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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffkörpers.
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Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffkörpers sind bereits bekannt.
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Die
JP H10166409 A betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verschweißen eines geformten Kunststoffspritzteils. In einem ersten Verfahrensschritt werden zwei Halbschalen eines Spritzgießkörpers gespritzt und ausgehärtet. Nach dem Auseinanderfahren des Werkzeugs wird eine der beiden Werkzeughälften relativ zur anderen Werkzeughälfte verschoben, sodass die beiden Spritzgießteile zueinander ausgerichtet sind. Dann wird das Werkzeug wieder zusammengefahren, und die beiden Halbschalen werden mittels Heizvorrichtungen miteinander verschweißt.
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Die
DE 43 07 554 C1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Sanitärgegenständen. Nach der Lehre der
DE 43 07 554 C1 werden in einem einzigen Werkzeug in einem gemeinsamen Arbeitsschritt Ober- und Unterschale eines hohlwandigen Sanitärgegenstands gefertigt. In einem zweiten Schritt werden Ober- und Unterschale dann unter Druckeinwirkung und unter Ausnutzung der Restwärme miteinander verschweißt, wobei die beiden Schalen in ihren Anlageflächen plan aneinander anliegen.
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Aus der
DE 41 01 106 A1 ist ein Verfahren bekannt, in dem laminierte Formteile mit einer Grundschicht aus thermoplastischem Material und einer oder mehreren Deckschichten dadurch hergestellt werden, dass zuerst in einer Spritzgießform ein Formling aus thermoplastischem Material spritzgegossen wird und anschließend die untere Formhälfte der Spritzgießform mit dem darin befindlichen, noch nicht erstarrten Formling unter eine obere Formhälfte einer Pressform gebracht wird, durch die die Deckschicht gegen die Oberseite des noch nicht erstarrten Formlings angepresst und an diesen laminiert wird.
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Aus der
DE 196 15 309 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines spritzgegossenen, zweiteiligen Körpers bekannt, bei dem die beiden Körperhälften in gesonderten Hohlräumen einer gemeinsamen Spritzgießform gleichzeitig gespritzt werden, wobei die Hohlräume auf gegenüberliegenden Seiten eines geteilten Formkerns angeordnet sind. Sodann wird die Spritzgießform geöffnet, wobei die Körperhälften in der Form festgehalten werden, sich aber vom geteilten Formkern lösen. Schließlich wird der Formkern auseinandergefahren, sodass sich die beiden Körperhälften gegenüberstehen, und die beiden Körperhälften werden gekoppelt, indem sie mittels mindestens eines Teils der Spritzgießform aufeinander gedrückt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffkörpers zu schaffen, mittels welchem sich Kunststoffkörper auf einfache Weise herstellen lassen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Bevorzugte Gestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffkörpers vorgesehen, bei dem dieser Kunststoffkörper aus mehreren Teilen bzw. aus mehreren Teilkörpern hergestellt wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein erster Teilkörper gefertigt wird sowie ein zweiter Teilkörper. Zumindest einer dieser Teilkörper wird so gefertigt, dass bei dem Fertigen zumindest ein Bereich dieses Teilkörpers erwärmt wird bzw. erwärmt ist.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der erste Teilkörper und der zweite Teilkörper relativ zueinander so positioniert werden, dass diese Teilkörper im Wesentlichen in Kontakt stehen und sich unter der Ausnutzung der aus dem Herstellungsprozess dieser bzw. eines dieser Teilkörper resultierenden Wärme in einem chemischen Prozess zu einem einstückigen Körper verbinden.
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Dieser chemische Prozess ist in bevorzugter Gestaltung ein Vernetzen.
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Der erste und/oder der zweite Teilkörper sind jeweils vollständig aus Kunststoff gefertigt oder weisen Kunststoff auf. Insbesondere ist vorgesehen, dass im Bereich der Verbindungsstelle diese Teilkörper aus Kunststoff hergestellt sind. Die beiden Teilkörper können aus dem gleichen oder aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt sein.
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Vorzugsweise ist der erste und/oder der zweite Teilkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt oder weist thermoplastischen Kunststoff auf, und zwar insbesondere in dem Bereich, in dem diese Teilkörper verbunden werden sollen.
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In bevorzugter Gestaltung ist einer oder sind beide der Teilkörper jeweils aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt, und zwar vollständig oder im Bereich der Verbindungsstelle. Bevorzugt ist auch, dass als Werkstoff Polyethylenterephthalatglycol (PETG) gewählt wird. Auch andere Werkstoffe sind bevorzugt.
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Ferner sei angemerkt, dass der zu fertigende Körper auch aus mehr als zwei Teilkörpern mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigt werden kann.
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Der Kunststoffkörper, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird bzw. werden kann, kann unterschiedlichster Art sein.
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Beispielsweise, ohne dass die Erfindung hierdurch beschränkt werden soll, kann dieser Kunststoffkörper ein Behälter oder ein Teil eines Behälters sein. Ein derartiger Kunststoffkörper kann insbesondere eine Deorollerflasche oder eine Deorollerkugel oder ein Reagenzglas oder ein Tiegel sein.
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Bevorzugt ist ferner, dass der Kunststoffkörper ein mehrwandiger Behälter ist. So kann beispielsweise ein Teilkörper ein solcher sein, der die Außenwand eines herzustellenden doppelwandigen Kunststoffkörpers aufweist, und ein weiterer Teilkörper ein solcher, der eine Innenwand des zu fertigenden Kunststoffkörpers aufweist.
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Die Erfindung ist allerdings nicht auf die Herstellung von Behältern oder Behälterteilen beschränkt. Vielmehr können auch andere Gestaltungen, die aus Kunststoff oder Kunststoff aufweisenden Teilkörpern gefertigt werden, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.
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Zur vereinfachten Darstellung wird die Erfindung im folgenden anhand eines Kunststoffkörpers erläutert, der als Behälter gestaltet ist. Es sei allerdings angemerkt, dass die Erfindung hierdurch nicht beschränkt werden soll.
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Zum Begriff des Kunststoffkörpers sei noch angemerkt, dass der Kunststoffkörper ein Körper bzw. in der beispielhaften Gestaltung ein Behälter sein kann, der vollständig aus Kunststoff besteht oder der Kunststoff aufweist. Der Behälter kann homogen aus dem gleichen Kunststoff gefertigt sein oder aus unterschiedlichen Kunststoffen.
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Der Kunststoffkörper kann insbesondere auch ein fertiges Produkt oder ein halbfertiges Produkt sein bzw. eine Produktzwischenstufe.
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In einer bevorzugten Gestaltung werden sowohl der erste als auch der zweite Teilkörper in einem Herstellungsverfahren hergestellt, bei dem die sich bildenden Teilkörper jeweils zumindest partiell erwärmt sind, wobei sie anschließend so zueinander angeordnet werden, dass sie im Wesentlichen in Kontakt stehen und sich mit der Ausnutzung der aus dem Herstellungsprozess resultierenden Restwärme in einem chemischen Prozess zu einem einstückigen Körper verbinden.
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Es sei angemerkt, dass die partielle Erwärmung insbesondere so sein kann, dass Teile des Körpers erwärmt sind, während andere Teile des Körpers im Wesentlichen Umgebungstemperatur aufweisen.
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Bevorzugt ist allerdings auch, dass zumindest einer oder beide Teilkörper vollständig bei ihrem jeweiligen Herstellungsprozess erwärmt sind.
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Die erwähnten Teilkörper können jeweils eine gleichmäßige (Rest-)Temperaturverteilung aufweisen oder eine sich über das Körpervolumen verändernde. Die verschiedenen Teilkörper können eine gleiche oder eine unterschiedliche (Rest-)Temperatur aufweisen.
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In bevorzugter Gestaltung ist die Restwärme so, dass eine Resttemperatur an den zu verbindenden Stellen der beiden Teilkörper gegeben ist, die, zumindest zu Beginn des Verbindungsprozesses und/oder während des gesamten Verbindungsprozesses, oberhalb von 45°C, besonders bevorzugt oberhalb von 50°C, vorzugsweise oberhalb von 60°C, bevorzugt oberhalb von 70°C, besonders bevorzugt oberhalb von 75°C, besonders bevorzugt oberhalb von 80°C oder größer ist.
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Insbesondere ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die (Rest)Temperatur bzw. Restwärme so ist, dass sie ausreichend ist, um die in Kontakt gebrachten Teilkörper zu verbinden bzw. zu vernetzen. Die Temperatur kann von dem Material der zu verbindenden Körper abhängen und oberhalb oder zwischen oder ggf. unterhalb der genannten Temperaturwerte sein.
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In bevorzugter Gestaltung werden die Teilkörper in einem Gießverfahren hergestellt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Teilkörper jeweils in einem Spritzgießverfahren hergestellt werden.
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Die Restwärme, die ausgenutzt wird, um die Körper zu einem einstückigen Körper zu verbinden, ist insbesondere die in dem jeweiligen Teilkörper gespeicherte Wärme bzw. ein Teil dieser Wärme, die beim Herstellungsprozess dieser Teilkörper gegeben ist.
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Beispielsweise, ohne dass diese Erfindung hierdurch beschränkt werden soll, sei in Bezug auf ein mögliches Spritzgießverfahren erwähnt, dass beim Herstellen der Teilkörper das Material bzw. Kunststoffmaterial erwärmt bzw. erhitzt wird, so dass es beim Spritzgießen flüssig ist und in Formen gegossen bzw. gespritzt wird. Nach Abschluss des Spritzgießens kühlt sich der sich bildende bzw. gebildete Teilkörper ab, wobei er Wärme an die Umgebung abgibt. Diese Wärme ist zunächst in dem Teilkörper gespeichert. Diese bzw. ein Teil dieser gespeicherten Restwärme wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um die Verbindung mit einem weiteren Teilkörper zu erzeugen.
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In bevorzugter Gestaltung werden die Teilkörper zum Verbinden im chemischen Prozess so miteinander in Kontakt gebracht, dass sie sich im Wesentlichen vorspannungsfrei oder druckfrei kontaktieren, oder so, dass zwischen ihnen eine Vorspannung gegeben ist, oder so, dass die Teilkörper aneinander gedrückt bzw. gepresst werden.
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In bevorzugter Gestaltung werden die zu verbindenden Teilkörper mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens so miteinander verbunden, dass zum Verbinden im Wesentlichen keine externe Wärmeenergie zugeführt wird. Besonders bevorzugt ist hierbei, dass die Wärmeenergie, die zum Verbinden ausgenutzt wird, Restwärme ist, die in einem oder beiden der zu verbindenden Teilkörper gespeichert ist.
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Bevorzugt ist ferner, dass kein zusätzliches Material zum Verbinden extern zugeführt wird, also zusätzlich zu dem Material, welches den zu verbindenden Teilkörpern zugeordnet ist.
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Es sei angemerkt, ohne dass die Erfindung hierdurch beschränkt werden soll, dass beispielsweise beim Schweißen Wärme extern zugeführt wird.
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In bevorzugter Gestaltung sind der erste und der zweite Teilkörper in einer im Wesentlichen geschlossenen Form angeordnet, wenn diese Teilkörper unter Ausnutzung der aus dem Herstellungsprozess dieser Teilkörper verbleibenden Restwärme in einem chemischen Prozess miteinander verbunden werden.
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Bevorzugt ist allerdings auch, dass diese Teilkörper nicht in einer Form, insbesondere in einer geschlossenen Form, angeordnet sind, wenn sie miteinander einstückig verbunden werden.
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Zu der geschlossenen Form, die in einer bevorzugten Ausführungsform verwendet werden kann, sei angemerkt, dass diese Form eine solche sein kann, die beim Verbindungs- bzw. Fügeprozess im Wesentlichen vollständig geschlossen werden kann bzw. ist, oder eine solche, die beim Verbindungs- bzw. Fügeprozess teilweise geschlossen werden kann bzw. geschlossen ist. Wenn eine derartige geschlossene Form in bevorzugter Gestaltung verwendet wird, kann diese Form separate Teile aufweisen oder miteinander verbundene, beispielsweise gelenkig verbundene, Teile.
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Erfindungsgemäß werden der erste und der zweite Teilkörper zusätzlich mechanisch gekoppelt.
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Eine derartige mechanische Kopplung ist in besonders bevorzugter Gestaltung eine Schnappverbindung.
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In besonders bevorzugter Gestaltung ist vorgesehen, dass der erste und der zweite Teilkörper zunächst mittels einer mechanischen Verbindung, insbesondere einer Schnappverbindung, gekoppelt werden und anschließend unter Ausnutzung der Restwärme diese Teilkörper im Kontaktbereich in einem chemischen Prozess verbunden werden.
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Vorzugsweise wird der Behälter bzw. der Kunststoffkörper mittels einer Wendetechnik und/oder einer Etagentechnik hergestellt.
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In bevorzugter Gestaltung ist vorgesehen, dass ein erster Formenkörper mit einer ersten Gegenform bzw. einem ersten Deckel vorgesehen ist sowie ein zweiter Formenkörper mit einer zweiten Gegenform bzw. einem zweiten Deckel, wobei diese Formenkörper und/oder -deckel jeweils zwei oder mehrere identische Vertiefungen bzw. Negativkonturen aufweisen.
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Bei einer derartigen Gestaltung kann vorgesehen sein, dass in einer jeweiligen ersten Vertiefung des Formenkörpers (in der der Deckel positioniert wird), jeweils in einem Spritzgussprozess auf einen ersten bzw. zweiten Teilkörper gespritzt wird, wobei nach diesem Spritzgießprozess die jeweiligen Formenkörper gewendet werden, so dass diese gespritzten Teilkörper einander zugewandt sind und einander kontaktieren. Besonders bevorzugt sind die Formkörper in dieser Stellung so angeordnet, dass im Bereich der zu verbindenden Teilkörper die Form im Wesentlichen geschlossen ist.
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Bei dieser bevorzugten Gestaltung kann zeitlich parallel zum Verbindungs- bzw. Fügeprozess jeweils ein weiterer, ggf. identisch gestalteter Formabschnitt im (Spritz-)Gießverfahren befüllt werden, so dass der Verbindungsprozess und der Spritzgießprozess weiterer Teilkörper parallel durchgeführt wird, und zwar insbesondere mittels der gleichen Formen. Ein Spritzgießverfahren zur Herstellung weiterer, insbesondere identischer, Teilkörper kann auch zeitlich versetzt oder überlappend durchgeführt werden sowie mittels anderer bzw. weiterer Formen. Es sei in diesem Zusammenhang angemerkt, dass das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich auch zur Herstellung eines einzigen Kunststoffkörpers verwendet werden kann.
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Hinsichtlich der genannten Vertiefungen in den Formen bzw. Abdeckungen sei angemerkt, dass ergänzend oder alternativ an der Form bzw. der Abdeckung auch Erhöhungen vorgesehen sein können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Teilkörper aus dem Spritzgussverfahren in dieser einander zugewandten Stellung noch Restwärme aufweisen, die ausreicht, damit diese Teilkörper einstückig verbunden bzw. vernetzt werden. In den jeweils anderen Vertiefungen der beiden Formkörper kann, gegebenenfalls parallel, jeweils ein erster weiterer bzw. zweiter Teilkörper im Spritzgussverfahren hergestellt werden.
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Die Erfindung soll durch die beispielhaften und bevorzugten Gestaltungen nicht beschränkt werden.
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Im folgenden werden nun einige bevorzugte Aspekte der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert, wodurch die Erfindung nicht beschränkt werden soll.
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Es wird darauf hingewiesen, dass in den in den Figuren dargestellten Verfahren der erfindungsgemäße Schritt, dass der erste und der zweite Teilkörper zusätzlich mechanisch gekoppelt werden, nicht enthalten ist. Entsprechend ist in den durch die dargestellten Verfahren gefertigten Kunststoffkörpern auch keine derartige mechanische Kopplung zwischen deren Teilkörpern vorhanden. Die Figuren stellen mithin keine erfindungsgemäßen, sondern lediglich beispielhafte Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 dar.
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Dabei zeigt:
- 1 die Schritte eines beispielhaften Verfahrens in schematischer Darstellung;
- 2 eine beispielhafte Gestaltung, die mittels des beispielhaften Verfahrens hergestellt werden kann, in schematischer Darstellung;
- 3 eine beispielhafte Vorrichtung, die zur Durchführung eines beispielhaften Verfahrens verwendet werden kann, in teilweiser und schematischer Darstellung;
- 4 eine beispielhafte Gestaltung, die mittels des beispielhaften Verfahrens hergestellt werden kann, in schematischer Darstellung;
- 5 einen Ausschnitt aus der Gestaltung gemäß 4;
- 6 einen Ausschnitt aus der Gestaltung gemäß 4; und
- 7 eine beispielhafte Vorrichtung, die zur Durchführung eines beispielhaften Verfahrens verwendet werden kann, in teilweiser und schematischer Darstellung.
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1 zeigt die Schritte eines beispielhaften Verfahrens in schematischer Darstellung.
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Im Schritt 10 wird das beispielhafte Verfahren gestartet.
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In den Schritten 12 bzw. 14 wird eine erste bzw. zweite Spritzgussform geschlossen, was beispielsweise durch Aufsetzen eines Deckels oder dergleichen bewirkt werden kann.
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In den Schritten 16 bzw. 18 werden die jeweiligen Spritzgussformen mit Kunststoff befüllt bzw. bespritzt.
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In den Schritten 20 bzw. 22 werden die jeweiligen Formen wieder geöffnet und, falls vorhanden, gegebenenfalls Kerne entnommen.
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In den Schritten 24 bzw. 26 werden die Formen, die den ersten Teilkörper bzw. den zweiten Teilkörper beinhalten, jeweils gewendet, so dass diese Teilkörper einander zugewandt sind.
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Im Schritt 28 wird sichergestellt, dass sich die Teilkörper kontaktieren, wobei diese aus dem Spritzgussprozess eine Restwärme aufweisen, die zumindest im Bereich der Kontaktstelle oberhalb von 60°C ist.
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Diese Temperatur kann insbesondere vom Kunststoffmaterial abhängen, also auch anders gestaltet sein.
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Im Schritt 28 findet ferner ein Vernetzungsprozess zwischen den Teilkörpern statt, so dass ein einstückiger Kunststoffkörper entsteht, der den ersten und den zweiten Teilkörper aufweist.
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Im Schritt 30 wird das Verfahren beendet.
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2 zeigt einen beispielhaften Körper, der sich mittels eines beispielhaften Verfahrens herstellen lässt.
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In 2 ist ein als Behälter bzw. Tiegel 40 gestalteter Kunststoffkörper gezeigt. Der Tiegel 40 weist einen ersten Teilkörper auf, der als Tiegelmündung 42 gestaltet ist, sowie einen zweiten Teilkörper, der als Tiegelhülle 44 gestaltet ist.
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Beim Verfahren zur Herstellung dieses Tiegels 40 wurden die Tiegelmündung 42 und die Tiegelhülle 44 zunächst separat voneinander in einem jeweiligen Spritzgussprozess hergestellt und anschließend so zusammengefügt, dass unter Ausnutzung der Restwärme, die aus den Spritzgussprozessen resultierte, eine einstückige Verbindung zwischen der Tiegelmündung 42 und der Tiegelhülle 44 entstanden ist. Diese Verbindung ist im Kontaktbereich 46 bzw. 48 entstanden. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Bereiche 46, 48 um die zentrale Achse des Tiegels 40 umlaufen.
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3 zeigt eine beispielhafte, teilweise dargestellte Vorrichtung, mit welcher sich der Gegenstand gemäß 2 herstellen lässt.
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In 3 ist eine erste Form 60 mit einer ersten Formabdeckung 62 sowie eine zweite Form 64 mit einer zweiten Formabdeckung 66 gezeigt.
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Die Formen 60, 64 weisen jeweils Gießformkonturen bzw. Vertiefungen 68, 70, 72, 74 auf. Gegebenenfalls sind ferner an den Abdeckungen 62, 66 Kerne 76, 78 vorgesehen.
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Der Kern 78 ist fest an der Abdeckung 76 angeordnet, und der Kern 76 ist verschieblich an der Abdeckung 62 angeordnet bzw. weist Teile auf, die relativ verschieblich zueinander an der Abdeckung 62 angeordnet sind, so dass sich auch Hinterschneidungen fertigen lassen und der Kern 68 entnommen werden kann, ohne dass das Formteil entnommen werden muss.
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Es sei allerdings angemerkt, dass je nach dem zu formenden Gegenstand die unterschiedlichsten Gestaltungen möglich sind.
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Ferner sei angemerkt, dass auch separate Kerne vorgesehen sein können oder, je nach Gestaltung des zu fertigenden Gegenstandes, Kerne auch weggelassen werden können. Die Erfindung soll durch die Anordnung der Kerne oder deren Vorhandensein oder auch deren Gestaltung nicht beschränkt werden; insbesondere die Darstellung zu den Kernen, Formen und Formabdeckungen ist vielmehr rein beispielhafter Natur; das beispielhafte Verfahren lässt sich auch mit anderen Gestaltungen durchführen.
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In der Gestaltung gemäß 3 wird durch die Abdeckung 62 bzw. die in der Form 60 vorgesehene Vertiefung 68 sowie den Kern 76 die Form des zu fertigenden ersten Teilkörpers definiert.
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In entsprechender Weise wird durch den Kern 78 und die Form 64 bzw. die in der Form 64 vorgesehene Vertiefung 74 sowie die Abdeckung 66 die Form des zweiten Teilkörpers 82 definiert.
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Mittels der Abdeckungen 62, 66 werden die Formen 60, 64 verschlossen. Anschließend wird in einem Spritzgießverfahren der erste Teilkörper 80 gefertigt sowie der zweite Teilkörper 82, wobei diese sich bildenden Teilkörper 80, 82 beim Fertigen erwärmt sind. Anschließend werden die Abdeckungen 62, 66 entfernt und die Formen 60, 64 gewendet, so dass die Teilkörper 80, 82 bzw. die Teilkörper 80' bzw. 82' einander zugewandt sind und sich in einem Kontaktbereich 46, 48 im Wesentlichen berühren.
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Hierbei sind die Teilkörper 80', 82' in einer im Wesentlichen geschlossenen Form angeordnet, die durch die Formen 60, 64 bzw. deren Vertiefungen 70, 72 im zugewandten Bereich der Formen 60, 64 gebildet werden.
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Die Teilkörper 80', 82' weisen zu diesem Zeitpunkt noch eine aus dem Spritzgießprozess herrührende Restwärme auf, die ausgenutzt wird, um eine einstückige Verbindung zwischen dem ersten Teilkörper 80' und dem zweiten Teilkörper 82' im Kontaktbereich 46, 48 herzustellen.
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Zusätzlich können, gegebenenfalls parallel zu diesem Füge- bzw. Verbindungsprozess, die Abdeckungen 62, 66 sowie die Kerne 76, 74 entsprechend positioniert werden, so dass weitere Teilkörper 80, 82 gefertigt werden können, die in entsprechender Weise zeitlich später dann zu einem einstückigen Kunststoffkörper bzw. Tiegel 40 zusammengefügt werden können.
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4 zeigt eine beispielhafte Gestaltung eines Kunststoffkörpers, der sich mit dem beispielhaften Verfahren herstellen lässt.
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In 4 ist ein doppelwandiger Behälter 90 mit einem Deckel 92 gezeigt.
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In 4 sind ferner auf den beiden Seiten der zentralen Mittelschnittlinie unterschiedliche Behälterformen gezeigt, die sich im Wesentlichen durch ihr Volumen bzw. die Größe des im Boden bereits vorgesehenen Zwischenraums 94 zwischen der Innenwandung 96 und der Außenwandung 98 unterscheiden.
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Der Behälter 90 ist in der Gestaltung gemäß 4 einstückig aus einem ersten Teilkörper 100 sowie einem zweiten Teilkörper 102 geformt.
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Der Deckel 92 ist abnehmbar an dem Behälter 90 angeordnet. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass auch der Deckel einstückig mit dem Behälter 90 verbunden wird oder dass der Deckel seinerseits aus mehreren Teilkörpern zu einem einstückigen oder bereichsweise einstückigen Deckel 92 mit dem beispielhaften Verfahren zusammengefügt wurde. Der Deckel 92 kann ebenfalls mittels eines beispielhaften Verfahrens hergestellt sein oder auch andere Weise.
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In 5 ist der Deckel aus 4 isoliert dargestellt.
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In 6 ist der Behälter 90 isoliert dargestellt, also so, dass er keinen Deckel 92 aufweist.
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Anhand von 7 soll nun ein beispielhaftes Verfahren erläutert werden, mit dem sich die in den 4 bis 6 dargestellte Gestaltung herstellen lässt.
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Die in 7 teilweise und beispielhaft dargestellte Vorrichtung weist eine erste Form 110 sowie eine zweite Form 112 auf. Zur Abdeckung der ersten Form 100 beim Spritzgießen ist eine erste Abdeckung 114 vorgesehen, und zur Abdeckung der zweiten Form 112 beim Spritzgießen ist eine zweite Abdeckung 116 vorgesehen.
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Im Gegensatz zu der beispielhaften Gestaltung gemäß 3 ist in der ersten Form 100 auch eine Erhöhung 118 vorgesehen.
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Das Innenteil 100 bzw. der Teilkörper 100 und das Außenteil 102 bzw. der Teilkörper 102 werden im Bereich der Kontaktstellen 120, 122 dergestalt verbunden, wie es anhand der 2 erläutert wurde.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schritt
- 12
- Schritt
- 14
- Schritt
- 16
- Schritt
- 18
- Schritt
- 20
- Schritt
- 22
- Schritt
- 24
- Schritt
- 26
- Schritt
- 28
- Schritt
- 30
- Schritt
- 40
- Tiegel, Kunststoffkörper
- 42
- Tieglmündung, erster Teilkörper von 40
- 44
- Tiegelhülle, zweiter Teilkorper von 40
- 46
- Kontakt- bzw. Verbindungsbereich
- 48
- Kontakt- bzw. Verbindungsbereich
- 60
- erste Form
- 62
- erste Formabdeckung
- 64
- zweite Form
- 66
- zweite Formabdeckung
- 68
- Vertiefung in 60
- 70
- Vertiefung in 60
- 72
- Vertiefung in 64
- 74
- Vertiefung in 64
- 76
- Kern an 62
- 78
- Kern an 66
- 80
- erster Teilkörper von 40
- 80'
- erster Teilkörper von 40
- 82
- zweiter Teilkörper von 40
- 82'
- zweiter Teilkörper von 40
- 90
- doppelwandiger Behälter
- 92
- Deckel von 92
- 94
- Zwischenraum
- 96
- Innenwandung
- 98
- Außenwandung
- 100
- erster Teilkörper
- 102
- zweiter Teilkörper
- 110
- erste Form
- 112
- zweite Form
- 114
- Abdeckung vom 110
- 116
- Abdeckung vom 112
- 118
- Erhöhung
- 120
- Kontaktstelle
- 122
- Kontaktstelle