DE1019441B - Formmaschine mit wendbarem Formkasten- und Ruetteltisch - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Formmaschine mit Rüttelanordnung und wendbarem Formkastentisch. Derartige Maschinen sind an sich bekannt (z. B. durch das schwedische Patent 83 339) und arbeiten in der Weise, daß das Modell mit dem Formkasten auf dem Formkastentisch in nach oben gewandter Lage des Tisches aufgelegt wird, worauf der Formsand in den Formkasten gefüllt und ein oberhalb des Formkastentisches angebrachter Preßtisch durch Abwärtsbewegung eines pneumatischen oder hydraulischen Kolbens herabgedrückt wird und den Sand im Formkasten herunterdrückt. Nach beendigtem Pressen wird der Formkastentisch umgewendet, so daß auch der Formkasten abwärts gewendet wird, worauf die mit Sand gefüllten Formkästen von den Modellen dadurch abgezogen werden, daß der Kolben — betätigt durch einen Rüttelmechanismus und sein eigenes Gewicht — dazu gebracht wird, sich von der genannten umgewendeten Lage abwärts zu bewegen und hierbei auch den Preßtisch und den Formkasten mitnimmt, während das Modell am Formkastentisch zurückgehalten wird. Bei diesem sogenannten Modellabziehen fällt der umgewendete Formkastentisch — falls keine besonderen Maßnahmen vorgenommen werden ·— in der Regel etwa ebensoviel wie die freie Rüttelhöhe beträgt, d. h. etwa 50 bis 70 mm, was ein Nachteil ist, da der Modellabziehabstand hierbei in entsprechendem Grade verringert wird. In gewissen Fällen hat man daher vorgeschlagen, mittels besonderer Haken den Formkastentisch am Herabfallen zu hindern, doch sind diese Anordnungen schwer zu handhaben und auch unzuverlässig.

Es sind auch schon Maschinen bekanntgeworden, die ein und denselben Kolben sowohl als Rüttelkolben als auch zum Festklemmen des Formkastens benutzen. Diese Konstruktion ist aber insofern unvorteilhaft, als der Rüttelkolben möglichst leicht laufen soll, um die schnellen Rüttelbewegungen zu ermöglichen, während ein Festklemmkolben besonders gut abgedichtet werden muß, da er ja die Druckluft während einer verhältnismäßig langen Zeit halten muß. Wegen dieser sorgfältigen Dichtung kann der Festklemmkolben nicht so schnell laufen, wie es für einen Rüttelkolben erwünscht wäre.

Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Kolben der Festklemmvorrichtung vom Rüttelkolben getrennt ist, derart, daß er an den Rüttelbewegungen des Rüttelkolbens nicht teilnimmt.

Maßgebend ist dabei, daß der Festklemmkolben ein vom Rüttelkolben getrennter Kolben ist, der beim Rüttelvorgang zwar zunächst zusammen mit dem Rüttelkolben angehoben wird, aber dann während der Rüttelbewegung des Kolbens stillbleibt und also an Formmaschine mit wendbarem
Formkasten- und Rütteltisch.

Anmelder:

Aktiebolaget Westin & Backlund,
Stockholm

Vertreter: Dipl.-Ing. F. Thieleke, Patentanwalt,
Braunschweig, Wendentorwall 11

Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 2. Oktober 1952

Carl Verner Jähle, Katrineholm (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden

diesen Rüttelbewegungen nicht teilnimmt. Dies kann erfindungsgemäß dadurch ermöglicht werden, daß die Kolbenstange des Festklemmkolbens durch die Querwand des Rüttelkolbens frei hindurchgeht, so daß der Rüttelkolben in angehobener Lage auf der Kolbenstange des Festklemmkolbens frei hin- und hergleiten kann, ohne diesen mitzunehmen. Der Festklemmkolben kann also das Rütteln des anderen Kolbens nicht durch Dämpfung beeinträchtigen.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch in einem Längsschnitt dargestellt.

In der Zeichnung bezeichnet 1 eine Kammer in einem zylindrischen Teil 1 σ mit einem Deckel 1 b für den Preßzylinder 21. Auf diesem Deckel ruht der Formkastentisch, der jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Im Hohlraum 1 ist ein Festhaltekolben 2 beweglich angeordnet. Er trägt eine durch eine Zwischenwand 11 des Zylinders la und den Boden 4 eines Zylinders 4a geführte Stange 3. Der Zylinder 4a dient als Rüttelkolben und ist im Zylinder 1 α verschiebbar, welcher seinerseits mittels des Deckels 1 b mit dem Maschinenkörper 6 fest verbunden ist. Die Kammer 1 befindet sich unter der Zwischenwand 11 und steht mittels eines Kanals 8 a im Deckel Ib sowie mittels einer zweckmäßig biegsamen Leitung 8 mit einem Vierwegehahn 9 mit drehbarem Küken 10 in Verbindung, der in der dargestellten Lage (Formungsstellung) Druckmedium, z. B. Druckluft oder Druck-

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flüssigkeit, von einer Zufuhrleitung 12 über die Leitung 8 und den Kanal 8 α der Kammer 1 zuführt, so daß der mit dem Zylinder 4 a· fest verbundene Rütteltisch 5 gegen den Maschinenkörper 6 heruntergepreßt wird. Eine untere Kammer 7 im Rüttelkolben oder Zylinder 4a steht hierbei über eine Seitenöffnung 13 in diesem Zylinder und einen Kanal 14 a in der Wandung des Zylinders la und des Deckels 16 sowie eine zweckmäßig biegsame Leitung 14 und den an diese umgestellt wird, wird der umgewendete Rütteltisch am Maschinenkörper 6 festgehalten.

Es ist somit offenbar, daß der Rütteltisch 5 während des Rütteins stets vom Maschinenkörper 6 frei ist, während er, wenn kein Rütteln erfolgt, pneumatisch oder hydraulisch zwangsmäßig am Maschinenkörper festgeklemmt wird und somit daran gehindert wird, beim Umwenden des Maschinenkörpers herabzufallen. Diese Arbeitsphasen sind in einfacher Weise mitein-

angeschlossenen Kanal 14 b im Küken 10 mit einer io ander durch das gemeinsame Ventil 9 zwangsweise Abzugsleitung 15 zur Atmosphäre in Verbindung. verbunden, das abwechselnd Druckmedium für das

Es ist offenbar, daß der Festhaltekolben 2 unabhängig von den Dimensionen des Rüttelkolbens 4a ist und daher größer ausgeführt werden kann als dieser.

Der Maschinenkörper 6 ist mit einem Teil 16 fest verbunden, der mittels einer horizontalen Spindel 17 in Lagern 18 an einem Gestell 19 schwenkbar gelagert ist.

Die Zeichnung zeigt auch einen Teil des Preßkolbens 20, der im Zylinder21 beweglicht ist, welcher einen Teil des Maschinenkörpers 6 bildet. Der Preßkolben ist in geeigneter Weise mit einem oberhalb des Rütteltisches 5 angebrachten Preßtisch verbunden. Diese Einzelheiten sind jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt, da sie an sich bekannt sind.

In der Formungsstellung werden der Formkasten oder die Formkästen mit dem in ihnen befindlichen Formsand sowie dem Modell oder den Modellen auf dem Rütteltisch 5 angebracht. Das Rütteln wird in dieser Stellung dadurch ausgeführt, daß das Küken 10 in die gestrichelte Lage umgestellt wird, in der die Druckluft aus der Leitung 12 über den Kanal 14 b, die Leitung 14 und den Kanal 14 a sowie die Öffnung 13 der Kammer 7 zugeführt wird (während gleichzeitig die Kammer 1 über die Kanäle 8 a, 8 und 15 mit der Atmosphäre verbunden wird) und die Rüttelbewegung in bekannter Weise erfolgt, indem der Druck nach einer kurzen Bewegung des Rüttelkolbens durch eine nicht dargestellte Öffnung" entlastet wird, die unmittelbar darauf durch den zurückgehenden Kolben wieder geschlossen wird, so daß der Druck wieder erhöht werden und den Kolben aufwärts führen kann. Dieser Prozeß wiederholt sich mit großer Geschwindigkeit und bewirkt eine Rüttelbewegung des Kolbens. Nach beendigtem Rüttelprozeß wird das Küken 10 in die mit vollen Linien gezeichnete Stellung umgestellt, so daß der Rütteltisch 5 erneut gegen den Maschinenkörper 6 gedrückt wird. Der (nicht dargestellte) Preßtisch wird auf den Sand im Formkasten durch pneumatische oder hydraulische Betätigung des Kolbens 20 in bekannter Weise heruntergedrückt, d. h. dadurch, daß Druckmedium der Kolbenoberseite zugeführt wird. Hierauf wird die gesamte Anordnung dadurch umgewendet, daß der Maschinenkörper 6 eine halbe Umdrehung mittels seiner horizontalen Spindel 17 geschwenkt wird, so daß der Rütteltisch, der Formkasten und der Preßtisch abwärts gewendet werden. Damit das Modell in dieser Stellung nach beendigtem Pressen vom Formkasten getrennt werden kann, wird der Druck auf den Kolben 20 entlastet, wobei dieser und der Preßtisch sich vom Rütteltisch abwärts bewegen wollen. Gleichzeitig kann der Rütteltisch der Einwirkung von Vibrationen unterworfen werden, um das Modellabziehen zu erleichtern. Dadurch, daß Rütteln bzw. für das Festklammern zuführt.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Formmaschine mit wendbarem Formkasten- und Rütteltisch, dem mittels einer am Maschinenkörper angebrachten Rüttelkolbenvorrichtung Rüttelbewegungen im Verhältnis zum Maschinenkörper erteilt werden und der nach beendigtem Rütteln in umgekehrter Lage am Maschinenkörper mittels einer einen Kolben, der durch ein Druckmedium betätigt ist, aufweisenden Festklemmvorrichtung fest verklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben der Festklemmvorrichtung vom Rüttelkolben getrennt ist, derart, daß er an den Rüttelbewegungen des Rüttelkolbens nicht teilnimmt.

2. Formmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ventil- oder Verteileraliordnung (9,10) für Druckmittelzufuhr zur Rüttelanordnung und zum Festklemmkolben derart, daß das Druckmittel umwechselnd zu der einen oder anderen dieser beiden Anordnungen zuzuführen ist.

3. Formmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinenkörper (6) mit einem Zylinder (Ic) verbunden ist, der mittels einer Querwand (11) in zwei Hohlräume (1, 7) aufgeteilt ist, von denen der eine (1) den Fesiklemmkolben (2) und der andere (7) den Rüttelkolben (4c) enthält, wobei beide Hohlräume (1,7) an eine Druckmittelquelle so anschließbar sind, daß eine Festklemmung des Rütteltisches (5) bewirkt ist.

4. Formmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Festklemmkolben (2) eine Kolbenstange (3) besitzt, die gleitend durch die Querwand (11) und den Rüttelkolben (4,4a) geführt ist.

5. Fonnmaschine nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch eine derartige Einrichtung des Ventils (10), daß ein abwechselnder Anschluß der Druckmittelquelle an den erstgenannten oder letztgenannten Hohlraum (1, T) und ein gleichzeitiger zwangläufiger Anschluß des

letztgenannten bzw. die Atmosphäre

erstgenannten Hohlraumes an herbeiführbar ist.

6. Formmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (1 a) des Festhaltekolbens (2) unterhalb des Rüttelkolbens (4a) angeordnet und von diesem durch eine Querwand (11) getrennt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 596 275, 268 594, Druckmedium der Kammer 1 zugeführt wird, wenn 65 268 595;
das Küken in die mit vollen Linien gezeichnete Lage USA.-Patentschrift Nr. 2 601 656.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

©709 760/118 11.57