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Verfahren zum Ubertragen von Maschen auf Rundränderstrickmaschinen
und Rundränderstrickmaschine zur Ausübung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren, um Maschen auf einer Rundränderstrickmaschine zu übertragen,
und auf eine Rundränderstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens. Rundränderstrickmaschinen
dieser Art sind mit einem ersten Satz von Nadeln, die eine Übertragungsvertiefung
in den Nadelschäften besitzen, und mit einem zweiten Satz von Nadeln ausgerüstet,
wobei der erste Nadelsatz von den Rippnadeln gebildet wird, die mit Zylindernadeln
zusammenarbeiten, so daß die Maschine Rippware oder glatte Ware arbeiten und selbsttätig
von Rippware auf glatte Ware wechseln kann.
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Bekanntlich müssen beim Wechsel von Rippware auf glatte Ware einzelne
Maschen von den Rippnadeln auf die Zylindernadeln übertragen werden. Hierzu werden
die Rippnadeln und die Zylindernadeln in Berührung miteinander gebracht, so daß
dieZylindernadeln durch die Rippnadelmaschen hindurch nach aufwärts geschoben werden
können. Diese Rippnadelmaschen werden dann von den Rippnadeln freigegeben. Um die
gegenseitige Annäherung der Rippnadeln und der Zylindernadeln am Zeitpunkt der-Übertragung
zu begünstigen, wird die Rippscheibe üblicherweise etwas exzentrisch zum Zylinder
gelagert, so daß sich die Rippnadeln seitlich auf die Zylindernadeln zu und von
den Zylindernadeln weg bewegen. Die Exzentrizität der Rippscheibe ist dabei so gewählt,
daß jede Rippnadel sich genügend weit zur Zylindernadel ver--chiebt, um bei der
Übertragung sicher an der Zylindernadel anzuliegen. Eine solche Anordnung ist in
den USA.-Patentschriften 2255068 und 2385611
und der deutschen Patentschrift
675 965 beschrieben. Wie jedoch aus diesen Patentschriften hervorgeht, erfolgt eine
Berührung zwischen den Rippnadeln und den Zylindernadeln erst dann, wenn die Rippnadeln
zur Übertragung völlig vorgeschoben worden sind. Die Zylindernadel, die sich auf
einer niedrigeren Ebene als die Rippnadel bewegt, wird nach aufwärts geschoben,
berührt die Rippnadel und tritt sofort durch die Rippnadelmasche hindurch. Bei diesem
Verfahren müssen die Rippnadeln und die Zylindernadel sehr genau zueinander aufgestellt
sein, damit die Zylindernadel mit der richtigen Seite der Rippnadel in Berührung
kommt und nicht auf die Bodenkante der Rippnadel auftrifft oder an der falschen
Seite hochgeht. Da die Zylindernadeln und auch die Rippnadeln während des Arbeitens
nicht immer ihre ausgerichtete Lage beibehalten, ist es leicht möglich, daß einer
der erwähnten Umstände eintritt und eine fehlerhafte Übertragung erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Übertragen von Maschen kennzeichnet
sich durch folgende Stufen: Die Haken der Zylindernadeln werden in Berührung mit
den Schäften der Rippnadeln vor deren Übertragungsvertiefungen gebracht; dann werden
die die Haken der Zylindernadeln berührenden Rippnadeln vorgeschoben, wodurch die
Fäden der zu übertragenden Maschen so gezogen werden, daß ihre einen Maschenschenkel
auf beiden Seiten der übertragungsvertiefung von den Außenflächen der Nadelschäfte
getragen werden und so die Übertragungsvertiefung überbrücken, ohne in sie einzutreten,
und wodurch weiterhin die Haken der Zylindernadeln unterhalb der zu übertragenden
Maschen in die Übertragungsvertiefungen eintreten; schließlich werden die Zylindernadeln
durch die die Übertragungsvertiefungen überbrückenden Maschen hindurch hochgeschoben.
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Bei einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens werden die Haken
der Zylindernadeln zuerst auf die waagerechte Ebene der Rippnadeln gehoben, und
dann werden die Haken in Berührung mit den Schäften der Rippnadeln durch eine zwischen
Zylindernadel und Rippnadel erfolgende seitliche Relativbewegung gebracht.
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Bei einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmten
Rundränderstrickmaschine weisen die Rippnadeln in den die Übertragungsvertiefung
begrenzenden Abschnitten die volle Stärke der Rippnadel auf, und der beim Übertragen
der Maschen das vordere Maschenende tragende Knick in der vor der Übertragungsvertiefung
befindlichen Schulter der Rippnadel ist so hoch angeordnet, die übertragungsvertiefung
ist so schmal ausgebildet, und die Kante des das hintere Maschenende haltenden Teiles
der Maschine liegt bei ganz vorgeschobener Rippnadel in
Bezug auf
die Übertragungsvertiefung so weit zurück, daß der eine Schenkel der zu übertragenden
Masche auch hinter der Übertragungsvertiefung von der Außenfläche des Nadelschaftes
der Kippnadel getragen- wird.
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_ Das Verfahren wird an Hand der Fig. 1 und l a, 2 und 2a,
3- und 3 a sowie 4 und 4a beschrieben, die vier kennzeichnende Stufen des Verfahrens
schematisch darstellen. Diese Figuren zeigen auch die vorzugsweise verwendete .neuartige
Kippnadel und ihre Arbeitsweise. .
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Als Vorstufe zur Übertragung und vor dem Beginn des Vorschubs der
Kippnadeln werden die Zylindernadeln, auf die die Maschen von den Kippnadeln übertragen
werden sollen, so gehoben, daß ihre Haken in der gleichen waagerechten Ebene liegen
wie die Kippnadeln. Dann werden die Kippnadeln in der in Fig. 1 dargestellten Weise
vorgeschoben. An diesem Zeitpunkt befindet sich der Haken einer Zylindernadel 1
ungefähr gegenüber dem hinteren Ende der offenen Rippnadelzunge 3 der teilweise
vorgeschobenen Kippnadel 2: Wie aus Fig. 1 a ersichtlich, stehen die in Frage kommenden
Ripp- und Zylindernadeln im Abstand voneinander in annähernd den Relativstellungen,
die sie während des Strickens der Kippware einnehmen. Von dieser Stellung aus schieben
sich die Kippnadeln 2 seitlich an die gehobenen Zylindernadeln 1 heran, bis eine
Berührung zwischen diesen Nadeln erfolgt (Fig. 2 und 2a). Die Verschiebung wird
durch die Exzentrizität der Kippscheibe hervorgerufen, die, wie erwähnt, so ausgebildet
ist, daß eine solche Berührung kurz vor Beginn des Übertragungsvorganges stattfindet.
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Dann werden die Kippnadeln 2 völlig vorgeschoben (Fig. 3), so daß
sich die Zylindernadel 1 in die Vertiefung 4 der Kippnadel hineinlegt und unmittelbar
unterhalb der zu übertragenden Kippmasche 5 liegt, die sich infolge des Vorschubs
der Kippnadel vom Haken auf die Schulter 6 des Schaftes verlagert hat und von dort
aus sich über die Übertragungsvertiefung 4 und über einen hinter der übertragungsvertiefung
4 liegenden, die volle Stärke besitzenden Abschnitt 7 der Kippnadel erstreckt. Die
Schulter 6 der Kippnadel besitzt ebenfalls volle Stärke, so daß die Rippnadelmasche
5 die Übertragungsvertiefung 4 überbrückt und so zwischen sich und dem Boden der
Übertragungsvertiefung einen Raum läßt, durch den die Zylindernadel 1 sicher hindurchtreten
kann.
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Zylindernadeln sind bereits mit einer Vertiefung versehen worden,
die dem gleichen Zweck dient wie die Übertragungsvertiefung 4, jedoch hatte diese
Vertiefung eine solche Lage, daß die Rippnadelmaschen bei völlig vorgeschobenen
Nadeln einen Abschnitt des Bodens der Vertiefung selbst kreuzten. Bei diesen Nadeln
überbrückt der Faden also die Vertiefung nicht, sondern tritt in die Vertiefung
ein, so daß die Zylindernadel nur schwierig durch die Rippnadelmasche hindurchtreten
kann.
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Die Aufwärtsbewegung der Zylindernadel 1 durch die auf der Kippnadel
2 befindliche Masche 5 ist in den Fig. 4 und 4 a dargestellt. Wie Fig. 4 a zeigt,
besteht noch eine Berührung zwischen der Zylindernadel und der Kippnadel. Die Übertragung
ist aber jetzt beendet, und die Kippnadeln können zurückgezogen werden, wobei die
Rippnadelmaschen 5 auf den Zylindernadeln verbleiben.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Übertragungsverfahrens besteht darin,
daß die Kippnadeln und die Haken der Zylindernadeln zuerst in die gleiche Ebene
und später durch waagerechte Seitenverschiebung in Berührung miteinander gebracht
werden und daß die Einstellung der Nadeln zur Übertragung der Masche durch waagerechtes
Vorschieben der Kippnadeln hervorgerufen wird, bei dem die Kippnadeln längs der
Zylindernadelhaken gleiten. Bei dieser Relativbewegung der Zylindernadelhaken und
der Kippnadeln treten die Haken in die vordere Stirnseite der Vertiefung 4 ein und
bewegen sich weiter in die,;j#r-. tiefung hinein, bis die Nadeln unmittelbar unter@@.Jl"^'"der
Rippnadelmasche liegen, die, wie erwähnt, diel Vertiefung überbrückt. Bei diesem
Verfahren ist es ausgeschlossen, daß die Zylindernadeln gegen den Boden der Kippnadeln
auftreffen oder auf der falschen Seite der Kippnadeln hochkommen. Die gesamte Breite
der Vertiefung 4 liegt innerhalb der Rippnadelmasche 5, so daß der ganze vorhandene
Raum für den Durchgang der Zylindernadel durch die Rippnadelmasche zur Verfügung
steht.
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Die in der Zeichnung dargestellte Rippnadel'Z.,',ist neu hinsichtlich
Lage und Gestaltung der Übertragungsvertiefung 4. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
beginnt die Übertragungsvertiefung etwa in der Mitte des Nadelschaftes und endet
ziemlich steil an einer Stelle, die etwas hinter dem Rücken der gehobenen Zylindernadel
liegt, wie Fi.g.4 zeigt. Die Endkante liegt auch vor dem Punkt, an dem die Rippnadelmasche
die Unterkante der Kippnadel kreuzt, wie die Fig.3 und 4 zeigen. Die Zylindernadel
kann also in die Übertragungsvertiefung 4 der Rippel eintreten und kann sich zwecks
Übertragung richtig einstellen, ehe sie durch die Rippnadelmasche hindurch hochgeschoben
wird. Das endgültige Vorschie-, ben der Zylindernadel durch die Rippnadelmasche
erfolgt sicherer, da die Masche von starkwandigen Teilen der Kippnadel getragen
wird und die Mache völlig über die Übertragungsvertiefung weg sich erstreckt.