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Die
Erfindung betrifft ein zerlegbares Möbel, insbesondere Schrank oder
Behälter
oder Container, mit mindestens einem rechteckigen Bodenelement und
mindestens einem davon beabstandeten rechteckigen Deckenelement,
sowie mindestens drei Seitenwänden,
wobei zwischen Bodenelement und Deckenelement vier Eckpfosten vorgesehen
sind. Bei den drei Seitenwänden
handelt es sich vorzugsweise um eine Rückwand und zwei seitliche Seitenwände. Je
nach Anwendungsbereich kann das zerlegbare Möbel an einer Seite offen, oder
beispielsweise mittels Türen
geschlossen, ausgebildet sein.
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Der
beschriebene Grundaufbau liegt nahezu jedem Schrank oder Behältnis zugrunde.
Nachteilig bei bekannten Möbeln
ist es, dass zu deren Zusammenbau eine Vielzahl von Befestigungselementen, wie
Nägel,
Schrauben, Klammern, Dübel,
etc. notwendig sind. Werden solche Möbel öfters zerlegt und wieder zusammengesetzt,
so sind damit unweigerlich Beschädigungen
der Möbelbestandteile
verbunden. Außerdem
ist das Zerlegen und Zusammenbauen von Möbeln, die mittels zusätzlicher
Befestigungselemente stabilisiert werden müssen, äußerst zeitaufwendig und erfordert
hierzu geeignete Werkzeuge.
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Aus
der
DE 358 947 A ist
ein zerlegbares Möbel
bekannt, bei dem drei gelenkig untereinander verbundene Seitenwände mittels
Eckpfosten zwischen einem Deckenelement und einem Bodenelement angeordnet
sind. Die Seitenwände
sind um die als Drehachsen ausgebildete Eckpfosten verschwenkbar.
Die Eckpfosten wiederum können
in entsprechende Steckentnahmen im Deckelement und im Bodenelement
fixiert werden. Das bekannte Möbel
ist aufgrund seiner Konstruktion wenig stabil, insbe sondere gegen
seitlich auf die Seitenwände oder
das Deckelement einwirkende Kräfte.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zerlegbares Möbel vorzuschlagen,
das nicht nur einfach und schnell zusammenbaubar und wieder zerlegbar,
sondern zudem stabil ist.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Möbel gemäß Anspruch
1.
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In
jeder Ecke einer Seite des Bodenelements und in jeder Ecke einer
dem Bodenelement gegenüberliegenden
Seite des Deckenele ments ist eine Steckaufnahme zur, insbesondere
spielbehafteten, Aufnahme der Eckpfosten vorgesehen. Mindestens drei
Seitenwände
sind gelenkig miteinander verbunden und die Seitenwände sind
an den Eckpfosten mittels, vorzugsweise spielbehafteten, Steckverbindungen
befestigbar. Der Korpus des Möbels
wird gebildet, indem die vier Eckpfosten in die Steckaufnahmen im
Bodenelement gesteckt werden. Danach wird das Deckenelement mit
den Steckaufnahmen auf die Eckpfosten aufgesetzt. Zur Stabilisierung
des Korpus wird dieser an drei Seiten von den gelenkig miteinander
verbundenen Seitenwänden
umschlossen. Die Seitenwände
werden mit Hilfe von weiteren Steckverbindungen an den Eckpfosten
gehalten. Für den
Zusammenbau werden keine Nägel,
Schrauben oder Dübel
und keine Werkzeuge benötigt.
Zur besseren Stabilisierung ist es denkbar, insbesondere an den äußeren Seitenwänden, druckknopfartige
Befestigungselemente, zwischen Seitenwänden und Eckpfosten vorzusehen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass jeweils
eine Steckverbindung aus einem an einer der Seitenwände vorgesehenen Steckzapfen
und einer zugehörigen Öffnung in
einer Steckaufnahme sowie einer zugehörigen Öffnung in einem, in der Steckaufnahme
aufgenommenen, Eckpfosten gebildet ist, wobei der Steckzapfen in
beiden Öffnungen
aufnehmbar ist. Die Steckverbindung hat also eine Doppelfunktion.
Zum einen werden die Seitenwände
mittels der Steckverbindungen an den Eckpfosten gehalten. Zusätzlich werden
die Eckpfosten innerhalb des Bodenelements und des Deckenelements
fixiert.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Eckpfosten als Hohlstangen, insbesondere
hohle Kunststoffprofile mit quadratischer Querschnittsfläche, ausgebildet sind:
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn in beiden Endbereichen eines,
vorzugsweise eines jeden, Eckpfostens mindestens zwei, vorzugsweise
vier, seitliche, um 90° im
Umfangsrichtung versetzte, Öffnungen
zur Aufnahme der Steckzapfen vorgesehen sind. Das Vorsehen von vier Öffnungen
in jedem Endbereich eines Eckpostens hat den Vorteil, dass die Eckpfosten vor
dem Einsetzen in die Deckenwand oder die Bodenwand nicht ausgerichtet
werden müssen.
Durch einen symmetrischen Aufbau kann sogar die Einsteckrichtung
beliebig gewählt
werden.
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Falls
auf die anfangs erwähnten,
zusätzlichen
Befestigungsmittel, wie Druckknöpfe
verzichten werden soll, ist mit Vorteil vorgesehen, dass an der freien
Längsseite
jedes der beiden äußeren Seitenwände eine,
gelenkig mit der Längsseite
verbundene, vorzugsweise einstückig
verbundene, Lasche vorgesehen ist, wobei in jeder Lasche mindestens zwei
beabstandete, vorzugsweise längliche, Öffnungen
zur Befestigung jeder Lasche an einem Eckpfosten vorgesehen sind.
In mindestens zwei Eckpfosten befinden sich zu den Öffnungen
in den Laschen korrespondierende Öffnungen. Die Laschen werden
an den Eckpfosten mit je einer Abschlussleiste mit Befestigungshaken
fixiert. Hierfür
werden die Befestigungshaken der Abschlussleiste durch die Öffnungen
in der Lasche und durch die Öffnungen
im Eckpfosten geführt.
Durch eine Bewegung der Abschlussleiste in Längsrichtung der Eckpfosten
wird die Lasche zwischen Abschlussleiste und Eckpfosten verklemmt.
Hierdurch erfolgt gleichzeitig eine Fixierung der mit der Lasche
verbundenen Seitenwände an
dem Korpus.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die
Abschlussleiste an einer Türplatte
angelenkt ist. Auf diese Weise werden nicht nur die Seitenwände, sondern
zugleich eine Tür
an dem Korpus fixiert.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die
drei Seitenwände
einstückig ausgebildet
sind. Insbesondere sind diese aus Kunststoff ausgebildet, wobei
als gelenkige Verbindungen Filmscharniere oder sonstige Scharniere
vorgesehen sind. Anstelle von Kunststoff sind auch andere Materialien
denkbar, z. B. Webstoffe, auf die die Umrandungen als Verstärkung aus
Tiefziehfolie mit eingearbeiteten Befestigungszapfen und eingeklebten
oder aufgeschäumten
Verstärkunden
aus Holz, Styropor oder Kunststoff aufgeklebt oder aufgeschweißt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Anhand
der Zeichnung, die die Bestandteile des zerlegbaren Möbels zeigt,
wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Bodenelement und einen Eckpfosten,
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2 drei
einstückig
ausgebildete Seitenwände
mit Laschen,
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3 eine
teilweise befestigte Seitenwand,
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4 einen
Zwischenboden,
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5 eine
Abschlussleiste mit Befestigungshaken und
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6 eine
Tür mit
Abschlussleiste und Befestigungshaken.
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In 1 ist
ein Bodenelement 1 dargestellt. Das nicht dargestellte
Deckenelement ist identisch aufgebaut. In jeder Ecke des Bodenelements 1 ist eine
Steckaufnahme 2 zur spielbehafteten Aufnahme von Eckpfosten 3 vorgesehen.
In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Steckaufnahmen 2 teilweise aus einer umlaufenden
Umrandung 4 des rechteckigen Bodenelements 1 gebildet.
Bei massiven Bodenelementen und Deckenelementen können die
Steckaufnahmen in diese eingearbeitet werden. Ebenso können Steckaufnahmen
als Einzelteile gefertigt und auf die Bodenelemente und Deckenelemente
geklebt, geschweißt
oder in sonstiger Weise befestigt werden.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass alle Eckpfosten 3 identisch
und symmetrisch aufgebaut sind. Der dargestellte Eckpfosten 3 weist
an jedem Ende einen Einsteckbereich 5 auf, der in einer
Steckaufnahme 2 des Bodenelements 1 oder in einer
Steckaufnahme des Deckenelements aufgenommen wird. Die Eckpfosten 3 sind
als Kunststoffhohlprofil mit quadratischem Querschnitt ausgebildet.
An jedem Eckpfosten 3 ist am Ende des Einsteckbereichs 5 eine
senkrecht zur Längsrichtung
des Eckpfostens orientierte, umlaufende Auflagefläche 6 vorgesehen.
Mit dieser Auflagefläche 6 stützt sich
der Eckpfosten an einer entsprechenden Gegenfläche 7 der Steckaufnahme 2 ab.
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In
beiden Einsteckbereichen 5 des Eckpfostens 3 sind
vier, um 90° im
Umfangsrichtung versetzte, Öffnungen 8 vorgesehen.
In der die Steckaufnahmen 2 teilweise bildenden Umrandung 4 sind ebenfalls,
zu den Öffnungen 8 korrespondierende Öffnungen 9 vorgesehen.
Die Öffnungen 8, 9 sind
Teil einer spielbehafteten Steckverbindung.
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In 2 ist
ein Ausschnitt von drei einstückig ausgebildeten
Seitenwänden 10, 11, 12 in
zwei Ansichten dargestellt. Die Seitenwände 10, 11, 12 sind mittels
zweier Filmscharniere 13, 14 gelenkig miteinander
verbunden. Auf der rückwärtigen Seitenwand 11 sind
vier Steckzapfen 15 vorgesehen. An den seitlichen Seitenwänden 10, 12 befinden
sich im äußeren Bereich
je zwei Steckzapfen 16. Die Seitenwände 10, 11, 12 umschließen den
aus Bodenelement, Deckenelement und vier Eckpfosten gebildeten Korpus an
drei Seiten. Dabei werden die Steckzapfen 15, 16 in
den zugehörigen Öffnungen 9, 8 vom
Bodenelement 1 oder Deckenelement sowie Eckpfosten aufgenommen.
Hierdurch werden die Seitenwände 10, 11, 12 in
einem gewissen Maß an
dem Korpus gehalten und zugleich werden die Eckpfosten 3 im
Bodenelement 1 und Deckenelement fixiert. Die Seitenwände 10, 11, 12 und
insbesondere die rückwärtige Seitenwand 11 können auch
aus mehreren Teilflächen zusammengefügt sein.
Auch ein Zusammenklappen z.B. gemäß der in 2 gestrichelten
Linie für
den Transport ist möglich.
Beim Zusammenbau des Möbels
müssen
die Seitenwände 10, 11, 12 dabei
eine steife Fläche
bilden.
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Zur
Stabilisierung des Möbels
sind an den Längsseiten
der äußeren Seitenwände 10, 12 mit diesen
mittels Filmscharnieren 17 gelenkig verbundene Laschen 18 vorgesehen.
In den Laschen 18 sind drei übereinander angeordnete längliche Öffnungen 19 vorgesehen.
Diese Öffnungen 19 werden in
Deckung gebracht mit länglichen Öffnungen 20 in den
vorderen Eckpfosten 3. Die Laschen 18 werden mittels
den in 5 dargestellten Abschlussleisten 22 mit
drei Befestigungshaken 21 an den vorderen Eckpfosten 3 befestigt.
Hierzu werden die Befestigungshaken 21 durch die länglichen Öffnungen 19 der
Laschen 18 und die länglichen Öffnungen 20 der vorderen
Eckpfosten 3 hindurchgeschoben, woraufhin die Abschlussleisten 21 in
Längsrichtung
der Eckpfosten verschoben werden. Aufgrund eines Keils 23 werden
die Laschen 18 mit den daran genannten verbundenen Seitenwänden 10, 11, 12 an
den Pfosten 3 verklemmt.
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In 3 ist
dargestellt, wie die Befestigung der Seitenwände 10, 11, 12 mit
Laschen 18 an den Korpus, insbesondere an den Eckpfosten 3,
erfolgt. Zunächst
wird die Rückwand 11 mit
den Steckzapfen 15 in die Öffnungen 9 in der
Steckaufnahme 2 und die dahinter befindlichen Öffnungen 8 im
Eckpfosten 3 verschoben. Daraufhin werden die Seitenwände 10, 12 mit
Hilfe der Filmscharniere 13, 14 um 90° in Richtung
der vorderen Eckpfosten 3 abgewinkelt. Die Steckzapfen 16 an
den Seitenwänden 10, 12 werden durch
entsprechende Öffnungen 9, 8 in
den Steckaufnahmen 2 und Eckpfosten 3 verschoben.
Nun werden die Laschen 18 wiederum 90° um die vorderen Pfosten 3 herum
geklappt, so dass die Öffnungen 19 in
den Laschen 18 mit den Öffnungen 20 in
den Eckpfosten 3 zur Deckung kommen. Die endgültige Fixierung
erfolgt mittels der in 5 dargestellten Abschlussleiste 22.
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In 6 ist
eine Tür 24 dargestellt.
An der Tür 24 ist
eine Abschlussleiste 22 mit Befestigungshaken 21 mittels
eines Filmscharniers 25 gelenkig verbunden. Die Tür 24 mit
gelenkiger Abschlussleiste 22 kann anstelle einer einzelnen,
losen Abschlussleiste 22 verwendet werden.
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In 4 ist
ein als Zwischenelement 26 ausgebildetes Deckenelement
dargestellt. Im Gegensatz zu einem einfachen Deckenelement weist
das Zwischenelement zu beiden Seiten an jeder Ecke Steckaufnahmen 2 mit Öffnungen 9 auf.
Auf diese Weise ist es möglich,
mehrstöckige
Möbel zu
errichten.
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Insbesondere
in 2 ist zu erkennen, dass an den Innenseiten der
Seitenwände 10, 11, 12 Stützelemente
zur Stabilisierung des Korpus vorgesehen sind. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
bestehen die Stützelemente
aus rechteckigen Umrandungen. Es ist denkbar, innerhalb der Umrandungen Verstärkungen,
wie Holzeinlagen, Styroporeinlagen oder durch Kunststoffausspritzung
vorzusehen. Genauso ist es denkbar, dass die Umrandungen Teil der Verstärkungen
sind. Die Stützelemente
sind derart dimensioniert, dass sie zwischen zwei Eckpfosten, sowie
zwischen ein Deckenelement und ein Bodenelement einschiebbar sind,
wodurch ein Parallelverschieben von Deckenelement und Bodenelement vermieden
wird und die Eckpfosten vollständig
umschlossen und unsichtbar sind.
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Ebenfalls
aus Stabilisierungsgründen
ist vorgesehen, dass das in 1 dargestellte
Bodenelement 1 mit Kunststoff 30 ausgespritzt
ist. Der Kunststoff wird von der Umrandung 4 begrenzt.
Am unteren Ende der Umrandung 4 befindet sich eine umlaufende
Kante 31. Auf dieser Kante 31 stützen sich
die Seitenwände 10, 11, 12 ab.
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- 1
- Bodenelement
- 2
- Steckaufnahme
- 3
- Eckpfosten
- 4
- Umrandung
- 5
- Einsteckbereich
- 6
- Auflagefläche
- 7
- Gegenfläche
- 8
- Öffnungen
- 9
- Öffnungen
- 10
- Seitenwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Seitenwand
- 13
- Filmscharnier
- 14
- Filmscharnier
- 15
- Steckzapfen
- 16
- Steckzapfen
- 17
- Filmscharnier
- 18
- Laschen
- 19
- längliche Öffnungen
- 20
- längliche Öffnungen
- 21
- Befestigungshaken
- 22
- Abschlussleiste
- 23
- Keil
- 24
- Tür
- 25
- Filmscharnier
- 26
- Zwischenelement
- 27
- Stützelement
- 28
- Stützelement
- 29
- Stützelement
- 30
- Kunststoff
- 31
- Kante