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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrotom mit einer Vorrichtung zum Ansteuern einer Bremse bzw. Arretierung eines Mikrotoms. Das Mikrotom weist ein Betätigungselement, eine Bewegungseinrichtung und die Bremse auf. Das Betätigungselement ist insbesondere in Form eines Handrads ausgebildet. Mit der Bewegungseinrichtung ist ein zu schneidendes Objekt relativ zu einer Messerklinge bewegbar. Das Betätigungselement ist mit der Hand eines Bedieners betätigbar und hierdurch ist mit der Bewegungseinrichtung die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge ausführbar oder ansteuerbar. Mit der (aktivierten) Bremse ist die Relativbewegung feststellbar.
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Mikrotome sind seit langem aus dem Stand der Technik bekannt. Mit einem Mikrotom können von einer in Paraffin eingebetteten Gewebeprobe feine Gewebeschnitte angefertigt werden, welche dann auf einem Objektträger aufgebracht werden, um sie mikroskopisch zu untersuchen. Es gibt Mikrotome, bei welchen das Objekt – abgesehen von einer Zustellbewegung – unbeweglich am Gehäuse des Mikrotoms in einer Halterung eingespannt ist und bei welchen die Messerklinge relativ zum Objekt bzw. zum Mikrotomgehäuse bewegt wird. Dies ist insbesondere bei Schlittenmikrotomen und Scheibenmikrotomen der Fall.
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Bei Rotationsmikrotomen ist – abgesehen von einer Zustellbewegung – die Messerklinge gehäusefest angeordnet und das eingespannte Objekt ist beweglich relativ zur Messerklinge angeordnet. Die Bewegungseinrichtung eines Rotationsmikrotoms kann mechanisch oder motorisch betrieben werden, z. B. mit einem Elektromotor. Während des Arbeitens mit dem Mikrotom ist es unter anderem erforderlich, an der Einspannvorrichtung für die eingebettete Gewebeprobe – dem sogenannten Objektkopf – das Objekt bzw. die Gewebeprobe zu justieren oder eine andere Gewebeprobe einzuspannen. Wenn der Objektkopf hierbei frei beweglich angeordnet ist, kann es zu Schnittverletzungen des Bedieners kommen. Dies ist insbesondere deshalb nachteilhaft, weil die Gewebeproben üblicherweise kontaminiertes bzw. bakteriell belastetes biologisches Material aufweisen und so für den Bediener des Mikrotoms eine akute Ansteckungsgefahr besteht. Daher können die beweglichen Teile des Objektkopfes arretiert bzw. festgestellt werden.
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So ist beispielsweise aus der
DE 199 11 163 C1 eine mittels eines Elektromotors betriebene Bewegungseinrichtung zum Bewegen des Objektkopfes bekannt. Hierbei erfolgt ein automatisches Blockieren bzw. Arretieren des Objektkopfs durch ein unmittelbares Blockieren des Antriebs bzw. des Elektromotors. Falls ein Mikrotom nun keinen elektrischen Antrieb aufweist, könnte ein von einem Bediener mechanisch betätigter Arretierhebel an oder in der Nähe des Betätigungselements bzw. Handrads angeordnet sein, mit welchem das Handrad und somit die Bewegungseinrichtung und letztendlich auch der Objektkopf arretiert werden kann. Ein solcher Arretierhebel ist mit dem Bezugszeichen
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1 gezeigt und ist – für sich gesehen – aus dem Stand der Technik bekannt. Dies erfordert jedoch einen zusätzlichen Handgriff bzw. Arbeitsschritt, so dass diese Arretierungsmöglichkeit nicht von allen Bedienern genutzt wird.
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Aus der
DE 38 30 725 A1 ist eine automatische Arretierung der Antriebseinrichtung eines Mikrotoms bekannt. Das Mikrotom hat eine Welle mit einem daran angeordneten Handrad mit Handgriff. Zur Arretierung der Antriebseinrichtung ist ein Elektromagnet fest am Gehäuserahmen des Mikrotoms angeordnet. Dieser steht in Wirkverbindung mit einem axial auf der Welle verschieblichen Schaltring. Eine Steuereinrichtung, die elektrisch mit dem Elektromagneten sowie einem Sensor verbunden ist, steuert den Elektromagneten in Abhängigkeit von einem Signal des Sensors. Der Sensor löst das Signal durch die Stellung eines auf der Welle axial verschieblich angeordneten Schaltrings auf. Letzterer ist kraftschlüssig mit einem im Handgriff angeordneten und über einen Hebel axial verschieblichen Stift bewegbar. Durch Umfassen des Handgriffs wird der Hebel betätigt und die Arretierung der Antriebseinrichtung aufgehoben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mikrotom mit einer Vorrichtung zum Ansteuern einer Bremse anzugeben und weiterzubilden, welche bei einer mechanisch ausgebildeten Bewegungseinrichtung eingesetzt werden kann. Auch wäre es wünschenswert, ohne einen zusätzlichen Handgriff des Bedieners die Bremse zum Arretieren der Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge anzusteuern.
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Das erfindungsgemäße Mikrotom der eingangs genannten Art löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist ein solches Mikrotom gekennzeichnet durch mindestens eine Sensoreinrichtung. Die Sensoreinrichtung ist an dem Betätigungselement oder benachbart zu dem Betätigungselement angeordnet. So könnte beispielsweise die Sensoreinrichtung am Gehäuse des Mikrotoms angeordnet sein. Mit der Sensoreinrichtung ist eine Berührung durch den Bediener feststellbar. Die Vorrichtung ist weiterhin gekennzeichnet durch ein Ansteuern der Bremse in Abhängigkeit von einer von der mindestens einen Sensoreinrichtung festgestellten oder nicht festgestellten Berührung des Bedieners. Das Ansteuern der Bremse erfolgt ganz besonders bevorzugt automatisch.
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Die Bremse ist dann nicht aktiviert bzw. die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge nicht festzustellen, wenn der Bediener des Mikrotoms das Betätigungselement betätigt. Dann nämlich steuert er über das Betätigungselement die Bewegungseinrichtung zur Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge an. Insoweit ist es äußerst unwahrscheinlich, dass er hierbei gleichzeitig an dem zu schneidenden Objekt bzw. an dem Objektkopf manipuliert. Daher besteht in diesem Fall keine akute Verletzungsgefahr des Bedieners, welche ein Arretieren des Objekts erforderlich machen würde. Dementsprechend wird in erfindungsgemäßer Weise die Betätigung bzw. das Berühren des Betätigungselements mittels einer Sensoreinrichtung detektiert bzw. festgestellt und in Abhängigkeit davon, ob mit der Sensoreinrichtung eine Berührung des Betätigungselements festgestellt werden kann oder ob eine Berührung nicht festgestellt werden kann, wird die Bremse angesteuert. Durch diese Vorgehensweise ist es in vorteilhafter Weise nicht erforderlich, einen Arretierhebel vorzusehen, welcher mit einer zusätzlichen Aktion des Bedieners beim Arretieren und beim Freigeben der Bremse jeweils auszuführen ist. Insgesamt wird hierdurch die Bedienung des Mikrotoms erleichtert und die Ergonomie bei der Bedienung erhöht. Auch kann die Sicherheit bei der Bedienung des Mikrotoms hierdurch erheblich erhöht werden, da – eine entsprechende automatisch ausgeführte Ansteuerung der Bremse vorausgesetzt – der Bediener keinen zusätzlichen Handgriff ausführen muss, um die Bremse zu arretieren bzw. freizugeben und dementsprechend eine eventuelle Vergesslichkeit des Bedieners kein Sicherheits- bzw. Verletzungsrisiko mehr darstellt.
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Die Bremse ist aktivierbar, falls keine der mindestens einen Sensoreinrichtung eine Berührung durch den Bediener feststellt. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass der Bediener des Mikrotoms jedenfalls nicht aktiv das Betätigungselement betätigt, um die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge auszuführen. Es könnte daher sein, dass der Bediener an dem zu schneidenden Objekt manipuliert oder dieses justiert oder eine völlig andere Tätigkeit ausführt. Da die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge nur beim Schneiden des Objekts ausgeführt werden muss und daher ansonsten das Objekt bzw. der Objektkopf arretiert sein kann, spielt es keine Rolle, welche Tätigkeit der Bediener tatsächlich ausführt, wenn er das Betätigungselement nicht berührt. Jedenfalls ist in einem solchen Fall das Objekt arretiert und die Verletzungsgefahr des Bedieners, bei einer unbeabsichtigten Bewegung des Objekts sich an der Messerklinge zu schneiden, ist erheblich reduziert. Weiterhin ist die Bremse deaktivierbar, falls mindestens eine Sensoreinrichtung eine Berührung durch den Bediener feststellt. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass der Bediener das Betätigungselement deshalb berührt, weil er die Bewegungseinrichtung ansteuern möchte, um die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge ausführen zu lassen und das Objekt zu schneiden. Hierzu muss die Bremse deaktiviert sein.
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Es ist eine Steuereinheit vorhanden, welche mit der mindestens einen Sensoreinrichtung und der Bremse – vorzugsweise elektronisch – verbunden ist. Die Steuereinheit könnte eine Platine mit elektronischen Bauteilen und einen elektrischen Schaltkreis aufweisen. Die Steuereinheit könnte innerhalb des Mikrotomgehäuses und/oder unweit von der mindestens einen Sensoreinrichtung angeordnet sein.
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Im Konkreten könnte mit einer Sensoreinrichtung ein erstes Signal erzeugt werden, falls ein Bediener die Sensoreinrichtung berührt. Die Sensoreinrichtung könnte daraufhin und nahezu ohne Zeitverzögerung der Steuereinheit das erste Signal zuleiten. Die Steuereinheit könnte zum Deaktivieren der Bremse mindestens ein Signal generieren und der Bremse zuleiten. Mit Hilfe dieses Signals könnte die Bremse letztendlich deaktiviert werden, wobei durch dieses Signal ein entsprechender Aktuator der Bremse angesteuert werden könnte.
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Mit einer Sensoreinrichtung könnte ein zweites Signal erzeugt werden, falls ein Bediener die Sensoreinrichtung nicht berührt. Die Sensoreinrichtung könnte daraufhin und ebenfalls nahezu ohne Zeitverzögerung der Steuereinheit das zweite Signal zuleiten. Zum Aktivieren der Bremse könnte die Steuereinheit mindestens ein Signal generieren und der Bremse zuleiten. Das erste oder das zweite Signal könnte jeweils den Wert Null aufweisen, so dass mit anderen Worten kein Signal erzeugt wird. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das zweite Signal den Wert Null hat bzw. nicht erzeugt werden muss. In diesem Fall stellt die Sensoreinrichtung keine Berührung durch den Bediener fest und die Bremse ist zu aktivieren. Dies ist gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform der Grundzustand der arretierten Bewegungseinrichtung. Der Grundzustand soll nur dann geändert werden, falls ein Bediener die Sensoreinrichtung berührt und somit mit Hilfe des Betätigungselements die Bewegungseinrichtung zur Relativbewegung zwischen Objekt und Messerklinge ansteuern möchte. Hierfür ist letztendlich vorgesehen, dass aktiv das erste Signal erzeugt wird.
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Die Sensoreinrichtung weist einen elektrisch leitbaren Bereich auf. Der elektrisch leitbare Bereich ist gegenüber weiteren Komponenten des Mikrotoms elektronisch isoliert angeordnet. Der elektrisch leitbare Bereich ist mit einem elektrischen Schaltkreis verbunden. Mit dem elektrischen Schaltkreis ist eine Berührung des elektrisch leitbaren Bereichs feststellbar. Der elektrisch leitbare Bereich könnte eine Edelstahlheißprägefolie aufweisen, welche an die äußere Oberfläche des Mikrotomgehäuses an einem Bereich angeordnet sein könnte, welcher benachbart zu dem Betätigungselement ist. Hierbei kann in vorteilhafter Weise die Edelstahlheißprägefolie unmittelbar an die Gehäuseform angepasst werden, da diese sich flexibel formen lässt.
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Im Konkreten könnte das Betätigungselement ein Handrad aufweisen. Das Betätigungselement ist drehfest mit einer die Bewegungseinrichtung mittelbar oder unmittelbar antreibenden Welle bzw. Achse verbunden. Die Welle ist mit mindestens einem Lager relativ zum Mikrotomgehäuse drehbar gelagert. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere bei einem Rotationsmikrotom zweckmäßig. Nun könnte eine Sensoreinrichtung an der Oberfläche des Betätigungselements bzw. des Handrads angeordnet sein. Somit bewegt sich die Sensoreinrichtung bzw. der Teil der Sensoreinrichtung, mit welchem eine Annäherung oder eine Berührung durch den Bediener detektierbar ist, mit dem Betätigungselement mit. Mit anderen Worten könnte das Betätigungselement eine Edelstahlheißprägefolie aufweisen. Ein entsprechender elektronischer Schaltkreis könnte entweder im Inneren des Betätigungselements – sich ebenfalls mit dem Betätigungselement mitbewegend – angeordnet sein. Alternativ könnte ein solcher Schaltkreis ortsfest im Inneren des Mikrotoms angeordnet sein. Damit die Sensoreinrichtung sowie das Betätigungselement auf dem gleichen elektrischen Potential liegen, könnte die Welle elektrisch leitend ausgebildet sein und einen elektrisch nicht leitenden Bereich aufweisen. Der elektrisch nicht leitende Bereich könnte nun derart angeordnet sein, dass eine elektrische Leitfähigkeit zwischen der Sensoreinrichtung, dem leitenden Bereich der Welle und dem Lager gegeben ist. Weiterhin wäre es erforderlich, dass eine elektrische Isolation zwischen weiteren Komponenten des Mikrotoms und der Sensoreinrichtung, dem leitenden Bereich der Welle und dem Lager gegeben ist. Der elektrisch nicht leitende Bereich könnte in Längsrichtung der Welle, also in axialer Richtung, einen nicht leitenden Kunststoffbereich aufweisen. Alternativ hierzu könnte auch vorgesehen sein, dass die Welle in radialer Richtung beispielsweise einen hohlzylinderförmigen Kunststoffbereich aufweist, über welchen sich ein leitend ausgebildeter Hohlwellenbereich bereichsweise erstreckt.
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Grundsätzlich könnte das Mikrotom in Form eines Rotationsmikrotoms, eines Schlittenmikrotoms oder eines Scheibenmikrotoms ausgebildet sein. Insbesondere könnte vorgesehen sein, dass das Mikrotom in Form eines Kryostatmikrotoms ausgebildet sein, wo das Objekt, die Messerklinge und die Bewegungseinrichtung in einer gekühlten Kryokammer angeordnet ist und das Betätigungselement von außen per Hand betätigbar ist. Eine Sensoreinrichtung wäre an dem von außen zugänglichen Betätigungselement vorzusehen.
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Das Betätigungselement ist mit der Hand eines Bedieners betätigbar und hierdurch eine Welle in Drehung versetzbar. Über die Welle ist der Bewegungsmechanismus zum Ausführen der Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge antreibbar. Dies kann unmittelbar oder mittelbar über einen Zahnriemen oder eine Getriebestufe erfolgen. Ein Aktuator und eine Bremseinrichtung sind vorgesehen. Die Bremseinrichtung ist drehfest mit der Welle verbunden. Mit dem Aktuator ist die Bremseinrichtung automatisch in eine Bremsposition verbringbar, in welcher die Welle drehfest mit dem Gehäuse oder mit einem gehäusefesten Bauteil verbindbar ist. Mit anderen Worten ist die Bremseinrichtung an der Welle vorgesehen und nicht beispielsweise an der Schlittenführung des Objektkopfes. Hierdurch ist eine kompakte Bauweise der Vorrichtung zum Ansteuern einer Bremse und der Bremse selbst möglich, da einerseits die Sensoreinrichtung an dem Betätigungselement oder benachbart dazu angeordnet ist und andererseits der Aktuator der Bremseinrichtung ebenfalls an der Welle in der näheren Umgebung des Betätigungselements angeordnet ist.
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In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Vorrichtung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Mikrotoms mit einer Vorrichtung zum Ansteuern seiner Bremse und
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2 in einer Schnittansicht eine schematische Darstellung eines Teils des Mikrotoms mit der Vorrichtung zum Ansteuern der Bremse.
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Gleiche oder ähnliche Bauteile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt ein Mikrotom 1, welches in Form eines Rotationsmikrotoms ausgebildet ist. Das Mikrotom 1 weist ein Betätigungselement 2, eine in 1 nicht gezeigte Bewegungseinrichtung und eine nicht gezeigte Bremse auf. Das Betätigungselement 2 ist in Form eines Handrads ausgebildet und kann mit der Hand von einem Bediener gedreht werden. Hierdurch wird mit der im Inneren des Mikrotoms angeordneten Bewegungseinrichtung die Halterung 3 für den Objektkopf (nicht gezeigt) in vertikaler Richtung nach oben bzw. nach unten bewegt. Auf Grund dieser vertikalen Bewegung der Halterung 3 führt der an der Halterung 3 angebrachte und nicht gezeigte Objektkopf mit einem zu schneidenden Objekt eine Relativbewegung zu einer Messerklinge aus. Weder die Messerklinge noch der Messerhalter sind in 1 gezeigt. Der Messerhalter ist an dem hierfür vorgesehenen Anbauort 4 an dem Mikrotom 1 adaptierbar.
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Mit einer in 1 nicht gezeigten automatisch betätigbaren Bremse ist die Relativbewegung zwischen dem Objekt und der Messerklinge feststellbar. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ansteuern der Bremse des Mikrotoms 1 umfasst die Sensoreinrichtung 5, welche benachbart zu dem Betätigungselement 2 vorgesehen ist. Mit der Sensoreinrichtung 5 kann eine Berührung des Betätigungselements 2 durch den Bediener festgestellt werden, wenn der Bediener beim Ergreifen des Handgriffs 6 auch die Sensoreinrichtung 5 berührt. Wenn die Sensoreinrichtung 5 detektiert bzw. feststellt, dass sie von dem Bediener berührt wird, wird die Bremse entsprechend angesteuert. Falls nämlich die Bremse aktiviert war wird die Bremse freigegeben.
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Falls die Sensoreinrichtung 5 keine Berührung durch den Bediener feststellt, wird die Bremse aktiviert, so dass eine Relativbewegung zwischen Objekt und Messerklinge nicht möglich ist.
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Lediglich gestrichelt ist angedeutet, dass eine Steuereinheit 7 vorhanden ist, welche mit der Sensoreinrichtung 5 und der Bremse elektronisch verbunden ist. Mit einer Sensoreinrichtung 5 wird ein erstes Signal erzeugt, falls ein Bediener die Sensoreinrichtung 5 berührt. Die Sensoreinrichtung 5 leitet der Steuereinheit 7 das erste Signal zu. Die Steuereinheit 7 generiert hierauf zum Deaktivieren der Bremse mindestens ein Signal und leitet dies der Bremse zu.
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Falls ein Bediener die Sensoreinrichtung 5 nicht berührt, erzeugt die Sensoreinrichtung 5 kein Signal. Die Steuereinheit 7 ist derart programmiert, dass in einem solchen Fall zum Aktivieren der Bremse automatisch ein entsprechendes Signal generiert und der Bremse zugeleitet wird.
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Die Sensoreinrichtung 5 weist einen elektrisch leitbaren Bereich auf, welcher in Form einer Edelstahlheißprägefolie ausgebildet ist. Die Edelstahlheißprägefolie ist gegenüber weiteren Komponenten des Mikrotoms 1 elektronisch isoliert angeordnet. Die Edelstahlheißprägefolie ist mit einem elektrischen Schaltkreis der Steuereinheit 7 verbunden. Mit dem elektrischen Schaltkreis der Steuereinheit 7 ist eine Berührung des elektrisch leitbaren Bereichs feststellbar und die automatische Bremse entsprechend ansteuerbar. Die Sensoreinrichtung 5 ist in Form eines Kontaktsensors ausgebildet.
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2 zeigt in einer Schnittdarstellung einen Teil des Mikrotoms 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Das Mikrotom 1 gemäß 2 ist ebenfalls ein Rotationsmikrotom, welches ein in Form eines Handrads ausgebildetes Betätigungselement 2 aufweist. Das Betätigungselement 2 ist drehfest mit einer die Bewegungseinrichtung 8 antreibenden Welle 9 verbunden. Die Welle ist mit zwei Lager 10, 11 relativ zum Mikrotomgehäuse 12 drehbar gelagert.
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Sowohl die Oberfläche des Betätigungselements 2 als auch die Oberfläche des Handgriffs 6 weist eine Sensoreinrichtung 13 auf. Die Sensoreinrichtung 13 weist einen Folienkontaktsensor auf. Die Welle 9 ist mehrteilig ausgebildet und weist einen ersten Bereich 19, einen zweiten Bereich 14 und einen dritten Bereich 15 auf. Der erste Bereich 19 und der dritte Bereich 15 sind elektrisch leitend ausgebildet. Der zweite Bereich 14 ist elektrisch nicht leitend ausgebildet. Der erste Bereich 19 der Welle 9 steht elektrisch mit der Sensoreinrichtung 13 und dem Lager 10 in Kontakt. Das Lager 10 ist gegenüber dem Mikrotomgehäuse 12 durch die Isolationsschicht 16 elektrisch von den restlichen Komponenten des Mikrotoms 1 isoliert. Allerdings steht das Lager 10 über die Verbindungsleitung 17 mit der Steuereinheit 7 in elektrischer Verbindung. Somit steht die Sensoreinrichtung 13, der erste Bereich 19 der Welle 9 und das Lager 10 auf gleichem elektrischem Potenzial, welches mit der Steuereinheit 7 detektiert werden kann. Wenn ein Bediener das Betätigungselement 2 bzw. den Handgriff 6 berührt, ist dies somit von der Steuereinheit 7 nachweisbar und die Bremse kann in Abhängigkeit hiervon entsprechend angesteuert werden. Zwischen dem ersten Bereich 19 und dem dritten Bereich 15 der Welle 9 ist der zweite, elektrisch nicht leitende Bereich 14 angeordnet. Mit dem zweiten Bereich 14 der Welle 9 können somit auch die Sensoreinrichtung 13, das Betätigungselement 2, der Handgriff 6, der erste Bereich 19 der Welle 9 und das Lager 10 elektrisch von den restlichen Komponenten des Mikrotoms 1 isoliert werden.
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An dem Mikrotomgehäuse 12 ist eine in Form einer Edelstahlheißprägefolie ausgebildete Sensoreinrichtung 5 angeordnet, welche mit der Verbindungsleitung 18 mit der Steuereinheit 7 elektrisch verbunden ist. Somit weist das Mikrotom 1 aus 2 zwei Sensoreinrichtungen 5 und 13 auf. Wenn ein Bediener eine der Sensoreinrichtungen 5, 13 oder beide Sensoreinrichtungen 5, 13 berührt, wird die den Objektkopf bremsende Bremse automatisch freigegeben.
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In 1 ist ein von einem Bediener mechanisch betätigbarer Arretierhebel 20 gezeigt, welcher an dem Betätigungselement 2 bzw. dem Handrad angeordnet ist. Mit dem Arretierhebel 20 kann das Handrad und somit die Bewegungseinrichtung und letztendlich auch der Objektkopf mechanisch arretiert werden, indem ein Teil des Arretierhebels 20 (nicht gezeigt) in eine Aussparung (nicht gezeigt) am Mikrotom 1 formschlüssig eingreift und somit das Handrad gegenüber dem Mikrotomgehäuse feststellt. Da dies einen zusätzlichen Handgriff bzw. Arbeitsschritt erfordert, kann der Arretierhebel 20 entfallen, da das Mikrotom 1 gemäß 1 eine Vorrichtung zum Ansteuern einer Bremse aufweist.