-
Die
Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 ein Verfahren zum Betreiben einer Audio- und/oder
Videokonferenz mit zumindest zwei Teilnehmern, bei dem die Steuerung
durch einen zentralen Rechner erfolgt. Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 13 weiterhin einen Rechner zum Steuern einer
Audio- und/oder Videokonferenz einer Anzahl an Teilnehmern.
-
Ein
gattungsgemäßes Verfahren
und ein Rechner sind aus der
US 6,564,261 B1 bekannt.
-
Ein
solcher zentraler Rechner wird auch als Multipoint Control Unit
(MCU) bezeichnet. Ein solcher Rechner kann beispielsweise als zentraler
Sternverteiler für
Konferenzen in einem Kommunikationsnetzwerk vorgesehen sein. Über diesen
zentralen Rechner werden Medien- und/oder Kontrolldatenströme von mehreren
Konferenzteilnehmern empfangen und je nach Konfiguration des zentralen
Rechners verarbeitet und an die an einer Konferenz teilnehmenden Teilnehmer
zurückgesendet.
Die Mediendatenströme können hierbei
zusammengefasst und an alle Teilnehmer gesendet werden. Hierdurch
können
sich mehrere Teilnehmer gleichzeitig sehen und/oder hören. In
einer anderen Betriebsart wird immer nur derjenige Mediendatenstrom
des momentan sprechenden Teilnehmers an alle anderen Teilnehmer
gesendet. Ein solcher zentraler Rechner ermöglicht z. B. die Unterstützung von
Konferenzen mit drei oder mehr Teilnehmern. Die Durchführung und
Verwaltung der Konferenz kann z. B. nach dem Prinzip „tightly coupled
and centrally mixed" erfolgen.
Hierbei ist jeder der Teilnehmer mit dem zentralen Rechner verbunden,
wobei der zentrale Rechner für
jeden der Teilnehmer die Mediendatenströme terminiert, mischt oder
mit den Mediendatenströmen
der anderen Teilnehmer verschaltet und einen kombinierten Mediendatenstrom
zu allen Teilnehmern überträgt.
-
Eine
Konferenz wird üblicherweise
von einem Teilnehmer initiiert. Die anderen Teilnehmer können der
Konferenz im Wesentlichen auf zwei verschiedene Weisen beitreten:
Zum einen kann ein Einwahlverfahren (sog. Dial-in) zum Einsatz kommen, bei
welchem jeder Teilnehmer, der an der Konferenz teilnehmen möchte, eine
Kennung, z. B. eine Telefonnummer des zentralen Rechners anwählt und
diesen kontaktiert. Zum anderen kann ein Herauswahlverfahren (sog.
Dial-out) verwendet werden, bei dem der zentrale Rechner die Teilnehmer
kontaktiert. Hierzu werden dem zentralen Rechner von dem die Konferenz
initiierenden Teilnehmer die jeweiligen Teilnehmerkennungen vorgegeben,
anhand deren der zentrale Rechner die Teilnehmer kontaktieren kann.
-
Die
Verwendung von Dial-out zum Hinzufügen von Teilnehmern zu einer
Konferenz ist gegenwärtig
umständlich,
da die Teilnehmererkennungen (z. B. Telefonnummern) der weiteren
Konferenzteilnehmer manuell von dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer
in sein Endgerät
eingegeben und an den zentralen Rechner übertragen werden müssen. Zwar bieten
heutige zentrale Rechner die Möglichkeit
an, die dem zentralen Rechner mitgeteilten Teilnehmererkennungen
temporär
oder dauerhaft für
eine spätere
erneute Verwendung dieses Teilnehmers zu speichern, jedoch kann
die Dauer der Speicherung und die Anzahl möglicher zu speichernder Kontaktnummern
durch den Teilnehmer nicht beeinflusst werden.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Betreiben, insbesondere Initiieren, einer Audio- und/oder Videokonferenz mit zumindest
zwei Teilnehmern sowie einen Rechner zur Steuerung der Audio- und/oder
Videokonferenz einer Anzahl an Teilnehmern anzugeben, welche eine
einfachere Verwendung des Dial-out-Verfahrens zur Hinzunahme von
Teilnehmern zu einer Konferenz erlauben.
-
Diese
Aufgaben werden durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
1, ein Computerprogrammprodukt gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
12 sowie einen Rechner gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den abhängigen Patentansprüchen.
-
In
der nachfolgenden Beschreibung wird unter einem Teilnehmer ein beliebiges
Endgerät
einer Person verstanden, mit welchem diese Person an einer Audio-
und/oder Videokonferenz teilnehmen kann. Ein solches Endgerät kann beispielsweise
ein (videofähiges)
Telefon oder ein Rechner mit einer darauf installierten Kommunikationssoftware
sein.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben einer Audio- und/oder Videokonferenz mit zumindest
zwei Teilnehmern ermittelt ein zentraler, die Audio- und/oder Videokonferenz
steuernder Rechner ein Identifikationsdatum des die Konferenz initiierenden
Teilnehmers. Der zentrale Rechner ermittelt anhand des Identifikationsdatums
aus zumindest einer mit dem zentralen Rechner gekoppelten Datenbank
Kontaktdaten von potentiellen Teilnehmern der Konferenz, welche
Kontaktdaten diesem (die Konferenz initiierenden) Teilnehmer zugeordnet sind.
Die durch den zentralen Rechner ermittelten Kontaktdaten werden
dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer als weitere Konferenzteilnehmer
zur Auswahl zur Verfügung
gestellt. Um die Handhabbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
weiter zu verbessern, ist vorgesehen, die durch den zentralen Rechner
ermittelten Kontaktdaten in einem Mediendatenstrom von dem zentralen
Rechner an den (die Konferenz initiierenden) Teilnehmer zu übertragen.
-
Das
der Erfindung zu Grunde liegende Prinzip besteht somit darin, die
Kontaktierung der weiteren Teilnehmer einer Audio- und/oder Videokonferenz
(allgemein Konferenz) zu erleichtern, indem dem die Konferenz initiierenden
Teilnehmer ihm zugeordnete Kontaktdaten weiterer Teilnehmer zur Auswahl
zur Verfügung
gestellt werden. Hierzu ermittelt der zentrale Rechner ein Identifikationsdatum
des initiierenden Teilnehmers, z. B. seine Teilnehmerkennung, um
anhand dieses Identifikationsda tums aus einer oder mehreren Datenbanken
solche Kontaktdaten zu ermitteln, welche der die Konferenz initiierende
Teilnehmer in der Vergangenheit gespeichert hat oder welche zentral
zur Verfügung
gestellt wurden. Zur Auswahl der weiteren Teilnehmer der Konferenz braucht
der die Konferenz initiierende Teilnehmer dann lediglich noch die
betreffenden zur Auswahl zur Verfügung gestellten, z. B. visualisierten,
Kontaktdaten anwählen,
worauf der zentrale Rechner eine Verbindung zu diesem Teilnehmer
herstellen kann. Hierdurch wird das manuelle Eingeben von Teilnehmererkennungen
durch den die Konferenz initiierenden Teilnehmer entbehrlich. Indem
dem zentralen Rechner Datenbanken mit Kontaktdaten, die jeweiligen Teilnehmern
eines Kommunikationsnetzwerks zugeordnet sind, zur Verfügung gestellt
werden, wird die Initiierung einer Konferenz für einen Teilnehmer wesentlich
vereinfacht.
-
Ein
Mediendatenstrom kann je nach Konferenz Audiodaten oder Videodaten
oder beides umfassen. Werden die ermittelten Kontaktdaten in dem Mediendatenstrom
von dem zentralen Rechner an den Teilnehmer übertragen, so hat dies zur
Folge, dass ein „Mischen" der Kontaktdaten
mit den Mediendaten erfolgt, so dass die Kontaktdaten beispielsweise über den
Mediendatenstrom gelegt dargestellt sind.
-
Als
Identifikationsdatum des die Konferenz initiierenden Teilnehmers
wird gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung
eine SIP-Adresse ermittelt. Hierdurch ist eine zusätzliche
Signalisierung zwischen dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer und
dem zentralen Rechner überflüssig, da
die SIP-Adresse Teil des Nachrichtenflusses ist, sofern die Kommunikation
auf dem Session Initiation Protokoll (SIP) basiert.
-
Um
dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer die Auswahl weiterer
Teilnehmer zu ermöglichen,
kann der zentrale Rechner auf unterschiedlichste Datenbanken zugreifen.
So ist gemäß einer Ausgestaltung
vorgesehen, dass der zentrale Rechner auf eine erste Datenbank mit
Kontaktdaten zugreift, welche allen Teilnehmern zugeordnet sind. Eine
solche Datenbank umfasst beispielsweise ein globales Adressbuch
in einem großen
Unternehmen. Alternativ oder zusätzlich
ist vorgesehen, dass der zentrale Rechner auf eine zweite Datenbank
mit Kontaktdaten zugreift die ausschließlich und dauerhaft dem die
Konferenz initiierenden Teilnehmer zugeordnet sind. Eine solche
zweite Datenbank umfasst beispielsweise Kontaktdaten, welche ein
jeweiliger Teilnehmer selbst gespeichert hat und nur diesem zugänglich ist.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der zentrale Rechner auf eine
dritte Datenbank mit Kontaktdaten zugreift, die ausschließlich und
temporär
dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer zugeordnet sind. Diese
dritte Datenbank umfasst beispielsweise Kontaktdaten, die manuell
von dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer erstellt wurden und
an den zentralen Rechner zur Verarbeitung übertragen wurden.
-
Die
Kontaktdaten der ersten, der zweiten und der dritten Datenbank können gemeinsam
oder getrennt zur Auswahl zur Verfügung gestellt werden. Ein gemeinsames
Zurverfügungstellen
bedeutet hierbei, dass sämtliche
in den unterschiedlichen Datenbanken enthaltenen Kontaktdaten durch
den zentralen Rechner zu einer einzigen Liste zusammengefügt werden
und diese beispielsweise in Listenform dem die Konferenz initiierenden
Teilnehmer zur Auswahl zur Verfügung
gestellt werden. Da ein solches Vorgehen bei einer Vielzahl an Kontaktdaten
jedoch sehr unübersichtlich
sein kann, umfasst diese Ausgestaltung ebenso, die aus den verschiedenen
Datenbanken ermittelten Kontaktdaten in strukturierter Weise zur
Verfügung
zu stellen. So können
beispielsweise die Kontaktdaten der ersten Datenbank in einer ersten
Liste, die Kontaktdaten der zweiten Datenbank in einer zweiten Liste,
usw. zur Verfügung
gestellt werden. Hierdurch wird die Auswahl der weiteren Teilnehmer
der Konferenz für
den die Konferenz initiierenden Teilnehmer erleichtert.
-
Gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, dass eine Authentisierung des die Konferenz
initiierenden Teilnehmers durch den zentralen Rechner vorgenommen
wird. Hierzu können
sämtliche
aus dem Stand der Technik be kannte Verfahren verwendet werden. Eine
solche Authentisierung kann z. B. bei einem Datenaustausch zwischen
dem zentralen Rechner und dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer
unter Verwendung von SIP auf einfache Weise bereitgestellt werden,
z. B. durch die Nutzung von IPsec, TLS (Transport Layer Security)
oder S/MIME (Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions). Darüber hinaus
können
Challenge-Response-Abfragen
oder PIN-Abfragen zum Einsatz gelangen. Es können auch Sicherheitsmechanismen
zum Einsatz kommen, die zur Verifizierung der Nachrichtenintegrität und/oder
-vertraulichkeit dienen.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von dem
die Konferenz initiierenden Teilnehmer eine Datei mit Kontaktdaten
eines anderen Teilnehmers an den zentralen Rechner übertragen,
der die Kontaktdaten, insbesondere in der dritten Datenbank, speichert
und/oder den anhand der Kontaktdaten der Datei identifizierten Teilnehmer
zu der Konferenz hinzufügt,
oder umgekehrt. Diese Vorgehensweise ist zweckmäßig, wenn der die Konferenz
initiierende Teilnehmer nicht innerhalb eines Kommunikationsnetzwerkes
gelegen ist, so dass eine Authentifizierung des Teilnehmers nicht
möglich
ist. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn der die Konferenz initiierende
Teilnehmer über eine
Einwahlverbindung sich mit dem zentralen Rechner verbindet. Auf
diese Weise ist es dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer dennoch
möglich, Kontaktdaten
aus einer ihm persönlich
zugänglichen Datenbank
zu nutzen und diese Kontaktdaten in Form einer Datei an den zentralen
Rechner zur weiteren Verarbeitung zu übertragen. Die weitere Verarbeitung
kann zum einen in der Speicherung der Kontaktdaten und zum anderen
in der Hinzunahme des die Kontaktdaten repräsentierenden Teilnehmers zu der
Konferenz bestehen.
-
Die Übertragung
der Datei kann unter Nutzung einer SIP INFO-Nachricht erfolgen. Zweckmäßigerweise
enthält
die Datei die Kontaktdaten im ASCII-Format, beispielsweise in Form
einer vCard. Alternativ zu SIP INFO können auch andere Protokolle zum
Einsatz gelangen, wie z. B. ein ausgehandelter Medienstrom zur Übertragung
von Metadaten, das „SIP
event package" oder
aber auch andere Mechanismen in alternativen Signalisierungsprotokollen
wie z. B. H.323.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung werden durch den zentralen Rechner Kontaktdaten,
die in einer einem bestimmten Teilnehmer der Konferenz zugeordneten
Datenbank gespeichert werden, zusätzlich in einer jeweiligen
Datenbank, die einem oder mehreren anderen der Teilnehmer der Konferenz
zugeordnet sind, gespeichert. Diese Vorgehensweise ist insbesondere
zweckmäßig, wenn
der die Konferenz initiierende Teilnehmer eine oder mehrere Dateien
mit Kontaktdaten eines anderen Teilnehmers an den zentralen Rechner überträgt. Auf
diese Weise ist es möglich,
die in der oder den Dateien enthaltenen Kontaktdaten auch anderen
Teilnehmern der Konferenz zur Verfügung zu stellen, indem diese
in jeweiligen Datenbanken abgespeichert werden, die den betreffenden
Teilnehmern zugeordnet sind.
-
Von
der Erfindung ist ferner ein Computerprogrammprodukt umfasst, das
direkt in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen
werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden,
wenn das Produkt auf einem Computer läuft. Das Computerprogrammprodukt kann
beispielsweise in Form einer CD, einer DVD, einer Diskette und dergleichen
vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch in Form eines Computersignals
vorliegen, welches über
ein Computernetzwerk übertragen
wird.
-
Ein
erfindungsgemäßer Rechner
zur Steuerung einer Audio- und/oder
Videokonferenz einer Anzahl an Teilnehmern umfasst ein erstes Mittel
zum Ermitteln eines Identifikationsdatums eines die Konferenz initiierenden
Teilnehmers. Es umfasst ferner ein zweites Mittel zum Auslesen von
Kontaktdaten von potentiellen Teilnehmern der Konferenz, welche
Kontaktdaten diesem Teilnehmer zugeordnet sind, aus zumindest einer
mit dem zentralen Rechner gekoppelten Datenbank. Es ist ein drit tes
Mittel vorgesehen, mit dem die Kontaktdaten dem die Konferenz initiierenden
Teilnehmer als weitere Konferenzteilnehmer zur Auswahl zur Verfügung gestellt
werden können.
Hiermit sind die gleichen Vorteile verbunden, wie sie vorstehend
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden.
Erfindungsgemäß ist das
dritte Mittel dazu ausgebildet, die ermittelten Kontaktdaten in
einem Mediendatenstrom an den Teilnehmer zu übertragen.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung umfasst der Rechner ein viertes Mittel zur
Authentisierung des die Konferenz initiierenden Teilnehmers.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist der Rechner dazu ausgebildet, eine von
dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer übertragene Nachricht mit Kontaktdaten
eines anderen Teilnehmers in der zumindest einen Datenbank zu speichern
und/oder den anhand der Kontaktdaten der Datei identifizierten Teilnehmer
zu der Konferenz hinzuzufügen,
oder umgekehrt.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend näher
anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Weise ein Kommunikationsnetzwerk
mit einem erfindungsgemäßen Rechner
zur Steuerung einer Audio- und/oder
Videokonferenz.
-
Zur
Durchführung
und Steuerung einer Audio- und/oder Videokonferenz ist ein zentraler
Rechner MCU vorgesehen, welcher im Ausführungsbeispiel zentral zwischen
beispielhaft zwei Teilnehmern T1 und T2 zur Steuerung der Konferenz
angeordnet ist. Die Beschreibung der Erfindung erfolgt damit unter
Bezug auf eine sternförmige
Topologie, bei der der zentrale Rechner MCU als zentraler Sternverteiler
realisiert ist. Eine derartige Topologie wird als „tightly
coupled, centrally mixed" bezeichnet.
Die Erfindung lässt
sich jedoch auch mit anderen Topologien, bei denen ebenfalls ein
zentraler, die Konferenz steuernder Rechner MCU vorgesehen ist,
realisieren. Als Beispiel können
hierfür
die Topologien „tightly
coupled, fully meshed" oder „multicast
media and session" genannt
werden.
-
In
der weiteren Beschreibung repräsentiert der
Teilnehmer T1 den die Konferenz initiierenden Teilnehmer, während Teilnehmer
T2 ein zu der Konferenz hinzuzufügender
Teilnehmer ist. Jedem der Teilnehmer T1, T2 ist ein Identifikationsdatum
ID(T1) bzw. ID(T2) zugeordnet, anhand dessen der betreffende Teilnehmer
eindeutig identifizierbar ist. Das Identifikationsdatum ID(T1),
ID(T2) kann beispielsweise durch eine SIP-Adresse repräsentiert sein. Das Identifikationsdatum
kann jedoch auch durch eine beliebige andere eindeutige Teilnehmererkennung,
wie z. B. eine Teilnehmernummer, eine Telefonnummer und dergleichen,
repräsentiert
sein.
-
In
der Figur ist jedem der Teilnehmer T1, T2 eine Datenbank DB(T1)
bzw. DB(T2) zugeordnet, in welcher jeweils durch den betreffenden
Teilnehmer T1 und T2 Kontaktdaten eingespeichert sind. Solche Kontaktdaten
umfassen beispielsweise Namen, Adressen, Telefonnummern usw. Die
Datenbanken DB(T1) und DB(T2) können
beispielsweise in dem Endgerät
des Teilnehmers T1, T2 integriert sein oder aber auf einem zentralen
Datenbankspeicher hinterlegt sein, auf den nur der jeweilige Teilnehmer
T1, T2 zugreifen kann.
-
Zwischen
einem jeweiligen der Teilnehmer T1, T2 und dem zentralen Rechner
MCU findet ein Austausch von Kontrolldaten und Mediendaten statt. In
der Figur sind ein Kontrolldatenstrom mit CDS und ein Mediendatenstrom
mit MDS gekennzeichnet. Der Mediendatenstrom MDS umfasst Audiodaten
A und Videodaten V. Je nach durchzuführender Konferenz können ausschließlich Audiodaten
oder kombiniert Audio- und Videodaten übertragen werden.
-
Der
zentrale Rechner MCU ist mit zwei Datenbanken DB1 und DB3 verbunden.
Die Datenbank DB1 repräsentiert
eine erste Datenbank mit Kontaktdaten, welche sämtliche (potentielle) Teilnehmer
in einem Kommunikationsnetzwerk umfasst. Die erste Datenbank DB1
kann beispielsweise ein globales Adressbuch eines Unternehmens darstellen.
Die Datenbank DB3, die auch als dritte Datenbank bezeichnet wird,
wird durch den zentralen Rechner MCU mit Kontaktdaten beschrieben
und verwaltet. So fügt
der zentrale Rechner MCU beispielsweise Kontaktdaten des die Konferenz
initiierenden Teilnehmers T1 zur Datenbank DB3 hinzu, welche durch
den Teilnehmer T1 manuell erstellt oder unter Verwendung einer Datei
mit Kontaktdaten an ihm übertragen
wurden. Eine solche Datei kann beispielsweise unter Nutzung einer
SIP INFO-Nachricht an den zentralen Rechner MCU übertragen werden. Die Datei
kann z. B. in Form einer vCard vorliegen. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist weiterhin vorgesehen, dass der zentrale Rechner MCU auf die
den Teilnehmern T1 bzw. T2 zugeordneten Datenbanken DB(T1) bzw.
DB(T2) zugreifen kann. Ein solcher Zugriff ist jedoch nur auf die
Datenbank des die Konferenz initiierenden Teilnehmers notwendig,
weswegen in der Figur lediglich eine Verbindung zu der Datenbank
des Teilnehmers T1 eingezeichnet ist. Diese mit privaten Daten des
Teilnehmers T1 versehene Datenbank stellt aus Sicht des zentralen
Rechners MCU eine zweite Datenbank DB2 dar.
-
Im
Weiteren wird das Verfahren zum Initiieren der Audio- und/oder Videokonferenz
beschrieben. Zur Initiierung der Konferenz findet ein Datenaustausch
zwischen dem Teilnehmer T1 und dem zentralen Rechner MCU statt,
welcher beispielsweise unter Verwendung von Nachrichten gemäß dem SIP-Protokoll
(SIP-Nachrichten) erfolgt. Im Rahmen des Austauschs der SIP-Nachrichten wird
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die SIP-Adresse
des Teilnehmers T1, welche dessen Identifikationsdatum darstellt, übertragen.
Dieses wird durch eine erste Einheit UI des zentralen Rechners MCU
ermittelt. Anhand der SIP-Adresse
ist eine zweite Einheit DBL in der Lage, in den Da tenbanken DB1,
DB2 und DB3 dem Teilnehmer T1 zugeordnete Kontaktdaten zu identifizieren.
Diese Daten werden durch die Einheit DBL aus den Datenbanken DB1,
DB2, DB3 abgerufen und durch eine dritte Einheit IUC, welche für die Visualisierung
der MCU-Funktionalität
und dessen Zustand verantwortlich ist, dem Mediendatenstrom MDS,
welcher an den Teilnehmer T1 übertragen
wird, überlagert.
Hierdurch wird der Teilnehmer T1 in die Lage versetzt, die ihm nun
zur Verfügung
gestellten Kontaktdaten selektiv auszuwählen und damit die Konferenzteilnehmer
auszuwählen.
-
Die
in den jeweiligen Datenbanken DB1, DB2 und DB3 enthaltenen und dem
Teilnehmer T1 zugeordneten Kontaktdaten können durch die Einheit IUC
dem Teilnehmer T1 als Gesamtheit, z. B. in einer fortlaufenden Liste,
zur Verfügung
gestellt werden. Jedoch können
die durch die zweite Einheit DBL ermittelten Kontaktdaten dem Teilnehmer
T1 auch in strukturierter Weise, z. B. hierarchisch gegliedert oder
in Form separater Listen, zur Verfügung gestellt werden. Hat der
Teilnehmer T1 den oder die Teilnehmer der Konferenz ausgewählt, so
werden diese durch den zentralen Rechner MCU kontaktiert, so dass
im Weiteren zwischen dem oder den Teilnehmern ein Mediendatenstrom
unter Kontrolle des zentralen Rechners MCU ausgetauscht werden kann.
-
Der
zentrale Rechner MCU kann ferner eine optionale Einheit AUT zur
Authentisierung des Teilnehmers T1 umfassen. Die Authentisierung
kann im Rahmen des Austauschs der SIP-Nachrichten erfolgen, wobei das Zurverfügungstellen
der dem Teilnehmer T1 zugeordneten Kontaktdaten lediglich dann erfolgt,
wenn die Authentisierung erfolgreich war. Mechanismen zur Durchführung einer
Authentisierung sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, wobei
prinzipiell beliebige Mechanismen zum Einsatz gelangen können.
-
Das
Ermitteln der dem Teilnehmer T1 zugeordneten Kontaktdaten anhand
dessen Identifikationsdatums aus den Datenbanken DB1, DB2 und DB3
kann beispielsweise unter Verwendung der LDAP- Schnittstelle (Lightweight Directory
Access Protocol) erfolgen.
-
Wird
von dem Teilnehmer T1 an den zentralen Rechner MCU eine Datei z.
B. unter Verwendung einer SIP INFO-Nachricht übertragen, welche Kontaktdaten
enthält,
so können
diese Kontaktdaten aus der Datei extrahiert und für die spätere Verwendung des
Teilnehmers T1 in der dritten Datenbank DB3 (temporär) abgespeichert
werden. Dies ermöglicht
es insbesondere Teilnehmern, welche nicht authentisiert werden können, z.
B. weil sie außerhalb
eines abgeschlossenen Netzwerks angeordnet sind, Kontaktdaten von
ihrem persönlichen
Adressbuch (der Datenbank DB(T1)) zu verwenden. Dieses Vorgehen
steht auch authentisierten Teilnehmern zur Verfügung. Es kann ferner vorgesehen
sein, dass Kontaktdaten, die mittels einer Datei an den zentralen
Rechner übertragen
wurden, sämtlichen
Konferenzteilnehmern zur Verfügung
gestellt werden. Hierzu können
die Kontaktdaten in einer oder mehreren dritten Datenbanken temporär gespeichert
und jeweils den Konferenzteilnehmern zugeordnet werden.
-
Die
Erfindung ermöglicht
insbesondere die Durchführung
von Videokonferenzen unter Verwendung eines zentralen Rechners mit
der Möglichkeit, den
Teilnehmern eine einfache Initiierung einer Konferenz bereitzustellen.
Hierbei wird es dem die Konferenz initiierenden Teilnehmer gestattet,
sowohl auf seine persönlichen
Kontaktdaten als auch auf globale Kontaktdaten zuzugreifen, wobei
die Ermittlung der betreffenden Kontaktdaten durch den zentralen Rechner übernommen
wird. Hierdurch wird die Nutzbarkeit und Einfachheit für den Teilnehmer
erleichtert. Die Berücksichtigung
von SIP INFO-Nachrichten oder anderer Protokollen zur Unterstützung des
Austauschs von Kontaktdaten, z. B. via ASCII-Dateien, erleichtert
weiterhin den Austausch von Kontaktdaten zwischen Konferenzteilnehmern.