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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik und betrifft
die Übertragung
von Szene-Daten in einem unidirektionalen Datenübertragungssystem mittels eines
Datenkarussells.
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Stand der Technik
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In
unidirektionalen Datenübertragungssystemen
(Broadcast-Systeme) werden Daten von einem Sender zu einem oder
mehreren Empfängern
im Push-Verfahren übertragen.
In Broadcast-Systemen werden Daten insbesondere im Streaming-Verfahren als
kontinuierliche Datenströme übertragen,
was den Vorteil hat, dass hohe Anforderungen an die Genauigkeit
der Datenrate erfüllt
werden können,
wenn beispielsweise die Datenrate an den Systemtakt des Empfängers gekoppelt
wird. So werden heutzutage Audio- und Video-Datenströme im Allgemeinen
an die Empfänger
gestreamt, wobei die Daten jeweils mit Zeitmarken versehen werden,
die angeben, zu welchen Zeitpunkten sie für eine Präsentation und/oder Dekodierung
relevant sind. Nachteilig am Streaming-Verfahren ist, dass die Empfänger versäumt oder
fehlerhaft empfangene Daten nicht erneut übertragen bekommen können.
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Weiterhin
ist in Broadcast-Systemen eine Datenübertragung durch das Download-Verfahren bekannt,
bei welchem Daten in Form von Datenfiles bzw. Datenobjekten vom
Sender an die Empfänger übertragen
und im Empfänger
gespeichert werden. Bislang werden lediglich Zusatzdaten, die Audio-
und Video-Datenströme
einer selben Datenübertragungssession
betreffen, wie elektronische Programminformationen (EPG = Electronic
Program Guide) und dergleichen, im Download-Verfahren an die Empfänger übertragen.
Der Grund hierfür
liegt darin, dass derartige Zusatzdaten nicht zeitkritisch sind,
so dass es nicht erforderlich ist, diese Zusatzdaten für eine Präsentation
mit den im Streaming-Verfahren übertragenen
Audio- und Video-Datenströmen
zu synchronisieren.
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Diese
Situation hat sich jedoch im Bereich der so genannten Rich-Media-Anwendungen,
in denen graphische Szenen beschrieben werden, grundsätzlich geändert. Jede
graphische Szene, die für
einen längeren
Zeitraum gültig
sein kann, setzt sich bei diesen Anwendungen aus Audio-, Video-
und Szenedaten (Graphik- und Textdaten) zusammen (siehe beispielsweise
MPEG-Standard "LASeR" (Lightweight Application
Scene Representation), vormals als MPEG 4, Part 20, bzw. ISO/IEC
14496-20 bezeichnet, worin ein Format zur Beschreibung von graphischen
Szenen spezifiziert ist). Da der durch die Szenedaten beschriebene
Zustand einer Szene zeitkritisch ist, ist es erforderlich, die Szenedaten
mit den Audio- und
Videodatenströmen
zu synchronisieren.
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Wenn
die Datenübertragung
zwischen Sender und Empfänger
durch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen erfolgt, können die Szene- und die Mediendaten
(Audio- und Videodaten) parallel zum Empfänger gestreamt werden, so dass
sie zu Beginn des Zeitbereichs in denen sie gültig sind, dem Empfänger zur
Verfügung
stehen. Da jedoch im Broadcast-Verfahren nicht sichergestellt werden
kann, dass ein Empfänger
zu Beginn des Zeitbereichs, in dem eine jeweilige Szene gültig ist,
bereits den Datenstrom empfängt,
ist es erforderlich, zumindest während
des Zeitbereichs der Gültigkeit
einer Szene, die Szenedaten immer wieder zu übertragen, damit ein Empfänger, der
sich erst später
zuschaltet auch die Szenedaten empfangen kann. Die Szene kann hierbei aus
mehreren Szene-Datenfiles bzw. in den Szene-Datenfiles enthaltenen
Szene-Objekten bestehen, wobei die Zuordnung, welches dieser Szene-Datenfiles
bzw. Szene-Objekte zu einer bestimmten Szene gehört, erst durch eine Interpretation
der Szene bzw. des so genannten Wurzelelements der Verzeichnisstruktur
ersichtlich ist. Ein einfaches Cachen bzw. Parsen der Szene-Datenfiles
bzw. Szene-Objekte ist somit ohne eine Interpretation der Szene
nicht möglich.
Ebenso ist ein Cachen von die Szene betreffenden Szene-Datenfiles
bzw. Szene-Objekten, die in mehreren Szenen verwendet werden, nicht
möglich.
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Ein
Ansatz zum Lösen
dieser Problematik ist bislang lediglich durch den vom internationalen DVB-Projekt
(DVB = Digital Video Broadcasting) der EBU (EBU = European Broadcasting
Union) spezifizierten Standard "Multimedia
Home Platform" (MHP =
Multi Media Home Platform), in dem eine Übertragung und Darstellung
interaktiver Inhalte auf Basis der Programmiersprache Java standardisiert
ist, bekannt. In der zurzeit aktuellen Fassung dieses Standards,
MHP v1.1, kann durch eine Verzeichnisstruktur die Zusammengehörigkeit
von Anwendungsobjekten signalisiert werden. Eine Signalisierung
wie lange Objekte zu cachen sind, oder eine Synchronisierung von
Szenezuständen,
wird in MHP v1.1 dadurch realisiert, dass Zeitmarken der Audio-
und Videodatenströme
in den Szenedaten der zu beschreibenden Szene referenziert werden.
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Grundsätzlich ermöglicht auch
das durch die IETF (Internet Engineering Task Force) standardisierte
Transportprotokoll RFC 3926 "Flute" (Flute = File Delivery
over Unidirectional Transport) die Möglichkeit, Datenfiles zu gruppieren.
Jedoch besagt die dortige Gruppierung nur, dass die Files erst an
die Applikation zu übergeben
sind, wenn alle Files einer Gruppe empfangen worden sind.
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In
den bisherigen Lösungen
gibt es somit keine Signalisierung des Inhalts, wie lange Szene-Datenfiles
bzw. Szene-Objekte zu cachen sind, es besteht keine Möglichkeit
Szene-Datenfiles bzw. Szene-Objekte in mehreren Szenen zu verwenden,
und es gibt keine Identifikation von Szene-Datenfiles bzw. Szene-Objekten,
die zu einer selben Szene gehören.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung
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Demgegenüber besteht
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zur
unidirektionalen Übertragung
von eine Szene beschreibenden Szene-Datenfiles bzw. Szene-Objekten
im Push-Verfahren zwischen einem Sender und einem oder mehreren
Empfängern
zur Verfügung
zu stellen, mit dem eine Signalisierung darüber, wann und/oder wie lange
Szene-Datenfiles bzw. Szene-Objekte zu cachen sind, ermöglicht ist,
eine Möglichkeit
besteht, Szene-Datenfiles- bzw. Szene-Objekte in mehreren Szenen
zu verwenden, und das eine Identifikation von Szene-Datenfiles bzw.
Szene-Objekten, die zu einer selben Szene gehören, erlaubt.
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Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Übertragung einer Mehrzahl von
wenigstens eine Szene beschreibenden Szene-Datenfiles in einem unidirektionalen
Datenübertragungssystem
mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zur Übertragung
einer Mehrzahl von wenigstens eine Szene beschreibenden Szene-Datenfiles
in einem unidirektionalen Datenübertragungssystem
gezeigt, welches einen Sender zum Senden der Szene-Datenfiles und wenigstens
einen Empfänger
umfasst. Bei dem unidirektionalen Datenübertragungssystem kann es sich um
ein Broadcast-, Multicast- oder Unicast-Datenübertragungssystem handeln.
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In
dem undirektionalen Datenübertragungssystem
werden die Szene-Datenfiles mittels eines Datenkarussells an den
Empfänger
gesendet, welches geeignet ist, Szene-Datenfiles beziehungsweise
in den Szene-Datenfiles enthaltene Szene-Datenobjekte in zyklischer
Wiederholung an den wenigstens einen Empfänger zu übertragen. Das Datenkarussell
ist in Form eines so genannten Datenobjektkarussells ausgebildet,
und demzufolge in der Lage, nicht nur Dateien, sondern auch Verzeichnisstrukturen
in zyklischer Weise wiederholt zu übertragen. Daten- bzw. Datenobjektkarusselle
zum zyklisch wiederholten Versenden von Daten sind als solche beispielsweise
im Standard DSM-CC (DSM-CC = Data Storage Media Command and Control)
spezifiziert und demnach den einschlägigen Fachleuten wohlbekannt,
so dass sich eine weitere Erläuterung
hier erübrigt.
Datenkarusselle können
auch auf Flute und/oder ALC (Asychronous Layer Coding) und/oder LCT
(Layer Coding Transport) basieren.
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Ein
wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
dass im Datenkarussell ein Indexfile enthalten ist, welches an den
wenigstens einen Empfänger übertragen
wird, wobei in dem Indexfile eine zeitliche Anordnung der Szene-Datenfiles
bzw. der darin enthaltenen Szene-Datenobjekte für eine graphische Darstellung
(Präsentation)
und/oder Dekodierung der Szene datentechnisch kodiert ist.
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Durch
das an den wenigstens einen Empfänger übertragene
Indexfile kann somit in vorteilhafter Weise die Information an den
Empfänger übertragen werden,
welche Szene-Datenfiles bzw. darin enthaltene Szene-Datenobjekte
in einem bestimmten Zeitraum für
eine Präsentation
und/oder Dekodierung der Szene benötigt werden, so dass ein Cachen
der Szene-Datenfiles, ohne eine vorherige Interpretation der Szenen,
lediglich auf Basis des Indexfiles durch den Empfänger gesteuert
werden kann. Insbesondere können
Szene-Datenfiles bzw. die darin enthaltenen Szene-Datenobjekte ohne
ein erneutes Laden wieder verwendet werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im Indexfile ein Start-Zeitpunkt zur graphischen Darstellung
und/oder Dekodierung der Szene datentechnisch kodiert. Hierdurch
ist es in vorteilhafter Weise ermöglicht, ein Cachen von Szene-Datenfiles
bzw. der darin enthaltenen Szene-Datenobjekte in Bezug auf einen Start-Zeitpunkt
einer darzustellenden und/oder zu dekodierenden Szene abzustimmen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im Indexfile die Information datentechnisch kodiert, welches
Szene-Datenfile ein Wurzelelement für eine Verzeichnisstruktur
der Szene enthält,
so dass in vorteilhafter Weise auch diese Information für das Cachen
der Szene-Datenfiles vor Präsentation
und/oder Dekodierung der Szene verwendet werden kann.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im Indexfile die Information datentechnisch kodiert, bis zu welchem
Zeitpunkt alle Szene-Datenfiles im Empfänger zu cachen sind, so dass
in vorteilhafter Weise bis zum Start-Zeitpunkt der graphischen Darstellung und/oder
Dekodierung einer in den Szene-Datenfiles beschriebenen Szene alle
diese Szene beschreibenden Szene-Datenfiles bzw. darin enthaltene
Szene-Datenobjekte im Empfänger
vorliegen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im Indexfile datentechnisch die Information kodiert, bis zu welchem
Zeitpunkt die Szene-Datenfiles in einem für die graphische Darstellung
eingesetzten so genannten Rendering-Tree und/oder Shadow Tree (siehe SVG
1.2 W3C Working Draft 29.4.2003) zu belassen sind, so dass Szene-Datenfiles
beziehungsweise darin enthaltene Szene-Datenobjekte in vorteilhafter Weise
im Empfänger
gelöscht
werden können,
falls sie nicht mehr benötigt
werden, oder weiterhin gespeichert bleiben, falls eine wiederholte
Verwendung vorgesehen ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
basiert das Indexfile auf der FDT (FDT = File Delivery Table) einer
Flute-Datenübertragungssession,
so dass in vorteilhafter Weise das Flute-Datenkarussell weniger häufig nach
Aktualisierungen überprüft werden muss.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
das Indexfile mindestens eine Kennung, welche wenigstens eine Szene
identifiziert. Hierdurch ist durch das Indexfile die Kennzeichnung
einer Szene für
eine externe Referenzierung ermöglicht,
was Vorteil hat, dass auch extern auf die Szene verwiesen werden kann.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
das Indexfile Referenzen der Szene-Datenfiles auf externe Ressourcen.
Beispiele für
solche Referenzen sind URIs (URI = Uniform Resource Identifier)
oder URLs (URL = Uniform Resource Locator). Somit wird das Indexfile
hier auch dazu verwendet, in der Szene referenzierte Ressourcen,
beispielsweise Audio- und/oder Video-Datenströme oder Datenfiles bzw. Datenobjekte
zu indexieren. Dies hat den Vorteil, dass eine Szene nicht interpretiert
werden muss, um festzustellen, welchen Satz an Datenfiles bzw. Datenobjekten
für die
Szene benötigt
wird. Anders ausgedrückt,
kann auch ohne Einlesen von Szene-Datenfiles bereits festgestellt
werden, ob im Empfänger alle
zur Darstellung und/oder Dekodierung einer Szene benötigten Ressourcen
bereits empfangen sind.
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Die
Erfindung erstreckt sich weiterhin auf ein unidirektionales Datenübertragungssystem
mit einem Sender und wenigstens einem Empfänger, wobei Sender und Empfänger zur
Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens geeignet ausgebildet sind.
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Darüber hinaus
erstreckt sich die Erfindung auf einen Sender eines wie oben beschriebenen
unidirektionalen Datenübertragungssystems,
in dem ein maschinenlesbarer Programmcode aus geführt wird bzw. ausführbar ist,
der Steuerbefehle enthält,
die den Sender zur Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen. Ferner erstreckt
sich die Erfindung auf einen maschinenlesbaren Programmcode (Computerprogramm)
für einen solchen
Sender, welcher Steuerbefehle enthält, die den Sender zur Durchführung eines
wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen. Zudem erstreckt sich
die Erfindung auf ein Speichermedium (Computerprogrammprodukt) mit
einem solchen, darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode.
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Die
Erfindung erstreckt sich ferner auf einen Empfänger eines wie oben beschriebenen
unidirektionalen Datenübertragungssystems,
in dem ein maschinenlesbarer Programmcode ausgeführt wird bzw. ausführbar ist,
der Steuerbefehle enthält,
die den Empfänger
zur Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen. Ferner erstreckt
sich die Erfindung auf einen maschinenlesbaren Programmcode (Computerprogramm)
für einen solchen
Empfänger,
welcher Steuerbefehle enthält, die
den Empfänger
zur Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen. Zudem erstreckt
sich die Erfindung auf ein Speichermedium (Computerprogrammprodukt)
mit einem solchen, darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei
Bezug auf die beigefügte
Figur genommen wird.
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Kurze Beschreibung der Figur
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen unidirektionalen
Datenübertragungssystems
zur Veranschaulichung eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführliche
Beschreibung der Figur
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In 1 ist
ein insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnetes Ausführungsbeispiel
für das
erfindungsgemäße unidirektionale
Datenübertragungssystem
dargestellt. Das Datenübertragungssystem 1 umfasst
einen Sender 2 und eine Mehrzahl Empfänger 3, von denen
in 1 lediglich einer dargestellt ist. Daten zwischen
Sender 2 und Empfänger 3 werden
im Broadcast-Verfahren übertragen,
das heißt, vom
Sender 2 zu den Empfängern 3 im
Push-Verfahren gesendet. Eine Datenübertragung kann drahtlos oder
kabelgebunden sein, was in 1 nicht
näher dargestellt
ist.
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Der
Sender 2 sendet Datenfiles mittels eines Datenkarussells
bzw. Datenobjekt-Karussells an den Empfänger 3. Im Datenkarussell
bzw. Datenobjekt-Karussell des Senders 2, welches insbesondere gemäß dem Standard-Format
DSM-CC spezifiziert sein kann, oder auf Flute und/oder ALC (Asychronous
Layer Coding) und/oder LCT (Lager Coding Transport) basieren kann,
befindet sich eine Mehrzahl Szene-Datenfiles SF1-SF4, die jeweils
ein oder mehrere Szene-Datenobjekte zur Beschreibung einer selben
graphischen Szene enthalten und in zyklischer Wiederholung an den
Empfänger 3 übertragen werden.
In 1 sind die verschiedenen Szene-Datenfiles SF1-SF4
zum Zwecke einer anschaulichen Darstellung über den Umfang eines Rings
verteilt, wobei durch den Pfeil, welcher die Drehrichtung des Datenkarussells
symbolisiert und die Anordnung der Szene-Datenfiles SF1-SF4 auf
dem Ring, die zeitliche Reihenfolge für das zyklische Aussenden der Szene-Datenfiles
SF1-SF4 an den Empfänger
angegeben ist. So wird das zweite Szene-Datenfile SF2 nach dem ersten
Szene-Datenfile SF1, das dritte Szene-Datenfile SF3 nach dem zweiten
Szene-Datenfile SF2, und das vierte Szene-Datenfile SF4 nach dem
dritten Szene-Datenfile SF3 ausgesendet. Anschließend wird
das Aussenden der ersten bis vierten Szene-Datenfiles SF1-SF4 in
dieser Reihenfolge für einen
wählbaren
Zeitbereich, der für
eine Präsentation
und/oder Dekodierung der in den Szene-Datenobjekten der Szene-Datenfiles
SF1-SF4 beschriebenen Szene gültig
ist, wiederholt.
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Es
ist bekannt, dass insbesondere bei Nutzung von FEC-Mechanismen (FEC
= Forward Error Correction) dies eine idealisierte Darstellung ist
und dass die Reihenfolge der Datenfiles nur durch den Empfänger interpretiert
werden kann.
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Im
Datenkarussell des Senders 2 ist weiterhin ein Indexfile
IF enthalten, welches hier beispielhaft zwischen dem ersten Szene-Datenfile 1 und
dem zweiten Szene-Datenfile 2 eingefügt ist und in dieser Position
in einer zeitlichen Anordnung zwischen dem ersten Szene-Datenfile 1 und
dem zweiten Szene-Datenfile 2 gesendet wird.
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Das
Indexfile IF enthält
in datentechnischer Kodierung Informationen über eine zeitliche Anordnung
der Szene-Datenfiles SF1-SF4, das heißt eine zeitliche Anordnung
für den
Empfang der Szene-Datenfiles SF1-SF4 in Hinblick auf eine graphische
Darstellung und/oder Dekodierung der Szene, und über einen Start-Zeitpunkt zur
graphischen Darstellung und/oder Dekodierung der Szene im Empfänger 3.
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In 1 ist
symbolisch eine Zeitachse t dargestellt, in der die im Indexfile
IF enthaltene Information für
eine zeitliche Anordnung der Szene-Datenfiles SF1-SF4 veranschaulicht
ist. Die zeitliche Anordnung der Szene-Datenfiles kann beispielsweise durch
den Szene-Datenfiles SF1-SF4 zugeordnete Zeitmarken realisiert werden.
So ist im Indexfile IF kodiert, dass das dritte Szene-Datenfile
SF3 in zeitlicher Anordnung vor dem zweiten Szene-Datenfile SF2,
das zweite Szene-Datenfile SF2 in zeitlicher Anordnung vor dem ersten
Szene-Datenfile SF1, und das erste Szene-Datenfile SF1 in zeitlicher
Anordnung vor dem vierten Szene-Datenfile SF4 für eine Präsentation der in den Szene-Datenfiles
SF1-SF4 beschriebenen Szene zu empfangen ist.
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Wurde
das Indexfile IF vom Empfänger 3 empfangen,
so kann der Empfänger 3,
beispielsweise wenn nicht mehr alle Szene-Datenfiles SF1-SF4 bis
zum Beginn der graphischen Darstellung der Szene vollständig empfangen
werden können,
gezielt den Empfang der Szene-Datenfiles in der durch die zeitliche
Anordnung des Indexfiles IF vorgegebenen Reihenfolge der Szene-Datenfiles
SF1-SF4 steuern, so dass als erstes Datenfile das dritte Szene-Datenfile
SF3, gefolgt von dem zweiten Szene-Datenfile SF2, gefolgt von ersten
Szene-Datenfile SF1 und gefolgt von dem vierten Szene-Datenfile
SF4 empfangen und gespeichert werden. Soll ein Szene-Datenfile erneut
verwendet werden, so ist dies ohne ein erneutes Laden möglich.
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Obgleich
in 1 lediglich ein einziges Indexfile IF im Datenkarussell
des Senders 3 dargestellt ist, ist erfindungsgemäß beabsichtigt,
dass das Indexfile IF während
eines selben Zyklus des Datenkarussells, während dem alle Szene-Datenfiles SF1-SF4
an den Empfänger
einmal übertragen
werden, mit einer größeren Häufigkeit
an den Empfänger 3 übertragen
wird, als die Szene-Datenfiles SF1-SF4, um auf diese Weise zu erreichen,
dass die im Indexfile IF kodierte Information über die zeitliche Anordnung
der Szene-Datenfiles SF1-SF4 zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt
vor dem Start-Zeitpunkt der graphischen Darstellung und/oder Dekodierung
der Szene im Empfänger 3 vorliegt.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Indexfile IF mehrmals
während
eines selben Zyklus zum Aussenden der Szene-Datenfiles SF1-SF4 durch
das die Szene-Datenfiles SF1-SF4 enthaltende Datenkarussell gesendet
wird. Alternativ ist es möglich,
dass das Indexfile IF auf einem separaten Datenkarussell mit einer
gegenüber
dem die Szene-Datenfiles SF1-SF4 enthaltenden Datenkarussell kürzeren Zykluszeit übertragen
wird.
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Das
Indexfile enthält
weiterhin in datentechnischer Kodierung Informationen darüber, welches der
Szene-Datenfiles SF1-SF4 ein Wurzelelement für die Verzeichnisstruktur der
Szene enthält,
so dass dieses Szene-Datenfile bevorzugt empfangen und gespeichert
werden kann, um frühzeitig
vor dem Start-Zeitpunkt der graphischen Darstellung der Szene Informationen über eine
in den Szene-Datenfiles enthaltene Verzeichnisstruktur zu erhalten.
Weiterhin enthält
das Indexfile in datentechnischer Kodierung Informationen darüber, bis
zu welchem Zeitpunkt alle Szene-Datenfiles SF1-SF4 im Empfänger 3 zu
cachen sind, so dass bis zum Start-Zeitpunkt zur graphischen Darstellung
und/oder Dekodierung der Szene im Empfänger alle Szene-Datenfiles
SF1-SF4 im Empfänger 3 empfangen
und gespeichert werden können.
Darüber
hinaus enthält
das Indexfile in datentechnischer Kodierung Informationen darüber, bis zu
welchem Zeitpunkt die Szene-Datenfiles SF1-SF4 im Rendering-Tree
oder Shadow-Tree zu belassen sind, so dass die Szene-Datenfiles
SF1-SF4 im Empfänger
für eine
spätere
Verwendung gespeichert bleiben oder ansonsten gelöscht werden
können.
Weiterhin enthält
das Indexfile mindestens eine Kennung, welche wenigstens eine Szene
identifiziert, wodurch die Kennzeichnung einer Szene für eine externe
Referenzierung ermöglicht,
sowie Referenzen der Szene-Datenfiles auf externe Ressourcen, so dass
eine Szene nicht interpretiert werden muss, um festzustellen, welchen
Satz an Datenfiles bzw. Datenobjekten für die Szene benötigt wird.
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In
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel basiert das
Indexfile IF auf der FDT einer Flute-Datenübertragungssession, wodurch
in vorteilhafter Weise erreicht werden kann, dass das Datenkarussell
im Vergleich zu einem herkömmlichen
Flute-Datenkarussell weniger häufig
nach Aktualisierungen überprüft werden
muss.