DE10106199A1 - Verfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren aus einer nukleinsäurehaltigen flüssigen Probe - Google Patents
Verfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren aus einer nukleinsäurehaltigen flüssigen ProbeInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren aus einer nukleinsäurehaltigen flüssigen Probe unter Verwendung einer Filtervorrichtung, die Poren aufweist, durch die man die Probe im Zuge der Isolierung hindurchfließen läßt, wobei die in der Probe enthaltenen Nukleinsäuren in oder an den Poren selektiv zurückgehalten werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Probe mit einer Konzentration an Fällungsmittel für Nukleinsäuren versetzt wird, die ausreicht, die Nukleinsäuren zu kondensieren und man die Probe dann durch die Filtervorrichtung fließen läßt, wobei die Poren der eingesetzten Filtervorrichtung Innenwandbereiche mit variablen Oberflächenstrukturen aufweisen, die sich in Abhängigkeit von dem durch die Poren geleiteten Medium unterschiedlich ausbilden und über die die Durchlässigkeit der Poren zwischen einem Zustand, in dem kondensierte Nukleinsäuremoleküle zurückgehalten werden, und einem Zustand, in dem gelöste Nukleinsäuremoleküle passieren können, verstellbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren, bei denen Nukleinsäuren an durch
strömbaren Filtervorrichtungen isoliert werden, die z. B. Poren aufweisen. Zur
Isolierung läßt man eine nukleinsäurehaltige flüssige Probe durch die Filtervor
richtung fließen, wobei die Nukleinsäuren in oder an den Poren zurückgehalten
werden. Üblicherweise werden die Filtervorrichtungen dann gewaschen und in
einem nächsten Schritt werden die Nukleinsäuren zur weiteren Verwendung wie
der eluiert.
Bekannte Verfahren setzen als Filtervorrichtungen z. B. Ionen-Austauscher ein.
Unter Niedrigsalzbedingungen werden die Nukleinsäuremoleküle gebunden. Die
Elution erfolgt unter Hochsalzbedingungen, was die weitere Verwendung der
eluierten Nukleinsäuremoleküle erschwert bzw. in der Regel eine zwischenge
schaltete Dialyse erforderlich macht.
Ebenfalls bekannt ist, Filtermaterialien auf Silika-Basis in Verbindung mit Bin
dungspuffern einzusetzen, die chaotrope Reagenzien enthalten. Die chaotropen
Reagenzien bewirken eine spezifische Bindung von Nukleinsäuren an den Sili
kamaterialien. Hier kann zwar unter Niedrigsalzbedingungen eluiert werden.
Nachteilig ist jedoch, daß chaotrope Reagenzien relativ aggressiv sind, was die
Aufarbeitung nicht unproblematisch gestaltet.
Eine weitere Möglichkeit ist, Molekularsiebe einzusetzen. Nachteilig hieran ist,
daß bei der Elution die Nukleinsäuren nicht in der ursprünglichen Filtrierrichtung
durch das Molekularsieb gesaugt werden können. Sie müssen vielmehr auf der
Seite, auf der sie auch in das Molekularsieb eingetreten sind, wieder eluiert wer
den, was in aller Regel einen zusätzlichen Arbeitsschritt bedeutet und demzufol
ge die Aufarbeitungszeit verlängert.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich die
oben genannten Nachteile vermeiden lassen.
Gelöst wird die Aufgabe mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1. Die Unteran
sprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet, wie aus dem Stand der Technik be
kannt, mit einer Filtervorrichtung, durch deren Poren man die Probe im Zuge der
Isolierung hindurchfließen läßt. Auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
sollen die in der Probe enthaltenen Nukleinsäuren selektiv in oder an den Poren
zurückgehalten werden. Die Filtervorrichtung kann dabei insbesondere eine Fil
termatrix oder eine Membran sein. Denkbar sind aber auch Filtervorrichtungen
mit Mikrokanälen, wobei der Begriff Pore, wenn er im Rahmen dieser Anmel
dung verwendet wird, breit zu verstehen ist und auch solche Kanalstrukturen ab
decken soll.
Erfindungsgemäß ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß die Probe in ei
nem ersten Schritt mit einem Fällungsmittel (in den Beispielen auch als Bin
dungspuffer bezeichnet) für Nukleinsäuren in einer Konzentration versetzt wird,
die ausreicht, die Nukleinsäuren zu kondensieren. Vorzugsweise wird als Fäl
lungsmittel Polyäthylenglykol und/oder Isopropanol eingesetzt, ohne daß diese
Aufzählung limitierend ist. Generell geeignet sind alle Fällungsmittel, die Nu
kleinsäuren kondensieren können. Geeignete Konzentrationen liegen für PEG
zwischen 5-30% und für Isopropanol zwischen 10-100%.
Unter Kondensation sollen durch äußere Umstände hervorgerufenen Konformati
onsänderungen verstanden werden, die Stauchungen des Nukleinsäuremoleküls
bis hin zum unlöslichen Zustand umfassen. Die Stauchung des Nukleinsäuremo
leküls geht einher mit abnehmender Flexibilität und zunehmender Komplexizität
der Molekülstrukturen.
Die mit dem Fällungsmittel bewirkte Kondensation führt daher bei Nukleinsäuren
in der Regel zu einer Volumenvergrößerung bei gleichzeitiger Abnahme der Fle
xibilität, wobei wie oben erwähnt, z. B. Plasmide dazu neigen, in Gegenwart von
z. B. PEG oder Isopropanol eine gestauchte Konformation einzunehmen.
Im nächsten Schritt wird das Proben/Fällungsmittelgemisch dann durch die Fil
tervorrichtung gedrückt oder gesaugt. Dies kann insbesondere mittels Zentrifuga
tion oder Vakuumfiltration erfolgen.
Die Poren der eingesetzten Filtervorrichtung sind dabei so ausgebildet, daß sie
selektiv die kondensierten Nukleinsäuremoleküle zurückhalten, aber z. B. bei der
Elution vollständig gelöste (nicht kondensierte) Nukleinsäuremoleküle passieren
lassen. An dieser Stelle soll angemerkt werden, daß alle Angaben, die sich auf
das Zurückhalten der Nukleinsäuren in oder an den Poren bzw ihre Passage be
ziehen, statistische Angaben sind. Wenn z. B. gesagt wird, daß die Poren durch
lässig für Nukleinsäuren sind, so trifft dies mindestens für einen überwiegenden
Teil der Poren sowie der in der Probe enthaltenen Nukleinsäuren (aber nicht
zwingend für alle Poren und Nukleinsäuren) zu. Selbstverständlich ist nicht aus
zuschließen, daß einige Poren aufgrund von Tiefenfilterwirkung etc. sich zuset
zen und dann die Passage nicht mehr möglich ist. Andererseits kann eine Tiefen
filterwirkung die Filterwirkung natürlich insgesamt auch unterstützen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr einfach durchzuführen. Nach Versetzen
der nukleinsäurehaltigen Probe mit dem Fällungsmittel wird die Probe z. B. mit
tels Vakuumfiltration durch eine Filtervorrichtung mit den zuvor beschriebenen
Poreneigenschaften gesaugt oder mit einem Direktverdränger pipettiert, wobei die
kondensierten Nukleinsäuremoleküle in oder an den Poren zurückgehalten wer
den.
Nach gegebenenfalls zwischengeschalteten Waschschritten wird ein Elutionspuf
fer durch die Filtervorrichtung gegeben, der die Nukleinsäuren wieder löst. Es
kann sich dabei um Puffer mit niedrigen Salzkonzentrationen, im einfachsten Fall
um Wasser handeln. Der Elutionspuffer muß lediglich in der Lage sein, den kon
densierten Zustand der Nukleinsäuremoleküle wieder aufzuheben. In gelöstem
Zustand können die Nukleinsäuremoleküle dann die Poren passieren und werden
auf der abgewandten Seite der Filtervorrichtung gereinigt aufgefangen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Poren der Filtervorrichtung Innen
wandbereiche mit variablen Oberflächenstrukturen aufweisen, die sich in Abhän
gigkeit von dem durch die Poren geleiteten Medium unterschiedlich ausbilden
und auf diese Weise die Durchlässigkeit steuern. Es wird dabei in aller Regel von
Porendurchmessern zwischen 0,2 und 20 Mikrometer ausgegangen. Es hat sich
herausgestellt, daß sich bei kleineren Porendurchmessern die Filtervorrichtungen
zusetzen, während bei größeren Durchmessern die selektive Anreicherung der
Nukleinsäuren in der Filtervorrichtung leidet. Die Porendurchmesser liegen ober
halb der für Molekularsiebe eingesetzten Ultrafiltrationsmembranen.
Bevorzugt lassen sich über die variablen Oberflächenstrukturen die Poren auf
Durchmesser einstellen, bei denen kondensierten Nukleinsäuremoleküle zurück
gehalten werden, bzw. auf Durchmesser, bei denen nicht kondensierte Moleküle
die Poren passieren können. Die Einstellung erfolgt über das durch die Filtervor
richtung geleitete Medium, also im Regelfall über Substanzen, die im Probenge
misch enthalten sind. Diese weiter unten angesprochenen Substanzen können der
Probe bzw. dem Probengemisch separat zugesetzt werden. Sie können aber auch
im Bindungspuffer oder Elutionspuffer enthalten sein. Im einfachsten Fall be
wirkt z. B. das für die Kondensation der Nukleinsäuren eingesetzte Fällungsmittel
auch eine Einstellung der Poren auf den Zustand, in dem sie Nukleinsäuren zu
rückhalten während z. B. der zur Elution eingesetzte Puffer die Poren auf einen
durchlässigen Zustand einstellt.
Geeignete variable Oberflächenstrukturen können z. B. Beschichtungen mit de
protonierbaren Gruppen, z. B. Sulfonsäure, Phosphorsäure oder Karbonsäure
gruppen sein. Es hat sich herausgestellt, daß solche deprotonierbaren Gruppen
z. B. in Abhängigkeit von der Salzkonzentration, aber auch von dem pH-Wert
oder der Anwesenheit bestimmter Reagenzien, wie z. B. PEG oder Isopropanol
(um nur 2 Beispiele zu nennen), unterschiedliche Affinitäten zu Nukleinsäure
molekülen aufweisen. Bei niedrigen Salzkonzentrationen bzw. einem neutralen
bis alkalischen pH-Wert oder in Abwesenheit von spezieller Reagenzien wie z. B.
PEG besteht keine oder nur eine geringe Affinität zu Nukleinsäuremolekülen.
Wird der pH-Wert gesenkt bzw. die Salzkonzentration erhöht, so steigt auch die
Affinität dieser Gruppen für Nukleinsäuren.
Filtervorrichtungen mit entsprechend beschichteten Innenwandbereichen lassen
sich in besonders vorteilhafter Weise über z. B. das eingesetzte Puffermedium
schalten. Bei einem Hochsalzpuffer haben die Poren eine hohe Affinität für Nu
kleinsäuren, die dann in den Poren zurückgehalten werden. In Gegenwart von
schwach konzentrierten Elutionspuffern nimmt die Affinität ab, und die Nuklein
säuren lassen sich aus der Filtervorrichtung entfernen.
Besonders bevorzugt werden die variablen Oberflächenstrukturen als Polymer
ketten ausgebildet, die in Abhängigkeit von dem durch die Pore durchgeleiteten
Puffermedium entweder gestreckt von der Poreninnenwand abstehen oder eine
gestauchte Form einnehmen können, wodurch sich der effektive Querschnitt der
Pore relativ einfach auf den gewünschten Durchlässigkeitszustand einstellen
lässt. Bevorzugt werden als Polymerketten Polymere der Acrylsäure oder deren
Derivate eingesetzt.
Insbesondere bei einer Beschichtung mit Polyacrylsäuren, aber auch generell bei
den anderen angesprochenen Beschichtungen läßt sich eine hohe Affinität für
Nukleinsäuren auch über z. B. PEG oder Isopropanol einstellen. Bei den Poly
merketten bewirkt PEG, daß die Ketten eine gestauchte Form einnehmen, in der
sie die kondensierten Nukleinsäuremoleküle besonders effektiv zurückhalten. Der
durchlässige gestreckte Zustand der Polymerketten läßt sich z. B. unter Niedrig
salzbedingungen (Wasser) wieder herstellen.
Die oben angeprochene Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, da über den Ein
satz von PEG mit einer Komponente gleichzeitig die Durchlässigkeit der Pore
eingestellt und die Kondensation der Nukleinsäuren bewirkt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugt für Plasmide oder PCR-
Produkte eingesetzt werden. Denkbar ist aber auch eine Aufreinigung von geno
mischer DNA oder RNA, wobei im Zweifelsfall die eingesetzten Filtervorrich
tungen bezüglich ihrer Porengröße sowie die Pufferbedingungen an die zu er
wartenden PCR-Produkte abgestimmt werden müssen.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand mehrerer Beispiele näher erläutert wer
den.
Es wurden Proben untersucht, die das Plasmid pBlueSchript SK enthielten. Zur
Herstellung der Proben wurden 1,5 ml Bakerienkultur (DH10B) zentrifugiert.
Das Pellet wurde zur Lyse der Zellen mit den Puffern P1-P3 (P1: 100 µl, P2:
300 µl, P3: 30 µl) aus dem Kit "Perfect Prep Plasmid Midi" der Fa. Eppendorf
versetzt und erneut zentrifugiert. Das Lysat wurde mit 700 µl Bindungspuffer
(20%PEG, 1,5 mol NaCl) versetzt und mittels Zentrifugation durch folgende un
terschiedliche Filtermaterialien gedrückt:
- 1. Cellpore C2 (Fa. Esters, Aachen), Stärke 2 mm, nominale Porenweite 3 µm,
- 2. der in 1 angegebene Filter mit Polyacrylsäurebeschichtung
Zur Modifizierung wurde der in 1 angegebene Filter (Cellpore C2) unter Schüt
teln für 2 h mit einer 100 mM Lösung von Benzophenon (BP) in Aceton equili
briert. Nachfolgend wurde der Filter mit einer 10%igen wässrigen Acrylsäurelö
sung überschichtet. Anschließend wurde für 15 min mit UV-Strahlung (UVA-
Spot 2000; Dr. Hönle GmbH, Planegg) belichtet. Dann wurde der modifizierte
Filter für 24 h bei 60°C mit Wasser extrahiert und getrocknet.
Nach Passage der Probe wurden die Filter mit 40 µl einer 75%-igen ethanoli
schen Lösung gewaschen. Anschließend wurde mit 70 µl Wasser eluiert und die
Plasmid-Ausbeute im Eluat gelektrophoretisch bestimmt. Das Ergebnis zeigt Fig.
1.
In Spur 1 wurde eine Kontrolle aufgetragen. Sie Spuren 2 + 3 zeigen die Ergebnis
se bei Verwendung von unbeschichteten Filtern. Die Spuren 4 + 5 zeigen die Er
gebnisse bei Verwendung von beschichteten Filtern.
Man erkennt, daß die modifizierte Filtervariante (siehe insbesondere Spur 4) eine
gute Aufreinigung von Plasmiden erlaubt, die deutlich besser ist als eine Aufrei
nigung mit unmodifizierten Filtern (Spuren 2 und 3), die zum Vergleich mitgete
stet wurden.
Es wurden Proben mit PCR-Produkten (250 bp bzw 400 bp; bp = Basenpaare) un
tersucht. Jeweils 8 µl der Probe wurden mit 80 µl unterschiedlicher Bindungspuf
fer versetzt und dann mittels Zentrifugation durch modifizierte Mikrofilterplatten
(384 Format) gedrückt.
Eingesetzt wurden folgende Bindungspuffer:
- 1. 10% PEG 8000, 1,5 M NaCl
- 2. 10% PEG 8000, 1,5 M NaCl, 0,01 M MgCl2
- 3. 8% PEG 8000, 1,2 M NaCl, 20% Isopropanol
- 4. 60% Isopropanol, 0,2 M NaCl
Die Modifizierung erfolgte wie oben beschrieben. Die modifizierten Filter wur
den in die Kavitäten der Platten eingesetzt.
Nach Passage der Probe wurden die eingesetzten Filter mit jeweils 70 µl einer
75%-igen ethanolischen Lösung gewaschen. Anschließend wurde mit 10 µl Was
ser eluiert und die gesamte Ausbeute im Eluat (10 µl) gelektrophoretisch be
stimmt. Das Ergebnis zeigt Fig. 2.
Spur 1: Kontrolle; Spuren 2, 3: Kontrolle 400 bp; Spuren 4, 5: Probe 400 bp mit
Bindungspuffer 1; Spuren 6, 7: Probe 400 bp mit Bindungspuffer 2; Spuren 8, 9:
Probe 400 bp mit Bindungspuffer 3; Spuren 10, 11: Probe 400 bp mit Bindungs
puffer 4; Spuren 12, 13: Kontrolle 250 bp; Spuren 14, 15: Probe 250 bp mit
Bindungspuffer 1; Spuren 16, 17: Probe 250 bp mit Bindungspuffer 2; Spuren 18,
19: Probe 250 bp mit Bindungspuffer 3; Spur 20: Probe 250 bp mit Bindungspuf
fer 4.
Man erkennt unterschiedliche Ausbeuten abhängig vom eingesetzten Bindungs
puffer und der Größe der Produkte. Gute Ergebnisse für 400 bp-Produkte lassen
sich mit Bindungspuffer 1, 3 und 4 erzielen. Bei Verwendung von Bindungspuf
fer 2 erhält man keine erkennbaren Banden. Bei 250 bp-Produkten lassen sich
gute Ergebnisse mit den Bindungspuffern 3 und 4 erzielen, während bei Verwen
dung der Puffer 1 und 2 keine bzw. nur schwache Banden zu erkennen sind.
Es wurden Proben mit PCR-Produkten (400 bp) untersucht.
Jeweils 20 µl der Probe wurden mit jeweils 200 µl eines der in Beispiel 2 angege
benen Bindungspuffers 1-4 versetzt und mittels Zentrifugation durch modifi
zierte und unmodifizierte Mikrofilterplatten (96 Format) gedrückt.
Die Platten wurden durch Einsetzen von modifizierten bzw. unmodifizierten Fil
termaterialien in die Kavitäten erhalten. Die Modifizierung erfolgte wie unter
Beispiel 1 beschrieben.
Nach Passage der Probe wurden die Mikrofilterplatten mit 20 µl 75%-iger etha
nolischer Lösung gewaschen. Anschließend wurde mit 20 µl Wasser eluiert und
die Ausbeute in jeweils 10 µl Eluat gelektrophoretisch bestimmt. Das Ergebnis
zeigt Fig. 3.
Spur 1: Kontrolle; Spur 2: Kontrolle, nicht aufgereinigter PCR-Ansatz 400 bp;
Spuren 3, 4: Kontrolle, herkömmlich gereinigtes PCR-Produkt 400 bp; Spuren 5,
6: Probe 400 bp mit Bindungspuffer 1, modifizierter Filter; Spuren 7, 8: Probe
400 bp mit Bindungspuffer 2, modifizierter Filter; Spuren 9, 10: Probe 400 bp mit
Bindungspuffer 3, modifizierter Filter; Spuren 11, 12: Probe 400 bp mit Bin
dungspuffer 4, modifizierter Filter; Spuren 13, 14: Probe 400 bp mit Bindungs
puffer 1, unmodifizierter Filter; Spuren 15, 16: Probe 400 bp mit Bindungspuffer
2, anmodifizierter Filter; Spuren 17, 18: Probe 400 bp mit Bindungspuffer 3, un
modifizierter Filter; Spur 19: Probe 400 bp mit Bindungspuffer 4, unmodifizierter
Filter.
Man erkennt, daß insbesondere der Bindungspuffer 3 (8% PEG, 1,5 M NaCl, 20
% i-Prop) bei Verwendung des modifizierten Filters geeignet ist. Die zum Ver
gleich mitgetestetn unmodifizierte Filtern erlauben zwar im Gel erkennbare Aus
beuten, die allerdings geringer als bei modifizierten Filtern sind.
Claims (9)
1. Verfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren aus einer nukleinsäure
haltigen flüssigen Probe unter Verwendung einer Filtervorrichtung, die Po
ren aufweist, durch die man die Probe im Zuge der Isolierung hindurch
fließen läßt, wobei die in der Probe enthaltenen Nukleinsäuren in oder an
den Poren selektiv zurückgehalten werden, dadurch kennzeichnet, daß
die Probe mit einer Konzentration an Fällungsmittel für Nukleinsäuren
versetzt wird, die ausreicht, die Nukleinsäuren zu kondensieren und man
die Probe dann durch die Filtervorrichtung fließen läßt, wobei die Poren
der eingesetzten Filtervorrichtung Innenwandbereiche mit variablen Ober
flächenstrukturen aufweisen, die sich in Abhängigkeit von dem durch die
Poren geleiteten Medium unterschiedlich ausbilden und über die die
Durchlässigkeit der Poren zwischen einem Zustand, in dem kondensierte
Nukleinsäuremoleküle zurückgehalten werden, und einem Zustand, in dem
gelöste Nukleinsäuremoleküle passieren können, verstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, daß die variablen
Oberflächenstrukturen deprotonierbare Gruppen enthalten, insbesondere
Sulfonsäure, Phosphorsäure oder Karbonsäuregruppen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch kennzeichnet, daß die varia
blen Oberflächenstrukturen Polymerketten sind, deren eines Ende an dem
Innenwandbereich der Pore gebunden und deren anderes Ende frei beweg
lich ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymer
ketten im nukleinsäure-durchlässigen Zustand der Pore gestreckt sind und
einem nukleinsäure-nicht-durchlässigen Zustand der Pore eine gestauchte
Form einnehmen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch kennzeichnet, daß die Polymerkette
eine Polyacrylsäure ist.
6. Verfahren nach einem der Anprüche 1 bis 5, dadurch kennzeichnet, daß
die Filtervorrichtung eine Filtermatrix oder eine Membran, insbesondere
aus Kunststoff ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch kennzeichnet, daß
die Einstellung des Zustands der Poren, in dem kondensierte Nukleinsäu
remoleküle zurückgehalten werden, über das zur Kondensierung der Nu
kleinsäuren verwendete Fällungsmittel erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch kennzeichnet, daß
das Fällungsmittel Polyäthylenglykol oder Isopropanol bzw ein Gemisch
aus beiden Substanzen ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch kennzeichnet, daß
die zu isolierenden Nukleinsäuren Plasmide und/oder PCR-Produkte sind.
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