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Die
Erfindung betrifft ein Ansteuersystem und ein Verfahren zur Ansteuerung
für einen
permanent erregten Elektromotor.
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Permanenterregte
Elektromotoren werden beispielsweise als Fahrzeugantriebsmotoren
verwendet, die bei Hybridantriebssystemen elektrische Energie aus
einem durch eine Brennkraftmaschine angetriebenen Generator oder
bei vollelektrisch betriebenen Fahrzeugen elektrische Energie aus
einer so genannten Traktionsbatterie erhalten. Bei permanent erregten
Elektromotoren besteht aufgrund ihres Aufbaus grundsätzlich das
Problem, dass aufgrund der im Betrieb auftretenden Relativbewegung
zwischen den Ankerwicklungen und den Permanentmagneten in den Ankerwicklungen
eine als Polradspannung bekannte Gegenspannung induziert wird. Diese induzierte
Spannung steigt mit zunehmender Drehzahl an, bis sie schließlich im
Bereich der durch die Spannungsquelle für den Elektromotor bereitgestellten
Versorgungsspannung liegt. Eine weitere Erhöhung der Motordrehzahl kann
dann nur durch eine so genannte Feldschwächung erreicht werden, bei
welcher eine Strangverschiebung des in die Wicklungen eingeleiteten
Stroms erzeugt wird. Treten bei derartigen Antriebssystemen mit
permanent erregten Elektromotoren Fehler auf, zum Beispiel der Ausfall
der die Feldschwächung
vornehmenden Ansteuereinheit, so kann dies zu ernsthaften Problemen
führen.
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So
führt der
Ausfall der Feldschwächung
insbesondere bei hohen Drehzahlen zu einem erheblichen Bremsmoment,
das bei der Rückspeisung
elektrischer Energie vom Motor in die Spannungsquelle, z.B. Traktionsbatterie,
erzeugt wird. Aufgrund der Spannungsüberhöhung, verursacht durch den
Innenwiderstand der Batterie, besteht weiterhin die Gefahr, dass
es zur Schädigung
der Traktionsbatterie kommt, die im allgemeinen für eine Betriebsspannung
von ca. 200V bis 300V ausgelegt ist. Ferner ist das Auftreten derartig
großer
Bremsmomente im Fahrbetrieb unerwünscht, da dies zu einer Gefährdung der
in einem Fahrzeug sitzenden Personen führen kann.
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Ist
mit dem Zwischenkreis keine Spannungsquelle verbunden, oder ist
beispielsweise die Verbindung der Spannungsquelle mit dem Zwischenkreis unterbrochen
worden, so kann die Polradspannung am Zwischenkreis anliegen und
insbesondere die dort vorhandenen Bauelemente schädigen oder
zerstören.
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Um
diese Probleme zu vermeiden, ist es möglich, die verschiedenen Komponenten
des Umrichters, beispielsweise die Kondensatoren und Leistungshalbleiter,
derart zu dimensionieren, dass die gleichgerichtete Polradspannung
die Nennspannung der Komponenten nicht übersteigt. Durch eine derartige Überdimensionierung
der Komponenten kann das Risiko einer Beschädigung reduziert werden. Dabei
ist es von Nachteil, dass die Antriebssysteme nicht für das zur
Verfügung
stehende Volumen bzw. für
die Erzeugung größtmöglicher
Leistung ausgelegt werden können.
Auch die verschiedenen Bauteile des Zwischenkreises oder der Leistungselektronik müssen bei
diesem Ansatz für
die zu erwartenden maximalen Spannungen ausgelegt werden, was regelmäßig zu hohen
Bauteilkosten führt.
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DE 198 35 576 A1 schlägt ein Ansteuersystem
vor mit einer Ansteueranordnung, die derart eingerichtet ist, dass
dann, wenn durch eine Betriebszustands-Erfassungsanordnung in dem
Ansteuersystem oder/und dem Elektromotor das Vorliegen wenigstens
eines vorbestimmten Betriebszustands erfasst wird, ein Kurzschlusses
bei jedem Strang des Motors erzeugt wird.
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Das
in
DE 198 35 576 A1 beschriebene
Ansteuersystem ist in der Lage, unterschiedliche Betriebszustände zu berücksichtigen
und dabei durch gezieltes Erzeugen eines Kurzschlusses im Elektromotor
das Auftreten potentieller Gefahren oder potentiell ungewünschter
Folgezustände
zu vermeiden. Gerade im Bereich hoher Drehzahlen ist das bei Kurzschluss
erzeugte Bremsmoment vernachlässigbar,
insbesondere liegt das Bremsmo ment deutlich unterhalb des Bremsmoments
eines nicht kurzgeschlossenen Elektromotors. Tritt beispielsweise
ein spontaner Ausfall der Feldschwächung auf, so kann durch gezieltes
Kurzschließen
des Elektromotors zum einen das Auftreten eines unerwünschten Bremsmoments
deutlich reduziert werden, zum anderen kann verhindert werden, dass
eine möglicherweise
vom Elektromotor in den Zwischenkreis eingespeiste Spannung zur
Beschädigung
der Bauteile, der Komponenten oder der Spannungsquelle (z.B. der
Traktionsbatterie) führt.
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1 zeigt ein Ansteuersystem
gemäß
DE 198 35 576 A1 .
Das Ansteuersystem kann grundsätzlich
in folgende Baugruppen untergliedert werden:
- – Eine Umrichtereinheit 12 mit
drei Halbbrücken 14, 16, 18,
wobei jede der Halbbrücken 14, 16, 18 einer
der drei Motorphasen 20, 22, 24 des Elektromotors 26 zugeordnet
ist;
- – einen
Zwischenkreis 28 mit einem Zwischenkreiskondensator 30,
wobei der Zwischenkreis 28 die Umrichtereinheit 12 mit
einer Spannungsquelle 32 verbindet.
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In
der Darstellung ist die Spannungsquelle 32 eine Traktionsbatterie,
ggf. mit Leistungselektronik, welche eine Gleichspannung liefert.
Es sei jedoch darauf verwiesen, dass beispielsweise auch in Hybridantrieben
als Spannungsquelle für
den Elektromotor 26 ein durch einen Verbrennungsmotor angetriebener
Generator mit nachgeschalteter Leistungselektronik eingesetzt werden
kann.
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Die
Motorsteuerung 34 steuert über jeweilige Signalleitungen
die Umrichtereinheit 12, d.h. die jeweiligen Halbbrücken 14, 16, 18 der
Umrichtereinheit, an. Jede Halbbrücke 14, 16, 18 enthält hierbei ein
erstes Schalterelement 36, aus einem IGBT (Insulated Gate
Bipolar Transistor) mit einer parallel geschalteten Freilaufdiode,
sowie ein zweites Schalterelement 38 aus einem IGBT mit
einer parallel geschalteten Freilaufdiode. Die einzelnen IGBTs der verschiedenen
Halbbrücken 14, 16, 18 werden
durch die Motorsteuerung 34 angesteuert, um die einzelnen
Stränge 20, 22, 24 des
Elektromotors 26 wahlweise und für vorbestimmte Zeitdauern mit
den verschiedenen Potentialen des Zwischenkreises 28 zu verbinden.
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Weiterhin
weist das Ansteuersystem gemäß 1 einen Gleichspannungs-/Gleichspannungs-Umsetzer 40 auf,
der die am Zwischenkreis 28 anliegende Spannung abgreift
und diese in eine gewünschte
Gleichspannung, beispielsweise in Höhe von 12V, umsetzt. Diese
Gleichspannung wird parallel zu der durch die Spannungsquelle 48 erzeugten Spannung
an die Motorsteuerung 34 geleitet. Es handelt sich somit
um eine redundante Spannungsversorgung für die Motorsteuerung 34,
so dass beispielsweise bei Ausfall der Spannungsquelle 48 die für die Motorsteuerung
erforderliche Betriebsspannung dem Zwischenkreis entnommen werden
kann und damit auch weiterhin die Ansteuerung bzw. Regelung des
Elektromotors gewährleistet
werden kann. Eine solche redundante Versorgung ist auch dann zweckdienlich,
wenn zusätzlich
zu der Spannungsquelle 48 die Spannungsquelle 32 ausfällt, da in
diesem Falle durch die im Elektromotor 26 induzierte Spannung
und die Gleichrichtung über
die Freilaufdioden am Zwischenkreis eine Spannung erzeugt wird,
die als Betriebsspannung für
die Motorsteuerung eingesetzt werden kann, um auch bei vollständigem Ausfall
der Spannungsversorgung die Regelung des Motors 26 zu gewährleisten,
insbesondere dann, wenn der Motor 26 im Feldschwächebereich
betrieben wird.
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Tritt
im Bereich des Ansteuersystems, beispielsweise im Bereich des Elektromotors 26 selbst oder
im Bereich der Spannungsquelle, ein Fehler auf, so kann durch die
Motorsteuerung 34 ein Kurzschluss dadurch erzeugt werden,
dass entweder alle Schalterelemente 36 oder alle Schalterelemente 38 oder
alle Schalterelemente 36 und 38 leitend geschaltet
werden. Damit wird vermieden, dass die im Motor erzeugte Polradspannung
am Zwischenkreis anliegt und die dort enthaltenen Komponenten oder die
Komponenten der Halbbrücken 14, 16, 18 oder die
Spannungsquelle 32 beschädigt. Bei modernen permanent
erregten Elektromotoren kann die Polradspannung deutlich über der durch
die Spannungsquelle 32 bereitgestellten Versorgungsspannung
liegen. Bei Übersteigen
der für
die Spannungsquelle 32 zulässigen Spannung besteht die
Gefahr, dass bei Rückspeisung
der elektrischen Energie durch die gleichgerichtete Polradspannung
die Spannungsquelle 32 beschädigt wird. Entsprechendes gilt
für die Schalter 36 bzw. 38:
Auch hier kann durch den beschriebenen geschalteten Kurzschluss
eine Beschädigung
der Schalter vermieden werden.
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Da
kein unerwünschter
Spannungsanstieg im Zwischenkreis 28 bzw. in der Umrichtereinheit 12 auftreten
kann, ist es von Vorteil, dass die verschiedenen Schaltelemente
oder Baugruppen nicht für den
Fehlerfall und die damit verbundenen hohen maximalen Spannungen
ausgelegt werden müssen.
So können
insbesondere im Bereich der Halbleiterbauteile Kosten eingespart
werden.
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Andererseits
ist es möglich,
die verschiedenen Komponenten, insbesondere den Elektromotor, derart
auszugestalten, dass bei vorgegebenem Volumen die größtmögliche Leistung
erzielt werden kann, ohne dabei auf Seiten der Schaltung darauf
achten zu müssen,
dass ein übermäßig großer Sicherheitsabstand
der jeweiligen Nennspannungen verschiedener Komponenten zu den maximal
(im Fehlerfall) zu erwartenden Spannungen vorhanden ist.
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Der
angesprochene Fehlerzustand kann in verschiedenen Bereichen des
Antriebssystems auftreten. So kann beispielsweise ein Lagegeber
für den Rotor
des Motors defekt sein, so dass eine korrekte Stromversorgung des
Motors nicht mehr möglich
ist. Weiterhin kann bzw. können
der Stromsensor bzw. die Stromsensoren zur Erfassung der in den
einzelnen Motorsträngen 20, 22, 24 fließenden Ströme defekt
sein. Auch könnte
im Elektromotor selbst ein Kurschluss vorliegen. Ferner kann, wie
vorangehend angesprochen, ein Ausfall oder ein Abfall der durch
die Spannungsquelle 32 bereitgestellten Spannung vorliegen.
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In 1 ist ein weiteres Schalterelement 42 erkennbar,
das zu den Schaltern 36 bzw. 38 der Halbbrückeneinheit 12 parallel
geschaltet ist. Auch dieses Schalterelement 42 kann wieder
einen IGBT und einen Reihenwiderstand aufweisen und wird von der Motorsteuerung 34 angesteuert.
Der vorstehend beschriebene geschaltete Kurzschluss kann alternativ durch
das Leitendschalten des Schalterelements 42 erreicht werden.
Ein solcher Kurzschluss sollte nur dann, ebenso wie ein gleichzeitiges
Leitendschalten aller Schalterelemente 36 und 38,
durch die Motorsteuerung 34 verursacht werden, wenn ein
vollständiger
oder nahezu vollständiger
Spannungsabfall oder Ausfall der Spannungsquelle 32 vorliegt.
Ansonsten würde
gleichzeitig mit dem Leitendschalten der Schalterelemente 36 und 38 die
Spannungsquelle 32 kurzgeschlossen. Um dies zu verhindern
könnte zusätzlich im
Zwischenkreis 28 zwischen dem Schalterelement 42 und
der Spannungsquelle 32 ein weiteres Schalterelement vorgesehen
sein, das mit dem Durchschalten des Schalterelements 42 sperrt,
so dass der Kurzschluss lediglich in der Darstellung der 1 an der rechten Seite des
Schalterelements 42, d.h. im Bereich des Motors 26,
erzeugt wird.
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Hierbei
ist es von Nachteil, dass der Kurzschlussstrom nicht begrenzt wird.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf den Einschaltspitzenstrom
problematisch. Durch einen hohen Kurzschlussstrom kann der Motor,
z.B. durch Entmagnetisierung des Permanentmagneten, dauerhaft geschädigt werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der
unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Ansteuersystem für einen permanent erregten
Elektromotor mit mindestens einem Strang angegeben, das eine erste
Halbbrückenanordnung
für jeden
Strang des Elektromotors umfasst. Das Ansteuersystem weist einen Zwischenkreis
auf, der die Halbbrückenanordnung
mit einer Motorversorgungsspannungsquelle verbindet. Auch umfasst
das Ansteuersystem eine Motorsteuerung zur Ansteuerung der Halbbrückenanordnung,
wobei anhand der Motorsteuerung an den jeweiligen der Halbbrückenanordnung
zugeordneten Strang des Elektromotors ein Potential vorgegebener Polarität für eine vorgegebene
Zeitdauer anlegbar ist. Es ist ein Schutzmodul vorgesehen, das mit
dem mindestens einen Strang des Elektromotors verbunden ist. Das
Schutzmodul umfasst eine zweite Halbbrückenanordnung für jeden
Strang des Elektromotors und eine Reihenschaltung aus einem ersten Schalter
und einem Verbraucher (insbesondere einem Widerstand), welche Reihenschaltung
parallel zu der zweiten Halbbrückenanordnung
vorgesehen ist. In einem Fehlerfall ist der erste Schalter einschaltbar,
so dass ein Strom über
den Verbraucher fließen kann.
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Das
Schutzmodul (VPM = „Virtual
Protection Module")
kann im Fehlerfall über
den Verbraucher, z.B. einen geeignet dimensionierten (ohmschen) (Fest-)Widerstand,
Leistung abführen
und somit den Kurzschlussstrom durch den Motor begrenzen. Dadurch
wird eine Schädigung
des Motors vermieden.
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Eine
Weiterbildung besteht darin, dass das Schutzmodul einen zweiten
Schalter aufweist, der parallel zu der zweiten Halbbrückenanordnung
ausgeführt
ist. Dieser zweite Schalter kann im Fehlerfall, z.B. nach einer
vorgegebenen Zeitdauer oder bei Überschreiten
eines vorgegebenen Schwellwertes, geschlossen werden. Somit kann
eine Begrenzung des Kurzschlussstroms zweistufig erfolgen: Zuerst wird
der erste Schalter, dann der zweite Schalter geschlossen. Dadurch
werden insbesondere Einschaltspitzenströme durch den Elektromotor begrenzt
derart, dass über
den Verbraucher ein Strom abgeführt
wird, der geringer als ein möglicherweise den
Elektromotor schädigender
Kurzschlussstrom ist.
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Eine
andere Weiterbildung besteht darin, dass der erste Schalter und/oder
der zweite Schalter ein Halbleiterschalter oder ein Thyristor oder
ein IGBT oder ein Transistor ist/sind.
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Ein
Fehlerfall kann insbesondere einen der folgenden Fälle umfassen:
- – Abfall
oder Ausfall der Motorversorgungsspannung;
- – Kurzschlussfehler,
insbesondere im Bereich des Motors;
- – Ansteigen
einer Spannung an dem Zwischenkreis oberhalb eines vorgegebenen
Grenzwerts;
- – Fehler
im Bereich der ersten oder zweiten Halbbrückenan ordnung.
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Auch
ist es eine Weiterbildung, dass der Fehlerfall anhand einer Messeinheit
ermittelbar ist, wobei die Messeinheit mit dem Schutzmodul verbunden
oder als Teil des Schutzmoduls ausgeführt sein kann. Die Messeinheit
kann ferner Sensoren umfassen, die die Ausgangssignale der Motorsteuerung, die
Motorversorgungsspannungsquelle oder verschiedene andere Zustände oder
Schaltelemente überwachen.
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Eine
Ausgestaltung besteht darin, dass der erste Schalter und/oder der
zweite Schalter geöffnet werden,
insbesondere sobald dies ein von der Messeinheit ermittelter Wert
anzeigt. Alternativ kann/können
nach einer vorgegebenen Zeitdauer der erste Schalter und/oder der
zweite Schalter geöffnet
werden. Sollte der Fehlerfall fortbestehen, wird/werden der/die
Schalter wieder geschlossen. Insbesondere kann im letzteren Fall
anhand des Öffnens
des zweiten Schalters überprüft werden,
ob der Fehlerfall fortbesteht.
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Durch
das zweistufige Verfahren wird vorteilhaft der Phasenstrom durch
den Motor reduziert. Dabei wird insbesondere die kritische Einschaltspitze begrenzt.
Weiterhin kann durch geeignete Ansteuerung sichergestellt sein,
dass der Verbraucher nur über
einen kurzen Zeitraum belastet wird.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird weiterhin ein Verfahren zur Ansteuerung des Ansteuersystems vorgestellt,
das für
einen vor gegeben Zeitraum oder abhängig von vorgebbaren Schwellwerten
im Fehlerfall zunächst
den ersten Schalter schließt
und anschließend,
z.B. nach Ablauf des vorgegebenen Zeitraums oder bei Erreichen/Überschreiten
eines weiteren vorgebbaren Schwellwerts, den zweiten Schalter schließt. Entsprechend
der vorstehenden Ausführungen
können
der erste Schalter und/oder der zweite Schalter auch wieder geöffnet werden,
sei es nach Ablauf einer weiteren Zeitdauer oder bei Unterschreiten
des entsprechenden Schwellwertes.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt und
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Schaltungsskizze eines Ansteuersystems in Verbindung
mit einem dreiphasigen permanent erregten Elektromotor;
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2 die
um ein Schutzmodul VPM erweiterte 1;
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3 eine
beispielhafte Realisierung des Schutzmoduls VPM;
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4 eine
beispielhafte alternative Realisierung des Schutzmoduls VPM;
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5 ein
Signaldiagramm, das die Phasenströme nach Einleiten eines Kurzschlusses
zeigt;
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6 ein
Signaldiagramm, das die Phasenströme bei verzögertem Schalten des Kurzschlusses zeigt.
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Zur
Veranschaulichung des Zusammenhangs diene nachfolgend beispielhaft 2,
die in weiten Teilen 1 entstammt. Lediglich die Messeinheit 46 führt ihr
Messsignal einem hinzugekommenen Schutzmodul VPM zu. Anhand des
Messsignals, ggf. auch anhand von intern in dem Schutzmodul ermittelten
Signalen, wird insbesondere ein verlustbehaftetes Bauteil, z.B.
ein Widerstand parallel zu einer zu einem Strang des Elektro motors
in dem Schutzmodul vorgesehenen Halbbrücke geschaltet. Dadurch wird
ein Kurzschlussstrom, insbesondere für eine vorgegebene Zeitdauer,
begrenzt.
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Ein
Vorteil der schematischen Anordnung gemäß 2 im Vergleich
zu der oben beschriebenen 1 besteht
darin, dass einerseits als Motorsteuerung 34 eine konventionelle
Steuerung ohne besondere Modifikationen einsetzbar ist und andererseits,
dass in dem Schutzmodul VPM eine Beeinflussung, insbesondere eine
Regelung, des Kurzschlussstroms stattfinden kann.
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3 zeigt
eine schematische Schaltung für das
Schutzmodul VPM. Ein Messsignal der Messeinheit 46 wird
an das Schutzmodul VPM, dort an eine Schalteinheit 301, übermittelt.
Der Elektromotor 26 umfasst drei Stränge A, B und C, deren jeder
mit einem Mittelabgriff einer Halbbrückenanordnung aus jeweils zwei
Dioden verbunden ist. Der Strang A ist mit der Halbbrückenanordnung
aus einer Reihenschaltung der beiden Dioden D1 und D4 verbunden, wobei
die Anode der Diode D1 mit der Kathode der Diode D4 und mit dem
Strang A verbunden ist. Zwischen der Kathode der Diode D1 und der
Anode der Diode D4 liegt die Schalteinheit 301. Die Halbbrückenanordnungen
für die
Stränge
B und C sind entsprechend mit den Dioden D2 und D5 (Strang B) und D3
und D6 (Strang C) verbunden. Die Schalteinheit 301 weist
eine Reihenschaltung aus einem Verbraucher, insbesondere einem Widerstand,
und einem (elektronischen) Schalter auf. Dabei kann der Verbraucher
durch verschiedene aktive und/oder passive Bauelemente ausgestaltet
sein.
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Der
elektronische Schalter in der Schalteinheit 301 wird vorzugsweise
(aber nicht zwingend) anhand der Messeinheit 46 angesteuert
falls ein Fehler in der Schaltung vorliegt, d.h. falls z.B. der
Umrichter ausfällt.
In solch einem Fall wird der Schalter geschlossen und Leistung fließt über den
Verbraucher ab. Insbesondere wird dabei überschüssige Energie in Wärme verwandelt.
Dies verhindert, dass ein zu hoher Kurzschlussstrom – insbesondere
während des
Einschaltvorgangs – fließt und den
Permanentmagneten des Elektromotors dauerhaft schädigt.
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Eine
weiterführende
Ausgestaltung des Schutzmoduls VPM zeigt 4. Die Schalteinheit 301 umfasst
eine Parallelschaltung aus einem elektronischen Schalters TH2 mit
einer Reihenschaltung aus einem Widerstand R und einem elektronischen Schalter
TH1. Vorzugsweise handelt es sich bei den elektronischen Schaltern
TH1 und TH2 um Thyristoren. Oberhalb einer Betriebstemperatur von
ca. 125°C
werden vorzugsweise IGBTs anstatt der Thyristoren eingesetzt. Beide
Schalter TH1 und TH2 werden über
die Messeinheit 46 angesteuert. Dabei könnte die Messeinheit 46 auch
Teil des Schutzmoduls VPM sein; die Auswertung der Messsignale und die
bspw. zeitgesteuerte Ansteuerung der elektronischen Schalter kann
bspw. innerhalb des logischen Blocks der Messeinheit 46 oder
des Schutzmoduls VPM erfolgen.
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Im
Fehlerfall wird zunächst
der Schalter TH1 eingeschaltet, über
den Widerstand fließt
ein vorgegebener Strom, der geringer als der Kurzschlussstrom ist.
Nach einer vorgegebenen Zeitdauer oder aber bei Erreichen eines
vorgegebenen Schwellwerts schaltet der Schalter TH2 ein. Somit wird
vorteilhaft die Einschaltstromspitze reduziert und eine dauerhafte
Schädigung
des Elektromotors 26 verhindert.
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Bevorzugt
wird der Widerstand R ausreichend klein ausgelegt, so dass der Kondensator 30 (siehe 2)
nicht geladen wird; gleichzeitig soll der Widerstand R aber auch
nicht zu klein sein, damit der Strom wirksam begrenzt werden kann.
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5 zeigt
ein Signaldiagramm, das die Phasenströme nach Einleiten eines Kurzschlusses zeigt.
Zum Zeitpunkt 501 wird der Schalter TH2 eingeschaltet,
der Kurvenverlauf 502 liegt deutlich über dem dargestellten Grenzwert 503 bzw. 504.
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Einen
Signalverlauf mit verzögertem
Schalten zeigt 6. Zum Zeitpunkt 601 schaltet
der Schalter TH1 (siehe Schaltbild und zugehörige Beschreibung von 4).
Zu einem späteren
Zeitpunkt 602 schaltet der Schalter TH2, d.h. das Schutzmodul VPM
schließt
die Halbbrückenanordnungen
kurz. Die vorgegebenen Grenzwerte 603 und 604 werden
nur unwesentlich überschritten,
d.h. die Phasenströme sind
gegenüber
dem einfachen Kurzschließen,
wie es in 5 gezeigt ist, deutlich reduziert.