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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung befasst sich mit der Aufgabe wie Personen sicher, einfach
und problemlos die am Liegeplatz liegenden Yachten begehen können.
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Der
Begriff „Hubladebühne" soll hierbei eine an
sich beliebige gattungsgemäße Vorrichtung
zum Heben und Senken einer Plattform an einem Wasserfahrzeug bezeichnen.
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Stand der Technik
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Hier
gibt es bei kleineren Booten wegnehmbare Tritte, Leitern oder Treppen.
Bei größeren Booten
mechanisch oder hydraulisch ausschwenkbare oder teleskopierbar ausfahrbaren
Gangways. Diese arbeiten fast ausschließlich nach dem Prinzip des Laufsteges
in der Ebene oder schiefen Ebene. Bei den schwenkbaren Gangways
stehen diese bei Nichtgebrauch in der Regel quer zur Fahrtrichtung und
beeinträchtigen
das Design der Yacht erheblich.
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Technisches Problem
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Die
größeren Gangways,
insbesondere die teleskopierbaren, die ohne weiteres über 4 m
lang sein können,
brauchen für
das Einfahren in den Yachtaufbau zusätzlich beträchtlich Führungslänge und einen entsprechenden
Tunnel. Dies beansprucht viel Platz, der für die eigentliche Nutzung verloren
ist. Gangways dieser Art sind in der Regel auch recht schmal, haben
deshalb nur ein einseitiges Geländer, wenn überhaupt,
und sind aufgrund ihrer Länge
und Höhe
von älteren
oder gebrechlichen Personen unsicher zu begehen.
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Insbesondere
Gangway mit hydraulischer Betätigung
sind zudem recht teuer. Dies liegt unter anderem daran, dass Hydraulikzylinder
und Mechanik im Sichtbereich liegt und daher in Edelstahl gefertigt
sind.
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Der
Fußboden
der Yachten liegt je nach Größe zwischen
600 und 1200 mm über
der Wasserlinie. Die Quaimauern liegen ca. 1 m über dem Wasserspiegel. Daraus
folgt, dass die Absturzhöhe
von einer solchen Gangway gefährlich
ist.
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Gangways
müssen
zum sicheren Begehen an der Quaimauer eine entsprechende Überdeckung und
wegen des Wellenganges einen vertikalen Abstand haben. Dieser muss
um so größer sein,
je weiter die Gangway außerhalb
der Yachtmitte liegt. Daher kommt es häufig vor, dass die Tritthöhe von der Quaimauer
auf die Gangway weit mehr ist, als die Treppenstufenhöhe nach
Norm.
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Aufgabe
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Gangway zu schaffen, die in erster Linie
das Begehen sicher macht und Gehkomfort schafft. Zusätzlich soll
das Design der Yacht so gut wie nicht beeinträchtigt werden. Des weiteren
soll kein anderweitig nutzbarer Platz bei Nichtgebrauch verbraucht
werden.
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Lösung
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Die
Lösung
erfolgt mit dem technischen Mittel Treppe welche vom Niveau einer
festen oder hydraulischen Schwimmplattform (Hubladebühne) aus auf
die Quaimauer hochfährt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Element Treppe benutzt wird. Diese ist schwenk- und ausziehbar
auf einer Grundplatte befestigt. Diese wiederum ist schwenkbar in
der Plattform gelagert. Bei Nichtgebrauch der Gangway dient die
nach oben geschwenkte Unterseite der Grundplatte als Plattform, sie
ist Bestandteil dieser. Die Grundplatte kann auf dieser Seite den
gleichen Belag wie die Plattform haben. Daher ist auch nur die Umrandung
der Grundplatte und der Ausschnitt der Plattform sowie deren Spalt
sichtbar. Die Treppe liegt in dieser Position unterhalb der Plattform.
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Zur
Inbetriebnahme wird die Gangway mit ihrer Grundplatte motorisch
oder von Hand um 180° geschwenkt.
In dieser Arbeitsposition wird diese automatisch mit der Plattform
verriegelt. Auf der Grundplatte ist die Treppe, vorzugsweise eine
mit Parallelogramm geführten
Stufen, zusammengefaltet verstaut und kann manuell oder motorisch
schiffsends hochgeklappt werden.
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Um
die in Fahrposition unterhalb der Plattform liegende Treppe vor
Schmutz und Wasser zu schützen,
hat die Plattform im Bereich der Gangway eine Wanne. Diese ist so
tief, dass die Gangway geschwenkt werden kann.
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Nach
einer ersten Variante der Erfindung kann die Treppe freistehend
benutzt werden. Hierbei wird der Ausklappwinkel der Treppe so gewählt, dass die
oberste Treppenstufe höhenmäßig bündig zur Quaimauer
liegt oder maximal entsprechend einer Treppenstufenhöhe darunter.
Bei dieser Variante erfolgt das Ausklappen und die Positionierung
vorzugsweise motorisch. Um die oberste Treppenstufe nahe an die
Quaimauer bringen zu können,
ist diese horizontal entgegen Fahrtrichtung verschiebbar. Nähere Beschreibung
unten.
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Durch
die parallelogrammgeführten
Stufen hat man über
das gesamte Höhenspektrum
waagerecht liegende Treppenstufen. Es ist aber auch denkbar für beschränkte Differenzhöhen eine
Treppe mit festen Stufen zu verwenden.
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In
einer zweiten erfindungsgemäßen Verwendungsvariante
ist ein noch höherer
Gehkomfort zu erzielen. In dieser Variante ist es erforderlich,
dass die Yacht prinzipiell beim Einparken gegen die Quaimauer gefahren
wird. Diese an sich unübliche
Vorgehensweise wird dadurch möglich,
dass die Hinterseite der Plattform mit mindestens 1 aber vorzugsweise 2
oder 3 stabilen Rollen aus Kunststoff versehen sind, die den Kontakt
zur Quaimauer geben. Sowohl die Stützrollen als auch die Hubladebühne müssen die
auftretenden Kräfte
aufnehmen können.
Das Kontaktgeben erfolgt dadurch, dass die Yacht wie üblich in
die Parkposition gefahren und dann mittels der Taue gegen die Quaimauer
gezogen wird. Nachdem die Yacht auf diese Weise über die Stützrollen an der Quaimauer anliegt,
kann das selbe mit der Treppe erfolgen. Zu diesem Zweck ist die
Treppe an ihrer gelagerten Basis in der Grundplatte horizontal verschiebbar,
sodass die Treppenwangen mit ihrem auszieh- oder ausklappbaren Quaimauerauflagen
aufgelegt werden kann. Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung vorhanden,
die die Treppe federbelastend jetzt gegen die Quaimauer drückt. In
dieser Position kann dann die Verriegelung der Grundplatte und damit
die Gangway gelöst
werden, sodass die Treppe von der festen Quaimauer geführt ist.
Damit haben die Querschwingungen der Yacht keinen Einfluss mehr
auf die Treppe. Die Gangwaydrehachse und damit der Drehpunkt für die Treppe
liegt naturgemäß nahe beim Querschwerpunkt
der Yacht. Unvermeidliche Abweichungen dieser beiden Punkte ergeben
eine horizontale Differenzbewegung der Treppe zur Yacht/Plattform.
Um diese ausgleichen zu können,
hat das Treppenlager einen horizontalen Verfahrweg. Durch Federkraft
wird die Treppe vor dem Anlegen in der Mitte gehalten um nach links
und rechts Verfahrweg bereit zu halten.
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Auf
diese Weise wird die Treppe praktisch Einrichtung der Quaimauer
und kann daher mit höchstem
Komfort auch bei schwankender Yacht begangen werden.
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Selbstverständlich kann
die Treppe mit einem nicht dargestelltem klappbarem Geländer ausgerüstet werden.
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Erreichten Vorteile
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Die
erfindungsgemäß ausgestattete
und eingebaute Gangway bietet ein Höchstmaß an Sicherheit und Begehkomfort.
Daher bietet diese Gangway auch älteren
und weniger gehvitalen Personen einen sicheren Weg auf die Yacht.
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Bei
Nichtgebrauch verschwindet die Gangway regelrecht vollständig. Sie
beeinträchtigt
weder das Design der Yacht, noch verbraucht sie bei Einbau in die
Plattform der Hubladebühne
Nutzraum.
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Dadurch,
dass die Grundplatte gleichzeitig Plattformboden ist, und andererseits
die gesamte Technik aus Aluminium gefertigt werden kann, ergibt sich
eine äußerst günstige Gewichtsbilanz.
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In
Verbindung mit der Hubladebühne
kann die Gangway bereits fabrikmäßig und
daher kostengünstig
eingebaut werden. Auch alle Kraftantriebe wie Pneumatik oder/und
Hydraulik sowie die Elektrik ist in die Hubladebühne integriert und wird von
dessen Zentralaggregat und -steuerung versorgt. Nach Anbau der Hubladebühne an die
Yacht ist auch die Gangway funktionsbereit.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
das Heck einer Yacht (1) mit der Hubladebühne (2)
bzw. deren Plattform (3) und den yachtseitigen Plattformansatz
(3'). Die
Plattform (3) weißt
auf ihrer yachtabgewandten Seite die Stützrollen (6) auf,
die so stabil ausgeführt
sind, dass die Yacht damit gegen die Quaimauer (21) gezogen
werden kann. Weiter ist in der Mitte der Plattform (3)
die Rückseite
der Gangway (16) zu sehen. Diese ist gleichzeitig Bestandteil
der Plattform (3).
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2 zeigt
die Draufsicht der in ihrem Liegeplatz liegenden Yacht (1).
Zwischen der Quaimauer (21) und der Yacht befindet sich
die Hubladebühne (2)
mit ihrer Plattform (3) und den Stützrollen (6). Mit den
nicht gekennzeichneten rückwärtigen Taue
wird die Yacht so verzurrt, dass die Stützrollen (6) an der Quaimauer
(21) anliegen.
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3 zeigt
den Schnitt durch Plattform (3) an der Gangway (16)
in der unbenutzten Position. Die Plattform (3) besteht
aus der Tragplatte (4) auf welcher ein geeigneter Oberbelag
(5) aufgebracht ist. Den gleichen Oberbelag erhält auch
die Gangwayrückseite
der Grundplatte (19). Die Gangway (16) ist in
der Gangwaydrehachse (17) gelagert, deren Flucht bei diesem
Ausführungsbeispiel
mit der Mittenachse der Yacht zusammenfällt.
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4 ist
analog 3 jedoch mit der um 180° geschwenkten Gangway (16).
Diese ist der erste Schritt für
die Inbetriebnahme der Gangway (16). In den Positionen
nach 3 und 4 ist die Gangway (16)
mit den Verriegelungsbolzen (18) gesichert. Draufsicht
siehe 5.
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5 zeigt
die Draufsicht entsprechend 4. In Fahrposition,
Arbeitsposition und im Anwendungsfall 1 ist die Gangway
(16) über
die mechanisch oder motorisch betätigten Gangwayverriegelungsbolzen
(18) mit der Plattform (3) fixiert. Grundlage
der Gangway (16) ist die Grundplatte (19), die
vorzugsweise wie die gesamte Plattform (3) aus Aluminium-Strangpressprofilen
besteht. Zum besseren Verständnis
ist die Schiebeplatte (23) weggelassen.
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6 zeigt
das Ende der Yacht (1) mit der Hubladebühne (2) und der Quaimauer
(21) analog 2 jedoch um 90° im Uhrzeigersinn
gedreht. Das Hubwerk der Hubladebühne (2) ist nur mit
dessen Führungsparallelogramm
angedeutet. Die Stützrolle (6)
am Ende der Plattform (3) hat Kontakt mit der Quaimauer
(21). Abweichend von der 2 ist hier auch
die Gangway (16) mit ihren Bauteilen Treppe (7),
Treppenzylinder (20), Stufen (8) und der Treppenauflage
(9) dargestellt.
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7 zeigt
die Gangway (16) in isometrischer Ansicht freistehend im
Anwendungsfall 1, Quaimauer (21) und Treppenauflage
(9) sind zum besseren Verständnis weggelassen. Die Treppe
(7) und der Treppenzylinder (20) sitzen als verschiebbare
Einheit auf der Schiebeplatte (23).
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Im
unteren Bereich ist die Treppe über
die Treppenachse (12) über
die Führungsschiene
(14) mit der Grundplatte (19) verbunden. Die Treppenachse
(12) wird in den Führungsschienen
(14) durch Langloch geführt.
Die Treppenlängsfeder
(10) sorgt dafür,
dass die Treppe (7) mit ihrer Treppenauflage (9)
immer gegen die Quaimauer (21) (6) gedrückt wird.
Die Treppenlängsfeder
kann sowohl eine mechanische Druck- oder Zugfeder sein, aber auch als
Gasdruckdämpfer,
Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder (mit Federspeicher) ausgeführt sein. Der
Treppenzylinder (20) erhöht den Bedienungskomfort wenn
er z. B. als Gasfeder ausgeführt
ist. Bei größeren Gangways
(16) können
pneumatische oder hydraulische Zylinder gewählt werden, die die Treppe motorisch
positioniert. In diesem Fall sollte die Treppenlängsfeder (10) ebenfalls
als motorischer Zylinder ausgeführt
sein. Diese Ausführung
bietet auch den Vorteil, dass z. B. beim Verlassen der Yacht diese nicht
in Fahrstellung zurückgebracht
werden muss, sondern z. B. mittels Fernsteuerung die Treppe (7) durch
den Treppenzylinder (20) soweit in Richtung Senkrechte
geschwenkt wird, sodass zum Einen ein unbefugter Zugang verhindert
wird und zum Anderen die Yacht (1) mit ihrer Hubladebühne (2)
nur noch mit den Stützrollen
(6) an der Quaimauer (21) anliegt.
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8 zeigt
die rückwärtige Ansicht
der Yacht (1) in ihrem Liegeplatz. Die durchgezeichnete
Version zeigt die Schaukelbewegung der Yacht (1) entgegen
Uhrzeigerrichtung, die gestrichelte Darstellung die Gegenbewegung.
Die Gangway (16) und die Treppe (7) sind derweil
entsprechend 6 „quaimauerfest" mit dieser verbunden.
Die Schaukelbewegung der Yacht ist jetzt möglich, weil die Gangwayverriegelungsbolzen
(18) (3, 4, 5)
gelöst
sind. Damit steht die Gangway (16) fest an der Quaimauer
(21). Die Yacht kann die gezeigten Querschaukelbewegungen
machen. Voraussetzung, dass diese Funktion erfüllt wird, ist allerdings, dass
die Gangwaydrehachse (17) genau mit der Schaukelachse der
Yacht (1) zusammenfällt.
Da diese abweichen können
ist die Treppe (7) gemäß 3, 4 und 5 entsprechend
quer verschiebbar. Die Treppenquerfedern (11) sorgen für die Neutralstellung
vor Benutzung.
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Schaukelbewegungen
in Längsachse
werden durch die horizontale Verschiebbarkeit der Treppe in den
Führungsschienen
(14) kompensiert. Die nicht näher dargestellte Parallelogrammführung der Stufen
(8) (bekannter Stand der Technik) sorgt dafür, dass
bei dieser Schaukelbewegung die Treppenstufen immer waagerecht liegen.
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- 1
- Yacht
- 2
- Hubladebühne
- 3
- Plattform
Hubladebühne
- 3'
- Plattform
Yacht
- 4
- Trägerplatte
Plattform
- 5
- Oberbelag
Plattform
- 6
- Stützrollen
- 7
- Treppe
- 8
- Stufen
- 9
- Treppenauflage
- 10
- Treppenlängsfeder
- 11
- Treppenquerfeder
- 12
- Treppenachse
- 13
- Treppenwange
- 14
- Führungsschiene
- 15
- Langloch
- 16
- Gangway
- 17
- Gangwaydrehachse
- 18
- Gangwayverriegelungsbolzen
- 19
- Grundplatte
- 20
- Treppenzylinder
- 21
- Quaimauer
- 22
- Wanne
- 23
- Schiebeplatte