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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von
magnetischen Partikeln aus einer Flüssigkeit sowie ein Verfahren
zum Abtrennen von magnetischen Partikeln aus einer Flüssigkeit.
Die Vorrichtung und das Verfahren sind beispielsweise für Anwendungszwecke
in der Biochemie, Molekulargenetik, Mikrobiologie, medizinischen Diagnostik
oder forensischen Medizin geeignet.
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Verfahren,
die auf der magnetischen Abtrennung unter Verwendung von spezifisch
und/oder unspezifisch bindenden, magnetischen Partikeln beruhen,
erlangen im Bereich der Probenvorbereitung für diagnostische oder analytische
Untersuchungen insbesondere für
die Isolierung von Nukleinsäuren
zunehmende Bedeutung. Dies gilt insbesondere für automatisierte Verfahren,
da auf diese Weise eine große
Anzahl von Proben innerhalb kurzer Zeit vorbereitet werden können und
auf arbeitsaufwendige Zentrifugationsschritte verzichtet werden
kann. Dadurch werden die Voraussetzungen für ein effizientes Screening
mit hohem Probendurchsatz geschaffen. Dies ist von enormer Bedeutung,
da eine rein manuelle Handhabung von sehr großen Probenzahlen praktisch
nicht zu bewältigen
ist. Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet von magnetischen Partikeln
sind pharmazeutische Screening-Methoden zur Identifizierung potentieller
Arzneimittel-Wirkstoffe.
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Das
Grundprinzip der magnetischen Abtrennung von Substanzen aus komplexen
Gemischen beruht darauf, dass magnetische Partikel z.B. durch chemische
Behandlung ihrer Oberfläche
mit spezifischen Bindungseigenschaften für die abzutrennenden Zielsubstanzen
ausgestattet werden. Die Größe solcher
Magnetpartikel liegt im Allgemeinen im Bereich von ca. 0,05 bis
500 μm,
so dass sie eine große Oberfläche für die Bindungsreaktion
bereitstellen. Weiterhin können
die magnetischen Partikel eine Dichte aufweisen, die ähnlich der
Dichte der Flüssigkeit
ist, in der sie suspendiert sind. In diesem Fall kann eine Sedimentierung
der magnetischen Partikel durchaus einige Stunden dauern.
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Bei
bekannten Trennverfahren werden die Magnetpartikel durch Anwendung
magnetischer Kräfte
bzw. eines Magnetfeldes, beispielsweise mittels eines Permanentmagneten,
an einer Stelle immobilisiert. Diese Ansammlung der Magnetpartikel wird
auch als Pellet bezeichnet. Nachfolgend wird der flüssige Überstand
beispielsweise durch Absaugen oder Dekantieren abgetrennt und verworfen.
Da die Magnetpartikel durch die magnetischen Kräfte immobilisiert sind, wird
weitgehend verhindert, dass magnetische Partikel zusammen mit dem Überstand
abgetrennt werden.
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Typischerweise
werden die immobilisierten Magnetpartikel anschließend erneut
suspendiert. Dabei wird eine Elutionsflüssigkeit bzw. ein Elutionspuffer
verwendet, der geeignet ist, die Bindung zwischen der Zielsubstanz
und den Magnetpartikeln zu lösen, so
dass die Zielsubstanz-Moleküle
von den Magnetpartikeln freigesetzt werden. Die Zielsubstanz-Moleküle können dann
zusammen mit der Elutionsflüssigkeit
abgetrennt werden, während
die Magnetpartikel durch Einwirkung eines Magnetfeldes immobilisiert werden.
Vor dem Elutionsschritt können
ein oder mehrere Waschschritte durchgeführt werden.
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Für die Durchführung solcher
Trennverfahren für
magnetische Partikel sind verschiedenartige Vorrichtungen beschrieben
worden. So beschreibt US 2001/0022948 eine Vorrichtung, bei der
ein magnetischer Stab in ein erstes Reaktionsgefäß eintaucht, das in Flüssigkeit
suspendierte magnetische Partikel enthält. Dort zieht der magnetische
Stab die magnetischen Partikel an, so daß die Magnetpartikel an dem
Stab anhaften. Der magnetische Stab wird dann zusammen mit den daran
anhaftenden magnetischen Partikeln aus dem ersten Reaktionsgefäß gezogen
und in ein zweites Reaktionsgefäß eingeführt. Dort
wird dann die Magnetkraft des Stabes verringert bzw. abgeschaltet,
so daß sich
die magnetischen Partikel von dem Stab lösen und in einer im zweiten Reaktionsgefäß befindlichen
Flüssigkeit
suspendiert werden. Ähnliche
Verfahren sind auch aus der
US 6,065,605 und
der WO 2005/005049 bekannt.
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Hingegen
ist aus der
EP 0 965 842 eine
Vorrichtung bekannt, bei der die magnetischen Partikel zusammen
mit der Flüssigkeit,
in der sie suspendiert sind, in einer Pipette aufgezogen werden.
Die Pipettenspitze weist einen speziellen Separationsbereich auf,
der durch einen Magneten mit einem Magnetfeld beaufschlagt werden
kann. Dadurch werden die Magnetpartikel als Pellet auf der Innenseite
der Pipettenspitze immobilisiert. Anschließend wird die pipettierte Flüssigkeit
durch die Pipettierfunktion aus der Pipettenspitze entfernt. Danach
kann das Magnetfeld im Separationsbereich wieder entfernt werden,
wodurch die im Pellet immobilisierten Magnetpartikel wieder freigegeben
werden. Ein ähnliches
Verfahren und eine ähnliche
Vorrichtung sind in der
US 6,187,270 beschrieben.
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Ein
anderes Prinzip zur Abtrennung magnetischer Partikel beschreibt
die
EP 0 905 520 . Dabei verbleiben
die magnetische Partikel in demselben Reaktionsgefäß während die
Flüssigkeit
in diesem Gefäß ausgetauscht
wird. Dabei können
die Pellets zur Anpassung an einen jeweiligen Prozeßschritt
in einer gewünschten
Höhe an
der Seitenwand des Reaktionsgefäßes immobilisiert
werden. Dies erfolgt durch Bereitstellung von Magneten, die auf
verschiedenen Armen eines drehbar gelagerten Trägers in jeweils unterschiedlicher
Entfernung von der Drehachse angeordnet sind. Durch Drehen des Trägers kann jeweils
ein bestimmter Arm – und
damit ein bestimmter Magnet – in
die Nähe
der Seitenwand des Reaktionsgefäßes gebracht
werden. An dieser Stelle werden dann die Magnetpartikel als Pellet
immobilisiert.
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Die
genannten herkömmlichen
Vorrichtungen und Verfahren weisen alle die gemeinsame Eigenschaft
auf, dass sie als so genannte offene Systeme ausgebildet sind, da
gemäß ihrem
jeweiligen Wirkungsprinzip magnetische Stäbe oder Pipetten ein- oder
mehrmals in das Reaktionsgefäß eingeführt werden
müssen.
Dadurch besteht bei diesen herkömmlichen
Vorrichtungen und Verfahren das Risiko einer Kreuzkontamination
anderer Reaktionsgefäße durch
Aerosol- und/oder Tropfenbildung. Dadurch können Untersuchungsergebnisse
verfälscht
oder sogar unbrauchbar werden.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben geschilderten
Probleme im Stand der Technik zumindest teilweise zu überwinden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch
29. Weitere Einzelheiten, Vorteile und Aspekte der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den
beigefügten
Zeichnungen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zum Abtrennen von
magnetischen Partikeln aus einer Flüssigkeit bereitgestellt, die
ein erstes Gefäß, ein zweites
Gefäß, eine
Verbindungsfläche,
die das Innere des ersten Gefäßes mit
dem Inneren des zweiten Gefäßes verbindet,
mindestens einen Magneten zum Bereitstellen eines Magnetfelds, und
ein Führungsmittel
mittels dem das Magnetfeld entlang einer Seite der Verbindungsfläche führbar ist,
bereitgestellt.
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Durch
eine solche Vorrichtung können
magnetischen Partikel, die in einer im ersten Gefäß befindlichen
Flüssigkeit
suspendiert sind, aus dieser Flüssigkeit
abgetrennt werden, ohne dass dazu ein magnetischer Stab oder eine
Pipettenspitze in das erste Gefäß eingeführt werden
muss. Vielmehr können
die magnetischen Partikel durch das Magnetfeld zu einem Pellet geformt
werden, und dieses Pellet kann durch die außerhalb des Gefäßes angeordnete Führungseinrichtung
entlang der Verbindungsfläche in
das zweite Gefäß überführt werden.
Auf diese Weise wird das Risiko einer Kreuzkontaminierung, beispielsweise
durch Abtropfen der Flüssigkeit
von dem magnetischen Stab oder der Pipettenspitze, erheblich verringert
bzw. sogar ausgeschlossen. Weiterhin kann die Vorrichtung als geschlossenes
System bereitgestellt werden und so das Risiko einer Kreuzkontaminierung
weiter verringert werden.
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Je
nach Anwendungsfall kann die Länge
der Verbindungsfläche
dabei so gewählt
werden, dass eine Beeinflussung der Partikel, beispielsweise die Trocknung
der Partikel, unterstützt
bzw. vermindert wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist die Verbindungsfläche durch eine erste Seitenwand
des ersten Gefäßes, eine
zweite Seitenwand des zweiten Gefäßes und einen die erste und
die zweite Seitenwand verbindenden Verbindungsbereich gebildet.
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Auf
diese Weise muss keine separate Verbindungsfläche bereitgestellt werden.
Insbesondere könnten
somit das erste und das zweite Gefäß als Vertiefungen (wells)
in einer Mikrotiterplatte ausgebildet sein. Alternativ zu dieser
Ausführungsform
können
natürlich
auch das erste und das zweite Gefäß sowie die Verbindungsfläche als
separate Elemente bereitgestellt werden. Dabei könnte beispielsweise die Verbindungsfläche als
Brücke
oder Schlauch ausgebildet sein.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird ein Permanentmagnet verwendet. Auf diese
Weise kann das Magnetfeld kostengünstig bereitgestellt werden.
Das Führungsmittel
wäre dann
so auszubilden, dass der Magnet mechanisch entlang der Verbindungsfläche führbar wäre. Alternativ
dazu könnte
der mindestens eine Magnet auch als Elektromagnet ausgebildet sein. Auch
in diesem Fall kann der Elektromagnet mechanisch entlang der Verbindungsfläche geführt werden. Darüber hinaus
können
aber auch mehrere Elektromagnete, beispielsweise auf einer Unterseite
der Verbindungsfläche,
hintereinander angeordnet sein. Das Führungsmittel würde dann
die Elektromagnete zeitlich nacheinander ansteuern und ein- bzw.
ausschalten, so dass das von den Elektromagneten erzeugte Magnetfeld
entlang der Verbindungsfläche vom
ersten zum zweiten Gefäß wandert.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist das Führungsmittel
so ausgebildet ist, dass der mindestens eine Magnet in einem fest
vorgegebenen Abstand zur Verbindungsfläche führbar ist. Insbesondere kann
der fest vorgegebene Abstand Null sein, so dass der Magnet mit der
Verbindungsfläche
in Kontakt ist, wenn er daran vorbeigeführt wird.
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Auf
diese Weise kann sichergestellt werden, dass auf die zu einem Pellet
geformten magnetischen Partikel entlang des Weges vom ersten Gefäß zum zweiten
Gefäß stets
eine im wesentlichen gleich bleibende Magnetkraft ausgeübt wird.
Auf diese Weise kann effektiv verhindert werden, dass sich magnetische
Partikel aufgrund einer Abschwächung
der Magnetkraft aus dem Pellet lösen.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist an der Verbindungsfläche zumindest ein Heiz- und/oder
Kühlelement,
beispielsweise ein Heizdraht und/oder Peltier-Element, vorgesehen.
Durch die Verwendung von Heiz- und/oder
Kühlelementen
können
die magnetischen Partikel auf ihrem Weg auf einer vorgegebenen Temperatur
gehalten werden.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist die Verbindungsfläche entlang des Weges des zumindest
einen Magneten als Kreisbogen ausgebildet. Typischerweise ist dann das
Führungsmittel
so ausgebildet, dass der zumindest eine Magnet auf einer kreisförmigen Bahn
führbar
ist, wobei der Radius der kreisförmigen
Bahn kleiner oder gleich dem Radius des Kreisbogens ist, der von
der Verbindungsfläche
gebildet ist.
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Auf
diese Weise kann eine besonders einfache Form der Führung erfolgen,
indem nämlich
der Magnet auf einer Kreisbahn bzw. entlang eines Kreisbogens mit
konstantem Radius geführt
wird. Das Führungsmittel
kann auf einer Drehachse gelagert sein, wodurch der Antrieb und
die Steuerung des Führungsmittels
besonders einfach gestaltet sein kann. Dies erlaubt auch eine einfache
Automatisierung der Bearbeitungsvorgänge.
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Gemäß noch einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin zumindest ein drittes Gefäß bereitgestellt,
das über
eine zweite Verbindungsfläche
mit dem ersten bzw. dem zweiten Gefäß verbunden ist, sowie ein
zweites Führungsmittel,
an dem mindestens ein weiterer Magnet angeordnet ist. Dabei bilden
das erste bzw. das zweite Gefäß zusammen
mit dem dritten Gefäß, der zweiten
Verbindungsfläche,
dem zweiten Führungsmittel und
dem weiteren Magneten eine weitere Vorrichtung zur Abtrennung magnetischer
Partikel wie sie oben beschrieben wurde.
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Auf
diese Weise können
nach der ersten Abtrennung der magnetischen Partikel von der Flüssigkeit
im ersten Gefäß ein oder,
wenn mehrere Gefäße und Führungsvorrichtungen
zwischengeschaltet sind, mehrere Waschgänge der magnetischen Partikel
erfolgen, bevor die magnetischen Partikel in eine Elutionslösung überführt werden.
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Gemäß noch einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist zumindest eines der Gefäße ein Funktionselement,
insbesondere eine Auslassöffnung
und/oder ein Filter, auf. Mit diesem Funktionselement können beispielsweise nachfolgende
Analyseschritte, wie ein PCR-Schritt (Polymerase Chain Reaction),
vorbereitet werden. Bevorzugt weist dabei die Auslassöffnung Befestigungsmöglichkeiten
auf, mit deren Hilfe beispielsweise Reaktionstubs an der Auslassöffnung befestigt werden
können.
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Gemäß noch eines
anderen Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung sind die Gefäße in einer Kartusche ausgebildet.
Dies erlaubt eine kompakte Bauweise, insbesondere kann auf diese Weise
ein sogenanntes Lab-on-a-Chip verwirklicht werden. Bei einem solchen
Lab-on-a-Chip sind alle zur Durchfürung einer Untersuchung erforderlichen Vorrichtungen
auf einem Chip bzw. einer Kartusche integriert.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Abtrennen von magnetischen Partikeln aus einer Flüssigkeit
bereitgestellt, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen eines ersten Gefäßes, eines zweiten Gefäßes, einer
Verbindungsfläche,
die das Innere des ersten Gefäßes mit
dem Inneren des zweiten Gefäßes verbindet,
und eines Führungsmittels
zum Führen
mindestens eines Magnetfelds;
- (b) Bereitstellen einer Suspension magnetischer Partikel in
einer ersten Flüssigkeit
in dem ersten Gefäß;
- (c) Bereitstellen des mindestens einen Magnetfelds mittels des
Führungsmittels
an einen im Inneren des ersten Gefäßes angeordneten Bereich der
Verbindungsfläche,
so dass sich ein Pellet aus magnetischen Partikeln an diesem Bereich
ausbildet;
- (d) Führen
des mindestens einen Magnetfelds mittels des Führungsmittels entlang einer
Seite der Verbindungsfläche
zu einem im Inneren des zweiten Gefäßes angeordneten Bereich der
Verbindungsfläche,
so daß das
Pellet aus magnetischen Partikeln entlang der Verbindungsfläche zu einem
im Inneren des zweiten Gefäßes angeordneten
Bereich der Verbindungsfläche
geführt
wird;
- (e) Entfernen des mindestens einen Magnetfelds mittels des Führungsmittels
von dem im Inneren des zweiten Gefäßes angeordneten Bereich der Verbindungsfläche, so
dass die das Pellet bildenden magnetischen Partikel wieder freigegeben werden.
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Ein
solches Verfahren kann beispielsweise in einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung auf einfache Weise in automatisierter Form
ausgeführt
werden. Bei einem solchen Abtrennverfahren ist das Risiko einer
Kreuzkontamination im Vergleich zum Stand der Technik erheblich
vermindert, da kein Einführen
eines magnetischen Stabes oder einer Pipettenspitze in das Gefäß erforderlich
ist. Daher ist hier die Gefahr des Abtropfens von Flüssigkeit
von dem magnetischen Stab oder der Pipettenspitze ausgeschlossen.
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Im
Folgenden werden die Einzelheiten der Erfindung anhand verschiedener
Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
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Darin
zeigt:
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1A bis 1E eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung und eines Verfahrens
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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2A bis 2E eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung und eines Verfahrens
gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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3A bis 3C eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung und eines Verfahrens
gemäß noch einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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4A und 4B eine
schematische Darstellung eines Waschvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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5 ein
Führungsmittel
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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6 ein
Führungsmittel
gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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7 eine
Querschnittsansicht eines Verbindungsbereichs gemäß einem
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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8 ein
anderes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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10 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung, bei dem die Erfindung in einer Kartusche verwirklicht
ist.
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11A bis 11F eine
schematische Darstellung, wie ein erfindungsgemäßes Verfahren in dem in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiel
ausgeführt
wird.
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12 eine
schematische Darstellung einer Variante des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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13 eine
schematische Darstellung noch einer Variante des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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14 eine
schematische Darstellung einer weiteren Variante des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels.
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15 eine
schematische Darstellung einer Weiterbildung des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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Bei
der folgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung sind funktional gleiche Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1A zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. In einem ersten Gefäß 10 befindet sich
eine Flüssigkeit 15,
in der magnetische Partikel 60 suspendiert sind. Weiterhin
ist ein zweites Gefäß 20 gezeigt,
in dem sich eine zweite Flüssigkeit 25,
z.B. eine Waschlösung
oder eine Elutionslösung,
befindet. Das erste Gefäß 10 weist
eine erste Seitenwand 11 auf, die mit einer zweiten Seitenwand 21 des
zweiten Gefäßes 20 über einen
Verbindungsbereich 30 verbunden ist. In diesem Ausführungsbeispiel
bilden die erste Seitenwand 11, die zweite Seitenwand 21 und
der Verbindungsbereich 30 eine Verbindungsfläche, die
vom Inneren des ersten Gefäßes 10 zum
Inneren des zweiten Gefäßes 20 verläuft. Allerdings
könnte
eine solche Verbindungsfläche
auch als von dem ersten und dem zweiten Gefäß separat ausgebildete Brücke in Form
eines umgekehrten Us vorgesehen sein, die in das erste und das zweite
Gefäß eingesetzt
wird. Weiterhin könnte die
Verbindungsfläche
auch durch einen Schlauch gebildet sein, dessen eines Ende im Inneren
des ersten Gefäßes angeordnet
ist und dessen anderes Ende im Inneren des zweiten Gefäßes angeordnet ist.
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Weiterhin
ist ein Magnet 40 vorgesehen, der beispielsweise als Neodym-Permanentmagnet oder als
Elektromagnet ausgeführt
sein kann. Der Magnet 40 ist an einem Führungsmittel 50 angeordnet.
Das Führungsmittel 50 ist
so eingerichtet, dass es den Magneten 40, und damit das
von ihm erzeugte Magnetfeld, entlang der Verbindungsfläche vom
Inneren des ersten Gefäßes 10 ins
Innere des zweiten Gefäßes 20 führen kann.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bedeutet dies, dass das Führungsmittel 50 den
Magneten 40 entlang der ersten Seitenwand 11 und
entlang einer Unterseite des Verbindungsbereichs 30 zur
zweiten Seitenwand 21, führen kann. Als Führungsmittel 50 können beispielsweise
eine zylindrische Walze oder ein Dreharm verwendet werden, wie sie
weiter unten in dieser Anmeldung noch erläutert werden. Es ist jedoch
auch möglich,
den Magneten 40 beispielsweise auf einem flexiblen Band
anzuordnen, das entlang der Seitenwände 11, 21 und
der Unterseite des Verbindungsbereichs 30 geführt ist.
Das Führungsmittel 50 ist
so ausgebildet, dass es den Magneten 40 in einem fest vorgegebenen
Abstand von der Verbindungsfläche,
d.h. den Seitenwänden 11, 21 und
der Unterseite des Verbindungsbereichs 30, hält. Dabei
ist der fest vorgegebene Abstand so gewählt, dass die magnetische Anziehungskraft,
die der Magnet 40 auf die suspendierten magnetischen Partikel 60 ausübt, wenn
er zur Seitenwand 11 hingeführt wird, ausreicht, dass die
suspendierten Partikel in einem Pellet 61 an der Seitenwand 11 immobilisiert
werden (siehe 1B). Insbesondere kann der Abstand
zwischen dem Magneten 40 und den Seitenwänden 11, 21 sowie
der Unterseite des Verbindungsbereichs 30 gleich Null sein.
In diesem Fall steht der Magnet 40 mit den Seitenwänden 11, 21 sowie
der Unterseite des Verbindungsbereichs 30 in Kontakt, wenn
er daran vorbeigeführt
wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung kann die Verbindungsfläche rinnenförmig ausgebildet sein. 7 zeigt
einen Querschnitt des Verbindungsbereichs 30, der auf seiner
Oberseite zwischen dem ersten Gefäß 10 und dem zweiten
Gefäß 20 in
Form einer rinnenförmigen Vertiefung
ausgebildet ist. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass erste
Flüssigkeit 15,
die eventuell an dem Pellet 61 anhaftet, sich im oberen
Bereich des Verbindungsbereichs 30 seitlich ablöst und eventuell
zu einer Kreuzkontamination führt.
Sollte sich beim Bewegen des Pellets 61 von dem ersten
zu dem zweiten Gefäß tatsächlich Flüssigkeit
ablösen, so
wird diese über
die Rinne in das erste oder das zweite Gefäß zurückgeführt.
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Im
Weiteren wird nun anhand der 1A bis 1E ein
Verfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung beschrieben. In 1A ist
der Ausgangszustand zu sehen, in dem die magnetischen Partikel 60 in
der Flüssigkeit 15 im ersten
Gefäß 10 suspendiert
sind. Der Magnet 40 ist außerhalb des Bereichs der Seitenwand 11 des
ersten Gefäßes 10 angeordnet.
Wie in 1B gezeigt, wird dann der Magnet 40 durch
das Führungsmittel 50 an
die Seitenwand 11 des ersten Gefäßes 10 herangeführt. Dort
zieht er die die magnetischen Partikel 60 an, die als Pellet 61 an
der Seitenwand 11 immobilisiert werden. Anschließend wird
der Magnet 40 durch das Führungsmittel 50 entlang
der Seitenwand 11 über
den Verbindungsbereich 30 bis zur Seitenwand 21 des
zweiten Gefäßes 20 geführt, siehe
dazu 1C und 1D. Die
durch die Magnetkraft zum Pellet 61 geformten magnetischen
Partikel folgen dabei aufgrund der magnetischen Anziehungskraft
der Bewegung des Magneten 40. Auf diese Weise wird das
Pellet 61 entlang der Verbindungsfläche, d.h. entlang der Innenseite
der Seitenwand 11 über
die Oberseite des Verbindungsbereichs 30 zur Innenseite
der Seitenwand 21 des zweiten Gefäßes 20, geführt. Wie
in 1E gezeigt, wird schließlich der Magnet 40 von
der Seitenwand 21 des zweiten Gefäßes 20 weggeführt, so
dass die das Pellet 61 bildenden magnetischen Partikel
wieder freigegeben werden. Die magnetischen Partikel 60 resuspendieren
in der Flüssigkeit 25 im
zweiten Gefäß 20,
z.B. einer Wasch- oder Elutionslösung.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nun anhand der 2A bis 2E beschrieben.
Auch hier sind ein erstes und ein zweites Gefäß 10, 20 vorgesehen,
die über
eine Verbindungsfläche 11, 21, 30 miteinander
verbunden sind. Die Verbindungsfläche ist wiederum durch eine erste
Seitenwand 11, eine zweite Seitenwand 21 und einen
Verbindungsbereich 30 gebildet. Dabei ist die Verbindungsfläche, d.h.
hier die erste Seitenwand 11, die zweite Seitenwand 21 und
der Verbindungsbereich 30, so ausgebildet, dass sie einen
Kreisbogen mit Radius R bildet. Typischerweise sind die Seitenwände 11, 21 und
der Verbindungsbereich 30 einstückig als Verbindungsfläche ausgebildet.
Wie aber bereits oben dargelegt, können das erste und das zweite
Gefäß sowie
die Verbindungsfläche
auch als voneinander getrennte Elemente bereitgestellt sein. Das Führungsmittel 50 ist
als ein vierarmiges Drehkreuz ausgebildet, wie es vergrößert in 5 gezeigt
ist.
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In 5 ist
weist das Führungsmittel
vier Dreharme 51, 52, 53, 54 auf,
die um eine Achse 55 drehbar gelagert sind. An den von
der Drehachse 55 abgewandten Enden der Dreharme 51, 52, 53, 54 sind
jeweils Magnete 40, 41, 42, 43 angeordnet.
Die Gesamtlänge
r der Dreharme 51, 52, 53, 54 inklusive der
Magnete 40, 41, 42, 43 ist kleiner
oder gleich dem Radius R des Kreisbogens, so dass die Magnete 40, 41, 42, 43 im
Abstand R-r an den Seitenwänden 11, 21 und
dem Verbindungsbereich 30 vorbeigeführt werden können. Wenn
die Gesamtlänge
r gleich dem Kreisbogenradius R ist, so stehen die Magnete 40, 41, 42, 43 mit
den Seitenwänden 11, 21 und
dem Verbindungsbereich 30 in Kontakt, wenn sie daran vorbeigeführt werden.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die mit den Seitenwänden 11, 21 und
dem Verbindungsbereich 30 in Kontakt stehenden Flächen der
Magnete 40, 41, 42, 43 gekrümmt ausgebildet sind,
wobei der Krümmungsradius
kleiner als der Kreisbogenradius R ist.
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Gemäß 5 sind
die vier Dreharme einstückig
ausgebildet, sie könnten
aber auch als einzelne Dreharme ausgebildet sein und einzeln an
der Drehachse 55 befestigt sein. Weiterhin ist die Anzahl
von vier Dreharmen lediglich exemplarisch, denn je nach Anwendung
können
auch weniger oder mehr Dreharme vorgesehen werden. Insbesondere
ist es möglich,
lediglich einen einzigen Dreharm vorzusehen. Weiterhin sind die
vier Dreharme in 5 jeweils um 90° versetzt
angeordnet, d.h. gleichmäßig über den vom
Drehkreuz überstrichenen
Umfang 2 π r
verteilt. Je nach Anwendung können
die zwei oder mehr Dreharme aber auch in beliebig anpassbaren Winkelabständen zueinander
versetzt angeordnet sein.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel
eines Führungsmittels 50,
das in der in 2A gezeigten Vorrichtung einsetzbar
ist, ist in 6 gezeigt. Darin ist das Führungsmittel 50 als
zylinderförmige
Walze oder Rad mit einem Radius r ausgebildet, der kleiner oder
gleich dem Kreisbogenradius R ist. Gemäß 6 sind drei
Magnete 40, 41, 42 jeweils um 120° versetzt
in Aufnahmen 56, 57, 58 angeordnet. Denkbar
wäre allerdings
auch, dass die Magnete auf der Oberfläche des zylinderförmigen Führungsmittels
angeordnet sind, wobei dann der Radius r zusammen mit der Dicke
der Magnete kleiner oder gleich dem Kreisbogenradius R sein muss.
Auch hier können
natürlich
Anzahl und gegenseitige Lage der Magnete zueinander gemäß den Anforderungen
einer jeweiligen Anwendung entsprechend variiert werden. Insbesondere
ist es denkbar, dass die Magnete 40, 41, 42 aus
den Aufnahmen 56, 57, 58 entnehmbar sind, so
dass die Zahl der Magnete zwischen eins und der Anzahl der Aufnahmen
variiert werden kann.
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Die
Funktionsweise des in 2A gezeigten Ausführungsbeispiels
ist in den 2A bis 2E wiedergegeben.
Zunächst
wird der Magnet 40 zur Seitenwand 11 des ersten
Gefäßes 10 hinbewegt,
wo dann die magnetischen Partikel ein Pellet 61 bilden (2B).
Der Magnet 40 wird dann entlang des Kreisbogens geführt, wobei
ihm das Pellet 61 folgt (2C und 2D).
Das Pellet 61 wird dann in das zweite Gefäß 20 eingebracht
(2E) und abschließend der Magnet 40 von
der zweiten Seitenwand 21 weggeführt, so dass die magnetischen
Partikel in der im zweiten Gefäß befindlichen Flüssigkeit
resuspendieren (nicht gezeigt). Auf diese Weise wird das Pellet
vom Inneren des ersten Gefäßes entlang
der Verbindungsfläche
zum Inneren des zweiten Gefäßes geführt.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in den 3A bis 3C gezeigt.
Darin ist zusätzlich
ein drittes Gefäß 70 vorgesehen,
das über
einen zweiten Verbindungsbereich 80 mit dem zweiten Gefäß 20 verbunden
ist. Dabei bilden die miteinander verbundenen Seitenwände des
zweiten und des dritten Gefäßes sowie
der zweite Verbindungsbereich eine zweite Verbindungsfläche, die
als Kreisbogen mit Radius R ausgebildet ist. Typischerweise ist
der Kreisbogenradius R gleich dem Kreisbogenradius R zwischen dem
ersten und dem zweiten Gefäß, er kann
aber je nach Art der Anwendung auch verschieden von R gewählt sein.
Weiterhin ist zwischen sich jeweils gegenüberliegenden Seitewänden des
zweiten und des dritten Gefäßes ein
zweites Führungsmittel 100 angeordnet,
das zumindest einen weiteren Magneten 90 aufweist. Mit Hilfe
des Magneten 90 und des zweiten Führungsmittels 100 können die
aus dem ersten Gefäß 10 ins zweite
Gefäß 20 überführten und
dort resuspendierten magnetischen Partikel in einem zweiten Pellet 62 an
der Seitenwand des zweiten Gefäßes zusammengefasst
werden. Auf die gleiche Weise wie zwischen dem ersten und dem zweiten
Gefäß kann nun
das Pellet 62 vom zweiten Gefäß über die zweite Verbindungsfläche ins
dritte Gefäß 70 überführt werden. Wird
der Magnet 90 von der Seitenwand des dritten Gefäßes 70 weggeführt, so
können
die magnetischen Partikel in der im dritten Gefäß 70 enthaltenen Flüssigkeit 75 resuspendiert
werden. Beispielsweise kann bei dieser Vorrichtung im zweiten Gefäß eine Waschlösung und
im dritten Gefäß eine Elutionslösung bereitgestellt
werden. In diesem Fall könnten die
eluierten Magnetpartikel durch entgegengesetzte Drehung des zweiten
Führungsmittels
wieder in das zweite Gefäß zurücktransportiert
und dort entsorgt werden. Weiterhin können natürlich noch weitere Gefäße und dazwischen
angeordnete Verbindungsflächen
und Führungsmittel
mit Magneten bereitgestellt werden, wobei in den jeweiligen Gefäßen für ein bestimmtes
Verfahren benötigte
Flüssigkeiten
bereitgestellt sind.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung kann die in 3A gezeigte
Vorrichtung auch zur Ausführung
eines Waschverfahrens wie folgt verwendet werden. Dabei wird zunächst das
erste Pellet 61 vom ersten Gefäß 10 in das mit Waschlösung befüllte zweite
Gefäß 20 überführt. Dort
wird dann der Magnet 40 von der Seitenwand des zweiten
Gefäßes entlang
einer ersten Drehrichtung weggeführt,
so dass die magnetischen Partikel in der Waschlösung resuspendiert werden. Sodann
wird der auf dem zweiten Führungsmittel 100 angeordnete
Magnet 90 entlang einer ersten Drehrichtung an die gegenüberliegende
Seitenwand des zweiten Gefäßes herangeführt, so
dass die magnetischen Partikel dort ein zweites Pellet 62 bilden.
Dabei ist die erste Drehrichtung des ersten Führungsmittels 50 entgegengesetzt
zur ersten Drehrichtung des zweiten Führungsmittels 100.
Anschließend
wird dann der Magnet 90 von der Seitenwand des zweiten Gefäßes wieder
entlang einer zweiten Drehrichtung weggeführt. Nun löst sich das zweite Pellet 62 auf und
die die magnetischen Partikel werden in der Waschlösung resuspendiert.
Sodann wird der auf dem ersten Führungsmittel 50 angeordnete
Magnet 40 entlang einer zweiten Drehrichtung an die gegenüberliegende
Seitenwand des zweiten Gefäßes herangeführt, so
dass die magnetischen Partikel dort wiederum ein erstes Pellet 61 bilden.
Dabei ist die zweite Drehrichtung des ersten Führungsmittels 50 entgegengesetzt
zur zweiten Drehrichtung des zweiten Führungsmittels 100.
Dabei können
die erste und zweite Drehrichtung des ersten Führungsmittels gleich oder entgegengesetzt
sein. Auch die erste und zweite Drehrichtung des zweiten Führungsmittels können gleich
oder entgegengesetzt sein. Der Vorgang kann so oft wiederholt werden,
bis der Waschvorgang erfolgreich abgeschlossen ist.
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Im
Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung anhand der 8 beschrieben.
Darin sind das erste Gefäß 10 und
das zweite Gefäß 20 als
separate Gefäße vorgesehen.
Eine Verbindungsfläche 200 ist
als Brücke
in Form eines umgekehrten Us ausgebildet, wobei ein erstes Ende
der Verbindungsfläche 200 im
ersten Gefäß 10 angeordnet
ist und ein zweites Ende der Verbindungsfläche 200 im zweiten
Gefäß 20 angeordnet
ist. Typischerweise ist die Verbindungsfläche 200 auf ihrer
Oberseite rinnenförmig
ausgebildet. Dabei sind in der Verbindungsfläche 200 mehrere Elektromagnete 40 – vom ersten
Gefäß 10 bis
zum zweiten Gefäß 20 verlaufend
hintereinander angeordnet – integriert.
Beispielsweise könnte
die Verbindungsfläche 200 als
Spritzgußteil
ausgebildet sein, in dem die Elektromagnete eingebettet sind. Die
Elektromagnete sind durch ein Führungsmittel 50 einzeln
ansteuerbar, d.h. jeweils einzeln ein- und ausschaltbar.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Abtrennung der magnetischen Partikel wie folgt: Zunächst sind
alle Elektromagnete 40 unter der Verbindungsfläche 200 ausgeschaltet
und die Verbindungsfläche
wird wie gezeigt in dem ersten und in dem zweiten Gefäß angeordnet.
Dann steuert das Führungsmittel 50 den
oder die untersten Elektromagnete am ersten Ende der Verbindungsfläche, das
im ersten Gefäß angeordnet
ist, an. Dort bildet sich dann aufgrund der magnetischen Anziehungskraft
ein Pellet aus magnetischen Partikeln. Nun werden zeitlich hintereinander
benachbarte Elektromagnete, die entlang der Verbindungsfläche 200 näher zu dem
im zweiten Gefäß befindlichen
Ende hin angeordnet sind, eingeschaltet und die Elektromagnete vom
ersten Ende der Verbindungsfläche
her wieder ausgeschaltet. Auf diese Weise wandert das Magnetfeld vom
ersten Ende der Verbindungsfläche
zum zweiten Ende der Verbindungsfläche, und das Pellet vollzieht diese
Bewegung aufgrund der magnetischen Anziehungskraft nach. Hat das
Pellet schließlich
das Innere des zweiten Gefäßes erreicht,
so werden die Elektromagnete ausgeschaltet und die das Pellet bildenden
magnetischen Partikel resuspendieren in einer Flüssigkeit 25 im zweiten Gefäß 20.
Auf diese Weise kann eine Abtrennung der magnetischen Partikel erfolgen,
ohne dass die Vorrichtung bewegliche Teile aufweisen muss. Auf diese
Weise ist die Vorrichtung besonders zuverlässig und wartungsarm.
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Im
Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung anhand der 9 beschrieben.
Auch hier sind ein erstes und ein zweites Gefäß 10, 20 vorgesehen,
die über
eine Verbindungsfläche 11, 21, 30 miteinander
verbunden sind. Die Verbindungsfläche ist wiederum durch eine erste
Seitenwand 11, eine zweite Seitenwand 21 und einen
Verbindungsbereich 30 gebildet. Weiterhin sind an der Verbindungsfläche 11, 21, 30 Heizelemente 110 vorgesehen.
Durch diese Heizelemente kann die Temperatur der magnetischen Partikel
erhöht
werden, so dass beispielsweise die Trocknung der Partikel unterstützt wird.
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Anstelle
von Heizelementen können
jedoch auch Kühlelemente,
beispielsweise Peltier-Elemente, an der Verbindungsfläche 11, 21, 30 vorgesehen sein,
um eine Kühlung
der magnetischen Partikel und der an den magnetischen Partikel haftenden
Stoffe zu bewirken. Auf diese Weise könnte beispielsweise eine Trocknung
der Partikel vermindert werden, falls die durchgeführte Analyse
dies erfordern sollte.
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Weiterhin
weist das Gefäß 20 bei
der in 9 gezeigten Ausführungsform zusätzliche
Funktionselemente 120, 130, die zur Vorbereitung
nachfolgender Analyseschritte dienen. Das Gefäß 20 weist am Gefäßboden eine
Auslassöffnung 120 auf, an
deren Innenseite ein Filter 130 befestigt ist.
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Verschiedene
Aspekte des eben beschriebenen Ausführungsbeispiels lassen sich
natürlich
auch mit den weiter oben beschriebenen Ausführungsbeispielen kombinieren.
So können
z.B. auch entlang einer ersten Seitenwand, einem Verbindungsbereich und
einer zweiten Seitenwand einzeln ansteuerbare Elektromagnete angeordnet
sein. Ebenso könnte auch
ein mechanisches Führungsmittel,
z.B. eine Walze oder Dreharme, entlang einer separat als Brücke ausgebildeten
Verbindungsfläche
geführt
werden.
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In
allen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
können
die Verbindungsflächen
rinnenförmig
ausgestaltet sein. Weiterhin können
in allen beschriebenen Ausführungsbeispielen
die Führungsmittel
so ausgebildet sein, dass die Geschwindigkeit, mit der sie das oder
die Magnetfelder an den Verbindungsflächen entlangführen, steuerbar
ist. Insbesondere kann die Geschwindigkeit auf Null gesetzt werden,
so dass die das Pellet an der momentanen Position immobilisiert
werden kann. Weiterhin können
in allen beschriebenen Ausführungsbeispielen
die Führungsmittel
so ausgebildet sein, dass die Richtung, in der sie das oder die
Magnetfelder an den Verbindungsflächen entlangführen, steuerbar
ist. Insbesondere ist dann eine Richtungsumkehr bei der Bewegung
der Pellets möglich.
Weiterhin können
alle oben genannten Ausführungsbeispiele
als geschlossene Systeme ausgebildet sein.
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In 10 ist
noch eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Dabei handelt
es sich um ein sogenanntes Lab-on-a-Chip, bei dem ein erstes und
ein zweites Gefäß 1010, 1020 in
einer Kartusche 1000 integriert sind. Das erste und das
zweite Gefäß 1010, 1020 sind
durch einen Verbindungsbereich 1030 miteinander verbunden.
Beide Gefäße 1010, 1020 sind
als Kammern in der Kartusche 1000 ausgebildet und mit Flüssigkeit
gefüllt.
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Typischerweise
könnte
das zweite Gefäß 1020 eine
Elutionsflüssigkeit
enthalten. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß 10 lediglich
eine schematische Darstellung ist, bei der das erste und das zweite
Gefäß gleich
groß sind.
Natürlich
können
die Größen der
einzelnen Gefäße aber
voneinander abweichen. Insbesondere wird typischerweise das Volumen
eines Elutionsgefäßes geringer
sein als das eines Waschgefäßes.
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Ein
Verschluß 1100 verhindert
das Vermischen der Flüssigkeiten.
Jedoch kann Verschluß 1100 bei
Verwendung der Kartusche entfernt werden. Optional ist Verschluß 1100 so
ausgebildet, daß er nach
dem Entfernen auch wieder in die Verschlußstellung gebracht werden kann
und wieder als Verschluß dient.
Typischerweise ist die Kartusche 1000 mit einem Deckel
versehen, in dem sich zwei Zugangsöffnungen 1012, 1022 befinden.
Die Zugangsöffnungen 1012, 1022 dienen
dazu, magnetische Partikel in die Gefäße hinein- und wieder herauszubringen.
Die Zugangsöffnungen 1012, 1022 können mit
Deckeln versehen sein. Schließlich
weist die Kartusche einen Magneten 1040 auf, der von einem
Führungsmittel 1050 entlang
einer Wand des ersten Gefäßes 1010,
des Verbindungsbereichs 1030 bis zu einer Wand des zweiten
Gefäßes 1020 führbar ist.
Insbesondere kann der Magnet 1040 nicht nur an einer Seitenwand
sondern auch entlang der Deckenwand, d.h. den Deckel, oder des Bodens
der Kartusche 1000 führbar
sein.
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Im
folgenden wird anhand der 11A bis 11F kurz die Funktionsweise des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung beschrieben. Wie in 11A gezeigt, werden zunächst durch die Zugangsöffnung 1012 magnetische
Partikel 1060 in das erste Gefäß 1010 eingebracht.
Sollen diese Partikel 1060 nun aus der im ersten Gefäß 1010 befindlichen
Flüssigkeit
entfernt werden, so wird der Magnet 1040 mittels des Führungsmittels 1050 herangeführt. Dadurch
bildet sich ein Pellet 1061, das an der Seitenwand des
ersten Gefäßes 1010 immobilisiert
ist (siehe 11B). Das Pellet 1061 wird
dann bis zum Verschluß 1100 geführt (siehe 11C). Nun wird der Verschluß 1100 geöffnet und
der Weg für
das Pellet 1061 in den Verbindungsbereich 1030 freigegeben
(siehe 11D). Sodann wird das Pellet 1061 mittels
des Magneten 1040 in das zweite Gefäß 1020 eingebracht
(siehe 11E), wo es anschließend freigegeben
werden kann (siehe 11F). Sollen die magnetischen
Partikel 1060 aus dem zweiten Gefäß 1020 durch die zweite Zugangsöffnung 1022 entfernt
werden, so bietet es sich an, die magnetischen Partikel 1060 wieder mittels
des Magneten 1040 zu einem kompakten Pellet 1061 zu
formen. das sich leicht durch Öffnung 1022 entnehmen
läßt. Über die
zweite Zugangsöffnung 1022 ist
es ebenfalls möglich,
die Flüssigkeit ohne
die magnetischen Partikel 1060 zu entnehmen. Typischerweise
würde der
Magnet 1040 während
der Flüssigkeitsentnahme
das Pellet 1061 in einem Abstand von der Zugangsöffnung 1022 halten
uns so eine Entnahme der Flüssigkeit
ohne Mitnahme der magnetischen Partikel ermöglichen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 12 gezeigt.
Im wesentlichen entspricht der Aufbau dem in 10 gezeigten
Aufbau, jedoch ist eine Magnetanordnung ähnlich dem in 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel
vorgesehen. Dabei sind mehrere Elektromagnete 1040 – vom ersten
Gefäß 1010 bis
zum zweiten Gefäß 1020 verlaufend
hintereinander angeordnet – in
die Kartusche 1000 integriert. Beispielsweise könnte die
Kartusche 1000 als Spritzgußteil ausgebildet sein, in
dem die Elektromagnete 1040 eingebettet sind. Die Elektromagnete
sind durch ein Führungsmittel 1050 einzeln ansteuerbar,
d.h. jeweils einzeln ein- und ausschaltbar. Auf diese Weise kann
ein vom ersten Gefäß 1010 über den
Verbindungsbereich 1030 hin zum zweiten Gefäß 1020 verlaufendes
Magnetfeld erzeugt werden. Die Pelletbildung und der Transport des
Pellets vom ersten Gefäß 1010 in
das zweite Gefäß 1020 erfolgt
dann ähnlich
wie bei dem in 8 gezeigten Ausführungsbeispiel,
weswegen hier eine genauere Erläuterung
weggelassen wird.
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13 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Das Innere der Kartusche 1000 entspricht dabei im wesentlichen
dem in 10 gezeigten Aufbau. Jedoch
ist der Magnet 1040 außerhalb
der Kartusche 1000 angeordnet. Er kann mit Hilfe eines
Führungsmittels 1050 entlang
der Oberfläche
der Kartusche 1000 so geführt werden, daß sich ein
Pellet unter Einwirkung der Magnetkraft vom ersten Gefäß über den
Verbindungsbereich zum zweiten Gefäß bewegt. Weiterhin kann der
Magnet 1040 durch das Führungsmittel 1050 von
der Oberfläche
weg- oder zu ihr hingeführt
werden. Auf diese Weise kann z.B. ein Pellet gebildet werden, indem
der Magnet 1040 über
dem ersten Gefäß auf die
Oberfläche
der Kartusche abgesenkt wird. Ebenso können die in einem Pellet gebundenen
magnetischen Partikel wieder freigegeben werden, indem der Magnet 1040 wieder von
der Oberfläche
der Kartusche abgehoben wird.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in 14 gezeigt.
Darin ist die Kartusche 1000 auf einem Führungsmittel 1050 angeordnet,
das als beweglicher Träger
ausgebildet ist. Der Träger 1050 ist
in seiner Ebene, vorzugsweise jedoch auch senkrecht dazu bewegbar,
so daß er
die auf ihm gelagerte Kartusche 1000 entlang einer vorgebbaren
Bahn bewegen kann. Ein Magnet 1040 ist durch ein Haltemittel 1045 im
wesentlichen ortsfest gehalten. Durch Heben bzw. Absenken des Träger 1050 kann
die Oberfläche
der Kartusche 1000 an den Magneten 1040 herangebracht
werden. Durch Bewegen des Trägers 1050 in
seiner Ebene wird dann die Kartusche 1000 auf einer vorgebbaren
Bahn unter dem Magneten 1040 hindurchbewegt. Im Grunde stellt
also das in 14 gezeigte Ausführungsbeispiel
eine Umkehr des in 13 gezeigten Prinzips dar.
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15 zeigt
eine Weiterbildung des in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels.
Dabei ist zusätzlich
zu dem ersten und dem zweiten Gefäß 1010, 1020 noch
ein drittes Gefäß 1070 auf
der Kartusche 1000 angeordnet. Dieses dritte Gefäß 1070 ist durch
einen zweiten Verschluß 1200 von
dem dritten Gefäß 1070 getrennt.
Dabei könnte
das zweite Gefäß 1020 eine
Waschflüssigkeit
und das dritte Gefäß 1070 eine
Elutionslösung
enthalten. Es sollte verstanden werden, daß natürlich beliebig viele weitere Gefäße auf einer
Kartusche integriert werden können und
die genaue Anzahl der Gefäße sowie
die jeweils in ihnen enthaltenen Flüssigkeiten auf den speziellen Anwendungsfall
abgestimmt sind.
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Durch
die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung wird eine Abtrennung von magnetischen
Partikeln aus einer Flüssigkeit
ermöglicht,
die die Gefahr einer Kreuzkontamination erheblich vermindert oder
sogar ausschließt.
Insbesondere können
die Vorrichtungen gemäß den obigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung als geschlossene Systeme ausgebildet
sein und betrieben werden. Die Vorrichtungen und Verfahren gemäß den Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung sind einfach und in erheblichem Maße automationsfreundlich.