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Verfahren zur Herstellung imprägnierter und mit einer bituminösen
Deckschicht überzogener sowie abgestreuter Pappe, insbesondere Dachpappe DieErfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung imprägnierter und mit einer bituminösen Deckschicht
überzogener sowie abgestreuter Pappe, insbesondere Dachpappe, gemäß dem die Deckschicht
vor dem Auftrug des Streumittels einer Wärmestrahlung ausgesetzt wird.
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Es ist bekannt, Pappbahnen, Ge"vebebahnen u. ä. Gebilde, wie sie unter
der Dachpappen bekannt sind, in einem Tränkbad mit bituminösem Stoffen, Kunststoffen
u. ä. zu tränken, dien üb erschuß an Tränkmasse abzupressen und die Bahnen dann
ein- oder beiderseitig mit einer Deckschicht aus ähnlichen Stoffen bzw. Gemischen
mit oder ohne Zusatz von Fü:llistoffen zu überziehen, woben zum Schutze des Überzuges
und um das Zusammenkleben beim Aufrollen der Bahnen zu vermeiden die Ober- und Unterseite
der Bahnen mit mineralischen Bestreuungssbaffen versehen werden.
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Derartige Dachpappen, insbesondere solche, dlie auf Bitumen- oder
Teerbasis hergestellt sind, neigen nun bekanntlich zur Bläschen- und Faltenbildung.
Dies hat. seinen Grund in der Aufnahme von Feuchtigkeit und derAusdehmung eingeschlossener
Luft und Feuchtigkeit bei starker Erwärmung, z. B. infolge Sonnenbestrahlung.
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Man hat bereits versucht, diese Mängel, die zur schnellen Zerstörung
der Bahnen führen können, zu beseitigen, indem man den bituminösen Tränk- und Deckstoffen
Netzmittel zusetzt oder durch die versahiedensten Verfahren den Tränkungsgrad- der
Einlage zu erhöhen. Dennoch ist es bisher nicht gelungen, Bläschen- und Faltenbildungen
ganz zu unterbinden. Die Dachpappen müssen oft schon nach wenigen Jahren einen Schutzanstrich
haben, da die Bestreuung sich gelöst hat und die Deckschicht verwittert ist.
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Es ist gebräuchlich, die bituminöse Deckmasse in eignem Rührwerk mit
einem mineralischen Füller zu versehen und mit Walzen an die imprägnierte Einlage
anzuwalzen oder durch ein Tauchverfahren in einer Belegpfanne aufzubringen.
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Durch den Mischvorgang im Rührwerk und das Durchlaufen der Bahn durch
die Belegpfanne werden in die Denkmasse feinste Luft- und Wasserdampfbläschen eingeschlossen.
Weiter entstehen beim Aufbringen der Deckschicht an der Grenzfläche zwischen imprägnierter
Einlage und Deckschicht ebenfalls feinste Luft- und Dampfpolster, die einmal durch
restliche Verdampfung des noch in der Rohfilzpappe enthaltenen Wassers durch die
hohe Temperatur der Deckmasise gebildet werden, zum anderen durch die nicht vollkommene
Verbindung von Einlage und aufgebrachter Deckmasse. Diese Deckschicht nimmt durch
die Abkühlung sehr rasch an Viskosität bzw. Klebrigkeit zu. Die kleinen eingeschlossenen
Luft- und Feuchtigkeitsbläschen haben so nicht mehr die Möglichkeit, an die Oberfläche
der Deckschicht zu dringen und dort aufzuplatzen. Sie bilden die gefährldclhem Poren
und Kanäle, durch die dann später im Gebrauch Wasser in das Innere der Pappe eindringt
und so die Ursache zur Bläschen- und. Falttenbildung wird.
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Durch die rasche Abkühlung der Deckschicht haftet die Bestreu;ung
zudem oft nicht genügend fest und bedeckt auch die Oberfläche . der Bahn nicht gleichmäßig
und lückenlos.
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Bei der Bewi@tterung auf dem Dach zeigen sich dann hinterher Stehlen,
an denen die Bestreuung verlorengegangen ist. Das beeinträchtigt ennm,al das gleichmäßige
und gute Aussehen einer Dadhfiäohe od. dgl., zum anderen hat die Pappe an diesen
Stellen aber vor allem auch einen wesentlichen Schutz verloren rund ist hier den
zerstörenden Einflüssen der Witterung ausgesetzt, besonders auch der zersetzenden
Einwirkung von Sonnenlicht.
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H ,ier Abhilfe zu schaffen, ist Zweck der Erfindung. Er wird in zuverlässiger
Weise durch Anwendung eines Verfahrens erreicht, wonach zur Erzielung zusätzlicher
Schmelztemperaturen und einer porenfreien sowie mit einer gleichmäßiig dichten und
festhaftenden Bes,treuung versehenen Bitumendeckschicht bzw. einer innigen Verbindung
mit der imprägnierten Rohbahn die Deckschicht während der Herstellung, die Bestraihlung
der Deckschicht so weit getrieben wird, daß sie siidh wieder vollständig verflüssigt,
wodurch die in und unter ihr eingeschlossenen Luftbläschen entweichen und eine innige
Verbindung der Deckschicht nicht nur mit dem Streumittel, sondern auch mit der
Einlage
an den vorher mit denLuftbltäschen behrafteten Stellen derselben eintritt.
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Zum Stande der Technik gehören auch bereits Verfa(hr2n zur Herstellung
von getränktem Papier mit Teer oder Bitumen, wobei Zweck einer In.frarootbestrahlung
das vollständige Eindringen der Tränkmasse in die Papiermasse ist, und außerdem
Verfahren, wonach die Herstellung mehrschichtiger Gewebe oder Papiere durch Bitumenverfahren
und dies außenseitigeAnspritzen einer dünnen wasserabweisenden Wachsschicht erfolgt.
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Wenn ihierhei das Wachs auf die Papierbahn trifft, schreckt es ab,
und da es nur ganz dünnsichichtig aufgetragen ist, bedeckt -°"s möglicherweise nicht
die volle Oberfläche des Papiers, so daß eine anschließende Infrarotbeheizung erforderlich
isst, um durch nochmaliges Auf:echmelzen des Wachses eine hauchdünne geschlossene
Oberfläche zu ergeben, die teilweise in das Papier eindiringt.
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MVeiteiihin sind Verfahren zur Herstellung gefärbter Dachspappen bekanntgeworden,
bei denen die bereits erkaltete Dachpappe in ihrer äußersten Deckschicht erwärmt
und in diese die Farbstoffe oder -bronzen hineingetrieben werden.
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Die sämtlichen Verfahren nach dem vorerwähnten Stunde der Technik
berühren dies Wesen der vorliegenden Erfindung keinesfallis, undi sie scheiden daiheir
schon aus rein prinzipiellen Gründen aus, wobei noch darauf hingewiesen wird, daß
es stich bei dem Bestreuungsmateria1 im Sinne der vorliiegenden Erfindung nicht
um Farbe oder ein pulverförmiges Mittel handelt, sondern um ein verhältnismäßig
grobsteiniges Material, und daß statt einer Aufschmelzung der Deckschicht nur in
ihrem al'lerobersten Teil nach vorliegender Erfindung die Deckschicht in ihrer vollen
Höbe ohne vorheriges Erkalten erhitzt wird.
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Auch ferner noch bekannte Verfahren zur Herstellung von imprägnierten
Papieren bzw. Anlagen zum Trocknem von Gewebe- oder Papierbahnen unter Zuhi,lfenah@me
infraroter Bestrahlung dürften im vorliegenden Fall ausscheiden, da sie mit der
vorliegenden Erfindung ebendalils grundsätzlich nichts zu tun haben, denn es werden
hierbei thermdhärtende Imprägniermassen verwandt, während nach der vorliegenden
Erfindung gerade die bituminösen Deckschichten durch Infrarotbestrahlung erreicht
werden.
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Die Zeichnung läßt eine der Ausübung des Verfahrens zum Aufbringen
einer porenfreien, bItuminösen Decksichicht miit festhaftender mineralischer Bestreuung
auf imprägnierten Roh:filzbahnen dienende Vorrichtung in Darstellung erkennen.
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Beidem Verfahren im Sinne der Erfindung handelt es sich im wesentlichen
darum, durch zusätzliche Schmelztemperaturen einerseits eine möglichst innige Verbindung
der getränkten Bahn mk der Deckmasse sowie eine porenfreie Deckschicht und andererseits
eine Meichmäißige dichte und fest(haftiende Bes-treu,ung derselben zu erzielen,
wobei die erforderldohen, eine bestimmte niedrigere Viskosität b,ewirkendien Temperaturen
duiroh Betstrahlung der Deckschichten beispielsweise miit infrarotem Licht erzielt
werden.
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Der Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung diient hierbei zweckmäßig
eine Vorrichtung, die sieh im wesentlichen zusammensetzt aus einem Abwickelboek
a für die Rdhpappe, einer Tränkpfanne b, einer Belegpfanne c, Führungs-
bzw. Umlenk- und Preßrollen d, Bestreuungsbehältern e, e1 und f sowie
Infrarotlaimp-,n g, h, i, od. dgl.
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Die Vorrichtung ist im großen und ganzen bekannt und bei der Herstela:ung
von Dachpappen wohl allgemein gebräuchlich; neu und eigenartig dagegen ist nunmehr
jedoch der Einbau von Infrarotlampen für den vorliegenden Verwenduingsz@veck, die
den Bestreuungsbehältern jeweils entsprechend vorgelagert sind,.
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Die Infrarotlampen können in beliebiger Zahl, Anordnung und Ausbildung
Verwendung finden. Dieselben sollen, der Werkstoffhahn gegenüber beweglich bzw.
hdhenversteUbar sein. Die zu bearbeitende Bahn steht vorteillhiafter"veise unter
Wirkung von jeweils gruppenweise angeordneten Infrarotlampen, die über die ganze
Bahnbreite und in beliebiger Länge derselben verteilt sein können.
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Durch die intensive Infrarotbestrahlung wird die aufgebrachte Deckschicht
zeitweise auf niedrigere Viskosität gebracht.
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Hierdurch wird zunächst eine Innige Verbindung zwischen der imprägnierten
Bahn und der Deckschicht auf deren gesamten Berührungsflächen erzielt, die die Deckmasse
in die Oberflächenporen der Einlage dringt. Weiterhin wund allen an der Grenzfläche
und in der Deckschicht eingeschlossenen Luft- und Feuchtigkeitsbläschen die Mögilichlceiit
gegeben, nach oben außen zu entweichen, wodurch eine fast volfcommen porenfreie
und gleichmäßige Deckschicht entsteht, diie auch das Strewmittel innig bindet.
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Die Decksdhichtflächen der WerkstoffbaIhn j lassen sich jeweils ganz
oder teilweise miit infrarotem Licht od. d@gl. beliebiger Brenndauer und Stänke
bestrahlen. Die Bestrahlung der Werkstoffbahn kann wahlwdiise auf der Ober- oder
Unterseite oder aber auch auf beiden Seiten derselben erfolgen.
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Die Bestrahlung der Ober- und Unterseiten der Werkstoffbahn kann gegebenenfalils
auch wechselweise vorgenommen werden. Nach erfolgter Bestrahlung der Werkstoffbahn
mit iinfrarotem Licht und anschließender mineralischer Bestrenuug können die Bes,trahl,ungeu:nd
Bestreuungsvorgänge im Bedarfsfall auch ein-oder mehrmals wiederholt werden.
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Ebenso. lassen sich nach Aufbringen der beiderseitigen Deckschieh!tem
auf die Rohbahn und anschließend dann jeweils eine zweite Deckschicht oder weitere
Deckschichten gleicher oder anderer Besch,affen'hreiit wie die ersteren mit diesen
in Verbindung bringen.
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Diie Dachpappen lassen sich auch sie ausführen, draß die zweite Decdcsch.i:dhit
bzw. mehrere solcher nuir auf einer Seite der Rdhbahn aufgebracht wird oder werdien.
Ferner soll die obere Deckschicht vor ihrer Bestreuung ebenfalls mit infrarotem
Licht bestraWt werden.
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Als unter die Erfindung fallend angesehen wird unter anderem, wenn
an Stelle von infraroten Lampen gegebenenifalds auch andere ErhItzungseinrichtungen
bzw. Heizquellen Verwendung finden, dies diann zusärozlidherweise die Einschaltung
bestimmter veMbältniismäß.i:g niedrigerer Schmelztemperaturen ermögliiidhen.
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Das aufs der Zeichnung ersiicJhtliche Schema einer der Ausübung der
Erfindung dienenden Vorrichtung zeigt eine Anordnung, bei welcher die Infrarotlampeng
und h gleichzeitig die Ober- und Unterflächen der Werkstoffbahn, die Lampen i dagegen
nur die Bahnoberfläche bestrahlen, wobei säm@thi:dhe Bestreuungsbelhä4ter dien Infrarotlampen
nachgielagert sind. Während diie Bestreuungsbeb älter e und e1 dem Auftragen von
Streumaterial auf die Oberfläche der Bahn dienen, versehen Behälter f die Unterfläche
derselben mit dem erforderlichen Bestreuungsmateri.al.
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Die Temperatur der Deckmasse kann genau geregelt werden durch Einstellung
des Abstandes zwischen den
Infrarotbrennern und der durchlaufenden
Bahn oder aber beispiellsweise auch durch die Länge dies Restrahlungsweges bzw.
der Die anschließend aufgebrachte Bes,treuung fällt jetzt nicht mehr auf eine oberflächenerkaltete
Deckschicht, sondern sie wird fest -in die noch weitgehend flüssige Deckschicht
eingebettet.
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Zur Erzielunig einer besonders dichten Mineralschicht kann gegdbenenfalls
auf die erste Bestreuung eine erneute Infrarotbestrahlung mit anschließender noohnnaliger
Bestrenung erfolgen. Auf diese Weise läßt sich eine Deckschicht herstellen, die
durch eine vollkommen dichte Mineralschicht geselh:ützt ist und deren porenfreie,
gleichmäßig bituminöse Schicht kein Wasser durchläßt, also einen fast vollkommenen
Schutz vor allen Witterungseinflüssen bildet.