-
Fotoelektrisches Signalgerät, insbesondere für Kraftfahrzeuge Für
Kraftfahrzeuge sowie unter Umständen andere Fahrzeuge besteht ein Bedürfnis nach
Einrichtungen, die eine Anzeige der Überholabsicht ermöglichen. Es sind bereits
Vorschläge bekannt, nach denen die Überholungsabsicht durch Lichtimpulse dem voranfahrenden
Fahrzeug übermittelt wird. Derartige Verfahren, die mit kurzen Lichtimpulsen arbeiten,
sind bei Nacht wohl anwendbar, da das Licht des Scheinwerfes des überholenden Wagens
eine Aufhellung des Blickfeldes des überholenden Wagens bewirkt: Dieses Verfahren
ist jedoch am Tage weniger geeignet, insbesondere, da häufig, z. B. bei Lastkraftwagen,
der Rückspiegel zu weit außerhalb des Gesichtsfeldes liegt. Vor allem besteht aber
bei derartigen Einrichtungen die Möglichkeit, daß sich ungewollte Lichtkombinationen
ergeben, z. B. bei Reflexionen des Sonnenlichts, durch Windschutzscheiben, verchromte
Fahrzeugteile u. dgl., so daß durch diese Lichtkombination auf dem voranfahrenden
Fahrzeug der Eindruck entstehen kann, daß ein Überholungssignäl gegeben ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches fotoelektrisches
Signalgerät für Kraftfahrzeuge unter Verwendung von polarisiertem Licht zu schaffen,
bei dem unbeabsichtigte Lichtimpulse, z. B. durch Seitenstrahlen, Scheinwerferlicht,Reflexevon
spiegelnden Flächen u. dgl. mit Sicherheit ausgeschlossen sind. Erfindungsgemäß
wird dies bei einem mit polarisiertem Licht und einem fotoelektrischen Empfänger
arbeitenden Signalgerät dadurch erreicht, daß beim Empfänger ein schwingender Doppelfilter
vorgesehen ist, dessen einer Teil polarisierend und dessen anderer Teil neutral
ist, wobei das vom Geber kommende polarisierte Licht über einen fotoelektrischen
Wandler im Rhythmus der Schwingungen des Doppelfilters in elektrische Energie umgesetzt
und auf ein Anzeigegerät weitergegeben wird.
-
Die Schwingungen des Doppelfilters können hierbei Eigenschwingungen
sein, die beispielsweise durch die Fahrzeugbewegung angeregt werden. Es kann jedoch
gemäß der weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch eine besondere Antriebseinrichtung
vorgesehen werden, die über einen Eigenantrieb, z. B. elektromagnetisch oder hydraulisch
das Doppelfilter mit einer vorgegebenen Frequenz in Schwingungen setzt. Die erfindungsgemäße
Anordnung gewährleistet, daß mit Sicherheit Fehlanzeigen vermieden werden und auch
der Einfluß von Tageslichtschwankungen auf die Anzeige ausscheidet. Es sei erwähnt,
daß an sich Kraftfahrzeugscheinwerfer, die für bestimmte Zwecke polarisiertes Licht
ausstrahlen, bekannt sind. So sind zur Minderung der Blendgefahr im nächtlichen
Straßenverkehr bereits Beleuchtungsanlagen entwickelt worden, deren Scheinwerfer
polarisiertes Licht aussenden, das bei Anwendung einer Analysatorbrille das polarisierteScheinwerferlicht
des entgegenkommendenFahrzeuges im wesentlichen löscht, während das polarisierte
Licht des eigenen Fahrzeuges sichtbar bleibt. Diese Einrichtung, der eine völlig
andere Aufgabe zugrunde liegt wie die Erfindung, kann mit dem neuen Signalgerät
nicht in Vergleich gesetzt werden.
-
Im folgenden soll die Ausbildung und Wirkungsweise des neuen fotoelektrischen
Signalgerätes näher erläutert werden.
-
Fig. 1 gibt im Aufbau den Empfänger wieder. In ein Rohrstück 1, dem
zum Schutz gegen Verschmutzung eine gewisse Länge gegeben wird, ist eine Sammellinse
2 eingebaut. Hinter dieser ist in schwingungsfähiger Anordnung ein Doppelfilter
3 aufgehängt. Dieses besteht aus einem neutralen Teil 311 und einem polarisierenden
Teil 36. Das Doppelfilter liegt im Strahlengang zwischen der Linse 2 und der Fotozelle
4. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Schwingt während des Fahrens
das Doppelfilter, so wird normalerweise die Fotozelle 4 (fotoelektrischer Wandler)
mit gleichbleibender Lichtintensität beaufschlagt, da voraussetzungsgemäß die beiden
Elemente des Doppelfilters gleiche Absorption haben sollen. Fällt nun auf die Linse
bzw. das Doppelfilter ein von dem Geber eines anderen Fahrzeuges ausgestrahlter
polarisierter Lichtstrahl, so wird dieses polarisierte Licht immer dann herausgefiltert,
wenn sich der polarisierende Teil des Filters vor dem fotoelektrischen Wandler,
d. h. der Fotozelle 4 befindet. Es entsteht infolgedessen eine Wechselbelichtung
des fotoelektrischen Wandlers im Rhythmus der Schwingungen. Hierdurch wird eine
Wechselspannung erzeugt, und diese wird auf ein Anzeigegerät weitergegeben.
-
Wie das Doppelfilter zum Schwingen gebracht wird, ist, wie oben gesagt,
von untergeordneter Bedeutung. Außer der Schwingungserregung durch die Fahrbewegung
und der elektromagnetischen Schwingungserregung
ist auch die Erzeugung
der Schwingungen durch einen periodischen Luftstrom brauchbar. Es kann davon abgesehen
werden, Beispiele hierfür darzustellen.
-
Die Umwandlung der Wechselstromimpulse vom Empfänger in Signale für
den Fahrer kann vorteilhaft durch einen Resonanzverstärker erfolgen. Eine beispielsweise
Ausführung sei an Hand der Fig.2 erläutert. Diese stellt ein zu einem Schaltrelais
abgewandeltes Saiten-Vibrationsgalvanometer dar: Eine abschirmende Eisenkapsel
a ist an zwei Federn b so aufgehängt, daß das hierbei entstehende
Schwingungsgebilde eine Eigenschwingungszahl von 1... 4 Hz hat. Die Zuführung
vom fotoelektrischen Wandler her erfolgt über die Klemmen k, an denen auch die Enden
der U-förmig gespannten Saite c gehalten sind. Die Doppelsaite wird auf den Stegen
g abgestützt und kann mittels der Feder f auf Resonanz c%D 20 Hz übereinstimmend
mit der Resonanzfrequenz des schwingenden Polarisators abgestimmt werden. Etwa in
der Mitte zwischen den beiden Stegen ist ein kleines Kontaktblech lz isoliert aufgekittet,
das sich im Bereich eines kleinen Magneten j befindet. Dieser kann entweder als
Elektromagnet oder als mechanisch, beispielsweise durch Bowdenzug verschiebbarer
Permanentmagnet ausgebildet sein.
-
Der Magnet j trägt außerdem ein Kontaktblech, das über die Batterie
l mit dem Indikator i leitend verbunden ist. Zwei parallele kräftige
Permanentmagneten c vervollständigen die Einrichtung.
-
Impulse vom fotoelektrischen Wandler a. be-,virken wegen der entgegengesetzten
Stromrichtung in den beiden »U-Schenkeln« der Doppelsaite gleichläufige (Resonanz)-
Schwingungen in den beiden Saitenzweigen. Diese bewirken eine Drehschwingung des
Kontaktbleches h. Wird hierbei ein bestimmter Winkelausschlag des Kontaktbleches
erreicht, so wirkt das Magnetfeld des Magneten j so stark, daß das Kontaktblech
fest angezogen wird. Dadurch wird der Indikatorstromkreis geschlossen und dem Fahrer
die Überholabsicht angezeigt. Die Öffnung des Kontaktes erfolgt (bei Permanentmagneten)
durch mechanische Verschiebung des Magneten j oder (bei Elektromagneten) durch kurzzeitige
Unterbrechung des Erregerstromes. Die Betätigung hierfür ist zweckmäßig mit dem
Signal zur Aufforderung zum Überholen (Lichtsignal an der Rückseite des LKW) gekoppelt.