-
Die
Erfindung betrifft ein Bediensystem für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
-
In
modernen Fahrzeugen werden zunehmend multimediale Bediensysteme
eingesetzt. Beispielhaft wird hier das COMAND-System in der Mercedes-Benz S-Klasse
angegeben.
-
In
der
DE 197 52 056
A1 wird ein Bediensystem für ein Fahrzeug beschrieben.
Bei diesem Bediensystem werden auf einer Bildschirmanzeige in einer
Menüstruktur
mit mehreren Menüebenen
zwei Darstellungsbereiche angezeigt. In einer ersten Menüebene werden
in einem ersten Darstellungsbereich acht Felder mit Einträgen angezeigt,
die ausführbaren
Applikationen entsprechen und vertikal und horizontal angeordnet
sind. Die Auswahl eines Eintrags erfolgt durch eine Schiebe- oder
Kippbewegung eines manuellen Betätigungsmittels
mit mehreren Verstellfreiheitsgraden in Richtung der Position des
entsprechenden Eintrags im ersten Darstellungsbereich. Durch Drücken des
manuellen Betätigungsmittels
wird ein angewählter
Eintrag aktiviert.
-
In
der WO 98/00775 A1 wird eine graphische Benutzeroberfläche und
ein Touchpad für
einen Computer beschrieben. Das beschriebene Touchpad umfasst mehrere
Bereiche, die zur leichteren Unterscheidung physikalisch und/oder
visuell voneinander getrennt sind, wobei ein Bereich auf dem Touchpad zur
Steuerung eines Cursors auf der graphischen Benutzeroberfläche, ein
Bereich zum vertikalen Scrollen und ein Bereich zum horizontalen
Scrollen von auf der graphischen Benutzeroberfläche dargestellten Funktionen
vorgesehen ist.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein verbessertes Bediensystem für ein Fahrzeug
anzugeben, durch das eine intuitive Bedienung ermöglicht und der
Umfang von ablenkenden Informationen verringert wird.
-
Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Bediensystems für ein Fahrzeug mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist ein
manuelles Betätigungsmittel
eines Bediensystem für
ein Fahrzeug als Touchpad ausgeführt
und auf einer Bildschirmanzeige ist in mindestens einem Darstellungsbereich
ein ausgewähltes
Feld sichtbar markiert, wobei ein Wechsel des ausgewählten Feldes
auf der Bildschirmanzeige durch eine entsprechende von einem Aufsatzpunkt
unabhängige,
gleitende Wischbewegung mit einer vorgebbaren Berührkraft
auf dem Touchpad in eine Wechselrichtung durchführbar ist, wobei das ausgewählte Feld
gewechselt wird, wenn die gleitende Wischbewegung mindestens eine
Feldwechselstreckenlänge überschreitet.
-
Mit
dem Touchpad können
auf der Bildschirmanzeige dargestellte Einträge einer Menüstruktur mit
mehreren Menüebenen
intuitiv ausgewählt und/oder
aktiviert werden.
-
Durch
die getrennte Ausführung
kann das Touchpad als Eingabemittel ergonomisch optimal im Greifraum
angeordnet werden und die Bildschirmanzeige kann als Ausgabemittel
im optimalen Sichtbereich angeordnet werden.
-
Durch
die sichtbare Darstellung des ausgewählten Feldes auf der Bildschirmanzeige
erhält
der Benutzer in vorteilhafter Weise immer eine direkte Rückmeldung über die
aktuelle Position innerhalb der Menüstruktur. Das aktuell ausgewählte Feld
wird auch markiert dargestellt, wenn kein Finger auf dem Touchpad
aufgelegt ist. Durch eine entsprechende Wischbewegung auf dem Touchpad
kann das ausgewählte
Feld gewechselt werden, wobei der Wechsel unabhängig davon ist, wo der Benutzer
den Finger auf dem Touchpad auflegt. Für den Wechsel entscheidend
ist die Richtung und die Länge
der Wischbewegung auf dem Touchpad, wobei das markierte und ausgewählte Feld
gewechselt wird, wenn eine Wischbewegung in eine Wechselrichtung
mit einer vorgebaren Länge
auf dem Touchpad erkannt wird. Zudem kann der Bedienvorgang in vorteilhafter
Weise jederzeit unterbrochen werden und zu einem späteren Zeitpunkt
fortgesetzt werden.
-
In
Ausgestaltung des Bediensystems entsprechen die möglichen
Wechselrichtungen für
die gleitenden Wischbewegungen auf dem Touchpad zur Auswahl und/oder
Aktivierung von einem der Einträge
in vorteilhafter Weise der Ausrichtung der in einem aktivierten
Darstellungsbereich dargestellten Einträge und die Richtung der gleitenden
Wischbewegung zum Verlassen des aktiven Darstellungsbereichs ist jeweils
zur Ausrichtung der dargestellten Einträge orthogonal, wobei die Einträge vorzugsweise
in horizontalen und/oder vertikalen Listen und/oder Menüs angeordnet
sind. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, die ausgewählten Einträge intuitive
innerhalb von auf der Bildschirmanzeige dargestellten Listen bzw.
Untermenüs
zu wechseln und durch eine Wischbewegung auf der Touchpadfläche, die
orthogonal zur Listen- bzw. Menürichtung
ist, die entsprechende Liste bzw. das entsprechende Menü zu schließen und/oder
die Hauptbewegungsrichtung innerhalb von sich kreuzenden Listen
bzw. Menüs
zu wechseln. Deshalb können
mit dem Touchpad auch mehrdimensionale, matrix-ähnlich aufgebaute Menüs bedient
werden.
-
In
weiterer Ausgestaltung des Bediensystems wird die Länge der
Wischbewegung beispielsweise zwischen dem Auflegen auf dem Touchpad und
dem Abheben vom Touchpad und/oder einem erkannten Ende der Wischbewegung
und/oder einem erkannten Umkehrpunkt der Wischbewegungsrichtung
ermittelt.
-
In
weiterer Ausgestaltung des Bediensystems erfolgt die Aktivierung
des einer Applikation und/oder einer Funktion und/oder einer Subfunktion und/oder
einer Option zugeordneten ausgewählten Eintrags
des aktiven Darstellungsbereichs durch mindestens eine Druckbetätigung des
Touchpads senkrecht zur Touchpadfläche, wobei die aufgewendete
Betätigungskraft
größer als
die Berührkraft
zur Durchführung
der Wischbewegung ist. Deshalb ist das Touchpad zusätzlich auf
einem Schalter gelagert, über
welchen die Druckbetätigung
ausgeführt werden
kann. Durch die Druckbetätigung
können neue
Listen bzw. neue Untermenüs
geöffnet
und geschlossen werden. Zusätzlich
können
durch mehrmaliges Drücken,
beispielsweise doppeltes Drücken, weitere
Funktionen ausgelöst
werden. Zudem kann die Druckbetätigung
so implementiert werden, dass zwischen einer langen und einer kurzen
Druckbetätigung
unterschieden werden kann, um unterschiedliche Funktionen auszulösen.
-
Die
Felder mit den Einträgen
in den einzelnen Darstellungsbereichen sind beispielsweise als vertikale
Liste in einer y-Richtung eines xyz-Koordinatensystems und/oder
als horizontale Liste in einer x-Richtung des xyz-Koordinatensystems
angeordnet, wobei die Druckbetätigung
in z-Richtung des xyz-Koordinatensystems ausgeführt wird.
-
In
weiterer Ausgestaltung des Bediensystems ist die Empfindlichkeit
des Touchpads durch Verändern
der erforderlichen Feldwechselstreckenlänge und/oder der erforderlichen
Berührkraft
kontextabhängig
einstellbar. Dadurch kann die Bediensicherheit optimal an die zu
bedienende Menüstruktur angepasst
werden. So können
diese Parameter für unterschiedliche
Menüs und/oder
Listen und/oder Bewegungsrichtungen variabel einstellbar ausgeführt werden.
-
Durch
die Touchpadempfindlichkeit wird beispielsweise die Anzahl der Listeneinträge bzw. Menüeinträge bestimmt,
welche die Markierung des ausgewählten
Eintrags beim Überstreichen
von einer vorgegebenen Feldwechselstreckenlänge weiter springt.
-
So
kann die Empfindlichkeit des Touchpads beispielsweise in Abhängigkeit
vom Maßstab
der Darstellung auf der Bildschirmanzeige eingestellt werden, insbesondere
bei der Kartendarstellung einer Navigationsapplikation.
-
Zusätzlich oder
alternativ kann die Empfindlichkeit des Touchpads bei einer Änderung
der Wechselrichtung anfangs verkleinert werden. Durch diese „Hysterese" beim Wechsel der
Betätigungsrichtung können Fehlbedienungen
vermieden werden.
-
Bei
einer zusätzlichen
oder alternativen Ausführungsform
des Bediensystems kann die für
einen Feldwechsel erforderliche Streckenlänge von der Anzahl der in Wechselrichtung
angeordneten Felder mit Einträgen
und/oder von der Anzahl der bei einem Betätigungsvorgang bereits ausgeführten Feldwechselvorgänge und/oder
von einer erforderlichen Berührkraft
abhängig
sein.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die erforderliche Feldwechselstreckenlänge und/oder die erforderliche
Berührkraft
auf dem Touchpad für
einen ersten Feldwechsel in eine Wechselrichtung größer als
für nachfolgende
Feldwechsel in derselben Wechselrichtung ausgeführt.
-
Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Bediensystems
ist eine Feldwechselwiederholfunktion vorgesehen, welche ein aktives Feld
im Sinne der eingegebenen Wechselrichtung weiter wechselt bis ein
Abheben und/oder eine Änderung
der Wechselrichtung erkannt wird und/oder das Ende der vertikalen
Liste und/oder der horizontalen Liste erreicht wird.
-
Durch
die Feldwechselwiederholfunktion kann in vorteilhafter Weise bei
langen Listen eine wiederholte Wischbewegung über das Touchpad vermieden
werden. Zudem ermöglicht
die Feldwechselwiederholfunktion ein Scrollen der Einträge von horizontalen
und/oder vertikalen Listen bzw. Menüs, wenn die Listen bzw. Menüs so lang
sind, dass nicht alle Listeneinträge gleichzeitig auf der Bildschirmanzeige
dargestellt werden können.
-
Die
Feldwechselwiederholfunktion wird beispielsweise durch eine nach
einem erfolgten Feldwechsel erkannte andauernde Auflage auf dem Touchpad
ausgelöst,
vorzugsweise am Touchpadrand.
-
Zusätzlich oder
alternativ kann die Feldwechselwiederholfunktion durch eine weitere
Wischbewegung in Wechselrichtung ausgelöst werden, wenn auf der Bildschirmanzeige
ein Randfeld in Wechselrichtung ausgewählt und markiert ist und in Wechselrichtung
noch weitere Einträge
auswählbar sind.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Bediensystems sind Sperrbereiche auf dem Touchpad vorgesehen,
welche zum Bestimmen der Wechselrichtung nicht ausgewertet werden.
Dadurch werden in vorteilhafter Weise Fehlbedienungen vermieden. Sind
beispielsweise nur horizontale oder vertikale Wechselrichtungen
zugelassen, dann können
Wechselrichtungen in den Winkelbereichen von 45 ± α, 135 ± α, 225 ± α und 315 ± α als Sperrbereiche ausgeführt sein
und nicht ausgewertet werden, wobei der Winkel α beispielsweise im Bereich von
5° bis 40° einstellbar ist.
-
Bei
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des Bediensystems
ist mindestens eine auf dem Touchpad aufbringbare Maske vorgesehen,
welche die Sperrbereiche abdeckt und bestimmte Wechselrichtungen
vorgibt. Die mindestens eine Maske kann beispielsweise durch Schieben oder
Klappen in eine Abdeckposition vor dem Touchpad angeordnet werden.
Durch die Masken wird die intuitive Bedienung weiter verbessert
und Fehlbedienungen durch ungewollte Berührungen und ungewollte Wechselrichtungen
können
nahezu vollständig vermieden
werden. Die mindestens eine Maske kann eine horizontale und/oder
eine vertikale und/oder eine diagonale und/oder eine kreisförmige Wechselrichtung
vorgeben.
-
In
weiterer Ausgestaltung des Bediensystems können die ausmaskierten Bereiche
der mindestens einen Maske Schalter zur Aktivierung von Sonderfunktionen
umfassen.
-
In
weiterer Ausgestaltung des Bediensystems sind Mittel für eine akustische
und/oder haptische und/oder optische Rückmeldung vorgesehen, welche
beispielsweise eine Rückmeldung über eine ausreichende
Berührkraft
auf dem Touchpad und/oder einen erfolgten Feldwechsel und/oder eine Aktivierung
einer dem Eintrag zugeordneten Applikation und/oder Funktion und/oder
Subfunktion und/oder Option anzeigen.
-
Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
-
Dabei
zeigen:
-
1 ein
Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Bediensystems,
-
2 eine
schematische Darstellung einer Bildschirmanzeige in einer ersten
Menüebene
aus 1,
-
3 eine
schematische Darstellung einer Bildschirmanzeige in einer zweiten
Menüebene
aus 1,
-
4 eine
schematische Darstellung einer Bildschirmanzeige in einer dritten
Menüebene
aus 1,
-
5 bis 8 jeweils
ein schematische Darstellung einer Maske für ein Touchpad aus 1.
-
Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst das Bediensystem 100 für ein Fahrzeug
eine Bildschirmanzeige 200, ein manuelles als Touchpad
ausgeführtes
Betätigungsmittel 300,
eine Auswerte- und Steuereinheit 400 sowie weitere an die
Auswerte- und Steuereinheit 400 angeschlossene Ein- bzw.
Ausgabeeinheiten, wie beispielsweise ein Sprachbediensystem 500,
weitere manuelle Betätigungsmittel 510, 520,
die beispielsweise als Hardkeys ausgeführt sind, und/oder einen akustischen
Ausgabekanal 530. Über
das Bediensystem sollen mehrere nicht dargestellte Fahrzeugsysteme
und/oder Applikationen, wie beispielsweise ein Navigationssystem,
eine Heizungs- und Klimaanlage, ein Mobiltelefon, ein Videosystem,
ein Audiosystem usw. bedient werden. Die Fahrzeugsysteme übertragen
Signale an die Auswerte- und Steuereinheit 400, aus denen
die Steuer- und Auswerteeinheit 400 aktuelle Systemzustände ermittelt.
-
Die
einzelnen Komponenten 200 bis 530 des Bediensystems
können
getrennt von einander angeordnet werden, so dass sowohl die Bildschirmanzeige 200 als
auch das Touchpad 300 und die anderen Eingabe- und Ausgabeeinheiten 500 bis 530 jeweils an
einer ergonomisch optimalen Position angeordnet werden können.
-
Wie
aus den 2 bis 4 ersichtlich
ist können
mit dem Touchpad 300 Einträge 11 bis 57, 1.1 bis 7.3,
die in zugehörigen
Feldern auf der Bildschirmanzeige 200 angeordnet sind,
in einer Menüstruktur
mit mehreren Menüebenen
ausgewählt und/oder
aktiviert werden. Die Einträge 11 bis 57, 1.1 bis 7.3 repräsentieren
Applikationen und/oder Funktionen und/oder Subfunktionen und/oder
Optionen und/oder Statusanzeigen in verschiedenen Menüebenen einer
Menüstruktur.
Wie aus 2 ersichtlich ist können auf
der Bildschirmanzeige 200 mehrere Darstellungsbereiche 10 bis 50 zur
Darstellung der Menüstruktur
angezeigt werden, wobei in mindestens einem der Darstellungsbereiche 10 bis 50 ein ausgewähltes Feld 23 markiert
ist. Ein Wechsel des ausgewählten
Feldes 23 auf der Bildschirmanzeige 200 erfolgt
durch eine entsprechende von einem Aufsatzpunkt auf dem Touchpad 300 unabhängige, gleitende
Wischbewegung mit einer vorgebbaren Berührkraft auf dem Touchpad 300 in
eine Wechselrichtung, wobei das ausgewählte Feld 23 gewechselt wird,
wenn die gleitende Wischbewegung mindestens eine Feldwechselstreckenlänge überschreitet.
-
So
wird beispielsweise in das Feld 22 links vom aktuell ausgewählten Feld 23 gewechselt,
wenn auf dem Touchpad 300 eine Wischbewegung von rechts
nach links ausgeführt
wird, wobei zwischen einem Aufsetzpunkt auf dem Touchpad 300 und
einem Abhebepunkt vom Touchpad 300 eine Streckenlänge liegt,
welche mindestens einer erforderlichen Feldwechselstreckenlänge entspricht,
d.h. es wird bei einer Wischbewegung in negative x-Richtung eines xyz-Koordinatensystems
auf dem Touchpad 300 ein Feldwechsel in negative x-Richtung
auf der Bildschirmanzeige vorgenommen.
-
Wird
auf dem Touchpad 300 eine Wischbewegung von links nach
rechts ausgeführt,
dann wird in das Feld 24 rechts vom aktuell ausgewählten Feld 23 gewechselt,
wenn die Streckenlänge
der Wischbewegung mindestens der erforderlichen Feldwechselstreckenlänge entspricht,
d.h. es wird bei einer Wischbewegung in positive x-Richtung auf
dem Touchpad 300 ein Feldwechsel in die positive x-Richtung
auf der Bildschirmanzeige vorgenommen.
-
Wird
auf dem Touchpad 300 eine Wischbewegung von unten nach
oben ausgeführt,
d.h. in positive y-Richtung, dann wird der aktuelle auf der Bildschirmanzeige 200 aktive
Darstellungsbereich 20 verlassen, der als horizontale Liste
mit den Einträgen 21 bis 25 ausgeführt ist,
und der Darstellungsbereich 10 wird aktiviert, der oberhalb
des Darstellungsbereichs 20 angeordnet und als horizontale
Liste mit den Einträgen 11, 12 ausgeführt ist.
Als ausgewähltes
Feld im ersten Darstellungsbereich 10, kann beispielsweise
das Feld 11 markiert werden. Zum Wechsel der Darstellungsbereiche
entspricht die Streckenlänge
der Wischbewegung mindestens der erforderlichen Feldwechselstreckenlänge, d.h.
es wird bei einer Wischbewegung in positive y-Richtung auf dem Touchpad 300 ein
Feldwechsel in die positive y-Richtung auf der Bildschirmanzeige 200 vorgenommen.
-
Wird
auf dem Touchpad 300 eine Wischbewegung von oben nach unten
ausgeführt,
d.h. in negative y-Richtung, dann wird der aktuelle auf der Bildschirmanzeige 200 aktive
Darstellungsbereich 20 verlassen und der Darstellungsbereich 30 wird
aktiviert, der unterhalb des Darstellungsbereichs 20 angeordnet
ist. Als ausgewähltes
Feld kann im dargestellten Ausführungsbeispiel
der gesamte Darstellungsbereich 30 markiert werden. Zum
Wechsel der Darstellungsbereiche entspricht die Streckenlänge der
Wischbewegung mindestens der erforderlichen Feldwechselstreckenlänge, d.h.
es wird bei einer Wischbewegung in negative y-Richtung auf dem Touchpad 300 ein
Feldwechsel in die negative y-Richtung auf der Bildschirmanzeige 200 vorgenommen.
-
Bei
jeder Wischbewegung, deren Streckenlänge der Feldwechselstreckenlänge entspricht,
wird ein Feldwechsel vorgenommen. Somit können mehrere Feldwechsel ohne
Abheben des Fingers vorgenommen werden, indem die Wischbewegung über eine
längere
Stecke ausgeführt
wird. So kann beispielsweise durch eine längere Wischbewegung in positive
x-Richtung vom ausgewählten
Feld 23 in das Feld 25 gewechselt werden und durch
eine längere Wischbewegung
in negative y-Richtung kann über den
vierten Darstellungsbereich 40 in den fünften Darstellungsbereich 50 gewechselt
werden.
-
Zusätzlich oder
alternativ kann die Streckenlänge
der Wischbewegung zwischen dem Auflegen auf dem Touchpad 300 und
einem erkannten Ende der Wischbewegung oder zwischen dem Auflegen auf
dem Touchpad 300 und einem erkannten Umkehrpunkt der Wischbewegungsrichtung
ermittelt werden.
-
Die
Aktivierung des einer Applikation und/oder einer Funktion und/oder
einer Subfunktion und/oder einer Option zugeordneten ausgewählten Eintrags 23 des
aktiven Darstellungsbereichs 20 erfolgt durch mindestens
eine Druckbetätigung
des Touchpads 300 senkrecht zur Touchpadfläche in eine negative
z-Richtung, die in die Zeichnungsebene gerichtet ist, wobei die
aufgewendete Betätigungskraft größer als
die Berührkraft
zur Durchführung
der Wischbewegung ist.
-
Das
Touchpad kann eine beliebige Größe haben,
wobei sich eine Größe von 6 × 5 cm bis
3 × 2 cm
als sinnvoll erwiesen hat. Zur Ausführung der Druckbetätigung ist
das Touchpad zusätzlich
auf einem Schalter gelagert. Der Schalter wird durch Drücken des
Touchpads 300 gegen eine Federkraft an einer beliebigen
Stelle ausgelöst.
Die Aktivierung des ausgewählten
Eintrags 23 kann durch ein kurzes einmaliges Antippen des
Touchpads 300 erfolgen, wobei durch ein mehrmaliges Antippen,
insbesondere zweimaliges Antippen, eine getrennte Funktion ausgelöst werden
kann. Zusätzlich
kann die Druckfunktion so implementiert werden, dass zwischen einer langen
und einer kurzen Druckbetätigung
unterschieden werden kann.
-
Zur
Umsetzung der Erfindung kann jede beliebige Touchpadtechnologie
verwendet werden, die in der Lage ist eine Wischbewegung zu erkennen
und eine Streckenlänge
und/oder eine Berührkraft
zu ermitteln.
-
Die
Empfindlichkeit des Touchpads 300 kann durch Verändern der
erforderlichen Feldwechselstreckenlänge und/oder der erforderlichen
Berührkraft kontextabhängig von
der Auswerte- und
Steuereinheit 400 eingestellt werden, d.h. die für einen
Wechsel des ausgewählten
Feldes 23 erforderliche Streckenlänge kann in Abhängigkeit
von der aktiven Applikation und/oder Funktion und/oder Unterfunktion und/oder
Option unterschiedlich programmiert werden. Insbesondere kann es
sinnvoll sein, bei vielen Einträgen
in einer vertikalen und/oder horizontalen Liste eine höhere Empfindlichkeit
des Touchpads 300 zu programmieren als bei wenigen Einträgen.
-
Die
Empfindlichkeit kann beispielsweise so eingestellt werden, dass
eine Wischbewegung über die
gesamte Länge
des Touchpads 300 in x-Richtung einer Gesamtlänge oder
einer Hälfte
der Gesamtlänge
der Liste in x-Richtung auf der Bildschirmanzeige 200 entspricht.
Alternativ kann eine Wischbewegung über die gesamte Länge des
Touchpads 300 in x-Richtung
einer vorgegebenen Anzahl von Feldern in X-Richtung auf der Bildschirmanzeige 200 entsprechen.
Analog kann die Empfindlichkeit über
die gesamte Länge
des Touchpads in y-Richtung
eingestellt werden.
-
Zudem
kann die Empfindlichkeit des Touchpads 300 vom Maßstab der
Darstellung auf der Bildschirmanzeige 200 abhängig sein,
beispielsweise bei Darstellung einer Navigationskarte vom Maßstab der dargestellten
Karte. Zusätzlich
kann die Empfindlichkeit des Touchpads 300 bei einer Änderung
der Wechselrichtung kleiner werden und bei einer andauernden Wischbewegung
in die gleiche Wechselrichtung größer werden, d.h. das die erforderliche
Feldwechselstreckenlänge
kleiner wird.
-
Zur
Verbesserung der Bediensicherheit können die erforderliche Feldwechselstreckenlänge und/oder
die erforderliche Berührkraft
auf dem Touchpad 300 für
einen ersten Feldwechsel in eine Wechselrichtung größer als
für nachfolgende
Feldwechsel in derselben Wechselrichtung eingestellt werden.
-
Um
ein wiederholtes Überstreichen über das Touchpad 300 bei
langen vertikalen oder horizontalen Listen zu vermeiden ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel
eine Feldwechselwiederholfunktion implementiert, welche einen Feldwechsel
im Sinne der eingegebenen Wechselrichtung weiter ausführt bis ein
Abheben und/oder eine Änderung
der Wechselrichtung erkannt wird und/oder das Ende der vertikalen
Liste 61, 62, 63 und/oder der horizontalen
Liste 10, 20, 50, 71 bis 77 erreicht
wird. Die Feldwechselwiederholfunktion wird dadurch ausgelöst, dass
nach einer Wischbewegung in eine Wechselrichtung auf dem Touchpad 300 und
einem auf der Bildschirmanzeige 200 erfolgten Feldwechsel
der Finger auf dem Touchpad 300 aufgelegt bleibt. Erreicht
der Benutzer bei einer Wischbewegung einen Randbereich 301 des
Touchpads 300 und lässt
der Benutzer den Finger auf dem Touchpadrand 301 liegen,
dann wird die Liste 61 weiter gescrollt, bis das Ende der
Liste erreicht, der Finger vom Touchpad 300 abgehoben oder
in eine andere Richtung bewegt wird. Zusätzlich oder alternativ wird
die Feldwechselwiederholfunktion durch eine weitere Wischbewegung
in Wechselrichtung ausgelöst,
wenn auf der Bildschirmanzeige 200 ein Randfeld 7.1 in
Wechselrichtung ausgewählt ist
und in Wechselrichtung noch weitere Einträge auswählbar sind.
-
3 zeigt
eine solche vertikale Liste 61 mit sieben Einträgen 1.1 bis 7.1 von
denen der Eintrag 7.1 in einem Randfeld ausgewählt ist,
wie durch die schraffierte Darstellung angezeigt wird. Durch den Pfeil
unter der Liste 61 wird angezeigt, dass noch mehr Einträge vorhanden
sind, die nicht auf der Bildschirmanzeige 200 dargestellt
werden können.
Führt der
Benutzer nun eine Wischbewegung auf dem Touchpad 300 in
Pfeilrichtung aus, d.h. in negative y-Richtung, die erforderlich ist, um das
auf das nachfolgende Feld zu markieren, dann wird sowohl bei einer
weiteren Wischbewegung als auch durch Liegenlassen des Fingers die
Liste 61 weiter gescrollt bis das Ende der Liste 61 erreicht,
der Finger vom Touchpad 300 abgehoben oder in eine andere
Richtung bewegt wird.
-
Das
beschriebene Touchpad 300 kann mit weiteren Bedienfunktionen
gekoppelt werden, wie z.B. mit einer „Wrap around" Funktion für Listen,
bei welcher am Listenende wieder an den Listenanfang gesprungen
wird.
-
Wie
aus 4 ersichtlich ist können mit dem Touchpad 300 matrix-ähnlich aufgebaute
Menüs bedient
werden, bei denen die Einträge 1.1 bis 7.3 auf der
Bildschirmanzeige in drei vertikalen Listen 61, 62 und 63 bzw.
in sieben horizontalen Listen 71 bis 77 angeordnet
sind. Die Pfeile am Rand der Bildschirmanzeige 200 zeigen
an, dass die zugehörigen
Listen 61 bis 63 und 71 bis 77 in
Pfeilrichtung noch weitere nicht dargestellte Einträge aufweisen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Eintrag 3.2 in der vertikalen Liste 62 bzw.
der horizontalen Liste 73 ausgewählt. Ein Wechsel des ausgewählten Eintrags
erfolgt, wie oben bereits ausgeführt
ist, durch eine entsprechende Wischbewegung auf dem Touchpad 300 in
die gewünschte
Wechselrichtung.
-
Das
Bediensystem umfasst zusätzlich
eine akustische Ausgabeeinheit 530 und eine nicht dargestellte
haptische Ausgabeeinheit, die im Bereich des Touchpads 300 angeordnet
ist und über
vorgebbare Druckpunkte und Vibrationen entsprechende Rückmeldungen
an den Benutzer ausgibt. So erhält
der Benutzer beispielsweise bei einer ausreichenden Berührkraft
auf dem Touchpad 300 eine entsprechende haptische Rückmeldung.
Zusätzlich
erhält
der Benutzer nach einem erfolgten Feldwechsel eine akustische Rückmeldung über die
akustische Ausgabeeinheit und durch den Wechsel der Markierung auf
der Bildschirmanzeige 200 eine entsprechende optische Rückmeldung.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Bediensystem ist
im Betrieb immer wenigstens ein Feld in mindestens einem Darstellungsbereich
markiert unabhängig davon,
ob der Benutzer einen Finger auf dem Touchpad 300 liegen
hat oder nicht. Die Markierung wird nur gewechselt, wenn eine entsprechende
Wischbewegung auf dem Touchpad 300 erkannt wird, die einen
Feldwechsel auslöst.
Dadurch erhält
der Benutzer in vorteilhafter Weise immer eine direkte Rückmeldung über die
aktuelle Position innerhalb der Menüstruktur.
-
Zur
Vermeidung von Fehlbedienungen können
bestimmte Richtungen auf dem Touchpad gesperrt werden, d.h. diese
Sperrbereiche werden bei Auswertung der Wischbewegung nicht ausgewertet. Wird
beispielsweise nur eine horizontale und eine vertikale Wechselrichtung
zugelassen, dann können beispielsweise
die Winkelbereiche von 45 ± α, 135 ± α, 225 ± α und 315 ± α nicht ausgewertet
werden.
-
Die
Sperrbereiche können
beispielsweise durch mindestens eine auf dem Touchpad 300 aufbringbare
Maske 320, 340, 360, 380 abgedeckt
werden, wodurch gleichzeitig bestimmte Wechselrichtungen auf dem
Touchpad 300 vorgeben werden. Die 5 bis 8 zeigen
verschiedene Ausführungsformen
solcher Masken 320, 340, 360, 380.
Die Maske 320 aus 5 ermöglicht nur
eine vertikale oder eine horizontale Wischbewegung auf dem Touchpad 300.
Die Maske 340 auf 6 ermöglicht nur
eine kreisförmige
Wischbewegung auf dem Touchpad 300 und die Maske 360 aus 7 ermöglicht nur
diagonale Wischbewegungen. Durch solche Masken können beliebige Wechselrichtungen
vorgegeben werden, wie beispielsweise durch die Maske 380 aus 8 verdeutlicht
wird. Die Maske 380 gibt eine horizontale und/oder eine
vertikale und/oder eine diagonale und/oder eine kreisförmige Wechselrichtung
vor. Die kreisförmige
Wechselrichtung kann beispielsweise zum Vergrößern (Zoomen) oder Verkleinern
einer Bildschirmdarstellung und/oder zur Auswahl von kreisförmig angeordneten
Einträgen
verwendet werden.
-
Zum
Freigeben oder Abdecken des Touchpads 300 können die
Masken durch eine entsprechende Relativbewegung vom Touchpad 300 entfernt
und/oder in eine Abdeckposition gebracht werden. Die Masken fördern eine
intuitive Bedienung und vermeiden Fehlbedienungen oder ungewollte Berührungen.
-
Bei
Bedarf können
die Masken abgeklappt oder weggeschoben werden, beispielsweise für eine „Mausbedienung" oder eine Zeicheneingabe.
Zusätzlich
können
die ausmaskierten Touchpadbereiche für Sonderfunktionen verwendet
werden. So können dort
beispielsweise Tasten über
dem Touchpad 300 angeordnet werden, die auf das Touchpad 300 drücken, oder
mit eigenen Kontakten ausgerüstet
sein, die oberhalb oder unterhalb des Touchpads 300 angeordnet
sind und beispielsweise über
Stößel durch das
Touchpad 300 betätigt
werden. Alternativ können die
ausmaskierten Bereiche durch einen Rahmen dargestellt werden, wobei
durch einen Druck innerhalb des Rahmens auf das Touchpad 300 die
jeweilige Sonderfunktion ausgelöst
wird.