DE101358C

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Publication number: DE101358C
Application number: DENDAT101358D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82 :>/'Trockenvorrichtungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1898 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Trockenapparat mit über einander angeordneten beheizten Trockenstufen und hat die besondere Art des Aufbaues eines solchen Trockenapparates zum Gegenstande.

Das charakteristische Merkmal der neuen Art des Aufbaues des.,Apparates besteht darin, dafs die Trockenstufen von Säulen getragen werden, die aus einzelnen Trommeln zusammengesetzt sind, welche letzteren die Trockenstufen zwischen sich fassen und mit einander, zweckmäfsig auch mit den Trockenstufen, durch Schraubenbolzen oder dergl. verbunden sind. Die Trockenstufen erhalten zweckmäfsig die Gestalt von Kreissectoren, so dafs der ganze Apparat die Form eines Cylinders mit vorspringenden Tragesäulen besitzt. Die Trockenstufen selbst, deren Grölse vortheilhaft so bemessen wird, dafs sie von einer Säule bis zur nächsten reichen, bilden eine Art Wendeltreppe, auf deren Stufen das Trockengut allmälig herabgleitet.

Die Zu- und Ableitung der Heizgase bezw. des Heizdamptes in die unter den Trockenstufen befindlichen Heizstufen kann in beliebiger Weise erfolgen, doch empfiehlt es sich, die Tragesäulen, die ja ohnehin hohl sein müssen, um das Gewicht und den Preis nicht allzu sehr zu erhöhen, selbst als Zu- bezw. Ableitungsrohre zu benutzen, da in diesem Falle die Construction besonders einfach wird. In diesem Falle müssen die zwischen den einzelnen Säulenabschnitten befindlichen Trockenstufen mit den Säulenschächten entsprechenden Durchbrechungen versehen sein, damit fortlaufende Schächte entstehen, welche den Trockenapparat in seiner ganzen .Höhenausdehnung durchsetzen. Diese Säulenschächte werden mit den Heizstufen verbunden, und zwar so, dafs die Heizgase aus einer Säule in die verschiedenen mit ihr verbundenen Heizstufen eintreten und nach erfolgter Ausnutzung nach einer zweiten Säule entweichen. Zweckmäfsig werden in jeder Säule zwei Schächte neben einander angeordnet, von denen der eine zur Zuführung der Heizgase, der andere zu ihrer Ableitung bezw. bei Heizdampf zur Ableitung des Condensationswassers dient. .Natürlich öffnen sich die beiden neben einander in derselben Säule befindlichen Schächte nicht gleichzeitig nach derselben Trockenstufe, da sonst die Heizgase vor gehöriger Ausnutzung unmittelbar nach ihrem Eintritt in die Heizstufe durch die benachbarte Absaugeöffnung entweichen würden.

Die Anordnung zweier Schächte neben einander in den Tragesäulen ermöglicht, die Heizgase durch sämmtliche Heizstufen in derselben Richtung hindurchzuschicken. Wäre jede Säule nur mit einem Schacht versehen, so dafs sie ausschliefslich entweder zur Zuführung oder zur Ableitung diente, so wurden die Stufen bald in der einen, bald in der anderen Richtung durchströmt werden, je nachdem eine bestimmte Stufenecke mit einer Zuführungsoder Ableitungssäule verbunden wäre.

In den Zeichnungen ist ein dem Vorstehenden gemäfs construirter Trockenapparat dargestellt. Der Apparat besitzt vier Tragesäulen P₁ bis. P₄. Dementsprechend bilden auch die Trocken- und Heizstufen S im Wesentlichen

Viertelkreisflächen, die an entgegengesetzten Punkten ihrer Peripherie zwischen die Säulenabschnitte e gefafst sind. In senkrechter Richtung auf einander folgende Stufen sind um 90⁰ gegen einander versetzt. Die vier Schächte I dienen zur Zuleitung der Heizgase, die vier Schächte II dagegen zur Ableitung der Abgase. Zweckmäfsig geschieht die Beheizung mit Dampf, weshalb im Folgenden speciell auf diesen Fall Bezug genommen werden soll.

Wenn in einer Stufe, S [n — 2) der Dampf aus dem Schacht I der Säule P₄ nach dem Schacht II der Säule P₃ seine Gase abgiebt, so zieht der Dampf aus dem Schacht Ί von P₃ in die benachbarte Stufe S[n — 1) und giebt seine Abgase nach II in P₂ ab; ebenso strömt der Dampf aus I in P₂ in die Stufe Sn und die Abgase ziehen von hier nach II in P₁ u. s. w., wie es die Pfeile in Fig. 2 andeuten. Mit den Abgasen fliefst aus allen Stufen auch das Condenswasser nach den vier Schächten II ab. Die Zuleitung des Dampfes geschieht zweckmäfsig unten durch die Stutzen H₁ bis ft₄, welche demnach lediglich mit den Schächten I in Verbindung stehen, während die Ableitung der Gase des Dampfes aus den Schächten II oben durch g geschieht. Das Condenswasser fliefst unten ab. Wird mehr Dampf in die Schächte I eingeleitet, als in den Heizräumen cond.ensirt wird, dann dienen die Rohre g zur Ableitung des Dampfüberschusses aus den Schächten I zur weiteren Verwendung.

Bei dem gezeichneten Trockenapparat ist ferner noch ein durch die Welle w in Umdrehung versetztes Rührwerk mit den Rührarmen Z angedeutet,' welches das aus dem Fülltrichter K unter Vermittlung der Zuführungstrommel T durch den Fülltrichter L aufgegebene Trockengut allmälig über die Wendelstufen des Apparates hinwegführt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Trockenapparat mit über einander angeordneten Trocken- und Heizstufen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Trocken- und Heizstufen 5 zwischen Abschnitte e von senkrechten Säulen gefafst und mit denselben zu einem starren System verbunden werden.

2. Trockenapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Säulen in ihrem Innern verticale Schächte enthalten, welche mit den Heizstufen in Verbindung stehen und zur Zu- bezw. Ableitung der Heizgase dienen.

3.· Trockenapparat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs in jeder der die Trocken- und Heizstufen tragenden Säulen neben einander zwei Schächte angeordnet sind, von denen der eine zur Zuführung der Heizgase, der andere zur Ableitung derselben dient, und die sich nach verschiedenen Stufen öffnen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.