vorgegebene
Grenzwerte überschreitet.
Andere durch den Prozessor ausgeführte Datenprogramme können eine
Datenanalyse 24 durchführen
und z. B. Mittelwerte der sortierten und gefilterten Exzentrizitätsdaten
ermitteln, wobei die Ergebnisse der Datenanalyse in der Ü&D-Datenbank 20 gespeichert werden.
Zusätzliche
ausführbare
Softwareprogramme können
die in der Ü&D-Datenbank gespeicherten
Ergebnisse bewerten 26 und die Schwingungsergebnisse einem
Dampfturbinen-Diagnostikmodul 28 vorlegen. Das Diagnostikmodul
analysiert Daten der Dampfturbine, darunter die Ergebnisse aus den
Exzentrizitätsdaten, und
meldet dem Bediener der Turbine den Exzentrizitätszustand der Dampfturbine.
Das Diagnostikmodul kann zum Beispiel eine Abweichung der Exzentrizitäts-Basislinie
feststellen, die auf einen Exzentrizitätswert hinweist, auf den mit
einer Wartung der Dampfturbine reagiert werden sollte.
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Das
hier offenbarte Computersystem 16 erkennt Änderungen
des Exzentrizitäts-Basislinienwerts
während
der gesamten Nutzungsdauer einer Dampfturbine. Das Wissen um Änderungen
der Exzentrizitäts-Basislinie
einer Dampfturbine hilft, den Beginn einer permanenten Biegung des
Rotors zu erkennen. Ein weiteres Modul sucht nach Änderungen
der Basislinien-Exzentrizitätswerte
des Turbinenrotors. Bei Erkennen einer signifikanten Verschiebung
des Exzentrizitäts-Basislinienwertes
wird ein Alarm ausgelöst.
Diese Alarmmeldung wird beispielsweise durch eine E-Mail-Kommunikationsverbindung
zwischen dem Computersystem und der Steuervorrichtung an einen Bediener
der Dampfturbine gesendet.
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Die
Exzentrizität
verändert
sich während
der Rotor verschiedene Betriebszyklen durchläuft. Es ist ein Erfordernis,
die Exzentrizität
einer Dampfturbine zu überwachen,
um Änderungen
der Schwingungseigenschaften des Turbinenrotors zu verfolgen. Die Überwachung
ist erforderlich, um zu erkennen, wann eine übermäßige Exzentrizität des Rotors
eintritt.
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Die Überwachung
der Exzentrizitäts-Basislinien-Abweichungen
ist ein Parameter zur Beurteilung der Dampfturbine und um zu bestimmen,
wann Wartungs- oder Reparaturarbeiten erforderlich sind. Die Basislinien-Abweichung
gibt einen Hinweis darauf, ob und wann ein Übermaß an Rotorexzentrizität auftritt,
wie beispielsweise, wenn die Exzentrizität ein Schwellenniveau der Exzentrizität überschreitet.
Das Computersystem 16 stellt ein Mittel zur Online-Erkennung
von Exzentrizitäts-Basislinien-Abweichungen
dar und trägt
dazu bei, Dampfturbinen zu erkennen, deren Schwingungsverhalten
sich verschlechtert hat.
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Das
Computersystem 16 erzeugt vor jedem Startvorgang der Dampfturbine
einen Exzentrizitäts-Mittelwert.
Das Computersystem ermittelt eine Änderung der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
für jeden
aus einer Reihe von Startvorgängen
während
eines bestimmten Zeitraums wie beispielsweise mehreren Jahren. Die
geschätzten Änderungen
der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
können
als Diagramm dargestellt werden, wie es beispielsweise in 2 gezeigt
wird.
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2 ist
ein Beispieldiagramm 40, das Rotorexzentrizitätstrends
auf der Grundlage der Exzentrizitätswerte 42 zeigt,
die mit jedem Startvorgang der Turbine übereinstimmen und mit Bezug
auf die jeweiligen Daten 44 dargestellt sind, an denen
die Messungen vorgenommen wurden. Die Exzentrizitätsdaten
sind in dem Diagramm durch Exzentrizitätsmesswerte, z. B. in mil (0,001
Zoll oder 25,4 Millimeter), der entsprechenden Startzeit und dem
Datum dargestellt. Die Exzentrizitätsmesswerte stimmen mit Startzeiträumen der
Dampfturbine während
eines ausgedehnten Zeitraums, wie beispielsweise zwei Jahren, überein.
Die in dem Diagramm 40 dargestellten Exzentrizitätsdaten
können
die Rotorexzentrizität
bei verschiedenen Starts während
eines mehrjährigen
Zeitraums darstellen. Die Exzentrizitäts-Messwerte können auf eine Exzentrizitäts-Basislinie
bezogen sein. Die in dem Diagramm dargestellten Exzentrizitätswerte
stellen verschiedene Werte zwischen einer Exzentrizitäts-Basislinie und einem
anderen Exzentrizitätswert
beim Startvorgang dar. Die Differenz zwischen dem Exzentrizitäts-Basislinienwert und
einem Start-Exzentrizitätswert
ist ein Indikator für
die zusätzliche
Biegung des Rotors im Vergleich mit dem Basislinienwert.
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Die
in dem Diagramm 40 dargestellten Exzentrizitätswerte
können
Exzentrizitäts-Differenzwerte 46 beinhalten,
die automatisch unter Verwendung von Software-Algorithmen, die auf die Exzentrizitätsmesswerte angewendet
werden, von dem Computersystem 16 ermittelt und automatisch
in dem Diagramm 40 dargestellt werden (siehe die Kreise 46).
Manuell erzeugte Exzentrizitätsmesswerte
(dargestellt durch die Sterne/Quadrate 48) können ebenfalls
in dem Diagramm 40 dargestellt werden, beispielsweise durch
die manuelle Eingabe der Messwerte und ihrer zugehörigen Startzeiten
in eine Eingabevorrichtung des Computers. Die in 2 dargestellten
manuell erzeugten Exzentrizitätsmesswerte
korrelieren gut mit den Messwerten 46, die automatisch durch
die Software-Algorithmen des hier offenbarten Computersystems und
-verfahrens ermittelt wurden. Die starke Korrelation von manuell
und automatisch ermittelten Messwerten legt nahe, dass die hier
offenbarten Algorithmen die Exzentrizitätsmesswerte mit im Wesentlichen
derselben Genauigkeit ermitteln wie die manuell durchgeführten Exzentrizitätsmessungen.
Diese Software-Algorithmen können
dafür verwendet
werden, automatisch Exzentrizitätswerte
und Differenzen zu Basislinienwerten zu erzeugen, und dadurch die
Dampfturbinentechniker von der manuellen Erzeugung der Exzentrizitätswerte
entlasten. Die gestrichelte Linie 49 zeigt als Trend die
Zunahme der Exzentrizität
des Rotors über
den im Diagramm 40 angegebenen mehrjährigen Zeitraum.
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Zur
Festlegung eines Exzentrizitäts-Basislinienwertes
für eine
bestimmte Dampfturbine erkennt ein Start-Exzentrizitäts-Mittelwertalgorithmus
einen ersten Startvorgang der Turbine unter den in der Sensordatenbank 18 gespeicherten
Sensordaten, berechnet einen Rotor-Exzentrizitätswert unter Verwendung der
kurz vor diesem Startvorgang erzeugten Sensordaten und benutzt den
Exzentrizitätswert
des ersten Startvorgangs als Exzentrizitäts-Basislinie, die den Zustand
eines neu in Auftrag gegebenen oder eines reparierten Rotors einer Dampfturbine
darstellt. Nach der Festlegung eines Exzentrizitäts-Basislinienwertes filtert
der Algorithmus Sensordaten, um Daten zu erkennen und zu sammeln,
die nachfolgenden Turbinen-Startereignissen zugeordnet sind. Der
Algorithmus ermittelt einen Exzentrizitätswert für jedes Startereignis. Der
Exzentrizitätswert
kann als eine Differenz zwischen dem für ein nachfolgendes Startereignis
ermittelten Exzentrizitätswert
und dem Exzentrizitäts-Basislinienwert
ausgedrückt
werden.
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Liegen
in dem gewählten
Zeitraum keine Startereignisse vor, z. B. wenn die Turbine sich
eine Zeit lang im drehenden Betrieb befindet, berechnet der Algorithmus
aus dem ersten in dem Zeitraum zur Verfügung stehenden Datenpunkt einen
Mittelwert der Exzentrizität.
Der dem ersten Datenpunkt entsprechende Exzentrizitätswert kann
als Exzentrizitäts-Basislinienwert
verwendet werden. Für
jeden Zeitraum nach dem ersten Datenpunkt, z. B. einen Zeitraum
von 15 Tagen, berechnet der Algorithmus einen Mittelwert der Exzentrizität und kann
eine Differenz zwischen dem Exzentrizitäts-Mittelwert für diesen
Zeitraum und dem Wert für
den ersten Datenpunkt ermitteln. Die Exzentrizitäts-Mittelwerte für jeden Zeitraum von 15 Tagen
können
auf die gleiche Weise als Diagramm dargestellt werden, wie in 2 gezeigt.
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Zusätzlich zur
Berechnung und Darstellung der Exzentrizitätswerte, kann das Computersystem 16 eine Überwachung
in Bezug auf große
Verschiebungen der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
durchführen.
Wird eine übermäßige Verschiebung
der Exzentrizität
beobachtet, kann eine Alarmmeldung durch E-Mail, gedruckte Nachricht
oder eine andere Mitteilung an einen oder mehrere Dampfturbinenbediener
und -techniker gehen.
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3 ist
ein Flussdiagramm eines beispielhaften Rotor-Start-Exzentrizitäts-Mittelwertalgorithmus 50 zur
Ermittlung der Rotorexzentrizität
bei jedem Start der Turbine. Der Algorithmus 50 erkennt
ein Turbinen-Startereignis
auf der Grundlage einer Prüfung
der in der Datenbank 18 (1) gespeicherten
Sensordaten und berechnet Mittelwerte der Exzentrizität während eines
gültigen,
dem Startereignis entsprechenden Arbeitsfensters. Der Ex zentrizitätswert wird
in einer Datenbank 20 (1) gespeichert
und danach für
die Darstellung von Diagrammen (2) und die
Ausgabe von Alarmmeldungen (4) verwendet.
Der Algorithmus 50 kann in ein Software-Berechnungsmodul
integriert werden, das von dem Computersystem 16 periodisch ausgeführt wird,
beispielsweise alle 24 Stunden. Der Algorithmus 50 kann
täglich
angewendet werden, um die Exzentrizitäts-Mittelwerte für Startereignisse
zu berechnen.
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Der
Algorithmus beginnt (Schritt 52) mit dem Erkennen eines
Dampfturbinen-Startvorgangs und wahlweise einer unmittelbar vorhergehenden
Turbinenabschaltung, die dem erkannten Startvorgang (Schritt 54) entspricht.
Der Startvorgangs-Erkennungsschritt 54 wird mit betrieblichen
Sensor- und anderen aus der Datenbank 18 übernommenen
(Schritt 56) Daten der Dampfturbine durchgeführt.
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Die
Daten können
unter Anwendung konventioneller Start-/Abschalt-Erkennungsalgorithmen
nach Start- und
Abschaltvorgängen
durchsucht werden. Zum Beispiel vergleicht ein Algorithmus zum Erkennen
von Turbinenabschaltungen und einer Drehvorrichtung zwei konventionelle
Datensignale. Das erste Datensignal ist ein logisches Signal, das
in Abhängigkeit
von dem Status des Eingriffs einer Drehvorrichtung mit einem Dampfturbinenrotor
die Werte 0 und 1 annimmt. Zu Beginn eines Startvorgangs greift
die Drehvorrichtung in den Rotor ein, während dieser stillsteht, und
beaufschlagt den Rotor mit einem Drehmoment. Das Drehmoment von
der Start- oder Drehvorrichtung dreht den Rotor, wenn auch langsam.
Während
der Turbine Dampf zugeführt
wird, beschleunigt der Rotor und die Drehvorrichtung wird von dem
Rotor gelöst,
wenn dieser über
eine vorgegebene Drehzahl hinaus beschleunigt. Das zweite Datensignal zeigt
die Drehzahl der Turbine an, beispielsweise in Umdrehungen pro Minute
(UPM). Der Start-/Abschaltalgorithmus kann die Zeit erkennen, zu
der die Drehzahl der Turbine kontinuierlich zuzunehmen beginnt,
beispielsweise über
die Drehzahl der Drehvorrichtung (als 10 UPM angenommen) hinaus.
Das logische Signal aus dem ersten Datensignal kann zum Erkennen
des Betriebsmodus, z. B. eines Startmodus, genutzt werden. Das zweite
Datensignal kann dafür
genutzt werden, zu erkennen, wann der Startvorgang eine vorgegebene
Drehzahl, beispielsweise über
10 UPM oder 100 UPM, erreicht hat. Der Start-Erkennungsschritt 54 kann
zum Erkennen eines Startvorgangs genutzt werden.
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Sobald
in Schritt 54 ein gültiger
Start erkannt wurde, definiert der Algorithmus 50 einen
vorgegebene Start-Zeitraum, z. B. einen Zeitraum von 60 Minuten
vor dem erkannten Start (Schritt 58). Während des Start-Zeitraums,
der dem erkannten Start vorangeht, dreht sich der Rotor langsam
und die Exzentrizitätssensoren 12 erzeugen
Signale, die die Exzentrizität
des Rotors anzeigen, bevor Zentrifugalkräfte und Wärme die Biegung des Rotors
beeinflussen. Die während
des vorgegebenen Startzeitraums erzeugten Exzentrizitätsdaten
werden gemittelt. Dieser Mittelwert wird als der Exzentrizitätswert des
entsprechenden Start-Zeitraums gespeichert. In Schritt 62 werden
die Schritte des Erkennens von Start-Zeiträumen 54, der Ermittlung
eines Start-Zeitraums 58 und der Ermittlung 64 eines
Mittelwerts der Exzentrizitätswerte
aus diesem Zeitraum für
jeden Startvorgang während
eines definierten Zeitraums, wie beispielsweise ein bis drei Jahre
Dampfturbinenbetrieb, wiederholt.
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Um
einen Exzentrizitäts-Mittelwert
für jeden
Startvorgang zu ermitteln, wendet der Algorithmus 50 einen Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus 64 an,
der auf der rechten Seite der 3 detailliert
dargestellt ist. Der Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus 64 ermittelt
anfänglich,
ob eine temporäre
Rotorbiegung vorliegt. Eine temporäre Biegung kann bei einem Rotor
auftreten, der sich langsam von den thermischen Biegungsereignissen
einer vorhergehenden Abschaltung erholt. Eine temporäre Biegung
weist nicht generell auf eine permanente Exzentrizität des Rotors
hin und kann bei der Ermittlung der Exzentrizitätstrends ignoriert werden. Der
Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus 64 kann angewendet
werden (Schritt 66), um sicherzustellen, dass temporäre Biegezustände nicht
zur Erzeugung des in Diagramm 40 dargestellten Exzentrizitäts-Mittelwerts
benutzt werden.
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Der
Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus 64, 66, ermittelt,
ob der Rotor thermisch gebogen ist, indem er ermittelt, ob die Änderungsrate
des Biegungsmesswerts ein vorgegebenes Niveau überschreitet. Zum Beispiel
kann der Rotor als thermisch und temporär gebogen behandelt werden,
wenn eine gefilterte Änderungsrate
der Biegung während
eines Zeitraums von 15 Minuten größer 0,03 mil/Min ist. Wird
in Bezug auf einen bestimmten Startvorgang eine Biegung erkannt,
verwirft der Algorithmus diesen Start und schreitet automatisch
zu dem Start in Schritt 66 (Ja-Bedingung) fort.
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Der
Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus
64,
66 erkennt
temporäre
Exzentrizitäten
unter Anwendung einer unten angegebenen Formel zur Berechnung der Änderung
der Rotorexzentrizität
während
eines Startvorgangs. Der Algorithmus
64 benutzt die in
der Sensordatenbank
18 gespeicherten Exzentrizitäts-Sensordaten.
Die folgende Gleichung berechnet die Änderungsrate der Exzentrizität für das Erkennen
thermischer Biegung an jedem Punkt eines ausgewähl ten Start-Zeitraums eines
Turbinen-Startvorgangs, wie z. B. einem Zeitraum von einer Stunde.
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Wobei
der Punkt 'X' innerhalb eines
Mittelwertbildungs-Zeitraums von 60 Minuten liegt, ECC_ROC ein Wert
der gefilterten Änderungsrate
der Exzentrizität
ist, wie in der obigen Gleichung angegeben, und ECC sich auf die
Exzentrizitätswerte
an jedem Punkt des Mittelwertbildungs-Zeitraums von 60 Minuten bezieht. Der
Rotor wird als thermisch gebogen angesehen, wenn diese gefilterten Änderungsraten
(ECC_ROC) während
15 Minuten kontinuierlich größer 0,03
mil/min sind. Wird in Bezug auf einen bestimmten Start eine temporäre thermische
Biegung erkannt, verwirft der Algorithmus die diesem Startereignis
zugeordneten Sensordaten und schreitet in Schritt 66 (Ja
Bedingung) voran zu einem nächsten
Start.
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In
Schritt
68 wird von Null (0) bis j ein Zeitfenster für die Mittelwertbildung
definiert, z. B. 60 Minuten. Das Fenster ist in Inkremente von i
unterteilt, die den Exzentrizitäts-Sensordaten
in dem Zeitfenster entsprechen. In Schritt
70 wird der
unten dargelegte Algorithmus angewendet, um eine prozentuale (%) Änderung
der Exzentrizität
zwischen zwei aufeinander folgenden Datenpunkten in dem Zeitfenster
zu einem bestimmten Zeitpunkt %EEC_ROC@X) zu berechnen.
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Wobei
der Punkt 'X' ein Punkt in dem
Mittelwertbildungs-Zeitraum von 60 Minuten ist, %ECC_ROC die prozentuale Änderung
der Exzentrizität
zwischen zwei aufeinander folgenden Datenpunkten in dem Mittelwert-Fenster
ist und ECC sich auf die Exzentrizitätswerte an jedem Punkt des
60-minütigen
Mittelwert-Fensters bezieht. Diese Berechnung der prozentualen Veränderung
(%) (Schritt 70) wird bei jedem verfügbaren Datenpunkt in dem Zeitfenster
vorgenommen. In Schritt 72 wird, wenn die prozentuale Veränderung
(%) für
einen Datenpunkt über
50% liegt, der zugeordnete Exzentrizitätsdatenpunkt (X) bei der Exzentrizitäts-Mittelwertbildung
nicht berücksichtigt
(Schritt 76) und wird als mit einer Exzentrizitätsspitze
verbunden betrachtet. Wird eine prozentuale Veränderung von unter 50% in Schritt 72 festgestellt,
so wird der Exzentrizitätswert
für das entsprechende
Zeitinkrement (i) zu der Summe der Exzentrizitätswerte in dem Zeitfenster
addiert. Wie bei Schritt 80 erwähnt, werden die obigen Schritte
(70 bis 78) für
jedes Inkrement (i) in dem Zeitfenster wiederholt, bis das letzte
Inkrement erreicht ist (i = j). Sobald jede Exzentrizitätsänderung
(Schritt 70) ermittelt und ausgewertet ist, wird die Summe
(Schritt 74) aller stabiler Exzentrizitätswerte – z. B. Werte, die kein Spitzenereignis darstellen – zur Ermittlung
eines Exzentrizitäts-Mittelwerts
für diesen
Zeitraum benutzt.
-
Sobald
die Änderungsrate
für jeden
Exzentrizitätsdatenpunkt
(i) in dem Mittelwert-Fenster berechnet ist, zählt der Algorithmus in Schritt 82 die
Anzahl der Datenpunkte, bei denen die zugehörige Änderungsrate größer 50%
ist. Überschreitet
die Anzahl derartiger Punkte ein Schwellenniveau, wie beispielsweise
die Hälfte des
Zeitfensters (z. B. 30), werden die Exzentrizitätsdaten
in dem Fenster als zu verrauscht behandelt. Das zugeordnete Startereignis
wird nicht zur Trendermittlung in Bezug auf die Rotorexzentrizität verwendet,
da die Exzentrizitätsdaten
für dieses
Ereignis als Starts mit verrauschten Sensordaten verworfen werden
(Schritt 86) und der Algorithmus zu dem nächsten Start
fortschreitet.
-
In
Schritt
84 wird ein Exzentrizitäts-Basislinien-Mittelwert (Average_Eccent)
unter Verwendung der Summe (
74) der stabilen Exzentrizitätswerte
und des folgenden Algorithmus ermittelt.
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Wobei
N die Anzahl der Datenpunkte ist, für die %ECC_ROC größer 50%
ist, %ECC_ROC die prozentuale Veränderung der Exzentrizität zwischen
zwei aufeinander folgenden Datenpunkten in dem 60-minütigen Mittelwert-Fenster,
,B' en Datenpunkt 60 Minuten
vor der Startzeit der Einheit und 'C' ein
der Startzeit der Einheit entsprechender Datenpunkt ist. Der Exzentrizitäts-Basislinien-Mittelwert
(AVG_ACCENT) für
den entsprechenden Startzustand ist in der Ü&D Datenbank 20 (1)
gespeichert.
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Die
bei den Schritten 56 bis 84 beschriebenen Verfahrensschritte
können
für jeden
Startvorgang durchgeführt
werden, für
den Exzentrizitätssensordaten
zur Verfügung
stehen. In Situationen, in denen die Dampfturbine nach einem Abschalten
für eine
lange Zeit nicht betriebsbereit ist, werden, beginnend mit dem letzten
Abschalten, alle 15 Tage dieselben Berechnungen durchgeführt. Die
Ergebnisse dieser Berechnungen werden als der Exzentrizitäts-Grundlinienwert für jeden
Startzustand in der Ü&D-Datenbank 20 gespeichert.
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Nachdem
der Algorithmus 50 die Exzentrizitäts-Basislinie für jeden
verfügbaren
Start einer Turbine berechnet hat, werden die Ergebnisse dieser
Berechnungen dafür
verwendet, die Verschiebung der Exzentrizitäts-Basislinie zu berechnen. 4 ist
ein Flussdiagramm eines Exzentrizitätsverschiebungsalgorithmus 90, der
eine Verschiebung der Exzentrizitäts-Basislinienwerte erkennt
und signifikante Änderungen
der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
automatisch meldet, z. B. indem er eine E-Mail sendet. Zunahmen
bei der Exzentrizitäts-Basislinie
können
in direkter Beziehung zu dem Schwingungsverhalten einer Dampfturbine
stehen. Die Exzentrizitäts-Basislinienwerte
stellen ein Mittel zur Überwachung
des Schwingungsverhaltens einer Dampfturbine dar. Erhöhungen der
Exzentrizitäts-Basislinienwerte
können
auf eine Zunahme von Reibungsereignissen hinweisen, z. B. auf Reibung
zwischen rotierenden und stationären
Komponenten. Reibungsereignisse und Änderungen des Schwingungsverhaltens
einer Dampfturbine können
durch die Überwachung
von Änderungen
der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
erkannt werden. Der Exzentrizitäts-Basislinienverschiebungs-Algorithmus 90 erkennt
Veränderungen
der Exzentrizitäts-Basislinienwerte
und erzeugt Meldungen, um die Dampfturbinen-Techniker und anderes
für die
Dampfturbine verantwortliches Personal zu informieren. Der Exzentrizitätsverschiebungsalgorithmus
gibt ferner Alarmmeldungen aus, die auf den Grad der Exzentrizitäts-Basislinienverschiebung
hinweisen.
-
Der
Exzentrizitäts-Basislinienverschiebungs-Algorithmus 90 verwendet
in Schritt 92 ermittelte gemittelte Exzentrizitätsdaten,
die durch den Start-Exzentrizitäts-Mittelwertalgorithmus 50 berechnet
wurden und in der Ü&D Datenbank 20 gespeichert
sind. In Schritt 94 wird ein langfristiger Exzentrizitäts-Mittelwert
aus einer Reihe von Exzentrizitätswerten
bei Startzuständen
ermittelt, wie beispielsweise den letzten 25 Exzentrizitätswerten
(Avg25). Es wird ein Mittelwert aus 25 Exzentrizitätswerten
gebildet, um Streueffekte bei den Exzentrizitätswerten zu verringern und
einen Exzentrizitätstrend
für einen
relativ langen Zeitraum festzulegen. In Schritt 96 wird
ein Mittelwert aktueller Exzentrizitätswerte für eine reduzierte Anzahl aufeinander
folgender Startzustände
ermittelt, wie beispielsweise ein Mittelwert der Exzentrizitätswerte
der letzten 5 Startzustände (Avg5).
Die mittlere aktuelle Exzentrizität bei der reduzierten Anzahl
von Startzuständen
weist auf aktuelle Veränderungen
des Exzentrizitätswertes
hin. Der Mittelwert der aktuellen Exzentrizitätswerte ist fortlaufend für jeden
Startzustand vorbestimmt.
-
In
Schritt 98 wird eine Differenz zwischen dem aktuellen Mittelwert
(AVG5) der Exzentrizitätswerte (Schritt 96)
und den langfristigen Exzentrizitätswerten (Schritt 94)
ermittelt. Eine positive Differenz weist darauf hin, dass die Exzentrizität des Rotors
zunimmt. In Schritt 100 wird eine Boolesche Operation durchgeführt, um festzustellen,
ob die Differenz (Avg5 minus Avg25) positiv (Ausgabe 1) oder negativ
(0) ist. Bei einer positiven Dif ferenz wird ermittelt, ob der laufende
Mittelwert bei einer vorgegebenen Anzahl aufeinander folgender Startereignisse
(Schritt 96) zunimmt. Es wird für eine Sequenz von Startereignissen,
zum Beispiel 20 Startereignissen, in Schritt 102 ein Mittelwert
aus den Ausgaben (1 oder 0) der Booleschen Operation gebildet. Ist
der mittlere Boolesche Wert in Schritt 104 bei zwanzig
Startereignissen kleiner 0,5, wird keine automatische Meldung durch
den Exzentrizitäts-Basislinienverschiebungs-Algorithmus 90 erzeugt.
Ist der mittlere Boolesche Wert bei zwanzig Startereignissen größer 0,5,
(Schritt 104), wird der zugehörige AVG-25-Basislinienwert
aus Schritt 94 in Schritt 108 als ein aktueller
Bezugs-Basislinien-Exzentrizitätswert
gekennzeichnet. Bei der Wiederholung von Schritt 94 zur
Bewertung der Exzentrizitäten
nachfolgender Startvorgänge,
können
sich die durch diesen Schritt erzeugten aktuellen AVG-25-Exzentrizitätswerte
von dem in Schritt 108 gekennzeichneten Basislinienwert
weg verschieben. Übersteigt
die Differenz (Schritt 110) zwischen dem AVG-25-Basislinienwert (Schritt 108)
und dem aktuellen AVG-25-Exzentrizitätswert einen vorgegebenen Wert,
z. B. 2 mil (Schritt 112), wird ein Alarm ausgegeben, der
in Schritt 114 eine Exzentrizitäts-Basislinien(BL)-verschiebung
meldet. Die Alarmmeldung kann aus E-Mails bestehen, die dem Dampfturbinentechniker
und anderen für
die Dampfturbine Verantwortlichen gesendet werden.
-
Das
hier beschriebene System bietet verschiedene technische Ergebnisse,
darunter die Fähigkeit,
Basislinienwerte der Exzentrizität
und damit die Gesamt-Funktionsfähigkeit
und das Schwingungsverhalten der Einheit, insbesondere während transienter
Vorgänge
der Dampfturbine, genau zu berechnen. Das System bietet eine Online-Lösung zum Erkennen von Turbinen
mit permanenter Biegung und ein Gesamtbild der Rotorexzentrizitätsänderungen.
Diese Informationen ermöglichen
Dampfturbinenbedienern die Feinabstimmung des Dampfturbinenbetriebs
und der Wartung. Die Verfügbarkeit
und Verlässlichkeit
der Rotorexzentrizitätsdaten
reduziert außerdem
die Wartungs- und Betriebskosten von Dampfturbinen. Die in dem hier
beschriebenen System verwendeten Algorithmen verfügen über Funktionalitäten, um
exzentrizitätsbedingten
Verschleiß in
der Folge thermischer Biegung und wellige/mit Spitzen ausgebildete
Exzentrizitätsmuster
vor Starts zu erkennen. Diese abnormen Datenpunkte werden in den
Berechnungen nicht verwendet, da sie die Ausgabe des Systems verzerren
können.
-
Während die
Erfindung in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben wurde,
die gegenwärtig als
die praktikabelste und bevorzugte Ausführungsform angesehen wird,
versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf die offenbarte Ausführungsform
beschränkt
sein soll, sondern vielmehr verschiedene Abwandlungen und gleichwertige
Anordnungen abdecken soll, wie sie in dem Geist und Anwendungsbereich
der angefügten Ansprüche enthalten
sind.
-
Verfahren
zur Ermittlung der Exzentrizität
eines Rotors in einer Turbine
10, umfassend: die Sammlung
56 von
Sensordaten
18 hinsichtlich der Rotorexzentrizität bei einer
Vielzahl von Startvorgängen
54;
Bestimmung eines Exzentrizitäts-Basislinienwertes
84 unter
Verwendung der Sensordaten, die einem ausgewählten Startvorgang entsprechen;
Ermittlung
90 eines Exzentrizitätswertes unter Verwendung der
gefilterten Sensordaten für
jeden aus einer Vielzahl von auf den gewählten Startvorgang folgenden
Startvorgängen;
Ermittlung
98 einer Rotorexzentrizitätsdifferenz zwischen dem Exzentrizitäts-Basislinienwert
und jedem der Exzentrizitätswerte
der Vielzahl von auf den gewählten
Startvorgang folgenden Startvorgängen
und die Meldung
92,
94,
96,
98,
100,
102,
104,
112 eines
Rotorexzentrizitätszustands
auf der Grundlage der Rotorexzentrizitätsdifferenz.
Bezugszeichen
Nr. | BESCHREIBUNG |
10 | Dampfturbine |
12 | Sensoren |
14 | Turbinen-Steuervorrichtung |
16 | zugeordnetes
Computersystem |
18 | Sensordatenbank |
20 | Ü&D-Datenbank |
22 | Softwareprogramme |
24 | Prozessor
für die
Durchführung
der Datenanalyse |
26 | ausführbare Softwareprogramme
bewerten |
28 | Dampfturbinendiagnostik |
30 | Rotor |
40 | Diagramm |
42 | Exzentrizitätswerte |
44 | Daten |
46 | Automatisch
ermittelte Exzentrizitätswerte – Kreise
im Diagramm 40 |
48 | Manuell
ermittelte Exzentrizitätswerte – Sterne/Quadrate |
49 | Exzentrizitäts-Trendlinie – gestrichelte
Linie |
50 | Flussdiagramm
des Startexzentrizitäts-Mittelwertalgorithmus
des Rotors (Fig. 3) |
52 | Beginn
des Algorithmus |
54 | Start-Erkennungsschritt |
56 | Erfassung
der Betriebsdaten der Dampfturbine |
58 | Zeitfenster
für den
Startschritt |
62 | Wiederhole
die Schritte 54 bis 60 |
64 | Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus |
66 | Anwendung
des Rotorbiegungs-Erkennungsalgorithmus |
68 | Zeitfenster
für die
Mittelwertbildung |
70 | Berechne
eine prozentuale (%) Änderung |
72 | Falls
die prozentuale Änderung
für einen
Datenpunkt über
50% beträgt |
74 | Summe |
76 | Falls
die prozentuale (%) Änderung
für einen
Datenpunkt über
50% beträgt,
wird der entsprechende Exzentrizitätsdatenpunkt (X) nicht in Betracht
gezogen |
78 | Inkrementschritt |
80- | Wiederhole
die Schritte 70 bis 78 |
82 | Zähle die
Anzahl der Datenpunkte, bei denen die zugehörige Änderungsrate über 50%
beträgt |
84 | Exzentrizitäts-Basislinien-Mittelwert
(Average Eccnt) |
86 | Die
Exzentrizitätsdaten
dieses Ereignisses werden verworfen |
90 | Exzentrizitätsverschiebungsalgorithmus |
92 | gemittelte
Exzentrizitätsdaten |
94 | Ein
langfristiger Exzentrizitäts-Mittelwert
wird ermittelt |
96 | Das
Mittel der aktuellen Exzentrizitätswerte
wird für
eine reduzierte Anzahl aufeinander folgender Startzustände ermittelt |
98 | Es
wird eine Differenz zwischen dem aktuellen Mittelwert (AVG5) der
Exzentrizitätswerte
(Schritt 96) und den langfristigen Exzentrizitätswerten
(Schritt 94) ermittelt |
100 | Eine
Boolesche Operation wird durchgeführt, um zu ermitteln, ob die
Differenz (Avg5 minus Avg25) positiv (Ausgabe 1) oder negativ (0)
ist |
102 | Es
wird ein Mittel aus den Ausgaben der Booleschen Operationen (1 oder
0) für eine
Startereignis-Sequenz gebildet |
104 | Falls
der mittlere Boolesche Wert bei zwanzig Startereignissen unter 0,5
liegt, |
106 | Nicht
handeln |
108 | Markiert
als ein aktueller Bezugs-Exzentrizitäts-Basislinienwert |
110 | Differenz |
112 | Es
wird ein Alarm ausgegeben |
114 | Exzentrizitäts-BL-Verschiebungsalarm
jeden Monat geben, den der Zustand anhält |