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Die
Erfindung betrifft eine mobile Kommunikationseinheit, eine Halterung
für eine
mobile Kommunikationseinheit sowie ein Ereignisdatenschreibersystem
für Fahrzeuge
zur Dokumentation von Ereignissen, insbesondere Verkehrsereignissen,
welches sowohl Daten und Bilder eines Unfallgeschehens beim Führen oder
Halten von Fahrzeugen, als auch Nötigungstatbestände, Parkschäden, und
Vandalismusschäden
aufzeichnet. Unter Fahrzeugen sollen hierbei nicht nur Kraftfahrzeuge
(KFZ) sondern alle Arten von Fahrzeugen, mit denen eine Fortbewegung
zu Land, Luft oder Wasser möglich
ist, also bspw. auch Fahrräder
oder Wasserfahrzeuge, zu verstehen sein.
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Bei
Unfällen
bspw. mit Kraftfahrzeugen kommt es immer wieder vor, dass es für den Geschädigten schwierig
ist, seine Unschuld zu beweisen, den Unfall sachlich richtig darzustellen
oder seine Darstellung vor Gericht glaubhaft zu machen. Selbst bei
gutem Willen aller Beteiligten ist es oft unmöglich, den Unfallhergang eindeutig
zu rekonstruieren, da das individuelle Erleben des Tatherganges
vom objektiven Geschehen abweichen kann.
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Da
heutzutage Mobiltelefone mit Kameras verbreitet sind und diese in
der Regel immer verfügbar
sind, ist es im Vergleich zu früher
häufiger
möglich,
nach einem Unfall den Unfallort in Bildern festzuhalten. Derartige
Bilder liefern jedoch nur eine Momentaufnahme der Unfallsituation,
nachdem diese ihr Endstadium erreicht hat.
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Im
Gegensatz zum Straßenverkehr
hat es sich im Luftverkehr durchgesetzt, bei Passagierflugzeugen
Flugschreiber einzusetzen, die alle wichtigen Daten des Fluges laufend
registrieren. Auch bei Kraftfahrzeugen sind Geräte bekannt, die eine Reihe unfallrelevanter
technischer Daten, wie z.B. die Beschleunigung und/oder die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges, die Zeit, etc. registrieren. Solche Geräte sind
beispielsweise als Unfalldatenspeicher in Kraftfahrzeugen fest installiert.
Im Falle eines Unfalls können
die im Unfalldatenspeicher gespeicherten Daten zu Beurteilung des
Unfallhergangs herangezogen werden und in einem juristischen Verfahren
als Mittel zur Glaubhaftmachung verwendet werden.
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Für die Beurteilung
eines Unfallherganges sind insbesondere visuell wahrnehmbare Daten,
also Bilder, von hoher Aussagekraft. Sie erlauben in den meisten
Fällen
eine Beurteilung des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer in der Situation,
die zu dem Unfall geführt
hat, ohne dass es einer Auswertung der Daten durch einen Fachmann
bedarf. Geräte,
die sowohl Bild-, als auch beispielsweise Beschleunigungsdaten speichern,
sind ebenfalls bekannt. In
DE
42 21 280 und
DE 198
27 622 sind Vorrichtungen zum Abspeichern von Videobildern
zur Dokumentation von Verkehrssituationen bzw. zur Unfallregistrierung
beschrieben, bei denen für
die Verkehrssituation relevante Daten in einem temporären Speicher
gespeichert werden und auf ein Auslösesignal hin in einen permanenten
Speicher übertragen
werden. Beschleunigungssensoren überwachen
die Fahrzeugbeschleunigungen und veranlassen bei Überschreiten
einer bestimmten Beschleunigungsschwelle die Ausgabe des Auslösesignals.
Zu den gespeicherten Daten gehören
u.a. auch Datums- und Zeitangaben.
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Gegenüber dem
Stand der Technik ist es sowohl Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine vorteilhafte mobile Kommunikationseinheit mit erweitertem Anwendungsspektrum
zur Verfügung
zu stellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine vorteilhafte
Fahrzeughalterung für eine
mobile Kommunikationseinheit mit Kamera zur Verfügung zu stellen.
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Außerdem ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes Ereignisdatenerfassungssystem
für Fahrzeuge
zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine mobile Kommunikationseinheit nach Anspruch
1, die zweite Aufgabe durch eine Fahrzeughalterung nach Anspruch 25
und die dritte Aufgabe durch ein Ereignisdatenschreibersystem nach
Anspruch 31 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Im
Folgenden soll ausschließlich
Bezug genommen werden auf den die Ereignisdatenaufzeichnung betreffenden
Teil der mobilen Kommunikationseinheit.
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Eine
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit umfasst mindestens eine Kamera zum Aufnehmen
von Bildern, welche im Folgenden Ereignisbilder genannt werden sollen.
Außerdem
umfasst die erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit eine Uhr zum Ausgeben eines Datums und/oder einer
Uhrzeit, mindestens einen Speicher zum Speichern der aufgenommenen
Ereignisbilder sowie des Datums und/oder der Uhrzeit und eine mit
der Kamera, dem Speicher und dem Uhrenmodul in Verbindung stehende
Steuereinheit, welche aufgenommenen Ereignisbildern Datum und/oder
Uhrzeit zuordnet und den Speichervorgang steuert. Als mobile Kommunikationseinheit
kommen dabei alle Formen von tragbaren Kommunikationseinheiten,
bspw. Notebooks, PDAs (Personal Digital Assiatant), insbesondere
aber Mobiltelefone in Frage. Die erfindungsgemäße mobile Kommunikationseinheit
zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen Beschleunigungssensor
zum Messen von Beschleunigungen und zum Ausgeben von Beschleunigungsdaten
oder einen Beschleunigungsdateneingang zum Verbinden mit einem Beschleunigungssensor
sowie eine zum Empfang von Beschleunigungsdaten mit dem Beschleunigungssensor
oder dem Beschleunigungsdateneingang verbundene und zum Ausgeben
eines einen Speichervorgang auslösenden
Auslösesignals
in Abhängigkeit
von den empfangenen Beschleunigungsdaten ausgebildete Auslöseeinheit
aufweist. Die Auslöseeinheit
kann beispielsweise als eigener Mikroprozessor realisiert sein oder
kann in die Steuereinheit integriert sein. Zudem ist es möglich, die
Auslöseinheit
in Form einer geeigneten Software zu realisieren. Das Auslösesignal
kann bspw. bei Erreichen oder Überschreiten
einer Beschleunigungsschwelle ausgegeben werden.
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Optional
kann die mobile Kommunikationseinheit eine oder mehrere Erfassungseinheiten
aufweisen oder mit solchen verbindbar sein, mit denen sich Ereignisdaten,
etwa die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Bremsfunktion, die Fahrzeugbeleuchtung, Lenkbewegungen,
Beschleunigungsverläufe
etc. erfassen lassen. Die Ereignisdaten können von der Steuereinheit
den Ereignisbildern zugeordnet und in Kombination mit den Ereignisbildern
gespeichert werden. Dabei ist es auch möglich, die Ereignisdaten den
Ereignisbildern in Form graphischer Darstellungen zuzuordnen bzw.
die Ereignisbilder in Form graphischer Darstellungen zu speichern.
Wenn im Folgenden von Ereignisbildern die Rede ist, soll daher auch
immer der Fall mit umfasst sein, dass ggf. weitere Ereignisdaten
erfasst und gespeichert werden, auch wenn die Ereignisdaten keine
explizite Erwähnung
findet.
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Die
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit bietet in Verbindung mit einer geeigneten Fahrzeughalterung
eine Alternative zu Unfalldatenschreibern nach Stand der Technik,
die im Fahrzeug fest eingebaut und an die Fahrzeugelektrik angebunden
werden. Außerdem
erfordern Unfalldatenschreiber nach Stand der Technik in der Regel
ein Bedienteil, welches nicht nur Platz im Innenraum des Fahrzeuges,
sondern auch einen zusätzlichen
Installationsaufwand erfordert. Mobile Kommunikationseinheiten – und insbesondere
Mobiltelefone – mit
mindestens einer Kamera gehören
dagegen heute zur Standardausrüstung
des mobilen modernen Menschen, und es ist üblich, dass die mobile Kommunikationseinheit
im Fahrzeug in einer Fahrzeughalterung platziert wird, durch welche
sie im Fahrzeug fixiert und an eine Freisprecheinrichtung, Außenantenne
und Stromversorgung angebunden ist. Außerdem besitzen mobile Kommunikationseinheiten
in der Regel ein Bedienteil, beispielsweise in Form einer Tastatur,
mit dem Einstellungen vorgenommen werden können.
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Das
Ausstatten einer mobilen Kommunikationseinheit mit einem Beschleunigungssensor
bzw. einem Beschleunigungsdateneingang und einer Auslöseeinheit
zum Ausgeben eines Auslösesignals
zur Speicherung von Ereignisbildern führt zu einem integrierten Ereignisdatenrecorder.
Dieser ist platzsparend und vermeidet den Erwerb und Einbau eines
separaten Unfalldatenschreibers. Außerdem kann dieselbe mobile
Kommunikationseinheit in verschiedenen Fahrzeugen Verwendung finden,
sofern diese mit einer geeigneten Halterung versehen sind. So kann
die mobile Kommunikationseinheit bspw. beim Umsteigen von einem
KFZ in ein anderes KFZ aus dem ersten KFZ entfernt und in die Halterung
im zweiten KFZ eingesetzt werden.
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Bspw.
ein herkömmliches
Kamera-Mobiltelefon besitzt außerdem
schon einen Teil der Komponenten eines Unfalldatenschreibers, wie
Kamera, unabhängige
Stromversorgung, Uhr, Mikroprozessor und Speicher oder Speicherkarten,
so dass sich redundante Installationen im Fahrzeug vermeiden lassen.
Etwa das am Markt befindliche Siemens S65 Business weist die oben
genannten Komponenten bereits auf.
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Eine
noch bessere Anwendungsmöglichkeit ergibt
sich aus der Integration des Ereignisdatenrecorders in ein Dual-Kamera-Mobiltelefon,
wie z.B. das Siemens U15. Hierbei können bei geeigneter Positionierung
des Halters sowohl das vordere, als auch das hintere Verkehrsgeschehen
und darüber
hinaus der Fahrzeuginnenraum erfasst werden.
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Während bekannte
Unfalldatenschreiber zur Auswertung entweder ausgebaut oder zumindest Speicher
entnommen und an externe Geräte
angeschlossen werden müssen,
kann bei der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit die Bildsequenz des Ereignisses ggf. vor Ort
wie ein Film im Display der Kommunikationseinheit betrachtet werden.
Alternativ kann die mobile Kommunikationseinheit oder ihr Speicher
zum Weiterleiten der Daten entnommen werden. Außerdem ist es möglich, die Daten
per Kabel oder drahtlos, bspw. per, Infrarot- oder Bluetooth-Verbindung,
an einen PC übertragen. Ggf.
kann alternativ das Wechselspeichermedium der mobilen Kommunikationseinheit
mit einem Lesegerät
ausgelesen werden.
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Die
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit kann zum Einstellen der Uhrzeit entweder eine
manuelle Einrichtung oder ein Uhrenmodul mit einem Empfänger zum
Empfang eines Funkzeitsignals sowie einer Synchronisationseinheit
zum Synchronisieren des Datums und/oder der Uhrzeit mit dem Funksignal
aufweisen. Es ist auch möglich,
die mobile Kommunikationseinheit gleichzeitig sowohl mit der manuellen
Stelleinrichtung als auch mit dem Empfänger und der Synchronisationseinheit
auszustatten.
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Quarzgesteuerte
Uhrenmodule, welche bisher zum Steuern von Datums- und Zeitstempeln
zur Anwendung kommen, haben zwar eine geringe, gleichwohl jedoch
existierende Gangungenauigkeit, welche nach längerer Zeit durchaus im Bereich
von mehreren Sekunden liegen kann. Bei Unfällen, bei denen es auf die
genaue Abfolge zeitlich relevanter Faktoren ankommt, kann diese
Ungenauigkeit unter Umständen
jedoch nicht mehr zu vernachlässigen sein.
Als Beispiel sei hier etwa der Nachweis einer bestimmten Ampelphase
während
des Unfallzeitpunktes genannt. Zudem sind diese Uhrenmodule nicht
oder nur mit entsprechender Softwaresteuerung in der Lage, eine
automatische Umschaltung zwischen Sommer- und Winterzeit vorzunehmen. Außerdem weisen
Quarzuhren eine externe Einstellmöglichkeit auf, um die Gangungenauigkeit
ausgleichen, d.h. die Uhr stellen zu können. Derartige externe Zugriffsmöglichkeiten
bieten jedoch auch die Möglichkeit der
Manipulation, indem z.B. ein selbstverschuldeter Unfall zu einem
späteren
Zeitpunkt noch einmal mit für
den Anwender günstigeren
Voraussetzungen nachgestellt wird und dabei die Uhr auf diejenige
Zeit eingestellt wird, bei der der ursprüngliche Unfall stattgefunden
hat.
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Die
Manipulierbarkeit der gespeicherten Daten ist im Vergleich zu Ereignisdatenschreibern
mit Quarzuhren deutlich verringert, wenn der Datums- und Zeitstempel
mit einer Kennung versehen wird, die ausweist, ob es sich bei der
protokollierten Zeit um die manuell eingestellte, oder über Funksignal
erlangte Zeit handelt. Die Stelleinrichtung kann in der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit darüber
hinaus vorzugsweise auch die Steuerung der Uhr übernehmen.
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Mit
Hilfe der funkgesteuerten Stelleinrichtung lässt sich außerdem ein automatisches Umschalten zwischen
Sommer- und Winterzeit realisieren, ohne dass die Stelleinrichtung
dazu eine besondere Software benötigte
oder der Benutzer das Umstellen per Hand vornehmen müsste.
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Vorteilhaft
ist die erfindungsgemäße mobile Kommunikationseinheit
mit der aufgrund der Synchronisation mit dem Funkzeitsignal ganggenauen Uhr
auch im Hinblick auf die Möglichkeit,
die Echtheit von Daten im zeitlichen Zusammenhang zu bestätigen. Dies
kann beispielsweise für
das Verifizieren der Ampelphase über
einen Plausibilitätsabgleich
mit den Daten der zuständigen
Verkehrsleitzentrale, wo die Ampelphasen in Form von Dateien und
Ampelschaltplänen
protokolliert vorliegen, von Bedeutung sein.
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Das
Uhrenmodul kann zusätzlich
einen quarzgesteuerten Freilaufmodus aufweisen. So kann es bei einem
vorübergehenden
Verlassen des Sendebereichs des Funkzeitsignals in den quarzgesteuerten
Freilaufmodus übergehen
und damit auch dann, wenn das Funkzeitsignal nicht empfangen werden
kann, eine hinreichende Genauigkeit der Datums- und/oder Zeitangabe
gewährleisten.
Sobald das Funkzeitsignal wieder empfangen werden kann, kann dann
das Uhrenmodul gegebenenfalls wieder gestellt werden bzw. kann die
Steuerung des Uhrenmoduls wieder von der Stelleinrichtung übernommen werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit ist die Stelleinrichtung zum Empfang einer
Mehrzahl von Empfangsfrequenzen ausgestaltet. Dies kann beispielsweise
dadurch realisiert sein, dass die Stelleinrichtung mehrere Empfänger umfasst.
Alternativ ist es auch möglich,
die Stelleinrichtung mit einem Empfänger auszustatten, welcher
sich auf verschiedene Empfangsfrequenzen einstellen lässt. Dabei
ist es auch möglich,
dass der Empfänger
einen automatischen Suchlauf aufweist, mit dem er jeweils dasjenige
Funkzeitsignal einstellt, welches (am Besten) zu empfangen ist.
Mit der beschriebenen Weiterbildung kann der integrierte Ereignisdatenschreiber
problemlos auch im Ausland mit funkgenauer Zeit funktionieren werden,
wo die Funkzeitsignale auf anderen Frequenzen gesendet werden.
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Um
die Authentizität
einzelner Ereignisdateneinheiten, beispielsweise einzelner Bilder,
besser dokumentieren zu können,
kann die Steuereinheit derart ausgestaltet sein, dass sie jedem
einzelnen Ereignisbild ein Datum und/oder eine Uhrzeit und/oder
ein Kennungssignal für
das empfangene Funkzeitsignal zuordnet.
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Um
Eingriffe in die Elektronik der mobilen Kommunikationseinheit erkennbar
zu machen, können
das Uhrenmodul, die Steuereinheit und der Speicher in einem versiegelten
oder verplombten Gehäuse
angeordnet sein.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der mobilen Kommunikationseinheit
umfasst diese einen Referenzspeicher zum Speichern ereignistypischer
Beschleunigungsverläufe,
d.h. ereignistypischer Veränderungen
der Beschleunigung über
eine bestimmte Zeitspanne. Die Auslöseeinheit ist dann derart ausgestaltet,
dass sie die erfassten Beschleunigungsdaten mit den im Referenzspeicher
gespeicherten Beschleunigungsverläufen vergleicht und in Abhängigkeit
vom Vergleichsergebnis ein Auslösesignal
ausgibt oder nicht.
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Während bei
der beschriebenen Weiterbildung der mobilen Kommunikationseinheit
das Speichern der Ereignisbilder (und ggf. von Ereignisdaten) durch
einen bestimmten Beschleunigungsverlauf ausgelöst wird, erfolgt das Auslösen der
Aufnahme im Stand der Technik bei Überschreiten eines Beschleunigungsschwellenwertes.
Es ist bekannt, dass Unfallereignisse mit einem Anstoß rund eine
Zehntelsekunde dauern. Innerhalb dieser Zeit steigen die Beschleunigungskräfte (G-Kräfte) extrem
an, bevor sie im Rahmen der Auslaufbewegung wieder abfallen. Sämtliche
andere Situationen im Straßenverkehr,
beispielsweise starkes Bremsen, abruptes Ausweichen, aber auch das
Treffen einer Bordsteinkante beim unvorsichtigen Einparken, haben
eine völlig
andere, wesentlich langsamere Anstiegscharakteristik. In all diesen
Fällen
kann jedoch ein relativ hoher Beschleunigungswert erreicht werden.
Bei sportlich ambitionierten Fahrern können zudem hohe Beschleunigungskräfte sowohl
in Längs-
als auch in Querrichtung des Fahrzeuges aufgrund der Fahrweise aufgebaut
werden. Diese können
somit bei Ereignisdatenschreibern nach Stand der Technik das Problem
haben, dass wiederholt Speicherungen von Ereignisbildern und/oder
von Ereignisdaten wegen Überschreitens
des Schwellenwertes aufgrund der sportlichen Fahrweise ausgelöst werden,
obwohl es zu keinem relevanten Ereignis gekommen ist. Um dies zu
vermeiden kann im Stand der Technik die auslösende Beschleunigungsschwelle
heraufgesetzt werden, sodass die durch die sportliche ambitionierte
Fahrweise auftretenden Beschleunigungskräfte nicht mehr zu einem Auslösen der
Speicherung führen.
Eine vergleichsweise hoch eingestellte Auslöseschwelle kann jedoch dazu
führen,
dass an sich speicherungswürdige
Ereignisse, wie beispielsweise ein leichter Anstoß, nicht
gespeichert werden, weil die beim Abstoß auftretenden Beschleunigungskräfte aufgrund der
hohen Auslöseschwelle
nicht zum Auslösen
der Speicherung führen.
Außerdem
treten bei sehr schweren Fahrzeugen, wie beispielsweise LKW oder Bussen,
aufgrund der viel höheren
Trägheit
und des bei gleicher Geschwindigkeit höheren Impulses nur vergleichsweise
geringe Beschleunigungs- oder Verzögerungskräfte auf. Auch in diesen Fällen kann
es daher vorkommen, dass an sich speicherungswürdige Ereignisse aufgrund der
gewählten
Beschleunigungsschwelle nicht zur Speicherung gelangen.
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In
der vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit können
dagegen entweder ausschließlich
oder zusätzlich
zu einer Beschleunigungsschwelle Beschleunigungsverläufe zum
Auslösen
des Speicherns herangezogen werden. Der Vergleich mit einem Beschleunigungsverlauf
anstatt nur mit einer Beschleunigungsschwelle, die überschritten
werden muss, ermöglicht
ein viel präziseres
Bestimmen eines speicherungswürdigen
Ereignisses. Insbesondere ist es auch möglich, Beschleunigungsverläufe für unterschiedliche
Ereignisse bereitzuhalten. So kann beispielsweise auch erreicht
werden, dass neben Unfallereignissen auch Nötigungstatbestände, die sich
beispielsweise durch abrupte Lenkbewegungen oder hartes Bremsen
auszeichnen, zu einem Auslösen
der Speicherung führen
können.
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Die
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit kann vorteilhafterweise außerdem eine Eingabeeinrichtung
zum Eingeben von ereignistypischen Beschleunigungsverläufen aufweisen.
Auf diese Weise kann bspw. vom Fahrer vorab festgelegt werden, welche
Ereignisse zu einer Speicherung von Ereignisbildern führen sollen,
und welche nicht. Insbesondere können
in den Referenzspeicher Beschleunigungsverläufe eingegeben werden, die
an die Fahrweise des jeweiligen Fahrers angepasst sind.
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Die
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit kann auch eine Erfassungseinheit zum Erfassen
der fahrertypischen Beschleunigungsverläufe und eine mit der Erfassungseinheit
verbundene lernfähige
Einrichtung, bspw. basierend auf einem neuronalen Netzwerk, zum
Aktualisieren der im Referenzspeicher gespeicherten ereignistypischen
Beschleunigungsverläufe
unter Berücksichtigung
der erfassten fahrertypischen Beschleunigungsverläufe umfassen.
Im Auslieferungszustand ist eine solche mobile Kommunikationseinheit
vorzugsweise auf Standartwerte für
einen normalen Fahrbetrieb, d.h. für im normalen Fahrbetrieb auftretende
G-Kräfte,
konfiguriert. Im Betrieb speichert und interpoliert die lernfähige Einrichtung
dann über
einen längeren
Zeitraum die auftretenden G-Kräfte
und ermittelt daraus diejenigen Beschleunigungsverläufe, die
unter Berücksichtigung
des spezifischen Fahrverhalten des Fahrers nicht zum Auslösen der
Speicherung führen
sollen. Die so weitergebildete mobile Kommunikationseinheit kann
sich daher selbständig
an verschiedene Fahrstile anpassen.
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Weiterhin
kann die mobile Kommunikationseinheit einen Fahrmodus und einen
Ruhemodus aufweisen, wobei sich der Fahrmodus und der Ruhemodus
zumindest durch die jeweilige Empfindlichkeit mindestens eines Beschleunigungssensors,
etwa in der Höhe
einer Beschleunigungsschwelle und/oder der Form der Beschleunigungsverläufe voneinander unterscheiden.
Der Ruhemodus dient dabei u.a. dazu, Bagatellschäden, die häufig durch unvorsichtiges Ein-
und Ausparken entstehen, zu dokumentieren. Insbesondere Fahrzeuge
neuerer Bauart weisen keine klassischen Stoßstangen mehr auf, sondern
stoßabsorbierende
Teile an Front und Heck, die überwiegend
als lackierte Kunststoffteile ausgeführt und vom Design her in die
Karosserieform integriert sind. Insbesondere bei begrenztem Parkraum
können
fremde Fahrzeuge die stoßabsorbierenden
Teile beschädigen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der mobilen Kommunikationseinheit ermöglicht es, im Parkmodus insbesondere
solche Beschädigungen
zu dokumentieren, bei denen der Verursacher in Folge Entfernens
von der Unfallstelle anders nicht zur Verantwortung gezogen werden
könnte.
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Die
Unfalldatenschreiber nach Stand der Technik bieten dagegen nicht
die Möglichkeit,
den Hergang von Beschädigungen
während
der Ruhephase des Fahrzeugs zu dokumentieren, weil die Speicherung
von Ereignisbildern lediglich bei Überschreiten vorgegebener,
für den
Fahrbetrieb eingestellter Beschleunigungsschwellen ausgelöst wird. Bei
den genannten Bagatellschäden
werden diese Beschleunigungsschwellen jedoch in der Regel nicht überschritten.
Des Weiteren kann sich der Ruhemodus vom Fahrmodus auch in der Aufnahmerate,
mit der die Ereignisbilder aufgenommen werden, voneinander unterscheiden.
So kann im Ruhemodus die Bildrate etwa auf ein Bild pro Sekunde
herabgesetzt werden. Dadurch kann bei gleichbleibender Datenmenge
der Aufzeichnungszeitraum vergrößert werden,
sodass auch bei langsamen Vorgängen,
wie etwa dem Ein- oder Ausparken, eine gute Chance besteht, dass
das Verursacherfahrzeug auf mindestens einem Bild weit genug vom
beschädigten
Fahrzeug entfernt ist, damit das Kennzeichen des Verursacherfahrzeugs
zu erkennen ist.
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Die
Funktion der Auslöseeinrichtung
kann im Ruhemodus auch von einer Alarmeinrichtung übernommen
werden. Die mobile Kommunikationseinheit kann daher über die
Fahrzeughalterung zusätzlich
einen Signaleingang zum Anbinden von Alarmeinrichtungen umfassen.
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Um
im Ruhemodus auch Vandalismusschäden
dokumentieren zu können,
bspw. ein Zerkratzen des Lackes, kann das Fahrzeug mit einer UHF-Auslöseeinheit,
bestehend aus einem Ultrahochfrequenzsender (UHF-Sender) zum Aufbauen
eines Ultrahochfrequenzfeldes (UHF-Feldes) und einem Field-Disturbance-Sensor
zum Detektieren von bewegten Gegenständen innerhalb des UHF-Feldes und/oder
einen Schwingungssensor zum Detektieren von Karosserieschwingungen
umfassen. Die Auslösung
erfolgt dann über
den vorgenannten Signaleingang.
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Die
mobile Kommunikationseinheit kann darüber hinaus eine automatische
Justiereinheit umfassen, welche im Ruhemodus die Lage des Fahrzeugs erfasst
und die Nullstellung mindestens eines Beschleunigungssensors an
die erfasste Lage des Fahrzeuges anpasst, um die Wahrscheinlichkeit
einer fälschlichen
Ausgabe eines Auslösesignals
im Ruhemodus zu verringern. Außerdem
kann er eine Kalibriereinheit zum Kompensieren einer ungenauen Einbaulage
des Beschleunigungssensors, bspw. aufgrund unterschiedlicher Einbaulagen
der Fahrzeughalterungen für
die mobile Kommunikationseinheit in verschiedenen Fahrzeugen umfassen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit ist die Kamera derart ausgestaltet, dass sie
fortlaufend Ereignisbilder aufnimmt und dass als Speicher ein temporärer Speicher
zum temporären
Zwischenspeichern der fortlaufend aufgenommenen Ereignisbilder sowie
ein permanenter Speicher vorhanden sind. Die Steuereinheit ist dann
derart ausgestaltet, dass sie auf ein Auslösesignal hin die Aufnahme von
Ereignisbildern nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne beendet
und dann ein Übertragen
des Inhalts des temporären
Speichers in den permanenten Speicher veranlasst. Wenn dabei die
vorbestimmte Zeitspanne im Hinblick auf die Speicherkapazität des temporären Speichers
geeignet gewählt
ist, befinden sich im Speicher nach Beendigung der Aufzeichnung
sowohl noch Ereignisbilder, die vor dem auslösenden Ereignis aufgenommen
worden sind, als auch Ereignisbilder, die in der Zeitspanne zwischen
dem auslösenden
Ereignis und dem Beenden der Aufzeichnung aufgenommen worden sind.
Dies ermöglicht
eine besonders gute Rekonstruktion des Ereignisherganges.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Weiterbildung umfasst die
mobile Kommunikationseinheit auch eine Einstelleinrichtung zum Einstellen der
vorbestimmten Zeitspanne, nach deren Ablauf die Aufnahme der Ereignisbilder
beendet und der Inhalt des temporären Speichers in den permanenten Speicher übertragen
wird. Durch geeignetes Einstellen der Zeitspanne lässt sich
dann beeinflussen, wie viel Speicherplatz des temporären Speichers
zum Zeitpunkt der Übertragung
in den permanenten Speicher von Ereignisbildern, die vor dem Ereignis
aufgenommen worden sind, und wie viel Speicherplatz des temporären Speichers
von Ereignisbildern, die nach dem Ereignis aufgenommen worden sind,
belegt ist. Mit anderen Worten, es lässt sich bei einer bestimmten
Aufnahmerate der von den Ereignisbildern umfasste, vor dem Ereignis
liegende Zeitabschnitt relativ zum von den Ereignisbildern umfassten,
nach dem Ereignis liegenden Zeitabschnitt einstellen. Außerdem kann
die erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit auch eine manuelle Einstelleinrichtung zum
Einstellen der Empfindlichkeit des Beschleunigungssensors umfassen.
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Eine
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit kann einen Anschluss zum Anschließen an ein
Bordsystem des Fahrzeuges umfassen, so dass die Kapazitäten dieses
Systems, wie z.B. die Übermittlung
von GPS-Daten aus dem bordeigenen Navigationssystem genutzt werden
können.
Der Anschluss kann an eine Kontaktleiste einer Fahrzeughalterung
für die
mobile Kommunikationseinheit angepasst sein. Er kann alternativ
oder zusätzlich
zudem als drahtlose Schnittstelle, wie z.B. mit Bluetooth Technologie
ausgebildet sein.
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Die
erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit kann zusätzlich
eine Einrichtung zum Ermitteln oder zum Empfangen von Positionsdaten, bspw.
ein GPS-Modul (GPS: globales Positionierungssystem) oder einen Anschluss
zum Anschließen
einer solchen Einrichtung umfassen, wobei die Steuereinheit derart
ausgelegt ist, dass sie den aufgenommen Ereignisbildern die ermittelten
oder empfangenen Positionsdaten zuordnet. Alternativ zur GPS-Methode
kann die Positionsbestimmung auch über ein sog. MPC (Mobile Positioning
Centre) erfolgen, welches dies anhand der durch die mobile Kommunikationseinheit
zuletzt genutzten Sende- und Empfangseinrichtungen im Kleinzellennetz
bewerkstelligt.
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Die
mobile Kommunikationseinheit kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung
darüber
hinaus zum Weiterleiten von Ereignisbildern an eine entfernte Zentralstelle,
beispielsweise eine Notrufzentrale, ausgestaltet sein. Das Weiterleiten
kann bspw. im Wege eines automatischen Anrufes erfolgen. Diese Notrufzentrale
kann dann gegebenenfalls sogar anhand der Ereignisbilder auf die
Art und Schwere des Unfalles zurückschließen. Anhand
der den Ereignisbildern zugeordneten Positionsdaten kann die Zentralstelle
dann eine Lokalisierung des Ereignisses vornehmen und gegebenenfalls
geeignete Hilfsmaßnahmen
einleiten.
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Eine
erfindungsgemäße Fahrzeughalterung für eine erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit mit mindestens einer Kamera ist derart ausgestaltet,
dass sie das Sichtfeld der mindestens einen Kamera nicht blockiert
und die mobile Kommunikationseinheit bei unfallüblichen Beschleunigungskräften sicher
in der Halterung verbleibt. Insbesondere kann sie eine Aussparung
für eine
nach vorne und gegebenenfalls auch für eine nach hinten gerichtete Kamera
der mobilen Kommunikationseinheit aufweisen und im Fahrzeug so positioniert
sein, dass das mobile Kommunikationsgerät so steht, dass die eine Kamera
geradeaus nach vorne zeigt und die gegebenenfalls zweite Kamera
nach hinten in den Fahrzeuginnenraum und/oder für die Aufnahme des rückwärtigen Verkehrsgeschehens
durch die Heckscheibe.
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Die
erfindungsgemäße Fahrzeughalterung wird
im Fahrzeug an geeigneter Stelle befestigt. Die Verbindung mit dem
Fahrzeug erfolgt mittels einer Verbindungseinrichtung, die derart
ausgestaltet ist, dass die Halterung bei unfallüblichen Beschleunigungswerten
am Fahrzeug fixiert bleibt. Mit Vorteil kann die Fahrzeughalterung
mit einer Klebehalterung, z.B. mit einer Klebefläche zur Fixierung an Windschutzscheibe,
als Verbindungseinrichtung ausgestattet sein, jedoch sind auch andere
Befestigungsorte, wie z.B. der Dachhimmel in der Nähe des Rückspiegels,
der Rückspiegelhalter,
oder das Armaturenbrett, und andere Befestigungsmethoden, z.B. Verschrauben,
geeignet. Zum leichteren Ausrichten beim Einbau kann z.B. eine kleine
Libelle und/oder Wasserwaage und/oder eine Markierung, welche in der
Halterung integriert ist bzw. sind, dienen.
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Die
Funktion „Ereignisdatenrecorder
in Aufnahmemodus" wird
aktiviert, wenn die mobile Kommunikationseinheit in der Halterung
arretiert ist, was zum Beispiel über
das halterungsseitige Schließen zweier
Kontakte an der Kontaktleiste der mobilen Kommunikationseinheit
technisch leicht zu bewerkstelligen ist. Dies kann gegebenenfalls
gemeinsam mit den anderen üblichen
Funktionen, wie z.B. Freisprechen, Außenantenne oder Aufladen erfolgen.
In diesem Modus arbeitet die mobile Kommunikationseinheit als Ereignisdatenrecorder,
während
die anderen Funktionen, wie z.B. das Telefonieren bei einem Mobiltelefon
weiterhin aktiv bleiben. Gegebenenfalls können über eine ebenfalls an der Fahrzeughalterung
vorhandene Datenleitung noch weitere Parameter in die Datensequenz
eingespielt werden, wie z.B. Geschwindigkeit des Fahrzeuges, Betätigung der Bremsen
oder/und der Lenkung und/oder der Hupe und Beleuchtungszustand des
Fahrzeuges.
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Ausgestaltungen
der mobilen Kommunikationseinheit können in Abhängigkeit vom Umfang der Ausgestaltungen
Platz benötigen.
Es kann daher auch sein, dass bei besonders kleinen Ausführungen der
mobilen Kommunikationseinheit nicht alle Ausgestaltungen im Gerät selber
Platz haben, bzw. es nicht sinnvoll ist, alle Ausgestaltungen in
der mobilen Kommunikationseinheit selbst zu platzieren. Insbesondere
wenn die mobile Kommunikationseinheit mit einem Beschleunigungsdateneingang
ausgestattet ist, kann die Halterung daher einen integrierten Beschleunigungssensor
umfassen. Dieser liefert dann die Beschleunigungsdaten für die mobile
Kommunikationseinheit. Ein in die mobile Kommunikationseinheit integrierter
Beschleunigungssensor ist dann nicht nötig, wodurch die Baugröße der mobilen
Kommunikationseinheit verringert werden kann. Außerdem kann die Fahrzeughalterung
auch einen Empfänger
zum Empfang eines Funkzeitsignals und eine mit der Uhr einer mobilen
Kommunikationseinheit verbindbaren Synchronisationseinheit zum Synchronisieren
der Uhr mit dem Datum und/oder der Uhrzeit des Funksignals umfassen.
Auch diese Einheiten brauchen dann nicht in die mobile Kommunikationseinheit
integriert zu sein, was ebenfalls das Verringern der Baugröße der mobilen
Kommunikationseinheit ermöglicht.
Darüber
hinaus können
zur Reduktion der Baugröße der mobilen
Kommunikationseinheit auch weitere elektronische Bauteile oder Speicherkarten in
die Fahrzeughalterung integriert sein. Die Fahrzeughalterung kann
aber auch derart ausgestaltet sein, dass bordeigene Bauteile eines
Fahrzeuges über
die Fahrzeughalterung an die mobile Kommunikationseinheit anschließbar sind.
Nicht in die mobile Kommunikationseinheit integrierte Funktionen
und Einheiten werden dann bei Arretierung in der Fahrzeughalterung über die
Kontaktleiste automatisch angebunden.
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Ein
erfindungsgemäßes Ereignisdatenschreibersystem
für Fahrzeuge
umfasst eine erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit und eine erfindungsgemäße Fahrzeughalterung.
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Weitere
Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel für die Erfindung.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel für die Erfindung.
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3 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel für die Erfindung.
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4 zeigt
die auftretende Beschleunigung bei einem Anstoß in Abhängigkeit von der Zeit.
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5 zeigt
die auftretende Beschleunigung bei einer Vollbremsung in Abhängigkeit
von der Zeit.
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Als
ein erstes Ausführungsbeispiel
für die
Erfindung ist in 1 eine als Mobiltelefon 100 ausgebildete
mobile Kommunikationseinheit als Blockdiagramm dargestellt. Das
dargestellte Mobiltelefon 100 kann gleichzeitig als Ereignisdatenschreiber
in einem Fahrzeug dienen. Dabei wird eine im Mobiltelefon 100 vorhandene
Kamera 12 als Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen von Videobildern
als Ereignisbildern vom Verkehrsgeschehen genutzt. Das Mobiltelefon 100 kann
darüber
hinaus weitere Kameras umfassen. Außerdem können außer Videobildern auch akustische
Ereignisse, Beschleunigungskräfte
und Datum/Uhrzeit sowie weitere Daten, die von verschiedenen Sensoren
oder Gebern des Fahrzeugs über
eine Fahrzeughalterung für
das Mobiltelefon 100 geliefert werden, gleichzeitig mit
den Videobildern als Ereignisbildern gespeichert werden. Beispiele
für Daten,
die von Sensoren oder Gebern des Fahrzeugs geliefert werden, sind:
Geschwindigkeit des Fahrzeuges, Betätigung der Bremsen oder/und der
Lenkung und/oder der Hupe und Beleuchtungszustand des Fahrzeuges.
Bspw. die Registrierung akustischer Ereignisse kann bei einem Unfall
wichtig sein, wenn ein Verkehrsteilnehmer ein KFZ bei einem Überholmanöver streift,
ohne dass das Fahrzeug dabei einen Stoß erhält. Aber auch die akustische
Aufzeichnung von Hupsignalen kann die nachträgliche Bewertung der Verkehrssituation
erleichtern. Weiterhin umfasst das Mobiltelefon 100 eine
Steuereinheit 14, einen auf dem Speicher 13 für die Funktion
Ereignisdatenspeicher vorgesehenen Speicher 16, welcher
wiederum einen temporären
Speicher 18 und einen permanenten Speicher 20 umfasst,
mindestens einen Beschleunigungssensor 22 zum Erfassen
von Beschleunigungsdaten sowie ein Uhrenmodul 24. Das Uhrenmodul 24 umfasst
eine Uhr 25, die entweder manuell über die Tastatur des Mobiltelefons 100 eingestellt
wird, oder kann in einer hier bereits skizzierten, vorteilhaften
Ausgestaltung einen mit einer Empfangsantenne 28 verbundenen
Empfänger 26 zum
Empfang eines Funkzeitsignals sowie eine Synchronisationseinheit 30,
die sowohl mit der Uhr 25 als auch mit dem Empfänger 26 in
Verbindung steht und dazu dient, die Uhr 25 zu steuern
und mit dem empfangenen Funkzeitsignal zu synchronisieren, umfassen.
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Die
Steuereinheit 14 steht mit der Kamera 12, mit
dem Speicher 16, mit dem Uhrenmodul 24, mit dem
Beschleunigungssensor 22, einer Mobilfunkeinheit 27 sowie
optional wie in der skizzierten vorteilhaften Ausgestaltung mit
einem Referenzspeicher 23, dessen Funktion weiter unten
erläutert
ist, in Verbindung und steuert die Funktion des Mobiltelefons 100.
Die Steuereinheit 14 weist darüber hinaus einen Anschluss 34 auf,
mit dem das Mobiltelefon 100 über die Fahrzeughalterung an
das Bordsystem eines Fahrzeuges angeschlossen werden kann.
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Im
bereits vorteilhaft ausgestalteten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist
eine Auslöseeinheit 15 in
die Steuereinheit 14 integriert, die sowohl mit dem Beschleunigungssensor 22 als
auch mit dem Referenzspeicher 23 in Verbindung steht und
die vom Beschleunigungssensor 22 fortlaufend gemessene
Beschleunigungswerte mit im Referenzspeicher 23 abgelegten
Beschleunigungsverläufen und/oder
Beschleunigungsschwellen vergleicht. Die Beschleunigungsverläufe stellen
dabei typische Beschleunigungsverläufe für ein zu detektierendes Ereignis,
bspw. einen Unfall, dar. Das zu detektierendes Ereignis wird im
Folgenden Triggerereignis genannt. Die Auslöseeinheit kann, alternativ
zum in 1 dargestellten Fall, auch als eigenständige Einheit
des Mobiltelefons 100 ausgebildet sein. Ein Ausführungsbeispiel
ohne die vorteilhafte Ausgestaltung mit dem Referenzspeicher 23 kann
die Überschreitung
von vorher eingestellten, absoluten Beschleunigungswerten als Triggerereignis
registrieren.
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Während des
Betriebs des Mobiltelefon 100 als Ereignisdatenschreiber
nimmt die Kamera 12 fortlaufend Bilder (und die ggf. vorhandenen
weiteren Erfassungseinheiten ihre entsprechenden Ereignisdaten)
auf und gibt diese an die Steuereinheit 14 weiter, welche
sie in den temporären
Speicher 18 schreibt. Jedes, Bild und ggf. jede weitere
aufgenommene Ereignisdateneinheit, bleibt über einen bestimmten Zeitraum,
im folgenden Zeitfenster genannt, im temporären Speicher 18 gespeichert
und wird anschließend
von einem neuen Bild bzw. ggf. von neuen Ereignisdaten überschrieben.
Die Größe des Zeitfensters
ist dabei an die zu bewältigenden
Datenmengen angepasst. Mindestgrößen für das Zeitfenster
sowie die Bildrate und die Auflösung,
mit der ein Ereignis aufgezeichnet wird, ergeben sich aus dem aufzuzeichnenden
Ereignis. Für
Verkehrssituationen werden z.Z. ein Zeitfenster von 30 Sekunden
und eine Bildrate von 5 Bildern pro Sekunde als ausreichend angesehen.
Höhere
Bildraten und größere Zeitfenster
sind dabei aber grundsätzlich
auch möglich
und – wegen
der umfassenderen Dokumentation – sogar vorteilhaft, werden
aber aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit heutzutage oft nicht realisiert. In der Zukunft dürfte sich
jedoch ein Trend hin zu höheren
Auflösungen,
Bildraten etc. und zu größeren Zeitfenstern
ergeben.
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Der
Speicherplatz, den eine Aufzeichnung des Ereignisses im temporären Speicher 18 erfordert,
ergibt sich aus der Größe des Zeitfensters
der Auflösung
und der Bildrate, ggf. in Verbindung mit weiteren Größen, wie
etwa der Farbtiefe, und der zusammen mit der Aufnahme zu speichernden
Daten, bspw. Beschleunigungsdaten, Datums- und Zeitdaten, ggf. Positionsdaten
etc.
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Im
erfindungsgemäßen Mobiltelefon 100 kann
die Rate, mit der die Beschleunigungswerte aufgezeichnet werden,
höher als
die Bildrate sein. Sie kann insbesondere um ein Vielfaches höher sein
und bspw. ca. 100 Hz betragen. Dies ermöglicht eine exakte zeitliche
Rekonstruktion des Ablaufes des aufgezeichneten Ereignisses, etwa
im Rahmen eines Gutachtens. Bspw. lassen sich so auch Abläufe mit mehreren
Anstößen, die
vielleicht in den aufgezeichneten Bildern nicht alle enthalten sind,
rekonstruieren.
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Wenn
der Vergleich der vom Beschleunigungssensor 22 fortlaufend
gemessenen Beschleunigungswerte mit den im Referenzspeicher 23 abgelegten
Beschleunigungsschwellen und/oder Beschleunigungsverläufen ergibt,
dass eine bestimmte Beschleunigungsschwelle überschritten ist und/oder die
gemessenen Beschleunigungswerte einen bestimmten Verlauf aufweisen,
d.h. dass ein Triggerereignis vorliegt, gibt die Auslöseeinheit 15 ein
Auslösesignal,
im folgenden Triggersignal genannt, aus, was dazu führt, dass
die Steuereinheit 14 die Aufnahme der Bilder nach einer
vorgegeben Zeitspanne anhält
und dann die Übertragung
des Inhaltes des temporären
Speichers 18 in den permanenten Speicher 20 veranlasst.
Entsprechendes gilt gegebenenfalls für andere aufgenommene Ereignisdaten.
Die vorgegebene Zeitspanne, nach deren Ablauf das Speichern von
Bildern (oder anderen Ereignisdaten) im temporären Speicher 18 eingestellt
wird, ist derart gewählt,
dass zu diesem Zeitpunkt im temporären Speicher 18 sowohl
Bilder gespeichert sind, die innerhalb eines kurzen Zeitabschnitts
vor dem Triggerereignis aufgenommen worden sind, als auch solche Bilder,
die in die Zeitspanne zwischen der Ausgabe des Triggersignals und
dem Beenden des Speicherns aufgenommen worden sind. Wenn das Zeitfenster
wie im obigen Beispiel eine Länge
von 30 Sekunden aufweist, kann die Zeitspanne bspw. eine Länge von
15 Sekunden aufweisen. Es ist dann zum Zeitpunkt der Übertragung
des Inhaltes des temporären
Speichers 18 in den permanenten Speicher 20 eine
Bildsequenz im temporären
Speicher 18 gespeichert, welche die Bilder der letzten
15 Sekunden vor dem Triggerereignis sowie die in den auf das Triggerereignis
folgenden 15 Sekunden umfasst.
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Das
Verhältnis
der Länge
der Zeitspanne, nach der das Speichern eingestellt wird, zur Länge des
Zeitfensters muss keine fest vorgegebene Größe sein. So ist es beispielsweise
für die
Unfallaufzeichnung im innerörtlichen
Verkehr sinnvoll, beispielsweise den größeren Teil des Zeitfensters
(bei einer Länge
des Zeitfensters von 30 Sekunden bspw. 20 Sekunden) für die Aufzeichnung
von Ereignisbildern und ggf. von Ereignisdaten, die vor dem Triggerereignis
aufgenommen worden sind, zu verwenden, um auch bei den städtischen
langsamen Geschwindigkeiten ein plausibles Nachvollziehen der Situation
zu ermöglichen.
Im obigen Beispiel würde
dies bedeuten, dass die Vorgegebene Zeitspanne 10 Sekunden beträgt. Dagegen
ist es auf der Autobahn bei höheren
Geschwindigkeiten sinnvoll, einen mindestens gleichgroßen oder
sogar größeren Teil
des Zeitfensters für
die Aufzeichnung von Bildern, die nach dem Triggerereignis aufgenommen
worden sind, zu verwenden, weil die gerade bei den hohen Geschwindigkeiten
lange andauernden Auslaufbewegungen eines teilweise oder ganz außer Kontrolle
geratenen Fahrzeuges wertvolle Hinweise auf den Unfallhergang liefern
können.
Das Mobiltelefon 100 kann daher vorzugsweise auch mit einer
Einstelleinrichtung zum Einstellen der Dauer der Zeitspanne, nach
der das Speichern von Ereignisbildern und ggf. Ereignisdaten in
den temporären
Speicher 18 eingestellt und die Übertragung des Inhaltes des
temporären
Speichers 18 in den permanenten Speicher 20 vorgenommen
wird, umfassen. Die Einstellung kann insbesondere auch automatisch,
bspw. in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit, erfolgen.
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Eine
alternative Ausgestaltung des temporären Speichers umfasst mindestens
zwei Speichereinheiten. Diese können
physisch vorhanden sein oder virtuell durch Partitionierung eines
einzigen Speicherbausteins ausgeführt sein. Beispielsweise bei
Verwendung von zwei Speichereinheiten werden diese abwechselnd beschrieben
und gelöscht,
d.h. während
die eine Speichereinheit beschrieben wird, erfolgt das Löschen der
anderen Speichereinheit. Eine geeignete Steuerung stellt dabei sicher,
dass immer mindestens die Ereignisdatensätze eines Zeitfensters in einer
der Speichereinheiten vollumfänglich
gespeichert sind. Bspw. kann die Steuerung derart ausgelegt sein,
dass das Löschen
des einen Speichers erst dann erfolgt, wenn im anderen Speicher mindestens
die Ereignisdatensätze
des aktuellen Zeitfensters gespeichert sind.
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Nach
einem Triggerereignis, bspw. einem Unfall, können die Ereignisbilder aus
dem permanenten Speicher 20 ausgelesen werden und der Unfall sofort
auf dem Display 17 des Mobiltelefons 100 oder mittels
eines Computers auf einem Monitor betrachtet werden. Wenn außer Bildern
weitere Ereignisdaten gespeichert worden sind, kann der Unfall nicht nur
optisch bewertet werden, sondern zumindest ein Fachmann kann dann
aus den gespeicherten Daten den Unfallhergang rekonstruieren. Insbesondere
Daten über
Verzögerungen
bzw. Beschleunigungen können
wichtige Erkenntnisse zur Beurteilung von Unfällen und die Festsetzung von
Schadensersatzansprüchen
liefern.
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Der
permanente Speicher 20 kann insbesondere derart ausgestaltet
sein, dass er eine Mehrzahl von Inhalten des temporären Speichers 18 speichern kann.
Bei vollem permanenten Speicher 20 wird der jeweils älteste im
Speicher 20 enthaltenen Datensatz gelöscht, um für einen aktuellen Datensatz
Platz zu schaffen.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
können
sowohl über
den Anschluss 32, als auch über das Bedienteil 19 (Tastatur)
Beschleunigungsverläufe
in den Referenzspeicher 23 eingegeben werden. Dies ermöglicht es,
das Mobiltelefon 100 an verschiedene Fahrstile oder verschiedene
Fahrzeugklassen anzupassen. Beispielsweise kann es bei einem sportlichen
Fahrer vorkommen, dass Beschleunigungsschwellen überschritten werden und/oder
Beschleunigungsverläufe
auftreten, die bei einem verhaltenen Fahrer nur aufgrund von zu
einem scharfen Bremsen oder Beschleunigen veranlassenden Nötigungstatbeständen auftreten.
Je nach Fahrstil des Fahrers können
daher verschiedene Beschleunigungsschwellen und/oder Beschleunigungsverläufe in den
Referenzspeicher 23 eingegeben werden. Außerdem können sich
aufgrund der Massenunterschiede die Beschleunigungsverläufe und/oder -schwellen
für schwere
Fahrzeuge von denen leichter Fahrzeuge unterscheiden.
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Aber
auch dann, wenn im Referenzspeicher 23 nur eine fest vorgegebene
Anzahl von Beschleunigungsverläufen
gespeichert ist und diese nicht geändert werden können, bietet
das Verwenden von Beschleunigungsverläufen gegenüber einer reinen Beschleunigungsschwelle
Vorteile. So kann anhand des Beschleunigungsverlaufes beispielsweise
zwischen einem Anstoß gegen
ein anderes Fahrzeug und einer Vollbremsung unterschieden werden.
Dies ist nicht immer möglich,
wenn die vom Beschleunigungssensor erfassten Beschleunigungen lediglich mit
einer Beschleunigungsschwelle verglichen werden. Der Unterschied
in den Beschleunigungsverläufen
eines Anstoßes
und einer Vollbremsung ist in den 4 und 5 graphisch
dargestellt. 4 zeigt dabei den Beschleunigungsverlauf
bei einem Anstoß und 5 den
Beschleunigungsverlauf bei einer Vollbremsung. Würde die Auslöseeinheit 15 bspw.
lediglich anhand des Vergleiches mit einer Beschleunigungsschwelle
von -0,8 g das Triggersignal ausgeben, so würde sowohl im in 4 dargestellten
Fall, als auch im in 5 dargestellten Fall ein Triggersignal
ausgegeben. Wenn dagegen das Triggersignal nur bei Vorliegen eines
Beschleunigungsverlaufes mit einer scharfen Spitze, wie er in 4 dargestellt ist,
ausgegeben wird, so erfolgt die Ausgabe des Triggersignals im vorliegenden
Beispiel nur beim Anstoß,
nicht jedoch bei der Vollbremsung. Im vorliegenden Beispiel werden
daher nur solche Ereignisse als Triggerereignisse akzeptiert, bei
denen innerhalb einer Zehntelsekunde eine Veränderung der Beschleunigung
von mindestens 0,8 g eintritt. Damit ist gewährleistet, dass nur Fahrzeuganstöße aufgezeichnet
werden, nicht aber bloße
Vollbremsungen.
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Wünscht der
Anwender ferner auch die Aufzeichnung von Nötigungstatbeständen, die
sich durch abrupte Fahrmanöver
mit wesentlich langsamerem Aufbau von Beschleunigungskräften auszeichnen,
so kann er die Detektionsempfindlichkeit, ab der ein Triggersignal
generiert wird, entsprechend dem Fahrzeug, den Fahrgewohnheiten
und dem gegenwärtigen
Anwendungszweck durch die Eingabe geeigneter Beschleunigungsverläufe über das
Bedienteil oder den Anschluss 32 konfigurieren. Besonders
vorteilhaft kann hier außerdem
eine lernfähige Software
zum Einsatz kommen, die über
einen längeren
Zeitraum Werte wie etwa die Drosselklappenposition, die Fahrzeuggeschwindigkeit,
das Brems- und Beschleunigungsverhalten, die Last, etc. speichert und
interpoliert. Das Mobiltelefon 100 ist dann im Auslieferungszustand
auf Standardwerte für
im normalen Fahrbetrieb auftretende Beschleunigungsverläufe konfiguriert.
Im Betrieb speichert und interpoliert die Software über einen
Zeitraum die auftretenden Beschleunigungsverläufe und bildet daraus Schwellenwerte,
die unter Berücksichtigung
des spezifischen Fahrverhaltens des Fahrers nicht überschritten
werden dürfen,
ohne dass ein Triggersignal ausgegeben wird.
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Zum
Dokumentieren von Verkehrsgefährdungen
oder Nötigungen
durch andere Verkehrsteilnehmer, bei denen kein Triggerereignis
auftritt, kann das Mobiltelefon 100 außerdem ein internes und/oder
externes Betätigungselement
umfassen, welches ein manuelles Ausgeben eines Triggersignals zur
Speicherung der Verkehrsituation ermöglicht, um polizeiliche Ermittlungen
zu erleichtern. Ein Beispiel für
ein internes Betätigungselement
ist ein Soft-Key des Mobiltelefons 100. Bei externer Betätigung bietet
es sich an, den Eingang am Mobiltelefon 100 zum Auslösen eines
manuellen Triggersignals über
die Kontaktleiste der Halterung an den Hupschalter zu koppeln, da
dieser im unmittelbaren Bedienumfeld des Fahrers liegt und bei Verkehrsgefährdungen
und/oder Nötigungen
oft reflexartig betätigt
wird. Das manuelle Auslösen
eines Triggersignals kann zudem auch bei Unfällen sinnvoll sein, bei denen
die Auslöseschwelle
der Sensoren für
das Triggersignal nicht erreicht wird, oder bei Unfällen, bei
denen der Fahrer Ereignisbilder speichern möchte, ohne dass er selbst am
Unfall beteiligt war.
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Im
erfindungsgemäßen Mobiltelefon 100 wird
durch geeignete Maßnahmen
sichergestellt, dass bei einem Ausfall der Stromversorgung das Mobiltelefon 100 mindestens
so lange weiterläuft,
dass ein ggf. abzulegender Datensatz sowohl im permanenten Speicher 20 abgelegt
werden kann, als auch ggf. ein Notruf versendet werden kann. Dies
kann z.B. durch die Nutzung der Batterie des Mobiltelefons erreicht
werden.
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Der
permanente Speicher 20 kann als in das Mobiltelefon 100 integrierter
Flash – EPROM,
EEPROM oder RAM mit Batteriepufferung ausgebildet sein. Alternativ
ist es auch möglich,
den permanenten Speicher 20 als in einen Kartenleser des
Mobiltelefons 100 oder der Fahrzeughalterung 10 einzusetzende
Speicherkarte oder als ein sonstiges Wechselspeichermedium auszubilden.
Insbesondere wenn er als Speicherkarte ausgestaltet ist, kann der
Fahrer nach einem Unfall die Karte mit den gespeicherten Ereignisbildern
oder das ganze Mobiltelefon 100 aus der Fahrzeughalterung
entnehmen und die Videoaufnahmen zusammen mit gegebenenfalls weiteren
Daten auf dem Display 17 des Mobiltelefons 100,
einem PC oder einem Notebook, unter Umständen sogar schon am Unfallort,
begutachten und bewerten. In vielen Fällen wird dies schon zur Aufklärung der Schuldfrage
ausreichen.
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Die
Bedienung der Funktion Ereignisdatenschreiber im Mobiltelefon 100 erfolgt über die
Tastatur des Mobiltelefons 100 in einem Untermenü. Empfehlenswert
ist dabei der Einbau im vom Fahrzeugführer von Hand leicht erreichbaren
Umfeld.
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Das
erfindungsgemäße Mobiltelefon 100 kann
vorteilhafterweise auch über
die Halterung an eine oder mehrere externe Kameras anschließbar sein.
Sinnvoll ist zum Beispiel die Anbringung eines Kameramoduls in der
Heckscheibe zur Erfassung der rückwärtigen Verkehrssituation,
oder eine Kamera, die zum Fahrgastraum hin gerichtet ist und zu dessen Überwachung
dient. Es ist aber auch möglich,
das Mobiltelefon 100 mit zwei oder mehr Kameras auszustatten.
Das bereits am Markt befindliche Siemens U15 ist ein Mobiltelefon
mit zwei Kameramodulen, je eines auf der Vorder- und Rückseite. Dies
kann insbesondere für
Taxen von Interesse sein, um bei Straftaten, wie z.B. Fahrgeldprellung, Nötigung,
Bedrohung, Überfall,
etc., den Tathergang festhalten und den Täter identifizieren zu können. Die taxispezifische
Ausführung
der Halterung des Mobiltelefon 100 ist dabei vorzugsweise
zusätzlich
mit einem versteckten Knopf, entweder im Multifunktionslenkrad,
im Fußraum
oder an einem anderen Platz verbunden, der zum Ausgeben eines manuellen
Triggersignals dient und von Fahrer ungesehen erreicht werden kann.
Im Fußraum
kann der Schalter auch als Fußschalter
ausgestaltet sein.
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Um
gerichtsverwertbares Datenmaterial zu erhalten, ist es unabdingbar,
dass die Ereignisdatensequenz bzw. die Ereignisdatensequenzen, die
im permanenten Speicher 20 gespeichert ist bzw. sind, nicht
verändert
werden kann. Dies kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung durch die Kombination folgender Sicherheitsmaßnahmen
erreicht werden:
Die Ereignisbilder und ggf. die Ereignisdaten
werden in einem nicht editierbaren Format, beispielsweise im PDF-Format
(portable data format) abgespeichert.
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Um
die Manipulierbarkeit gespeicherter Ereignisbilder durch Nachstellen
von Unfallsituation vermeiden zu können, weist in der bereits
skizzierten, vorteilhaften Ausgestaltung das Uhrenmodul 24 zum Stellen
der Uhr 25 zusätzlich
den mit der Empfangsantenne 28 gekoppelten Empfänger 26 sowie
die Synchronisationseinheit 30 auf (s. 1).
Die Synchronisationseinheit 30 synchronisiert dabei die
Uhr 25 mit dem vom Empfänger 26 empfangenen
Funkzeitsignal. Dies geschieht automatisch und fortwährend, ohne
dass ein manuelles Einstellen von Zeit und Datum erforderlich ist.
In Deutschland steht als Funkzeitsignal ein DCF-77-Signal zur Verfügung, das von
einer Caesium-Uhr im Deutschen Physikalischen Institut Braunschweig
abgestrahlt wird. Zusätzlich kann
das Uhrenmodul 24 weitere Empfänger zum Empfang von Funkzeitsignalen
mit anderen Frequenzen aufweisen. Alternativ ist es auch möglich den Empfänger 26 mit
einer Frequenzwahleinrichtung auszustatten. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn das Fahrzeug über
einen großen
räumlichen Bereich
eingesetzt wird, in dem Funkzeitsignale auf verschiedenen Frequenzen
gesendet werden. Falls das Mobiltelefon 100 bei Fahrten
durch verschiedene Zeitzonen eingesetzt wird, ist es vorteilhaft
im Datensatz neben dem Datum und der Uhrzeit auch festzuhalten,
welche lokale Zeit dem Datum bzw. der Uhrzeit zu Grunde liegt.
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Das
Uhrenmodul 24 gibt das Datum und die Uhrzeit an die Steuereinheit 14 aus,
die jedem Ereignisbild das Datum und die Uhrzeit, zu dem sie aufgenommen
worden ist, hinzufügt,
bevor das Ereignisbild in den temporären Speicher 18 geschrieben
wird. Zusätzlich
kann die Steuereinheit 14 jedem Ereignisbild eine digitale
Signatur, welche beispielsweise die Seriennummer oder die IMEI Nummer
des Mobiltelefons 100 umfasst, hinzufügen, um auch später noch eine
Zuordnung der Ereignisbilder zu einem bestimmten Mobiltelefon 100 zu
ermöglichen.
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Das
Mobiltelefon 100 kann in zwei Modi betrieben werden, einem
sog. Fahrmodus und einem sog. Ruhemodus. Der Ruhemodus unterscheidet sich
vom Fahrmodus dadurch, dass die Empfindlichkeit des Beschleunigungssensors 22 oder
der Beschleunigungssensoren erhöht
wird. Dies hat zur Folge, dass auch Anstöße bei Parkvorgängen, die
zumeist nur einen sehr geringen Impuls aufweisen, die Ausgabe eines
Triggersignals veranlassen können und
damit zur Dokumentation des auslösenden
Ereignisses führen.
Des Weiteren ist im Ruhemodus die Bildrate der Kamera 12 gegenüber dem
Fahrmodus herabgesetzt, im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf ein Bild
pro Sekunde. Der Aufzeichnungszeitraum vergrößert sich daher und umfasst
bei geeigneter Einstellung der Zeitspanne, nach der das Aufnehmen
beendet wird, im Verhältnis
zum Zeitfenster bspw. einen Bereich von 60 Sekunden vor bis 60 Sekunden
nach dem Auslösezeitpunkt.
Außerdem
wird im Ruhemodus die automatische Justiereinheit aktiviert.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
für die
Erfindung ist in 2 in einem Blockdiagramm dargestellt.
Auch dieses Ausführungsbeispiel
ist als Mobiltelefon ausgestaltet. Elemente, die sich nicht von
denen des ersten Ausführungsbeispiels
unterscheiden, sind in 2 mit denselben Bezugsziffern
wie die entsprechenden Elemente in 1 bezeichnet.
Das Mobiltelefon 200 des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet
sich vom Mobiltelefon 100 des ersten Ausführungsbeispiels
dadurch, dass es an einen UHF-Sender 38 und einen Field-Disturbance-Sensor 40 angeschlossen
werden kann. Field-Disturbance-Sensoren detektieren bewegte Gegenstände innerhalb
eines begrenzten UHF-Feldes auf der Basis des Dopplereffektes. Sie
sind an sich bekannt und im freien Handel erhältlich. Mittels des UHF-Senders wird
im Ruhemodus ein UHF-Feld um das Fahrzeug aufgebaut. Wenn sich ein
Objekt von ausreichender Masse, z.B. eine Person, in diesem Feld
bewegt, so wird dieses Objekt vom Field-Disturbance-Sensor 40 registriert
und löst
einen Triggerimpuls für
das Übertragen
der im temporären
Speicher 18 gespeicherten Ereignisdaten, und insbesondere
von Bildinformationen, in den permanenten Speicher 20 aus.
In Falle von Vandalismus besteht so die Aussicht, dass ein Bild
des Täters
gespeichert wird. Alternativ zum UHF-Sender 38 und zum
Field-Disturbance-Sensor 40 kann das Mobiltelefon 200 auch
mit einer Alarmanlage gekoppelt sein, welche die Ausgabe eines Triggersignals
auslösen
kann. Der Anschluss einer Alarmeinrichtung erfolgt dann über den
Signaleingang 36.
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Lackkratzer,
die mit scharfen Gegenständen, häufig Fahrzeugschlüsseln, vorgenommen
werden, führen
zu spezifischen Schwingungen (Körperschall) im
Karosserieblech, die sich in der gesamten Karosserie fortpflanzen.
Daher kann zusätzlich
oder alternativ zum Field-Disturbance-Sensor 40 mindestens ein
Schwingungssensor vorhanden sein, der auf die typische Frequenz
des Kratzens mit einem spitzen Gegenstand auf einer lackierten Karosseriefläche ausgelegt
ist und ein Triggersignal ausgibt, wenn er eine derartige Schwingung
detektiert. In einer weiterführenden
Ausgestaltung kann zudem eine Vergleichseinheit vorhanden sein,
welche die detektierten Schwingungen mit gespeicherten Referenzmustern
vergleicht und das Triggersignal in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis
ausgibt.
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Das
Mobiltelefon 200 des zweiten Ausführungsbeispiels kann optional
zusätzlich
zur Abgabe eines Notfallsignals ausgestaltet werden. Das Abgeben
des Notrufs kann beispielsweise in Form einer automatischen Notrufanwahl
durch die Mobilfunkeinheit 27 des Mobiltelefons 200 realisiert
sein. Außerdem
ist die Mobilfunkeinheit 27 über den CPU mit der Steuereinheit 14 verbunden.
Die Steuereinheit 14 steht darüber hinaus mit einer externen
GPS-Einheit 42 in Verbindung, von der sie fortlaufend die
aktuelle Position des Fahrzeuges mitgeteilt bekommt. Die Position
des Fahrzeuges wird den Ereignisdatensätzen vor dem Speichern im temporären Speicher 18 hinzugefügt. Wenn
nun ein Triggersignal ausgegeben wird und daraufhin der Inhalt des
temporären
Speichers 18 in den permanenten Speicher 20 übertragen
wird, so gibt die Steuereinheit 14 einen Impuls an die
Mobilfunkeinheit 27 aus, welcher diesen veranlasst, per Anruf
die aktuellste Ereignisdatensequenz an die Notfallzentrale zu übermitteln.
Vorteilhafterweise wird nur dann ein Notfallsignal ausgelöst, wenn
der Beschleunigungssensor 22 bzw. die Beschleunigungssensoren,
Beschleunigungswerte oder Beschleunigungsverläufe detektiert bzw. detektieren,
bei welchen üblicherweise
Personenschäden
zu erwarten sind. Statt einer externen GPS-Einheit 42 kann
auch ein in das Mobiltelefon 200 integriertes GPS-Modul vorhanden
sein.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Erfindung
in einem Blockdiagramm. Abgebildet ist ein Mobiltelefon 300 und
eine Fahrzeughalterung 310, wobei der DCF-77 Empfänger, die
Synchronisationseinheit, sowie der Beschleunigungssensor in der
Halterung 310 und die Field-Disturbance Einheit extern
im Fahrzeug eingebaut sind.
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In
allen Ausführungsbeispielen
kann die erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit über
die Halterung eine optionale Schnittstelle 34 zum Anbinden
an ein Bordsystem eines Fahrzeuges umfassen. Derartige Bordsysteme
sind heute in vielen Fahrzeugen serienmäßig vorhanden und umfassen
häufig
Bildschirme, Telefone, Hifi-Anlagen, Fernsehgeräte, Navigationsgeräte etc.
Diese Geräte
können
alle zum Realisieren oder Unterstützen einer oder mehrerer Funktionen
der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit herangezogen werden, ohne dass diese Funktion
in der erfindungsgemäße mobilen
Kommunikationseinheit selber realisiert sein müsste. Beispielsweise kann das
Navigationssystem als Quelle für
die GPS-Daten Verwendung finden. Bildschirme, beispielsweise von
Navigationssystemen oder Fernsehgeräten, können zur Ausgabe von Bildinformationen
herangezogen werden. Die Konfiguration und die Bedienung der Ereignisdatenschreiberfunktionen
in der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit können über die Funktionstasten
des Bordsystems erfolgen. In die erfindungsgemäße mobile Kommunikationseinheit oder
ihre Halterung muss daher lediglich mindestens eine Kamera 12 und
die für
die Funktion Ereignisdatenschreiber unerlässlichen Funktionen eingebaut werden.
Diese Funktionen umfassen z.B. den Speicher 16, das Uhrmodul 24,
den Beschleunigungssensor 22 und die Steuereinheit 14.
Für die
Schnittstelle zum Bordsystem kann eines der gängigen Datenprotokolle verwendet
werden, beispielsweise das RS-232-Protokoll. Mit Vorteil kann für die Datenübertragung
zwischen der erfindungsgemäße mobile Kommunikationseinheit
und den externen Komponenten auch Bluetooth-Technologie zum Einsatz kommen.
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Die
zusätzlichen,
nicht direkt in die erfindungsgemäße mobile Kommunikationseinheit
eingebauten externen Kameras können
in allen Bereichen des Fahrzeugs angebracht sein. Insbesondere ist
es möglich,
eine Mehrzahl von Kameras so anzubringen, dass das gesamte horizontale
Umfeld des Fahrzeuges aufgezeichnet werden kann. Dabei kann durch
geeignetes Anbringen von Prismen und/oder Spiegeln die Zahl der
benötigten
Kameras reduziert werden, ohne den mit den Kameras erfassten Ausschnitt
des horizontalen Umfeldes zu reduzieren.
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Um
zu ermöglichen,
dass der Beschleunigungssensor bzw. die Beschleunigungssensoren weitgehend
parallel zur Längs-
und Querachse des Fahrzeuges ausgerichtet werden können, kann
die Halterung der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit mit einer Markierung und/oder einer kleinen
Libelle/Wasserwaage versehen sein, welche die optimale Einbaulage
der Halterung kennzeichnet und die Installation vereinfacht.
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Um
die aus einer ungenauen Einbaulage der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit resultierenden Verfälschungen der durch die Beschleunigungssensoren
registrierten Längs-
und Querbeschleunigungswerte zu mindern, umfasst die erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit vorzugsweise eine Kalibrierungsmöglichkeit.
die es ermöglicht,
die erfindungsgemäße mobile
Kommunikationseinheit in einem oder mehreren Schritten zu kalibrieren,
wobei diese Schritte manuell in verschiedenen Zuständen des
Fahrzeuges und im Fahrmodus der erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationseinheit,
ausgelöst
werden.
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Im
ersten Schritt steht das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche. Nach
einmaliger Betätigung
eines Kalibrierknopfes werden die bei Abweichung der Längs- und
Querachse des Beschleunigungssensors 22 von der Längs- und
Querachse des Fahrzeuges durch die Erdbeschleunigung induzierten
Beschleunigungswerte gemessen und bspw. im permanenten Speicher 20 als
absolute Korrekturwerte abgelegt.
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Im
zweiten Schritt wird das Fahrzeug auf der ebenen Fläche aus
einer gleichmäßigen, geradlinigen
Vorwärtsbewegung
heraus leicht abgebremst. Während
der Verzögerung
wir der Kalibrierknopf ein zweites Mal betätigt. Dadurch werden bei Abweichung
der Längsachse
des Beschleunigungssensors 22 von der Längsachse des Fahrzeuges die
in Längs-
und Querrichtung auftretenden Verzögerungswerte gemessen und im
permanenten Speicher 20 als relative Korrekturwerte abgelegt.
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Im
Fahrmodus der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit korrigiert eine geeignete Software alle gemessenen
Beschleunigungswerte auf der Basis der im permanenten Speicher 20 abgelegten
absoluten und relativen Korrekturwerte. Zuerst wird der Einfluss
der Erdbeschleunigung ausgeglichen, indem die jeweiligen absoluten
Korrekturwerte zu den gemessenen Längs- und Querbeschleunigungswerten
hinzuaddiert bzw. von ihnen abgezogen werden. Anschließend wird
der Einfluss einer Abweichung der Längsachse des Fahrzeuges von
der der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit ausgeglichen, indem die verbleibenden Längs- und Querbeschleunigungswerte
mit einem Faktor multipliziert werden, der sich aus dem Verhältnis der
im permanenten Speicher 20 abgelegten relativen Korrekturwerte
ergibt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung werden die absoluten und relativen
Korrekturwerte, welche eine ungenaue Einbaulage des Beschleunigungssensors
im Fahrzeug korrigieren, beim Übergang
in den Ruhemodus außer
Kraft gesetzt, und eine Justiereinheit ermittelt die Abweichung
der Längs-
und der Querachse des Beschleunigungssensors von der Horizontalen.
Abweichungen der Längs-
und der Querachse von der Horizontalen können aufgrund der Fahrzeuglage
entstehen, bspw. wenn das Fahrzeug an einem Hang abgestellt ist.
Aufgrund der ermittelten Abweichung berechnet die Justiereinheit dann
Lagekorrekturwerte, welche die Abweichung der Längs- und der Querachse von
der Horizontalen in den im Ruhemodus auftretenden Beschleunigungswerten
kompensieren, d.h. welche die Fahrzeuglage berücksichtigen. Auf diese Weise
kann eine hohe Empfindlichkeit auf schwache Anstöße, bei denen nur geringe Beschleunigungswerte
auftreten, in jeder Fahrzeuglage aufrechterhalten werden. Beim Übergang
in den Fahrmodus werden dann die absoluten und relativen Korrekturwerte
wieder in Kraft gesetzt.
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In
der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit sollten vorzugsweise die folgenden Größen der
Funktion Ereignisdatenspeicher konfigurierbar sein:
- – Die
Beschleunigungsschwelle oder die Beschleunigungsprofile für den Fahrmodus
und/oder für
den Ruhemodus.
- – Das
Verhältnis
der Zeitspannen des Zeitfensters.
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Die
Konfiguration dieser Parameter kann durch den Nutzer auf drei Wegen
erfolgen:
- 1. Über die Tastatur der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit.
- 2. Mittels eines Laptops, der mit der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit bspw. über
USB ein Kabel verbunden werden kann und auf dem sich eine Konfigurationssoftware
befindet.
- 3. Mittels der Anwendersoftware über eine entnehmbare Speicherkarte,
auf der neben den Ereignisdaten die Konfigurationsparameter in einer Konfigurationsdatei
gespeichert sind. Bei jeder Inbetriebnahme prüft der Ereignisdatenrecorder,
ob sich diese Datei auf der Speicherkarte befindet. Wenn ja, übernimmt
er die dort abgespeicherten Daten, falls nein, behält er die
werksseitig eingestellten Werte bei. Die Konfigurationsdatei lässt sich
mit der Anwendersoftware auf der Speicherkarte erstellen.
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Das
Betriebssystem der erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationseinheit kann in einem schreibgeschützten Abschnitt des permanenten Speichers
oder in einem zusätzlichen
Festwertspeicher gespeichert sein. Letzteres gilt insbesondere, wenn
der permanente Speicher als entnehmbarer Speicher ausgestaltet ist.