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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Flexodruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
auf eine Flexodruckmaschine zur Durchführung dieses Verfahrens
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 3.
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In
dem Dokument
DE 102
09 536 A1 ist ein solches Verfahren und eine zugehörige
Flexodruckmaschine beschrieben, die mit Druckwerken versehen ist,
bei denen die Farbwalze und die Druckwalze von der Druckposition
in die Druck-ab-Position und von dort in die Formatwechselposition
und in umgekehrter Richtung hilfskraftbetätigt verfahren
werden können. Die für den Formatwechsel erforderliche Justage
der Farbwalze in Relation zur Druckwalze und der Druckwalze in Relation
zum Gegendruckzylinder muß mit einer aufwendigen Zentralverstelleinrichtung
durchgeführt werden. Entweder müssen hierzu die
Farbwalzenspindeln synchron miteinander gedreht oder mit einer Welle
zur Schnellverstellung gekuppelt werden, was mit hoher Präzision
zu erfolgen hat, damit die Parallelität zwischen dem Gegendruckzylinder
und der Druckwalze einerseits und der Druckwalze und der Farbwalze
andererseits erhalten bleibt und somit eine Blockade bzw. Beschädigung der
Wälzlager durch eine nicht zulässige Schrägstellung
der Walzenachsen vermieden wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art und eine Maschine zur Durchführung dieses
Verfahrens zu schaffen, um mit weitaus geringerem Aufwand beim Formatwechsel
die Justage der Druckwalze und der Farbwalze entsprechend dem geänderten
Druckformat vornehmen zu können.
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Diese
Aufgabe wird mit den Verfahrensmerkmalen des Anspruchs 1 und mit
den gegenständlichen Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
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Für
die Erfindung ist wesentlich, in der Formatwechselposition jeden
der beiden Druckwalzenböcke unabhängig von dem
anderen verstellen zu können, wobei der Verstellweg jedes
Druckwalzenbocks durch die Anzahl der Umdrehungen der Farbwalzenspindeln
exakt bestimmt und identisch eingestellt werden kann. So können
unabhängig voneinander die beiden Farbwalzenspindeln mittels
eines Hilfsantriebs mit Drehgeber entsprechend dem Verstellweg der
Druckwalzenböcke gedreht werden, so daß die Druckwalzenböcke
zeitlich nacheinander auf die durch den Formatwechsel vorgegebene
neue Position gebracht werden, womit eine synchrone Verstellung über
eine Zentralverstelleinrichtung nicht mehr erforderlich ist. In
gleicher Weise können unabhängig voneinander die
Druckwalzenspindeln verdreht werden, um die Position der Spindellagerköpfe zu
den Druckwalzenböcken so zu verändern (Vorpositionierung),
daß in der Druckposition die Anstellung der Druck walze
an den Gegendruckzylinder auf das gewechselte Druckformat abgestimmt
ist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann über den
Hilfsantrieb der Farbwalzenböcke von der Formatwechselposition
zurück in die Druck-ab-Position verfahren werden, wobei
eine Berührung zwischen der weiterlaufenden Farbwalze und
der Druckwalze zuverlässig unterbunden ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 die
Seitansicht eines der Druckwerke einer Flexodruckmaschine in der
Druckposition in schematischer Darstellung,
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1a einen
Schnitt durch das Druckwerk entlang der Linie A–B in 1,
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1b einen
Schnitt durch das Druckwerk entlang der Linie C–D in 1,
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2 eine
Draufsicht auf das Druckwerk gemäß 1 in
der Druck-ab-Position,
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3 einen
Schnitt durch die Druckwalzenspindellagerung des Druckwerks entsprechend
der Einzelheit „X" in 4,
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4 eine
der 1 entsprechende Seitansicht in einer Position
des Druckwerks zwischen der Druckposition und der Druck-ab-Position,
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5 eine
den 1 und 4 entsprechende Seitansicht
in der Druck-ab-Position des Druckwerks,
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6 eine
weitere Seitansicht des nunmehr in der Formatwechselposition befindlichen
Position des Druckwerks,
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7 die
Seitansicht des Druckwerks in der Formatwechselposition bei abgenommener
Druckwalze und bereits erfolgter Verstellung des bedienungsseitigen
Druckwalzenbocks in eine neue Position,
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8 eine
Seitansicht des Druckwerks mit ausgetauschter Druckwalze beim Einstellen
der neuen Druckwalzen- und Farbwalzenpositionen,
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9 eine
Seitansicht des Druckwerks beim Einstellen der Druckwalzenspindeln,
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10 eine
Seitansicht des Druckwerks in einer Position vor der Einnahme der
Druck-ab-Position entsprechend dem geänderten Druckformat
und
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11 einen
Vertikalschnitt (oben) und einen Horizontalschnitt (unten) durch
die Spindelaufnahme für die Farbwalzenspindeln an den Druckwalzenböcken.
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1 und 2 veranschaulichen
den grundsätzlichen Aufbau eines der mehreren Druckwerke
an einer Flexodruckmaschine, die ein Maschinengestell nämlich
ein bedienerseitiges Seitengestell 1 und ein rückwärtiges
Seitengestell 1', mit einem daran gelagerten Gegendruckzylinder 26 aufweist.
Das jeweilige Druckwerk ist auf Konsolen 2, 2' angeordnet,
die von dem betreffenden Seitengestell 1, 1' getragen
werden. Auf jeder der Konsolen 2, 2' findet sich
oberseitig eine Linearführung 5, 5',
auf denen jeweils ein Druckwalzenbock 3, 3' und
ein Farbwalzenbock 4, 4' zum Gegendruckzylinder 26 hin
bzw. von dort weg verfahrbar gelagert sind, wozu die Druckwalzenböcke 3, 3' und
Farbwalzenböcke 4, 4' mit unterseitigen
Führungswagen 6 versehen sind, wie es in 1 bei
dem dortigen Farbwalzenbock 4 veranschaulicht ist. Wie 1 und 2 weiter
zeigen, tragen die Druckwalzenböcke 3, 3' eine
Druckwalze 24 und die Farbwalzenböcke 4, 4' eine
Farbwalze 23.
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Die
weiteren konstruktiven Merkmale der Maschine und des Druckwerks
werden nachfolgend zugleich mit ihren Funktionen erläutert.
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Im
Druckbetrieb rotiert der Gegendruckzylinder 26, und es
wird der Druckträger 28, der Bedruckstoff, über
eine Vorzugwalze 27 eingezogen. Die Druckwalze 24 wird,
wie aus 1a und 2 ersichtlich,
von einem Zentralrad 42 angetrieben, welches sich synchron
mit dem Gegendruckzylinder 26 dreht. Dazu steht mit dem
Zentralrad 42 ein Formatrad 33 in Eingriff, welches
auf einem Zapfen 32 axial verschieblich gelagert ist. Das
Formatrad 33 kämmt mit einem Antriebsrad 39 der
Farbwalze 23, und dieses Antriebsrad 39 ist auf
einem Freilauf 45 angeordnet. Die Farbwalze 23 ist
zudem noch unabhängig von der Druckwalze 24 über
einen Weiterlaufmotor 44 antreibbar, der über
ein Weiterlaufrad 40 mit eingebautem Freilauf 46 mit
der Farbwalze 23 in Verbindung steht. Wird die Farbwalze 23 über
das Antriebsrad 39 angetrieben, verhindert der Freilauf 46 im
Weiterlaufrad 40 das Mitdrehen des Weiterlaufmotors 44. Wie
weiter unter anderem aus 1 hervorgeht, wird die Farbwalze 23 von
einer Rakelkammer 22 eingefärbt, und es überträgt
die Farbwalze 23 die Farbe auf die Druckwalze 24,
die ihrerseits formatgerecht den Druckträger 28 bedruckt.
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Um
die Druckwalze 24 mit dem notwendigen Druck in Richtung
zum Gegendruckzylinder 26 hin zu beaufschlagen, sind Druckmittelzylinder 15, 15' vorgesehen,
die je über einen Auslegerarm 14, 14' an den
Druckwalzenböcken 3, 3' angreifen. Es
sind weitere Druckmittelzylinder 8, 8' vorhanden,
die mittels Auslegerarmen 7, 7' mit den Farbwalzenböcken 4, 4' fest
verbunden sind, wie es auch aus 1b hervorgeht.
Im Druckbetrieb sind die Druckmittelzylinder 8, 8' bodenseitig
beaufschlagt, folglich wird eine Schubkraft auf die Farbwalzenböcke 4, 4' übertragen,
die in Richtung auf den Gegendruckzylinder 26 weist. In gleicher
Richtung erstrecken sich mit Gewinden ausgestattete Farbwalzenspindeln 11, 11',
die durch die Farbwalzenböcke 4, 4' hindurchgeführt
und daran in axialer Richtung über Spindelmuttern 12, 12' abgestützt
sind.
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Auf
den Führungen 5, 5' sind die Farbwalzenböcke 4, 4' auf
der vom Gegendruckzylinder 26 abliegenden Seite der Druckwalzenböcke 3, 3' angeordnet,
sie befinden sich sozusagen vom Gegendruckzylinder 26 aus
gesehen hinter den Druckwalzenböcken 3, 3'.
Der größere Teil der Kraft der Druckmittelzylinder 8, 8' wird
im Druckbetrieb von den Farbwalzenböcken 4, 4' über
die Farbwalzenspindeln 11, 11' auf die Druckwalzenböcke 3, 3' übertragen.
Dazu stützen sich, wie 11 im
einzelnen zeigt, die Farbwalzen spindeln 11 in Spindelaufnahmen 60 rückseitig
an den Druckwalzenböcken 3, 3' ab. In
jede dieser Spindelaufnahmen 60 greift die zugehörige
Farbwalzenspindel 11 mit einem Lagerzapfen 58 ein,
der an einen Spindelansatz 57 anschließt. Der
Lagerzapfen 58 ist in einem Kugellager 60.1 aufgenommen,
welches in der Spindelaufnahme 60 axial verschieblich angeordnet
ist. So ist auch die jeweilige Farbwalzenspindel 11, 11' in
ihrer Achsrichtung verschieblich, wobei sich in der Druckrichtung
die betreffende Spindel 11, 11' über
den Spindelansatz 57 an dem Innenring des Kugellagers 60.1 abstützt,
welches seinerseits mit seinem Außenring über
eine vorgespannte Feder 62 am inneren stirnseitigen Boden der
Spindelaufnahme 60 abgestützt ist. Beim Druckbetrieb
wird die Druckkraft der jeweiligen Farbwalzenspindel 11 über
die vorgenannte Druckfeder 62 auf den Druckwalzenbock 3 übertragen.
Der kleinere Teil der von den Druckmittelzylindern 8, 8' aufgebrachten
Kraft wird unmittelbar über die Farbwalze 23 auf
die Druckwalze 24 und damit auf die Druckwalzenböcke 3, 3' übertragen.
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Aufgrund
einer nur geringen Rückstellgeschwindigkeit der durch den
Druckprozess elastisch verformten Druckplatten (Klischees) besteht
bei hohen Druckgeschwindigkeiten die Notwendigkeit der Nachjustierung
der voreingestellten Position der Rasterwalze 23 während
des Laufes der Druckmaschine (1), dies
wird durch eine geschwindigkeitsabhängige Druckerhöhung
des Druckmittels in den Zylindern 8, 8' erreicht.
Durch die daraus resultierende Erhöhung der Aufliegekraft
der Kugellager 60, 60' auf einen Wert oberhalb
der Vorspannkraft der Druckfedern 62, 62' wird
durch Verkürzung der Vorspannlänge an selbigen
Federn auf Blocklänge die Rasterwalze 23 nachjustiert
(11). Mit dieser Maßnahme wird die prozessbedingte
elastische Klischeeverformung mit materialabhängiger Rückstellzeit
kompensiert.
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Zu
diesen Druckkräften addieren sich die Kräfte,
die über die kolbenstangenseitig beaufschlagten Zylinder 15, 15' erzeugt
werden, die über die Auslegerarme 14, 14' an
den Druckwalzenböcken 3, 3' angreifen.
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Die
Druckwalzenböcke 3, 3' stützen
sich ihrerseits mittels daran festen Spindelmuttern 19 und durch
diese hindurchgeführte, mit entsprechenden Gewinden versehenen
Druckwalzenspindeln 18, 18' die achsparallel zu
den Farbwalzenspindeln 11, 11' sich erstrecken,
an den Seitengestellen 1, 1' ab. Dies geschieht über
Spindellagerköpfe 21 an den Gestellen 1, 1' und
in diesen Spindellagerköpfen 21 sind die Druckwalzenspindeln 18, 18' aufnehmende
Kugellager 55 angeordnet, an denen sich die Druckwalzenspindeln 18, 18' mittels
eines Spindelansatzes 52 in axialer Richtung abstützen.
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Mit
der aufaddierten Druckkraft, reduziert um die Gegenkraft aus dem
Druckprozess, werden im Druckbetrieb die Druckwalzenspindeln 18, 18' über die
Spindellagerköpfe 21, 21' gegen die Gestelle 1, 1' gedrückt.
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Nachstehend
wird der Wechsel der Maschine vom Druckbetrieb in den Druck-ab-Modus
beschrieben. Die Beaufschlagung der Druckmittelzylinder 8, 8' mit
dem Druckmittel wird von bodenseitig auf kopfseitig umgeschaltet,
während die Druckmittelzylinder 15, 15' die
Druckwalzenböcke 3, 3' noch weiterhin
in Richtung zum Gegendruckzylinder 26 hin drücken.
Durch die axiale Verschiebung der Farbwalzenspindeln 11, 11' in
Richtung vom Gegendruckzylinder 26 weg kommen in den Lageraufnahmen 60 (11)
auf den Lagerzapfen 58 festsitzende Kontermuttern 61 zur
Anlage am Innenring der Kugellager 60.1, und es entsteht
entsprechend des axialen Verschiebeweges der Farbwalzenspindeln 11, 11' einschließ lich
der Farbwalzenböcke 4, 4' ein Spalt 69 zwischen
der Farbwalze 23 und der Druckwalze 24, wie es 4 zeigt.
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Nach
einigen Umdrehungen der Druckwalze 24 zwecks Trockendrucken
werden die Druckmittelzylinder 15, 15' druckfrei
geschaltet, und es wird die in 5 dargestellte
Druck-ab-Position erreicht. Hierbei entsteht ein Spalt 70 zwischen
dem Druckzylinder 24 und dem Gegendruckzylinder 26,
weil die Farbwalzenböcke 4, 4' weiter
vom Gegendruckzylinder 26 abrücken und über
die Farbwalzenspindeln 11, 11' die Druckwalzenböcke 3, 3' in
Richtung vom Gegendruckzylinder 26 weg mitnehmen. Hierbei
werden die Spindelzapfen 53 der Druckwalzenspindeln 18, 18' (3)
aus den Kugellagern 55 in den Spindellagerköpfen 21 soweit
herausgezogen, bis auf den Spindelzapfen 53 axial fest
angeordnete Kontermuttern 54 an den Innenringen der Kugellager 55 zur Anlage
kommen. Danach kann der Gegendruckzylinder 26 stillgesetzt
werden. Über den Weiterlaufmotor 44 kann bei stillstehendem
Gegendruckzylinder 26 und stillstehender Druckwalze 24 die
Rasterwalze 23 weiterhin in Drehung versetzt werden, um
das Antrocknen der Farbe zu vermeiden.
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Um
das Druckwerk von der in 5 dargestellten Druck-ab–Po
sition in die weiter vom Gegendruckzylinder 26 abliegende
Formatwechselposition bringen zu können, wird zunächst
die axiale Verschieblichkeit der Farbwalzenspindeln 11, 11' in
Relation zu den Druckwalzenböcken 3, 3' blockiert. Dazu
dient eine weiter in 11 wiedergegebene Einrichtung,
die mit dem Lagerzapfen 58 am Ende der Farbwalzenspindeln 11, 11' zusammenwirkt.
Dieser Lagerzapfen 58 ragt mit einem freien Ende 58.1 in
eine Zylinderbohrung 68 hinein, die sich quer zur Rotationsachse
der betreffenden Farbwalzenspindel 11, 11' erstreckt.
In der Zylinderbohrung 68 ist ein einseitig pneumatischer
beaufschlagbarer Kolben 63 angeordnet, dazu ist ein Druckluftanschluß 67 in
einem die Zylinderbohrung 68 abschließenden Deckel 66 vorgesehen.
Bei Beaufschlagung hintergreift der Kolben 63 das freie
Ende 58.1 des Lagerzapfens 58 an der Farbwalzenspindel 11, 11',
die sich in der in Richtung vom Druckwalzenbock 3 weggerückten
Position befindet. Somit verhindert der Kolben 63 ein Verschieben
der Farbwalzenspindel 11 aus dieser Position heraus. Zum
anderen wird, wie nachstehend noch erläutert, die Blockade
zu gegebener Zeit wieder aufgehoben, indem der Kolben 63 in
der Zylinderbohrung 68 aus der in 11 oben
erkennbaren Position nach unten hin verfahren wird, dies geschieht bei
drucklos gemachter Zylinderbohrung 68 mittels einer Druckfeder 64,
die in axialer Richtung am Kolben 63 an der vom Druckluftanschluß 67 abliegenden Seite
angreift.
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Wie 11 unten
deutlich macht, ist der Kolben 63 mit einer sehnenförmigen
Abflachung 65 versehen, und mit dieser Abflachung 65 schiebt
sich der Kolben 63 bei Blockierung der Farbwalzenspindel 11, 11' vor
das Stirnende des Lagerzapfens 58.
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Nunmehr
schieben die Rasterwalzenböcke 4, 4' bei
entsprechender Steuerung der Zylinder 8, 8' unter
Beibehaltung des Spaltes 69 zwischen der Farbwalze 23 und
der Druckwalze 24 die Druckwalzenböcke 3, 3' in
Richtung zu den Gestellen 1, 1' hin. Der Walzenspalt 69 stellt
sicher, daß die rotierende Farbwalze 23 im Weiterlauf
nicht die stillstehende Druckwalze 24 beschädigt. Über
die Druckwalzenböcke 3, 3' werden die
Druckwalzenspindeln 18, 18' mitgenommen, so daß am
Ende der Bewegung deren Spindellagerköpfe 21, 21' an
den Gestellen 1, 1' fest anliegen. Nunmehr können
die Spindellagerköpfe 21, 21' an den
Gestellen 1, 1' entriegelt werden.
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Dazu
dient eine gestellseitige Aufnahme 48 für die
Spindellagerköpfe 21, 21' mit einer Entriegelungsvorrichtung 47.1,
die in 3 dargestellt ist. Sie weist eine Sackbohrung 47 auf,
in die ein koaxialer Endzapfen 48.1 an den Spindellagerköpfen 21 für
die Druckwalzenspindeln 18, 18' eingreift. Dieser
Endzapfen 48.1 ist mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden
Ringnut 49 versehen, in die ein zylindrischer Sperrbolzen 50 eingreift.
Der Sperrbolzen ist tangential zu dem Endzapfen 48.1 der
Druckwalzenspindeln 18, 18' angeordnet und weist
eine Abflachung 51 auf, die den Endzapfen 48.1 dann
freigibt, wenn sie durch Verdrehen des Sperrbolzens 50 zur
Ringnut 49 hin angeordnet ist. Die Abflachung 51 ist
am zylindrischen Sperrbolzen 50 gerade soweit in Richtung
zur Zylinderachse hin versetzt, daß bei Ausrichtung auf die
Ringnut 49 die Verriegelung des Endzapfens 48.1 und
damit der jeweiligen Druckwalzenspindel 18, 18' in
axialer Richtung aufgehoben ist.
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Nunmehr
können die Endzapfen 48.1 der Spindellagerköpfe 21 vollständig
aus den Sackbohrungen 47.1 des Gestells 1, 1' herausgezogen
werden und die Druckwalzenspindeln 18, 18' durch
weiteres Verschieben in axialer Richtung völlig vom Gestell 1, 1' freikommen.
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Sobald
die Sperrbolzen 50 – um 90° aus der in 3 gezeigten
Position im Uhrzeigersinn gedreht, die Endzapfen 48.1 an
den Spindellagerköpfen 21 freigegeben haben, werden
die Druckmittelzylinder 8, 8' kopfseitig beaufschlagt.
Die zugehörigen Kolbenstangen 9 ziehen sich gänzlich
in die Zylinder 8, 8' ein und fahren die Farbwalzenböcke 4, 4' in
eine eindeutige Formatwechselposition. Hierbei entfernen sich die
Spindellagerköpfe 21, 21' der Druckwalzenspindeln 18, 18' mit
ihren Zapfen 48 von den Gestellen 1, 1',
denn die Farbwalzenböcke 4, 4' ziehen
im Schlepp die Druckwalzenböcke 3, 3' und
damit die Druckwalzenspindeln 18, 18' in Richtung
vom Gegendruckzylinder 26 weg mit. Zugleich ziehen sich aus
den drucklos geschalteten Zylindern 15, 15' die mit
den Druckwalzenböcken 3, 3' verbundenen
Kolbenstangen 16, 16' heraus. Damit wird die in 6 dargestellte
Position erreicht.
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Als
nächstes wird eines der Walzenlager der Druckwalze 24 entfernt,
und zwar das Walzenlager 35 auf dem Druckwalzenbock 3,
der an der Bedienerseite der Maschine angeordnet ist. Das Walzenlager 35 sitzt
in einem Lagerhebel 25 (2), der
in axialer Richtung der Druckwalze 24 verschieblich und
in der von der Druckwalze 24 abgerückten Position
um einen Trägerbolzen 34 schwenkbar ist, nämlich
zwischen den Positionen „a" und „b", wie in 6 gezeigt.
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Die
Druckwalze 24 besteht aus einem sogenannten Sleeve 30,
der auf einem Druckwalzendorn 29 angeordnet ist. An seinem
bedienerseitigen Ende weist der Druckwalzendorn 29 einen
Zapfen 31 auf, der im Druckbetrieb in dem Walzenlager 35 aufgenommen
ist. Ist das Walzenlager 35 mittels des Lagerhebels 25 vom
Zapfen 31 des Druckwalzendorns 29 abgerückt,
bleibt die Druckwalze 24 fliegend gelagert, dazu dienen
die beiden Lager 36 und 37, die auf dem Druckwalzenbock 3' angeordnet
sind, der von der Bedienerseite abliegt. Ist in der beschriebenen Weise
das bedienerseitige Walzenlager 35 entfernt, wird der Sleeve 30 vom
Druckwalzendorn 29 abgezogen, des weiteren wird das Formatrad 33 vom
gegenüberliegenden Zapfen 32 des Druckwalzendorns 29 nach
Lösen der Feststellschraube 38 abgezogen, siehe
auch 1a. Auf das freie Ende der Farbwalzenspindel 11,
auf der ein Handrad 13 sitzt, wird die in 6 weiter
erkennbare Verdreheinrichtung 71 aufgesetzt, bei der es
sich um eine programmierbare Verdreheinrich tung handelt. Durch das
Verdrehen der Farbwalzenspindel 11, die sich dadurch relativ zum
Farbwalzenbock 4 bewegt und entsprechend den Druckwalzenbock 3 verschiebt,
wird der erste, bedienerseitige Druckwalzenbock 3 in eine
neue Position gefahren, die aus 7 hervorgeht.
Diese Position entspricht dem Druckwalzendurchmesser des Folgeformats.
Der am zweiten, rückwärtigen Druckwalzenbock 3' fliegend
gelagerte Druckwalzendorn 29 verharrt zunächst
noch in der Vorposition, wie sie in 2 dargestellt
ist. Der abgeschwenkte Lagerhebel 25 behindert die Verschiebung
des Druckwalzendorns 29 quer zu seiner Rotationsachse nicht,
so ist eine Relativbewegung der Druckwalzenböcke 3 und 3' zueinander
möglich. Die formatgerechte Verschiebung des zweiten Druckwalzenbocks 3' erfolgt
anschließend durch Verdrehen der zweiten Spindel 11', auf
deren Handrad 13' nunmehr die Verdreheinrichtung 71 aufgesetzt
wird. Die Farbwalzenspindeln 11, 11' sind ebenso
wie die Druckwalzenspindeln 18, 18' durch eine
Stützplatte 10 an dem vom Gegendruckzylinder 26 abliegenden
Ende der Konsole 2 hindurchgeführt.
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Es
ist von besonderer Bedeutung, daß ein zeitlich versetztes
Drehen der ersten Farbwalzenspindel 11 und der zweiten
Farbwalzenspindel 11' möglich gemacht ist.
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Weiter
wichtig ist, daß ebenfalls mittels der Verdreheinrichtung 71 nacheinander
die Spindellagerköpfe 21, 21' in die
neue Formatposition, die in 9 wiedergegeben
ist, gebracht werden. Dazu wird zunächst die erste Druckwalzenspindel 18 und danach
die zweite Druckwalzenspindel 18' gedreht, indem die Verdreheinrichtung 71 über
die Handräder 20, 20' mit den Druckwalzenspindeln 18, 18' gekuppelt
wird. Hierbei ändert sich, wie der Vergleich von 8 und 9 zeigt,
der Abstand F1 in den Abstand F2.
Es handelt sich um diejenigen Abstände „F", die
sich zwischen den Spindellagerköpfen 21, 21' der
Druckwalzenspindeln 18, 18' und den Spindelmuttern 19, 19' an
den Druckwalzenböcken 3, 3' ergeben und
die für die Anstellung der Druckwalze 24 an den
Gegendruckzylinder 26 im Druckbetrieb maßgeblich
sind. Diese Einstellungen werden grundsätzlich in der vom
Gegendruckzylinder 26 abliegenden Endlage der beiden Rasterwalzenböcke 4, 4' vorgenommen,
die Stützabstände „F" werden somit in
der Formatwechselposition voreingestellt.
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Anschließend
wird der neue Sleeve 30 auf den Druckwalzendorn 29 aufgeschoben
und das entsprechend neue Formatrad 41 auf den Anfang des Zapfens 32 des
Druckwalzendorns 29 aufgesetzt, wie es in 2 dargestellt
ist. Danach wird der Lagerhebel 25 mit dem Walzenlager 35 zurückgeschwenkt
und wieder auf den Zapfen 31 des Druckwalzendorns 29 geschoben
und in dieser Position arretiert, siehe 10.
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Nunmehr
werden die Druckmittelzylinder 8, 8' bodenseitig
beaufschlagt und die Druckwalzenböcke 3, 3' und
die Farbwalzenböcke 4, 4' jeweils nach Art
eines Geleitzuges in Richtung zum Gegendruckzylinder 26 hin
verfahren, und es ergibt sich die in 10 gezeigte
Position, bei der die Spindellagerköpfe 21, 21' an
den Druckwalzenspindeln 18, 18' mit ihren Endzapfen 48 in
die Sackbohrungen 47 der Gestelle 1, 1' eingedrungen
sind, also wieder die in 3 gezeigte Lage einnehmen.
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Nach
erneuter kopfseitiger Beaufschlagung der Druckmittelzylinder 8, 8' wird
die Druck-ab-Position erreicht, was analog der in 5 gezeigten
Position jedoch gemäß dem neuen Druckformat entspricht.
Anschließend wird das Formatrad 41 durch axiales
Verschieben auf dem Zapfen 32 in das Zentralrad 42 und
in das Antriebsrad 39 der Farbwalze 23 eingezahnt
und durch Anziehen der Feststellschraube 38 festgesetzt.
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Als
nächstes wird die Blockade der Farbwalzenspindeln 11, 11' aufgehoben.
Dazu werden die Zylinder 68 (11) entlüftet,
und es senken sich die Sperrkolben 63 infolge der Kraft
der Druckfedern 64 soweit ab, bis die Sperrkolben 63 auf
den Deckeln 66 des Zylinderbohrungen 68 aufliegen.
Damit ist die Axialverschieblichkeit der Zapfen 58 mitsamt
der Farbwalzenspindeln 11 wiederhergestellt. Es kann nun
wieder der Druckbetrieb aufgenommen werden.
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Für
das Rückfahren von der Formatwechselposition in die Druck-ab-Position
nach dem Formatwechsel im Schubbetrieb, bei dem die Farbwalzenböcke 4, 4' über
die Farbwalzenspindeln 11, 11' die Druckwalzenböcke 3, 3' in
Richtung zum Gegendruckzylinder 26 hin vor sich herschieben,
ist durch die beschriebene Blockade der Farbwalzenspindeln 11, 11' in
den Lageraufnahmen 60 der Druckwalzenböcke 3, 3' sichergestellt,
daß trotz des neu eingestellten Formats der Spalt 69 zwischen
der Farbwalze 23 und der Druckwalze 24 weiterhin
besteht und in diesem Schubbetrieb die Farbwalze 23 die
Druckwalze 24 folglich nicht berühren kann.
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Insgesamt
ergibt sich damit, daß in der vom Gegendruckzylinder 26 abgerückten
Endposition der Farbwalzenböcke 4, 4' durch
Verdrehen der Farbwalzenspindeln 11, 11' jeweils
unabhängig voneinander der Abstand der Druckwalzenachse
zu der Farbwalzenachse an das geänderte Format angepaßt
wird und durch Verdrehen der Druckwalzenspindeln 18, 18' je
für sich die neue, formatgerechte Position der Druckwalze
in Relation zum Gegendruckzylinder 26 vorgegeben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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