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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Hydraulikkreis für ein Toroidgetriebe.
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Auf
dem Gebiet der Getriebe, insbesondere der Getriebe für Kraftfahrzeuge,
besteht ein Trend hin zu stufenlosen Getrieben. Stufenlose Getriebe
ermöglichen
generell, den bei Kraftfahrzeugen in der Regel vorgeschalteten Verbrennungsmotor
unabhängig von
der jeweiligen Geschwindigkeit in einem günstigen Drehzahlbereich zu
betreiben. Hierdurch verbessert sich der Wirkungsgrad des Antriebsstranges,
der durch den Verbrennungsmotor und das stufenlose Getriebe gebildet
ist. Ferner bieten stufenlose Getriebe einen besonders hohen Fahrkomfort.
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Innerhalb
der stufenlosen Getriebe haben die sog. Toroidgetriebe eine besondere
Bedeutung, und zwar insbesondere auf Grund ihrer höheren Drehmomentkapazität im Vergleich
zu stufenlosen Umschlingungsgetrieben (CVTs).
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Innerhalb
der Toroidgetriebe findet das System von TorotrakTM besondere
Beachtung (vgl. www.torotrak.com). Dieses Getriebe kommt ohne eingangsseitige
Anfahrkupplung oder hydrodynamischen Drehmomentwandler aus. Es handelt
sich um ein Volltoroidgetriebe, das generell nach der Art eines Vorgelegegetriebes
aufgebaut ist. Der Variator sorgt für eine stufenlose Verstellung
der Übersetzung.
Der Variator weist eine Antriebsscheibe und eine Abtriebsscheibe
auf, die einen Toroidraum definieren. Innerhalb des Toroidraumes
sind über
den Umfang verteilt drei Roller angeordnet, die dazu ausgelegt sind,
Drehmoment von der Antriebsscheibe auf die Abtriebsscheibe zu übertragen.
Zur Übersetzungsverstellung
werden die Roller innerhalb des Toroidraumes räumlich verstellt.
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Die
Verstellung der Roller erfolgt über
doppelt wirkende Hydraulikzylinder. Auch die zur Drehmomentabstützung erforderliche
Aktuatorik zum Abstützen
wenigstens einer der Scheiben in axialer Richtung ist bei dem Torotrak-System
hydraulisch ausgelegt. Ferner lassen sich durch zwei Kupplungen
zwei Übersetzungsbereiche
einstellen. Auch die Betätigung
der Kupplungen erfolgt über
hydraulische Aktuatorik. Schließlich
erfordert die Drehmomentübertragung
von der Antriebsscheibe auf die Roller bzw. von den Rollern auf
die Abtriebsscheibe eine hohe Kühlleistung,
die in der Regel durch Schmieröl bzw.
Kühlöl bereitgestellt
wird. Auch ist sicherzustellen, dass ein Schmierfilm im Bereich
der Kontaktellipsen zwischen den Rollern und den Scheiben nicht abreißt.
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Ein
Hydraulikkreis für
ein solches Toroidgetriebe ist bekannt aus der GB-A-2 369 164.
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Der
aus dieser Druckschrift bekannte Hydraulikkreis weist eine Tandempumpe
auf, die Öl
in zwei getrennte hydraulische Kreise fördert. Der eine hydraulische
Kreis ist jeweils mit einer Kammer der doppelt wirkenden Kolben/Zylinderanordnungen
der jeweiligen Roller verbunden. Der andere hydraulische Kreis ist
an die jeweiligen anderen Kammern angeschlossen.
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Dabei
ist für
jeden der hydraulischen Kreise eine Kolben/Zylindereinheit als „Master" ausgebildet. In
diesen sind variable Drosseln ausgebildet. Das Öl strömt im Normalbetrieb dabei durch
die entsprechenden Kammern hindurch in jeweilige proportionale Druckbegrenzungsventile.
Diese steuern im Normalbetrieb den Druck in den Kammern (und folglich die
von den jeweiligen Roller-Aktuatoren ausgeübte Kraft). Nur im Endlagenbereich
der Master der Kolben/Zylinderanordnungen wirkt deren Drosselfunktion
prägend.
Dabei drosselt der Kolbenboden durch Schließen der Auslassöffnung im
Zylinderdeckel den aufgeprägten
Volumenstrom. Die Kolben dieser Kolben/Zylinderanordnungen schützen so
das Aktuatorsystem gegen mechanisches Anschlagen. Diese hydraulischen
Anschläge
in den Endlagen des Roller- Aktuatorsystems
stellen eine aktive Endlagendämpfung
(engl.: „hydraulic
stop") dar. Diese
Endlagendämpfung
benötigt
im Gegensatz zu klassischen Endlagendämpfungssystemen eine hydraulische Leistung.
Die Endlagendämpfung
erlaubt zudem, die Wechselwirkungen zur axialen Anpressung (Scheiben-Aktuator)
des Variators weiter aufrechtzuerhalten. Der so hydraulisch gesteuerte
Variator ist formal betrachtet sicher.
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Steuereinrichtungen
zum Steuern der Bereichskupplungen können entweder stromab der Master-Kolben/Zylinderanordnungen
angeschlossen sein. In diesem Fall kann eine hydraulisch-mechanische
Verknüpfung
stattfinden (beispielsweise durch ein Wechselventil). Dieses vergleicht
die Drücke
vor den proportionalen Druckbegrenzungsventilen. Der jeweils höhere Druck
dient als Quelle für
die Anpressung der geschalteten Bereichskupplungen.
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Alternativ
ist es auch möglich,
den Druck für die
Bereichskupplungen unmittelbar aus den von der Tandempumpe jeweils
bereitgestellten Drücken
abzuleiten.
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Zur
hydraulischen Versorgung einer Scheiben-Steuereinrichtung zum hydraulischen
Anpressen von wenigstens einer Variatorscheibe in axialer Richtung
(„end
load system") ist
ein zweites Wechselventil vorgesehen. Dieses vergleicht die Drücke, die
von der Tandempumpe bereitgestellt werden. Der höhere Druck dient als Quelle
für die
Anpressung der Scheibe.
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An
den hydraulischen Steuerkreis schließt sich ein Schmierölkreis an.
Der Schmierölkreis
erfordert einen Fließdruck
zur Überwindung
der hydraulischen Widerstände.
Dabei sind die hydraulischen Widerstände eines externen Kühlsystems
und die pa rallelen Widerstände
von Rollern, Scheiben, Lagern und Radsatz zu überwinden.
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Dieser
bekannte Hydraulikkreis ist robust gegenüber mechanischen Störgrößen aus
dem Antriebsstrang. Dies wird erreicht durch zwei getrennte hydraulische
Kreise mit aufgeprägten
Volumenströmen.
Einen sicheren Betrieb gewährleistet
die jeweils mechanisch-hydraulische Verknüpfung. Ein sicherer Notbetrieb
ist somit realisierbar.
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Allerdings
beinhaltet das realisierte Hydraulikkonzept hydraulische Wechselwirkungen
auf der hydraulischen Leistungsebene. Dabei wird der Druck aus dem
Volumenstrom, der die Roller-Aktuatorik
bestimmt, direkt zur Scheiben-Steuerung und Kupplungs-Steuerung
genutzt. Ferner sind zwei Pumpen (Tandempumpe) erforderlich.
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Bei
diesem bekannten Hydraulikkreis ist eine einzelne Pumpe vorgesehen.
In einer Hauptdruckleitung wird ein erster Hauptdruck mittels eines
Magnetventils geregelt. Ferner wird aus dem Pumpendruck ein Sekundärdruck in
einer Sekundärdruckleitung
erzeugt, und zwar mittels eines weiteren Magnetventils. Die zwei
Drücke
werden zur Übersetzungssteuerung
(Roller-Aktuatorik)
genutzt. Ferner wird aus dem Pumpendruck ein Schmierölstrom abgeleitet,
der teilweise über
einen Kühler
geleitet wird. Der Schmieröldruck
wird ebenfalls geregelt.
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Aus
dem Hauptdruck in der Hauptdruckleitung wird ferner mittels geeigneter
Magnetventile ein jeweiliger Kupplungs-Steuerdruck abgeleitet, zum Betätigen von
Bereichskupplungen des Toroidgetriebes.
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Die
axiale Anpresskraft der Variatorscheiben erfolgt über eine
mechanische Federanordnung.
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Ein
weiteres Hydrauliksteuerkonzept mit Tandempumpe ist aus der
DE 195 34 391 A1 bekannt.
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Vor
dem obigen Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen verbesserten Hydraulikkreis für ein Toroidgetriebe anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Hydraulikkreis für ein Toroidgetriebe gelöst, der
aufweist:
- – eine
einzelne Pumpe,
- – eine
Haupt-Druckregeleinrichtung, die an die Pumpe angeschlossen ist,
zum Erzeugen eines Haupt-Leitungsdruckes in einer Hauptleitung,
- – einer
Roller-Steuereinrichtung, die an die Hauptleitung angeschlossen
ist, wobei in der Roller-Steuereinrichtung aus dem Haupt-Leitungsdruck
zwei Roller-Steuerdrücke
erzeugt werden,
- – wenigstens
einem hydraulischen Roller-Aktuator zum räumlichen Verstellen eines Rollers
in einem Toroidraum, der durch zwei Scheiben eingerichtet ist, wobei
der Roller-Aktuator
an die Roller-Steuereinrichtung angeschlossen ist,
- – einer
Scheiben-Steuereinrichtung, die an die Hauptleitung angeschlossen
ist, wobei in der Scheiben-Steuereinrichtung aus dem Haupt-Leitungsdruck
ein Scheiben-Steuerdruck erzeugt wird, und
- – wenigstens
einem hydraulischen Scheiben-Aktuator zum axialen Verstellen von
wenigstens einer der Scheiben, wobei der Scheiben-Aktuator an die
Scheiben-Steuereinrichtung angeschlossen ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Hydraulikkreis ist
nur eine einzelne Pumpe vorgesehen. Aus dem von der Pumpe erzeugten
Druck wird ein Haupt-Leitungsdruck erzeugt. Aus diesem werden zum
einen die Steuerung und Aktuatorik der Roller gespeist. Zum anderen
werden aus diesem die Steuerung und Aktuatorik für die Scheiben gespeist. Demzufolge
ergibt sich zwischen diesen getrennten Kreisen keine hydraulische
Wechselwirkung. Die Roller-Steuerdrücke sind von dem Scheiben-Steuerdruck
unabhängig.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ergibt sich kein starres, aus
der Geometrie vorgegebenes Druckverhältnis zwischen diesen Drücken. Auch lässt sich
durch separate Steuerung des Scheiben-Steuerdruckes der Wirkungsgrad
optimieren, insbesondere durch eine aktive Steuerung. Auch die Betriebssicherheit
ist erhöht,
da der Scheiben-Steuerdruck auf der Basis des hohen Haupt-Leitungsdruckes gesteuert,
vorzugsweise geregelt wird.
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Die
hydraulischen Systeme sind getrennt voneinander gesteuert bzw. geregelt.
Hierdurch lassen sich die Einzelsysteme und deren Funktionalität optimieren.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn eine Kupplungs-Druckregeleinrichtung
vorgesehen ist, die aus dem Haupt-Leitungsdruck einen Kupplungsdruck in
einer Kupplungsleitung erzeugt.
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Auch
hierbei wird ein weiteres hydraulisches Nebensystem (für eine oder
mehrere Kupplungen) entkoppelt von den anderen hydraulischen Nebensystemen
(für Roller
bzw. Scheiben) vorgesehen.
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Durch
die Maßnahme,
den Kupplungsdruck aus dem Haupt-Leitungsdruck abzuleiten, wird
eine wirtschaftlich sinnvolle kaskadierte Anordnung geschaffen.
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Dabei
ist es von besonderem Vorteil, wenn eine Kupplungs-Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die an die Kupplungsleitung angeschlossen ist, wobei
in der Kupplungs-Steuereinrichtung aus dem Kupplungsdruck ein Kupplungs-Steuerdruck
erzeugt wird.
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Hierbei
wird die Kupplungs-Steuereinrichtung aus der Kupplungsleitung mit
dem Kupplungsdruck gespeist. Aus diesem wird ein Steuerdruck zum
Ansteuern einer Kupplung, beispielsweise einer Bereichskupplung
oder mehrerer Bereichskupplungen des Toroidgetriebes erzeugt.
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Demzufolge
ist es hierbei vorteilhaft, wenn wenigstens ein hydraulischer Kupplungs-Aktuator zum
Betätigen
von wenigstens einer Bereichskupplung vorgesehen ist, wobei der
Kupplungs-Aktuator an
die Kupplungs-Steuereinrichtung angeschlossen ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist eine Kühler-Druckregeleinrichtung
vorgesehen, die aus dem Kupplungsdruck einen Kühlerdruck in einer Kühlerleitung
erzeugt.
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Durch
diese Maßnahme
wird die Druckreglerkaskade erweitert. Der Kühlerdruck wird somit aus dem
Kupplungsdruck erzeugt, der wiederum aus dem Haupt-Leitungsdruck
erzeugt wird.
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Dabei
ist vorzugsweise ein Kühler
vorgesehen, der an die Kühlerleitung
angeschlossen ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist eine Schmieröl-Druckregeleinrichtung vorgesehen,
die aus dem Kühlerdruck
einen Schmieröldruck
in einer Schmierölleitung
erzeugt.
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Auch
dies führt
zu einer Erweiterung der Druckreglerkaskade. Der Schmieröldruck wird
aus dem ohnehin bereits niedrigeren Kühlerdruck erzeugt.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schmierölleitung mit dem Ausgang eines
Kühlers verbunden
ist.
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Hierdurch
kann gekühltes Öl in den Schmierölkreislauf
eingespeist werden. Der daran angeschlossene Ölkreis kann sowohl zu Schmierungs-
als auch zu Kühlzwecken
eingesetzt und entsprechend verzweigt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist dabei die Schmierölleitung
an die Roller-Steuereinrichtung angeschlossen und nimmt aus der
Roller-Steuereinrichtung verdrängtes Öl auf.
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Bei
dieser Maßnahme
wird der von der Pumpe erzeugte Öl-Volumenstrom
noch besser ausgenutzt. Da in der Roller-Steuereinrichtung die Roller-Steuerdrücke in der
Regel durch einen Volumenstrom dynamisch eingestellt werden, ist
die Ausnutzung dieses Volumenstromes für den Schmierölkreislauf
vom Wirkungsgrad her besonders vorteilhaft.
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Gemäß einer
insgesamt bevorzugten Ausführungsform
ist die einzelne Pumpe des Hydraulikkreises eine hydrostatische
Pumpe.
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Hierdurch
kann der Wirkungsgrad nochmals verbessert werden, da eine geringere
hydraulische Leistung notwendig ist.
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Generell
kann festgestellt werden, dass durch die vorliegende Erfindung gegenüber dem Stand
der Technik deutliche Vorteile geschaffen werden. Insbesondere sind
die einzelnen Nebenkreise für
die einzelnen Funktionen wie Roller-Kreis, Scheiben-Kreis, Kupplungs-Kreis,
etc. voneinander hydraulisch entkoppelt. Hierdurch können die
einzelnen Komponenten dieser Kreise sowie deren Funktionen besser
optimiert werden. Es finden keine hydraulischen Wechselwirkungen
statt.
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Zudem
kann durch die insgesamt gebildete Druckreglerkaskade der jeweils
besonders geeignete hydraulische Druck für die jeweils notwendige Funktion
optimal abgeleitet werden.
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Im Übrigen bleiben
die Vorteile des Systems des Standes der Technik gemäß der
GB 2 369 164 A , wie
oben beschrieben, erhalten. Dies gilt insbesondere für die Möglichkeit,
eine hydraulische Endlagendämpfung
in den Roller-Aktuatoren einzurichten.
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Auch
kann der Roller-Aktuator klassisch nach der Art einer doppelt wirkenden
Kolben/Zylinderanordnung ausgelegt werden.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Toroidgetriebes; und
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2 ein
Blockschaltbild eines Hydraulikkreises gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung.
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In 1 ist
ein schematisch dargestelltes Toroidgetriebe generell mit 10 bezeichnet.
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Das
Toroidgetriebe 10 weist eine Getriebeeingangswelle 12,
eine Vorgelegewelle 14 und eine Getriebeausgangswelle 16 auf.
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Eine
Variatoranordnung des Toroidgetriebes 10 ist bei 20 gezeigt.
Die Variatoranordnung 20 weist eine Variatorhauptwelle 22 und
eine Variatornebenwelle 24 auf. Ferner beinhaltet die Variatoranordnung 20 zwei
Variatoren 26A, 26B.
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Jeder
Variator 26A, 26B weist eine Antriebsscheibe 28A bzw. 28B und
eine Antriebsscheibe 30A bzw. 30B auf.
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Die
Antriebsscheiben 28A, 28B schließen mit
den jeweiligen Abtriebsscheiben 30A, 30B jeweils
einen Toroidraum 32A, 32B ein.
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In
den Toroidräumen 32A, 32B sind
jeweils, über
den Toroidraum umfänglich
verteilt, eine Mehrzahl von Rollern 34 angeordnet, in der
Regel jeweils drei Roller 34.
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Die
Roller 34 lassen sich mittels einer nicht näher dargestellten
Aktuatorik räumlich
innerhalb des Toroidraumes 32 verstellen, wie es schematisch bei 36 gezeigt
ist, um die Übersetzung
der Variatoranordnung 20 zu verändern. Dabei versteht sich,
dass alle Roller 34 der Variatoren 26A, 26B gleichsinnig verstellt
werden, um die auftretenden Reaktionskräfte gleichmäßig über den Umfang der Variatoranordnung 20 aufnehmen
zu können.
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Bei 37 ist
gezeigt, dass eine Scheibe eines Variators axial angepresst wird.
Dieser Anpressdruck wird von einer Scheiben-Aktuatorik bereitgestellt. In der Regel
wird eine der zwei Scheiben 28, 30 eines Variators 26 angepresst.
Es können
jedoch auch beide Scheiben angepresst werden.
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Obgleich
die Pfeile 36, 37 in 1 lediglich bei
dem Variator 26A dargestellt sind, versteht sich, dass
entsprechende Aktuatorik auch für
den Variator 26B vorgesehen ist.
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Bei 38 ist
ein Radsatz gezeigt, der die Vorgelegewelle 14 nach der
Art einer Konstanten mit der Variatornebenwelle 24 verbindet,
an der die Antriebsscheiben 28A, 28B festgelegt
sind. Die Abtriebsscheiben 30A, 30B sind an der
Variatorhauptwelle 22 festgelegt, die mit einem Summiergetriebe 40 verbunden
ist.
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Das
Summiergetriebe 40 weist einen Planetenradsatz 42 auf.
Die Variatorhauptwelle 22 ist mit dem Sonnenrad des Planetenradsatzes 42 verbunden.
Die Vorgelegewelle 14 ist über einen weiteren (nicht bezeichneten)
Radsatz mit den Planetenträgern
des Planetenradsatzes 42 verbunden.
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Das
Sonnenrad ist über
eine High-Regime-Kupplung bzw. erste Bereichskupplung 44 mit der
Getriebeausgangswelle 16 verbindbar. Das Hohlrad des Planetenradsatzes 42 ist über eine
Low-Regime-Kupplung
bzw. zweite Bereichskupplung 46 mit der Getriebeausgangswelle 16 verbindbar.
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Bei 48 ist
schematisch eine Aktuatorik für
die Bereichskupplung 44 gezeigt. Bei 49 ist schematisch eine
Aktuatorik für
die zweite Bereichskupplung 46 gezeigt.
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Die
Funktionsweise des Toroidgetriebes 10 ist allgemein bekannt
und wird aus Gründen
einer kompakten Darstellung hier nicht im Detail beschrieben.
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In 2 ist
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hydraulikkreises
generell mit 50 bezeichnet.
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Der
Hydraulikkreis 50 weist einen Druckregelabschnitt 52,
einen Rollerabschnitt 54, einen Scheibenabschnitt 56,
einen Kupplungsabschnitt 58 und einen Schmierölabschnitt 60 auf.
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Ferner
ist eine zentrale Steuereinrichtung 62 zum Steuern des
Hydraulikkreises 50 vorgesehen. Die Steuereinrichtung 62 dient
ferner als Schnittstelle zu anderen Steuereinrichtungen, die beispielsweise in
einem Fahrzeug vorgesehen sein können,
in das ein Toroidgetriebe 10 mit dem erfindungsgemäßen Hydraulikkreis 50 eingebaut
ist.
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Die
Steuereinrichtung 62 gibt Steuersignale 64 ab,
die an einzelne Einrichtungen der Abschnitte 52 bis 60 gesendet
werden. Dies ist jeweils durch einen Pfeil dargestellt, der auf
die jeweilige, noch zu beschreibende Einrichtung weist.
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Durch
die Steuereinrichtung 62 ist es ferner möglich, die
einzelnen Abschnitte 52 bis 60 untereinander steuerungstechnisch
zu koppeln. Denn, wie nachstehend noch beschrieben werden wird,
ist eine hydraulische Kopplung zwischen den einzelnen Abschnitten 52 bis 60 generell
nicht vorgesehen.
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Der
Druckregelabschnitt 52 weist eine einzelne hydrostatische
Pumpe 70 auf, die einen hydrostatischen Öldruck bereitstellt.
Die Pumpe 70 ist mit einer Hauptleitung 72 verbunden.
Der Druck der Hauptleitung 72 wird mittels einer Haupt-Druckregeleinrichtung 74 geregelt.
Der so geregelte Haupt-Leitungsdruck ist mit PL bezeichnet.
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Der
Druckregelabschnitt 52 weist ferner eine Kupplungs-Druckregeleinrichtung 78 auf.
Die Kupplungs-Druckregeleinrichtung 78 ist der Haupt-Druckregeleinrichtung 74 untergeordnet
und erzeugt aus dem Haupt-Leitungsdruck PL einen
Kupplungsdruck PLCL, der kleiner ist als
der Haupt-Leitungsdruck PL. Der Kupplungsdruck
PLCL wird einer Kupplungsleitung 76 aufgeprägt.
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Ferner
weist der Druckregelabschnitt 52 eine Kühler-Druckregeleinrichtung 82 auf.
Die Kühler-Druckregeleinrichtung 82 ist
der Kupplungs-Druckregeleinrichtung 78 untergeordnet und erzeugt aus
dem Kupplungsdruck PLCL einen Kühlerdruck
PCO, der kleiner ist als PLCL.
Der Kühlerdruck PCO wird einer Kühlerleitung 80 aufgeprägt.
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Schließlich weist
der Druckregelabschnitt 52 eine Schmieröl-Druckregeleinrichtung 86 auf.
Die Schmieröl-Druckregeleinrichtung 86 ist
der Kühler-Druckregeleinrichtung 82 untergeordnet
und erzeugt aus dem Kühlerdruck
PCO einen Schmieröldruck PLU.
Der Schmieröldruck
PLU ist kleiner als der Kühlerdruck
PCO. Der Schmieröldruck PLU wird
einer Schmierölleitung 84 aufgeprägt.
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Die
Schmierölleitung 84 ist
mit einem Kühl-/Schmierkreis 92 verbunden
und versorgt diesen mit Schmieröl
zum Kühlen/Schmieren.
An den Kühl-/Schmierkreis 92 sind
u.a. angeschlossen die Variatoren 26, die Bereichskupplungen 44, 46,
die Radsätze,
etc. des Toroidgetriebes 10.
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Die
Schmierölleitung 84 ist
ferner mit einem Ausgang eines Kühlers 90 verbunden,
der eingangsseitig mit der Kühlerleitung 80 verbunden
ist.
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Über den
Kühler 90 kann
der über
die Schmierölleitung 84 bereitgestellte Öl-Volumenstrom gekühlt werden.
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Die
Schmierölleitung 84 ist
ferner mit einer Roller-Steuereinrichtung 100 verbunden.
Dort nicht benötigtes Öl wird in
die Schmierölleitung 84 eingespeist
und somit zur Kühlung/Schmierung
genutzt.
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Die
Roller-Steuereinrichtung 100 ist Teil des Rollerabschnittes 54.
Die Roller-Steuereinrichtung 100 ist an die Hauptleitung 72 angeschlossen
und erzeugt für
einen Roller-Aktuator 102 zwei Roller-Steuerdrücke P1' und
P2'.
Der Roller-Aktuator 102 ist als doppelt wirkende Kolben/Zylinderanordnung
mit zwei Ölkammern
ausgebildet. Der eine Roller-Steuerdruck P1' wird an die eine
Kammer angelegt, der andere Steuerdruck P2' an die andere Kammer.
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Bei
dem Roller-Aktuator 102 kann es sich um eine Master-Kolben/Zylinderanordnung
handeln. Dabei wird in diesem Roller-Aktuator 102 für beide
Richtungen eine hydraulische aktive Endlagendämpfung eingerichtet („hydraulic
stop"). Demzufolge
tritt im Regelfall, also dann wenn die Endlagen des Roller-Aktuators 102 nicht
erreicht werden, aus den zwei Kammern jeweils ein Volumenstrom aus,
deren Drücke
in 2 mit P1 bzw. P2 angegeben sind.
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Diese
Drücke
gehen in eine Aktuatorkette 104, d.h. parallel in sämtliche
untergeordnete („slave") Roller-Aktuatoren
für die
anderen Roller des jeweiligen Variators. Wie oben erwähnt, weist
ein Variator 26 in der Regel drei Roller 34 auf,
die sämtlich gleichsinnig
verstellt werden müssen.
Demzufolge wird einer der Roller als „Master-Roller" betrachtet und die
Ansteuerung der anderen Roller erfolgt untergeordnet hierzu. Dies
ist schematisch durch die „Aktuatorkette" 104 angedeutet.
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Bei 106 ist
gezeigt, dass die Roller-Drücke P1, P2 von einer Logik-Steuerung überwacht
werden. Bei 108a und 108b sind Steuerdruck-Messeinrichtungen
gezeigt, die die Roller-Drücke
P1 und P2 messen
und die Messsignale zu Überwachungszwecken weiterleiten,
beispielsweise an die übergeordnete Steuereinrichtung 62.
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Ferner
ist gezeigt, dass zwischen der Aktuatorkette 104 und dem „Master"-Roller-Aktuator 102 eine
Rückkopplung
stattfindet, wie es durch gestrichelte Pfeile mit dem Vermerk „S(iv)" angedeutet
ist.
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Die
Roller-Aktuatoren 102, 104 werden durch einen
dynamisch fließenden Ölstrom druckgeregelt.
Der ausgangsseitig anfallende Ölstrom
wird in die Schmierölleitung 84 eingespeist.
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Es
versteht sich, dass der Master-Roller-Aktuator 102 mit
einem internen Bypassventil zum Ausgleich von Druckstörungen durch
aufgeprägte
Bewegungen und zur Einstellung der Systemdämpfung versehen sein kann.
Die Roller-Aktuatoren 102, 104 und der hiermit
ausgebildete Variator 34 sind demzufolge formal betrachtet
sicher.
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Der
Scheibenabschnitt 56 weist eine Scheiben-Steuereinrichtung 110 auf.
Die Scheiben-Steuereinrichtung 110 ist an die Hauptleitung 72 angeschlossen
und liegt demzufolge parallel zu der Roller-Steuereinrichtung 100.
In der Scheiben-Steuereinrichtung 110 wird ein Scheiben-Steuerdruck
PEL erzeugt, der einem Scheiben-Aktuator 112 zugeführt wird.
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Die
Scheiben-Steuereinrichtung 110 erhält ferner als Eingang einen
weiteren Druck, nämlich
einen Druck Phigh. Dieser Druck Phigh ist der größere der beiden Roller-Drücke P1, P2.
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Schließlich ist
bei der Scheiben-Steuereinrichtung 110 eine Druckbegrenzungsfunktion
vorgesehen, wie es durch eine gestrichelte Linie und den Druck PCE angedeutet ist.
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Der
Scheiben-Steuerdruck PEL wird gemessen und
zu steuer- bzw. regelungstechnischen Zwecken genutzt, beispielsweise
in der Steuereinrichtung 62.
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Der
Kupplungsabschnitt 58 weist eine Kupplungs-Steuereinrichtung 114 auf.
Die Kupplungs-Steuereinrichtung 114 ist an die Kupplungsleitung 76 angeschlossen
und wird mit dem Kupplungsdruck PLCL versorgt.
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Die
Kupplungs-Steuereinrichtung 114 erzeugt hieraus einen Kupplungs-Steuerdruck
PCL, der zum Ansteuern eines Kupplungs-Aktuators 118 verwendet
wird. Der Kupplungs-Aktuator 118 kann auch mehrere Aktuatoren
beinhalten, zum unabhängigen Ansteuern
der Bereichskupplungen 44, 46 des Toroidgetriebes 10.
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Zwischen
die Kupplungs-Steuereinrichtung 114 und den Kupplungs-Aktuator 118 ist
ein Abschaltventil 116 geschaltet. Dieses Abschaltventil 116 ist
ein Sicherheitsventil, das beispielsweise bei Ausfall der Elektronik
eine „save
function" realisiert. Dabei
werden die Bereichskupplungen 44, 46 geöffnet und
somit ein sicherer Zustand hergestellt.
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Insgesamt
ist mit dem erfindungsgemäßen Hydraulikkreis 50 wenigstens
einer der folgenden Vorteile erzielbar:
Es werden hydraulische
Wechselwirkungen auf der hydraulischen Leistungsebene vermieden.
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Das
Druckverhältnis
zwischen Roller-Steuerdrücken
P1',
P2' und
dem Scheiben-Steuerdruck PEL ist kein starres,
aus der Geometrie vorgegebenes Verhältnis.
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Die
Füll- und
Schließdrücke der
Bereichskupplungen 44, 46 sind modulierbar.
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Die
Füll- und
Schließdrücke können schaltend
ausgeführt
werden.
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Die
hydraulische Verlustleitung ist gering.
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Es
ergibt sich eine große
maximale Verstellgeschwindigkeit des Roller-Systems.
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Ferner
ergibt sich keine Überlagerung
von verdrängtem
und stellendem Volumenstrom.
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Auch
bei niedrigen Temperaturen ist eine gute Funktionalität gewährleistet.
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Es
ist nur eine Pumpe erforderlich.
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Die
Füllzeiten
der Bereichskupplungen sind infolge des steuerbaren Fülldruckes
kurz.
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Auf
Grund der Verwendung einer hydrostatischen Pumpe ergibt sich eine
geringe notwendige hydraulische Leistung.
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Durch
aktive Steuerung oder Regelung des Scheiben-Steuerdruckes PEL auf der Basis eines Leitungsdruckes ergibt
sich eine Optimierung des Wirkungsgrades.
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Ferner
ergibt sich eine hohe Betriebssicherheit durch Grundregelung des
Scheiben-Steuerdruckes auf der Basis des höheren Haupt-Leitungsdruckes
PL.
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Für den Variator,
die Bereichskupplungen sowie Kühlung
und Kühl/Schmierölverteilung
sind eigene geregelte Druckkreise vorgesehen. Dies entkoppelt die
hydraulischen Systeme und ermöglicht
eine Optimierung der Einzelsysteme und deren Funktionalität.
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In
der Variatorsteuerung nicht benötigtes Öl wird zur
Kühlung
genutzt.
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Das
gesamte, von der Pumpe geförderte Öl (bis auf
eventuelle Abregelung bei hohen Drehzahlen) wird genutzt.
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Es
sind höhere
Verstellgeschwindigkeiten bei geringerer Pumpenleistung möglich.