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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Bogen mittels
einer Greifereinrichtung, die aus einer Anzahl nebeneinander in
einem Abstand angeordneter Einzelgreifer besteht. Jeder Einzelgreifer
besteht im Wesentlichen aus einem schwenkbar angeordneten Greifergehäuse mit
einer Greiferspitze, die mit einer z. B. zylinderfesten Greiferauflage
zusammenwirkt. Jeder Greifer weist eine schwenkbar gelagerte Greiferbetätigungswelle
mit einem Anschlag auf, welcher zur Greiferbetätigung mit einem Anschlag oder
Widerlager des Greifergehäuses
in Wirkkontakt bringbar ist. Die Greifer selbst sind jeweils außerhalb
der Greiferbetätigungswelle auf
einer parallel zur Greiferbetätigungswelle
angeordneten Achse schwenkbar gelagert.
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Eine
Greifereinrichtung dieser Art ist z. B. durch die
DE 101 52 592 A1 bekannt.
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Die
Greiferachse ist hierbei an einem Halter gelagert, der auf der Greiferbetätigungswelle
abgestützt
ist. Bei einer derartigen Anordnung addieren sich die Lagerspiele
des Halterlagers und das Lagerspiel der Greiferbetätigungswelle.
Ein hierdurch entstehendes relativ großes Lagerspiel führt in der
Regel zu einer Beeinträchtigung
der Haltekraft und zu entsprechenden Qualitätseinbußen beim Bogentransport.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine alternative Greifereinrichtung
zu schaffen, bei welcher das Lagerspiel minimiert werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Es
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Greiferachse
direkt am Zylinder gelagert ist. Durch diese Maßnahme können die Greifer bei geringer
Maße dennoch
steif ausgebildet werden. Die geringen Maßen der Greifer begünstigen
das Prellverhalten des Greifers beim Aufschlag auf die Greiferauflagen.
Die steife Ausbildung erhöht
die Greifergenauigkeit und verbessert das Festhalten des Bogens.
In vorteilhafter Ausgestaltung weist jeder Greifer eine eigene Lagerachse
auf, wobei die Lagerung nahezu spielfrei gestaltet werden kann.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
ist eine Viergelenk-Greifersteuerung vorgesehen und bei einem zweiten
Ausführungsbeispiel
eine nockengesteuerte Greiferanordnung.
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Die
beiden Ausführungsbeispiele
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 eine
Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
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2 eine
Viergelenk-Greifersteuerung im Schnitt mit geschlossenem Greifer,
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3 die
Viergelenk-Greifersteuerung im Schnitt mit geöffnetem Greifer,
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4 eine
Greifernockensteuerung im Schnitt mit geöffnetem Greifer,
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5 die
Greifernockensteuerung im Schnitt mit geschlossenem Greifer und
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6 eine
erfindungsgemäße Greiferanordnung
in der Draufsicht.
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Eine
Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1,
weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und
einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem
Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen
Zuführtisch 9 den
Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter
Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die
Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine
Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten
auf. Darüber hinaus
ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb-
oder vollautomatischern Druckplattenwechsel zugeordnet.
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Der
Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf.
Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des
Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18,
der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung
der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind die Blaseinrichtungen 22 zu
Auflockerung der oberen Bogenanlagen und Testelemente 23 zur
Stapelnachführung
vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der
oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl
von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
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Der
Transport der Bogen 7 zu den Druckwerken 3, 4 bzw.
durch die Druckmaschine erfolgt mittels Greifereinrichtungen 26,
welche auf Bogentransportzylindern 27 angeordnet sind.
Die Greifereinrichtungen 26 bestehen im Wesentlichen jeweils
aus einer Anzahl von nebeneinander in axialer Richtung der Bogentransportzylinder 27 angeordneten
Einzelgreifern 28. Zur Erzeugung einer gemeinsamen Greiferöffnungs-
und – schließbewegung
ist eine stationär angeordnete
Steuerkurve 29 vorgesehen, die mit einer Steuerrolle 31 der
Greifereinrichtung 26 zusammenwirkt. Die Steuerrolle 31 ist
am Ende eines Steuerhebels 32 drehbar gelagert. Der Steuerhebel 32 sitzt
fest auf dem Ende einer Greiferbetätigungswelle 33, die
schwenkbar auf dem Transportzylinder 27 gelagert ist. Parallel
zur Greiferbetätigungswelle 33 ist eine
Greiferachse 34 zylinderfest am Bogentransportzylinder 27 angeordnet.
Die Greiferachse 34 trägt nebeneinander
im Abstand schwenkbar angeordnet eine Anzahl der Greifer 28.
Vorzugsweise weist jeder Greifer 28a, b, c eine eigene
Greiferachse 34a, b, c auf. Die Greifer 28 wirken
zum Festhalten der Bogen 7 mit einer zylinderfesten Greiferauflage 36 zusammen.
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Zur
Einleitung einer Greiferöffnungs-
bzw. -schließbewegung
ist ein Koppelgetriebe 37 vorgesehen. Eine erste Koppel 38 ist
mit ihrem ersten Ende 39 gelenkig mit einem an der Greiferbetätigungswelle 33 befestigten
Klemmstück 41 verbunden.
Die Gelenkverbindung wird vorzugsweise durch ein Wälzlager 40 realisiert.
Ein zweites Ende 42 der Koppel 38 ist gelenkig
mit einem ersten Ende 43 eines zweiarmigen Hebels 44 verbunden.
Diese Gelenkverbindung wird vorzugsweise durch ein Gleitlager 45 realisiert.
Ein zweites Ende 46 des Hebels 44 weist einen
einstellbaren Anschlag 47 auf. Der Greifer 28 weist
eine Greiferspitze 49 zum Zusammenwirken mit der Greiferauflage 36 auf
und an einem der Greiferspitze 49 gegenüberliegenden Ende ein Widerlager 51,
welches mit dem Anschlag 47 zusammenwirkt, sowie ein Widerlager 52 zur
Abstützung
einer vorgespannten Druckfeder 53, welche die erste Koppel 38 koaxial
umfasst und am Ende 42 der Koppel 38 abgestützt ist.
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2 zeigt
den Greifer 28 in einer geschlossenen Position z. B. in
einer Bogentransportstellung.
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Zur Öffnung des
Greifers 28 wird die Steuerrolle 31 durch ein
Tal der Steuerkontur der Steuerkurve 29 im Uhrzeigersinn
um die Achse der Greiferbetätigungswelle 33 geschwenkt.
Hierbei schwenkt das Klemmstück 41 mittels
der Koppel 38 den Hebel 44 gegen den Uhrzeigersinn
um die Achse 34. Der Anschlag 47 drückt gegen
das Widerlager 51 des Greifers 28 und öffnet diesen
gegen die Kraft der Druckfeder 53.
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3 zeigt
den Greifer 28 in geöffneter
Position. Zum Schließen
des Greifers 28 gelangt die Steuerkurve 29 in
Kontakt mit einem Berg der Steuerkontur der Steuerkurve 29 und
schwenkt die Greiferbetätigungswelle 39 gegen
den Uhrzeigersinn. Das Klemmstück 41 zieht
dabei an der Koppel 38 und schwenkt somit den Hebel 44 im
Uhrzeigersinn um die Achse 34. Die Druckfeder 53 drückt gegen
die Aufnahme 52 und schließt somit den Greifer 28,
indem die Greiferspitze 49 gegen die Greiferauflage 36 gedrückt wird.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß der 4 und 5 weist
die Greiferbetätigungswelle 33 je
Greifer 28 einen Nocken 54 auf. Selbstverständlich kann
auch ein einziger, sich über die
axiale Länge
der Greiferwelle 33 erstreckender Nocken vorgesehen sein.
Eine mit dem Nocken 54 zusammenwirkende Steuerrolle 56 befindet
sich im geschlossenen Zustand des Greifers 28 auf einem Berg
der Steuerkontur des Nockens 54. Die Steuerrolle 56 ist
an einem ersten Ende 57 eines Rollenhebels 58 drehbar
gelagert. Der Rollenhebel 58 ist mittels seines zweiten
Endes 59 schwenkbar an einem Stützarm 61 des Greifers 28 gelagert.
Der Stützarm 61 trägt ein Widerlager 62 für eine Druckfeder 63,
die etwa mittig an dem Rollenhebel 58 angreift. An einem der
Greiferspitze 49 gegenüberliegenden
Ende 64 weist der Greifer 28 ein Widerlager 66 für einen
einstellbaren Anschlag 67 des Rollenhebels 58 auf.
Eine am Rollenhebel 58 befestigte Blattfeder 68 trägt an ihrem
Ende 69 unter Vorspannung eine drehbar gelagerte Rolle 71,
die durch Federkraft dafür
sorgt, dass die Steuerrolle 56 in ständigem Kontakt mit der Steuerkontur
des Nockens 54 steht.
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4 zeigt
den Greifer 28 in einer geschlossenen Position, z. B. zum
Bogentransport. Zur Öffnung
des Greifers 28 gelangt die Steuerrolle 31 in Kontakt
mit einem Teil der Steuerkontur der Steuerkurve 29 und
schwenkt die Greiferbetätigungswelle 33 mit
Nocken 54 im Uhrzeigersinn. Die Steuerrolle 56 wird
durch die vorgespannte Rolle 71 in Kontakt mit dem Nocken 54 gehalten
und schwenkt den Rollenhebel 58 gegen den Uhrzeigersinn
um seine Lagerstelle am Stützarm 61.
Der Anschlag 67 des Rollenhebels 58 drückt gegen
das Widerlager 66 des Greifers 28 und öffnet die
Greiferspitze 49.
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5 zeigt
den Greifer 28 in geöffneter
Stellung. Zum Schließen
des Greifers 28 wird die Greiferbetätigungswelle 33 gegen
den Uhrzeigersinn geschwenkt. Der Nocken 54 schwenkt den
Rollenhebel 58 mittels Steuerrolle 56 im Uhrzeigersinn.
Die am Rollenhebel 58 abgestützte Druckfeder 63 drückt gegen
das Widerlager 62 des Greifers 28 und schließt damit
die Greiferspitze 49. Bei einer Einzellagerung der Greifer 28 auf
jeweils einer jedem Greifer 28 zugeordneten Achse 34a,
b, c gemäß 6 ist
es vorgesehen, dass jeder Achse 34a, b, c zwei Lager, vorzugsweise
Wälzlager,
zugeordnet sind. Hierbei werden die Lager zweier benachbarter Achsen 34a und 34b bzw. 34b und 34c mittels
eines gemeinsamen Klemmstücks 72 am
Zylinderkörper 27 befestigt.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
-
- 6
- Ausleger
- 7
- Bogen
- 7a
- nächster Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Zuführtisch
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Druckplattenbefestigung
- 14
- Druckplattenbefestigung
- 15
-
- 16
- Druckplattenwechsler
- 17
- Druckplattenwechsler
- 18
- Saugkopf
- 19
- Hubsauger
- 20
-
- 21
- Schleppsauger
- 22
- Blaseinrichtung
- 23
- Tastelement
- 24
- Anschlag
- 25
-
- 26
- Greifereinrichtung
- 27
- Bogentransportzylinder
- 28
- Einzelgreifer
- 28a–c
- Einzelgreifer
- 29
- Steuerkurve
- 30
-
- 31
- Steuerrolle
- 32
- Steuerhebel
- 33
- Greiferbetätigungswelle
- 34
- Greiferachse
- 34a–c
- Greiferachse
- 35
-
- 36
- Greiferauflage
- 37
- Koppelgetriebe
- 38
- Koppel
- 39
- Ende
(38)
- 40
- Wälzlager
- 41
- Klemmstück
- 42
- Ende
(38)
- 43
- Ende
(44)
- 44
- Hebel
- 45
- Gleitlager
- 46
- Ende
(44)
- 47
- Anschlag
(44)
- 48
-
- 49
- Greiferspitze
- 50
-
- 51
- Widerlager
- 52
- Widerlager
- 53
- Druckfeder
- 54
- Nocken
- 55
-
- 56
- Steuerrolle
- 57
- Ende
(58)
- 58
- Rollenhebel
- 59
- Ende
(61)
- 60
-
- 61
- Stützarm
- 62
- Widerlager
(61)
- 63
- Druckfeder
- 64
- Ende
(28)
- 65
-
- 66
- Widerlager
(28)
- 67
- Anschlag
(58)
- 68
- Blattfeder
- 69
- Ende
(68)
- 70
-
- 71
- Rolle
- 72
- Klemmstück