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Getriebe zum Aufwickeln von Papierbahnen, Folien, Textilien, Kabeln
und ähnlichen Gütern Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe zur Verwendung
amn Aufwickeltrommeln, z. B. bei Papiermaschinen, denen das aufzuwickelnde Gut mit
konstanter Geschwindigkeit zugeführt wird. Vornehmlich bei Papierbahnen, die nur
eine verhältnismäßig geringe Zugefestigkeit aufweisen, ist es erforderlich, mit
gleichbleibendem Zug aufzuwickeln, wobei besonders darauf geachtet werden muß, daß
keine Stöße oder Drehschwingungen vom Antrieb auf die Wickeltrommel übertragen.
werden.
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Bekanntlich wird bei Aufwickelvorgängen, der gemnannten Art angestrebt,
daß das Autriebsmoment proportional dem Wickeldurchmesser und umgekehrt proportional
der Trommel drehzahl ist.
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Es sind. bereits verschiedene Vorschläge bekannt, die versuchen,
dieser Forderung zu genügen. Eine Lösung des Problems auf mechanischem Wege sieht
ein in Reibradgetriebe mit stufenlos veränderbarem Übersetzungsverhältnis vor, wobei
letzters mit Hilfe eines elektrisch gesteuerten Servomotors eingestellt wird. Weiterhin
kennt man Antriebe mit elektrischen Nebenschlußmotoren, bei denen die Anekerspannung
in Abhängigkeit vom Wickeldurchmesser, von der Papierspannung oder durch Vergleich
zwischen Soll-und Istgeschwindigkeit geregelt wird.
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Alle diese Einrichtungen verlangen einen umfangreichen zusätzlichen
Aufwand an Regeleinrichtungen, die eine sorgfältige Wartung beanspruchen.
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Aus der oben niedergelegten Forderung für die Abhängigkeit des Drehmoments
ist aber auch zu entnehmen, daß die erforderliche Antriebsleistung bei allen Drehzahlen
konstant ist. Nun sind Kraftmaschinen bekannt, bei denen das Pordukt aus Drehmoment
X Drehzahl, also die Leistung annähernd glcieh groß ist, so daß eine besondere Regeleinrichtung
überfl2qig würde. Hierzu gehören unter anderem bestimmte Ausführungsformen von Elektromotoren
mit Hauptstromcharakteristik. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß deren Chraakteristik
nur in einem engen Bereich mit der angestrebten Kennlinie übereinstimmt, so daß
eine Erweiterung des Drehzahlbereiches durch Zahnradübersetzungen herbeigeführt
werden muß. Wechselgetreibe sind - insbesondere bei durch Verbrennungskraftmaschinen.
betriebenen Kraftfahrzeugen bekannt. Die Verwendung solcher Getriebe für den vorliegenden
Zwck scheitert aber trotz aller durch Freilaufeinrichtungen, Reibungs- und Fliehkraftkupplungen
erzielter Kraftschlüssigkeit bei den bekanntgewordenen 13 au arten daran, daß beim
Übergang von einer Übersetzungsstufe zur anderen dem Antriebsmotor Gelegenheit gegeben
werden muß, seine Drehzahl den neuen Verhältnissen anzupassen. Dabei sind Stöße
und Antriebsunterbrechungen nicht zu vermeiden, so daß diese
Getriebe für den vorliegenden
Zweck nicht brauchbar sind.
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Diesen Nachteil beseitigt vorliegende Erfindung.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Getriebe mit zwei
von je einem innerhalb eines festgelegten, Drehzahlbereiches arbeitendne, Motor
mit Hauptstromcharakteristik angetriebenen Antreibswellen mit einem Rädersatz ausgerüstet
ist, dessen aufeinanderfolgende Stufen abwechselnd auf die beiden Antriebswellenverteilt
sind und auf eine gemeinsame getriebene Welle arbeiten, wobei jedes getriebene Rad
auf der getriebenen Welle mit einem Freilauf und einer von. diesem betätigten Reibungskupplung
versehen ist, die im eingerückten, Zustand die vorherliegende Getriebestufe abschaltet.
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Auf diese Weise wird ein stoß freier Übergang von einer Getriebestufe
zur anderen erreicht und gleichzeitig ein hoher Gesamtwirlcungsgrad erzielt.
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Da der Aufwand von zwei Antriebsmotorn trotz des einfachen Getriebes
und Fortfall zusätzlicher Steuermittel oftmals unerwünscht ist, wird weiterhin erfindungsgemäß
vorgeschlagen, ein von einem eiw zigen Motor angetriebenes Getriebe mit zwei Wellensträngen
mit einem abgestuften Rädersatz geeigneten Ubersetzungsbereiches auszurüsten, bei
dem die treibenden Räder mit der Anttriebswelle über dauernd im Eingriff stehende
Rutschkupplungen verbunden. sind und jedes der getriebenen Räder auf der getriebenen
Welle nur mit dem Freilauf ausgestattet ist.
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Hierdurch wird erreicht, daß alle Zahnra. dpaare, die eine höhere
als die jeweilige Drehzahl herstellen, an der Übertragung des Drehmoments anteilweise
beteiligt sind, während die anderen durch die Freiläufe abgeschaltet werden. Auf
diese Weise wird die Anzahl
der an der Übertragung beteiligten,
Zabnradpaare bei abnehmender Drehzahl der getriebenen Welle bei gleichzeitig ansteigen,
dem Drehmoment selbsttätig erhöht, so daß die Ab, messungen der einzelnen, Zahnräder
klein gehalten werden können. Die relative Drehbewe. gung der antreibenden Zahnräder
unterein. ander wird durch die Rutschkupplungen aufgenommen.
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In den Zeichnungen, sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, und
zwar zeigt Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine beispielsweise Ausführung
des Erfindungsgegenstandes, ausgerüstet m'it zwei Spezialmotoren.
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Fig. 2 den Längsschnitt durch ein Getriebe mit einer Reihe von Friktionsscheiben
und Fig. 3 eine Seitenansicht mit teilweisem Querschnitt durch die Mittelebene des
gleichen Getriebes.
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In der Ausführung nach Fig. 1 sind in einem Gehäute 1 drei Wellen
2, 3 und 4 gelagert, von denen die Wellen. 2 und 3 zu den beiden Antrie ; bs. mo,
toren 5 und 6 gehören. Diese beiden Wellen sind also die Antriebswellen, des Getriebes.
Auf den Wellen 2 und. 3 sind je zwei Zahnräder 7 und 8 bzw. 9 und 10 drehfest gelagert.
Die Gegenräder 11 bis 14 befinden sich auf der Mittelwelle 4. Die Übersetzungsverhätnisse
sind so gewählt, daß die Überseltzungen der Zahnradpaare 7-11, 9-12, 8-13 und 10-14
eine progressive geometrische Reihe hilden. Die Gegenräder 11, 12, 13 und 14 sind
mit der Mittelwelle 4 nicht drehfest verbundes. Dagegen sind mit dieser Welle die
Scheiben 15 fest auf Torsion und axialen Schub verbunden. Zu jedem dieser Gegen.
räder gehört eine um die Welle 4 gleichfalls frei umlaufende Hilfsscheibe 16, zwischen
welcher und dem jeweiligen Zahnrad Spreizkugeln 17 eingelegt sind. Diese Kugeln
liegen in konischen Bohrungen, wodurch bei einer Relativbewegung des Zahnrades gegenüber
der Hilfsscheibe 16 eine axiale Spreizung dieser beiden Körper erfolgen muß. Wenn.
sich die beiden Antriebswellen 2 und 3 in der gezeichneten Pfeilrichtung drehen,
dann ist die erwähnte Relativbezvegung möglich, nicht aber bei Drehung in der entgegengesetzten
Richtung, weil dann die Anschläge 18 und 19 das Auftreten, der relativen Verdrelmng
verhindert. Sobald beim gezeichneten Drehsinn. die Spreizwirkung einsetzt, wird
die Hilfsscheibe 16 an die mit der Welle 4 drehfest verbundene Scheibe 15 angedrückt,
was einen Reibschluß zwischen diesen beiden, Teilen bewirkt, der durch einen. zwischen
diese beiden Scheiben eingelegten Reibbelag unterstützt wird.
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Die beiden Motoren, 5 und 6, die hier Verwendung finden, weisen eine
sogenannte » 5 ene-Charakteristik« auf, wie sie z. B. den Gleichstrom-Hauptschlußmotoren
oder den Repulsionsmotoren eigen ist; je größer die Belastung, um so geringer die
Motordrehzahl, d. h. um so größer der Schlupf des Motors.
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Beim Beginn des Aufwickelns ist der Durchmesser des Wickelballens
klein, und die Drehzahl der Welle 4, welche über eine Kupplung oder über ein Kettenrad
die Wickelwelle antreibt, muß entsprechend hoch sein, um die ankommende Ware mit
einer bestimmten Zugkraft aufzuwickeln. Die beiden Motoren 5 und 6 laufen zuerst
mit ihrer höchsten Drehzahl und treiben alle vier Gegenräder 11, 12, 13 und 14 entsprechend
den Übersetzungsverhältnissen an. Am schnellsten läuft das Gegenrad 11, weil im
Zahnradpaar 7-11 das Übeirsetzungsverhältnis am kleinsten ist. Dieses Gegenrad wird
durch eine Schraubenfeder 20 gegen die Scheibe 16 gedrückt, die ihrerseits wiederum
über den Reib, belag an die Scheibe 15 angepreßt wird. Da-
durch wird die Mittelwelle
4 mit der maximalen Drehzahl angetrieben. Sie läuft schneller als alle nachfolgenden
Gegenräder 12, 13 und 14, überholt also dieselben. Da diese drei Räder gegenüber
der Welle zurückbleiben, bedeutet es dasselbe, als würden sie in einer Richtung
angetrieben, die dem Drehsinn der Welle 4 entgegengesetzt ist. Bei diesem Drehsinn
ist eine Klemmwirkung der Kugeln 17 infolge des Vorhandenseins der Anschläge 18,
19 ausgeschlossen.. Die Räder 12, 13 und 14 drehen sich also frei um die Welle 4,
welche sie überholt. Die aus den Elementen 17, 18, 19 bestehende, Vornehtung wirkt
somit wie ein Freilauf.
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Sobald das aufzuwickelnde Gut gespannt wird, wächst das von dem Zahnrad
11 auf seine Scheibe 16 zu übertragende Drehmoment an, wodurch eine Spreizwirkung
mit Hilfe der Kugeln erzielt wird; die Scheibe 16 wird stärker an die Scheibe 15
angedrückt, und das Zahnrad 11 verschiebt sich nach rechts gegen die Feder 20, wodurch
diese zusammengedrückt wird.
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Jetzt ist der volle Relibschluß erreicht, und der Motor 5 erhält seine
Belastung. Der größer werdende Wickel durchmesser zwingt die Welle 4 und dadurch
auch den Motor 5, immer langsamer zu laufen, während der Motor 6, weil er unbelastet
ist, mit seiner vollen Drehzahl weiterläuft. Wenn der Schlupf im Motor 5 so groß
geworden ist, daß das Verhältnis in den Drehzahlen der Welle 3 zur Welle 4 dem Übersetzungsverhältnis
des Zahnradpaares 9, 12 entspricht, dann hört das Voreilen der Welle 4 gegenüber
dem Zahnrad 12 auf, und letzteres beginnt nun sich gegenüber der Welle 4 in Pfeilrichtung
zu drehen. Damit ist aber auch die Möglichkeit der Spreizung zwischen Zahnrad 12
und seiner Scheibe 16 gegeben. Im Verlauf dieser Spreizung drückt sich die zum Zahnrad
12 gehörende Scheibe 16 an die Festscheibe 15 an, während das Zahnrad 12 selbst
eine leichte Verschiebung nach rechts ausführt. Dabei drückt es gegen die in der
Scheibe 15 verstellbar gelagerten Stifte 21, die ihrerseits die zum Zahnrad 11 gehörende
Scheibe 16 nach rechts wegdrücken und deren Reibschluß aufheben.
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Infolge der größeren Übersetzung des Zahnradpaares 9, 12 gegenüber
dem Zahnradpaar 7, 11 ist das Drehmoment und damit auch die durch die Spreizung
erzeugte Axialkraft des Zahnrades 12 größer als die des Zahnrades 11. Sobald also
die Stufe 9, 12 sich in die Kraftübertragung einschaltet, löst sie zwangläufig die
Kraftübertragung der Stufe 7, 11 und zwingt sie zum Leerlauf. Damit aber steigt
die Drehzahl des Motors 5, und dieser läuft mit dieser hohen Drehzahl so lange,
bis infolge weiteren Abfalls der Drehzahl der Welle 4 und des Motors 6 der Augenblick
eintritt, bei dem das Drehzahlverhältnis der Welle 4 zur Welle 2 dem Übersetzungsverhältuis
des Zahnradpaares 8, 13 entsprechen. wird. Sobald dieser Zustand eintritt, wird
nun die Stufe 8, 13 durch Spreizung ihrer Kugeln die Belastung auf sich nehmen und
über die Stifte 21 ihrerseits die vorangehende Stufe 9, 12 ausschalten und zum Leerlauf
zwingen. Dadurch wird der Motor 6 auf seine hohe Leerlaufdrehzahl kommen, bis beim
entsprechenden weiteren Absinken der AustriebsdSrehzahl die Stufe 10, 14 die Kraftübertragung
übernehmen und die Stufe 8, 13 ausschalten wird.
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Wenn der Ballen fertig gewickelt und durch einen neuen Wickel ersetzt
wird, hört jede Kraftübertragung auf, weil ja für den Beginn des Wickelvorganges
die Welle 4 zuerst auf die höchste Drehzahl gebracht werden inuß, um überhaupt Arbeit
abgeben zu können. Im Leerlauf aber hört der Axialdruckj
hervorgerufen
durch die Spreizung, in allen Zahnradstufen fast völlig auf, während die erste Stufe
7, 11 durch das Vorhandensein der Anpreßfeder 20 immerhin noch eine genügende Reibwirkung
besitzt, um die Welle 4 auf die erforderliche hohe Drehzahl zu bringen. Sobald das
aufzuwickelnde Gut gespaUnt wird, beginnt das beschriebene Speil von neuem.
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An Stelle der vier Zahnradstufen des Ausführungsbei spiels können
beliebig mehr abgestufte Zahnradpaare vorgesehen werden. Je größer die Anzahl der
Stufen ist, um so geringer ist der Drehmomentsprung beim Übergang von einer Stufe
zur anderen und um so genauer die Anpassung der Kräfte an den theoretisch gewünschten
Momentenverlauf. In der Regel wird über den ganzen Wickelprozeß ein gleichbliedbender
Zug im aufzuwickelnden Gut verlangt,w as einem Anwachsen des Drehmoments im umgekehreten
Verhältnis zur sinkenden Wickeldrehzhal gleichkommt. Deieses steigte Anwachsen des
Drehmoments wird beim Erfindungsgegenstand durch eine sprungartige Vergrößerung
von Stufe zu Stufe ersetzt. Die Feinheit der Stufensprünge kann nicht durch die
Vielzhal der Stufen selbst erreicht werden, sondern auch durch die Anpassung der
Motorcharakteristik, die in sich schon eine gewisse Stetigkeit in der Beziehung
Drehmoment zu. Drehzahl aufweist.
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Der beosndere Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß die Antriebsmotoren
in ihrem Schlupf nur den Unterschied in den Übersetzungen der benachbarten Stufen
zu überbrücken, haben und eniemals so stark abfallen müssen, wie es in den bekannten
Antriebssystemen der Fall ist, wo der Motor ohne Zwischen schaltung von umschaltbaren
Zahnradübersetzungen die Wickelwelle antreiben muß.
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Nach dem Vorbeschriebenen sind mindestens zwei Motoren erforderlich,
um die Funktion des selbsttätigen Umschaltens der Zahnradpaare zu ermöglichen. Es
übernimmt abwechslungsweise einer dieser Motoren die Belastung, um den anderen im
Leerlauf hochlaufen zu lassen. an Stelle dieser beiden Motoren könnten auch zwei
Friktionsscheiben vorgesehen werden, die gleichfalls. abwechslungsweise die Belastung
auf sich nehmen würden, ferner elektromagnetische Reibscheiben, elektromagnetische
Eisenpulverkupplungen, Wirkbesltrombremsen, hydrodymanische Kupplungen. Obschon
nur zwei Schlupflemente für eine ganze Reihe von Zahnradp aaren verwendet werden,
ist jedes Zahn. radpaar für sich schlupffähig, weil ja gleichzeitig jeweils nur
ein Zahnradpaar die Kraft zu übertragen hat. Die Verluste in einem Getriebe nach
Fig. 1 sind dem Motorschlupf oder, bei Verwendung von Firktionscheiben, dem Schlupf
dieser Fnktionsscheiben proportional, was andererseits mit dem Stufensprung der
benachbarten Zahnradpaare zusammenhängt.
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Der Erfindungsgegenstand gestattet aber auch eine andere Lösungsvariante,
bei der nämlich die sich nacheinander in die Kraftübertragung ein. schalten. den
Stufen die vorhergehenden Stufen nicht ausschalten, sondern sich lediglich an der
Kraftübertragung mitbeteiligen. Ein Ausführungsbeispiel, dem eine solche Arbeitsweise
zugrunde liegt, ist in den, Fig. 2 und 3 wiedergegeben. Hier sind in einem zweiteiligen.
Gehäuse 22 eine Antriebswelle 23 und eine Ausgangswelle 24 gelagert. Auf der ersteren,
ist eine Reihe von Zahnräder 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33 auf Bronzebuchsen
drehfrei um die Welle laufend angeordnet. Zwischen den einzelnen Zahnrädern befinden
sich jeweils Reibscheiben 34, welche iiber die Längskeile 35 mit der Welle 23 auf
Torsion verbunden sind.
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Dem ersten Zahnrad 25 sind mehrere solcher Scheiben zugeordnet, welche
in Gemeinschaft mit den da zwischenligenden Lamellen 36 eine Art Lamellenbremse
blden. Alle vorerwähnten Elemente sind auf der Welle axial verschiebbar und billden
in ihrer Gesamtheit ein zusammendrückbares Lamellenpaket. Der Druck wird erzeugt
auf hydraulischem Wege indem man in einen Zylinder 37 Drucköl einleitet, welches
auf den Kolben 38 wirkt und die Zusammepressung des Paketes gegen eine Endscheibe
39 bewikrt. Zugeführt wird das Drucköl übler die Lagerbuchse 40, in welche das Zuführrohr
41, von einer Pumpe mit Regelventil bzw. einem Druckzylinder kommend, einmündet.
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Die Gegenräder 42 bis 46, 37 und 48 bis 50 sind gleichfalls lose
auf der Ausgangswelle 24 angeordnet.
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Zwischen ihnen und der Welle sind einzelne Klemmrollen 51 in Aussparungen
dieser Welle untergebracht.
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Sie wirken in bekannter Art als Klemmrollen, wenn die Zahnräder gegen,
über der Welle. in einem bestimmten Drehsinn rotieren, und als Freiläufe beim entgegengesetzten
Drehsinn. Das Zahnrad 42 dagegen ist auf der Welle fest aufgekeilt. Gehalten und
begreznt wird der ganze Zahnradsatz durch eine zweiteilige Endescheibe 52.
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Beim Beginn des Wickelvorganges. übernimmt das Zahnradpaar 25, 42
die ganze Belastung, weil es die kleinste Übersetzung aufweist und weil die Drehzahl
der Welle 24 am größten wird. Fällt infolge des größ er werdenden Wickeiballendurchmessers
die Drehzahl der Ausgangswelle 24 ab, so rutscht die Lamellenbremse des Zahnrades
25 immer mehr. Sobald der Drehzahlabfall so groß geworden ist, daß das Drhezhalverhäältnis
zwischen Wlle 23 und 24 dem Übersetzungsverhältnis des Zahnradpaares 26, 43 gleichkommt,
wird sich auch dieses Zahnradpaar durhc Eingreifne der Klemmrollen 51 an der Kraftübertragung
mitbeteiligen unter stets anwachsendem Schlupf gegenüber der Welle 23 bzw. den Firktionsscheiben
34. Das von ihm übertragene Drehmoment ist wesentlich kleiner als das Drehmoment
der Grundstufe 42, weil es ja nur zwei Reibflächen, aufweist im Gegensatz zur vielflächigen
Lamellenbremse der Grundstufe. Das Drehmoment dieser ersten Zusatzstufe addiert
sich zur Grundstufe, die ja nicht mehr wie in Fig. 1 ausgeschaltet wird, sondern
stets in der Kraftübertragung verbleibt. Je mehr die Drehzahl der Ausgangswelle
absinkt, um so mehr Zahnradstufen schalten sich in die Kraftübertragung ein, bis
schließlich alle Zahnräder ihren Kraftanteil von der Welle 23 auf die Weile 24 übertragen.
In diesem Zustand ist das größmtögliche Drehmoment für den Aufwickelvorgang erreicht.
Dabei ist der größte Schlupf bei der Grundstufe 25, 42 und der kleinste bei der
Endstufe 33, 50 zu verzeichnen. Mit jeder Stufe vergrößert sich der Anteil des.
Drehmoments, gemessen an der Welle 24, obschon die Reibmomente auf der Welle 23
bei allen Zusatzstufen. die gleichen sind. Aus Rücksicht auf die erforderliche anfängliche
Vorei lung des Getriebes in bezug auf die Aufweickelwelle ist der Sprung von der
Grundstufe zur ersten Zusatzstfe größer als bei denl nachfolgenden Zusatzstufen.
Die Verluste dieser Getriebeart errechnen sich durch Addition der einzelnen Stufen,
wobe der Verlustanteil bei den letzten Zusatzstufen am kleinsten ist.
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Im Ausführunsg\beispeil sind eine Grundstufe und acht Zusatzstufen
vorgesehen. Der geometrische Stufenspruch ist, etwa 1:1,23, und der gesamte sich
ergebende Bereich für das Anwachsen des Wickeldurchmessers errechnet sich mit etwa,
1 : 6 bis 1 : 7.
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Eine Verlustrechnung ergibt einen mittleren Wirkungsgrad von rund
40%. Immerhin ist die in Reibung und Wärme umgesetzte Energie so groß, daß bei größeren
Wickelleistungen eine zusätzlcihe Kühlung erforderlich wird. Diese Fremdkühlung
ist im gezeichneten Beispiel in Form von Doppelkühlspiralen 53 vorgesehen, die im
Innern des Getriebegehäuses rechts und links der beiden Wellen eingebaut sind.
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Ein Rohrkrümmer 54 verbindet die beiden Doppelspiralen. Das Kühlwasser
wird dem durch eine Stopfbüchse 55 abgedichteten Rohrende 56 zugeführt, während
es durch den mittels einer Stopfbüchse 57 abgedichteten Rohrstutzen 58 wieder abfließt.
Die Schraube 59 ist für das Einfüllen des Öls und die Schraube 60 für das. Ölablassen
vorgesehen.
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Gegenüber der Lösunge nach Fig. 1, bei welcher jede nachfolgende
Stufe die gesamte Wickelarbiet zu übernehmen hat, können bei der Ausf2hrung nach
Fig. 2 und 3 die Zahnräder der einzelnen. Zusatzstufen viel kleiner dimensioniert
werden, weil sie ja jeweils nur Bruchteile des gesamten zu übertragenden Drehmoments
hergeben müssen. Daher wird. bei gleicher Stufenzahl das letztbeschriebene Getriebe
kleiner, allerdings auf Kosten des schlechteren Wirkungsgrades..
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Denkbar sind natürilich auch Zwischenösungne, bei denen die gesamte
Zahnradreihe in Gruppen unterteilt wird, innerhalb welcher eine gegenseitige Ausschaltung
nicht erfolgt, während die einzeilne Gruppen nacheinander ausgeschaltet werden.
Die Zahnräder 25 bis 33 können auch z.B. auf verschiedenen um die Ausgangswelle
24 gruppierten Wellen, mit einem Zentralantrieb angeordnet sein. Schließlich ist
auch eine Lösung denkbar, bei der einzelne Zusatzstufen nicht nur, wie es im geziehcneten
Beispeil der Fal ist, parallel arbeiten, sondern teilweise auch hintereinandergeschaltet
sind.
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An Stelle der Hydrualik können für die Eregugung des Aupreßdrucks
für die Reibscheiben auch Federkraft, Gewichtsbelastung oder Druckluft herangezogen
werden.
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Der grundlegende Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin,
daß bei Konstanthaltung des
Schlupfmoments an der Eintriebswelle des Moment an der
Ausgangswelle vollkommen automatisch entsprechend den Erfordernissen des Wickelvorganges
ansteigt, wobei der Gesamtwirkungsgrad wesentlich höher liegt las bie den bekannten,
mit Reibscheiben ausgestalteten Anordnungen, die ohne Æahnradumschaltung arbeiten
und zwecks Vergrößerung des Wickelmoments gesteuert werden müssen.
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PATENTANsPRtCtiir: 1. Getriebe zum Aufwickeln von Papierbahnen, Folien,
Textilien, Kalbeln und ähnlichen aus Produktionsmaschinen mit gleichl>l eibende'r
Geschwindigeit anfallenden Gütern mit Zahnrdübersetzungen, die durch Reibungskupplungen
und Freilaufeirhctungen gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein entsprechend
dem Drehzahlbereich abgestufter, dauernd im Eingriff beF findlicher Zahnradsatz
(7-11, 9-12, 8-13, 10-14) auf zwei Wellen (2, 3) mit getrennten Anltrieen (5, 6)
aufgeteilt ist und auf eine' gemeinsame Ausgangswelle (4) arbeite,t deren getriebene
Zahnräder (11, 12, 13, 14) mit Freilaufeinrichtunge (17, 18, 19) und durch diese
gesteuerte Reibungskupplungen (15, 16) versehen sind.