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Die Erfindung betrifft ein Entnahmesystem zum Füllen und Entleeren von Behältern,
insbesondere von fassförmigen Transportgebinden, mit einem Spundkopf der in
eine Behälteröffnung auswechselbar einsetzbar ist.
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Aus der WO 98/49090 ist ein derartiges Entnahmesystem bekannt. Dieses
Entnahmesystem dient zum Füllen und Entleeren von Behältern und ist in eine einen
Spundkopf aufnehmende Behälteröffnung auswechselbar einsetzbar. Das
Entnahmesystem weist ein mit dem Spundkopf verbundenes Steigrohr und ein
Entnahmeanschlusselement auf. An das Entnahmeanschlusselement ist eine Rohrleitung
zur Weiterleitung der Chemikalien anschließbar. Darüber hinaus ist eine
Belüftung des Behälters über eine ebenfalls im Entnahmeanschlusselement angeordnete
Belüftungseinrichtung vorgesehen.
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Das Entnahmesystem ist so konstruiert, dass Verwechslungen von Chemikalien
vermieden werden. Dazu ist das Entnahmesystem mit einem
Entnahmeanschlusselement versehen, das mittels Kodierstiften und dazu passenden
Kodierausnehmungen mit dem Spundkopf verriegelbar ist. Die Kodierstifte sind an einem
ersten Sicherungsteil und die Kodierausnehmungen an einem zweiten Sicherungsteil
angebracht. Eines der Sicherungsteile ist als Ringscheibe ausgebildet, welches
separat auf das modulartig ausgebildete Entnahmeanschlusselement
abstreifgesichert lose montierbar ist.
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Spezielle Aufmerksamkeit erfordert jedoch die Aufbewahrung und der Transport
von brennbaren Flüssigkeiten oder Chemikalien. Durch Entladungen
elektrostatischer Aufladungen im Behälter kann es zur Entzündung einer in Behälter
aufbewahrten brennbaren Flüssigkeit kommen. Diese Gefahr besteht besonders bei der
Entnahme der Flüssigkeit bzw. Chemikalie. Daher wurden herkömmliche
Kunststoffgebinde zur Aufbewahrung und für den Transport von brennbaren
Flüssigkeiten oder Chemikalien durch gesetzliche Vorschriften auf ein kleines Volumen
von maximal 5 Litern beschränkt.
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Um das Risiko von Entzündungen zu verringern, werden für brennbare
Chemikalien kleinere einschalige Behälter aus ableitfähigen Kunststoffen verwendet.
Geeignete hoch mit Kohlenstoff gefüllte Kunststoffe weisen jedoch eine geringe
mechanische Stabilität auf und sind für große Behälter mit einem Volumen von bis
über 10000 Litern ungeeignet.
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Eine Alternative zu einschaligen Behältern aus ableitfähigem Kunststoff stellen
Metallbehälter dar. Sie weisen die für große Behälter erforderliche Stabilität auf
und können beispielsweise einfach durch ein Kabel geerdet werden, um
elektrostatische Aufladungen abzuleiten. Jedoch sind sie in der Herstellung teuer,
insbesondere wenn sie zum Transport und zur Aufbewahrung von hochreinen
Chemikalien bestimmt sind, da für diese in den meisten Fällen eine Verwendung von
Edelstahlbehältern notwendig ist. Metallbehälter eigenen sich aufgrund der hohen
Herstellungskosten in erster Linie für den Mehrwegbetrieb und sind daher z. B. für
Fernlieferungen z. B. nach Übersee nicht wirtschaftlich, da der Metallbehälter
nach seiner Entleerung wieder zurück geführt werden muss.
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Durch den Einsatz der mehrschaligen Extrusionstechnik wurde die kostengünstige
Herstellung stabiler größerer Behälter möglich. Jedoch besteht weiterhin das
Problem, dass diese wegen der Gefahr der Entzündung durch elektrostatische
Aufladungen bzw. Entladungen insbesondere bei der Entleerung für brennbare
Flüssigkeiten nicht geeignet sind.
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Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Entnahmesystem für
Behälter insbesondere für brennbare Flüssigkeiten zu schaffen, das die Gefahr von
Entzündungen des Behälterinhaltes insbesondere bei der Entnahme reduziert bzw.
verhindert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Entnahmesystem zum Füllen und Entleeren
von Behältern, insbesondere von fassförmigen Transportgebinden, mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 1, wobei der Behälter nicht leitfähig oder leitfähig sein
kann.
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Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Entnahmesystems sind
in den Unteransprüchen definiert.
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Das erfindungsgemäße Entnahmesystem weist ein Erdungskabel auf, mit dem
elektrische Ladungen aus einer im Behälter aufgenommenen Flüssigkeit zu einem
Erdungspotential abgeleitet werden.
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Da das Erdungskabel am Entnahmesystem angeordnet ist, können auch brennbare
Flüssigkeiten in großvolumigen stabilen Behältern aus einem nicht leitfähigen
Material ohne eine Gefahr von Entzündungen durch elektrostatische Aufladungen
bzw. Entladungen entnommen werden. Mit dem Entnahmesystem ist auch das
Befüllen von Behältern möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße
Entnahmesystem des weiteren einen in eine Behälteröffnung einsetzbaren
Spundkopf, ein mit dem Spundkopf verbundenes Steigrohr, und ein
Entnahmeanschlusselement auf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind eine oder mehrere
Komponenten des Entnahmesystems wie z. B. der Spundkopf, das Steigrohr, das
Entnahmeanschlusselement oder ein Verbindungselement zur festen Verbindung des
Steigrohrs mit dem Entnahmeanschlusselement zumindest teilweise aus einem mit
Kohlenstoff gefüllten leitfähigen Kunststoff bevorzugt aus PE, PP, PVDF, ECTFE,
PEEK oder PTFE hergestellt und stehen im leitendem Kontakt mit dem
Erdungskabel. Das Erdungskabel steht bevorzugt mit dem
Entnahmeanschlusselement in leitendem Kontakt bzw. ist an diesem befestigt.
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Durch das Verwenden derartiger Materialien wird dem Entnahmesystem eine hohe
Ableitfähigkeit für elektrostatische Ladungen verliehen. Überdies sind diese
Materialien in herkömmlichen Herstellungsprozessen für Kunststoffe wie z. B. der
Extrusion einsetzbar.
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Durch das in einem Behälter montierte Entnahmesystem wird somit zwischen der
Flüssigkeit, bzw. deren Oberfläche unabhängig von der Füllhöhe im Behälter über
das Steigrohr, den Spundkopf, das Entnahmeanschlusselement und das Erdungskabel
eine geschlossene Ableitung gebildet, über welche elektrische Ladungen auf der
Flüssigkeitsoberfläche und auch auf der Behälterwand auf ein Erdungspotential
abgeleitet werden können.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Entnahmesystem ein
Entnahmeanschlusselement auf, das mittels eines Stiftcodiersystems mit dem
Spundkopf verriegelbar und durch ein vorzugsweise als Überwurfstopfen
ausgebildetes Verbindungselement daran dichtend anschließbar ist und wobei das
Stiftcodiersystem Codierstifte und dazu passende Codierausnehmungen aufweist, die
Codierstifte an einem ersten Sicherungsteil und die Codierausnehmungen an einem
zweiten Sicherungsteil angebracht sind, wobei eines der Sicherungsteile als
Ringscheibe ausgebildet ist, welches separat auf das modulartig ausgebildete
Entnahmeanschlusselement abstreifgesichert lose montierbar ist und das andere der
Sicherungsteile in dem Spundkopf integriert ist.
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Mit einem solchen Entnahmesystem wird sichergestellt, dass die hohen
Reinheitsgrade im einem Behälter aufbewahrter flüssiger Spezialchemikalien auch
bei Entnahmevorgängen gewährleistet bleiben. Durch das spezielle
Stiftcodiersystem, welches als separates Bauteil für das modulartig ausgebildete
Entnahmeanschlusselement vorgesehen ist, wird nämlich einerseits eine
Verwechselungsgefahr von Chemikalien aus Sicherheitsgründen und aus Gründen
der Verunreinigung derselben ausgeschlossen und ist andererseits das eigentliche
Entnahmeanschlusselement in seinem Aufbau und seinen Abmessungen für
verschiedenste unterschiedliche Chemikalien identisch ausführbar mit dem
einzigen Unterschied, dass das eigentliche Stiftcodiersystem für den jeweiligen
Anwendungsfall speziell auszubilden ist. Dadurch ist es möglich, derartige
Entnahmesysteme, welche die kontaminationsminimierte Entnahme einer
speziellen Chemikalie sicherstellen, dennoch kostengünstig herzustellen.
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Gemäß noch einer bevorzugten Ausführungsform ist der Spundkopf in den Behälter
und der mit einem Gewindeabschnitt die Ringscheibe durchgreifende
Überwurfstopfen in einen im Spundkopf abgesenkten Innengewindeabschnitt
einschraubbar.
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Ein Innenabschnitt des Spundkopfes ist mit einem Innengewinde versehen, in
welches der ein Außengewinde aufweisende und durch die Ringscheibe greifende
Überwurfstopfen so eingreifen kann, dass das Entnahmeanschlusselement mit
dem Spundkopf zuverlässig und dichtend verbunden werden kann. Der
Überwurfstopfen ist lose verschiebbar auf einem zylindrischen Abschnitt des
Entnahmeanschlusselementes angeordnet, und die Ringscheibe ist verschiebbar
auf einem zylindrischen Abschnitt oberhalb des sie durchgreifenden
Außengewindeabschnittes des Überwurfstopfens verschiebbar und lose
angeordnet.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform weist das Entnahmeanschlusselement an
seiner dem Spundkopf zugewandten Seite einen Flansch aufweist, welcher einen
ersten O-Ring zur Abdichtung des Entnahmeanschlusselementes mit dem
Spundkopf trägt. Dieser O-Ring ist dabei so an dem Flansch angeordnet, dass im
verspannten Zustand, d. h. in dem Zustand, in welchem der Überwurfstopfen fest
und dichtend in den abgesenkten Innengewindeabschnitt des Spundkopfes
eingeschraubt ist, das Anschlusselement dichtend mit dem Spundkopf verbunden
ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Entnahmeanschlusselement zur
Belüftung einen in einen das Steigrohr tragenden zylindrischen Teil des Spundkopfes
hineinragenden zylindrischen Rohrabschnitt auf, welcher einen geringeren
Durchmesser als das zylindrische Teil des Spundkopfes hat, bei montiertem
Entnahmeanschlusselement tiefer in den zylindrischen Teil des Spundkopfes ragt als
eine darin angeordnete Belüftungsöffnung und mittels einer Dichtung unterhalb der
Belüftungsöffnung gegenüber dem zylindrischen Teil des Spundkopfes abgedichtet
ist.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das
Entnahmeanschlusselement, welches neben der Entnahme der Chemikalie aus
dem Filter auch der Belüftung desselben dient, mit einem zylindrischen
Rohrabschnitt versehen, welcher in einen zylindrischen Teil des Spundkopfes, welcher
das Steigrohr trägt, hineinragt.
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Dieser zylindrische Rohrabschnitt des Entnahmeanschlusselementes hat einen
geringeren Durchmesser als der zylindrische Teil des Spundkopfes und ragt bei
montiertem Entnahmeanschlusselement tiefer in den zylindrischen Teil des
Spundkopfes hinein als eine darin angeordnete Belüftungsöffnung. Dieser
zylindrische Rohrabschnitt weist des weiteren einen Dichtungsring auf, welcher sich bei
montiertem Entnahmeanschlusselement unterhalb der Belüftungsöffnung in dem
zylindrischen Teil des Spundkopfes befindet und welcher einen solchen
Außendurchmesser hat, dass bei in den Spundkopf eingesetztem
Entnahmeanschlusselement diese ebenfalls vorzugsweise als O-Ring ausgebildete Dichtung im Innern
des zylindrischen Teils zuverlässig abdichtet. Vorzugsweise ist dieser zweite O-
Ring in einer Nut des zylindrischen Rohrabschnittes getragen und sitzt u. a. zur
Verbesserung der Dichtwirkung bei montiertem und mittels des Überwurfstopfens
festgezogenem Entnahmeanschlusselement auf einem durchmesserreduzierten
Abschnitt im Innern des zylindrischen Teils des Spundkopfes, welcher durch eine
Ringschulter unterhalb der Belüftungsöffnung begrenzt ist.
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In diesem Abschnitt liegt der zweite O-Ring dichtend an. Dadurch wird eine
Entlüftungskanalführung von der Belüftungsöffnung in das
Entnahmeanschlusselement geschaffen. Um eine Belüftung durch das Entnahmeanschlusselement zu
einer Belüftungsöffnung nach außen zu führen, ist der zylindrische Abschnitt in
das Entnahmeanschlusselement hinein verlängert und bildet zwischen seiner
Außenfläche und der Innenfläche des Entnahmeanschlusselementes einen zu der
daran angebrachten Belüftungsanschlussleitung führenden Raum. Der
Behälterverschluss gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht daher die gleichzeitige
Flüssigkeitsentnahme und Belüftung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden nun anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 ein Entnahmeanschlusselement des erfindungsgemäßen Entnahmesystems
gemäß einer Ausführungsform,
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Fig. 2 einen Spundkopf des erfindungsgemäßen Entnahmesystems bei
demontiertem Entnahmeanschlusselement und mit einem eingesetztem
Gewindestopfen,
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Fig. 3 die Draufsicht einer Stiftscheibe gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung; und
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Fig. 4 eine Seitenschnittansicht der Stiftscheibe gemäß Fig. 3.
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Fig. 1 zeigt ein Entnahmeanschlusselement 3 des erfindungsgemäßen
Entnahmesystems zum Füllen und Entleeren von Behältern. Das Entnahmeanschlusselement
3 weist einen oberen zylindrischen Abschnitt 22 größeren Durchmessers auf, der
sich im oberen Teil konisch in Richtung eines Entnahmestützens 23 verjüngt.
Über dem Entnahmestutzen 23 ist eine Anschlussmuffe 10 gezeigt, mittels der ein
Schlauch oder Rohr für eine Entnahme einer Flüssigkeit aus dem Behälter
vorzugsweise durch Verschrauben der Anschlussmuffe 10 mit einem auf dem
Entnahmestützen 23 vorgesehenen Gewinde angeschlossen werden kann.
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Etwa in der Mitte dieses zylindrischen Abschnitts 22 ist ein Erdungskabel 8 mit
dem Entnahmeanschlusselement 3 elektrisch leitend verbunden. Am Ende des
Erdungskabels 8 ist eine Klemme 24 zur Herstellung der Erdung durch
Anklemmen an eine Erdungseinrichtung (nicht gezeigt) angeordnet. Entsprechend den
praktischen Erfordernissen kann es jedoch vorteilhaft sein, das Erdungskabel an
einer anderen Komponente, wie z. B. an einem Spundkopf 1 oder einem
Überwurfstopfen 6 des Entnahmesystems anzuordnen. Auch kann es entsprechend den
Umständen sinnvoll sein, das Erdungskabel 8 anstelle mit einer Klemme 24 mit
einem anderen Befestigungsmittel wie z. B. einer Schraube an der
Erdungseinrichtung zu befestigen.
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Das Entnahmeanschlusselement 3 weist des weiteren einen zylindrischen
Abschnitt auf, auf welchem verschiebbar ein Überwurfstopfen 6 angeordnet ist.
Dieser Überwurfstopfen 6 besitzt einen Gewindeabschnitt 11, welcher passend zu
einem in einem Spundkopf 1 abgesenkten Innengewindeabschnitt 12 ist, so dass
der Überwurfstopfen 6 zur Befestigung des Entnahmeanschlusselementes 3 in
dem Spundkopf 1 in den abgesenkten Innengewindeabschnitt 12 einschraubbar
ist. Der Kopf des Überwurfstopfens 6 ist flanschartig ausgebildet und stützt eine
Ringscheibe 7 mit der Innenstirnfläche eines Flansches ab. Die Ringscheibe 7 ist
lose und verschiebbar auf einem gewindefreien Abschnitt des Überwurfstopfens 6
angeordnet, wobei der Gewindeabschnitt 11 die Ringscheibe 7 zentral durchgreift.
Die Ringscheibe 7 weist Codierstifte 4 auf, so dass die Ringscheibe 7 als
Stiftscheibe ausgebildet ist. Die Codierstifte 4 der Stiftscheibe sind so angeordnet,
dass sie spiegelbildlich formkongruent auf der der nach außen weisenden
Stirnfläche des Spundkopfes 1 zugewandten Fläche der Ringscheibe 7 angeordnet sind
und zu Codierausnehmungen 5 passen, die an dem in einer Behälteröffnung
sitzenden Spundkopf 1 vorgesehen sind.
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Diese Codierausnehmungen 5 sind als zylinderförmige Ausnehmungen 5' und
kreissegmentförmige Ausnehmungen 5" in definierten, d. h. codierten Abständen
umfangsmäßig in die nach außen weisende Stirnfläche des Spundkopfes 1
eingearbeitet.
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Dem gemäß sind die Codierstifte 4 als zylindrische Stifte 4' und
kreisringsegmentförmige Stifte 4" (Fig. 3 und 4) ausgebildet.
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Der die Ringscheibe 7 tragende Überwurfstopfen 6 ist auf dem zylindrischen Teil
des Entnahmeanschlusselementes 3 gegen Abstreifen gesichert, so dass er nach
seiner Montage auf diesem zylindrischen Teil des ansonsten für unterschiedliche
Chemikalien vollkommen gleich ausgebildeten Entnahmeanschlusselementes 3
von diesem nicht mehr ohne weiteres entfernbar ist.
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Das Entnahmeanschlusselement 3 weist darüber hinaus im Inneren des oberen
zylindrischen Abschnitts 22 ein Rückschlagventil 9 auf, mit dem der Fluss von
Flüssigkeiten in eine Richtung, z. B. in den Behälter blockiert werden kann, um
etwa das Zurückströmen einer Flüssigkeit in den Behälter zu verhindern.
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Wenn das Entnahmeanschlusselement 3 mit dem Spundkopf 1 verbunden werden
soll, wobei entsprechend dem Stiftcodiersystem nur eine codierte Anordnung von
zylinderförmigen und kreisringsegmentförmigen Stiften zu den entsprechend
geformten Ausnehmungen passt, so wird zunächst das Entnahmeanschlusselement 3
mit seinem zylindrischen Rohrabschnitt 16 in den Spundkopf 1 bis in den Bereich
des zylindrischen Teils 15 des Spundkopfes 1 eingesteckt.
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Danach wird das Erdungskabel 8 mittels der Klemme 24 an die
Erdungseinrichtung geklemmt. Damit ist zwischen den im Behälter bzw. auf der Flüssigkeit
vorhandenen elektrischen Ladungen über das Steigrohr 2, den Spundkopf 1, das
Entnahmeanschlusselement 3 und das Erdungskabel 8 eine Verbindung zur Ableitung
der Ladungen sichergestellt, so dass keine Gefahr von Entzündungen durch
elektrostatische Entladungen mehr besteht. Anschließend wird die Stiftscheibe 7 so
gedreht, dass ihre Codierstifte 4 zu den entsprechenden Codierausnehmungen 5
passen und mit diesen Stiften in diese Codierausnehmungen eingesetzt, bis die
Stiftscheibe 7 auf der äußeren Stirnfläche des Spundkopfes 1 aufliegt.
Anschließend wird der mit seinem Gewindeabschnitt 11 den zentralen Bereich der
Stiftscheibe 7 durchgreifende Überwurfstopfen 6 in den abgesenkten
Innengewindeabschnitt 12 des Spundkopfes 1 eingeschraubt, bis das Entnahmeanschlusselement 3
fest mit dem Spundkopf 1 verbunden ist. Damit der Überwurfstopfen 6 mit der
Stiftscheibe 7 nicht von dem zylindrischen Teil des Entnahmeanschlusselementes
3 entfernbar ist, besitzt letzteres am Ende des zylindrischen Abschnittes einen
Anschlagflansch 13.
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An der Stirnseite dieses Anschlagflansches 13 ist ein in einer Nut angeordneter
erster O-Ring 14 vorgesehen, welcher im montierten Zustand eine Dichtung des
Entnahmeanschlusselementes 3 im Spundkopf 1 schafft. Dabei ruht dieser erste
O-Ring 14 auf einer im Innern des Spundkopfes 1 am Ende des abgesenkten
Innengewindeabschnittes 12 angeordneten Schulter. Der Spundkopf 1 besitzt
einen in Richtung des Behälterinneren weisenden zylindrischen Teil 15. In diesem
zylindrischen Teil ist eine Belüftungsöffnung 17 vorgesehen. Der
Innendurchmesser dieses zylindrischen Teils 15 des Spundkopfes 1 ist größer als der
Außendurchmesser des zylindrischen Rohrabschnittes 16 des
Entnahmeanschlusselementes 3, wobei unterhalb der Belüftungsöffnung 17 eine Ringschulter 19
angeordnet ist, von welcher ab sich der Innendurchmesser des zylindrischen Teils 15
des Spundkopfes 1 verringert. Auch dieser Abschnitt verringerten Durchmessers
unterhalb der Ringschulter 19 im zylindrischen Teil 15 des Spundkopfes 1 ist
bezüglich seines Innendurchmessers noch größer als der Außendurchmesser des
zylindrischen Rohrabschnittes 16 des Entnahmeanschlusselementes 3.
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An einer Stelle des zylindrischen Rohrabschnittes 16 des
Entnahmeanschlusselementes 3, welcher sich im montierten Zustand des Entnahmeanschlusselementes 3
im zylindrischen Teil 15 des Spundkopfes 1 unterhalb der Belüftungsöffnung 17
befindet, ist ein zweiter, in eine Nut eingelassener O-Ring 18 vorgesehen, welcher
einen Raum zur Be- und Entlüftung nach unten in das Steigrohr 2 abdichtet,
welcher zwischen der Innenfläche des zylindrischen Teils 15 des Spundkopfes 1 und
der Außenfläche des zylindrischen Rohrabschnittes 16 des
Entnahmeanschlusselementes 3 vorhanden ist.
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Dieser zylindrische Rohrabschnitt 16 des Entnahmeanschlusselementes 3 ist bis
weit ins Innere des Entnahmeanschlusselementes 3 in Form eines zylindrischen
Ringspaltes 21 gemäß Fig. 1 nach oben geführt, und zwar bis in einen verdickten
Bereich des Entnahmeanschlusselementes 3, an welchem Entlüftungsventile bzw.
Leitungen in einen Anschlussstutzen 20 einschraubbar sind, über welche die
entsprechende Lüftung erfolgt.
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Auf dem in den Behälter hineinreichenden zylindrischen Teil 15 des Spundkopfes
1 ist ein Steigrohr 2 straff sitzend aufgeschoben, so dass es durch diesen
zylindrischen Teil 15 gehalten wird. Am unteren Ende des Steigrohres 2 ist vorzugsweise
ein Öffnungstrichter (nicht gezeigt) angeordnet, welcher bei eingesetztem
Spundkopf 1 auf dem Behälterboden aufsitzt. Der Öffnungstrichter kann an seiner dem
Behälterboden zugewandten Stirnfläche umfangsmäßig voneinander beabstandete
Stege (nicht gezeigt) aufweisen, welche gewährleisten, dass bei auf dem
Behälterboden aufgesetztem Öffnungstrichter des Steigrohres 2 zwischen dem
Behälterboden und den Stegen ein ausreichender Strömungsquerschnitt vorhanden ist.
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Um eine ausreichende Ableitfähigkeit des Entnahmesystems sicherzustellen,
können alle oder einzelne Komponenten des Entnahmesystems aus hochleitfähigem
Kunststoff hergestellt sein. Z. B. könnte auf eine Herstellung des
Überwurfstopfens 6 aus einem hochleitfähigem Kunststoff verzichtet werden, ohne eine gute
Ableitfähigkeit des Gesamtsystems zu gefährden, da eine elektrische Ableitung
über das Entnahmesystem bereits durch den Kontakt zwischen den übrigen
Komponenten besteht. Ferner ist denkbar, einzelne Komponenten nur teilweise aus
einem hochleitfähigen Material herzustellen, oder entsprechende Einsätze aus
hochleitfähigem Material z. B. in Form von Streifen an einzelne oder alle Komponenten
anzufügen. Derartige Ausführungsformen müssen jedoch immer sicherstellen, dass
im montierten Zustand des Entnahmesystems eine ausreichende und leitfähige
Verbindung zwischen den elektrischen Ladungen im Behälter, d. h. zwischen der
Flüssigkeit und dem Erdungskabel 8 bzw. dem Erdungspotential besteht.
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Vorzugsweise wird als hochleitfähiger Kunststoff PE, PP, PVDF, ECTFE, PEEK
oder PTFE verwendet.
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Dabei handelt es sich bevorzugt um einen mit bis zu 10% Kohlenstoff gefüllten
Kunststoff. Dieser weist einen Oberflächenwiderstand von mehr als 107 Ω auf, so
dass eine genügende elektrische Ableitfähigkeit gegeben ist. Auch eine Mischung
von Werkstoffen für Komponenten ist denkbar.
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Im Bereich zwischen dem auf den zylindrischen Teil des Spundkopfes 1
aufgesetzten oberen Teil des Steigrohres 2 und seinem Öffnungstrichter befindet
sich vorzugsweise ein Abschnitt, welcher als Faltenbalg 25 ausgebildet ist,
wodurch mehrere Zentimeter in Längsrichtung zur Anpassung an unterschiedliche
Abstände zwischen einem Boden bzw. einer Wand eines Behälters und dem
gegenüberliegenden in eine Behälteröffnung eingeschraubten Spundkopf 1
ausgeglichen werden. Auch dadurch ist es möglich, ein und denselben Behälterverschluss
für verschiedene Behälterabmessungen und Behälterarten einzusetzen.
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In Fig. 2 ist ein das Steigrohr 2 tragender Spundkopf 1 dargestellt, wobei bei
dieser Darstellung das Entnahmeanschlusselement 3 nicht eingesetzt ist. In den
Spundkopf 1 kann im demontierten Zustand des Entnahmeanschlusselementes 3
ein Gewindestopfen 26 in einen Gewindeabschnitt des Spundkopfes 1 dichtend
eingeschraubt werden Die Behälter können entweder mit einem herkömmlichen
Verschluss versehen sein, oder können bereits mit einem derartigen Spundkopf 1
ausgerüstet sein, welcher im Anlieferungszustand den Gewindestopfen zum
Verschließen trägt. Dadurch ist gewährleistet, dass lediglich eine zu den durch die
Codierausnehmungen 5 in dem Spundkopf 1 vorgegebenen Formen und Abstände
passende Codierstiftanordnung und damit ein bestimmtes
Entnahmeanschlusselement 3 passt. Somit ist durch das vorgegebene Stiftcodiersystem eine
Verwechselung von Chemikalien ausgeschlossen.
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Aus Fig. 2 ist des weiteren ersichtlich, an welcher Stelle des zylindrischen Teils
15 die Belüftungsöffnung 17 angeordnet ist. Unterhalb der Belüftungsöffnung 17
ist die Ringschulter 19 angeordnet, von welcher an, nach unten in Richtung auf
das Steigrohr 2 der Abschnitt mit eingezogenem Durchmesser des zylindrischen
Teils 15 des Spundkopfes 1 vorgesehen ist.
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In Fig. 3 ist die als Stiftscheibe ausgebildete Ringscheibe 7 dargestellt.
Umfangsmäßig beabstandet sind auf der Stirnseite der Ringscheibe 7, welche im
montierten Zustand den Codierausnehmungen 5 in dem Spundkopf 1 zugewandt ist,
zylinderförmige Stifte 4' und kreisringsegmentförmige Stifte 4" angeordnet. Durch
eine Variation der Abstände und der Form der Stifte, welche beispielsweise auch
rechteckig oder dreieckig im Querschnitt ausgebildet sein können, kann eine
beliebige Anzahl von Stiftcodiersystemen geschaffen werden, womit gewährleistet
ist, dass nur die zu vorgegebenen Ausnehmungen 5 in den Spundkopf 1 passenden
Codierstiftanordnungen und -formen einsetzbar und damit das zugehörige
Entnahmeanschlusselement anschließbar ist.
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Damit bei der Montage des Entnahmeanschlusselementes 3 in dem Spundkopf 1
eine rasche Zuordnung der richtigen Lage der Stiftscheibe 7 bezüglich der in dem
Spundkopf 1 befindlichen Ausnehmungen ersichtlich ist und herausfindbar ist,
weist die Stiftscheibe 7 einen am Umfang angeordneten Markierschlitz auf. Die
nach außen vorstehenden zahnartigen Ansätze dienen dazu, die Stiftscheibe in die
erforderliche Codierposition zu bringen.
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In Fig. 4 ist eine Schnittseitenansicht der Stiftscheibe gemäß Fig. 3 dargestellt. In
dieser Darstellung ist ein zylindrischer Codierstift 4' sowie ein
kreisringsegmentförmiger Codierstift 4" in die Scheibe eingesetzt bzw. an dieser angebracht. Diese
Codierstifte können entweder mittels herkömmlicher bekannter Verfahren
aufgeklebt oder in entsprechend vorbereitete Öffnungen eingesetzt und ebenfalls
geklebt mit der Stiftscheibe befestigt werden.
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Durch das erfindungsgemäße Entnahmesystem kann somit bei einer Entnahme
brennbarer Flüssigkeiten bzw. Chemikalien eine Entzündung oder Explosion
durch elektrostatische Aufladungen bzw. Entladungen vermieden werden,
insbesondere während der Flüssigkeitsentnahme, wo diese Gefahr am größten ist.
Darüber hinaus ist durch das erfindungsgemäße Entnahmesystem in Verbindung mit
dem Stiftcodiersystem eine Verwechselung von Chemikalien und daher eine
Verunreinigung von hochreinen Chemikalien ausgeschlossen. Des weiteren
ermöglicht das erfindungsgemäße Entnahmesystem eine gleichzeitige
Flüssigkeitsentnahme sowie eine Belüftung des Behälters, damit die
Flüssigkeitsentnahme problemlos erfolgen kann. Außerdem ist das erfindungsgemäße
Entnahmesystem so aufgebaut, dass mittels des beschriebenen Überwurfstopfens
Flüssigkeitsleitungen und Belüftungsleitungen beim Anschließen und
Abschließen des Entnahmeanschlusselementes an dem Spundkopf nicht getrennt werden
müssen. Dadurch, dass der Spundkopf auf handelsübliche insbesondere
Fassgewinde angepasst ist, kann das erfindungsgemäße Entnahmesystem auch in
handelsüblichen Behältern, insbesondere Fässern, eingesetzt werden. Des weiteren
entspricht das erfindungsgemäße Entnahmesystem durch die Konstruktion und
Ausführung den Forderungen für die bestehenden Gefahrgutzulassungen.
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Auf Grund der Gestaltung des Behälterverschlusses in Verbindung mit dem
Steigrohr wird eine hohe Durchflussrate von aus dem Behälter zu entnehmender
Flüssigkeit von 5 mindestens 20 1/min gewährleistet.