DE10120433C1 - Verfahren zur Herstellung von Dauerhumusstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DauerhumusstoffenInfo
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Abstract
Es gibt Böden, in denen aus den unterschiedlichsten Gründen kein oder zu wenig Dauerhumus vorhanden ist. Das neue Verfahren ermöglicht die Herstellung eines künstlichen Dauerhumus unter Verwendung von Naturrohstoffen durch hydromechanische Rohstoffveredlung ohne Verluste durch Rohstoffumwandlung sowie ohne Anfall von Nebenprodukten und das Auftreten von Emissionen. DOLLAR A Der Dauerhumus wird erzeugt, indem aus Tonmineralien in Form von Tonen und/oder Lehmen sowie aus jungtertiärer Weichbraunkohle im optimalen Masseverhältnis von 30 : 70 bis 70 : 30, vorzugsweise 50 : 50, durch intensive und länger mit möglichst vielen Beanspruchungsarten auf die Rohstoffe einwirkende Nassaufschlussmahlung durch partielles Auflösen, durch Aufquellen und kolloide Dispergierung ein Mahlgut hergestellt wird, aus dem während der aktivierend wirkenden Mahlung durch Reaktionen zwischen den aufgeschlossenen Ton- und Kohlebestandteilen ein durch Neben- und Hauptvalenzbindungen fixiertes Assoziationsprodukt mit einem enorm hohen Potential an Bindungspotentialen für die Ad- und Chemiesorption von Nährstoffen und Spurenelementen in Form von Anionen, Kationen oder Komplexverbindungen, von Wasser und Schadstoffen sowie günstige Ansiedlungsbedingungen für Mikroorganismen entsteht. DOLLAR A Der Dauerhumusstoff eignet sich zur Bodenverbesserung und damit zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit.
Description
Eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Fruchtbarkeit von Böden ist ein hoher
Gehalt an Dauerhumusstoffen. Der Dauerhumus wird in den Böden ständig langsam
abgebaut sowie durch vielschichtige Zersetzungsprozesse von Biomasse immer neu
nachgebildet. Die Böden sind dann besonders fruchtbar, wenn sich zwischen dem
Abbau und der Neubildung von Dauerhumusstoffen ein Gleichgewicht mit einem
hohen konstanten Gehalt an Dauerhumus einstellt bzw. sogar die Neubildung
überwiegt, wie es z. B. bei einigen Schwarzerdeböden der Fall ist.
Der Dauerhumus entsteht beim Abbau von Biomasse (Stroh, Wurzeln, Gräser,
Gründünger, Dung u. a. m.) im Boden durch Mikroorganismen. Bei diesem
Umwandlungsprozess werden zunächst in einem Zeitraum von wenigen Monaten bis
etwa 2 Jahren die schnell abbaubaren Bestandteile der Biomasse, wie z. B. Zucker,
Eiweiße, Stärken, Hemizellulosen, Zellulosen u. a. m. abgebaut. Die genannten
Produkte sind die Basisnahrung für die enorm vielstufige Nahrungskette der
Bodenorganismen. In dieser Nahrungskette entstehen zuletzt mineralisierte
Endprodukte, die wieder für die Pflanzen die erforderlichen Nährstoffe sind und als
Nährhumus bezeichnet werden. Die Nährhumusstoffe fungieren für die Pflanzen
vorrangig als Düngestoffe.
Die in den Boden eingetragene Biomasse enthält auch geringe Anteile an Lignin und
sonstige schwerabbaubare Stoffe wie Harze, Wachse, Gerbstoffe, Kristalline,
Zellulose u. a. m. Diese Stoffe und insbesondere das Lignin werden in Abhängigkeit
von den Klimabedingungen über einen längeren Zeitraum von häufig mehr als 15 bis
30 Jahren durch einen vielstufigen Abbauprozess sukzessiv umgewandelt und
schließlich ebenfalls mineralisiert. Die Zwischenprodukte dieses Abbau- und
Umwandlungsprozesses sind sehr bindungsaktiv. Das ist u. a. auch deshalb der Fall,
weil beim Abbauprozess auch Karboxylgruppen gebildet werden und so
hochmolekulare Huminsäuren und Humine mit einer komplizierten Struktur aus
aromatischen und aliphatialen Bausteinen entstehen. Diese Abbauprodukte haben ein
hohes Potential an Neben- und Hauptvalenzkräften. Das befähigt sie zur Ausbildung
von Mischverbindungen, z. B. mit Ton- und Lehmmaterialien. Mit dieser Assoziation
von hauptsächlich Ligninumwandlungsprodukten (Humine, Huminsäuren) mit
Tonmineralien entsteht der für einen fruchtbaren Boden unerlässliche Dauerhumus
(Fig. 1). Es handelt sich um einen nur temporär bestehenden Assoziationsverbund auf
der Basis von Neben- und Hauptvalenzbindungen. Beide Hauptkomponenten des
Dauerhumus, nämlich die Ligninumwandlungsprodukte und die Tonmineralien
besitzen auch nach der Ausbildung des Assoziationsverbundes durch ihre enorm
hohe Anzahl an polarisierten Gruppen, wie z. B. Hydroxyl-, Carbonyl-, Carbonyl-
Chinoncarbonyl- und Karboxylgruppen sowie die polarisierten Teilbereiche in der
aromatischen, aliphatischen und mineralischen Molekülstruktur ein sehr hohes
Bindungspotential, z. B. für Wasser, Kationen und Anionen. Die Bindung erfolgt
durch Ad- und Chemisorption. Der Dauerhumus ist also in diesem Zustand kein
Düngestoff, sondern vordergründig ein Speicherstoff für Nährstoffe und
Spurenelemente. Außerdem fixiert er Schadstoffe. Er bindet zudem Wasser durch
Adsorption und fungiert als Ansiedlungsstandort für Mikroorganismen.
Der Nährhumus kann zu einem großen Teil durch Mineraldüngestoffe ersetzt
werden. Die Aufgaben des Dauerhumus können nur von den beschriebenen
Verbundassoziaten aus Ton und den Ligninumwandlungsprodukten übernommen
werden. Für die Bildung von Dauerhumus ist deshalb die Zufuhr von organischen
Düngestoffen mit Lignin sowie den anderen schwer abbaubaren Stoffen in den Boden
unerlässlich notwendig. Hohe Erträge sind deshalb langfristig nur auf der Basis einer
optimalen Versorgung der Böden mit mineralischen und mit dauerhumusbildenden
organischen Düngestoffen möglich.
Es gibt viele Regionen in der Welt, in denen die Böden keinen oder zu wenig
Dauerhumus haben. Dafür gibt es viele Gründe. Die wichtigsten sind z. B. ein
klimabedingter zu schneller Abbau des Dauerhumus im Boden, fehlende oder
unzureichende Zufuhr organischer Düngestoffe, Erosionen, schlechte physikalische,
chemische und/oder mikrobiologische Bedingungen für den Abbau organischer
Stoffe zu Dauerhumus z. B. als Folge von Kargheit, Verkarstung, Versalzung,
Umweltbelastung, Trockenheit, Mangel an Stickstoff und Phosphor sowie das Fehlen
von Tonmineralien für die Fixierung der entstehenden Ligninabbauprodukte. Es gibt
deshalb auch Böden, bei denen trotz Zufuhr von organischen Düngestoffen kein oder
zu wenig Dauerhumus gebildet werden kann, weil die dafür erforderlichen
Mikroorganismen nicht da sind oder aus unterschiedlichen Gründen die Biomasse
nicht zersetzen können. Andere Böden könnten noch fruchtbarer werden, wenn der
Anteil des Dauerhumus im Boden ansteigen würde.
In einer Reihe von Patenten und Veröffentlichungen wird vorgeschlagen, Braunkohle
als Bodenverbesserungsmittel, Humusbildner oder Düngestoff einzusetzen. Die
Herstellung eines Produktes mit der beschriebenen Qualität eines Dauerhumus
stoffes, gekennzeichnet durch den typischen Assoziationsverbund zwischen
organischer Substanz und Tonmineralien, ist jedoch an keiner Stelle beschrieben.
Im US-Patent 1,196,889 zum Beispiel wird die Braunkohle gemahlen, mit einer
Salzlösung getränkt, zur Imprägnierung mit der Salzlösung erwärmt und anschlie
ßend mit Tonpulver vermischt. Es entsteht eine Mischung, die nach einer gewissen
Stehzeit (Alterung) als Düngemittel verwendet wird. Unter den hier genannten ein
fachen Mischbedingungen kann der geforderte stabile Assoziationsverbund von
organischer Substanz und Tonmineralien nicht entstehen. Ein weiterer Nachteil
dieses Produktes ist sein Chemiekaliengehalt infolge der Salzimprägnierung.
Des Weiteren wird in der österreichischen Patentschrift Nr. 153479 vorgeschlagen,
Humussubstanzen aus huminsäurehaltigen Ausgangsstoffen, wie z. B. Torf, durch
chemische Modifikation zu erzeugen. Die Ausgangsstoffe werden in Reaktoren oder
Autoklaven mit Ammoniak aufgeschlossen, und mit Kieselsäure und Tonerde
entstehen, die als Ionenaustauscher fungieren können. Das Produkt entspricht nicht
den oben erläuterten Assoziationsverbund von rein organischer Substanz und
Tonmineralien, sondern ist eine durch gezielte chemische Reaktion mit hohem
reaktionstechnischen Aufwand und Nebenprodukten erzeugte synthetische Substanz.
Das Gesagte gilt auch für das in der deutschen Patentschrift Nr. 909 104 vorgeschlagene
Produkt. Es entsteht durch alkalisches Lösen von Huminsäure aus z. B. Braunkohle
und Umsetzen der gelösten Substanz mit Kalkstickstoff zu einer festen
wasserunlöslichen synthetischen Humuskomplexverbindung.
Das Ziel der Erfindung ist deshalb die Herstellung eines Produktes, dass als
Dauerhumus wirksam wird und bei der Vermischung mit den Böden alle Funktionen
von natürlich entstandenen Dauerhumus erfüllt. Es soll ökonomisch herstellbar sein,
in den erforderlichen großen Mengen produziert werden können und möglichst lange
ohne negative Nebenwirkungen im Boden wirksam sein. Es soll die natürliche
Bildung von Dauerhumus ergänzen und begünstigen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Herstellung eines künstlichen
Dauerhumus mit einer in Fig. 1 skizzierten Grundstruktur unter Verwendung von
Naturrohstoffen sowie ohne Rohstoffverluste durch Rohstoffumwandlung und ohne
Anfall von Nebenprodukten oder das Auftreten von Emissionen gelöst.
Für die Herstellung des Dauerhumus wird ein Rohstoff ausgewählt, der ebenfalls
hauptsächlich aus dem Lignin, Wachsen, Harzen, Gerbstoffen von früheren Pflanzen
durch biochemische Umwandlungsprozesse entstanden ist und eine ähnliche
makromolekulare Struktur mit aromatischen und aliphatischen Bausteinen sowie
einer enorm hohen Anzahl an funktionellen Gruppen, insbesondere auch
Karboxylgrupppen und polarisierten Strukturen hat, wie sie in Böden als
Dauerhumuskomponente entstehen. Diese Anforderungen erfüllen jungtertiäre
Weichbraunkohlen mit Sättigungswassergehalten von etwa 40 bis 65%. Die
Weichbraunkohle besteht dominierend aus Huminen und Huminsäuren mit einer
ähnlichen Struktur wie die in Fig. 1 an die Tonmineralien angebundenen organischen
Substanzen.
Der für die Bildung von Dauerhumus unerlässlich notwendige Assoziationsverbund
zwischen den organischen Substanzen und den Tonmineralien auf der Basis von
Neben- und Hauptvalenzbindungen in makromolekularer Verteilungsdichte ist aber
nicht erreichbar, wenn feinkörnige Kohle und feinkörniger Ton bzw. Lehm vermischt
werden. Unter den gegebenen Bedingungen entsteht nur ein Mischgut in
vergleichsweise zu grober Partikelverteilung, aber kein homogener und durch
Bindekräfte stabilisierter Assoziationsverbund. Das liegt darin begründet, dass die
Bindekräfte bei beiden Rohstoffen durch die lange Lagerung in der Lagerstätte sowie
die Einwirkung von Druck und Wasser "in sich selbst" abgesättigt sind und wegen
ihrer inneren Festigkeit trotz hoher mechanischer Beanspruchung eine körnige Masse
bleiben.
Die Herstellung eines Produktes mit dem Dauerhumus äquivalenten Eigenschaften
wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, dass jungtertiäre Weichbraunkohle und
Ton und/oder Lehm im richtigen Masseverhältnis durch eine gemeinsame, sehr
intensive und länger einwirkende Nassaufschlussmahlung in der erforderlichen
makromolekularen Verteilung und mit der bindungsmäßigen Stabilität verbunden
werden. Das Wasser fungiert durch seine partielle Löse- und seine Quellwirkung als
Dispergiermittel und zugleich als Reaktionsvermittler. Die Nassaufschlussmahlung
ist ein Zeitprozess, dessen Dauer von vielen Faktoren abhängig ist. Das erwartete
Ergebnis wird aber nur dann erreicht, wenn die mechanische Beanspruchung sehr
intensiv ist sowie gleichzeitig unterschiedliche Beanspruchungsarten wie Druck-,
Schlag-, Zug- und Scherbeanspruchung auf das Gut ausreichend lange einwirken,
damit alle Partikelstrukturen mit unterschiedlichen Zerkleinerungseigenschaften
schnell aufgelöst, aufgequollen oder möglichst kolloidal dispergiert werden. Der
Wasseranteil muss mindestens so groß sein, dass während der Zerkleinerung
wenigstens eine dick fließfähige Substanz entsteht. Eine Erwärmung vor, während
oder nach der Zerkleinerung ist nicht notwendig, aber für die Homogenisierung und
für die Reaktion zwischen organischen und anorganischen Substanzen förderlich. Die
Mahldauer ist von der Beanspruchungsintensität und der Mühlenart abhängig und
muss mindestens 1 Minute und vorzugsweise 3 bis 10 Minuten betragen.
Für die Nassaufschlussmahlung sind alle Mühlentypen geeignet, die eine
Nassaufschlussmahlung ermöglichen, bei denen die Beanspruchung intensiv und
länger anhaltend gestaltet werden kann und bei denen das Mahlgut durch
unterschiedliche Beanspruchungsarten gleichzeitig zerkleinert wird. Geeignet sind
z. B. Schwingmühlen, Doppelschneckenextruder bzw. Doppelschneckenzerfaserer,
Wälzschüssel- bzw. Kollergangmühlen, Kolloidmühlen mit einem inneren
Mahlgutkreislauf(-rückfluss).
Von entscheidender Bedeutung ist zudem das Masseverhältnis von jungtertiärer
Weichbraunkohle und Tonmineralien. Das Masseverhältnis von Tonmineralien im
festen Rohzustand und Rohbraunkohle mit Sättigungswassergehalt beträgt für die
Herstellung eines hochwertigen Produktes mit den Eigenschaften eines Dauerhumus
vorzugsweise 50 : 50 und kann in vielen Anwendungsfällen in den Grenzen von
Ton : Rohbraunkohle von maximal 30 : 70 bis 70 : 30 variieren.
Das Produkt wird wahlweise im feuchten Zustand und vorzugsweise im erdfeuchten
krümligen Zustand oder getrocknet mit dem aufzuwertenden Böden vermischt. Es ist
aber auch allein ohne Vermischung mit anderen Böden eine hochwertige
Bodensubstanz.
Der Zusatz von Nährstoffen bei der Nassaufschlussmahlung ist nicht notwendig und
erfindungsrelevant, aber möglich. Auf diese Weise kann ein Dauerhumusstoff mit
dem von der Art der Pflanzen abhängigen Grundbestückung mit den optimalen
Anteilen an Nährstoffen und/oder Spurenelementen hergestellt werden. Auch der
Zusatz von Stoffen zur langfristigen Einstellung des optimalen pH-Wertes ist
möglich. Analoges gilt für organische Hilfsstoffe und Mikroorganismen. Durch den
Einsatz von jungtertiärer Weichbraunkohle entsteht ein Dauerhumus, der besonders
lange im Boden wirksam bleibt, weil die Braunkohle vergleichsweise nur sehr
langsam abgebaut wird.
Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Beispielen näher erläutert werden:
55% einer jungtertiären koniferen Weichbraunkohle aus dem Lausitzer Förderrevier
wird als Rohfeinkohle mit einem Wassergehalt von 58% und einer Körnung von 0
bis 6 mm mit 45% feinkörnigem Rohton mit einem Wassergehalt von 22% ver
mischt. Das Rohkohle-Ton-Gemisch wird danach mit Wasser versetzt. Das Mühlen
aufgabegut besteht aus 50% des Rohkohle-Ton-Gemisches und 50% Wasser. Das
Mühlenaufgabegut wird in einer Rohrschwingmühle zerkleinert, deren Mahlraum zu
55% mit 15 mm-Stahlkegeln gefüllt ist. Die Durchlaufdauer des Mahlgutes durch
die Mühle beträgt 6 Minuten. Das fließfähige Mahlgut zeichnet sich durch eine hohe
Feuchtigkeit aus. Mehr als 85% der Feststoffpartikel im Mahlgut haben eine Parti
kelgröße von kleiner/gleich 0,2 mm und 45% der Partikel haben eine Korngröße von
kleiner/gleich 0,02 mm. Zwischen Weichbraunkohle und Tonmineralien sind Parti
kelassoziate entstanden.
Das fließfähige Mahlgut wird direkt z. B. mit den sandreichen oder kalkreichen
Böden durch Versprühen vermischt. Zur Verbesserung der Handhabungseigenschaften
kann das fließfähige Mahlgut durch Zusatz von spänigen oder fasrigen Stoffen z. B.
aus Asche, Braunkohlenxylit oder Holz in eine körnige Substanz überführt werden.
50% einer jungtertiären koniferen Weichbraunkohle aus dem Lausitzer Förderrevier
wird als Rohfeinkohle mit einem Wassergehalt von 58% und einer Körnung von 0
bis 6 mm mit 50% Lehm mit einem Wassergehalt von 17% vermischt. Das Rohkohle-Lehm-Gemisch
wird danach mit Wasser versetzt. Das Mischgut besteht aus
80% des Rohkohle-Lehm-Gemisches und 20% Wasser. Das befeuchtete Mischgut
wird mit einem Doppelschneckenextruder intensiv gemischt und zerkleinert. Durch
die starke Scher- und Druckbeanspruchung erwärmt sich das Mahlgut im
Doppelschneckenextruder ohne gesonderte Wärmezufuhr auf 75°C. Die
Durchlaufzeit des Mahlgutes durch den Doppelschneckenextruder beträgt 90
Sekunden. Im Zerkleinerungsraum wird das Mahlgut durch hohe Druck- und
Scherbeanspruchung zerkleinert und durchknetet. Im Doppelschneckenextruder
besteht ein hydrostatischer Überdruck von 1,5 bar. 85% der Feststoffpartikel haben
im Mahlgut eine Korngröße von kleiner/gleich 0,25 mm. Weichbraunkohle und
Tonmineralien sind nicht mehr getrennt erkennbar.
Das dickpastöse Mahlgut wird direkt mit den Böden vermischt oder vorzugsweise
zuvor mit spänigen oder fasrigen Stoffen z. B. aus Asche, Holz oder Braunkohlen
xylit in ein krümliges Gut mit verbesserten Handhabungseigenschaften überführt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Stoffes mit Dauerhumuseigenschaften für das
Pflanzenwachstum aus Weichbraunkohle und Tonmineralien, dadurch gekenn
zeichnet, dass jungtertiäre Weichbraunkohle mit Tonen und/oder Lehmen im
Masseverhältnis von 30 : 70 bis 70 : 30 durch eine Nassaufschlussmahlung intensiv
gemischt und kolloidal dispergiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Was
sers bei der Nassaufschlussmahlung mindestens so hoch sein muss, dass eine
breiig fließfähige Masse entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mühlen mit hoher Be
anspruchungsintensität das Mahlgut zeitlich anhaltend zerkleinern.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Mühlen Schwing
mühlen, Ein- und Doppelschneckenextruder, Doppelschneckenzerfaserer, Wälz
mühlen oder Kollergangmühlen eingesetzt werden.
5. Verwendung des Stoffes, hergestellt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass er allein oder nach Vermischen mit natürlich gewachsenen oder künstlich
erzeugten Böden eingesetzt wird.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff in feuch
tem Zustand oder getrocknet eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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