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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Vorschaltgerät für Lampen,
insbesondere aber nicht ausschließlich Niederdruckentladungslampen.
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Stand der
Technik
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Üblicherweise
enthalten solche Vorschaltgeräte
einen Gleichrichter, der eine Versorgungswechselspannung gleichrichtet,
um eine Zwischenkreisspannung zu erzeugen. Diese Zwischenkreisspannung
liegt üblicherweise
an einem Zwischenkreiskondensator zur Glättung bzw. Speicherung. Mit
der Zwischenkreisspannung wird ein Wandler, beispielsweise ein Halbbrückenoszillator,
versorgt, der seinerseits die Versorgungsleistung für die Lampe
erzeugt, im Fall einer Niederdruckentladungslampe eine Hochfrequenzversorgungsleistung,
im Fall einer Hochdruckentladungslampe aber auch eine in der Polarität mit vergleichsweise
niedriger Frequenz alternierende Gleichspannung.
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Es
ist ferner bekannt, in solchen Vorschaltgeräten Regelschaltungen vorzusehen,
mit denen der Lampenstrom oder die Lampenleistung auf einen konstanten
Wert geregelt werden. Damit können Drifteffekte
durch Lampenalterung, Temperaturänderungen
u. Ä. kompensiert
werden.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
verbessertes elektronisches Vorschaltgerät mit einer Regelschaltung
anzugeben.
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Vorschaltgerät für eine Lampe
mit einem Gleichrichter zur Erzeugung einer gleichgerichteten Zwischenkreisspannung,
einem Wandler zum Erzeugen einer Versorgungsleistung für die Lampe,
einer Steuerung zur Zwangssteuerung des Wandlers und einer Regelschaltung
zur Regelung des Lampenstromes oder der Lampenleistung, die dazu
ausgelegt ist, die Steuerung des Wandlers zu beeinflussen, dadurch
gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät dazu ausgelegt ist, dass
die Steuerung des Wandlers auch durch eine Schwankungen der gleichgerichteten
Zwischenkreisspannung berücksichtigende
Störgrößenaufschaltung
beeinflusst wird.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein entsprechendes Verfahren.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Grundidee der Erfindung ist die Folgende: Bei der Gleichrichtung
der Versorgungsleistung verbleibt prinzipiell eine Restmodulation
der Zwischenkreisspannung. Diese Modulation beeinflusst den Wandler
und damit den Betrieb der Lampe. Zwar lässt sich bei einer an sich
bekannten Regelschaltung auch eine solche Modulation ausregeln,
jedoch hat der Erfinder festgestellt, dass die Zwischenkreisspannungsmodulation
im Vergleich zu anderen Störgrößen wie
Lampenalterung, Temperaturänderungen und
dgl. vergleichsweise schnell ist und vor allem in vielen Fällen die
einzige in diesem Sinn schnelle Störgröße ist. Da das Modulationsverhalten
der Zwischenkreisspannung bei einem bekannten Gleichrichter und
einem gegebenen Zwischenkreiskondensator relativ konstant im Sinne
von vorhersagbar oder berechenbar ist, schlägt die Erfindung vor, die Modulation
der Zwischen kreisspannung als Störgröße im Rahmen
einer Störgrößenaufschaltung
außerhalb der
eigentlichen Regelungsrückkopplung
zu berücksichtigen.
Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Regelschaltung auf einen
deutlich langsameren Betrieb ausgelegt werden kann und auch die
notwendigen Messungen, etwa die Lampenstrommessung, entsprechend
langsam durchgeführt
werden können. Der
rückgekoppelte
Regelkreis wird also weniger anspruchsvoll und die konventionellerweise
für eine
relativ schnelle Regelung ursächliche
Störgröße "ausgegliedert" und separat über die
Störgrößenaufschaltung
berücksichtigt.
Die Störgrößenaufschaltung
bedeutet dabei eine "rechnerische" Berücksichtigung im
Sinne einer – im
Regelfall proportionalen – Berücksichtigung
der Abweichung der Störgröße von einem
Nennwert bei der Steuerung des Wandlers.
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Vorzugsweise
kann ein relativ langsamer I-Regler verwendet werden, der einfach
zu realisieren ist und bei langsamen Regelungen gut arbeitet. Er
hat überdies
den Vorteil, keine bleibende Regelabweichung zuzulassen.
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Ferner
ist bevorzugt, die Regelschaltung digital auszuführen. Eine digitale Regelschaltung
erfordert jedenfalls dann, wenn keine hohen Anforderungen an die
Geschwindigkeit gestellt werden, einen begrenzten technischen Aufwand.
Darüber
hinaus eignet sie sich gut für
eine im Rahmen der Erfindung bevorzugte Integration in eine ebenfalls
digitale Steuerschaltung, die vorzugsweise durch einen Mikrocontroller,
also einen programmierbaren IC, realisiert ist. Die Regelschaltung
lässt sich
dann also im Wesentlichen softwaretechnisch realisieren. In solchen
Fällen,
in denen also aus von der Regelung unabhängigen Gründen ohnehin eine digitale
Schaltung, insbesondere ein Mikrocontroller, vorgesehen ist, ist
der für
die digitale Regelschaltung erforderliche Aufwand deutlich geringer
als der für
eine konventionelle analoge Regelschaltung. Auch hier kann der Aufwand bei
geringen Geschwindigkeitsanforderungen deutlich reduziert werden.
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Das
erfindungsgemäße Vorschaltgerät weist vorzugsweise
eine sog. Leistungsfaktorkorrekturschaltung auf, also eine Schaltung,
die für
eine möglichst sinusförmige Leistungsaufnahme
aus dem Wechselspannungsnetz sorgt. Damit können die pulsartigen Stromspitzen
vermieden werden, die bei einer einfachen Aufladung des Zwischenkreiskondensators
mit einem Gleichrichter dann entstehen, wenn die Netzspannung über die
momentane Zwischenkreisspannung ansteigt. Ein bevorzugtes Beispiel
für eine
solche Leistungsfaktorkorrekturschaltung (auch als PFC-Schaltung
bezeichnet) sind ein sog. Hochsetzer (Boost-Wandler) und ein sog.
SEPIC-Wandler, die an sich bekannt sind.
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Zur
Steuerung der Leistungsfaktorkorrekturschaltung ist ohnehin eine
Messung der Zwischenkreisspannung erforderlich, so dass die Erfindung
in solchen Fällen
einen besonders geringen Zusatzaufwand erfordert. Vorzugsweise ist
dabei die Steuerung der Leistungsfaktorkorrekturschaltung ebenfalls in
der digitalen Steuerschaltung integriert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines schematischen Ausführungsbeispiels
näher erläutert, wobei
die Einzelmerkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich
sein können. Insbesondere
wird noch einmal ausdrücklich
festgestellt, dass die Erfindung sowohl einen Vorrichtungs- als
auch einen Verfahrenscharakter hat und sich die vorstehende sowie
die nachfolgende Beschreibung implizit auf beide Aspekte beziehen.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild einer analogen Regelschaltung
in einem konventionellen Vorschaltgerät.
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2 zeigt
im Vergleich zu 1 eine digitale Regelschaltung
mit Störgrößenaufschaltung
in einem erfindungsgemäßen Vorschaltgerät.
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3 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen elektronischen
Vorschaltgeräts
mit einer digitalen Regelschaltung nach 2.
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Bevorzugte
Ausführung
der Erfindung
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1 zeigt
einen schnellen analogen Regler zur Regelung des Lampenstroms einer
Niederdruckentladungslampe nach dem Stand der Technik. In 1 bezeichnet
W/L einen Wandler, hier einen Halbbrückenoszillator, mit einer angeschlossenen Niederdruckentladungslampe
L. Die in den Block W/L hineinführende
Signalleitung ist mit ΔT
bezeichnet, womit symbolisiert ist, dass hier die Schaltzeiten bzw.
die Periodendauer des Wandlerbetriebs eingestellt werden. Die aus
dem Block W/L hinausführende Signalleitung
ist mit ILi bezeichnet, womit symbolisiert ist,
dass hier der Lampenstrom durch die Lampe L gemessen wird. Im linken
Bereich der 1 erkennt man, dass der gemessene "Ist"-Lampenstrom ILi über einen
Komparator verglichen wird mit einem Stromsollwert ILS.
Die Sollwertabweichung wird einem mit I bezeichneten schnellen analogen
Integralregelglied zugeführt.
Das Ausgangssignal des Integralregelgliedes I wird mit einem bestimmten
Faktor k1 multipliziert und, wie bereits
erwähnt,
zur Einstellung der Periodendauer T des Wandlerbetriebs verwendet. Wenn
das Integralregelglied I ein Nullsignal ausgibt, bleibt die Periodendauer
gleich. Daher ist die Signalleitung zu dem Block W/L mit ΔT im Sinne
einer Periodendaueränderung
bezeichnet.
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Ein
weiteres gemäß 1 in
den Block W/L eingehendes "Signal" ist die Zwischenkreisspannung UZ. Damit wird symbolisiert, dass der Wandlerbetrieb und
der Lampenbetrieb, sowie insbesondere der Lampenstrom ILi von
der Zwischenkreisspannung UZ abhängen und
insbesondere deren Modulationen unterworfen sind. Der in 1 dargestellte
konventionelle Regelkreis muss also schnell genug sein, die Zwischenkreisspannungsmodulation
mit einer typischen Frequenz von 100 Hz auszuregeln. Bei hochwertigen
elektronischen Vorschaltgeräten
darf die Modulation des Lampenstromes bzw. der Lampenleistung bestimmte
Grenzen nicht überschreiten.
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Eine
Alternative bzw. auch flankierende Maßnahme besteht darin, den Zwischenkreiskondensator
ausreichend groß zu
wählen,
um die Zwischenkreisspannungsmodulation an sich klein zu halten.
Ein großer
Zwischenkreiskon densator ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden und
erhöht überdies
den Einschaltstrom des Vorschaltgeräts.
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2 zeigt
im Vergleich zu 1 die Erfindung. Dabei werden
für entsprechende
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet. Die folgende Beschreibung
konzentriert sich auf die Unterschiede.
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Zunächst ist
die Zwischenkreisspannung hier mit dem Symbol UZi bezeichnet.
Im Unterschied dazu bezeichnet UZs einen
Zwischenkreisspannungs-Sollwert.
Der Zwischenkreisspannungs-Istwert (Messwert) UZi wird über einen
Komparator mit dem Zwischenkreisspannungs-Sollwert UZs verglichen,
mit einer Konstanten k2 multipliziert und
mit dem bereits anhand 1 beschriebenen, mit der Konstanten
k1 multiplizierten Ausgang des Integralregelgliedes
I addiert, um in der bereits beschriebenen Weise die Periodendauer
des Wandlerbetriebs zu beeinflussen. Die Konstanten k1 und
k2 erlauben eine Anpassung des Verhaltens.
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Die
mit dem Symbol SG bezeichnete Einheit aus dem Komparator zum Vergleich
des Zwischenkreisspannungs-Istwerts UZi mit
dem Zwischenkreisspannungs-Sollwert UZs und
der k2-Multiplikation bildet damit eine
Störgrößenaufschaltung
zu dem im Übrigen
im Prinzip 1 entsprechenden Regelkreis.
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Allerdings
kann mit der Störgrößenaufschaltung
SG die Zwischenkreisspannungsmodulation ausreichend genau und vor
allem ohne technischen Aufwand relativ schnell berücksichtigt
werden. Daher muss bei dem Regelkreis nach 2 keine
schnelle Messung des Lampenstromes ILi erfolgen.
Ferner kann das Integralregelglied I langsam sein. Der Regelkreis
hat nämlich
nunmehr nur die Aufgabe, zeitlich relativ langsam erfolgende Änderungen
des Wandler- und Lampenbetriebs auszuregeln.
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Die
in 2 beschriebene Anordnung ist Bestandteil eines
im Übrigen
konventionellen elektronischen Vorschaltgeräts zur Versorgung einer Niederdruckentladungslampe
L. Ein Blockschaltbild dazu zeigt 3. Die Zwi schenkreisspannung
UZi wird über einen konventionellen Diodenbrückengleichrichter
mit üblichen
Filterelementen zur Verhinderung der Rückspeisung von Hochfrequenzanteilen
ins Netz, in 3 mit FR bezeichnet, erzeugt.
Dabei findet eine Leistungsfaktorkorrekturschaltung Anwendung, in
diesem Fall ein Boost-Wandler mit dem Schalttransistor T3, der Induktivität L1, der
Diode D1 und dem Speicherkondensator C1 für die Zwischenkreisspannung
UZi. Zur Steuerung des Schalttransistors
T3 des Boost-Wandlers muss die Zwischenkreisspannung UZi ohnehin
gemessen werden, was in 3 durch den Abgriff an der nicht
näher bezeichneten
Spannungsteilerschaltung dargestellt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird diese Messung gleichzeitig für die in 2 dargestellte
Störgrößenaufschaltung
verwendet. Im Übrigen
sind die Störgrößenaufschaltung,
der Regelkreis, die Steuerung des Halbbrückenoszillators W und die Steuerung
des Boost-Wandlers
gemeinsam softwaretechnisch in einem digitalen Mikrocontroller μC realisiert.
Der Halbbrückenoszillator
W weist die beiden Schalttransistoren T1 und T2 aus 3 auf
und versorgt den in üblicher
Weise beschalteten und hier nicht näher erläuterten Lampenkreis mit der
Lampe L an dem Mittenabgriff zwischen den Schalttransistoren T1
und T2 mit einer hochfrequent oszillierenden Versorgungsspannung.
Der Mikrocontroller μC
misst in der in 3 angedeuteten Weise den Strom
durch die Lampe L und den Strom durch den unteren Schalttransistor
T2, um den Halbbrückenoszillator
W entsprechend anzusteuern.