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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Informationsvorrichtung zur Informierung
von Personen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein entsprechendes Verfahren und ein Computerprogramm.
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Informationssysteme
werden oftmals in öffentlichen Gebäuden, wie zum
Beispiel Krankenhäusern, Bahnhöfen, Flughäfen,
aber auch in gewerblichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Produktionsfabriken,
Bürohäusern etc. oder in privaten Gebäuden eingesetzt
und dienen in der allgemeinsten Definition dazu, Personen in den
genannten Bereichen mit Informationssignalen zu versorgen.
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Beispielsweise
ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2005 021 736 A1 eine Einrichtung zur Steuerung
von Rettungsmaßnahmen bekannt, wobei in einem für
Personen zugänglichen und zu überwachenden Bereich
Sensoren angeordnet sind, welche die Personen lokalisieren und auf
Basis der Lokalisierung der Personen, den Eigenschaften des Bereichs und
der Lage mindestens eines Gefahrenherdes die Rettungsmaßnahmen
ermitteln. An mindestens einem Rechner der Einrichtung sind als
Sensoren Mikrofone sowie Lautsprecher angeschlossen, die in dem
zu überwachenden Bereich verteilt sind. Die Lautsprecher
können derart angeordnet und von dem Rechner steuerbar
sein, dass die zu führenden Personen die Ansagen aus derjenigen
Richtung vernehmen, in die sie geführt werden sollen. Ergänzend wird
vorgeschlagen, andere Überwachungssysteme – beispielsweise
ein Video-Überwachungssystem – zu verwenden, um
die Fluchtwege aus den Gefahrenbereichen zu überwachen.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
43 14 2 86 A1 schlägt eine Vorrichtung zur Zielführung
von Personen in Gebäuden, Gebäudekomplexen oder
dergleichen entlang definierter Wege vor, wobei an Wegverzweigungen
oder -kreuzungen eine Zielführungseinheit angeordnet ist,
die eine Steuereinheit, eine Eingabeeinheit zur Eingabe von Zielinformationen,
die dem von einer Person gesuchten Ziel entsprechen, eine Speichereinheit,
in der jedem Ziel zugeordnet entsprechende Richtungsanweisungen
abgespeichert sind, und eine Wegweisereinheit umfasst, mittels der
gesteuert durch die Steuereinheit die entsprechende Richtungsanweisung
nach Eingabe einer Zielinformation und der Zugriff auf die Speichereinheit
zur Anzeige bringbar ist.
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Aus
der Druckschrift
WO
03/032 622 A2 , die wohl den nächst kommenden Stand
der Technik bildet, ist ein Video-Überwachungssystem bekannt, welches
als Alarmanlage genutzt wird. Das Video-Überwachungssystem
ist derart ausgebildet, dass in dem Bildbereich einer Überwachungskamera ein
virtueller Stolperdraht gezogen wird, wobei bei einem Durchschreiten
des Stolperdrahts durch ein bewegtes Objekt ein globaler Alarm in
einem durch die über die Überwachungsanlage bzw.
Alarmanlage geschützten Gebäude ausgelöst
wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird
eine Informationsvorrichtung zur Informierung von Personen oder
anderen mobilen Objekten mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein
Verfahren zur Information und/oder Navigation von einer Person mit
den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie ein Computerprogramm mit Programmcode-Mitteln
mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen. Bevorzugte oder
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder
den beigefügten Figuren.
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Der
Gegenstand der Erfindung betrifft eine Informationsvorrichtung,
welche zur Ausgabe von einem oder mehreren Informationssignalen
an eine oder mehrere Personen oder mobile Objekte – zusammenfassend
als Personen bezeichnet – ausgebildet und/oder geeignet
ist. Die mobilen Objekte können beispielsweise als Roboter,
vorzugsweise als Serviceroboter, insbesondere als Teppich- oder
Bodenreinigungsroboter ausgebildet sein, die durch die Informationsvorrichtung
informiert werden. Die Informationsvorrichtung weist mindestens
eine Überwachungskamera auf, welche beispielsweise als
CCD-, CMOS-, Schwarz-Weiß- oder Farbkamera und zur Ausgabe
einer Bildersequenz ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Überwachungskamera
als eine stationäre Kamera ausgebildet, bei abgewandelten
Ausführungsformen kann die Überwachungskamera
auch als bewegte Kamera realisiert sein. Auch Sonderbauformen von
Kameras, wie zum Beispiel 360°-Sichtfeld-Kameras sind möglich.
Die mindestens eine Überwachungskamera ist zur Überwachung
eines Überwachungsbereichs angeordnet und/oder anordbar,
in dem sich eine oder mehrere Personen aufhalten können.
Weiterhin umfasst die Informationsvorrichtung mindestens eine Ausgabeeinrichtung
zur Ausgabe eines Informationssignals, welches zur Informierung
von Personen geeignet und/oder ausgebildet ist.
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Eine
Auswerteeinrichtung, welche beispielsweise als Datenverarbeitungseinrichtung
realisiert ist, ist zur Detektion und/oder Verfolgung einer Person
als eine registrierte Person in dem Überwachungsbereich
geeignet und/oder ausgebildet, wobei die registrierte Person vorzugsweise
die gleiche Person ist, die durch das Informationssignal informiert wird.
Optional ergänzend kann die Auswerteeinrichtung auch zur
Detektion und/oder zur Verfolgung einer Personengruppe ausgebildet
sein. Die Detektion und/oder Verfolgung der registrierten Person
erfolgt bildgestützt, insbesondere über digitale
Bildverarbeitung und/oder über eine Video-Inhalts-Analyse
(Video-Content-Analysis) auf Basis der Bildersequenzen der mindestens
einen Überwachungskamera. Zudem ist die Auswerteeinrichtung
geeignet und/oder ausgebildet, um die Ausgabevorrichtung zur Ausgabe
des Informationssignals auf Basis der Detektion und/oder der Verfolgung
der registrierten Person anzusteuern. Die Ansteuerung erfolgt vorzugsweise
bei der Erfüllung von vorgegebenen Bedingungen bezüglich
des Status, also der Existenz, der Position, der Bewegungsrichtung
und/oder der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder der Trajektorie der
registrierten Person bzw. der registrierten Personengruppe.
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Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, dass die Auswerteeinrichtung programmtechnisch und/oder
schaltungstechnisch ausgebildet ist, die insbesondere aktuelle Position
der registrierten Person zu bestimmen und die mindestens eine Ausgabeeinrichtung
auf Basis der Position zur selektiven Ausgabe des Informationssignals
an die Position und/oder an die registrierte Person anzusteuern.
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In
Abgrenzung zu der eingangs gewürdigten Druckschrift
WO 03/032 622 A2 wird
somit vorgeschlagen, kein globales Alarmsignal auszugeben, welches
an eine Mehrzahl von Personen unabhängig von deren Position
gerichtet ist, sondern das Informationssignal selektiv an die Position
und/oder selektiv an die registrierte Person zu richten. Damit stellt
das Informationssignal eine Rückkopplung auf das Verhalten
der registrierten Person dar.
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Eine Überlegung
der Erfindung ist es, dass die erfindungsgemäße
Informationsvorrichtung dazu dienen soll, auf Basis einer Videoanalyse
die Position einer registrierten Person, zum Beispiel über
Objekt-Verfolgung, zu ermitteln und bei Bedarf ein selektives Informationssignal
an die registrierte Person auszugeben. Im Gegensatz zum bekannten
Stand der Technik wird bei einer durch die Video-Überwachung
erkannten Bedingungserfüllung oder -überschreitung
eine Information nicht oder zunächst nicht an dritte Personen,
wie zum Beispiel Überwachungspersonal, kommuniziert, sondern
die Informationsvorrichtung richtet das Informationssignal unmittelbar und/oder
ausschließlich an die registrierte Person. Auf diese Weise
erschließen sich – wie später noch dargelegt
wird – eine Vielzahl von neuen Anwendungen. Als weiterer
optionaler Vorteil ergibt sich, dass das Überwachungspersonal
oder Dienstleistungspersonal entlastet wird, da das Informationssignal primär
an die registrierte Person übermittelt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Ausgabeeinrichtung zu einer orts-selektiven und/oder personen-selektiven
Ausgabe des Informationssignals ausgebildet. Eine orts-selektive
Ausgabe des Informationssignals wird vorzugsweise dadurch erreicht,
dass die Ausgabeeinrichtung das Informationssignal an verschiedenen, voneinander
getrennten Orten, insbesondere mehr als zwei getrennten Orten oder
Positionen ausgeben kann. Eine personen-selektive Ausgabe des Informationssignals
wird erreicht, indem die Ausgabe des Informationssignals abhängig
von der registrierten Person ausgegeben wird. Beispielsweise wird
einer registrierten Person A ein Informationssignal a und einer
registrierten Person B ein Informationssignal b ausgegeben. Alternativ
oder ergänzend ist eine Mehrzahl von örtlich verteilten
und/oder verteilbaren Ausgabeeinrichtungen vorgesehen, die selektiv,
insbesondere orts-selektiv und/oder personen-selektiv, ansteuerbar
sind.
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In
einer möglichen, einfachen Ausführungsform besteht
die Informationsvorrichtung aus genau einer Überwachungskamera
und einem oder mehreren Ausgabeeinrichtungen, welche in dem Überwachungsbereich
oder in einem von der registrierten Person aus dem Überwachungsbereich
wahrnehmbaren Bereich angeordnet sind.
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Vorzugsweise
ist das Informationssignal als ein optisches, akustisches und/oder
haptisches Signal ausgebildet. Bei einer bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung weist das Informationssignal neben dem Trägersignal
eine inhaltliche Information auf. Als Trägersignal wird
dabei vorzugsweise das physikalische Signal verstanden, welches
ergänzend eine inhaltliche Information in Form einer optischen,
akustischen und/oder haptischen Information zeigt. Die inhaltliche
Information ist insbesondere als eine Richtungsinformation, eine
Nachricht, eine sprachliche und/oder eine textliche Information
ausgebildet. Beispiele für derartige Informationssignale
sind Navigationssignale, Warnhinweise, Produktinformationen, Werbebotschaften,
Gegenstandserläuterungen oder dergleichen.
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Bei
einer bevorzugten Realisierung der Erfindung ist die Ausgabeeinrichtung
als visuelle Ausgabeeinrichtung, insbesondere als Lasereinrichtung, Projektionseinrichtung,
Anzeigeschirm oder aktivierbare Hinweistafel ausgebildet. Durch
die Lasereinrichtung ist es möglich, die inhaltliche Information
auf eine Oberfläche, zum Beispiel einen Boden, insbesondere
an verschiedene Positionen temporär zu schreiben. Die Projektionseinrichtung
erlaubt es, inhaltliche Informationen, beispielsweise in Form eines Textblocks,
eines Pfeils oder dergleichen, zu projizieren. Der Anzeigeschirm
ermöglicht eine Anzeige der inhaltlichen Information, ebenfalls
vorzugsweise in Form eines Textblocks, eines Piktogramms, insbesondere
eines Weghinweises. Die aktivierbare Hinweistafel trägt
beispielsweise eine Mehrzahl von aktivierbaren Hinweiseinrichtungen,
wie zum Beispiel ein- oder mehrfarbige Lichtquellen, Nachrichtentafeln,
wie zum Beispiel auf Flughäfen oder Bahnhöfen, oder
aktivierbare Zeichen. Alternativ oder ergänzend ist die
Ausgabeeinrichtung als ein oder mehrere Lautsprecher ausgebildet,
die die selektive Ausgabe durch eine orts-selektive Ausgabe eines
akustischen Signals und/oder die personen-selektive Ausgabe durch
eine inhaltliche akustische Information umsetzen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Ausgabeeinrichtung als Beschallungsanlage
(public-address-system) ausgebildet. Bei einer möglichen
Umsetzung ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, auf Basis der
Detektion und/oder der Verfolgung der registrierten Person die Ausgabeeinrichtung
derart anzusteuern, dass eine gerichtete und/oder gesundheitsgefährdende
Signaleinwirkung, insbesondere Licht- oder Lasereinwirkung, auf
die registrierte Person, insbesondere auf das Gesicht der registrierten
Person vermieden ist.
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Bei
einer weiteren möglichen Alternative oder Ergänzung
ist das Ausgabegerät als eine tragbare Einheit ausgebildet,
welche von der registrierten Person mitgeführt wird und/oder
mitführbar ist. In diesem Fall wird das Informationssignal
an die von der registrierten Person mitgeführten, tragbaren
Einheit ausgegeben. Die tragbare Einheit kann hierzu alle bereits
genannten Ausgabeeinrichtungen, insbesondere einen Lautsprecher
und/oder einen Bildschirm aufweisen. Vorzugsweise ist vorgesehen,
dass die tragbare Einheit ausgebildet ist, eine Karte des Überwachungsbereichs
anzuzeigen, die beispielsweise durch die Auswerteeinrichtung an
die tragbare Einheit übermittelt wird, und die momentane
Position der registrierten Person in dieser Karte anzuzeigen. Die tragbare
Einheit ist vorzugsweise als ein Handy oder ein PDA oder eine andere
Art eines Minicomputers ausgebildet. Die Übertragung des
Informationssignals und/oder der Karte kann beispielsweise über Bluetooth,
WLAN oder über das Handy-Netz erfolgen. Insbesondere wird
auf der tragbaren Einheit ein Richtungshinweis, zum Beispiel ein
Pfeil, als Informationssignal angezeigt. Mit dieser Ausführungsform verhält
sich die tragbare Einheit wie ein bekanntes Navigationssystem, wobei
jedoch die Lokalisierung der registrierten Person nicht von einem
Weltkoordinatenempfänger, wie zum Beispiel einem GPS-Modul,
durchgeführt wird, sondern durch die Auswerteeinrichtung über
die Verarbeitung der Video-Signale der mindestens einen Überwachungskamera
bereitgestellt wird.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Informationsvorrichtung
eine Mehrzahl derartiger Überwachungskameras auf, welche jeweils
zur Überwachung einer Überwachungsszene ausgerichtet
und/oder ausrichtbar sind, wobei die Gesamtheit der Überwachungsszenen
den Überwachungsbereich bilden. Mit dieser Ausführungsform
ist es möglich, einer registrierten Person selektiv Informationssignale
in komplexen Umgebungen, zum Beispiel in größeren
Gebäuden, Gebäudekomplexen oder über
mehrere Gebäude hinweg zur Verfügung zu stellen.
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Vorzugsweise
weist die Auswerteeinrichtung ein Verfolgungsmodul auf, welches
zur Verfolgung der registrierten Person über die Mehrzahl
der Überwachungsszenen bzw. über die Mehrzahl
von Überwachungskameras ausgebildet ist. Nachdem es oftmals
der Fall ist, dass nicht jeder Bereich in einer komplexen Umgebung,
zum Beispiel in einem Gebäude, überwacht wird
oder, dass die Sichtfelder der Überwachungskameras nicht-überlappend
sind, ist das Verfolgungsmodul ausgebildet, die registrierte Person
zu re-identifizieren, wenn diese aufgrund eines nicht überwachten
Bereichs bei der Verfolgung temporär verloren gegangen
ist. Eine mögliche Umsetzung der Verfolgung besteht darin,
dass das Auswertesystem aus Bildern der Überwachungskameras der
registrierten Person bestimmte Merkmale extrahiert, wie zum Beispiel
ein Farb-Histogramm, Muster, Größe etc. und die
registrierte Person anhand dieser Merkmale re-identifiziert. Vorzugsweise
ist das Verfolgungsmodul ausgebildet, ein Erscheinungsmodell der
Person zu bilden, um diese über die verschiedenen Überwachungsszenen
bzw. Überwachungskameras in dem Überwachungsbereich
zu verfolgen. Bei einer bevorzugten Umsetzung der Informationsvorrichtung
sind die Überwachungskameras somit als ein Video-Überwachungssystem
ausgebildet, welches oftmals bereits in komplexen Umgebungen installiert
ist. Ferner können Einrichtungskosten der Informationsvorrichtung
dadurch eingespart werden, dass eine Beschallungsanlage (Public
Speaker System) zur selektiven Ausgabe des Informationssignals Einsatz
findet. In diesem Fall reduziert sich die Integration der Informationsvorrichtung
auf die informationstechnische Verknüpfung des Video-Überwachungssystems
mit dem Beschallungssystem.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Auswerteeinrichtung
ein Kartenmodul auf, welches auf ein Modell des Überwachungsbereichs
zugreifen kann. Das Modell ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
als ein Grundriss oder ein Lageplan der komplexen Umgebung bzw.
des Gebäudes ausgebildet. Insbesondere sind in dem Modell
die Position und/oder die Ausrichtung der Überwachungskamera
bzw. -kameras und/oder der Ausgabeeinrichtung bzw. -einrichtungen
eingetragen. Bei einer bevorzugten Umsetzung der Informationsvorrichtungen
sind die Überwachungskameras ortskalibriert, sodass die
Auswerteeinrichtung die relativen und/oder absoluten Koordinaten
der registrierten Person in dem Überwachungsbereich feststellen
kann. Auf diese Weise kann auch die Position bzw. die Trajektorie,
also die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit, der registrierten
Person lagerichtig in das Modell eingetragen werden.
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Bei
dieser Ausführungsform werden insbesondere dadurch Vorteile
erzielt, indem die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, die registrierte
Person mittels einer Verrechnung der Position und/oder der Trajektorie
der registrierten Person mit dem Modell des Überwachungsbereichs
zu lokalisieren und über die selektive Ansteuerung der
einen oder der mehreren Ausgabeeinrichtungen in dem Überwachungsbereich
durch Informationssignale selektiv zu informieren.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Informationsvorrichtung
ein Registrierungsmodul auf, welches ausgebildet ist, eine Person
automatisch und/oder durch Benutzereingabe zu registrieren. Eine
automatische Registrierung erfolgt beispielsweise dadurch, dass
eine Person vordefinierte Bedingungen erfüllt, im einfachsten
Fall dadurch, dass die Person den Überwachungsbereich betritt. Ab
diesem Zeitpunkt wird die Person über die Auswerteeinrichtung
als registrierte Person verfolgt und an die registrierte Person
selektiv Informationssignale ausgegeben. Beispielsweise wird eine
Person sobald sie ein Warenhaus betritt durch das Registrierungsmodul
automatisch registriert, wobei im folgenden der registrierten Person
beispielsweise in Abhängigkeit der aktuellen Position Werbebotschaften oder
Hinweise als Informationssignale selektiv ausgegeben werden.
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Bei
einer Registrierung durch Benutzereingabe kann die Benutzereingabe
entweder durch die zu registrierende Person oder eine dritte Person
erfolgen. Ein Beispiel für eine Registrierung durch Benutzereingabe
liegt darin, dass eine Person ein Warenhaus betritt und in einem
Informationsterminal als Registrierungsinformation eine Anfrage
nach einem bestimmten Platz, Laden oder Ort in dem Warenhaus bzw.
in dem Überwachungsbereich eingibt. Wenn die Person eine
Wegführung benötigt, kann die Person dies dem
Informationsterminal mitteilen und das Auswertesystem berechnet
eine Route zu dem gewünschten Ort und registriert die Person.
Im Folgenden wird die registrierte Person durch selektive Informationssignale
zu diesem Ort geführt.
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Bei
einer ersten optionalen Ausführungsform ist die Informationsvorrichtung
als ein Navigationssystem, insbesondere ein Navigationssystem in
einem Gebäude, ausgebildet, wobei die Position und/oder
die Trajektorie der registrierten Person über die Auswerteeinrichtung
auf Basis der Bildersequenzen der Überwachungskameras erfolgt.
Bei dieser Ausführungsform ist optional vorgesehen, dass
die navigationssuchende Person einen Suchort oder einen Suchgegenstand
in einem Navigationsterminal eingibt bzw. von einer dritten Person
eingegeben wird, die Position registriert wird und durch die Informationsvorrichtung
mittels der selektiven Informationssignale zu dem Suchort bzw. Suchgegenstand geführt
wird. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist
die Informationsvorrichtung als Leitsystem ausgebildet, welche eine
zu leitende Person in analoger Weise zu einem Ziel leitet. Bei einer
weiteren Ausführungsform ist die Informationsvorrichtung als
ein Erläuterungssystem ausgebildet, welches einer registrierten
Person spezifische Erläuterungen selektiv als Informationssignale
ausgibt. Ein derartiges System kann beispielsweise in Museen eingesetzt
werden, wobei einem Museumsbesucher – nachdem dessen Position
vor einem Exponat bestimmt wurde – selektiv Erläuterungen
zu dem Exponat als Informationssignale ausgegeben werden. Bei einer
weiteren Ausführungsform ist die Informationsvorrichtung
als ein Werbungsverteilungssystem ausgebildet, welches beispielsweise
ortsselektiv Werbebotschaften an die registrierte Person ausgibt.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Information
und/oder Navigation von einer Person als eine registrierte Person
in einem Überwachungsbereich, insbesondere in einem geschlossenem
Gebäude, vorzugsweise unter Verwendung des Informationssystems,
wie es soeben beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden
Ansprüche. Bei dem Verfahren wird in einem ersten Schritt
eine Person als eine registrierte Person definiert, die Position
und/oder die Trajektorie der registrierten Person bildgestützt
erfasst und in Abhängigkeit der Position und/oder der Trajektorie
und/oder eines Informationswunsches, wie zum Beispiel eines Navigationswunsches,
der registrierten Person selektiv ein Informationssignal ausgegeben.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Computerprogramm
mit Programm-Code-Mitteln mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 in
einer schematischen Blockdarstellung eine Informationsvorrichtung
als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung einer optionalen Integration des Informationssystems
in 1;
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3 ein
Beispiel eines Informationssignals in einem Überwachungsbild
zur Illustration der Funktionsweise der Erfindung;
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4 ein
weiteres Informationssignal in einem Überwachungsbild zur
weiteren Illustration der Funktionsweise des Informationssystems;
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5 ein
Blockschaltbild eines Informationssystems als ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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6 eine
schematische Illustration eines Modells eines Überwachungsbereichs
zur Verwendung in dem Informationssystem gemäß 5;
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7 eine
schematische Darstellung einer ersten Anwendung des Informationssystems
gemäß 5;
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8 eine
schematische Darstellung einer zweiten Anwendung des Informationssystems
gemäß 5.
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Entsprechende
oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit entsprechenden
oder gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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1 offenbart
in einer schematischen Blockdarstellung eine Informationsvorrichtung 1 als ein
erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Informationsvorrichtung 1 umfasst
eine Überwachungskamera 2, welche auf eine Überwachungsszene
in einem Überwachungsbereich gerichtet ist. Die Bildersequenzen
der Überwachungskamera 2 werden an eine Auswerteeinrichtung 3 weitergegeben,
welche die Bildersequenzen mittels digitaler Bildverarbeitung auswertet.
In Abhängigkeit der Auswerteergebnisse wird eine Ausgabeeinrichtung 4 von der
Auswerteeinrichtung 3 angesteuert, welche selektiv ein
Informationssignal an eine registrierte Person (nicht dargestellt)
ausgibt. Die Auswerteeinrichtung 3 verarbeitet die Bildersequenzen,
wobei eine Detektion und/oder Verfolgung von Personen in der Überwachungsszene
bzw. in dem Überwachungsbereich durchgeführt wird.
Beispielsweise werden die sich bewegenden Personen von einem Szenenhintergrund
separiert, über die Zeit verfolgt und somit die Position
und die Trajektorie der bewegten Person erfasst. Überwachungskamera 2 und
Auswerteeinrichtung 3 bilden ein Video-Überwachungssystem 5.
Sobald bestimmte Bedingungen, wie zum Beispiel das Erreichen einer
bestimmten Position, eine bestimmte Bewegungsrichtung oder Bewegungsgeschwindigkeit,
erfüllt sind, steuert die Auswerteeinrichtung 3 die Ausgabeeinrichtung 4 an,
so dass diese ein selektives Informationssignal an die registrierte
Person ausgibt. Die Ausgabeeinrichtung 4 ist dabei ausgebildet, das
Informationssignal ortsselektiv und/oder personenselektiv auszugeben.
Hierzu wird das Informationssignal beispielsweise selektiv an die
Person gerichtet oder in einem für die Person wahrnehmbaren Bereich
abgegeben.
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Die 2 zeigt
eine beispielhafte Integration der Informationsvorrichtung 1 in
einer schematischen Darstellung. An einer Wand 6 oder dergleichen
ist die Informationsvorrichtung 1 befestigt, wobei die Überwachungskamera 2 und
die Auswerteeinrichtung 3 in dem Kameragehäuse
integriert sind. Separat dazu angeordnet ist eine Ausgabeeinrichtung
in Form eines Laserprojektors 7. Der Laserprojektor 7 ist
so orientiert, dass er ein Informationssignal auf einen Boden 8 projizieren
kann. Betritt nun eine Person 9 die Überwachungsszene 10,
so wird diese Person mittels der Überwachungskamera 2 erfasst,
wobei durch die Auswerteeinrichtung 3 die Position und/oder
die Trajektorie der Person 9 bestimmt wird. Diese Person 9 gilt
im Weiteren als registrierte Person. Sobald bestimmte Bedingungen,
wie zum Beispiel ein Überschreiten einer virtuellen Linie 11,
erfüllt sind, steuert die Auswerteeinrichtung 3 den
Laserprojektor 7 an, selektiv für die Person 9 ein
Informationssignal 12 in Form einer Grafik, eines Textes
oder eines Piktogramms auf den Boden 8 zu projizieren,
wobei das Informationssignal 12 nur im Bereich der Person 9 zu erkennen
ist.
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Die 3 zeigt
ein beispielhaftes Überwachungsbild 13 von der
Informationsvorrichtung 1 in den 1 oder 2,
wobei einer registrierten Person 9 bei dem Betreten eines
Raums ein Schriftzug "Stop" als selektives Informationssignal 12 auf
den Boden projiziert wird. Mit der Informationsvorrichtung 1 wird
die Person 9 somit automatisch und in Echtzeit gewarnt,
bestimmte Tätigkeiten weiterzuführen, wie zum
Beispiel einen verbotenen Bereich zu betreten. Da das Informationssignal
unmittelbar vor der Person 9 erscheint, ist es offensichtlich
für die Person 9, dass das Informationssignal
für sie bestimmt ist. Mit der Informationsvorrichtung 1 wird
somit erreicht, dass die Person 9 wahrnimmt, dass sie beobachtet
wird und, dass das Informationssignal 12 ausschließlich
für sie bestimmt ist, sodass die Person 9 die
Möglichkeit hat, ihr Bewegungsverhalten zu korrigieren.
Für den Fall, dass die Person 9 das Bewegungsverhalten
nicht korrigiert, ist es optional möglich, dass ein Alarmsignal
abgesetzt wird, um ein Überwachungspersonal zu informieren,
so dass sich dieses um die Situation kümmern kann.
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Ein
anderes (nicht gezeigtes) Anwendungsbeispiel liegt darin, dass der
Person 9 im Gefahrenfall ein selektives Informationssignal,
beispielsweise in Form der Projektion eines Pfeils, gezeigt wird,
welche der Person 9 den Weg zu einem nächsten
Notausgang weist.
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Ein
weiterer Anwendungsbereich der Informationsvorrichtung 1 liegt
darin, der Person 9, zum Beispiel in einem Warenhaus, selektiv
ein Informationssignal 12 in Form einer Werbebotschaft
zu übermitteln. Dieses Anwendungsbeispiel ist in der 4 visualisiert,
wobei eine registrierte Person 9 in einem Warenhaus bestimmte
Bedingungen erfüllt, zum Beispiel ein Verharren vor einem
bestimmten Laden, und wobei der registrierten Person 9 als
Informationssignal 12 eine Werbebotschaft "xxxxx" und optional
ergänzend ein Pfeil, der in die Richtung des beworbenen
Artikels in dem Warenhaus weist, auf den Boden projiziert wird.
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Die 5 zeigt
in einer schematischen Blockdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der
Informationsvorrichtung 1, welches eine Mehrzahl von Überwachungskameras 2,
eine Auswerteeinrichtung 3 und eine Mehrzahl von Ausgabeeinrichtungen 4 aufweist.
Die Überwachungskameras 2 sind auf eine Mehrzahl
von Überwachungsszenen gerichtet, welche zusammen den Überwachungsbereich bilden.
Die Ausgabeeinrichtungen 4 sind in dem Überwachungsbereich
verteilt angeordnet, sodass in verschiedenen Überwachungsszenen
verschiedene Ausgabeeinrichtungen 4 angesprochen werden
können. Die Auswerteeinrichtung 3 zeigt ein Objektdetektionsmodul 14,
welches zur Detektion von bewegten Objekten vor einem statischen
Hintergrund, insbesondere von Personen 9 ausgebildet ist,
und ein Verfolgungsmodul 15, welches zur Verfolgung der Personen 9 in
dem Überwachungsbereich – auch über mehrere Überwachungsszenen
hinweg – ausgebildet ist. Ergänzend weist die
Auswerteeinrichtung 3 ein Kartenmodul 16 auf,
welches auf ein Modell, zum Beispiel eine Karte oder einen Gebäudegrundriss,
zugreifen kann. Ein beispielhaftes Modell in Form eines 3-D-Modells 17 ist
in 6 gezeigt, wobei das 3-D-Modell 17 den
Grundriss sowie feststehende Objekte umfasst. Ergänzend
kann in dem 3-D-Modell oder in dem Kartenmodul 16 die Position und/oder
Ausrichtung der Überwachungskamera 2 bzw. die
Position und/oder Ausrichtung der Ausgabeeinrichtung 4 eingetragen
sein. Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Überwachungskameras 2 örtlich
kalibriert, sodass die Position bzw. die Trajektorie und/oder die
Größe der registrierten Person 9 in das
Modell eintragbar bzw. mit dem Modell verrechenbar sind.
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Für
eine manuelle Registrierung einer Person als registrierte Person 9 weist
die Informationsvorrichtung 1 optional ein Registrierungsmodul 18 auf.
Ebenfalls optional ergänzend umfasst die Informationsvorrichtung 1 einen
Informationsterminal 19, in dem die Person oder eine dritte
Person eine Informationsanfrage an die Auswerteeinrichtung 3 stellen kann.
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Die
Informationseinrichtung 1 ist dazu ausgebildet, in Überwachungsbereichen,
zum Beispiel Gebäuden, registrierte Personen 9 zu
lokalisieren und/oder zu verfolgen, wobei die Lokalisierungs- und/oder
Verfolgungsinformation dazu genutzt wird, die registrierten Personen
automatisch zu vorbestimmten Bereichen zu führen. Somit
stellt die Informationsvorrichtung 1 ein Navigationssystem
zum Führen oder Leiten von registrierten Personen 9 dar, welches
zum Beispiel in Flughäfen, Museen, Krankenhäusern
oder in Bürogebäuden Verwendung finden kann.
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Bei
einer ersten Realisierung werden die Ausgabeeinrichtungen 4 durch
eine Beschallungsanlage gebildet oder umfassen zumindest eine Beschallungsanlage,
sodass die selektiven Informationssignale durch von der Auswerteeinrichtung 3 selektiv
angesprochenen Lautsprecher ausgegeben werden können.
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Die 7 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein mögliches Anwendungsbeispiel
der Informationsvorrichtung 1 in Form eines Navigationssystems.
Um eine Navigation von einer Person zu starten, geht die Person
zu dem Informationsterminal 19 (5) und gibt
eine Informationsanfrage in Form einer Routenanfrage ein. Die Person
kann sich dann in dem Registrierungsmodul 18 als eine registrierte Person
anmelden und wird nachfolgend durch die Informationsvorrichtung 1 durch
das Gebäude navigiert. Die 7 zeigt
dafür eine Mehrzahl von Überwachungskameras 2,
welche auf verschiedene Überwachungsszenen gerichtet sind.
Sobald die Auswerteeinrichtung 3 die Position der registrierten
Person 9 in einem ersten Bereich 20 detektiert,
wird als Ausgabeeinrichtung 4 selektiv ein in diesem Bereich
angeordneter Lautsprecher 21 angesprochen, welcher der registrierten
Person 9 eine Weginformation als selektives Informationssignal 12,
wie zum Beispiel "geradeaus gehen" mitteilt. Ergänzend
hierzu wird durch eine zweite Ausgabeeinrichtung in Form eines Laserprojektors 7 als
selektives Informationssignal 12 im ersten Bereich 20 ein
Pfeil auf den Boden projiziert, der die gleiche Weginformation repräsentiert.
Sobald die registrierte Person 9 z. B. fälschlicherweise
nach rechts gemäß Pfeil 22 abbiegt und
einen zweiten Bereich 23 betritt, wird von einem weiteren
Lautsprecher 24 ein selektives Informationssignal ausgestrahlt,
welches die registrierte Person 9 auf den falschen Weg
hinweist. Sobald die registrierte Person 9 in den nächsten
Bereich einer Ausgabeeinrichtung 4 eintritt, wird ihr eine
entsprechend aktualisierte Weginformation in analoger Weise übergeben.
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Die 8 zeigt
ein zweites Anwendungsbeispiel der Informationsvorrichtung 1 in 5,
wobei hier als Ausgabeeinrichtung ein PDA (Personal Digital Assistent) 25 zum
Einsatz kommt. Dieser PDA 25 kommuniziert mit der Auswerteeinrichtung 3 beispielsweise über
WLAN oder Bluetooth. Auf dem Anzeigeschirm 26 des PDA 25 wird
der registrierten Person 9 ein Grundriss des Gebäudes
sowie ein Informationssignal 12 in Form eines Pfeils sowie
die eigene Position in Form eines Punktes 27 angezeigt. Auch
diese Darstellung wird durch die Auswerteeinrichtung 3 stetig
aktualisiert, sodass der registrierten Person 9 eine aktuelle
Weginformation als Informationssignal 12 ständig
zur Verfügung steht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005021736
A1 [0003]
- - DE 4314286 A1 [0004]
- - WO 03/032622 A2 [0005, 0010]