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Die
Erfindung betrifft eine Luftfeder, insbesondere für Straßenfahrzeuge,
mit einem Abrollkolben und einem Rollbalg.
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Bei
Luftfedern der genannten Art, stellt sich das Problem der Regelung
des Luftdrucks in dem Rollbalg zur Höhenregelung und / oder zur
Regelung der Federcharakteristik.
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Aus
der
DE 198 11 982
A1 ist eine Luftfeder bekannt, bei der die Höhenregelung
mittels eines Ultraschallsensors erfolgt. Der Ultraschallsensor
dient zur Erfassung des Abstandes zwischen den beiden Enden des
Luftfederbalgs, wobei der Ultraschallsensor einen Ultraschallwandler
enthält,
der für
eine hohe Frequenz ausgelegt ist. Der Ultraschallwandler enthält ein piezoelektrisches
Wandlerelement sowie eine Anpassschicht, deren Dicke ¼ der wandlereigenen
Wellenlänge
beträgt.
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Aus
der
EP 188 289 A2 ist
ein Steuerungssystem für
eine Hinterachsfederung bekannt, bei dem ein piezoelektrischer Sensor
eine Beschleunigung der vorderen Reifen erfasst. In Abhängigkeit von
dem ermittelten Beschleunigungswert wird die Federcharakteristik
der Federung der Hinterachse entsprechend angepasst.
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Aus
der
DE 34 34 660 A1 ist
eine Luftfeder bekannt, bei der ein Gasdrucksensor zur Erfassung und
Regelung des Drucks in dem Rollbalg dient. Der Sensor besteht aus
einer piezoelektrischen Folie oder Kristall, die ein Signal in Abhängigkeit
von dem auf den Sensor wirkenden Luftdruck abgibt.
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Ferner
ist aus der
DE 42 43
530 A1 eine Luftfeder mit einem Rollbalg und einem Höhensensor
bekannt. Auf der Mantelwandung des Abrollkolbens sind Drucksensoren
oder -kontakte in axialer Richtung angeordnet. Die Drucksensoren
werden von der Rollfalte bei einer Abrollbewegung betätigt und
die entsprechenden Ausgangssignale der Drucksensoren einer Höhenregulierung
zugeführt.
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Die
1 zeigt eine Ausführungsform
der aus der
DE 4243
530 A1 bekannten Luftfeder. Die Luftfeder weist einen elastomeren
Rollbalg
1 auf, der an einem Abrollkolben
2 befestigt
ist. Auf dem Kolbenmantel des Abrollkolbens
2 sind flache,
elektrische Drucksensoren
3 angeordnet. Die Drucksensoren
3 sind
in axialer Richtung ausgerichtet und in zwei diametral gegenüberliegenden
Gruppen angeordnet.
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Im
Betrieb der Luftfeder taucht der Abrollkolben 2 in den
Rollbalg 1 verschieden tief ein. Dieses wird in der 1 angedeutet, wo die linke
Seite den Abrollkolben 2 tiefer eingetaucht zeigt als auf
der rechten Figurenseite.
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Je
nach Eintauchtiefe des Abrollkolbens 2 bedeckt die Rollfalte 4 den
Kolbenmantel des Abrollkolbens 2 mehr oder weniger. In
der zeichnerischen Darstellung der 1 auf
der rechten Seite sind vier Drucksensoren 3 von der Rollfalte 4 bedeckt
und damit auf den Zustand logisch „1" geschaltet, während die unbedeckten Drucksensoren 3 den
Schaltzustand logisch „0" aufweisen. Taucht
der Abrollkolben 2 weiter in den Rollbalg 1 ein
(linke Seite der 1), so
sind lediglich die letzten beiden Drucksensoren 3 noch
im Schaltzustand logisch „0".
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Die
geschalteten Drucksensoren 3 geben ein elektrisches Ausgangssignal
auf eine in der 1 nicht
dargestellte Auswerteelektronik. Durch die jeweiligen logischen
Schaltzustände
der Drucksensoren 3 wird die Eintauchtiefe des Abrollkolbens 2 in dem
Rollbalg 1 von der Auswerteelektronik ermittelt. In Abhängigkeit
von der Eintauchtiefe kann die Druckluftbeaufschlagung des Rollboalgs 1 entsprechend
geändert
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Luftfeder
und ein verbessertes Verfahren zur Regelung einer Luftfeder zu schaffen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen der
unabhängigen
Patentansprüche
jeweils gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung erlaubt den Einsatz von verformbaren Sensorelementen zur
Ermittlung einer Eindringtiefe des Abrollkolbens in den Rollbalg
einer Luftfeder. Als Sensorelemente kommen dabei vorzugsweise Dehnungsmessstreifen,
Piezokeramiken oder piezoelektrische Folien, vorzugsweise aus einem
polymeren Material, z. B. aus Polyvinylidenfluorid (PVFD), zur Anwendung.
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Nach
einer ersten Alternative der Erfindung ist das Sensorelement dreieckförmig ausgebildet. Beispielsweise
kann eine dreieckförmige
Folie aus Polyvinylidenfluorid in einem Abrollbereich des Rollbalgs
auf dem Abrollkolben angeordnet werden. Durch die dreieckförmige Ausbildung
des Sensorelements wird die Steilheit des bei einer Abrollbewegung erzeugten
Signals des Sensors erhöht.
Dies erlaubt eine genauere Messung als beispielsweise bei einem rechteckförmig ausgebildeten
Sensorelement. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die benötigte Folienfläche verringert.
Ferner ist bei einem dreieckförmigen Sensorelement
vorteilhaft, dass von der Signalintensität auf die Eintauchtiefe des
Abrollkolbens in den Rollbalg geschlossen werden kann, da die Signalintensität von der
Breite der vom Rollbalg überdeckten Folie
abhängt.
Hierbei ist von Vorteil, dass man bei einer Änderung der Eintauchtiefe ein
sich stetig änderndes
Signal erhält
und ferner nur ein Sensor benötigt
wird, das heißt
ein dreieckförmiges
Sensorelement kann eine Kaskade aus rechteckigen Sensorelementen
ersetzen.
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Nach
einer zweiten Alternative der Erfindung weist die Luftfeder mehrere
streifenförmige
Sensorelemente unterschiedliche Längen auf. Die Sensorelemente
sind in axialer Richtung untereinander angeordnet, wobei sie entlang
einer Bewegungsrichtung des Rollbalgs auf dem Abrollkolben nach
deren Länge
sortiert sind. Als Einhüllende
der verschieden langen Sensorelemente ergibt sich eine Dreieckform. Ein
besonderer Vorteil dieser Ausführungsform
ist darin zu sehen, dass sie die Vorteile der dreieckförmigen Ausbildung
mit den Vorteilen der Verwendung mehrerer streifenförmiger Sensorelemente
zu kombinieren erlaubt. Insbesondere lässt sich durch eine entsprechende
Wahl der Streifenlängen
der Sensorelemente ein nicht lineares, beispielsweise exponentiell
ansteigendes Gesamtausgangssignal der Sensorelemente in Abhängigkeit
der Eindringtiefe des Abrollkolbens in den Rollbalg erzeugen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 ist das Sensorelement
zumindest teilweise in ein Elastomer eingebettet. Dadurch wird das
Sensorelement gut vor äußeren mechanischen Einflüssen, die
typischerweise beim Betrieb eines Straßenfahrzeuges entstehen – wie beispielsweise Steinschlag
etc. – geschützt und
die Gefahr der Beschädigung
des Sensorelements durch solche äußeren mechanischen
Einflüsse
wird deutlich reduziert.
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Ein
weiterer Vorteil dieser Ausführungsform ergibt
sich bei Verwendung von verformbaren Sensorelementen, die flach
ausgebildet sind und die bei Längsdehnung
oder Stauchung eine besondere Empfindlichkeit aufweisen. Dies ist
sowohl bei Dehnungsmessstreifen als auch bei piezoelektrischen Folien
der Fall.
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Ein
solches flächiges
Sensorelement weist vorzugsweise gegenüber dem Elastomerbauteil eine relativ
geringe Dicke auf, das heißt
vorzugsweise ist jede Ausdehnungsrichtung des Elastomerbauteils mindestens
fünf mal
so groß wie
die Dicke des Sensorelements. Ferner ist die Dicke des Sensorelements
vorzugsweise wesentlich kleiner als seine Breite und Höhe, so dass
das Sensorelement in erster Näherung
als ein flaches zweidimensionales Gebilde betrachtet werden kann.
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Durch
die Einbettung des flächigen
Sensorelements in den Elastomer werden Verfomungen des Elastomers
aufgrund eines äußeren mechanischen Drucks
des Rollbalgs auf den Abrollkolben bei einer Abrollbewegung auf
das flächige
Sensorelement übertragen,
so dass sich dieses in Längsrichtung
zusammen mit dem Elastomer ausdehnen kann. Vorzugsweise ist der
Elastomer ein Gummi, Kautschuk oder Gelmaterial.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 ist das Sensorelement
allseitig von dem Elastomer umgeben und gegenüber dem Elastomer elektrisch
isoliert, wenn das Elastomer elektrisch leitfähig ist. In vorteilhafter Weise
kann dazu ein elektrisch isolierender Haftvermittler eingesetzt werden,
der die Haftung zwischen dem Sensorelement und dem umgebenden Elastomerbauteil
verbessert und zusätzlich
das Sensorelement gegenüber
dem Elastomerbauteil elektrisch isoliert. Der Vorteil dieser Weiterbildung
ist darin zu sehen, dass durch den Haftvermittler eine gute Haftung
des piezoelektrischen Films an dem umgebenden Elastomerbauteil und
somit eine gute Kraftübertragung von dem
Elastomerbauteil auf das Sensorelement gewährleistet ist. Darüber hinaus
ist dann eine separate elektrische Isolierung des Sensorelements
nicht notwendig. Als elektrisch isolierender Haftvermittler kann
beispielsweise Chemosil 211 verwendet werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 ist zumindest der Teil
des Sensorelements, der in das Elastomer eingebettet ist, gewellt. Der
Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass das Sensorelement
Verformungen des Elastomers durch die wellige Form besser aufnehmen
kann und sich somit seine Ermüdungsbeständigkeit
und Lebensdauer erhöht.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 ist das Sensorelement
in ein nicht leitendes Silikon-Gel eingebettet, welches teilweise in
einer Aussparung des Abrollkobens angeordnet ist. Auch das Silikon-Gel
erlaubt eine Übertragung der
bei einer Abrollbewegung des Rollbalgs auf dem Abrollkolben wirkenden
mechanischen Kräfte
auf das in dem Silikon-Gel eingebettete Sensorelement. In vorteilhafter
Weise wird dabei das Gel nicht vollständig in die Aussparung des
Abrollkolbens eingepasst, sondern weist ein Spiel auf. Dadurch ist
gewährleistet,
dass sich das Sensorelement hinreichend verformen kann. Ein solches
Spiel ist nämlich
erforderlich, da Gummi im Wesentlichen inkompressibel ist.
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Die
Erfindung erlaubt es, die Sensorelemente sowohl an dem Abrollkolben
als auch an dem Rollbalg zu befestigen, oder in den Rollbalg zu
integrieren. Wesentlich ist dabei, dass bei einer Abrollbewegung
des Rollbalgs auf dem Abrollkolben die Sensorelemente sukzessive
von dem Rollbalg überdeckt werden,
so dass die entsprechende mechanische Kraft zu einer Verformung
und einem entsprechenden Ausgangssignal des oder der Sensorelemente führt. Die
entsprechende Verformung wird durch die Einbettung der Sensorelemente
in Gummi gewährleistet.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 13 ist das Sensorelement
zur Abgabe eines asymmetrischen Signals bei einer Hin- und Herbewegung
des Rollbalgs ausgebildet. Das asymmetrische Signal kann dazu verwendet
werden, um festzustellen, ob die gegenwärtige Bewegungsrichtung des
Abrollkolbens in den Rollbalg hinein oder hinaus gerichtet ist.
Diese Information kann in eine Regelelektronik zur Weiterverarbeitung
eingegeben werden, um entsprechend beispielsweise die Federcharakteristik
anzupassen. Ein solches asymmetrisches Signal erhält man beispielsweise
bei der Verwendung eines Trapez oder T-förmigen Sensorelements.
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Ferner
erlaubt es die Erfindung auch, die Relativgeschwindigkeit von Abrollkolben
und Rollbalg durch die Erfassung der Sensorsignale zu unterschiedlichen
Zeitpunkten zu ermitteln. Ein sich daraus ergebendes geschwindigkeitsabhängiges Signal wird
ebenfalls von der Regelelektronik ausgewertet, um entsprechende
Anpassungen beispielsweise der Federcharakteristik vorzunehmen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit den nachstehenden
Figuren erläutert,
darin zeigt:
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1 eine Luftfeder mit einem
Rollbalg und einem Höhensensor
aus dem Stand der Technik,
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2 ein erfindungsgemäßes Sensorelement,
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3 mehrere senkrecht zu einer
Abrollbewegung angeordnete streifenförmige Sensorelemente,
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4 ein dreieckförmiges Sensorelement,
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5 mehrere streifenförmige Sensorelemente,
die unterschiedliche Länge
aufweisen und deren Einhüllende
dreieckförmig
ist,
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6 die Ausgangskennlinie
des resultierenden Signals der Sensorelemente der 5,
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7 ein Elastomerbauteil mit
einem flächigen
Sensorelement in schematischer Darstellung,
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8 ein Elastomerbauteil mit
einem welligen Sensorelement in schematischer Darstellung,
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9 eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Luftfeder
mit mehreren in ein Elastomer eingebetteten streifenförmigen Sensorelementen,
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10 ein asymmetrisches Ausgangssignal eines
einzelnen Sensorelements,
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11 ein Flussdiagramm für die Bestimmung
der Bewegungsrichtung des Abrollkolbens und des Rollbalgs, und
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12 ein Flussdiagramm zur
Ermittlung eines Geschwindigkeitsverlaufs der Relativgeschwindigkeit
von Abrollkolben und Rollbalg.
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Die 2 zeigt ein einzelnes verformbares Sensorelement 5.
Bei dem Sensorelement 5 kann es sich um einen Dehnungsmessstreifen
oder eine Anordnung von Dehnungsmessstreifen handeln. Ferner kann
das Sensorelement 5 als piezoelektrischer Sensor realisiert
sein, und zwar vorzugsweise mittels eines polymeren Materials, beispielsweise
einer piezoelektrischen Folie, insbesondere aus Polyvinylidenfluorid,
oder aus einem piezokeramischen Material. Vorzugsweise ist das Sensorelement 5 in
ein elastisches Material, beispielsweise Gummi oder Elastomer, eingebettet,
um die seitliche Verformung des Sensorelements bei einem durch den
Rollbalg ausgeübten
Druck zu unterstützen.
Wenn das Sensorelement 5 anstatt auf dem Abrollkolben im
Bereich der Rollfalte des Rollbalgs angeordnet ist, erübrigt sich eine
solche Einbettung.
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Das
Sensorelement 5 weist elektrische Anschlüsse 6 und 7 auf.
Von den Anschlüssen 6 und 7 gehen
elektrische Leitungen 8 bzw. 9 zu einem Messinstrument 10.
Bei einer Verformung des Sensorelements 5 wird ein entsprechendes
Signal über
die Leitungen 8 und 9 zu dem Messinstrument 10 übertragen.
Das Messinstrument 10 führt
eine analoge oder digitale Vorverarbeitung des Signals durch und
liefert ein Ausgangssignal über
die Leitung 11 an eine Auswerteelektronik 12.
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Das
Sensorelement 5 wird in einem Abrollbereich des Rollbalgs
auf dem Abrollkolben so angeordnet, dass es bei einer Abrollbewegung
zu einer Verformung des Sensorelements 5 und damit zu einem entsprechendem
Ausgangssignal kommt. Durch dieses Ausgangssignal wird ein Eintauchen
des Abrollkolbens in den Rollbalg registriert und von der Auswerteelektronik 12 entsprechend
ausgewertet. Als Resultat der Auswertung in der Auswerteelektronik 12 können Steuerungs-
oder Regelungsvorgänge veranlasst
werden, beispielsweise eine Anpassung der Charakteristik der Luftfeder
durch Zuschalten eines Zusatzvolumens.
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Die 3 zeigt einen Abrollkolben 13 einer Luftfeder.
Auf dem Abrollkolben sind mehrere streifenförmige Sensorelemente 14 in
axialer Richtung senkrecht zu einer Abrollbewegung eines in der 3 nicht gezeigten Rollbalgs
auf dem Abrollkolben 13 angeordnet: Jedes der Sensorelemente 14 hat
einen Signalausgang 15 zur Ausgabe eines verformungsabhängigen Signals.
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Beispielsweise
kann ein Signalausgang 15 logisch „1" sein, wenn das betreffende Sensorelement 14 verformt
ist, das heißt,
wenn auf das betreffende Sensorelement 14 durch den Rollbalg
aufgrund einer Eindringbewegung des Abrollkolbens ein verformender
Druck ausgeübt
wird. Die Signalausgänge 15 werden
wiederum einer Auswerteelektronik zugeführt, die aus den einzelnen
logischen Signalsausgängen
beispielsweise die Eindringtiefe des Abrollkolbens in den Rollbalg
ermittelt oder andere ergänzende
Auswertungen durchführt,
beispielsweise hinsichtlich der Eindringgeschwindigkeit oder -frequenz,
der Eindringrichtung oder dergleichen.
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Die 4 zeigt den Abrollkolben 13 mit
einem dreieckförmigen
Sensorelement 16. Das Sensorelement 16 hat die
Form eines spitzwinkligen Dreiecks, wobei der spitze Winkel des
Dreiecks in eine der Abrollbewegung entgegengesetzte Richtung weist.
Alternativ kann der spitze Winkel auch in die Richtung der Abrollbewegung
weisen. Entsprechend der Ausführungsform
der 2 weist das Sensorelement 16 Anschlüsse 6 und 7 sowie
Leitungen 8 und 9 auf, um das Ausgangssignal des
Sensorelements 16 einem in der 4 nicht
gezeigten Messinstrument zuzuführen,
welches wiederum ein Signal für eine
Auswerteelektronik abgibt.
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Der
Vorteil der Ausführungsform
der 4 im Vergleich zu
der Ausführungsform
der 2 ist eine größere Empfindlichkeit
hinsichtlich der Messung der Eindringtiefe des Abrollkolbens. Insbesondere
ist durch die dreieckförmige
Ausbildung des Sensorelements 16 eine größere Signalsteilheit
zu erreichen. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass aus dem Sensorsignal
auch die Eintauchtiefe geschlossen werden kann.
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Die 5 zeigt eine der 3 entsprechende Anordnung,
wobei die einzelnen Sensorelemente 18 unterschiedliche
Längen
aufweisen. Die Sensorelemente 18 sind dabei so angeordnet,
dass entlang der Abrollbewegung die Länge von einem Sensorelement 18 zum
nächsten
jeweils um einen gleichen Betrag zunimmt. Die Einhüllende der
Sensorelemente 18 ist daher dreieckförmig. Die einzelnen Ausgangssignale 19 der
Sensorele mente 18 lassen sich aufaddieren, um so den in
der 6 gezeigten nicht-linearen
Verlauf des resultierenden Ausgangssignals zu erhalten.
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Die
X-Achse des Diagramms der 6 zeigt die
Eindringtiefe des Abrollkolbens in den Rollbalg und die Y-Achse
zeigt das resultierende Ausgangssignal, welches sich durch Addition
der einzelnen Ausgangssignale 19 ergibt.
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Zunächst wird
bei einer geringen Eindringtiefe nur das erste Sensorelement 18 entlang
der Abrollbewegung von dem Rollbalg überdeckt. Bei der weiteren
Abrollbewegung kommt es dann zu einer Überdeckung des darauffolgenden
Sensorelements 18, welches im Vergleich zu dem ersten Sensorelement 18 eine
um den definierten Betrag größere Länge aufweist.
Aufgrund dessen kommt es nicht nur zu einer Verdopplung des resultierenden
Gesamtsignals, sondern das resultierende Gesamtsignal ist zusätzlich um
einen Signalbetrag erhöht,
der der zusätzlichen
definierten Länge
des zweiten Sensorelements 18 entspricht. Bei der weiteren
Abrollbewegung kommt es daher zu dem in der 7 schematisch dargestellten im Wesentlichen
exponentiell ansteigenden Signalverlauf des resultierenden Ausgangssignals.
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Die 7a zeigt ein Elastomerbauteil 20, das
zum Beispiel aus Gummi bestehen kann. In das Elastomerbauteil ist
das Sensorelement in Form eines piezoelektrischen Films derart eingebettet,
dass dieser allseitig von dem Elastomerbauteil 20 umgeben
ist. Der piezoelektrische Film 21 ist flächig ausgebildet
und seine Dicke d ist wesentlich kleiner als die Dicke des Elastomerbauteils 20 und
als die Tiefe t und die Breite b des Films 21 (s. 7b).
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Der
piezoelektrische Film 21 weist wiederum Anschlüsse 6 und 7 auf,
von denen ausgehend elektrische Leitungen 8 und 9 zu
dem Messinstrument 10 führen – entsprechend
der Darstellung der 2. Der
piezoelektrische Film 21 ist allseitig mit einem Haftvermittler
versehen, der für
eine haftende Verbindung zwischen dem Film und dem umgebenden Elastomerbauteil
sorgt und ihn inklusive seiner elektrischen Anschlüsse 6, 7 gegenüber dem
Elastomerbauteil 20 elektrisch isoliert. Alternativ zu
einem Haftvermittler kann auch ein anderer Isolator vorgesehen werden,
wenn die Isolationswirkung des Gummis nicht ausreicht. Ein Haftvermittler
muss jedoch nicht notwendiger Weise verwendet werden.
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Wird
auf das Elastomerbauteil 20 eine Kraft ausgeübt, die
in Richtung der in der 7a eingezeichneten
Pfeile wirkt, so wird es in Folge dieser Kraft zusammengepresst.
Beim Wegfall der Kraft kommt es zu einer entsprechenden Relaxation
des Elatomerbauteils 20 und des in ihm befindlichen piezoelektrischen
Films 21.
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Während des
Zusammenpressens dehnt sich das Elastomerbauteil 20 zur
Seite hin aus; während
der Relaxation verschwindet diese seitliche Ausdehnung wieder. Die
seitliche Ausdehnung überträgt sich
auf den in dem Elastomerbauteil 20 eingebetteten piezoelektrischen
Film 21. Der Film 21 ist in dem Elastomerbauteil 20 so
ausgerichtet, dass seine Flächennormale
(das heißt
die Flächennormale,
die senkrecht auf der durch b und t aufgespannten Ebene steht (s. 1b)) parallel zur auf das
Elastomerbauteil 20 wirkenden Kraft verläuft, so
dass eine besonders gute Übertragung
der Ausdehnung des Elastomerbauteils 20 auf den piezoelektrischen
Film 21 gewährleistet
ist.
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Darüber hinaus
wird der piezoelektrische Film 21 bevorzugt in der Nähe des Randes
des Elastomerbauteils 20 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass
im Randbereich die Verformungen des Elastomerbauteils 20 nur
gering sind und der Film 21 somit nicht durch Verformungen
des Elastomerbauteils 20, denen er nicht folgen kann, zerstört wird.
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Die 8 zeigt ein Elastomerbauteil 20,
das im Wesentlichen genauso aufgebaut ist, wie das in der 7 gezeigte Bauteil. Der
einzige Unterschied ist darin zu sehen, dass der in das Elastomerbauteil 20 eingebettete
piezoelektrische Film 21 gewellt ist. Dies hat den Vorteil,
dass eine Verformungen des Elastomerbauteils 20 in Folge
der von dem Rollbalg auf den Abrollkolben bei einer Abrollbewegung
ausgeübten
Kraft ermüdungsfrei
von dem piezoelektrischen Film 21 aufgenommen werden kann.
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Die 9 zeigt den Abrollkolben 22 einer Luftfeder
mit der Rollfalte 23 eines Rollbalgs 24. Auf der
Oberfläche
des Abrollkolbens 22 befindet sich eine Gummischicht 25.
Auf der Oberfläche
der Gummischicht 25 sind streifenförmige Sensorelemente 26 angeordnet,
entsprechend der Darstellung der 3 oder
der 5.
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Auf
die Sensorelemente 26 folgt eine weitere Gummischicht 27,
so dass die Sensorelemente 26 beidseitig flächig von
einer Gummischicht umgeben sind. Die aus den Gummischichten 25 und 27 sowie den
Sensorelementen 26 bestehende Anordnung lässt sich
in einem zusammenhängenden
Elastomerbauteil 28 realisieren.
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Je
nach der Position der Rollfalte 23 werden unterschiedliche
Sensorelemente 26 des Elastomerbauteils 28 mit
einem Druck beaufschlagt, der im Wesentlichen senkrecht auf das
Elastomerbauteil 28 wirkt, so dass sich dieses unter anderem
in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene der 10 längs
ausdehnt. Diese Längenausdehnung
wird auf die entsprechenden Sensorelemente 26 übertragen, was
zu einem entsprechenden Ausgangssignal führt. Die so gewonnenen Ausgangssignale
werden wie im Bezug auf die 2, 3, 4 und 5 erläutert einer
Auswerteelektronik zugeführt.
Damit ist beispielsweise die Höhe
und Geschwindigkeit der Luftfeder bestimmbar.
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Von
besonderem Vorteil bei der Ausführungsform
der 9 ist, dass die
Längendehnung des
Elastomerbauteils 28 auf die Sensorelemente 26 zumindest
teilweise übertragen
wird, so dass man ein entsprechend genaues und leicht auswertbares
Ausgangssignal erhält.
Alternativ kann das Elastomerbauteil 28 auch in einem Bereich
des Rollbalgs 24, der der Rollfalte 23 entspricht,
integriert sein oder auf diesen beispielsweise aufgeklebt ein einvulkanisiert sein.
Für den
Fall, dass der Rollbalg 24 aus einem Material einer entsprechenden
Elastizität
besteht, kann eine der Gummischichten 25, 27 durch
die Oberfläche
des Rollbalgs 24 ersetzt werden.
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Die 10 zeigt ein Ausgangssignal
eines einzelnen Sensorelements, welches bei einer periodischen Schwingung
der Luftfeder ermittelt wurde. Wie aus der 11 ersichtlich, ist die Signalform asymmetrisch.
Insbesondere ist die Signalform infolge Überrollen bei der Aufwärtsbewegung
der Rollfalte verschieden von der Signalform bei der Abwärtsbewegung.
Aus dem Signalverlauf lässt
sich also ermitteln, welche Relativbewegung der Abrollkolben und
der Rollbalg zu einem gegebenen Zeitpunkt ausführen.
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Werden
mehrere Sensorelemente übereinander
angeordnet – wie
das beispielsweise in der Ausführungsform
der 3, 5 und 10 der
Fall ist – so erhält man von
den einzelnen Sensorelementen jeweils zeitlich verschobene Signalverläufe, die
jeweils dem in der 11 gezeigten
Signalverlauf entsprechen. Aus der zeitlichen Verschiebung der so
gewonnenen einzelnen Signale lässt
sich ebenfalls die Bewegungsrichtung „hoch rollen" oder „herunter
rollen" erkennen.
Ferner lässt
sich hieraus auch die Geschwindigkeit der Rollbewegung ermitteln.
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Die 11 zeigt ein entsprechendes
schematisches Flussdiagramm. In dem Schritt 121 wird zunächst die
Signalform des von einem Sensorelement gelieferten Ausgangssignals
erfasst.
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In
dem Schritt 122 wird die Flanke des Signals mit einer typisierten
Signalform, die der Aufwärts-
bzw. der Abwärtsbewegung
entspricht, verglichen und damit korreliert. Basierend auf dieser
Korrelation wird sodann entschieden, ob es sich um eine Auf- oder um eine Abwärtsbewegung
handelt. Ein entsprechendes Signal wird an eine Regelelektronik ausgegeben,
die dieses Signal in dem Schritt 123 verarbeitet.
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Die 12 zeigt ein schematisches
Flussdiagramm zur Ermittlung der Einfedergeschwindigkeit. In dem
Schritt 131 wird zunächst
zu einem ersten Zeitpunkt T1 ein Signalpegel
S1 eines Sensorelements erfasst. Bei dem
Sensorelement kann es sich um ein Element entsprechend 2 oder 4 handeln; es kann sich jedoch auch um
eine Mehrzahl von übereinander
angeordneten streifenförmigen
Sensorelementen entsprechend den 3, 5 und 10 handeln, wobei sich der Signalpegel
dann durch die Addition der einzelnen Signale der Sensorelemente
ergibt.
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In
dem Schritt 132 erfolgt eine entsprechende Erfassung des
Signalpegels S2 zu einem darauffolgenden
Zeitpunkt T2. Aus der Differenz der Signalpegel
wird sodann in dem Schritt 133 ein Signal ermittelt, welches
proportional zu der Bewegungsgeschwindigkeit von Abrollkolben und
Rollbalg ist.
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Dieses
Signal wird einer Regelelektronik zugeführt. Durch fortlaufende Eingabe
eines entsprechenden geschwindigkeitsabhängigen Signals wird in dem
Schritt 134 der Geschwindigkeitsverlauf festgestellt. In
dem Schritt 135 folgt eine Anpassung der Federcharakteristik
durch die Regelungselektronik, beispielsweise durch entsprechende
Erhöhung
oder Verminderung des Pressluftdrucks in der Luftfeder entsprechend
dem in dem Schritt 134 ermittelten Geschwindigkeitsverlauf.
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- 1
- Rollbalg
- 2
- Abrollkolben
- 3
- Drucksensoren
- 4
- Rollfalte
- 5
- Sensorelement
- 6
- Anschlüsse
- 7
- Anschlüsse
- 8
- Leitungen
- 9
- Leitungen
- 10
- Messinstrument
- 11
- Leitung
- 12
- Auswertelektronik
- 13
- Abrollkolben
- 14
- Sensorelement
- 15
- Signalausgang
- 16
- Sensorelement
- 17
- Ausgangssignal
- 18
- Sensorelement
- 19
- Ausgangssignal
- 20
- Elastomerbauteil
- 21
- piezoelektrischer
Film
- 22
- Abrollkolben
- 23
- Rollfalte
- 24
- Rollbalg
- 25
- Gummischicht
- 26
- Sensorelement
- 27
- Gummischicht
- 28
- Elastomerbauteil