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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern und Sortieren von Stückgut mit
einem über mindestens
zwei Umlenkrollen und einen Unterbau geführten Transportband und mit
mindestens einer Abweisvorrichtung, um einzelne Stückgüter im wesentlichen
quer zur Förderrichtung
des Transportbands vom Transportband abzuleiten.
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Derartige
Vorrichtungen zum Fördern
und Sortieren von Stückgut
sind aus der Praxis in verschiedenen Ausgestaltungsformen bekannt.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen bestehen die Transportbänder häufig aus
Metall. Zwar haben sich diese Transportbänder in der Praxis bewährt, jedoch
sind diese metallenen Transportbänder
in der Anschaffung sehr teuer.
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Alternativ
zu der Verwendung der metallenen Transportbänder ist es aus der Praxis
bekannt, nicht-metallene Transportbänder, insbesondere aus einem
textilen Gewebe, zu verwenden. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise
aus der
EP-D-401 469-A1 bekannt.
Aufgrund der höheren
Flexibilität der
nicht-metallenen Transportbänder
kann es im Betrieb vorkommen, dass das Transportband durch den im
wesentlichen quer zur Förderrichtung
des Transportbands ausgeübten
Bewegungsimpuls der Abweisvorrichtung aus der Förderrichtung ausgelenkt und
in eine Pendelbewegung versetzt wird. Diese Pendelbewegung kann
zur Folge haben, dass abzuleitendes Stückgut mit einem großen seitlichen
Abstand der Abweisvorrichtung zugeführt wird, was wiederum zu einer
Beschädigung
des Stückguts
führen kann,
wenn die mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Abweisvorrichtung
gegen das abzuleitende Stückgut
anfährt.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Fördern und
Sortieren von Stückgut
zu schaffen, die ein stets gleichmäßiges und schonendes Ableiten
der auszusortierenden Stückgüter gewährleistet.
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Die
Lösung
dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
in zumindest einem mit der Abweisvorrichtung in Wirkverbindung stehendem
Abschnitt des Transportbands der Reibwert im wesentlichen quer zur
Förderrichtung
des Transportbands zwischen der Unterseite des Transportbands und
dem Unterbau des Transportbands größer ist als der Reibwert im
wesentlichen quer zur Förderrichtung
des Transportbands zwischen der Oberseite des Transportbands und dem
auf dem Transportband zu fördernden
Stückgut.
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Durch
die erfindungsgemäße zumindest
partielle Erhöhung
des Reibwerts zwischen der Unterseite des Transportbands und dem
Unterbau des Transportbands in einer Richtung im wesentlichen quer
zur Förderrichtung
des Transportbands wird verhindert, dass der über die Abweisvorrichtung und das
abzuleitende Stückgut
auf das Förderband übertragene
Bewegungsimpuls im wesentlichen quer zur Förderrichtung des Transportbands
zu einem Auslenken des Transportbands und somit zum Pendeln des
Transportbands führen
kann.
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Der
Bewegungsimpuls der Abweisvorrichtung bewirkt somit ausschließlich das
gleitende Herunterschieben des abzuleitenden Stückguts vom Förderband,
da die Auslenkbewegung des Förderbands
durch die Reibwerterhöhung
gebremst wird.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Unterbau des Transportbands, auf dem das
durch das zu fördernde
Stückgut
belastete Transportband aufliegt, zumindest teilweise aus in Förderrichtung
des Transportbands drehbar gelagerten Rollen, wobei in dem mindestens
einen Abschnitt mit erhöhten
Reibwert zwischen der Unterseite des Transportbands und dem Unterbau
des Transportbands, die Mantelflächen
der Rollen dieses Abschnitts zumindest teilweise mit einem den Reibwert erhöhenden Material
versehen sind. Diese Rollen mit erhöhtem Reibwert sind dabei erfindungsgemäß vorzugsweise
als gummierte Rollen ausgebildet.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Unterbau des Transportbands, auf dem das
durch das zu fördernde
Stückgut
belastete Transportband aufliegt, zumindest teilweise aus ebenen
Platten, wie beispielsweise Holzplatten, wobei in dem mindestens
einen Abschnitt mit erhöhten Reibwert
zwischen der Unterseite des Transportbands und dem Unterbau des
Transportbands, die Oberfläche
der Platte dieses Abschnitts im wesentlichen quer zur Förderrichtung
des Transportbands einen erhöhten
Reibwert aufweist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Unterbau des Transportbands, auf dem das
durch das zu fördernde
Stückgut
belastete Transportband aufliegt, aus einer Kombination von in Förderrichtung
des Transportbands drehbar gelagerten Rollen und ebenen Platten
besteht, wobei die Rollen zumindest in dem mindestens einen Abschnitt
mit dem erhöhten
Reibwert zwischen der Unterseite des Transportbands und dem Unterbau
des Transportbands angeordnet sind und die Mantelflächen der
Rollen dieses Abschnitts mit dem erhöhten Reibwert zumindest teilweise
mit einem den Reibwert erhöhenden
Material versehen sind.
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Um
die Pendelbewegung des Transportbands zu verhindern, ist es erfindungsgemäß ausreichend,
wenn ein Abschnitt mit dem erhöhten
Reibwert zwischen der Unterseite des Transportbands und dem Unterbau
des Transportbands im Bereich der Abweisvorrichtung angeordnet ist.
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Alternativ
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass Abschnitte mit erhöhten Reibwert
zwischen der Unterseite des Transportbands und dem Unterbau des
Transportbands im Bereich vor und hinter der Abweisvorrichtung angeordnet
sind. Durch die Erhöhung
des Reibwerts zwischen der Unterseite des Transportbands und dem
Unterbau des Transportbands in den Bereichen, die an den Arbeitsbereich
der Abweisvorrichtung angrenzen, ist die Auslenkung des Transportbands
ebenfalls zuverlässig
zu verhindern, da der im Bereich der Abweisvorrichtung auf das Transportband
ausgeübte
Bewegungsimpuls quer zur Förderrichtung
des Transportbands in diesen angrenzenden Bereichen sofort wieder
abgebremst wird.
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Schließlich wird
mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Vorrichtung zum Fördern und
Sortieren von Stückgut
Bestandteil einer eine Vielzahl von Transportbändern umfassenden Förder- und Sortieranlage
ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung,
in der ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Fördern
und Sortieren von Stückgut
nur beispielhaft dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fordern
und Sortieren von Stückgut
und
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2 eine
schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1.
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Die
in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte
Vorrichtung zum Fördern
und Sortieren von Stückgut
besteht im wesentlichen aus einem über zwei Umlenkrollen 1 geführten Transportband 2,
wobei eine Umlenkrolle 1 über einen nicht dargestellten Motor
antreibbar ist.
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Wie
insbesondere aus der Seitenansicht gemäß 2 ersichtlich,
ist zwischen dem Obertrum 2a und dem Untertrum 2b des
Transportbands 2 ein Unterbau 3 angeordnet, auf
dem das durch zu förderndes
Stückgut 4 belastete
Transportband 2 aufliegt. Bei der in den Abbildungen dargestellten
Ausführungsform
besteht der Unterbau 3 aus ebenen Platten 5, beispielsweise
Holzplatten, und aus in Förderrichtung
F des Transportbands 2 drehbar gelagerten Rollen 6.
Neben der dargestellten Ausführungsform ist
es selbstverständlich
auch möglich,
den Unterbau 3 nur aus Rollen 6 oder nur aus ebenen
Platten 5 bestehend aufzubauen.
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Um
einerseits den Verschleiß des
Transportbands 2 so gering wie möglich zu halten und andererseits
die Antriebsleistung des Transportbands 2 nicht zu groß dimensionieren
zu müssen,
sind die Kontaktflächen
zwischen der Unterseite des Transportbands 2 und Oberseite
des Unterbaus 3 so ausgestaltet, dass der jeweilige Reibwert
in Förderrichtung
F des Transportbands 2 möglichst gering ist.
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Um
einzelne auf dem Transportband geförderte Stückgüter 4 im wesentlichen
quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 vom Transportband 2 ableiten
zu können,
ist seitlich neben dem Transportband 2 eine Abweisvorrichtung 7 angeordnet,
wie dies aus der Draufsicht gemäß 1 ersichtlich
ist.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist die Abweisvorrichtung 7 als um eine Schwenkachse 8 verschwenkbarer
Arm 9 ausgebildet. Wie aus 1 ersichtlich,
werden sind die Stückgüter 4 so
auf dem Transportband 2 ausgerichtet, dass sie den Arm 9 der
Abweisvorrichtung 7 mit einem möglichst geringen seitlichen
Abstand passieren. In der Regel beträgt dieser Abstand weniger als
1 cm. Soll nun ein die Abweisvorrichtung 7 passierendes
Stückgut 4 vom
Transportband 2 abgeleitet werden, schwenkt der Arm 9 heraus
und schiebt das betreffende Stückgut 4 im
wesentlichen quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 vom Transportband 2 auf
einen Abgang 10, beispielsweise einen Sortiertisch oder ein
weiteres Transportband.
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Da
die Stückgüter 4 mit
einem möglichst
geringen seitlichen Abstand der Abweisvorrichtung 7 zugeführt werden,
gleiten die Stückgüter 4 beim
Aussortieren am Arm 9 entlang und werden trotz der hohen
Geschwindigkeit mit der der Arm 9 ausschwenkt nicht gestoßen, was
zu einer Beschädigung
der Stückgüter 4 bzw.
deren Inhalt führen
könnte.
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Aufgrund
der Reibung zwischen den abzuleitenden Stückgütern 4 und der Oberfläche des
Transportbands 2 besteht die Gefahr, dass durch den beim Auslenken
der Abweisvorrichtung 7 auf das Stückgut 4 übertragenen
Bewegungsimpuls im wesentlichen quer zur Förderrichtung F des Transportbands 2 das Transportband 2 ebenfalls
seitlich ausgelenkt wird und schlimmsten Falls in eine seitliche
Pendelbewegung versetzt wird. Diese Pendelbewegung könnte zur
Folge haben, dass abzuleitendes Stückgut 4 mit einem
zu großen
seitlichen Abstand der Abweisvorrichtung 7 zugeführt wird,
so dass der ausschwenkende Arm 9 das Stückgut 4 nicht vom
Transportband 2 schiebt, sondern mit hoher Geschwindigkeit und
großer
Wucht gegen das Stückgut 4 schlägt, was zu
einer Beschädigung
des Stückguts 4 bzw.
dessen Inhalts führen
könnte.
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Um
eine solche Auslenkung oder sogar Pendelbewegung des Transportbands 2 aufgrund
des im wesentlichen quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 wirkenden Bewegungsimpulses der
Abweisvorrichtung 7 zu verhindern, sind bei der dargestellten
Ausführungsform
der Vorrichtung zum Fördern
und Sortieren von Stückgut 4 weisen
die im Bereich der Abweisvorrichtung 7 angeordneten Rollen 6 des
Unterbaus 3 zumindest teilweise eine gummierte Mantelfläche auf.
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Diese
Gummierung der Mantelfläche
der Rollen 6 bewirkt eine Erhöhung des Reibwerts im wesentlichen
quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 zwischen der Unterseite des Transportbands 2 und
den Rollen 6 des Unterbaus 3 des Transportbands 2.
Die Erhöhung
des Reibwerts ist dabei so auszulegen, dass der Reibwert im wesentlichen
quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 zwischen der Unterseite des Transportbands 2 und
dem Unterbau 3 des Transportbands 2 größer ist
als der Reibwert im wesentlichen quer zur Förderrichtung F des Transportbands 2 zwischen
der Oberseite des Transportbands 2 und dem auf dem Transportband 2 zu fördernden
Stückgut 4.
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Diese
Erhöhung
des Reibwerts auf der Unterseite des Transportbands 2 bewirkt,
dass der Bewegungsimpuls der Abweisvorrichtung 7 ausschließlich ein
Herunterschieben des abzuleitenden Stückguts 4 bewirkt,
da der Reibwert zwischen dem Stückgut 4 und
der Oberfläche
des Transportbands 2 geringer ist als der Reibwert im wesentlichen
quer zur Förderrichtung
F des Transportbands 2 zwischen der Unterseite des Transportbands 2 und
dem Unterbau 3 des Transportbands 2.
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Während bei
der dargestellten Ausführungsform
der Abschnitt mit dem mit dem erhöhten Reibwert zwischen der
Unterseite des Transportbands 2 und dem Unterbau 3 des
Transportbands 2 im Bereich der Abweisvorrichtung 7 angeordnet
ist, ist es beispielsweise auch möglich, Abschnitte mit erhöhten Reibwert
vor und hinter der Abweisvorrichtung 7 anzuordnen.
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Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
Abschnitte mit erhöhten
Reibwert dadurch zu erzeugen, dass die Oberfläche der Platte 5 dieses
Abschnitts im wesentlichen quer zur Förderrichtung F des Transportbands 2 einen
erhöhten
Reibwert aufweist.
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Mit
einer solchermaßen
ausgebildeten Vorrichtung zum Fördern
und Sortieren von Stückgut
ist es somit möglich,
auch bei der Verwendung von nicht-metallenen Transportbändern 2 ein
stets gleichmäßiges und
schonendes Ableiten der auszusortierenden Stückgüter 4 zu gewährleisten.
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- 1
- Umlenkrolle
- 2
- Transportband
- 2a
- Obertrum
- 2b
- Untertrum
- 3
- Unterbau
- 4
- Stückgut
- 5
- Platte
- 6
- Rolle
- 7
- Abweisvorrichtung
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Arm
- 10
- Abgang
- F
- Förderrichtung