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Schußfaden-Spannvorrichtung für Webschützen Gegenstand des Patentes
949 938 ist eine aus verstellbaren Fadenführungsteilen bestehende Vorrichtung zum
Spannen des von der Schußspule ablaufenden Schußfadens in Webschützen, die zwei
um je eine exzentrische Achse unabhängig voneinander drehbare Fadenleitzylinder
aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gegenstand des Hauptpatentes
zu vereinfachen und dadurch zu verbessern, daß weitere Möglichkeiten zum Variieren
der Fadenspannung bzw. der Bremswirkung vorgesehen sind.
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Die Vereinfachung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zum Verändern
der Fadenablaufspannung nur ein einziger exzentrisch einstellbarer Fadenleitzylinder
vorgesehen ist, dessen als Einstellschraube für den Fadenleitzylinder dienender
Gewindestift bevorzugt im Webschützenboden selbst befestigt ist. Gegebenenfalls
kann dem exzentrisch einstellbaren Fadenleitzylinder ein ortsfest angeordneter Fadenleitzylinder
zugeordnet werden.
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Um die Bremswirkung in stärkerem Maß zu variieren, kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung mindestens eine Blattfeder vorgesehen sein, die am
Fadenleitzylinder insbesondere längs einer Erzeugenden anliegt.
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Es ist zwar an sich bekannt, zur Regulierung der Fadenspannung in
Webschützen Blattfedern vorzusehen, die mit einstellbarem Druck längs einer Erzeugenden
an einem Stift anliegen. Bei dieser bekannten Ausführung ist der Stift aber unbeweglich
eingesetzt, und die Druckregulierung erfolgt durch einen eigenen, an der Blattfeder
angreifenden Verstellmechanismus.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Fig.1 ein Ausführungsbeispiel der Schußfaden-Spannvorrichtung in
Draufsicht, Fig. 2 dasselbe Ausführungsbeisiel mit anderer Stellung des Fadenleitzylinders,
Fig.3 eine andere Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4 einen Fadenleitzylinder,
der direkt mit dem Webschützenboden verschraubt ist und zur Verbesserung der Fadenführung
mit einer Blattfeder versehen ist, Fig. 5 und 6 besondere Ausbildungen solcher Blattfedern
in perspektivischer Ansicht.
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Mit 1 ist der Webschützen bezeichnet, mit 2 die Schußspule und mit
3 die Austrittsöse für den Schußfaden 4. Mit 5 ist eine in den Webschützenboden
eingelassene Grundplatte bezeichnet, die eine Einführungsöse 6 trägt. Der drehbar
angeordnete Fadenleitzylinder 7 ist mit einer exzentrischen Bohrung versehen, durch
die ein Gewindestift 8 hindurchgesteckt ist, der in die Grundplatte 5 eingeschraubt
ist. Mit 9 (Fig. 3) ist ein weiterer zur Fadenführung dienender Zylinder bezeichnet.
An den Fadenleitzylinder 7 anliegende Blattfedern sind mit den Bezugszeichen 10
bzw. 10' versehen. Sofern die Blattfeid,e.rn 10 bzw. 10' einen selbständigen Bauteil
der Fadenspannvorrichtung bilden, sind sie mit einem Fuß 11 versehen, der zwecks
Verschraubung mit dem Fadenleitzy linder 7 ein Langloch 12 aufweist. Mit 13 bzw.
13' sind Stützen bezeichnet, die die Blattfedern 10 bzw. 10' mit ihrem Fuß 11 verbinden.
Die Fig. 1 zeigt den Fadenleitzylinder 7 in zwei Stellungen. In der ausgezogen gezeichneten
Stellung ist die erzielbare Bremswirkung etwa am größten und ungefähr in der gestrichelt
dargestellten Stellung am geringsten.
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Wie in Fig. 2 gezeigt, läßt sich der Schußfaden 4 auch an der anderen
Seite des Fadenzylinders 7 vorbeiführen. Hierbei treten infolge des kürzeren Bediihrungsb--re:iches
des Schußfadens 4 mit dem Fadenleitzylinder 7 auch durchwegs geringere Bremswirkungen
auf, die in der ausgezogen gezeichneten Stellung ein Minimum betragen.
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Um den Weg des Schußfadens 4 in der Spannvorrichtung zu verlängern,
ist es vorteilhaft, wie in Fig. 3 dargestellt, einen weiteren Zylinder 9 ortsfest
vorzusehen, entlang dessen Mantelfläche der Schußfaden zusätzlich geführt werden
kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 ist der Fadenleitzylinder 7
mittels des Gewindestiftes 8 direkt in den Webschützenboden eingeschraubt oder auf
eine ähnliche Art verankert.
Zusätzlich ist bei der Ausführung nach
Fig. 4 eine Blattfeder 10 vorgesehen, die in an sich bekannter Art am Fadenleitzylinder
7 längs einer Erzeugenden anliegt. Zweck der Blattfeder ist es, die Bremswirkung
zu erhöhen und zu vermeiden, daß sich der Schußfaden 4 jemals vom Fadenleitzylinder
7 abhebt. Auch hier ist die Bremswirkung regulierbar, und zwar zusätzlich noch durch
Veränderung des Anpreßdruckes der Blattfeder 10. In der mit gestrichelten Linien
angedeuteten Stellung weist die Spannvorrichtung die größte Bremswirkung auf.
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Es erweist sich manchmal als notwendig, für die Blattfeder eine zusätzliche
Verstellmöglichkeit vorzusehen. Diese ist dann gegeben, wenn, wie beispielsweise
in Fig. 5 dargestellt, die Blattfeder gegenüber dem Fadenleitzylinder 7 verstellbar
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Blattfeder 10 mit einem Fuß 11 versehen
ist, der zusammen mit dem Fadenleitzylinder 7 am Webschützenboden oder an der Grundplatte
5 angeschraubt ist. Der Fuß 11 ist mit einem Langloch 12 versehen, durch das der
Gewindestift B. hindurchgeführt ist, der den Fuß 11 mit dem Fadenleitzylinder 7
festklemmt. Die Einstellung des Anpreßdruckes der Blattfeder 10 erfolgt nach Festlegen
der Zylinderstellung durch Verschieben des Fußes 11 am Gewindestift 8 mittels des
Langloches 12.
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Während die in Fig. 5 dargestellte Blattfeder 10 um eine vertikale
Achse federt, zeigt Fig. 6 eine Ausführung einer Blattfederanordnung, deren Blattfedern
10 und 10' um je eine horizontale Achse federn. Beide Blattfedern 10 und 10' besitzen
hier einen gemeinsamen Fuß 11, mit dem sie durch Stützen 13 bzw. 13' verbunden sind.
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Die Bremswirkung der Fadenleitzylinder ist wesentlich von ihrer Oberflächenbeschaffenheit
abhängig. Es erweist sich als zweckmäßig, für verschiedene Garnsorten auch Zylinder
mit verschieden bearbeiteter, z. B. aufgerauhter oder polierter Oberfläche zu verwenden.
Als Material für die Fadenleitzylinder kommt hauptsächlich Porzellan oder ein Kunststoff
entsprechender Widerstandsfestigkeit in Frage.