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Die
Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum automatischen
Erstellen, Installieren und Konfigurieren von Erweiterungen der
Funktionalitäten
in den Systemknoten eines verteilten Netzwerks, insbesondere in
einen verteilten Automatisierungssystem.
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Ein
verteiltes Netzwerk umfasst in seiner Struktur eine Vielzahl der
Systemknoten, welche über
eine Netzwerkstruktur miteinander verbunden sind, beispielsweise
als Client-Server-Beziehung zueinander in Beziehung stehen und Funktionalitäten erbringen,
die nicht mittels einer einzelnen Komponente erbracht werden können. Als
Systemknoten werden im verteilten Netzwerk beispielsweise Bedienarbeitsplätze (Operator
Stationen), Wartungsarbeitsplätze
(Engineering Stationen), Archivierungsarbeitsplätze, Steuergeräte mit Verarbeitungsstationen,
Ein- und Ausgabeeinheiten und Kommunikationsschnittstellen eingesetzt.
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Die
funktionalen Komponenten sind üblicherweise über eine
Vielzahl der Systemkoten, im folgenden auch als Computer oder Datenverarbeitungseinrichtung
bezeichnet, verteilt, die über
ein oder mehrere physikalische Netzwerke miteinander verbunden sind.
Auf den Systemknoten sind Betriebssysteme, Anwendungsprogramme, Steuerprogramme
und verschiedene funktionale Komponenten des Systems installiert,
wobei die einzelnen Knoten mit ihren verschiedenen funktionalen
Komponenten in unterschiedlicher Weise von einander abhängig sind.
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Zur
Erweiterung der in Softwarepaketen abgelegen Funktionalitäten, auch
als Systemerweiterungen bezeichnet, werden beispielsweise zusätzliche
Softwarekomponenten oder topologische Erweiterungen, wie zusätzliche
Systemknoten oder Netzwerkeigenschaften, in den Systemknoten des
verteilten Netzwerkes separat installiert.
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Gegenwärtig eingesetzte
Verfahren verwenden beispielsweise Installationsprogramme, sogenannte
Softwareinstaller, die entsprechend verfügbare Erweiterungsmöglichkeiten
der vorhandenen Software für
jeden einzelnen Computer des verteilten Netzwerkes ausführen. Diese
Installationsprogramme überprüfen vor
der Installation der neuen Programme die auf dem jeweiligen Systemknoten
vorhandene Softwarekonfiguration und schlagen entsprechend der verfügbaren Erweiterungsmöglichkeiten
der Software auf den jeweiligen Systemknoten Alternativen bei einer
Neuinstallation vor.
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Um
die Abhängigkeiten
zwischen den einzelnen Systemknoten des verteilten Automatisierungssystems
bei einer Erstellen, Installieren und Konfigurieren von Erweiterungen
der Funktionalitäten
zu berücksichtigen,
wird ein detailliertes Wissen über
die Abhängigkeiten
zwischen den einzelnen Systemknoten benötigt.
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Installationshandbücher bieten
oft nur ein allgemeines Wissen über
die bestehenden Abhängigkeiten
zwischen der verteilten Systemsoftware. Die Planung der Systemerweiterungen
und der Identifikation einer richtigen Installationsreihenfolge
muss manuell durch den Benutzer ausgeführt werden.
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Für die Erstellung
und Installation von Erweiterungen der Funktionalitäten im verteilten
Netzwerk und die Konfiguration der Beziehungen und Abhängigkeiten
zwischen den einzelnen Systemknoten ist ein umfangreiches Expertenwissen
erforderlich, da die Vorgehensweise bei der Installation und Konfiguration
der Softwarepakete in den dazu vorgegebenen Richtlinien und Anweisungen
oft nur unzureichend beschrieben und schwer nachvollziehbar ist.
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Es
existieren keine formulierbaren Abhängigkeitsregeln für die Planung
der Erweiterungen der Funktionalitäten des verteilten Netzwerkes.
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Zwar
werden verschiedenen Erweiterungsmöglichkeiten für das jeweilige
verteilte Netzwerk angeboten, der Benutzer muss jedoch Abhängigkeiten oder
Konflikte zwischen den einzelnen Systemkomponenten manuell auflösen.
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Auch
die Pläne
der Systemstruktur und die Identiftkation der Systemkomponenten
für eine
vollständige
und richtige Installation der Beziehungen und Abhängigkeiten
der Systemkomponenten untereinander werden manuell erstellt und
für jede
Systemkomponente separat geprüft,
wodurch der administrative Aufwand für die Erweiterung der Softwarepakete
mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist und sich um so mehr erhöht, je umfangreicher
die Anlagentopologie ausgeführt
ist.
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Eine
automatische Systemerweiterung des gesamten verteilten Netzwerkes
ist mit den gegenwärtig
eingesetzten Verfahren nicht durchführbar.
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Der
Erfindung liegt demgemäss
die Aufgabe zugrunde ein System zum automatischen Erstellen, Installieren
und Konfigurieren von Erweiterungen der Funktionalitäten in den
Systemknoten eines verteilten Netzwerkes, insbesondere in einen
verteilten Automatisierungssystem, anzugeben, wodurch vorgenannte
Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
System mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausstaltungen, Verbesserungen des erfindungsgemäßen Systems und ein entsprechendes
Verfahren zur Ausführung
eines solchen Systems sind in weiteren Ansprüchen und in der Beschreibung
angegeben.
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Die
Erweiterung der Funktionalitäten,
in folgenden auch als Systemerweiterungen bezeichnet, umfasst beispielsweise
folgende Funktionalitäten:
- – zusätzlichen
Bedienstationen und Engineering Stationen,
- – die
Unterstützung
weiterer Systemanwendungen und zusätzliche Anwendungsserver,
- – die
Unterstützung
weiterer Feldbustechnologien,
- – die
Unterstützung
von Redundanzen für
vorhandene Server oder Netzwerkkomponenten, und
- – die
Unterstützung
weiterer Controller-Typen.
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Erfindungsgemäß umfasst
das System zum automatischen Erstellen, Installieren und Konfigurieren
von Erweiterungen der Funktionalitäten in den Systemknoten des
verteilten Netzwerkes, insbesondere in einen verteilten Automatisierungssystem,
ein Systemdiagnosewerkzeug, welches den aktuellen Systemzustand
des verteilten Netzwerkes analysiert, indem Systemdiagnosefunktionen
des Systemdiagnosewerkzeuges über
die einzelnen Systemknoten im verteilten Netzwerk iteriert und auf
vorhandene Systemkomponenten der Systemknoten analysiert werden.
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Zur
Analyse des aktuellen Systemzustandes sammelt das Systemdiagnosewerkzeug
beispielsweise mittels eines Analysewerkzeuges die anlagenrelevante
Daten des verteilten Automatisierungssystems über die Systemknoten und fasst
die gesammelten Daten zur Systemstatusdatei zusammen. Die so gesammelten
Systeminformationen bilden die Grundlage für die Durchführung der
Erweiterungen der Funktionalitäten
mittels eines wissensbasierten Planungswerkzeuges.
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Für die Erweiterung
der Funktionalitäten
des verteilten Netzwerkes ermittelt das Analysewerkzeug, welche
Systemfunktionen durch das aktuell installierte System unterstützt werden
und welche Topographie das Netzwerk umfasst, (z.B. wie viele Bedienplätze und
Server das Netzwerk aufweist) damit für genau dieses System mit seinen
Eigenschaften Erweiterungsmöglichkeiten
identifiziert und geplant werden können. Das Analysewerkzeug ermittelt
beispielsweise, welche Software und Hardware auf jedem einzelnen
Systemknoten im Netzwerk installiert ist, hierzu iteriert es über die
einzelnen Rechner, um die vorhandenen Funktionalitäten zu erkennen.
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Das
wissensbasierte Planungswerkzeug generiert regel- und datenbasiert
aus der Systemstatusdatei und einer Planungsdatenbasis Installationsdateien
für eine
automatische Installation und Konfiguration der Erweiterungen der
Funktionalitäten
in den Systemknoten des verteilten Netzwerkes, indem das Planungswerkzeug
automatisch für
die geplanten Systemerweiterungen die zusätzlich notwendigen Installationen
und Konfigurationen am System ermittelt und diese Informationen
in einem bestimmten Format in entsprechende Installationsdateien überträgt, die
von den nachfolgenden Werkzeugen gelesen und automatisch ausgeführt werden.
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Dazu
löst das
Planungswerkzeug logische Abhängigkeiten
zwischen den Systemknoten und Funktionalitäten des verteilten Automatisierungssystems
sowie zwischen den möglichen
Systemerweiterungen aus der Datenbank auf und stellt so in vorteilhafter
Weise sicher, dass Systemerweiterungen, die Abhängigkeitsregeln mit den Eigenschaften
der installierten Anlage verletzten, nicht von dem Planungswerkzeug
als Option angeboten werden. Dies wäre beispielsweise der Fall,
wenn die installierte Automatisierungsanlage die von den Planungsregeln der
Planungsdatenbasis erlaubte maximale Anzahl von Systemknoten bereits
erreicht hat. Es können dann
keine weitere Bedienstationen zu dem System hinzugefügt werden.
Wenn eine bestimmte Systemfunktion nicht zusammen mit einer bereits
installierten Funktion existieren darf, dann kann diese Systemfunktion
nicht hinzugefügt
werden. So stellt das Planungswerkzeug sicher, dass nur gültige Systemerweiterungen
geplant, installiert und konfiguriert werden.
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Das
Planungswerkzeug generiert, basierend auf den zuvor ausgewählten Systemerweiterungen aus
der Planungsdatenbasis und den Systemstatusdateien, Installationsdateien
für eine
automatische Installation und Konfiguration der Systemerweiterung.
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Dazu
ist das Planungswerkzeug vorzugsweise in einem separaten Planungsrechner
abgelegt und konstruiert aus den Systemkomponenten automatisch eine
vollständige
Systemkonfiguration, die der Konfiguration des installierten Systems
entspricht und die gleichen Funktionalitäten des Systems aufweist. Die
im Planungswerkzeug dazu abgelegte Planungsdatenbasis umfasst ein
Modell von möglichen Systemerweiterungen
mit Planungsregeln, Definitionen der Systemknoten, Systemabhängigkeiten,
wie beispielsweise Abhängigkeiten
der Softwarepakete untereinander, Systeminformationen, wie beispielsweise
Definitionen der Systemknotentypen, mögliche Konfigurationskombinationen
der Systemkomponenten und/oder Systemeinschränkungen, minimale und maximale
Systemgrenzeninformationen, wie beispielsweise eine Definition der
maximalen Anzahl der Bedienstationen, Systeminstallationsaufforderungen und
Systemkonfigurationsschritte.
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Die
Planung operiert auf der Planungsdatenbasis, welche die Planung
und die zugrunde liegenden Planungsdaten bilden, zusammen ein wissensbasiertes
System.
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Die
Installationsdateien umfassen vorzugsweise Informationen über Knotentyp
und Name jedes Systemknotens, Konfigurationsänderungen, das benötigtes Betriebsystem,
Anforderungen an eine externe Basissoftware, zusätzliche Hardwareanforderungen,
zusätzlich
Systemkomponenten – abhängig vom
jeweiligen Systemknotentyp und der neu zu installierenden Systemerweiterungen
-, eine Zusammenstellung zu installierenden Softwarepakete in Abhängigkeit
vom jeweiligen Systemknoten und/oder Konfigurationsdaten der Systemknoten.
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Die
erstellten Installationsdateien werden jeweils einem in den Systemknoten
vorhandenem Installations- und Konfigurationswerkzeug zugeführt, welches
aus den Installationsdateien die zu installierenden Softwarepakete
automatisch auswählt,
installiert und konfiguriert.
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Nach
der Konfiguration der installierten Softwarepakete sind in vorteilhafter
Weise die Funktionalität
und die Systemeigenschaften des verteilten Netzwerkes um zusätzliche
Funktionalitäten,
insbesondere
- – zusätzliche Bedienstationen und
Engineering Stationen,
- – die
Unterstützung
weiterer Systemanwendungen und zusätzliche Anwendungsserver,
- – die
Unterstützung
weiterer Feldbustechnologien,
- – zusätzliche
Unterstützung
von Redundanzen für vorhandene
Server oder Netzwerkkomponenten, und/oder
- – Unterstützung weiterer
Controller Typen
erweitert.
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Nach
erfolgreicher automatischer Installation der Softwarepakete mit
den Systemerweiterungen in den Systemknoten des verteilten Netzwerkes
werden die Systemknoten automatisch konfiguriert und die zuvor gesicherten
Applikationsdaten des Automatisierungssystems oder der technischen
Anlage können
nun wieder in das neue System geladen werden.
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In
einer alternativen Ausführungsvariante
ist die Konfiguration der Softwarepakete auch benutzergeführt ausführbar.
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Eine
weitere Ausführungsvariante
der Erfindung basiert darauf, dass das Analysewerkzeug die Installation
zusätzlicher
Hardware in den Systemknoten des verteilten Netzwerkes ermittelt.
Dazu liest das Analysewerkzeug die entsprechenden generierten Installationsdateien
aus dem Planungswerkzeug ein, vergleicht diese mit der aktuellen
Hardware und erstellt beispielsweise einen Bericht über zusätzlich zu
installierende Hardware.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Analysewerkzeug dafür
vorgesehen, automatisch Verifikation der Funktionalität des verteilten
Netzwerkes auszuführen
und/oder einen Systemstatusbericht zu erstellen.
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Das
Verfahren mit dem die Aufgabe weiterhin gelöst wird, ist dem Anspruch 12
zu entnehmen. Dabei wird mittels eines Systemdiagnosewerkzeuges
der aktuelle Systemzustand des verteilten Netzwerkes analysiert
und zu einer Systemstatusdatei zusammenfasst. Die Systemstatusdatei
wird einem, vorzugsweise in einem Planungsrechner vorhandenem wissensbasierten
Planungswerkzeug zuführt.
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Erfindungsgemäß werden
aus der Systemstatusdatei und einer Planungsdatenbasis mittels des
wissensbasierten Planungswerkzeuges Installationsdateien für eine automatische
Installation und Konfiguration der Systemerweiterungen generiert und
die Installationsdateien jeweils einem in den Systemknoten vorhandenem
Installations- und
Konfigurationswerkzeug zugeführt.
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Aus
den Installationsdateien werden mittels des Installations- und Konfigurationswerkzeuges
des jeweiligen Systemknotens neu zu installierende Softwarepakete
mit den Systemerweiterungen mit der entsprechenden Systemsoftware
automatisch auswählt,
installiert und konfiguriert, so dass nach der Konfiguration der
installierten Softwarepakete die Funktionalität des verteilten Netzwerkes
um die zusätzlichen
Systemkomponenten erweitert ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird in vorteilhafter Weise die Vorgehensweise zur Installation
und Konfiguration zusätzlicher
Funktionalitäten als
Systemerweiterungen auf ein vorhandenes verteiltes Automatisierungssystem
ausgeführt.
Das Verfahren automatisiert die Installation der Systemerweiterungen
und umfasst optional eine automatische Systemdiagnose des vorhandenen
Automatisierungssystems. Die Systemdiagnose analysiert dabei die
einzelnen Systemknoten nach bereits installierten Systemfunktionalitäten und
erstellt daraus einen Zustandsbericht über das gesamte Netzwerk.
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Das
beschriebene Verfahren ermöglicht
so die automatische Erweiterung des verteilten Netzwerkes um zusätzliche
Funktionalitäten.
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Für die automatische
Installation und Konfiguration der Systemerweiterungen ist in vorteilhafter Weise
kein Expertenwissen erforderlich, da die Installation und Konfiguration
der Systemerweiterungen für
alle Systemknoten des verteilten Netzwerkes automatisch ausgeführt werden.
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Anhand
des in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispieles
sollen die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher
erläutert
und beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
zum automatischen Erstellen, Installieren und Konfigurieren von
in Softwarepaketen abgelegten Erweiterungen von Funktionalitäten für einen
in einem Automatisierungssystem angeordneten Systemknoten.
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2 einen
beispielhaften Verfahrensablauf zum automatischen Erstellen, Installieren
und Konfigurieren von in Softwarepaketen abgelegten Erweiterungen
nach Funktionalitäten
für einen
in einem Automatisierungssystem angeordneten Systemknoten, und
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In 1 ist
eine beispielhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
zum automatischen Erstellen, Installieren und Konfigurieren von Erweiterungen
der Funktionalitäten
in den Systemknoten eines verteilten Automatisierungssystems gezeigt.
Die Funktionalitäten
sind in Systemknoten, wie beispielsweise Bedienarbeitsplätzen (Operator
Stationen), Wartungsarbeitsplätzen
(Engineering Stationen), Archivierungsarbeitsplätzen sowie Controllern (Steuergeräte) mit
Verarbeitungsstationen, Ein- und Ausgabeeinheiten und Kommunikationsschnittstellen
abgelegt. In der 1 ist beispielhaft nur ein Systemknoten
SK dargestellt.
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Die
in den Softwarepaketen integrierten Funktionalitäten sind insbesondere Betriebssysteme, Anwendungsprogramme,
Steuerprogrammen und/oder funktionale Komponenten des Automatisierungssystems.
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In
den Systemknoten SK des erfindungsgemäßen Systems zum automatischen
Erstellen, Installieren und Konfigurieren von in Softwarepaketen abgelegten
Erweiterungen der Funktionalitäten
in einem verteilten Automatisierungssystem ist ein Systemdiagnosewerkzeug 10 abgelegt.
Das Systemdiagnosewerkzeug 10 analysiert den aktuellen
Systemzustand des Automatisierungssystems, indem es mittels eines
Analysewerkzeuges die anlagenrelevanten Daten des Automatisierungssystems über die Systemknoten
SK des verteilten Automatisierungssystems sammelt und aus dem aktuellen
Systemzustand eine Systemstatusdatei 11 erstellt. Die Systemstatusdatei 11 wird
einem wissensbasierten Planungswerkzeug 20, welches in
einem separaten Planungsrechner angeordnet ist, zugeführt.
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Mittels
der Analyse der einzelnen Systemknoten SK nach bereits installierten
Systemfunktionalitäten
wird ein Zustandsbericht 12 des aktuellen Gesamtsystems
erstellt. Der Zustandsbericht 12, der in der Systemstatusdatei
enthalten ist, hält
fest, welche Funktionalitäten
im aktuellen installierten System vorhanden sind. Das Planungswerkzeug 20 benötigt diese
Informationen um festzustellen, welche Funktiona litäten im System
bereits vorhanden sind und welche Erweiterungsmöglichkeiten um zusätzliche Funktionalitäten sich
bieten.
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Das
wissensbasierte Planungswerkzeug 20 erstellt aus der Systemstatusdatei 11 und
den Regeln und Abhängigkeitsinformationen
aus einer Planungsdatenbasis 23 Installationsdateien 22 für eine automatische
Installation und Konfiguration der Systemerweiterung für die Systemknoten
SK des verteilten Automatisierungssystems.
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In
einer alternativen Ausführungsvariante
ist die Konfiguration der Softwarepakete auch benutzergeführt ausführbar. Das
beschriebene Verfahren ermöglicht
so die automatische Erweiterung und Wiederinbetriebnahme des verteilten
Automatisierungssystems mit seinen neuen zusätzlichen Funktionalitäten.
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Die
erzeugten Installationsdateien 22 werden jeweils einem
in den Systemknoten SK vorhandenem Installations- und Konfigurationswerkzeug 50, 60 zugeführt, welches
aus den Installationsdateien 22 die zu installierenden
Softwarepakete mit den Erweiterungen der Funktionalitäten automatisch
auswählt,
installiert und so das gesamte Automatisierungssystem um die zusätzliche
Funktionalitäten
erweitert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung führt das
Analysewerkzeug 70 automatisch eine Verifikation der Funktionalität des Automatisierungssystems
auf den einzelnen Systemknoten SK aus. Mit dieser abschließenden Verifikation
ist die erfolgreiche Erweiterung des Automatisierungssystems abgeschlossen.
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Dazu überprüft das Analysewerkzeug 70, welches
zuvor schon die anlagenrelevanten Daten des Automatisierungssystems über die
Systemknoten SK des verteilten Netzwerkes gesammelt hat, die Vollständigkeit
der durchgeführten
Systemerweiterung auf allen Systemknoten und erstellt einen neuen Statusbericht 71 mit
den Informationen über
die Systemerweiterung sowie über
den neuen Systemzustand des verteilten Automatisierungssystems.
Dieser Bericht 71 bildet beispielsweise als Anlagenpass die
Grundlage für
zukünftige
Serviceaktivitäten
und Systemerweiterungen am Automatisierungssystem.
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Bevor
die Einrichtung der neuen Systemsoftware erfolgt, ist oft die Hardware
der einzelnen Systemknoten SK an die zusätzlichen Anforderungen der
geplanten Systemerweiterungen anzupassen.
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Das
Analysewerkzeug 70 ist somit auch dafür vorgesehen erforderliche
Erweiterungen und/oder Anpassungen der Hardware der jeweiligen Systemknoten
SK des verteilten Systems mittels der generierten Installationsdateien 22 aus
dem Planungswerkzeug 20 zu ermitteln.
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Das
Analysewerkzeug 70 weist den Benutzer automatisch auf eventuell
nicht erfüllte
neue Hardwareanforderungen der einzelnen Systemknoten SK hin. Hierzu
liest das Analysewerkzeug die entsprechenden generierten Installationsdateien 22 aus dem
Planungsrechner PR ein, vergleicht die Dateien 22 mit der
aktuell installierten Hardware. Die ermittelten Hardwareerweiterungen
werden beispielsweise in Form eines Berichtes 30 über zusätzliche
Hardwareanforderungen ausgegeben oder angezeigt.
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Für die Installation
und Konfiguration von Betriebssystem und Netzwerk erhalten die generierten Installationsdateien 22 für jeden
Systemknoten SK sogenannte individuelle Scripte für das automatische Installieren
und Konfigurieren von Betriebssystem und dem Netzwerk. So wird beispielsweise
automatisch sichergestellt, dass das richtige Betriebsystem auf
den einzelnen Servern oder Clients des Systems vorinstalliert ist.
Weitere Scripte setzen beispielsweise die Namen der Systemknoten
SK und Identifizierungsadressen der Systemknoten und fügen sie
der entsprechenden System-Domäne
hinzu. Die Scripte werden dabei automatisch durch ein Werkzeug 40 angestoßen.
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In 2 ist
ein beispielhafter Verfahrensablauf zum automatischen Erstellen,
Installieren und Konfigurieren von Erweiterungen der Funktionalitäten in den
Systemknoten eines verteilten Automatisierungssystems gezeigt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beschreibt eine Anzahl von Schritten, mit welchen die Erweiterung,
Installation und Konfiguration der Funktionalitäten in einem verteilten Automatisierungssystem
ausgeführt
wird und alle benötigten
Informationen für
die Erweiterung der erweiterten Systemfunktionalität in mehreren
der Installationsda teien 22 kompiliert werden. Die Installationsdateien 22 werden
als Eingabe für
die nachfolgenden Schritte des Verfahrens eingesetzt und für jeden
Knoten wird ein eigener Satz bestimmter knotenspezifischer Dateien generiert.
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In
einem ersten Schritt 1 werden vom Analysewerkzeug 70 die
anlagenrelevanten Daten über alle
Systemknoten SK im verteilten Netzwerk gesammelt. Hierzu iteriert
das Analysewerkzeug 70 über
die einzelnen Knoten SK und ermittelt die dort vorhandene Hardware
wie beispielsweise die Leistung der Zentraleinheit (CPU) oder die
Speicherkapazität
der Systemknoten SK, die installierte Systemsoftware, die Software
von Drittanbietern, wie Betriebsystem, die Konfigurationen der Systemknoten
SK, wie beispielsweise die Identifizierungsadresse, den Knotenname,
eingerichtete Benutzerzugänge
und Softwarekonfigurationen. Die Analyse der einzelnen Knoten erfolgt
entfernt (remote) von einem zentralen Planungsrechner PR der Automatisierungsanlage
aus, der die Ergebnisse der Analyse sammelt und in einer Systemstatusdatei 11 zusammenfasst.
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In
einem zweiten Schritt 2 liest das Planungswerkzeug 20 die
erstellte Systemstatusdatei 11 ein und initialisiert alle
verfügbaren
Systemoptionen in eine im Planungswerkzeug 20 befindliche
graphische Benutzerschnittstelle, auch als GUI (graphical user interface)
bezeichnet, mit den aktuellen Eigenschaften des Systems ein. Beispielsweise
werden in einer Liste von auswählbaren
Systemapplikationen die bereits vorhandenen Applikationen des Systems vorselektiert.
Das Planungswerkzeug 20 vergleicht das die auf dem Automatisierungssystem
vorhandenen Funktionalitäten
mit den allgemeinen Systemabhängigkeiten
und Regeln aus der Planungsdatenbasis und ermittelt die verfügbaren Erweiterungen
für das
Automatisierungssystem, die nicht zu einem Softwarekonflikt oder
Regelverstoß führen. Nicht
verfügbare
Erweiterungsoptionen sind so im GUI des Planungswerkzeuges 20 automatisch
gesperrt und auf diese Erweiterungen kann nicht zugegriffen werden.
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Optional
hat der Benutzer weiterhin die Möglichkeit
weitere Funktionalitäten
für die
Systemknoten SK des Automatisierungssystems im GUI auszuwählen sowie
zu planen.
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Weiterhin
ist das Planungswerkzeug so ausgeführt, dass es für jeden
Systemknoten einen Satz Installationsdateien für die automatische Installation und
Konfiguration der geplanten Systemerweiterungen generiert.
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Bevor
die Einrichtung der neuen Systemkomponenten erfolgen kann, muss
eventuell die Hardware der einzelnen Systemknoten SK an die Anforderungen
der neuen Komponenten angepasst werden. Somit wird in einem dritten
Schritt 3 die Erweiterung und/oder Anpassung der Hardware
der Systemknoten SK vorbereitet, indem der Benutzer durch das Analysewerkzeug 70 automatisch
auf eventuell nicht erfüllte
neue Hardwareanforderungen der einzelnen Systemknoten SK hingewiesen
wird. Hierzu liest das Analysewerkzeug 70 die entsprechenden
generierten Installationsdateien 22 aus dem Planungswerkzeug 20 ein
und vergleicht diese automatisch mit der aktuellen Hardware, wobei
ein Aufrüsten
der Systemknoten SK Rechner natürlich
nur manuell erfolgen kann.
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Für die Installation
und Konfiguration von Betriebssystem und Netzwerk werden in einem
vierten Schritt 4 den generierten Installationsdateien 22 für jeden
Systemknoten SK sogenannte individuelle Scripte für das automatische
Installieren und Konfigurieren von Betriebssystem und dem Netzwerk
zugeordnet. So wird beispielsweise automatisch sichergestellt, dass
das richtige Betriebsystem auf den einzelnen Servern oder Clients
des Systems vorinstalliert wird. Die Scripte werden dabei automatisch durch
ein Werkzeug 40 angestoßen.
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Die
Installation neuer Softwarekomponenten auf den einzelnen Systemknoten
SK und/oder die Installation neuer Softwareknoten wird in einem
fünften Schritt 5 dahingehend
ausgeführt,
dass ein Installationswerkzeug 50 nun aus den Installationsdateien 22 entnimmt,
welche neuen Softwarepakete zu installieren sind und installiert
dieneuen Softwarepakete, welche beispielsweise von einer Installations-
CD zur Verfügung
gestellt werden, entsprechend einer vorgegebenen Reihenfolge auf
den einzelnen Systemknoten. Neu geplante Systemknoten werden durch das
Installationswerkzeug 50 vollständig auf die vorhandenen Komponenten
aufgesetzt, für
existierende Systemknoten installiert das Werkzeug nur die zu ergänzenden
Systemerweiterungen.
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Die
ursprünglich
installierten Systemsoftwarepakete der einzelnen Systemknoten SK
werden somit mittels des Installationswerkzeuges 40 mit
den Erweiterungen der Funktionalitäten so ergänzt, so dass die Funktionalität des gesamten
Automatisierungssystems um die geplanten zusätzlichen Funktionalitäten erweitert
wird.
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In
einem weiteren Schritt 6 werden mittels eines Konfigurationswerkzeuges 60 die
neuinstallierten Funktionalitäten
automatisch für
das erweiterte System konfiguriert und so logisch zu der Anlage
hinzugefügt.
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In
einer alternativen Ausführungsvariante
ist die Konfiguration der Funktionalitäten auch benutzergeführt ausführbar.
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In
einem letzten Schritt 7 wird eine abschließende Verifikation
der erfolgreichen Erweiterungen des Automatisierungssystems durchgeführt. Dazu wird
mittels des Analysewerkzeuges die Vollständigkeit der durchgeführten Schritte 1 bis 6 überprüft und ein
neuer Systemstatusbericht 71 mit den durchgeführten Systemerweiterungen
und des neuen Systemzustandes erstellt. Der Systemstatusbericht 71 wird
beispielsweise als Anlagenpass für
zukünftige Service-Aktivitäten an der
verteilten Automatisierungsanlage insbesondere für weitere Systemerweiterungen,
eingesetzt.