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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Membranausgleichskupplungen
aus Faserverbundwerkstoff. Weiterhin bezieht sich die Erfindung
auf eine Lochlaibungsverbindung zur Kopplung von Flanschen aus Faserverbundwerkstoff,
die sich besonders für
den Einsatz in Membranausgleichskupplungen eignet.
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Membranausgleichskupplungen
ermöglichen über wenigstens
eine verformbare Membran aus Faserverbundwerkstoff einen Ausgleich
betriebsbedingter Winkel- und Längenabweichungen zwischen
drehenden Maschinenelementen, beispielsweise einem Ausgangsglied
eines Motors und einem Eingangsglied einer angetriebenen Einheit, beispielsweise
eines Getriebes. Da die Lebensdauer einer Membran aus Faserverbundwerkstoff
in starkem Maße
von den an ihr auftretenden Verformungen abhängt, ist im statischen Einbauzustand
eine Fehlausrichtung der zu koppelnden Maschinenelemente möglichst
zu vermeiden. Dementsprechend werden Ausgleichskupplungen mit Membranen
aus Faserverbundwerkstoff vorzugsweise dort eingesetzt, wo ein aus
Gründen
der Schwingungsisolation elastisch gelagertes Antriebsaggregat an
ein feststehendes Getriebe oder einen nachfolgenden Antriebsstrang
angeschlossen werden muss. Die hierbei auftretenden dynamischen
Veränderungen
des Ausrichtungswinkels und des Abstands zwischen den zu koppelnden
Maschinenelementen werden durch eine Verwölbung der Membran ausgeglichen.
In radialer Richtung ist eine Membran hingegen verhältnismäßig starr.
Zum Ausgleich von großen
radialen Verlagerungen werden mindestens zwei Membranen in möglichst
großem
Axialabstand benötigt.
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Eine
einstückige
Membranausgleichskupplung aus Faserverbundwerkstoff ist aus der
AT 395 900 B bekannt.
Diese Kupplung weist zwei vorgefertigte Membranen auf, die über einen
Rohrabschnitt fest verbunden sind. Das hierzu erforderliche Verkleben
der Membranen mit dem Rohrabschnitt unter Verwendung einer zusätzlichen
Muffe ist jedoch fertigungstechnisch ausgesprochen aufwändig und
kann daher nicht am Einbauort erfolgen. Zudem ist die handhabbare
Axiallänge
solcher Kupplungen durch die räumlichen
Gegebenheiten am Einbauort, wie beispielsweise in einem Maschinenraum
eines Schiffs, oftmals sehr stark eingeschränkt. Da derartige Kupplungen
in der Regel nach dem Antriebsaggregat oder dem Getriebe eingebaut
werden, kann bei größeren Abständen eine
Kupplung nach der
AT 395
900 B nicht mehr oder allenfalls mit großem Aufwand
an den Einbauort gebracht oder ohne Zerstörung wieder ausgebaut werden.
Desweiteren ergeben sich aufgrund der radial weit außenliegenden
Befestigungselemente verhältnismäßig hohe
Massenträgheiten,
die im Hinblick auf Torsionsschwingungen in der Regel unerwünscht sind.
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Eine
weitere Membranausgleichskupplung ist aus der
AT 403 837 B bekannt. Diese
weist zwei Ausgleichselemente mit jeweils einer verformbaren Membran
aus Faserverbundwerkstoff auf, an deren Außenumfang ein Rohrabschnitt
integral angeformt ist. Die beiden Rohrabschnitte sind über Befestigungsschrauben
lösbar
miteinander verbunden. Fertigungsbedingt lassen sich derartige Membranausgleichskupplungen
jedoch nur mit geringer Axiallänge
herstellen, da die Membranen üblicherweise
in Handtechnik hergestellt werden. Zudem ergeben sich wie bei der
Kupplung nach der
AT
395 900 B aufgrund der radial weit außenliegenden Befestigungselemente
verhältnismäßig hohe
Massenträgheitsmomente.
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Weiterhin
wird in der
AT 403 837
B vorgeschlagen, die Membranteile und Rohrabschnitte als Einzelteile
vorzufertigen und anschließend
durch Verkleben oder Verschrauben zu einer Konstruktionseinheit
zu verbinden. Im erstgenannten Fall führt dies wiederum zu einem
erheblichen Fertigungsaufwand, während
im letztgenannten Fall die Massenträgheitsmomente weiter zunehmen.
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Schließlich ist
aus der
EP 1 526 299
A1 eine Membranausgleichskupplung nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1 bekannt. Auch hier kommen zwei separate Ausgleichselemente
aus Faserverbundwerkstoff zum Einsatz. Jedes Ausgleichselement weist
eine verformbare Membran sowie eine diesem gegenüberliegende, steifere Membran
auf. Beide Membranen sind an ihrem Außenumfang integral miteinander
verbunden. Zudem ist an die steiferen Membranen ein Rohrabschnitt
angeformt, der an seinem freien Ende einen radial nach außen gerichteten
Verbindungsflansch ausbildet. Beide Rohrabschnitte sind an den Verbindungsflanschen
durch Befestigungsschrauben lösbar
miteinander verbunden. Diese Kupplung wird im zusammengebauten Zustand
beispielsweise zwischen einem Antriebsaggregat und einem Getriebe
eingebaut. Um eine Befestigung der Ausgleichselemente an entsprechenden Flanschen
eines Antriebsaggregats und einer anzutreibenden Einheit von der
Seite der Kupplung her zu ermöglichen,
weist die jeweils außenliegende
Membran Befestigungsöffnungen
und die weitere Membran diesen vorgelagerte Durchgriffsöffnungen
auf. Zwar gestattet diese Bauweise geringere Massenträgheitsmomente.
Jedoch ist die Axiallänge
der Kupplung und damit auch die Möglichkeit, große Radial- und
Winkeländerungen
auszugleichen, fertigungsbedingt beschränkt. Weiterhin ist die Gestalt
der Ausgleichselemente herstellungstechnisch sehr aufwändig.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Membranausgleichskupplung mit wenigstens zwei Membranen aus Faserverbundwerkstoff
zu schaffen, die einfach herstellbar und montierbar ist, gleichzeitig
geringe Massenträgheitsmomente
aufweist und einen hohen Winkel-, Radial- und Axialausgleich sowie
eine flexible Axiallänge
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Membranausgleichskupplung gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Kupplung
umfasst ein erstes Ausgleichselement aus Faserverbundwerkstoff mit
zwei einander gegenüberliegenden
Membranen und ein zweites Ausgleichselement. Sie zeichnet sich dadurch
aus, dass zwischen dem ersten Ausgleichselement und dem zweiten
Ausgleichselement ein Zwischenrohr eingegliedert ist, das erste
Ausgleichselement an seiner zu dem Zwischenrohr weisenden Seite
einen radial nach innen gerichteten Verbindungsflansch ausbildet,
das zweite Ausgleichselement an seiner zu dem Zwischenrohr weisenden Seite
einen radial nach innen gerichteten Verbindungsflansch aufweist
und das Zwischenrohr lösbar mit
den Verbindungsflanschen des ersten und zweiten Ausgleichselements
gekoppelt ist.
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Im
Vergleich zu den oben erläuterten
Kupplungen ermöglicht
die erfindungsgemäße Kupplung bei
gleichem Drehmoment und maximal zulässigem Winkelfehler einen geringeren
Außendurchmesser. Durch
die modulare Bauweise mit zwei Ausgleichselementen und einem diese
verbindenden Zwischenrohr sowie die Anordnung der Verbindungsflansche ergeben
sich in ihrer Formgebung einfach herstellbare Komponenten, die sich
gut aus Faserverbundwerkstoffen herstellen lassen. Zudem bleiben
die Massenträgheitsmomente
gering.
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Durch
die Doppelmembran wird überdies
ein gutes Biegeverhalten bei ausreichender Beulsicherheit erzielt,
so dass auch bei verhältnismäßig kurzer Axiallänge große Winkelfehler
ausgeglichen werden können. Über das
Zwischenrohr kann überdies
die Länge
der Kupplung beliebig an die jeweilige Einbausituation angepasst
werden, ohne dass die Ausgleichselemente modifiziert werden müssen.
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Die
vorstehend genannte modulare Bauweise ermöglicht auch unter beengten
räumlichen
Gegebenheiten eine einfache Montage. Aufgrund ihres einfachen Aufbaus
kann die Kupplung problemlos zwischen bereits in ihrer Montageposition
befindliche Maschinenelemente eingefügt werden. Durch eine entsprechende
Ausgestaltung ist eine Montage und Demontage der beiden Ausgleichselemente
an dem jeweiligen Maschinenelement von der Seite der Kupplung aus
möglich.
Das Gewicht der einzelnen Komponenten beträgt selbst beim Einsatz in Schiffsantrieben
nicht mehr als von Hand tragbar ist, so dass diese ohne Hebevorrichtungen
an Ort und Stelle gebracht werden können. Die Zeit für den Ein- und
Ausbau einer Membranausgleichskupplung wird dadurch erheblich verringert.
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Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung sind die Ausgleichselemente und das
Zwischenrohr derart konfiguriert, dass das Zwischenrohr in Radialrichtung
zwischen die bereits in Montageposition befindlichen ersten und
zweiten Ausgleichselemente einführbar
ist. In diesem Fall können
die beiden Ausgleichselemente jeweils von der Seite der Kupplung her
an entsprechenden Flanschen des Motors und des Getriebes befestigt
werden. Dies gestattet eine maximale Axiallänge zwischen den Membranen
und damit ein hohes Ausgleichsvermögen der Kupplung in Bezug auf
dynamische Ausrichtungsfehler. Zudem bleibt hierdurch der Platzbedarf
für den
Anschluss auf Seiten des Motors und des Getriebes minimal.
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Wird
das Zwischenrohr durch eine flexible Schottdichtung hindurchgeführt, ist
es hingegen zweckmäßig, zunächst das
Zwischenrohr sowie eines der Ausgleichselemente zu montieren. Das
verbleibende Ausgleichselement kann hernach durch eine Bewegung
in Radialrichtung in seine Anschlussposition an dem Zwischenrohr
gebracht werden. In diesem Fall muss jedoch die Befestigung des
Ausgleichselements von außen
erfolgen, wenn die Membranen nicht durch Durchgriffsöffnungen
wie in der
EP 1 526
299 A1 beschrieben geschwächt und durch große Anschlussflansche
erhöhte
Massenträgheitsmomente
in Kauf genommen werden sollen.
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Für den radialen
Einbau des Zwischenrohrs bzw. eines der Ausgleichselemente ist es
vorteilhaft, das Zwischenrohr an seinen Enden mit radial nach außen gerichteten
Verbindungsflanschen zum Anschluss an die Verbindungsflansche der
Ausgleichselemente auszubilden. Bevorzugt wird das Zwischenrohr
einstückig
aus Faserverbundwerkstoff hergestellt, wodurch das Bauteilgewicht
auch bei großen
Axiallängen
gering bleibt. Für
eine etwaige Schottdichtung kann in vorteilhafter Ausgestaltung am
Außenumfang
des Zwischenrohrs aus Faserverbundwerkstoff ein Metall- oder Kunststoffring
ortsfest zur Abdichtung angeordnet werden.
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Die
Verbindung des Zwischenrohrs mit einem Ausgleichselement zum Zweck
der Drehmomentübertragung
erfolgt mittels Lochlaibungsverbindungen, um Verspannungen des Faserverbundwerkstoffs
im Bereich der Verbindungsflansche zu vermeiden. Letztere sind hierzu
mit Befestigungsöffnungen versehen,
in die sich jeweils eine Hülse
einer Lochleibungsverbindung hineinerstreckt.
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Vorzugsweise
kommt hierfür
eine erfindungsgemäße Lochlaibungsverbindung
für Flansche aus
Faserverbundwerkstoff zum Einsatz, welche eine Hülse zur Durchführung durch
entsprechende Öffnungen
an den zu verbindenden Flanschen umfasst, wobei die Hülse an einem
Ende einen radialen Kragen ausbildet. Weiterhin umfasst die Lochlaibungsverbindung
einen Gegenhalter mit einem radialen Kragen und eine Halteschraube
zum axialen Sichern der Hülse
an dem Gegenhalter. Die zu verbindenden Flansche sind zwischen den
beiden Kragen aufnehmbar. Da über
die Halteschrauben kein Drehmoment übertragen wird, können diese,
für die
Massenträgheitsmomente
günstig,
sehr klein und damit leichtgewichtig ausgeführt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung können
auf der Hülse
ein oder mehrere Distanzringe angeordnet sein. Über diese lassen sich beim
Einbau kleinere Abweichungen des Abstands zwischen den zu koppelnden
Maschinenelementen in den Lochlaibungsverbindungen ausgleichen,
so dass die Membranen im statischen Einbauzustand weitestgehend unverformt
sind. Dies ist für
eine hohe Lebensdauer der Kupplung vorteilhaft.
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Weiterhin
können
an dem Kragen der Hülse eine
oder mehrere durchgehende Gewindeöffnungen ausgebildet sein,
wobei gleichzeitig unmittelbar unter dem Kragen auf der Hülse eine
Scheibe angeordnet ist. Dies ermöglicht
durch Einschrauben von Gewindebolzen einerseits eine einfache Demontage
der Hülse,
andererseits kann bei unterschiedlicher Axiallänge von Scheibe und Distanzringen
durch Positionstausch ein grober Axiallängenausgleich der Kupplung
erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die einander
gegenüberliegenden
Membranen eines Ausgleichselements an ihrem Außenumfang integral miteinander
verbunden. Dabei können
die einander gegenüberliegenden Membranen
in ihrer Haupterstreckungsebene jeweils eine oder mehrere Wölbungen
aufweisen, wodurch das Verformungspotential erhöht wird. Zudem können die
einander gegenüberliegenden
Membranen durch Einbettung nichtleitender Faserkomponenten elektrisch
gegeneinander isoliert werden, um beispielsweise das Fließen von
Kriechströmen
weitgehend zu unterbinden.
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Für eine einfache
Montage und Demontage ist es ferner vorteilhaft, wenn das erste
Ausgleichselement an seiner von dem Zwischenrohr abgewandten Seite
einen vorzugsweise radial nach innen gerichteter Verbindungsflansch
mit einer Vielzahl von Befestigungsöffnungen ausbildet und diese
Befestigungsöffnungen
durch eine zentrale Öffnung
des gegenüberliegenden,
zwischenrohrseitigen Verbindungsflanschs zugänglich sind.
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Prinzipiell
können
das erste und zweite Ausgleichselement gleichartig ausgebildet sein.
In diesem Fall weist das zweite Ausgleichselement als Integralbauteil
aus Faserverbundwerkstoff zumindest zwei einander gegenüberliegende
Membranen auf, die jeweils einen vorzugsweise radial nach innen
weisenden Verbindungsflansch ausbilden. Jedoch kann als zweites
Ausgleichselement auch ein Kupplungsglied wie in der
AT 409 532 B beschrieben zum
Einsatz kommen, das einen Elastomerkörper aufweist, der zwei ringförmige Membranen
aus Faserverbundwerkstoff miteinander verbindet. Vorzugsweise ist hierbei
an der zwischenrohrseitigen Membran ein radial nach innen gerichteter
Verbindungsflansch ausgebildet.
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Zur
Beruhigung von Axialschwingungen kann gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung eine Scheibe mit einem Magneten zwischen ein Ausgleichselement
und das Zwischenrohr eingegliedert werden, wobei der Magnet innerhalb
des Ausgleichselements und/oder des Zwischenrohrs angeordnet ist
und mit einem magnetischen Gegenstück am Motor oder Getriebe zusammenwirkt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine
Teilschnittansicht einer Membranausgleichskupplung nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
Teilschnittansicht einer Membranausgleichskupplung nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel
mit einer Schottdichtung,
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3 eine
Teilschnittansicht einer Membranausgleichskupplung nach einem dritten
Ausführungsbeispiel
mit einem modifizierten zweiten Ausgleichselement, und in
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4 eine
Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Lochlaibungsverbindung.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
zeigt eine Membranausgleichskupplung 1 im Einbauzustand zwischen
einem elastisch gelagerten Motor 2 und einer angetriebenen
Einheit 3. Die Kupplung 1 ist modular aus drei
Komponenten aufgebaut. Sie umfasst ein erstes Ausgleichselement 4 mit
zwei einander gegenüberliegenden
Membranen 5 und 6, ein zweites Ausgleichselement 7 mit
zwei einander gegenüberliegenden
Membranen 8 und 9 sowie ein zwischen diesen eingegliedertes
Zwischenrohr 10. Jede dieser Komponenten ist als Integralbauteil
aus Faserverbundwerkstoff hergestellt. Die Ausgleichselemente 4 und 7 werden
je nach Anwendungszweck mit in Harz eingebetteten Glas- und/oder
Kohlefasern gefertigt. Zwar ist die maximale Axiallänge der
Ausgleichselemente 4 und 7 fertigungsbedingt beschränkt, jedoch kann über das
Zwischenrohr 10 eine Längenanpassung
an die jeweilige Einbausituation vorgenommen werden.
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Die
Membranen 5 und 6 bzw. 8 und 9 der Ausgleichselemente 4 und 7 sind
an ihrem Außenumfang
durch einen im wesentlichen zylindrischen Verbindungsabschnitt 11 bzw. 12 miteinander
verbunden. Durch die Einbettung nichtleitender Faserkomponenten
kann eine elektrische Isolierung erzielt werden. Hierfür werden
vorzugsweise im Bereich der Verbindungsabschnitte 11 bzw. 12 ausschließlich nichtleitende
Fasern wie Glasfasern verwendet. Weiterhin sind die Membranen 5 und 6 bzw. 8 und 9 mit Wölbungen
versehen, um im Vergleich zu einer flachen Membran das Verformungsvermögen zu erhöhen und
die Reaktionskräfte
zu verringern. Die Membranen bilden an ihrem Innenumfang radial
nach innen gerichtete Verbindungsflansche 12, 13, 14 und 15 aus.
Diese Verbindungsflansche 12, 13, 14 und 15 weisen
jeweils eine Vielzahl von Befestigungsöffnungen auf. Insgesamt ergibt
sich so eine einfache und von der benötigten Axiallänge der
Kupplung unabhängige
Form, was zu erheblichen Fertigungsvorteilen führt.
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Wie 1 zeigt,
sind die Ausgleichselemente 4 und 7 an entsprechenden
Flanschen 16 und 17 des Motors 2 bzw.
der angetriebenen Einheit 3 mittels vorgespannter Befestigungsschrauben 18 und 19 von
der Seite des Kupplung 1 her befestigt, wobei die Drehmomentübertragung
zu den betreffenden Verbindungsflanschen 12 und 15 über die
Lochlaibungen der Befestigungsöffnungen
erfolgt. Die Verbindungsflansche 12 und 15 sind
radial weiter nach innen gezogen, als die zwischenrohrseitigen Verbindungsflansche 13 und 14,
so dass die Befestigungsschrauben 18 und 19 durch
Zentralöffnungen 20 und 21 der
zwischenrohrseitigen Verbindungsflansche 13 und 14 zugänglich sind.
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An
die letztgenannten Verbindungsflansche 13 und 14 ist
das Zwischenrohr 10 über
weiter unten näher
erläuterte
Lochlaibungsverbindungen 22 lösbar angekoppelt. Das Zwischenrohr 10 weist
an seinen beiden Enden jeweils radial nach außen gerichtete Verbindungsflansche 23 und 24 auf,
die mit einer Vielzahl von Befestigungsöffnungen versehen sind. Befinden
sich die Ausgleichselemente 4 und 7 bereits in
ihrer Einbauposition, kann das Zwischenrohr 10 radial zwischen
diese eingeführt
werden, bis die jeweiligen Verbindungsflansche 13 und 23 bzw. 14 und 24 einander
gegenüberliegen.
Anschließend
erfolgt eine nahezu axialkraftfreie Kopplung mittels der Lochlaibungsverbindungen 22.
Diese gestatten einen groben axialen Distanzausgleich und ermöglichen
so einen im wesentlichen spannungsfreien Einbau der Membranen 5 und 6 sowie 8 und 9.
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Dies
ermöglicht
ferner eine einfache Handhabung und Montage, da die einzelnen Komponenten
separat und selbst bei engen Maschinenräumen ohne Hebezeuge an den
Einbauort gebracht werden können.
Durch die Befestigung von der Seite der Kupplung her kann überdies
der Abstand zwischen dem Motor 2 und der anzutreibenden
Einheit 3 optimal ausgenutzt werden, um die maximalen dynamischen
Radial- und Winkelfehler klein zu halten.
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Weiterhin
kann, wie in 1 dargestellt, eine Scheibe 25 mit
einem Magneten 26 zwischen einem Ausgleichselement 7 und
dem Zwischenrohr 10 eingegliedert sein. Der Magnet 26 befindet
sich hierbei innerhalb der Kupplung 1 und liegt einem in
das Ausgleichselements 7 hineinragenden Abschnitt des Flansches 17 der
anzutreibenden Einheit 3 gegenüber. Dadurch können eventuell
auftretende Axialschwingungen beruhigt werden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Membranausgleichskupplung ist in 2 dargestellt,
deren Ausgleichselemente 4 und 7 wie in dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgebildet sind. Bei langen Abständen zwischen Motor und Getriebe
muss das Zwischenrohr 10 bisweilen durch eine Schottwand 27 hindurchgeführt werden.
In diesem Fall wird am Außenumfang
des Zwischenrohrs 10 aus Faserverbundwerkstoff zusätzlich ein
etwas erhabener Metall- oder Kunststoffring 28 vorgesehen,
der mit einem an der Schottwand 27 festgelegten, radial
geteilten Dichtring 29 eine flexible Gleitdichtung bildet.
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Beim
Einbau wird hier zunächst
das Zwischenrohr 10 eingebaut. Erst dann werden die Ausgleichselemente 4 und 7 radial
in ihre Anschlussposition eingefügt.
Der Anschluss an das Zwischenrohr 10 erfolgt in gleicher
Weise wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Da die vom Zwischenrohr 10 abgewandten Verbindungsflansche 12 und 15 von
der Seite der Kupplung her nicht mehr zugänglich sind, muss im Bereich
der Flansche 16 und 17 des Motors 2 bzw.
der anzutreibenden Einheit 3 ein ausreichender Montageraum
für die
nun umgekehrt eingebauten Befestigungsschrauben 18 und 19 vorgesehen werden.
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Wie
in 3 anhand eines dritten Ausführungsbeispiels gezeigt, kann
eines der Ausgleichselemente als Elastomerkupplungsglied 30 ausgeführt werden.
Das Elastomerkupplungsglied 30 umfasst zwei ringförmige Membranen 31 und 32,
die jeweils aus einem Faserverbundwerkstoff hergestellt und mit Wölbungen
versehen sein können.
Zwischen den Membranen 31 und 32 ist ein Elastomerkörper 33 eingegliedert
und vorzugsweise an diese anvulkanisiert. Die zu dem Zwischenrohr 10 weisende
Membran 32 weist einen radial nach innen gerichteten Verbindungsflansch 34 auf,
der entsprechend den Verbindungsflanschen 13 und 14 der
ersten beiden Ausführungsbeispiele
ausgestaltet ist. Der Anschluss an das Zwischenrohr 10 erfolgt
auch hier über
Lochleibungsverbindungen 22. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die weitere Membran 31 an ihrem Außenrand an einem mit dem Ausgangsglied
eines Motors oder dem Eingangsglied einer anzutreibenden Einheit
koppelbaren Zwischenflansch 35 befestigt. Es ist jedoch
auch möglich,
anstelle eines Zwischenflanschs 35 die Membran 31 wie
die Membranen 5 bzw. 9 der ersten beiden Ausführungsbeispiele an
einen Motor oder eine anzutreibende Einheit anzuschließen und
hierzu mit einem radial nach innen gerichteten Verbindungsflansch
auszuführen,
wodurch eine Montage von der Seite der Kupplung her möglich wird.
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4 zeigt
eine Lochlaibungsverbindung 22 für Flansche aus Faserverbundwerkstoff,
wie sie bei den vorstehend erläuterten
Membranausgleichskupplungen 1 zum Einsatz kommt. Die Lochlaibungsverbindung 22 umfasst
eine Hülse 40,
die sich in entsprechende Öffnungen 41 und 42 an
den zu verbindenden Flanschen, beispielsweise den Verbindungsflanschen 13 und 23 erstreckt.
Die Hülse 40 bildet
an einem Ende einen radialen Kragen 43 aus. Weiterhin umfasst
die Lochlaibungsverbindung 22 einen Gegenhalter 44 mit
einem radialen Kragen 45. Der Gegenhalter 44 kann
sich mit einem Ringabsatz 46 in eine der Öffnungen 41 bzw. 42 hineinerstrecken
und an dem betreffenden Flansch gegen ein Lösen fixiert werden. Weiterhin
ist eine Halteschraube 47 zum axialen Sichern der Hülse 40 an
der Stirnwand 48 des Gegenhalters 44 vorgesehen.
Bei der Montage der Lochlaibungsverbindung 22 wird die
Hülse 40 in
die Öffnungen 41 und 42 eingeführt. Dabei
können
zum axialen Längenausgleich
zusätzlich
ein oder mehrere Distanzringe 49 auf dem Außenumfang
der Hülse 40 angeordnet
werden. Die Hülse 40 wird
dann mittels der Halteschraube 47 gegen den Gegenhalter 44 axial
verspannt. Da über
die Halteschraube 47 kein Drehmoment übertragen wird und diese lediglich
der Axialsicherung dient, kann diese relativ klein und damit leichtgewichtig
ausgeführt
werden. Im Montagezustand sind die zu verbindenden Flansche 13 und 23 sowie
gegebenenfalls vorhandene Distanzringe 49 zwischen den
Kragen 43 und 45 ohne merkliche axiale Verspannung
angeordnet. Über
die axiale Länge
der Distanzringe 49 kann der Abstand zwischen den Flanschen 13 und 23 eingestellt
werden.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
an dem Kragen 43 der Hülse 40 mehrere
durchgehende Gewindeöffnungen 50 vorgesehen.
Zudem ist unmittelbar unter dem Kragen 43 eine Scheibe 51 aus
Metall auf der Hülse 40 angeordnet.
Hierdurch kann bei der Demontage mittels Gewindebolzen die passgenau
in die Öffnungen 41 und 42 eingefügte Hülse 40 aus
den Flanschen herausgedrückt
werden. Zudem kann hierüber
durch unterschiedliche Axiallänge
von Distanzringen 49 und Scheiben 51 durch Positionstausch
eine Grobjustierung des axialen Längenausgleichs erfolgen.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Sie
ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern
umfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.