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Die
Erfindung betrifft ein handgeführtes Arbeitsgerät
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Handgeführte,
von einem Verbrennungsmotor angetriebene Arbeitsgeräte
sind allgemein bekannt. Beim Starten des Verbrennungsmotors von handgeführten
Arbeitsgeräten mit einer Starteinrichtung mit einer Feder
wird zunächst die Starterfeder aufgezogen und in der Starterfeder
Energie gespeichert. Dadurch bewegt sich der Kolben in Richtung auf
den oberen Totpunkt und baut die Kompression im Brennraum auf. Dabei
entsteht ein Gleichgewicht zwischen dem Kompressionsdruck im Brennraum und
dem Moment an der Kurbelwelle, das von der Starterfeder erzeugt
wird. Der Kompressionsdruck im Brennraum bleibt dadurch konstant.
Aufgrund von Undichtigkeiten im Zylinder, beispielsweise an den Kolbenringen,
kann sich die Gasmasse im Brennraum langsam verringern. Dies führt
dazu, dass der Kolben langsam weiter in Richtung auf den oberen Totpunkt
bewegt wird, bis jeweils ein Gleichgewicht zwischen dem Gasdruck
im Brennraum und dem von der Feder an der Kurbelwelle erzeugten
Moment entsteht. Aufgrund der Hebel verhältnisse an der
Kurbelwelle kann der Kolben den oberen Totpunkt dann nach Erreichen
einer konstruktiv vorgegebenen Position im Zylinder überwinden
und der Motor kann starten.
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Die
Verzögerung, die durch das langsame Entweichen von Gas
aus dem Brennraum entsteht, ist beim Starten von Verbrennungsmotoren
unerwünscht.
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Aus
der
DE 689 08 027
T2 und der
DE
32 15 169 A1 ist es bekannt, für Motoren ohne
Federstarteinrichtung Vorauslassnuten oder Vorauslasskanäle im
Zylinder vorzusehen, die den Brennraum mit einem Überströmkanal
oder mit dem Auslass des Verbrennungsmotors verbinden. Durch diese
Vorauslassnuten kann sich das Gasvolumen im Brennraum beim Starten
schnell verringern. Dadurch, dass die Vorauslassnuten direkt mit
einer Funktionsöffnung, nämlich mit einem Überströmkanal
oder dem Auslass in Verbindung stehen, kann im normalen Betrieb
des Verbrennungsmotors unverbrannter Kraftstoff durch den Auslass
entweichen. Durch die Verbindung einer Vorauslassnut mit einer Funktionsöffnung
wird im Betrieb die Kompression verringert, so dass die Motorleistung
verringert sein kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein handgeführtes
Arbeitsgerät der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, mit dem ein gutes Starten ermöglicht ist und
mit dem gute Abgaswerte im Betrieb erreicht werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein handgeführtes Arbeitsgerät
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es
hat sich gezeigt, dass zur Erzielung eines guten Startvorgangs einen Überbrückung
der Kolbenringe ausreichend ist. Über die Überbrückung
der Kolbenringe und des Kolbenhemds kann das Gasvolumen im Brennraum
teilweise zum Kurbelgehäuse hin entweichen. Ein Entweichen
von Kraftstoff direkt in den Auslass wird dadurch vermieden. Mindestens eine
Vertiefung ist dabei zu allen Funktionsöffnungen des Verbrennungsmotors,
also zum Auslass, zum Einlass und zu den Überströmfenstern,
beabstandet, so dass keine direkte Verbindung zwischen dieser Vertiefung
und den Funktionsöffnungen besteht. Dadurch kann der Startvorgang
erleichtert und ein schnelles, verzögerungsfreies Starten
erreicht werden, ohne dass Federstarteinrichtungen mit Aufziehfunktion,
bei denen die Feder über mehrere Hübe des Anwerfseils
aufgezogen wird, zum Einsatz kommen müssen.
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Vorteilhaft
ist mindestens eine Vertiefung oberhalb des Einlasses angeordnet.
Die Anordnung oberhalb des Einlasses bedingt einen großen
Abstand zum Auslass, so dass ein Übertreten von unverbranntem
Kraftstoff von der Vertiefung am Kolbenhemd entlang zum Auslass
aufgrund des langen Wegs zwischen der Vertiefung und dem Auslass
und dem daraus resultierenden vergleichsweise großen Strömungswiderstand
vermieden ist. Vorteilhaft ist mindestens eine Vertiefung oberhalb
eines Überströmkanals angeordnet. Es hat sich
gezeigt, dass bei Anordnung einer Vertiefung oberhalb eines Überströmkanals
und in einem Abstand zu einem Überströmkanal ein
guter Abbau der Kompression im Brennraum erfolgen kann, ohne dass
die Abgaswerte des Verbrennungsmotors sich verschlechtern. Vorteilhaft
ist die Vertiefung in einem auf der Seite des Einlasses angeordneten
Bereich der Zylinderbohrung angeordnet, der mit der Mittelebene
des Zylinders einen Winkel von etwa 45° bis etwa 70° einschließt.
Zweckmäßig sind zwei Vertiefungen symmetrisch
zur Mittelebene vorgesehen.
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Um
sicherzustellen, dass die Vertiefung in jeder Stellung des Kolbens
vom Auslass getrennt ist, ist vorgesehen, dass die dem Kurbelgehäuse
zugewandte Unterkante einer Vertiefung auf einer Höhe angeordnet
ist, die gegenüber der dem Brennraum zugewandten Oberkante
des Auslasses mindestens um die Breite eines Kolbenrings versetzt
ist. Dadurch kann eine direkte Verbindung der Vertiefung mit dem Auslass
vermieden werden.
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Vorteilhaft
ist mindestens eine Vertiefung so in der Zylinderbohrung angeordnet,
dass ihre dem Brennraum zugewandte Oberkante bei einem Kurbelwellenwinkel
von etwa 90° vor dem oberen Totpunkt bis etwa 55° vor
dem oberen Totpunkt von der dem Brennraum zugewandten Oberkante
des Kolbens überfahren wird. Zweckmäßig
ist mindestens eine Vertiefung so in der Zylinderbohrung angeordnet,
dass ihre dem Brennraum abgewandte Unterkante bei einem Kurbelwellenwinkel
von etwa 100° vor dem oberen Totpunkt bis etwa 140° vor
dem oberen Totpunkt von der Oberkante des Kolbens überfahren
wird. Die Vertiefung ist dabei vorteilhaft so ausgelegt, dass ein
verzögerungsfreies Starten ermöglicht ist. Zweckmäßig
ist die Vertiefung so ausgelegt, dass der Motor nicht startet, wenn
sich aufgrund zu geringer Kräfte in der Starterfeder eine
Verzögerung beim Startvorgang ergibt.
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Um
im Betrieb geringe oder keine Beeinträchtigungen durch
die Vertiefung zu erreichen, sind vorteilhaft mehrere Vertiefungen
vorgesehen, die einen geringen Strömungsquerschnitt aufweisen.
Der Strömungsquerschnitt mindestens einer, insbesondere
jeder Vertiefung beträgt vorteilhaft weniger als 5 mm2 und insbesondere weniger als 1 mm2. Eine einfache Gestaltung ergibt sich,
wenn mindestens eine Vertiefung als parallel zur Zylinderlängsachse
verlaufende Nut in der Zylinderbohrung ausgebildet ist.
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Ein
eigenständiger erfinderischer Gedanke betrifft die Verringerung
des Gasvolumens im Brennraum über die Kolbenringe. Um gezielt
Undichtigkeiten zwischen Brennraum und Kurbelgehäuse über die
Kolbenringe zu erreichen, ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Kolben
nur einen Kolbenring besitzt. Der Kolbenringstoß des Kolbenrings
ist dabei vorteilhaft auf der Seite des Kolbens angeordnet, die
dem Einlass zugewandt liegt.
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Um
das Gasvolumen im Brennraum über die Kolbenringe zu verringern,
können jedoch auch zwei Kolbenringe vorgesehen sein, deren
Kolbenringstöße einen Winkel einschließen,
der bis zu etwa 45° beträgt. Durch den vergleichsweise
geringen Winkel zwischen den Kolbenringstößen
ist ebenfalls eine gezielte Undichtigkeit gegeben. Aufgrund der
schnellen Bewegung des Kolbens im Betrieb kommt diese gezielte Undichtigkeit
nur beim Startvorgang und nicht beim Betrieb zum Tragen.
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Vorteilhaft
sind die Kolbenringstöße der beiden Kolbenringe
im Bereich des Einlasses angeordnet. Aufgrund der Hebelverhältnisse
an der Kurbelwelle legt sich der Kolben bei der Kompression, also beim
Aufwärtshub des Kolbens, auf der Auslassseite an der Zylinderbohrung
an und bei der Expansion, also beim Abwärtshub des Kolben,
auf der Einlassseite. Bei Anordnung der beiden Kolbenringstöße
annähernd gegenüberliegend am Zylinder, also ein
Kolbenringstoß im Bereich des Auslasses und der andere
Kolbenringstoß im Bereich des Einlasses, liegt der Kolben
immer im Bereich eines Kolbenringstoßes an der Zylinderbohrung
an. Dadurch, dass nun beide Kolbenringstöße in
einem geringen Winkelbereich und insbesondere im Bereich des Einlasses
angeordnet sind, kann erreicht werden, dass beim Aufwärtshub
des Kolbens, also wenn sich der Kolben im Bereich des Auslasses
an der Zylinderbohrung anlegt, im Bereich der Kolbenringstöße
eine gezielte Undichtigkeit zwischen Brennraum und Kurbelgehäuse
gegeben ist. Diese Undichtigkeit kommt nur bei den langsamen Kolbenbewegungen
beim Startvorgang zum Tragen. Im Betrieb ist diese Undichtigkeit
aufgrund der schnellen Vorgänge ohne Einfluss.
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Es
ist vorgesehen, dass die Starteinrichtung eine Feder umfasst, die
in Wirkrichtung zwischen einer Anwerfeinrichtung und einem Gesperre
zur Verbindung der Starteinrichtung mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors
vorgesehen ist. Zweckmäßig ist die Anwerfeinrichtung
eine über ein Anwerfseil in Rotation zu versetzende Seilrolle.
Es kann jedoch auch eine elektrisch betriebene Anwerfeinrichtung vorteilhaft
sein.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Motorsäge,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung durch die Motorsäge aus 1,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung durch die Starteinrichtung der Motorsäge
aus 1,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung durch den Verbrennungsmotor der
Motorsäge aus 1,
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5 eine
perspektivische Darstellung des Kolbens des Verbrennungsmotors,
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6 eine
Draufsicht auf den Kolben aus 5,
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7 eine
Seitenansicht des Kolbens aus 5,
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8 eine
Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel des Zylinders
des Verbrennungsmotors der Motorsäge,
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9 einen
Schnitt entlang der Linie IX-IX in 8,
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10 einen
Schnitt entlang der Linie X-X in 9,
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11 bis 14 Schnittdarstellungen
des Verbrennungsmotors aus 8 in unterschiedlichen Stellungen
des Kolbens,
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15 ein
Ausführungsbeispiel eines Zylinders eines Verbrennungsmotors,
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16 eine
schematische Schnittdarstellung entlang der Linie XVI-XVI in 15,
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17 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kolbens,
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18 eine
schematische Darstellung eines Verbrennungsmotors beim Aufwärtshub
des Kolbens.
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In 1 ist
als Ausführungsbeispiel für ein handgeführtes
Arbeitsgerät eine Motorsäge 1 gezeigt.
Die Erfindung kann jedoch vorteilhaft auch bei anderen handgeführten
Arbeitsgeräten wie beispielsweise Trennschleifern, Freischneidern
oder dgl. zum Einsatz kommen. Die Motorsäge 1 besitzt
ein Gehäuse 2, an dem ein hinterer Handgriff 3 festgelegt
ist. An der dem hinteren Handgriff 3 gegenüberliegenden Seite
ragt eine Führungsschiene 6 vom Gehäuse 2 nach
vorn, an der eine Sägekette 7 umlaufend angetrieben
ist. An der der Führungs schiene 6 zugewandten
Seite ist das Gehäuse 2 von einem Griffrohr 4 überragt,
das ebenfalls zum Führen der Motorsäge 1 dient.
Aus dem Gehäuse 2 ragt ein Anwerfgriff 5 einer im
Folgenden noch näher beschriebenen Starteinrichtung.
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Zum
Antrieb der Sägekette 7 um die Führungsschiene 6 ist
der in 2 gezeigte Verbrennungsmotor 9 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel ist der Verbrennungsmotor 9 als
Zweitaktmotor ausgebildet. Der Verbrennungsmotor 9 kann
jedoch auch ein Viertaktmotor, insbesondere ein gemischgeschmierter
Viertaktmotor sein. Der Verbrennungsmotor 9 besitzt einen
Kolben 10, der über ein Pleuel 11 eine
Kurbelwelle 12 um eine Drehachse 17 rotierend antreibt.
Die Kurbelwelle 12 ist mit einer Starteinrichtung 8 verbunden.
Zwischen der Starteinrichtung 8 und dem Verbrennungsmotor 9 ist
ein Lüfterrad 13 mit der Kurbelwelle 12 verbunden.
An der dem Lüfterrad 13 abgewandten Seite des
Verbrennungsmotors 9 ist eine Fliehkraftkupplung 14 vorgesehen,
die mit einem Antriebsritzel 15 für die Sägekette 7 in
Verbindung steht.
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In 3 ist
die Starteinrichtung 8 vergrößert gezeigt.
Die Starteinrichtung 8 besitzt als Anwerfeinrichtung eine
Seilrolle 44, auf der ein Anwerfseil 45 aufgewickelt
ist, das mit dem aus dem Gehäuse 2 ragenden Anwerfgriff 5 verbunden
ist. Über den Anwerfgriff 5 kann die Seilrolle 44 vom
Bediener in Rotation versetzt werden. Auf der der Kurbelwelle 12 abgewandten
Seite ist an der Seilrolle 44 eine Rückholfeder 46 vorgesehen,
die das Anwerfseil 45 nach dem Anwerfen wieder aufwickelt.
Zur Verbindung mit der Kurbelwelle 12 besitzt die Starteinrichtung 8 ein Gesperre 49,
das mit der Seilrolle 44 über eine Feder 47 verbunden
ist. Die Feder 47 ist mit einem Ende an der Seilrolle 44 und
mit ihrem anderen Ende an einem Mitnehmer 48 festgelegt.
Am Mitnehmer 48 greift eine Klinke 50 des Gesperres 49 ein,
die an dem drehfest an der Kurbelwelle 12 gehaltenen Lüfterrad 13 gelagert
ist.
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4 zeigt
den Aufbau des Verbrennungsmotors 9. Der Verbrennungsmotor 9 besitzt
einen Zylinder 16, der eine Zylinderbohrung 26 aufweist.
In der Zylinderbohrung 26 ist ein Brennraum 25 ausgebildet,
der von dem Kolben 10 begrenzt ist. In dem in 4 gezeigten
unteren Totpunkt des Kolbens 10 ist ein Kurbelgehäuse 18,
in dem die Kurbelwelle 12 gelagert ist, über insgesamt
vier Überströmkanäle 28 und 30 mit
dem Brennraum 25 verbunden. Jeweils zwei Überströmkanäle 28 und 30 sind
symmetrisch zu einer Mittelebene 52 angeordnet, die in 2 schematisch
gezeigt ist und die die Schnittebene in 4 darstellt.
Wie 4 zeigt, münden die Überströmkanäle 28 mit Überströmfenstern 29 in
den Brennraum 25 und die Überströmkanäle 30 mit Überströmfenstern 31.
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Aus
dem Brennraum 25 führt ein Auslass 24 für
Abgase. Die beiden Überströmkanäle 30 sind auslassnah
angeordnet. An der dem Auslass 24 gegenüberliegenden
Seite der Zylinderbohrung 26 mündet ein Gemischkanal 20 mit
einem Einlass 22. Der Gemischkanal 20 ist über
einen Vergaser 21 mit einem Luftfilter 27 verbunden.
Im Vergaser 21 wird der über den Luftfilter 27 angesaugten
Verbrennungsluft Kraftstoff zugeführt, so dass ins Kurbelgehäuse 18 ein
Kraftstoff/Luft-Gemisch zugeführt wird. Es kann jedoch
auch vorgesehen sein, über den Einlass 22 weitgehend
kraftstofffreie Verbrennungsluft zuzuführen und den Kraftstoff
separat zuzudosieren.
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Der
Luftfilter 27 ist außerdem mit einem Zuführkanal 19 verbunden,
der an der Zylinderbohrung 26 mit zwei symmetrisch zur
Mittelebene 52 angeordneten Zuführkanaleinlässen 23 mündet.
Die Zuführkanaleinlässe 23 sind in einem
Bereich der Zylinderbohrung 26 angeordnet, die in jeder
Stellung des Kolbens 10 vom Kolben 10 verschlossen
sind. Die Zuführkanaleinlässe 23 sind
auf der dem Kurbelgehäuse 18 zugewandten Seite
der einlassnahen Überströmfenster 29 angeordnet.
Zur Verbindung der Zuführkanaleinlässe 23 mit
den Überströmfenstern 29 und 31 ist
im Kolben 10 auf jeder Seite der Mittelebene 52 eine
Kolbentasche 32 vorgesehen, die im Bereich des oberen Totpunkts
des Kolbens 10 eine Verbindung zwischen den Zuführkanaleinlässen 23 und den Überströmfenstern 29 und 31 herstellt.
Die Stellung des Kolbens 10 kann über den Kurbelwellenwinkel α angegeben
werden. In der in 4 gezeigten Stellung des Kolbens 10 im
unteren Totpunkt beträgt der Kurbelwellenwinkel α 0°.
Im oberen Totpunkt beträgt der Kurbelwellenwinkel α 180°.
Der Kolben 10 bewegt sich in der Zylinderbohrung 26 in
Richtung einer Zylinderlängsachse 56. Die Zylinderlängsachse 56 ist
die Längsmittelachse der Zylinderbohrung 26.
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Beim
Starten des Verbrennungsmotors 9 muss von der Starteinrichtung 8 der
Gasdruck im Brennraum 25 überwunden werden. Um
das Gasvolumen im Brennraum 25 beim Startvorgang abzubauen,
ist die in den 5 bis 7 gezeigte
Gestaltung des Kolbens 10 vorgesehen. Wie 5 zeigt,
besitzt der Kolben 10 oberhalb der Kolbentaschen 32 jeweils eine
Kavität 43, die zur Gewichtseinsparung dient. Der
Kolben 10 besitzt eine erste Kolbenringnut 33 und
eine zweite Kolbenringnut 34. Jede Kolbenringnut 33, 34 besitzt
eine Bohrung 35, 36 zur Aufnahme eines in 7 gezeigten
Sicherungsstifts 41, 42 zur Sicherung der ebenfalls
in 7 gezeigten Kolbenringe 37 und 38.
Die Kolbenringe 37 und 38 sind jeweils als offene
Ringe ausgebildet, deren beiden Enden an einem Kolbenringstoß 39, 40 im
Bereich der Sicherungsstifte 41 und 42 benachbart
zueinander liegen. Der Abstand der beiden Enden kann dabei vorteilhaft
vergleichsweise groß gewählt werden, um das Gasvolumen
im Brennraum 25 beim Startvorgang zu verringern. Als vorteilhaft
hat sich ein Kolbenringstoß 39, 40 von
etwa 0,1 mm bis etwa 2 mm herausgestellt. Beide Kolbenringe 37, 38 besitzen eine
Breite q, die parallel zur Zylinderlängsachse 56 (4)
gemessen ist.
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4 zeigt
die Lage der Bohrungen 35 und 36 und damit die
Lage der Kolbenringstöße 39, 40 bezogen
auf die Mittelebene 52 des Verbrennungsmotors 9.
Wie 6 zeigt, sind die beiden Bohrungen 35 und 36 symmetrisch
zur Mittelebene 52 auf der dem Einlass 22 zugewandten
Seite der Zylinderbohrung 26 angeordnet. Die beiden Bohrungen 35 und 36 liegen
radial zur Zylinderlängsachse 56 und schließen
einen Winkel β ein, der vorteilhaft weniger als 45° beträgt.
Der Winkel β beträgt vorteilhaft etwa 10° bis
etwa 30°. Der Kolbenringstoß 39 besitzt
zur Mittelebene 52 einen in Umfangsrichtung des Kolbens 10 gemessenen
Abstand h und der Kolbenringstoß 40, der auf der
gegenüberliegenden Seite der Mittelebene 52 angeordnet
ist, besitzt zur Mittelebene 52 einen in Umfangsrichtung gemessenen
Abstand i. Die Abstände h, i sind vorteilhaft gleich groß. Dadurch,
dass die beiden Kolbenringstöße 39 und 40 in
einem geringen Abstand in Umfangsrichtung des Kolbens 10 zueinander
liegen, kann eine gezielte Undichtigkeit zwischen dem Brennraum 25 und
dem Kurbelgehäuse 18 beim Starten des Verbrennungsmotors 9 erreicht
werden. Im Betrieb kommt diese Undichtigkeit aufgrund der dynamischen,
schnellen Vorgänge nicht zum Tragen.
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Aufgrund
der Anordnung der Kolbenringstöße 39 und 40 auf
der dem Einlass 22 zugewandten Seite der Zylinderbohrung 26 ist
im Aufwärtshub des Kolbens 10 ein definierter
Spalt zwischen der Wand der Zylinderbohrung 26 und dem
Kolben 10 gegeben, durch den Gas aus dem Brennraum 25 ins
Kurbelgehäuse 18 übertreten kann. Der
Spalt entsteht durch die Anlage des Kolbens 10 an der dem
Auslass 24 zugewandten Seite der Zylinderbohrung 26.
Dies ist in 18 schematisch gezeigt. Wie 18 zeigt, legt
sich der Kolben an der auslassseitigen Wand der Zylinderbohrung 26 aufgrund
der von dem Pleuel 11 auf den Kolben 10 senkrecht
zur Zylinderlängsachse 56 ausgeübten
Kraft an.
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In 8 ist
ein Ausführungsbeispiel eines Verbrennungsmotors 9' gezeigt,
dessen Zylinder 16 dargestellt ist. Der Verbrennungsmotors 9' entspricht im
Wesentlichen dem Verbrennungsmotor 9 aus 4.
Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen einander entsprechende Elemente.
Wie 8 zeigt, besitzt die Zylinderbohrung 26 des
Verbrennungsmotors 9' Nuten 53, 54 und 55,
die parallel zur Zylinderlängsachse 56 verlaufen
und die als Vertiefungen in der Zylinderbohrung 26 ausgebildet
sind. Eine Nut 53 ist oberhalb, also auf der dem Brennraum 25 zugewandten
Seite des Einlasses 22 angeordnet. Die Nut 53 wird
damit von der Mittelebene 52, die die Schnittebene in 8 ist,
geschnitten. Zwei Nuten 54 sind symmetrisch zur Mittelebene 52 oberhalb
der einlassnahen Überströmkanäle 28 angeordnet.
Die Nuten 54 sind dabei oberhalb des Bereichs der einlassnahen Überströmkanäle 28 angeordnet,
die den auslassnahen Überströmkanälen 30 zugewandt
liegen. Der Verbrennungsmotor 9' besitzt außerdem
zwei Nuten 55, die ebenfalls symmetrisch zur Mittelebene 52 angeordnet
sind und die mit den Überströmfenstern 31 der
auslassnahen Überströmkanäle 30 verbunden
sind. Die Nuten 54 und 55 sind benachbart zu einer
Querebene 71 des Zylinders 16 angeordnet, die
die Mittelebene 52 senkrecht schneidet und die die Zylinderlängsachse 56 enthält.
Zu der Querebene 71 besitzen die Nuten 54 einen
Abstand α, der beispielsweise etwa 1 mm bis etwa 5 mm betragen kann.
Die Nuten 55 sind auf der dem Auslass zugewandten Seite
der Querebene 71 angeordnet und besitzen zur Querebene 71 einen
Abstand b, der ebenfalls beispielsweise etwa 1 mm bis etwa 5 mm
betragen kann.
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Wie 9 zeigt,
besitzt die Nut 53 eine dem Brennraum 25 zugewandte
Oberkante 60 und eine dem Kurbelgehäuse 18 zugewandte
Unterkante 61. Die Unterkante 61 besitzt zum Einlass 22 einen
Abstand o, so dass die Nut 53 nicht mit dem Einlass 22 in
direkter Verbindung steht.
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Wie 8 zeigt,
ist die Unterkante 61 der Nut 53 auf einer Höhe
c angeordnet und die Oberkante 60 auf einer Höhe
d. Die Nut 54 besitzt eine dem Brennraum 25 zugewandte
Oberkante 62 und eine dem Kurbelgehäuse 18 zugewandte
Unterkante 63. Die Oberkante 52 der Nut 54 ist
ebenfalls auf der Höhe d angeordnet und die Unterkante 63 der
Nut 54 ist ebenfalls auf der Höhe c angeordnet.
Auch eine dem Brennraum 25 zugewandte Oberkante 64 der Nut 55 ist
auf der Höhe d angeordnet. Die Höhe c ist so angeordnet,
dass sie bei einem Kurbelwellenwinkel α von etwa 100° vor
dem oberen Totpunkt bis etwa 140° vor dem oberen Totpunkt
von der in 7 gezeigten Oberkante 58 des
Kolbens 10 überfahren wird. Die Nuten 53 und 54 werden
demnach ab einem Kurbelwellenwinkel α von etwa 100° vor
dem oberen Totpunkt bis etwa 140° vor dem oberen Totpunkt
vom Kolben 10 verschlossen. Vorteilhaft liegt die Höhe
c bei einem Kurbelwellenwinkel α von etwa 120° vor
dem oberen Totpunkt. Die Höhe d ist so gewählt,
dass die auf der Höhe d angeordneten Oberkanten 60, 62 und 64 der
Nuten 53, 54 und 55 bei einem Kurbelwellenwinkel α von
etwa 90° vor dem oberen Totpunkt bis etwa 55° vor
dem oberen Totpunkt von der dem Brennraum 25 zugewandten Oberkante 58 des
Kolbens 10 überfahren werden. Bei diesem Kurbelwellenwinkel α werden
die Nuten 53, 54 und 55 demnach geschlossen.
Vorteilhaft beträgt die Höhe d etwa 80° vor
dem oberen Totpunkt. Wie 8 zeigt, besitzt die Unterkante 63 der
Nut 54 zum Überströmfenster 29 einen
in Richtung der Zylinderlängsachse 56 gemessenen
Abstand n. Die Nuten 53 und 54 sind zu allen Funktionsöffnungen
des Verbrennungsmotors 9', die an der Zylinderbohrung 26 münden,
verschlossen. Nur die Nut 55 ist mit dem Überströmfenster 31 verbunden.
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10 zeigt
die Gestalt der Nut 53 im Querschnitt. Die Nuten 54 und 55 besitzen
einen entsprechenden Querschnitt. Die Nut 53 ist als kreisbogenförmige
Vertiefung in der Zylinderbohrung 26 ausgebildet. Die Nut 53 besitzt
eine Breite e, die beispielsweise von etwa 1,5 mm bis etwa 10 mm
betragen kann. Die Nut 53 besitzt eine Tiefe f, die von
etwa 0,1 mm bis etwa 1 mm betragen kann. Vorteilhaft ist die Nut 53 kreisbogenförmig
ausgebildet, wobei der die Nut 53 bildende Kreis einen
Radius g von vorteilhaft etwa 3 mm bis etwa 20 mm besitzt. Bei der
Anordnung von fünf Nuten 53, 54 und 55 ist
vorgesehen, dass die Breite e beispielsweise etwa 2 mm, die Tiefe f
etwa 0,2 mm und der Radius g etwa 5 mm beträgt. Dadurch,
dass die Nut 55 nur einen sehr geringen Strömungsquerschnitt
besitzt, ergibt sich im Betrieb keine Verschlechterung der Leistung
oder der Abgaswerte. Aufgrund des geringen Strömungsquerschnitts
hat die Nut 55 im Betrieb keinen Einfluss auf den Verbrennungsmotor 9'.
Eine Breite e von etwa 7,5 mm, eine Tiefe f von etwa 0,7 mm und
ein Radius g von etwa 14 mm ist bei einem Zylinder 16 vorgesehen,
der insgesamt eine oder zwei Nuten aufweist, wie der in 15 und 16 gezeigte
Zylinder 16, der im Folgenden noch näher beschrieben
wird.
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In
den 11 bis 14 ist
ein Ausführungsbeispiel des Verbrennungsmotors 9' mit
dem Kolben 10 in unterschiedlichen Stellungen gezeigt. Bei
dem in den 11 bis 14 gezeigten
Ausführungsbeispiel des Verbrennungsmotors 9' sind
lediglich insgesamt vier Nuten 54 und 55 vorgesehen. Eine
Nut 53 oberhalb des Einlasses 22 ist nicht vorgesehen.
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11 zeigt
den Kolben 10 im unteren Totpunkt. Die Überströmöffnungen 31 und 29 sind
in dieser Stellung des Kolbens vollständig geöffnet.
In 12 ist der Kolben 10 nach dem Schließen
des Auslasses 24 gezeigt. In dieser Stellung des Kolbens 10 stellt
die Nut 55 eine Verbindung zwischen dem Brennraum 25 und
dem Überströmfenster 31 her. Die Unterkante
der Nut 54 ist vom zweiten Kolbenring 38 noch
verschlossen. Bei der in 13 gezeigten
Stellung des Kolbens 10 stellen beide Nuten 54 und 55 eine
Verbindung zwischen dem Brennraum 25 und dem Kurbelgehäuse 18 her,
da beide Nuten 54 und 55 beide Kolbenringe 37 und 38 überbrücken.
Bei der in 14 gezeigten Stellung des Kolbens 10 sind
die Nuten 54 und 55 vom Koben 10 verschlossen.
Der erste Kolbenring 37 ist im Bereich der Oberkante der Nuten 54 und 55 angeordnet.
In dieser Stellung des Kolbens 10 findet keine weitere
Kompressionsreduzierung statt.
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Aufgrund
der Lage der Nuten 54 und 55 kann die Lage des
Kolbens 10 beim Starten des Verbrennungsmotors und damit
die noch zu überwindende Kompression zum Starten des Verbrennungsmotors eingestellt
werden. Bei Starteinrichtungen, die die über das Anwerfseil
eingebrachte Energie über mehrere Hübe des Anwerfseils
in einer Starterfeder speichern, legt die Lage der Nuten 54 und 55 die
Lage des Kolbens 10 bei nicht vollständig entspannter Starterfeder
fest.
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Die 15 und 16 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verbrennungsmotors 9''. Gleiche
Bezugszeichen kennzeichnen auch hier die gleichen Elemente. Der
Zylinder 16 des Verbrennungsmotors 9'' besitzt
zwei symmetrisch zur Mittelebene 52 angeordnete Nuten 57.
Die Mittelebene 52 stellt auch in 15 die
Schnittebene dar. Die Nuten 57 besitzen eine dem Brennraum 25 zugewandte Oberkante 66 und
eine dem Kurbelgehäuse 18 zugewandte Unterkante 67.
Die Oberkante 66 ist auf einer Höhe l angeordnet
und die Unterkante 67 auf einer Höhe m. Auch die
Oberkante 66 ist so angeordnet, dass sie bei einem Kurbelwellenwinkel
von etwa 90° vor dem oberen Totpunkt bis etwa 55° vor
dem oberen Totpunkt von der dem Brennraum zugewandten Oberkante 58 des
Kolbens 10 überfahren wird. Die Unterkante 67 ist
so angeordnet, dass sie bei einem Kurbelwellenwinkel α von
etwa 100° vor dem oberen Totpunkt bis etwa 140° vor
dem oberen Totpunkt von der oberen Kante 58 des Kolbens 10 überfahren
wird. Die Unterkante 67 der Nut 57 ist auf einer
Höhe der Zylinderbohrung 26 angeordnet, die zu
der dem Brennraum 25 zugewandten Oberkante 70 des
Auslasses 24 einen in Richtung der Zylinderlängsachse 56 gemessenen
Abstand k aufweist. Der Abstand k entspricht vorteilhaft mindestens
der in 7 gezeigten Breite q eines Kolbenrings 37, 38.
Wie 15 zeigt, besitzt die Unterkante 67 zum Überströmfenster 29 des
einlassnahen Überströmkanals 28 einen Abstand
p. Jede Nut 57 ist dabei oberhalb einer einlassnahen Überströmöffnung 29 angeordnet.
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Alternativ
oder zusätzlich zu den Nuten 57 kann eine Nut 59 vorgesehen
sein, die oberhalb des Einlasses 22 angeordnet ist und
die eine Oberkante 68 und eine Unterkante 69 besitzt.
Die Oberkante 68 ist vorteilhaft auf der Höhe
l angeordnet und die Unterkante 69 auf der Höhe
m.
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16 zeigt
die Anordnung der beiden Nuten 57. Wie 16 zeigt,
sind beide Nuten 57 in einem Winkel γ zur Mittelebene 52 angeordnet,
der vorteilhaft etwa 50° bis etwa 75° beträgt.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Winkel γ von etwa
55° bis etwa 60° herausgestellt.
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Vorteilhaft
besitzen alle Nuten 53, 54, 55, 57 und 59 einen
Strömungsquerschnitt, der weniger als 5 mm2 beträgt.
Zweckmäßig beträgt der Strömungsquerschnitt
der Nuten 53, 54, 55, 57 und 59 weniger als
1 mm2.
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In 17 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Kolben 10' gezeigt.
Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen auch hier die gleichen Elemente.
Der Kolben 10' besitzt lediglich einen Kolbenring 37 mit
einem Kolbenringstoß 39, der oberhalb des Einlasses 22 angeordnet
ist. Der Kolbenringstoß 39 ist dabei in einem
Abstand h zur Mittelebene 52 angeordnet. Der Abstand h,
der am Umfang des Kolbens 10' gemessen ist, entspricht
vorteilhaft der Anordnung des Sicherungsstifts 41 im halben
Winkel β (6) zur Mittelebene 52.
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Die
gezeigten Ausführungsbeispiele für Gestaltungen
des Kolbens 10, 10' und für die Gestaltung des
Verbrennungsmotors 9, 9', 9'' können
miteinander kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 68908027
T2 [0004]
- - DE 3215169 A1 [0004]