DE101527C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 32: Glas.

(HiRAULT, Frankreich).

Mit Rollen ausgerüstete Glasform-Zange.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1897 ab.

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Zange dient zum Formen von Glas, hauptsächlich von faconnirten Flaschenköpfen, aber auch von anderen Glasformstücken. Die an ihren Schenkeln befindlichen Rollen laufen um die zweitheilige, die Form z. B. des herzustellenden Flaschenkopfes aufweisende Klaue in der Weise herum, dafs die Flasche mit den sie umfassenden Klauen um ihre Längsachse gedreht werden kann, während die Zange in Ruhe bleibt, indem man die Zange mit ihren Rollen auf den Werktisch auflegt und über demselben hin- und herschiebt. Auf diese Weise ist mit der Zange ein viel schnelleres und bequemeres Formen möglich, als dies mit den bekannten Zangen der Fall war.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt die neue Zange im Längsschnitt nach der Linie X- Y der Fig. 2, welche dieselbe Vorrichtung offen im Längsschnitt zeigt. Fig. 3 ist ein Querschnitt der Zange nach der Linie U- V der Fig. i.

Die Zange besteht, wie üblich, aus einem Paar federnder Arme 1,2, die ein Ganzes bilden. Diese beiden Arme laufen an ihren freien Enden in Füfse 3, 4 aus, auf denen mittelst Schrauben 21 feste Leisten 5,6 angeordnet sind. In den Ringwulsten 7, 8 können sich, sobald die Zange geschlossen ist und die beiden Theile der Leisten 5,6 einander genähert'sind, die Theile 9 und 10 einer ringförmigen Klaue drehen, welche innen die noth wendigen Eindrücke zeigen, um dem Flaschenhalse oder dem sonstigen Arbeitsstücke seine äufsere Gestalt zu geben. Die ringförmige Klaue 9, 10 trägt aufsen vertiefte Rollbahnen 11 und 12; in den letzteren können Sätze von Rollen 13, 14, 15 und 16 laufen, die zweckmäfsig durch Achsen 17, 18, 19 und 20 getragen werden, die ihre Stützpunkte auf den festen Leisten 5, 6 haben, wie es in der Zeichnung dargestellt ist.

Wie bei anderen Zangen ist ein Paar innerer Dorne 22, die an einem ihrer Enden sich verjüngen, bei 23 an einen mehrtheiligen Träger 24 angelenkt, dessen Theile zweckmäfsig durch die starren, am Kopf der Zange befestigten Stangen 25 gehalten werden. Ein Ansatz 26, der mit diesem Träger aus einem Stück besteht und an seinen beiden Enden mit Gewindebolzen versehen ist, durchdringt die Arme 1, 2 der Zange und dient dazu, den Träger 24 genau in seiner Lage zu halten. Die Dorne 22 sind an ihren Enden, wo ihr Gelenk sitzt, mit einer Gruppe von Ansätzen 27, 28 versehen, von denen die einen zum Oeffnen der Dorre dienen, um sie in die in Fig. ι dargestellte Lage zu bringen, während die anderen zum Schliefsen bestimmt sind, um sie in die in Fig. 2 dargestellte Lage zu bewegen.

Die Ansätze 27 und 28 empfangen beide die Bewegung der Stange 29; dieselbe ist zu diesem Zwecke mit konischen Anschlägen 30 und 31 versehen, von denen die Anschläge 30 durch Druck auf die Ansätze 27 zum Oeffnen der Dorne dienen, während die anderen 31

zum Schliefsen der Dorne durch Druck auf die Ansätze 28 bestimmt sind. Die Bewegung der Stange 29 erfolgt sehr leicht durch den federnden Hebel ,32,,: der bei. 33 seinen Drehpunkt hat und eine durch Fingerdruck zu bethätigende Handhabe 34 besitzt. Der Hebel 32 durchdringt die Stange 29, deren Länge beliebig geändert werden kann, und zieht durch seine Bewegung diese Stange zurück oder schiebt sie vor, um das Oeffnen oder das Schliefsen der Dorne zu bewirken.
Die Zange wirkt in folgender Weise:
Wenn z. B. eine Flasche geformt und ihr Hals noch genügend weich ist, um die Gestaltung des oberen Theiles desselben zu ermöglichen, so führt man den Hals in die geöffnete Zange (Fig 3) ein und läfst die Dorne 22 in den Hals der Flasche-eindringen; hierauf schliefst man die Zange, um dadurch die Eindrücke auf dem oberen Theile des Flaschenhalses zu erzeugen, die dort eingeprefst werden sollen. Gleichzeitig drückt man auf den Handgriff 34, der durch den Hebel 32 die Stange 29 gegen den Kopf der Zange hinführt und das Oeffnen der Dorne 22 bewirkt (Stellung der Fig. 1). Gleichzeitig aber drückt man die Zange auf den Werktisch mittelst der Rollen 16 auf; indem man sie darauf hin- und herrollt, erzeugt man eine Drehbewegung der Klaue 9, 10 und demzufolge der darin eingeschlossenen: Flasche. Hierdurch wird einerseits sehr leicht unter Vermittelung der Dorne 22 die innere Wand des oberen Theiles des Flaschenhalses glatt geformt, andererseits aber auch die Aufsenseite des Flaschenkopfes in die gewünschte Gestalt gebracht. Man läfst darauf den Handgriff 34 los;, zieht die Dorne in die in Fig. 3 angedeutete Stellung zurück, läfst dann die Zange sich öffnen und zieht die Flasche wieder heraus.

Claims (1)

1. Patent-Ansprdch:

   Zange zur Herstellung besonders von facOnnirten Flaschenköpfen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schenkel der Zange mit Rollen ausgerüstet sind, welche um die zweitheilige, die Form des herzustellenden Flaschenkopfes aufweisende Klaue herumlaufen, in der Weise, dafs die Flasche mit den sie umfassenden Klauen um ihre Längsachse gedreht werden kann, während die Zange in Ruhe bleibt, indem man die Zange mit ihren Rollen auf den Werktisch auflegt und über demselben hin- und herschiebt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.