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Die
Erfindung betrifft einen Universalleitungshalter für die Befestigung
von Leitungen in Luftfahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen, mit
einem Grundmodul und einem daran befestigbaren Funktionsmodul.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Rumpfzellenverstärkungsstruktur einer Rumpfzelle eines
Luftfahrzeugs, insbesondere eines Flugzeugs,
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Elektrische
Kabel und andere Leitungen werden innerhalb der Rumpfstruktur von
Flugzeugen mittels einer Vielzahl von Haltern geführt und
befestigt. In Abhängigkeit
von der Art und der Beschaffenheit der Leitung und dem Einbauort
müssen
eine Vielzahl von unterschiedlichen Leitungshaltern beim Montageprozess
vorgehalten werden. Darüber
hinaus gestaltet sich die Montage der bekannten Halter für Leitungen
aufwändig,
da oftmals mehrere Befestigungselemente zur Lagefixierung des Halters
zur Anwendung kommen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es zum einen, einen Universalleitungshalter zu
schaffen, der für
eine Vielzahl von Einbausituationen ortsvariabel zur Anwendung kommen
kann und der zugleich eine einfache und schnelle Befestigung innerhalb
der Rumpfzellenstruktur erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Universalleitungshalter mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass das Grundmodul eine Befestigungsanlagefläche mit mindestens einer Befestigungsöffnung und
mindestens eine Verdrehsicherungsfläche aufweist, ist eine einfache
und schnelle Befestigung des Universalleitungshalters an einer Rumpfzellenverstärkungsstruktur
eines Luftfahrzeugs, die insbesondere mittels einer Einlochklemmbefestigung
erfolgt, gegeben. Bei erhöhten
Festigkeitsanforderungen kann die Befestigung des Grundmoduls auch
mittels einer Mehrlochbefestigung erfolgen.
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Aufgrund
der zweigeteilten, modularen Ausbildung des Universalleitungshalters
mit einem Grundmodul und einem hieran befestigbaren Funktionsmodul,
das zum Beispiel zur Lagefixierung für elektrische Leitungen ausgebildet
ist, kann der Universalleitungshalter zudem allein durch den Austausch
des Funktionsmoduls für
andere Befestigungsaufgaben, zum Beispiel zur Befestigung von Hydraulikleitungen,
eingesetzt werden. Hierdurch verringert sich die bei der Leitungsmontage
innerhalb von Rumpfzellenverstärkungsstrukturen
von Flugzeugen vorzuhaltende Anzahl von unterschiedlichen Leitungshaltern.
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Ferner
können Änderungen
bei der Art bzw. dem Typ der zu führenden Leitungen leichter
umgesetzt werden. Wenn beispielsweise anstatt einer bereits verlegten
elektrischen Leitung eine Hydraulikieitung befestigt werden soll,
kann das bereits fest montierte Grundmodul weiter verwendet werden.
Es ist nur noch erforderlich, das Funktionsmodul gegen ein anderes
für den
jeweiligen Leitungstyp geeignetes auszuwechseln.
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Im
Fall einer erforderlichen konstruktiven Anpassung bzw. Modifikation
des Grundmoduls zur Verwendung an anderen Einbauorten kann das Funktionsmodul
im Allgemeinen unverändert
weiter verwendet werden.
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Zur
weiteren Rationalisierung der Leitungsmontage kann in die Rumpfzellenverstärkungsstruktur,
beispielsweise in die Ringspante, die Querträger, das Fußbodengerüst, die Stringer oder dergleichen ein
vordefiniertes Bohrungsraster mit festen Bohrungsabständen eingebracht
werden, so dass eine Leitungsbefestigung an praktisch jedem Einbau
möglich
ist.
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Eine
vorteilhafte Fortbildung des Universalleitungshalters sieht vor,
dass die Verdrehsicherungsfläche
und die Befestigungsanlagefläche
einen Winkel zwischen 10° und
170° einschließen.
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Hierdurch
wird auch bei der bevorzugten Einlochklemmbefestigung des Grundmoduls
an der Rumpfzellenverstärkungsstruktur
eine ausreichende Sicherung gegen ein ungewolltes Verdrehen des Grundmoduls
erreicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Fortbildung des Universalleitungshalters sieht
vor, dass in die mindestens eine Befestigungsöffnung insbesondere ein Klemmbolzen
zur Lagefixierung des Universalleitungshalters in einer Bohrung
in der Rumpfzellenverstärkungsstruktur
einbringbar ist.
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Hierdurch
wird die bevorzugte Einlochbefestigung des Universalleitungshalters
an der Rumpfzellenverstärkungsstruktur
ermöglicht.
Alternativ kann, bei erhöhten
Festigkeitsanforderungen auch eine Zwei- oder Mehrlochbefestigung
vorgesehen sein. In diesem Fall weist der Abstand der in die Rumpfzellenverstärkungsstruktur
vorab eingebrachten Bohrungen bzw. der Bohrungsabstand eines Lochrasters zumindest
lokal im Bereich des zu befestigenden Universalleitungshalters einen
entsprechend geringeren Abstand auf.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Universalleitungshalters
ist vorgesehen, dass das Funktionsmodul am Grundmodul in mindestens
zwei, insbesondere um jeweils 90° zueinander
verdrehten Positionen rastbar und verdrehsicher befestigbar ist.
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Hierdurch
wird an einem Befestigungsort durch einfaches Aufstecken des Funktionsmoduls auf
das Grundmodul alternativ eine waagerechte oder senkrechte Leitungsführung ermöglicht,
das heißt
das Funktionsmodul schließt
beispielsweise mit dem Verlauf einer Längsachse eines Ringspants einen
Winkel von 0° oder
90° ein.
Weiterhin kann gegebenenfalls vorgesehen sein von 0° oder 90° abweichende
Winkel vorzusehen, um zum Beispiel einen "abknickenden", das heißt bogenförmigen Leitungsverlauf zu realisieren.
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Darüber hinaus
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
durch eine Rumpfzellenverstärkungsstruktur
nach Maßgabe
des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Dadurch,
dass eine Rumpfzellenverstärkungsstruktur,
insbesondere Ringspante, Querträger sowie
Stringer eine Vielzahl von Bohrungen aufweisen, in denen jeweils
ein Universalleitungshalter, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis
10, befestigbar ist, kann der Universalleitungshalter auf einfache
Art und Weise weitgehend ortsvariabel an nahezu beliebigen Einbaustellen
in einem Flugzeug montiert werden. Erforderliche Änderungen
an der Verkabelung werden durch die vereinfachte Umsetzbarkeit der
Leitungshalter erleichtert.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Universalleitungshalters sind in
den nachfolgenden Patentansprüchen
dargelegt.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 Ein
zur Montage an einer Ringspantoberkante einer Rumpfzellenverstärkungsstruktur ausgebildetes
Grundmodul des erfindungsgemäßen Universalleitungshalters,
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2 das
Grundprinzip der Einlochbefestigung des Universalleitungshalters,
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3 ein
als Leitungsträger
für elektrische Leitungen
ausgebildetes Funktionsmodul,
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4 ein
zur Montage an einer Ringspantunterkante ausgebildetes Grundmodul,
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5 eine
perspektivische Ansicht des Universalleitungshalters an einer Ringspantoberkante,
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6 eine
schematische Draufsicht auf eine Rumpfzellenverstärkungsstruktur
mit einem Bohrungsraster, und
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7 eine
Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie VII-VII in der 6
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In
der Zeichnung weisen dieselben konstruktiven Elemente jeweils die
gleiche Bezugsziffer auf.
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Die 1 zeigt
ein Grundmodul, das zur Montage an einer Ringspantunterkante einer
Verstärkungsstruktur
einer Rumpfzelle ausgebildet ist.
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Das
Grundmodul 1 weist zwei, in etwa rechtwinklig, das heißt unter
einem Winkel von 90° zueinander
angeordnete Schenkel 2, 3 auf. Mit einer Verdrehsicherungsfläche 4 des
Schenkels 2 liegt das Grundmodul 1 auf einer Ringspantoberkante 6 eines Ringspants 7 an,
der Teil einer nicht dargestellten Rumpfzellenverstärkungsstruktur
eines Flugzeugs ist. Mit einer Befestigungsanlagefläche 5 des
Schenkels 3 liegt das Grundmodul 1 gleichzeitig
an einem Ringspantsteg 8 an. Die Verdrehsicherungsfläche 4 und
die Befestigungsanlagefläche 5 schließen entsprechend
der Ausrichtung der Schenkel 2, 3 des Grundmoduls 1 gleichfalls
einen Winkel von etwa 90° miteinander
ein. Grundsätzlich
kann – in
Abhängigkeit
von den Gegebenheiten der Rumpfzellenverstärkungsstruktur – ein Winkel
zwischen 10° und
170° zwischen
der Verdrehsicherungsfläche 4 und
der Befestigungsanlagefläche 5 vorgesehen
sein.
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In
den Schenkel 3 ist eine Befestigungsöffnung 9 mit einem
halbkreisförmigen
Querschnitt eingebracht, in die ein Klemmbolzen 10 mit
einer korrespondierenden halbkreisförmigen Querschnittsgeometrie
zur endgültigen
Lagefixierung des Grundmoduls 1 auf dem Ringspant 7 einsteckbar
ist. Der Klemmbolzen 10 ist mittels eines flexiblen Sicherungsbandes 11 unverlierbar
mit dem Grundmodul 1 verbunden. Zur Realisierung der exemplarisch
gezeigten Einlochbefestigung des Grundmoduls 1 am Ringspant 7 ist
darüber
hinaus eine in der Darstellung der 1 verdeckte
zylindrische Bohrung innerhalb des Ringspants erforderlich.
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Im
Schenkel 2 des Grundmoduls 1 ist ein Rastorgan 12 angeordnet,
das zum Aufrasten bzw. Aufstecken eines in der 3 dargestellten
Funktionsmoduls auf das Grundmodul 1 dient. Abweichend von
der Befestigung des Grundmoduls 1 am Ringspant 7 mittels
nur eines Klemmbolzens 10 können, insbesondere bei höheren Festigkeitsanforderungen, auch
mehrere Klemmbolzen zur Befestigung vorgesehen sein. Erfindungsgemäß verhindert
die Verdrehsicherungsfläche 4 ein
ungewolltes Verdrehen des Grundmoduls 1 ungeachtet der
im gezeigten Ausführungsbeispiel
angewendeten Einlochbefestigung im Bereich der Befestigungsanlagefläche 5 des Schenkels 3.
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Das
Grundmodul 1 des Universalleitungshalters kann unbeschadet
von der in 1 beispielhaft beschriebenen
Befestigung an dem Ringspant 7 an beliebigen Bauteilen
befestigt werden, die über
zwei ausreichend große
Anlageflächen
für die
Verdrehsicherungsfläche 4 und
die Befestigungsanlage 5 verfügen. Die Anlageflächen können hierbei
unter einem von 90° abweichenden
Winkel aufeinander stoßen. In
diesem Fall muss jedoch ein Winkel zwischen den Schenkeln 2, 3 des
Grundmoduls 1 einem von den Anlageflächen eingeschlossenen Winkel
möglichst genau
entsprechen. Zur mechanischen Verstärkung kann das Grundmodul 1 nicht
näher bezeichnete
Verstärkungsrippen
aufweisen.
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Die 2 illustriert
schematisiert die Funktionsweise einer exemplarischen Einlochbefestigung des
Universalleitungshalters am Ringspant 7.
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Das
Grundmodul 1 liegt mit den rechtwinkligen Schenkeln 2, 3 bevorzugt
vollflächig
am Ringspant 7 an. Im Schenkel 2 ist das Rastorgan 12 zur rastenden
Anbindung des Funktionsmoduls angeordnet. Zur Befestigung des Grundmoduls 1 am
Ringspant 7 wird in diesem am Befestigungsort zunächst eine
zylindrische Bohrung 13 eingebracht. Anschließend wird
das Grundmodul 1 so positioniert, dass der Klemmbolzen 10 in
die zylindrische Befestigungsöffnung 9 des
Grundmoduls 1 und die Bohrung 13 einbringbar ist.
Wenn der Klemmbolzen 10 vollständig in das Grundmodul 1 eingetrieben
ist, wird hierdurch eine in einem Endbereich 14 eine keilförmige Verdickung
aufweisende Klemmlasche 15 des Grundmoduls 1 vom
Klemmbolzen 10 in Richtung des schwarzen Pfeils in eine
mit der punktierten Umrissdarstellung dargestellte Klemmposition
gedrückt.
Hierdurch erfolgt eine Verklemmung des Grundmoduls 1 in
der Bohrung 13 des Ringspants 7. Die Klemmlasche 15 ist
als integraler Bestandteil des Grundmoduls 1 ausgebildet.
Zwischen dem Klemmbolzen 10 und der Befestigungsöffnung 9 im
Grundmodul 1 besteht bevorzugt eine leichte Presspassung.
Sowohl die Klemmlasche 15 als auch der Klemmbolzen 10 weisen
in etwa eine halbkreisförmige
Querschnittsgeometrie auf.
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Wie
aus der 2 ersichtlich, kann das Grundmodul 1 des
Universalleitungshalters bei einer vorbereiteten Bohrung 13 mittels
der gezeigten Einlochbefestigung auf einfache Art und Weise an einer Strukturkomponente,
beispielsweise einem Ringspant 7 in einer Rumpfzelle eines
Flugzeugs bevorzugt befestigt werden. Die Verdrehsicherungsfläche 4 gewährleistet
die Lagefixierung des Grundmoduls 1 unbeschadet der bevorzugt
angewendeten Einlochbefestigung. Der Schenkel 2 kann in
einer alternativen Ausführungsvariante
des Universalleitungshalters zur Sicherstellung eines noch festeren
Sitzes auf dem Ringspant 7 im Endbereich des Schenkels 2 einen
mit einem strichlinierten Umriss dargestellten Haltehaken 2a aufweisen,
der einen Schenkel des Ringspants 7 zusätzlich umgreift bzw. umfasst.
Diese Variante wird insbesondere bei einem Ringspant aus einem CFK-Verbundmaterial
angewendet.
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Zur
Befestigung der Halter an der Rumpfzellenverstärkungsstruktur weist diese
eine Vielzahl von Bohrungen zur Befestigung auf. Die Bohrungen weisen
zueinander jeweils einen Abstand von 25 mm bis zu 500 mm auf, wodurch
stets ein hinreichender Mindesthalterabstand gegeben ist und zugleich
eine ausreichende Flexibilität
hinsichtlich des Befestigungsortes gegeben ist. Auf flächenhaften
Verstärkungsstrukturen
können
die Bohrungen in einem Bohrungsraster angeordnet werden, wobei die
Maschenweite des Rasters bevorzugt zwischen 25 mm und 500 mm gewählt wird.
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Die 3 zeigt
ein als Leitungshalter für elektrische
Leitungen ausgebildetes Funktionsmodul, das auf das Grundmodul aufgerastet
werden kann.
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Ein
im gezeigten Ausführungsbeispiel
als ein elektrischer Leitungsträger
ausgestaltetes Funktionsmodul 16 umfasst im Wesentlichen
einen Querträger 17 mit
einem unterhalb des Querträgers 17 angeordneten
Rastorgans 18, das mit dem Rastorgan 12 am Grundmodul 1 verrastbar
ist. Die Verrastung zwischen dem Rastorgan 12 und dem Rastorgan 18 kann
beispielsweise durch das Einstecken des Rastorgans 12 in
das Rastorgan 18 und einer nachfolgend ausgeführten Verdrehung
um 90° – ähnlich wie bei
einem so genannten "Bajonett"-Verschluss" – erfolgen. Alternative Verriegelungsmechanismen
zwischen dem Funktionsmo dul 16 und dem Grundmodul 1 mittels
der Rastorgane 12, 18 sind gleichfalls möglich.
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In
beiden Endbereichen 19, 20 des Querträgers 18 ist
jeweils ein Auflager 21, 22 zur Auflage von beispielsweise
elektrischen Leitungen bzw. Leitungsbündeln angeordnet. Unterhalb
der Auflager 21, 22 befinden sich die Durchführungen 23, 24 mit
einem in etwa rechteckförmigen
Querschnitt. Die parallel zu einer Längsachse des Querträgers 18 verlaufenden Durchführungen 23, 24 dienen
zur Aufnahme von Kabelbindern, spannbaren Schellen oder dergleichen zur
endgültigen
Lagefixierung der Leitungen auf den Auflageflächen 25 der Auflager 21, 22.
Die Auflager 21, 22 weisen jeweils zwei, V-förmig ausgebildete Auflageflächen auf,
von denen der besseren Übersicht
halber nur eine Auflagefläche 25 mit
einer Bezugsziffer versehen ist. Im Knickpunkt der V-förmigen Auflageflächen 25 ist
jeweils ein Steg 26, 27 angeordnet. Zur Fixierung
von auf den Auflagern 21, 22 aufliegenden Leitungen
bzw. Leitungsbündeln
wird ein nicht dargestellter Kabelbinder jeweils durch eine der
Durchführungen 23, 24 hindurch
geführt
und fest angezogen. Die Kabelbinder umschließen hierbei die am Funktionsmodul 16 angeordneten
Stege 26, 27 der Auflager 21, 22 und
die Leitungen bzw. Kabelbündel,
wodurch die Lagefixierung der Leitungen erfolgt. Infolge der V-förmig ausgebildeten
Auflageflächen 25 bzw.
zueinander geneigten Auflagefläche 25 wird
eine eingelegte Leitung beim Anziehen des Kabelbinders immer selbsttätig in den
tiefsten Punkt, das heißt
in den Bereich der Stege 26, 27 gezogen.
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Abweichend
von der in der 3 Illustrierten Ausführung kann
das Funktionsmodul 16 auch zur Aufnahme von mehr als zwei
elektrischen Leitungen, Kabelbündeln
oder dergleichen ausgebildet sein. Weiterhin kann das Funktionsmodul
auch nur zur Aufnahme einer Leitung vorgesehen sein. Darüber hinaus
ist es möglich,
das Funktionsmodul so auszugestalten, dass dieses auch andere Leitungen,
beispielsweise Glasfaserleitungen, Hydraulikleitungen, Wasser- und
Abwasserleitungen, Zu- oder Abluftleitungen oder dergleichen aufnehmen
und in ihrer Lage fixieren kann.
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Weiterhin
ist es möglich,
das Funktionsmodul 16 zum Beispiel als einen rastbaren
Adapter mit einer im Wesentlichen zylindrischen Gestalt und mit einer
durch gehenden Haltebohrung auszubilden, mittels dessen beispielsweise
eine konventionelle Ringschelle mit dem Grundmodul 1 verbindbar
ist. Der rastbare Adapter wird entsprechend zum vorstehend beschriebenen
elektrischen Leitungsadapter einfach mit dem Grundmodul 1 verrastet.
Die einen Befestigungsfuß mit
einer Bohrung aufweisende Ringschelle wird mit einer konventionellen
Schraubverbindung mit dem Rastadapter durch eine Schraube oder dergleichen
verbunden. Die Ringschelle ist auf dem Rastadapter beispielsweise
durch eine nicht kreisförmige
Vertiefung in der Rastadapteroberseite gegen unbeabsichtigtes Verdrehen
gesichert. Der Befestigungsfuß der
Ringschelle ist hierbei zumindest bereichsweise formschlüssig in
die Vertiefung einbringbar. Alternativ kann die Verdrehsicherung auch
durch eine Stift/Bohrungskombination, eine Vielfachverzahnung zwischen
dem Befestigungsfuß und
dem Rastadapter erfolgen. Die Vielfachverzahnung hat insbesondere
den Vorteil, dass die Ringschelle auf dem Rastadapter in beliebigen
Winkelstellungen befestigbar ist, aber dennoch gegen ungewolltes
Verdrehen gesichert ist. Hierdurch lassen sich zum Beispiel "abknickende", das heißt zum Beispiel
bogenförmig
verlaufende, abzweigende Leitungen in ihrer Lage fixieren.
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Weiterhin
ist es möglich,
zwei Grundmodule 1 in einem Abstand von bis zu 1 m auf
einer Rumpfzellenverstärkungsstruktur,
zum Beispiel einem Ringspant, zu befestigen. Das Funktionsmodul
ist in diesem Fall als eine Traverse bzw. Tragschiene ausgebildet,
deren Endbereiche mit den Grundmodulen 1 verrastbar sind.
Auf der Traverse ist eine der Anzahl der zu fixierenden Leitungen
entsprechende Anzahl von Auflagern vorgesehen, deren Ausgestaltung
jeweils denen der 3 entspricht. Die Auflager können integrale
Bestandteile der Traverse sein oder beispielsweise durch eine Rastverbindung
auf dieser befestigbar sein. Hierdurch kann eine größere Anzahl
von bevorzugt parallel zueinander verlaufenden Leitungen durch lediglich
zwei Grundmodule in ihrer Lage fixiert werden.
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Die 4 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Grundmoduls, das zur Befestigung an einer Ringspantunterkante
bzw. einer Innenseite eines Ringspants vorgesehen ist.
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Ein
Grundmodul 28 umfasst wiederum einen Schenkel 29 sowie
einen rechtwinklig hierzu angeordneten Schenkel 30. Der
Schenkel 30 bildet eine Verdrehsicherungsfläche 31 und
der Schenkel 29 weist eine Befestigungsanlagefläche 32 auf.
Mit der Verdrehsicherungsfläche 31 liegt
das Grundmodul 28 an einer Ringspantunterkante 33 an,
während
die Befestigungsanlagefläche 32 am
Ringspantsteg 34 des Ringspants 35 bevorzugt vollflächig anliegt.
In das Grundmodul 28 ist wiederum eine in etwa halbkreisförmige Befestigungsöffnung 36 eingebracht.
In die Befestigungsöffnung 36 ist
ein Klemmbolzen 37 mit einer gleichfalls halbkreisförmigen Querschnittsgeometrie
einbringbar. Die Befestigung des Grundmoduls 28 mittels
des Klemmbolzens 37 erfolgt in einer in der 4 verdeckten
zylindrischen Bohrung im Ringspantsteg 34, wie vorstehend
bereits beschrieben wurde (vgl. insb. 2).
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Die
Sicherung des Grundmoduls 28 gegen eine unbeabsichtigte
Lageveränderung
durch Verdrehen erfolgt mittels der vorzugsweise vollflächig an der
Ringspantunterkante 33 anliegenden Verdrehsicherungsfläche 31.
Der Klemmbolzen 37 ist mittels eines flexiblen Sicherungsbandes 38 unverlierbar
mit dem Grundmodul 28 verbunden. Das Sicherungsband 38 ist
integraler Bestandteil des Grundmoduls 28, das bevorzugt
im Spritzgussverfahren mit einem thermoplastischen Kunststoffmaterial
hergestellt wird.
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Die 5 zeigt
das Grundmodul 1 mit aufgerastetem elektrischen Leitungsträger als
Funktionsmodul 16 (vgl. 1,3).
Das Grundmodul 1 und das Funktionsmodul 16 bilden
zusammen einen Universalleitungshalter 39. Das Grundmodul 1 ist
mittels des Klemmbolzens 10 trotz der Einlochbefestigung verdrehsicher
am Ringspant 7 befestigt (Einlochklemmbefestigung). Das
im gezeigten Ausführungsbeispiel
als elektrischer Leitungsträger
ausgebildete Funktionsmodul 16 ist auf dem Grundmodul 1 befestigt,
das heißt
aufgerastet. Das Funktionsmodul 16 kann im Bedarfsfall
auch wieder vom Grundmodul 1 getrennt werden. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn eine andere Leitungsart, mit
abweichendem Leitungsdurchmesser oder eine andere Leitungsanzahl
befestigt werden soll. In diesem Fall reicht ein Austausch gegen
ein anderes Funktionsmodul, zum Beispiel in der Form eines für die andere Leitungsart
geeigneten, aus. Das Funktionsmodul 16 ist bevorzugt entweder
entlang der Hilfslinie 40 oder parallel zur Hilfslinie 41 mit
dem Grundmodul 1 verrastbar (x-Achse, y-Achse), um unterschiedlichen Einbausituationen
besser gerecht werden zu können. Durch
Versetzen (Verdrehen um 90°)
des Funktionsmoduls 16 parallel zu den Hilfslinien 40, 41 und
anschließendes
Verrasten mit dem Grundmodul 1 können auf einfache Art und Weise
unterschiedliche Verlegerichtungen (horizontale bzw. vertikale Verlegerichtung)
von Leitungen realisiert werden. Mittels entsprechend ausgebildeter
Funktionsmodule 16 können
beispielsweise elektrische Datenleitungen, Glasfaserleitungen, Starkstromleitungen,
Hydraulik- oder Druckluftleitungen, Wasser- oder Abwasserleitungen geführt und
befestigt werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
die Rastverbindung so auszubilden, dass das Funktionsmodul 16 unter einem
beliebigen Winkel auf das Grundmodul 1 aufsteckbar bzw.
mit diesem verrastbar ist, um andere Verlegewinkel der Leitungen
in Bezug zum Verlauf der Längsachse
des Ringspants 7, die von 0° bzw. 90° abweichen, zu erreichen. Die
Rastverbindung zwischen dem Grundmodul 1 und dem Funktionsmodul 16 ist
so ausgebildet, dass zudem eine ungewollte Verdrehung des Funktionsmoduls 16 auf
dem Grundmodul 1 sicher vermieden wird. Dies kann zum Beispiel
durch einen Stift im Funktionsmodul 16 erreicht werden,
der durch den Rastvorgang in eine Bohrung im Grundmodul 1 eingebracht
wird. Weiterhin kann die Verdrehsicherung beispielsweise durch eine
nicht kreisförmige
Ausnehmung im Grundmodul 1 erreicht werden, in der eine
entsprechend ausgebildete Erhöhung
des Funktionsmoduls 1 nach dem Rastvorgang zumindest bereichsweise
formschlüssig
anliegt. Darüber
hinaus kann die Verdrehsicherung nach dem Einrastvorgang auch durch
eine Vielfachverzahnung zwischen dem Grundmodul 1 und dem
Funktionsmodul 16 realisiert werden.
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Aufgrund
der zweigeteilten modularen Ausgestaltung des Universalleitungshalters 39 kann
dieser mit einer verringerten Anzahl von Einzelkomponenten dennoch
flexibel in einer großen
Variationsbreite von verschiedenen Anwendungsfällen zur Befestigung von Leitungen
aller Art an der Verstärkungskonstruktion
von Rumpfzellen von Flugzeugen verwendet werden. Hierbei braucht
nur eine relativ geringe Zahl von Ausführungsvarianten des Grundmoduls 1, 28 vorgehalten
wer den, wohingegen die eigentliche Anpassung an unterschiedliche
Erfordernisse bei der Leitungsbefestigung durch unterschiedliche
Funktionsmodule erfolgt.
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Für die Befestigung
von Leitungen aller Art an Ringspanten sind beispielsweise die in
den 1, 3 gezeigten exemplarischen Ausführungsvarianten
der Grundmodule 1, 28 bereits ausreichend. Durch
eine Vielzahl von lediglich unterschiedlich ausgestalteten Funktionsmodulen 16 kann
dennoch eine große
Anzahl von Anwendungsfällen
bei der Befestigung von Leitungen aller Art an der Rumpfzellenverstärkungsstruktur
abgedeckt werden.
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Die 6 zeigt
eine Draufsicht auf eine Rumpfzellenverstärkungsstruktur eines Flugzeugs mit
einem darin eingebrachten Lochraster zur ortsvariablen Befestigung
der Universalleitungshalter.
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Eine
Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 weist
einen umlaufenden Ringspant 43 mit zwei darin horizontal
befestigten Querträgern 44, 45 auf.
Die Querträger 44,45 weisen
im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine doppel-T-förmige
Querschnittsgeometrie mit einem senkrechten Profilsteg, einer Profilbasis und
einer Profilkrone auf. Der Ringspant 43 mit einer in etwas
S-förmigen
Querschnittsgeometrie ist mit einer Rumpfzellenhaut 46 fest
verbunden. Die Querträger 44, 45 sind
Bestandteil eines in der 6 nicht näher dargestellten Fußbodengerüsts der
Rumpfzelle des Flugzeugs.
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In
den Ringspant 43 sowie die Querträger 44, 45 sind
eine Vielzahl von Bohrungen, von denen der besseren Übersicht
halber nur wenige Bohrungen 47 mit einer Bezugsziffer versehen
sind, eingebracht. Die Bohrungen 47 sind bevorzugt gleichmäßig zueinander
beabstandet in den Komponenten der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 angeordnet, können jedoch
auch in einem hiervon abweichenden Bohrungsmuster eingebracht sein.
In jeder dieser Bohrungen 47 kann ein Grundmodul 1, 28 mittels
der vorstehend beschriebenen Einlochbefestigung arretiert werden.
Die Bohrungen 47 weisen zueinander jeweils – in Abhängigkeit
von der Flächenausdehnung
der jeweiligen Komponente der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 – einen
Abstand zwischen 25 mm und 500 mm auf. Bei hinreichend großflächigen Komponenten
der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 können die
Bohrungen abweichend von der Darstellung der 6 auch zweirei hig
oder mehrreihig (rasterförmig)
in die Komponenten eingebracht sein. Entsprechend beläuft sich
die Maschenweite des Rasters zwischen 25 mm und 500 mm. Der Bohrungsdurchmesser
beträgt
jeweils zwischen 1 mm und 10 mm, bevorzugt jedoch 5 mm.
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Der
erfindungsgemäße Universalleitungshalter 39 lässt sich
infolge der vorab eingebrachten Bohrungen 47 bzw. des Bohrungsrasters
zeitsparend montieren. Darüber
hinaus lassen sich die Universalleitungshalter 39 aufgrund
des sich durch bzw. über die
gesamte Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 erstreckenden
Bohrungsrasters weitgehend ortsvariabel befestigen. Zur Erzeugung
des Bohrungsrasters bzw. der Vielzahl von Bohrungen 47 werden
in die einzelnen Bestandteile der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42,
insbesondere in die Ringspante 43, in die Stringer sowie
in die Querträger 44, 45,
eine Vielzahl von zylindrischen Befestigungsbohrungen 47 zur
Lagefixierung der Grundmodule 1, 28 eingebracht.
Das Bohrungsraster bzw. die Bohrungen 47 werden vor der
Integration der Komponenten zur Bildung der fertigen Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 bereits
vorab in die Einzelkomponenten eingebracht. Hierdurch wird eine örtlich flexible
Befestigung des Unversalleitungshalters 39 an nahezu jedem
Einbauort im Bereich der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 möglich.
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Die 7 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie VII-VII in der 6.
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Der
Querträger 45 als
Teil der Rumpfzellenverstärkungsstruktur 42 weist
eine doppel-T-förmige Querschnittsgeometrie
mit einer Profilkrone 48 und einem Profilsteg 49 sowie
einer Profilbasis 50 auf. In die Profilkrone 48,
den Profilsteg 49 sowie die Profilbasis 50 sind
eine Vielzahl von Bohrungen 51 eingebracht, die ein bevorzugt
gleichmäßig beabstandetes Bohrungsraster
zur ortsvariablen Befestigung der Universalleitungshalter 39 bilden.
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Die
erfindungsgemäßen Universalleitungshalter 39 ermöglichen
im Ergebnis eine hohe Fertigungsflexibilität bei einer zugleich signifikant
reduzierten Anzahl der im Fertigungsprozess vorzuhaltenden Einzelteile
und einem vereinfachten Montageprozess, wodurch sich ein erhebliches
Einsparpotential ergibt. Das Grundmo dul 1, 28 und
das Funktionsmodul 16 werden bevorzugt jeweils einstückig mit einem
thermoplastischen Kunststoffmaterial im Spritzgussverfahren hergestellt,
das erforderlichenfalls noch mit einer Faserverstärkung versehen
ist.
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- 1
- Grundmodul
- 2
- Schenkel
- 2a
- Haltehaken
- 3
- Schenkel
- 4
- Verdrehsicherungsfläche
- 5
- Befestigungsanlagefläche
- 6
- Ringspantoberkante
- 7
- Ringspant
- 8
- Ringspantsteg
- 9
- Befestigungsöffnung
- 10
- Klemmbolzen
- 11
- Sicherungsband
- 12
- Rastorgan
- 13
- Bohrung
(Ringspant)
- 14
- Endbereich
(Klemmlasche)
- 15
- Klemmlasche
- 16
- Funktionsmodul
- 17
- Querträger
- 18
- Rastorgan
- 19
- Endbereich
(Querträger)
- 20
- Endbereich
(Querträger)
- 21
- Auflager
- 22
- Auflager
- 23
- Durchführung
- 24
- Durchführung
- 25
- Auflagefläche
- 26
- Steg
- 27
- Steg
- 28
- Grundmodul
- 29
- Schenkel
- 30
- Schenkel
- 31
- Verdrehsicherungsfläche
- 32
- Befestigungsanlagefläche
- 33
- Ringspantunterkante
- 34
- Ringspantsteg
- 35
- Ringspant
- 36
- Befestigungsöffnung
- 37
- Klemmbolzen
- 38
- Sicherungsband
- 39
- Universalleitungshalter
- 40
- Hilfslinie
- 41
- Hilfslinie
- 42
- Rumpfzellenverstärkungsstruktur
- 43
- Ringspant
- 44
- Querträger
- 45
- Querträger
- 46
- Rumpfzellenhaut
- 47
- Bohrung
- 48
- Profilkrone
(Querträger)
- 49
- Profilsteg
(Querträger)
- 50
- Profilbasis
(Querträger)
- 51
- Bohrung