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Die
Erfindung betrifft eine Führungsbahn
für elektronische
Bauelemente, insbesondere zur Verwendung in Handhabungsautomaten
für elektronische
Bauelemente, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Bei
Handhabungsautomaten zur automatischen Überprüfung elektronischer Bauelemente, sog.
Testhandlern, müssen
die zu überprüfenden bzw.
bereits geprüften
elektronischen Bauelemente auf Führungsbahnen
durch den Handhabungsautomaten hindurch bis zu einem Sortiermagazin
oder einer Ausgabeeinrichtung bewegt werden. Hierzu werden häufig vertikal
oder schräg
angeordnete Führungsbahnen
eingesetzt, in bzw. auf denen die Bauelemente schwerkraftbedingt
weitergleiten.
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Führungsbahnen
dieser Art sind beispielsweise aus der
DE 197 33 937 C1 bekannt.
Derartige Führungsbahnen
weisen üblicherweise
geradlinige Führungskanäle auf.
Dies hat jedoch zur Folge, dass dann, wenn die Bauelemente innerhalb der
Führungskanäle im oder
annähernd
im freien Fall nach unten rutschen, eine Beschädigung an den Bauelementen
auftreten kann, insbesondere wenn große Höhenunterschiede überbrückt werden.
Diese Beschädigungen
betreffen in der Regel äußere mechanische
Beschädigungen
wie z. B. Beschädigungen am
Bauelementkörper
oder Beschädigungen
der Schaltkreise, Beinchen etc. Auch Beschädigungen interner Strukturen
durch sehr hohe Verzögerungen sind
möglich.
Besonders beim Auftreffen der Bauelemente auf Stoppeinrichtungen
(Stopper, Singulatoren etc.) treten extreme Verzögerungen auf.
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Aus
der
US 2002/0027059
A1 und der
DE
92 16 115 U1 sind Führungsbahnen
für elektronische Bauelemente
bekannt, die einen vertikalen bzw. schrägen ersten Abschnitt und einen
horizontalen zweiten Abschnitt aufweisen, der mittels eines einfachen
Bogens mit dem ersten Abschnitt verbunden ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungsbahn der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche auf möglichst
einfache Weise die Gefahr verringert, dass elektronische Bauelemente, die
in Führungskanälen fallen
oder gleiten und auf Stoppeinrichtungen auftreffen oder auf andere
Weise extrem verzögert
werden, beschädigt
werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Führungsbahn
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Führungsbahn weist
der Führungskanal
zumindest über
einen Teil seiner Länge
eine wellenförmige
und/oder verdrehte Führungsspur
auf.
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Durch
den wellenförmigen
und/oder verdrehten Verlauf der Führungsspur werden die Bauelemente
innerhalb des Führungskanals
wiederholt umgelenkt, wodurch die Reibung zwischen Führungsspur
und Bauelementen entsprechend erhöht wird. Hierdurch wird auf
einfache Weise die Fall- bzw. Rutschgeschwindigkeit der Bauelemente
innerhalb des Führungskanals
verringert, so dass die Bauelemente mit einer wesentlich niedrigeren
Geschwindigkeit auf Stoppeinrichtungen oder andere Verzögerungseinrichtungen
auftreffen, als wenn die Bauelemente in einem geradlinigen Führungskanal
fallen bzw. entlang gleiten würden.
Beschädigungen
der Bauelemente können
dadurch auf einfache und wirkungsvolle Weise verringert werden.
Von weiterem Vorteil ist, dass Führungsbahnen
mit einem derartigen Verlauf der Führungsspur nicht oder nur unbedeutend
mehr Platz beanspruchen als solche mit geradlinigem Verlauf, so
dass auch den Anforderungen nach kompakter Bauweise Rechnung getragen
wird. Häufig
genügen
schon Auslenkungen von einem oder wenigen Millimetern, um den gewünschten
Effekt zu erreichen. Von besonderem Vorteil ist weiterhin, dass
die erfindungsgemäße Führungsbahn
in gleicher Weise zum Abbremsen von Bauelementen geeignet ist, die
entweder einzeln oder im Pulk im Führungskanal entlang gleiten.
Die erfindungsgemäßen Führungsbahnen
können
zum Aufnehmen, Weiterleiten, Temperieren, Singulieren, Testen, Aussortieren,
Ausgeben und Aufbewahren von elektronischen Bauelementen, insbesondere
ICs, verwendet werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist
die Führungsspur
in einer Ebene wellenförmig,
die senkrecht zu den bodenseitigen oder deckenseitigen Führungsflächen liegt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform wird
der wellenförmige
Verlauf der Führungsspur durch
bodenseitige und deckenseitige Führungsschienen
gebildet, an denen die bodenseitigen und deckenseitigen Führungsflächen vorgesehen
sind, wobei diese Führungsflächen längs des
Führungskanals
sich verändernde
Abstände
zum Boden des Führungskanals
haben. Hierdurch ist es möglich,
den Führungskanal
an sich geradlinig auszubilden und die Bauelemente innerhalb des
Führungskanals
wellenförmig
hin und her zu bewegen. Die bodenseitigen Führungsschienen können dabei
einstückig
mit dem übrigen
Bodenteil der Führungsbahn
ausgebildet sein, welches den Führungskanal
bodenseitig begrenzt. Alternativ hierzu ist es jedoch ohne weiteres möglich, die
bodenseitigen Führungsschienen
als getrennte Bauelemente auszubilden, die mit dem Bodenteil verbunden
sind.
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Alternativ
hierzu ist es auch ohne weiteres möglich, den Führungskanal
wellenförmig
auszubilden, wobei die bodenseitigen Führungsschienen dann zweckmäßigerweise
einen gleichbleibenden Abstand zum Boden des Führungskanals haben.
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Weiterhin
ist es in Abhängigkeit
der Art der Bauelemente auch denkbar, keine Führungsschienen vorzusehen,
die über
den Boden des Führungskanals
vorstehen, sondern den Boden über
seine gesamte Breite eben auszubilden.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist
die Führungsspur
in einer Ebene wellenförmig,
die parallel zu den bodenseitigen oder deckenseitigen Führungsflächen liegt.
In diesem Fall erstrecken sich die Wellen der Führungsspur in der Draufsicht
auf die Führungsbahn
seitlich nach links und rechts.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform wird
der wellenförmige
Verlauf der Führungsspur durch
gebogene Spurabschnitte gebildet. Hierdurch ergibt sich eine sehr
gleichmäßige Verzögerung der Bauelemente.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform wird
der wellenförmige
Verlauf der Führungsspur durch
geradlinige, parallele, in Seiten- oder Tiefenrichtung versetzte
Spurabschnitte gebildet, die durch schräg angeordnete oder gebogene
Spurabschnitte miteinander verbunden sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf einen Teilabschnitt einer Führungsbahn gemäß der Erfindung;
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2:
einen Längsschnitt
längs der
Linie II-II von 1;
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3:
einen Längsschnitt
durch die Führungsbahn
längs der
Linie III-III mit im Führungskanal entlang
gleitenden Bauelementen;
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4:
eine stirnseitige Ansicht der Führungsbahn
mit schematisch eingezeichnetem Bauelement;
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5:
eine Draufsicht auf einen Teilabschnitt der Führungsbahn von 3 ohne
Seitenteile;
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6:
eine Draufsicht auf einen Teilabschnitt der Führungsbahn von 3 mit
Seitenteilen; und
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7:
eine Anordnung von elektronischen Bauelementen, welche die Art der
Führung
der Bauelemente in einer kurvenförmigen
und verdrehten Führungsbahn
veranschaulicht.
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Aus
den 1 bis 6 ist eine Führungsbahn 1 ersichtlich,
die, wie insbesondere aus 4 erkennbar,
ein Mittelteil 2 sowie auf beiden Seiten des Mittelteils 2 angeordnete
Seitenteile 3a, 3b aufweist.
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Das
Mittelteil 2 besteht aus einem stangenförmigen Grundkörper mit
rechteckigem Querschnitt, der auf seiner Oberseite eine mittige,
sich in Längsrichtung
erstreckende Vertiefung 4 aufweist. Die Vertiefung 4 bildet
einen Führungskanal 13,
in dem elektronische Bauelemente 5, die in den 3 bis 6 lediglich
schematisch dargestellt sind, entlang gleiten können. Der Führungskanal 13 wird
nach unten ("unten" bezieht sich lediglich
auf die Anordnung der Führungsbahn 1 wie
in 4 dargestellt) durch einen Boden 6 und
auf beiden Seiten durch seitliche Stege 7 des Mittelteils 2 begrenzt.
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Über dem
Boden 6 stehen zwei parallele, seitlich mit Abstand nebeneinander
angeordnete bodenseitige Führungsschienen 8 vor,
deren Oberseiten die bodenseitigen Führungsflächen 9 bilden. Die Innenseiten
der seitlichen Stege 7 bilden seitliche Führungsflächen 10,
welche die Bauelemente 5 seitlich führen.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die bodenseiti gen Führungsschienen 8 einstückig mit dem
Mittelteil 2 ausgebildet. Es ist jedoch auch ohne weiteres
möglich,
diese getrennt vom Mittelteil 2 auszubilden, beispielsweise
indem entsprechende Flachprofile zwischen einem mehrteiligen Mittelteil derart
eingeklemmt werden, dass sie über
den Boden 6 in den Führungskanal 13 hinein
vorstehen.
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Um
zu verhindern, dass die Bauelemente 5 bei einer senkrechten
oder schrägen
Anordnung der Führungsbahn 1 nach
oben aus dem Führungskanal 13 herausfallen,
weisen die Seitenteile 3a, 3b Halteabschnitte 11 auf,
welche sich über
die seitlichen Stege 7 des Mittelteils 2 hinaus
nach innen erstrecken und an ihrem freien Ende Führungsschienen 15 aufweisen,
welche die Bauelemente 5 teilweise übergreifen. Die Führungsschienen 15 weisen
somit deckenseitige Führungsflächen 12 auf,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel
den bodenseitigen Führungsflächen 9 gegenüberliegen
und von diesen einen Abstand aufweisen, der etwas größer als
die Höhe
der Bauelemente 5 ist, so dass die Bauelemente 5 innerhalb
des Führungskanals 13 frei
gleiten können.
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Durch
den Zwischenraum zwischen den seitlichen Föhrungsflächen 10 einerseits
und durch den Zwischenraum zwischen den bodenseitigen Führungsflächen 9 und
den deckenseitigen Führungsflächen 12 wird
somit eine Führungsspur 14 für die Bauelemente 5 bestimmt.
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Diese
Führungsspur 14 ist,
wie aus den 2 und 3 ersichtlich,
zumindest über
einen Teil der Länge
der Führungsbahn 1 wellenförmig ausgebildet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
findet eine Auslenkung der Führungsspur 14 in
einer Ebene statt, die senkrecht zu den bodenseitigen Führungsflächen 9 bzw.
deckenseitigen Führungsflächen 12 liegt.
Die Wellenform wird hierbei dadurch erreicht, dass das Maß, das die
Führungsschienen 8 über den Boden 6 des
Führungskanals 13 vorstehen,
längs des
Führungskanals 13 variiert.
Der Verlauf der deckenseitigen Führungsflächen 12 ist
hierbei an denjenigen der bodenseitigen Führungsflächen 9 angepasst,
so dass der gegenseitige Abstand immer der gleiche bleibt und die
Führungsspur 14 immer
die gleiche Höhe
hat.
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Wie
aus 2 ersichtlich, wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
der wellenförmige
Verlauf der Führungsspur 14 dadurch
gebildet, dass die Führungsspur 14 geradlinige,
in Längsrichtung
beabstandete Spurabschnitte 14a aufweist, die relativ nahe
zum Boden 6 des Mittelteils 2 verlaufen, und dazwischen
angeordnete, geradlinige Spurabschnitte 14b, die vom Boden
des Mittelteils 2 einen etwas größeren Abstand haben und zu
den Spurabschnitten 14a parallel verlaufen. Die Spurabschnitte 14a, 14b sind
mittels schrägen
Spurabschnitten 14c miteinander verbunden.
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Aus 2 ist
erkennbar, dass der Führungskanal 13 geradlinig
verläuft,
jedoch die Führungsspur 14 sich
innerhalb des Führungskanals 13 hin
und her bewegt.
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Alternativ
hierzu ist es auch möglich,
dass der gesamte Führungskanal
wellenförmig
ausgebildet ist und die Führungsspur
parallel zum Führungskanal
verläuft
oder durch den Führungskanal
selbst gebildet wird.
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Weiterhin
ist es auch ohne weiteres möglich, dass
die Führungsspur
in einer Ebene wellenförmig ist,
die parallel zu dem bodenseitigen oder deckenseitigen Führungsflächen 9, 12 liegt,
wobei in diesem Fall die Lage der seitlichen Führungsflächen 10 in der Darstellung
gemäß 4 nach
links und rechts variieren würde.
Weiterhin ist es auch möglich,
den letztgenannten seitlichen Wellenverlauf auch mit einem Wellenverlauf
in Tiefenrichtung, wie in den 2 und 3 dargestellt,
zu kombinieren.
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Zusätzlich oder
alternativ zu einer Führungsspur 14,
die quer zur Fallrichtung, d. h. quer zur Z-Richtung, ausgelenkt
ist, ist es auch möglich,
die Fallgeschwindigkeit der Bausteine 5 durch eine Verdrehung
der Führungsspur 14,
insbesondere um ihre Längsachse,
zu verringern. Eine derartige, nicht näher dargestellte Führungsspur
wird durch die in 7 dargestellte Anordnung von
Bauelementen 5 veranschaulicht. Wie ersichtlich, werden
dort die Bauelemente 5, wenn sie von oben nach unten gleiten,
durch eine entsprechend geformte Führungsspur nicht nur in X-Richtung (und eventuell
zusätzlich auch
in Y-Richtung) ausgelenkt, sondern zusätzlich auch um die Längsrichtung
der Führungsspur
gedreht.