DE1019665B

DE1019665B - Process for the production of interlockable briquettes from fine ores and peat

Info

Publication number: DE1019665B
Application number: DEK18279A
Authority: DE
Inventors: Dr Alfred Karl
Original assignee: Heinrich Koppers GmbH
Current assignee: Heinrich Koppers GmbH
Priority date: 1953-06-01
Filing date: 1953-06-01
Publication date: 1957-11-21

Description

Verfahren zur Herstellung von verhüttungsfähigen Briketts aus Feinerzen und Torf Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhüttung von Feinerzen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Vorbereitung von Feinerzen zwecks Verhüttung mit Torf.Process for the production of smeltable briquettes from fine ores and peat The present invention relates to a method for smelting fine ores. In particular, the invention relates to a method for preparing fine ores for smelting with peat.

Die Verhüttung von Feinerzen, die sowohl beim Erzabbau als auch im Hüttenbetrieb beispielsweise in Form von Gichtstaub anfallen, ist ein altes Anliegen der Hüttentechnik. Zu diesem Zweck hat man entweder die Feinerze in besonderen Sinteranlagen zu gröberen Körpern agglomeriert, oder man hat die Feinerze mit Kohle zu Briketts verarbeitet, die dann, meist nach einer vorhergehenden Verkokung, in einem Schachtofen eingesetzt wurden.The smelting of fine ores, which occurs both in ore mining and in Smelting works, for example in the form of gout dust, is an old concern of metallurgical engineering. For this purpose one either has the fine ores in special sintering plants agglomerated into coarser bodies, or the fine ores are made into briquettes with coal processed, which then, usually after a previous coking, in a shaft furnace were used.

Man hat auch schon versucht, Torf zur Verhüttung von Feinerz heranzuziehen. Dabei ist vorgeschlagen worden, Torf möglichst weitgehend, insbesondere durch Wärmebehandlung, zu entwässern und dann dem Feinerz beizumischen. Die aus dieser Mischung hergestellten Briketts entbehrten aber, insbesondere bei Erwärmung, der für den Einsatz im Verhüttungsofen erforderlichen mechanischen Festigkeit. Man hat auch schon vorgeschlagen, Rohtorf, dem praktisch nur wenig Wasser entzogen worden ist, z. B. durch einfaches Pressen, mit Eisenfeinerz zu brikettieren. Beim Trocknen und Härten solcher Briketts bekommen diese aber derartig starke Risse, daß sie aufplatzen, wodurch ihr Einsatz im Schachtofen praktisch unmöglich gemacht wird. Es spielt also offenbar nicht nur der absolute Wassergehalt des Torfs eine wesentliche Rolle, sondern auch die Art und Weise, wie der Torf zwecks teilweiser Trocknung vorbehandelt wird.Attempts have also been made to use peat for smelting fine ore. It has been proposed to use peat as much as possible, in particular by heat treatment, to dewater and then to mix with the fine ore. Those made from this mixture But briquettes, especially when heated, lacked the one for use in smelting furnaces required mechanical strength. It has already been suggested that raw peat the practically little water has been withdrawn, z. B. by simply pressing, to briquette with fine iron ore. When drying and hardening such briquettes get These cracks are so strong that they burst open, which means that they are used in the shaft furnace is made practically impossible. So obviously it's not just the absolute one Water content of the peat plays an important role, but also the way in which the peat is pretreated for partial drying.

Bekanntlich enthalten die Rohtorfe etwa 90% Wasser und 10% feste, kohlenstoffhaltige Substanz. Ein Teil des Wassers ließe sich durch Trocknen des Torfs entfernen. Im großtechnischen Betrieb, bei dem man zum Trocknen nicht die natürliche Sonnenwärme, sondern künstlich erzeugte Wärme verwenden muß, scheidet die Abtreibung des Wassers durch Trocknen wegen der unerträglich hohen Kosten praktisch in den meisten Fällen aus. Es kommt noch hinzu, daß eine Trocknung des Rohtorfs durch Wärmebehandlung auch die Gelstruktur fast völlig zerstören würde, so daß die Bindemitteleigenschaften des Torfs weitgehend verlorengehen. Eine Entwässerung des Torfs lediglich durch mechanisches Abpressen des Wassers führt auch nicht zu einem Erfolg, eben weil wesentliche Teile des Wassers kolloidal durch die Gelstoffe gebunden sind.It is well known that raw peat contains about 90% water and 10% solid, carbonaceous substance. Some of the water can be removed by drying the Remove peat. In large-scale operations, where you do not need to dry the natural solar heat, but must use artificially generated heat, separates the abortion of water by drying is practical because of the unbearably high cost in most cases off. There is also the fact that the raw peat is dried heat treatment would also almost completely destroy the gel structure, so that the The binding properties of the peat are largely lost. A drainage of the Peat just by mechanically squeezing the water also does not lead to one Success, precisely because essential parts of the water are colloidally bound by the gel substances are.

Es wurde nun gefunden, daß man eine Entwässerung des Torfs bis auf einen Wassergehalt von etwa 40 bis 50% ohne völlige Zerstörung der Gelstruktur des Rohtorfs erzielen kann, wenn man den Torf intensiven Rüttel- bzw. Schwingbewegungen in mehreren Richtungen, vorzugsweise in zwei Richtungen, unterwirft. Bei derartigen Rüttel- bzw. Schwingbewegungen wird die Gelstruktur des Torfs teilweise zerstört, so daß ein wesentlicher Teil des bisher kolloidal gebundenen Wassers frei wird. Dabei bleibt aber die Gelstruktur in einem solchen Umfang vorhanden, daß der Torf eine ausreichende Bindefähigkeit für Feinerze behält.It has now been found that you can drain the peat up to a water content of about 40 to 50% without completely destroying the gel structure of the Raw peat can be achieved if the peat is subjected to intensive vibrating or vibrating movements subdivided in several directions, preferably in two directions. With such Shaking or vibrating movements partially destroy the gel structure of the peat, so that a substantial part of the previously colloidally bound water is released. But the gel structure remains to such an extent that the peat retains sufficient binding capacity for fine ores.

Demgemäß besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß man den Rohtorf mit einem Wassergehalt von mehr als 85 % einer intensiven, gegebenenfalls in mehreren Richtungen erfolgenden Rüttel- bzw. Schwingbewegung auf einem Sieb derart unterwirft, daß die Gelstruktur teilweise zerstört und das kolloidal gebundene Wasser teilweise abgeschieden wird. Danach wird der so behandelte Torf nach Abpressen weiteren Wassers, wodurch er auf einen Wassergehalt von 40 bis 50% gebracht wird, fein vermahlen und mit Feinerzen in solcher Menge vermischt, daß ein brikettierfähiger Brei entsteht, aus dem durch einen Trocknungs- bzw. Härtungsprozeß, beispielsweise durch eine Verkokung bei Temperaturen zwischen 600 und 1100° C, verhüttungsfähige Briketts hergestellt werden.Accordingly, the inventive method consists in that one Raw peat with a water content of more than 85% of an intensive, if necessary Shaking or oscillating movement taking place in several directions on a sieve in this way subjects that the gel structure is partially destroyed and the colloidally bound water is partially deposited. Then the peat treated in this way becomes further after pressing Finely ground water, which brings it to a water content of 40 to 50% and mixed with fine ores in such an amount that a briquettable pulp is produced, from that by a drying or hardening process, for example by coking at temperatures between 600 and 1100 ° C, smeltable briquettes are produced will.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Praxis so ausgeführt, daß der Rohtorf, gegebenenfalls nach Zusatz von Wasser, zu einem fließfähigen Brei angemacht wird, der dann auf ein in wenigstens zwei Richtungen Schwingungsbewegungen ausführendes Sieb aufgegeben wird. Durch dieses auch als Eindicker bezeichnete Schwingsieb wird zunächst das Anmachwasser und das sonstige, nicht kolloidal gebundene Wasser abgetrennt. Dieses Wasser wird aufgefangen und gegebenenfalls wieder zum Anmachen von weiterem Rahtorfbrei verwendet. Ferner wird auf dem Eindicker, sobald die Gelstruktur des Rohtorfs nach einer gewissen Wirkdauer der Rüttel- bzw. Schwingbewegung teilweise zerstört ist,- das dadurch frei werdende Wasser abgesiebt. Der vom Eindicker abgenommene Torf wird, gegebenenfalls nach Abpressen weiteren Wassers, entweder so, wie- er anfällt, mit dem Feinerz vermischt. Es ist jedoch vorteilhaft, insbesondere um die Menge an einzubindendem Feinerz zu erhöhen, den auf dem Eindicker anfallenden Torf ohne Wärmebehandlung in noch feuchtem Zustand zu vermahlen, z. B. auf eine mittlere Korngröße unter 15 u,, vorzugsweise unter 3 u. -Die Menge Feinerz, die schließlich dem vorbehandelten Torf zugemischt wird, wird so gewählt, daß unter Berücksichtigung des im Torf enthaltenen Restwassers und des Feuchtigkeitsgehaltes des Feinerzes ein Torfstaub-Feinerz-Gemisch entsteht, dessen Wassergehalt nicht über 30% liegt. Dieses Gemisch wird in den üblichen Brikettierpressen zu Briketts, beispielsweise Eiformbriketts von etwa 3 bis 5 cm Durchmesser, verpreßt, wonach die Briketts in einer geeigneten Verkokungskammer mehr oder weniger weitgehend unter Gewinnung wertvoller Nebenprodukte entgast werden. Die auf diese Weise hergestellten Briketts sind praktisch völlig rissefrei und zeigen keine Neigung zu Abplatzungen.The inventive method is carried out in practice so that the raw peat, possibly after adding water, is made into a flowable paste which then acts on a vibratory movements in at least two directions Sieve is abandoned. This vibrating screen, also known as a thickener, is First, the mixing water and the other, non-colloidally bound water are separated. This water is collected and, if necessary, used again to make other things Rahtorfmrei used. Furthermore, on the thickener as soon as the Gel structure of the raw peat after a certain duration of action of the shaking or swinging movement is partially destroyed, - the released water is sieved off. The one from the thickener removed peat, if necessary after squeezing out more water, either as it arises, mixed with the fine ore. However, it is advantageous in particular in order to increase the amount of fine ore to be bound, that of the thickener To grind peat while still moist without heat treatment, e.g. B. on a mean grain size below 15 u ,, preferably below 3 u. -The amount of fine ore that is finally added to the pretreated peat is chosen so that under Consideration of the residual water contained in the peat and the moisture content The fine ore produces a mixture of peat dust and fine ore, the water content of which is not is over 30%. This mixture is made into briquettes in the usual briquetting presses, for example egg-shaped briquettes of about 3 to 5 cm in diameter, pressed, after which the briquettes more or less largely in a suitable coking chamber Obtaining valuable by-products are degassed. Those made in this way Briquettes are practically completely free of cracks and show no tendency to flake.

Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung werden die Zuschläge, beispielsweise Kalk, die bei der späteren Verhütung der Feinerze zum Flüssigmachen der Schlacke notwendig sind, ebenfalls in zerkleinerter bzw. feingemahlener Form dem gemahlenen Torf beigemischt und auf die Weise in die Briketts vor der Verkokung eingebunden.According to a further characteristic of the invention, the surcharges, for example lime, which is used in the later prevention of fine ores to make liquid of the slag are necessary, also in comminuted or finely ground form added to the ground peat and in the way in the briquettes before coking involved.

Claims

PATENT CLAIMS: 1. A process for the production of smeltable briquettes from fine ores and peat, a mixture of ore and possibly finely ground, more or less water-containing peat being solidified by pressing, characterized in that the raw peat with a water content of more than 85% by exclusively Mechanical means, such as shaking and pressing, are dewatered only to the extent that the colloidally bound water still remains partially bound, after which the peat dehydrated in this way to a water content of 40 to 50% is ground in a known manner and mixed with fine ores and is pressed.

2. The method according to claim 1, characterized in that, together with the fine ores, the additives required in the subsequent smelting are mixed in crushed or ground form to the pretreated peat. 1 considered publications: German Patent Nos. 677 261, 712 641, 715 065 1 742 647.