DE100693C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist eine Maschine, bei welcher ■ die Herstellung der Hülsen von
Schiebeschachteln in der Weise erfolgt," dafs als Werkstücke dienende, auf die erforderlichen
Abmessungen zugeschnittene Pappstreifen von der Maschine selbstthätig erfafst, nach und
nach zu Hülsen umgeformt und schliefslich als solche selbstthätig ausgeworfen werden.
Der von dem Arbeiter auf den Anlegetisch H (Fig. 3, 26 und 26 a) aufgelegte und
durch Wangen χ xl geführte Pappstreifen wird
von den mit ihren eingekerbten Enden durch Schlitze im Anlegetisch hindurchragenden Armen
h1 zweier Vierteldrehungen vollführender
Drehkreuze der Maschine zugeschoben. Die Drehungen der Drehkreuze sind von der Antriebswelle
d der Maschine (Fig. 3 links) aus in folgender Weise abgeleitet:
Die Kurbelstange c2 einer auf der Antriebswelle d der Maschine angebrachten Kurbelscheibe
D ertheilt einem Winkelstück c, das auf einer inmitten der Maschine gelagerten
Welle α festsitzt, Vierteldrehungen, deren
weiterer Zweck im Nachstehenden ■ dargelegt werden wird. Für den vorliegenden Zweck
sind die Vierteldrehungen benutzt, um mittelst einer Stange G ein auf der oberhalb der Antriebswelle
gelagerten Drehkreuzachse g3 (Fig. 3 und 4) aufgestecktes Winkelstück g hin und
her zu bewegen. An dieses Winkelstück ist eine Schaltklinke gl angelenkt, die durch eine
(in der Zeichnung nicht angegebene) Feder gegen ein auf der Achse g3 angebrachtes vierzahniges
Schaltrad g'2 gedrückt wird und dieses in dem Sinne bewegt, dafs die Achse g3 die
für die Bewegung der Drehkreuze erforderlichen Vierteldrehungen macht. Um nun jede
Vierteldrehung genau und möglichst stofsfrei zu begrenzen, ist auf der Achse g3 ein Sperrrad
K befestigt, dessen Zähne entgegengesetzt denjenigen des Schaltrades stehen, auf welches
Sperrrad ein am Gestell der Maschine angelenkter Hebel k'2 (Fig. 4) als Sperrklinke einwirkt.
Dieser Hebel wird von einer unrunden Scheibe k3 auf der Antriebswelle d und von
einer am Maschinengestell befestigten Feder A:* in dem Sinne bewegt, dafs er am Schlüsse
jeder Vierteldrehung des Schaltrades gegen eine Zahnflanke des Sperrrades stöfst und dadurch
die Drehkreuzachse g3 festhält. Damit aber hierbei kein Stofs auftritt, ist das Schaltrad g'2
nicht auf die Achse gs fest aufgekeilt, sondern
mit derselben unter Vermittelung einer zweitheiligen Muffe k und einer in ihren Fugen
durch Druckschrauben kl festgehaltenen Flachfeder
k° verbunden (Fig. 5).
Der in der beschriebenen Weise vorgeschobene Pappstreifen wird von den Greiferbacken
a2 B erfafst, die an den Armen al eines
auf der Mittelwelle α befestigten Greiferkreuzes angebracht sind (Fig. 3). Die Welle α und
mit ihr das Greiferkreuz machen Vierteldrehungen, die von der Antriebswelle d unter
Vermittelung der vorhin erwähnten Kurbelscheibe D, der Kurbelstange c2, des Winkelstückes
c, der an diesem angelenkten Schaltklinke c1 und des Schaltrades C abgeleitet sind.
Der — wie im Nachstehenden näher dargelegt werden wird — vorher geöffnete und bereits
vor dem Beginn der nächsten Vierteldrehung
geschlossene Greifer a2 B bringt das von ihm
festgehaltene Pappstück in den Bereich der dasselbe zur Hülse biegenden Werkzeuge, wobei
die Backe a2 als die den Querschnitt der Hülse bestimmende Form dient und das Werkstück,
der im Greifer befindliche Pappstreifen, die Arbeitsbewegung macht.
Der Pappstreifen wird von dem Greifer in solcher Lage erfafst, dafs er den Greifer auf
der linken Seite mehr überragt als auf der rechten (Fig. 8). Die den Greifer überragenden
Lappen des Pappstreifens werden nun bei der Drehung des Greiferkreuzes durch am Maschinengestell befestigte Biegehebel L L1
(Fig. 8 und g) über den Rand der Greiferbacke a2 hinweg rechtwinklig nach unten gebogen
und an den Kanten durch schräg gelagerte Rollen M (Fig. ι o) angedrückt. Hierauf
werden die nach unten gerichteten Ränder des Pappstückes mittelst der von den Federn η
beeinflufsten Biegehebel NiV1 (Fig. ii und 12),
die an den vorerwähnten Hebeln L L1 angelenkt sind, gegen einander gebogen, dann
wird der rechts liegende schmale Lappen des Pappstückes mittelst der gekrümmten Flachfeder
η1 an die Greiferbacke d2 angedrückt
(Fig. 13) und mittelst einer im Klebstoffbehälter R rotirenden Klebstoffscheibe (Fig. 3
und 14) gummirt, während gleichzeitig der breitere Lappen durch die verlängerte Seitenwand
m1 des Klebstoffbehälters abgehalten
wird und die beiden am Pappstreifen neu gebildeten Kanten durch federnd gelagerte
Rollen m angedrückt werden. Es folgt nun das Anbiegen des breiteren Lappens an die
als Form dienende Greiferbacke. Dies geschieht durch die am Gestell befestigte Gabelfeder o2
(Fig. 15), deren einer Schenkel gegen den Lappen drückt, während der andere Schenkel
das Pappstück auf die Greiferbacke niederhält und die am Pappstück bereits gebildeten Seitenwände
durch am Gestell befestigte Flachfedern o1 gegen die Greiferbacke angedrückt
werden. Schliefslich wird die Klebstelle durch die auf die Klebstoffscheibe am Maschinengestell
folgende, in einem unter Federzug stehenden Hebel q1 gelagerte Druckscheibe P
(Fig. 3 und 16) festgedrückt. Dem gleichen Zwecke dienen auch die den Abschlufs der
formgebenden Werkzeuge bildenden Federn p'2 (Fig. 3 oben).
Die vorbeschriebenen Arbeiten erfolgen, während der Greifer, der die Pappstreifen von dem
Anlegetisch abgenommen hat, die beiden ersten Vierteldrehungen macht.
Bei der dritten Vierteldrehung geschieht das Ausbringen der fertigen Hülse. Dieses wird
bewirkt durch Anschlagstückej? (Fig. 27 bis 29)
an einer oberhalb der Maschine angebrachten Fallrinne p, wobei die Arme b'2 mitwirken, in
welche sich die Greiferbacken α2 nach rückwärts verlängern. Nach Beginn der dritten
Vierteldrehung stöfst die obere Kante der auf der Backe ä2 sitzenden Hülse gegen die erwähnten
Knaggen p1 (Fig. 17 und 27). Dadurch
wird die Hülse von dem seine Drehung fortsetzenden Greifer abgeschoben (Fig. 28) und
fällt schliefslich auf den Arm b2 des nächstfolgenden Greifers (Fig. 29). Während dieser
sich nun weiter dreht, hebt er die auf ihm liegende Hülse über die Anschlagklötze pl hinweg
auf die Fallrinne p, in welcher sie niedergleitet.
Damit aber die Hülse von dem Greifer abgeschoben werden kann, mufs dieser geöffnet
werden. Diesem Zwecke dient ein auf die Welle α aufgesteckter Sector E (Fig. 3), der
in seiner Lage durch eine an ihm angebrachte Nase E1 erhalten wird, die sich gegen eine
Stellschraube in einer am Maschinengestell befestigten Stange e1 legt. Auf das abgeschrägte
Ende dieses Sectors trifft bei Beginn der letzten Vierteldrehung ein Zapfen bl an der über
ihren Drehpunkt nach rückwärts verlängerten Greiferbacke B. Infolge dessen macht die
Backe eine Drehung, durch welche der Greifer geöffnet wird. In diesem Zustande verbleibt
er bis zum Schlufs der Vierteldrehung, so dafs der von den Armkreuzen h1 neu vorgeschobene
l'appstreifen zwischen die Greiferbacken eintreten kann. Macht hierauf das Winkelstück c
seinen Leergang, so trifft es kurz vor Schlufs auf eine Scheibe E'2 an einem seitlichen Arm F
am Sector E und nöthigt diesen zu einer kurzen Mitbewegung.' Dadurch gleitet der
Zapfen bl von dem Sector' E ab und die
Greiferzange schliefst sich unter dem Einflufs der Feder b. . Der eingetretene Pappstreifen ist
nun festgehalten und wird beim nächsten Arbeitsgänge der Schaltklinke cl und des
Winkelstückes c sofort mitgenommen. Der Zapfen E1 ist so gerichtet, dafs der Sector die
vorerwähnte kleine Bewegung machen kann, um beim Hubwechsel des Winkelstückes c in
seine frühere Stellung zurückzufallen.
Die Klebstoffscheibe 0 erhält nach Fig. 20 ihren Antrieb von der Mittelwelle α aus durch
Riementrieb und Räderwerk o* o3. Sie ist, wie
aus Fig. 3 rechts ersichtlich, in einem Hebel r2 gelagert, der durch eine Feder r3 auf einem
am Maschinengestell angebrachten Führungsbolzen gegen das Greiferkreuz hin gedrückt
wird. Damit nun aber die Klebstoffrolle 0 auf den Rand des gebogenen Pappstreifens und
nicht zugleich auf die sonstigen Flächen des Greifers Klebstoff abgiebt, ist auf ihrer Achse
eine zweite, etwas gröfsere Scheibe ,r aufserhalb
des Klebstoffbehälters angebracht (Fig. 6), die auf einer Führungsscheibe Q. läuft, welche
sich mit der Mittelwelle α dreht. Diese Scheibe ist an den den Greiferbacken gegenüberliegenden
Stellen abgeflacht, sonst rund gehalten,
so dafs die Klebstoffrolle sich nach dem Greiferkreuz
hin verschiebt, wenn die Scheibe r auf den abgeflachten Stellen rotirt. Auf der Führungsscheibe
Q. läuft ferner eine mit der Druckscheibe P auf gleicher Achse sitzende, etwas
gröfsere Scheibe q, die die Druckscheibe P von den von der Pappschachtel nicht bedeckten
Stellen des Greifers abhält (Fig. 3).
Soll die Maschine Pappstreifen von verschiedener Stärke zu Hülsen verarbeiten, so tritt
an Stelle einer unveränderlichen Leitscheibe Q. eine solche nach Fig. 7, bei welcher die abgeflachten
Randstellen durch radial verschiebbare Platten S hergerichtet sind.
Wenn aus stärkerer Pappe Hülsen anzufertigen sind, so kann es sich empfehlen, die
zum Andrücken des gebogenen Pappstreifens an die Kanten der Greiferbacke a2 dienenden
Rollen durch die in den Fig. 21 bis 23 dargestellte Einrichtung zu ersetzen, welche dieses
Andrücken allmälig bewirkt. Die Einrichtung besteht aus zwei hinter einander gelagerten
Hebeln M1 M1, von denen der eine mit einem
konischen, der andere mit einem cylindrischen Zapfen M3 versehen ist, welche Zapfen nach
einander auf die Pappe einwirken. Die auf ihren Achsen losen Hebel werden durch
Schraubenfedern M2 in der durch den Pfeil (Fig. 21) angegebenen Richtung gegen die Pappe
geprefst, während diese sich mit dem Greifer in entgegengesetzter Richtung bewegt.
Handelt es sich darum, Schachtelhülsen mit gewölbten Kanten herzustellen, so erhält die
als Form dienende Greiferbacke a2 den in Fig. 18 dargestellten Querschnitt und den
biegenden Werkzeugen wird noch die Vorrichtung Fig. 18 bis 19 a hinzugefügt. Diese
besteht aus Hebeln v, die an ihren Enden in Seitenarme v1 auslaufen, welche mit ihren nach
beabsichtigtem Kartenprofil gestalteten Rändern die Kanten des vorgebogenen Pappstreifens an
die formgebenden Kanten der Greiferbacke a? andrücken, während diese ihre Drehung vollführt.
Claims (6)
- Pa tent-Ansprüche:i. Eine Maschine zur Herstellung von Hülsen aus Pappe für Schubschachteln, dadurch gekennzeichnet, dafs ein auf den Anlegetisch (H) aufgelegter Pappstreifen von den Greifern (h1) eines Vierteldrehungen vollführenden Greiferkreuzes zwischen Greiferbacken (B a2) geschoben und von diesen im Kreise an Werkzeugen vorbeigeführt wird, welche den Pappstreifen nach und nach um die äufsere Greiferbacke (a?) zu einer Hülse biegen, deren Kanten gummiren und zusammenpressen, während bei der Weiterdrehung der Greiferbacken die fertige Hülse gegen einen Ansatz (p1) einer Auswurfrinne (p) anstöfst und selbstthätig von dem Arm (b2) der nachfolgenden Greiferbacke (a2) aus dem geöffneten und bis zum Erfassen eines neuen Pappstreifens geöffnet bleibenden Greifer (Ba?) auf die Rinne (p) geschoben wird.
- 2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1 geschützten Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs das Einführen des Pappstreifens in die geöffneten Greiferbacken (Ba2J durch zwei Drehkreuze (hl) erfolgt, welche von dem die Greiferkreuzwelle (a) bewegenden Winkelstück (c) aus unter Vermittelung eines Schaltwerkes (c1 g gl g2) Vierteldrehungen erhalten,, die durch ein Hemmwerk (K k2 k3) genau abgegrenzt werden, wobei die Wirkung des letzteren dadurch stofsfrei gemacht ist, dafs das zu ihm gehörende Sperrrad (K) mit der Drehkreuzwelle (g3) durch eine elastische Kupplung (kl k°) verbunden ist.
- 3. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1 geschützten Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs für die Freigebung der fertigen Hülse und für die Aufnahme eines neuen Pappstreifens erforderliche Oeffnen des Greifers durch einen auf der Greiferkreuzwelle (a) drehbaren Sector (E) bewirkt wird, der unter Vermittelung eines auf ihn aufsteigenden Zapfens (bl) an dem verlängerten Arm der inneren Greiferbacke (B) dieser eine das Oeffnen des Greifers herbeiführende Drehung ertheilt, und bei welcher fern'er das Schliefsen des Greifers und Festhalten des eingeschobenen Pappstreifens vor Beginn des Arbeitsganges dadurch bewirkt wird, dafs der Sector durch das. die Greiferkreuzwelle bewegende Winkelstück (c) kurz vor Beendigung des Leerganges desselben zu einer Mitbewegung veranlafst wird, welche den Zapfen (b1) vom Sector abgleiten läfst und die Greiferbacke der Wirkung der sie auf Rückdrehung beeinflussenden Feder (b) überläfst.
- 4. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1 geschützten Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs das Auswerfen der fertigen Hülse auf eine Abfallrinne (p) durch an derselben angebrachte Anschlagklötze (p1) und unter Mithülfe von nach rückwärts gerichteten Armen (b2) an der äufseren Greiferbacke (a2) in der Weise erfolgt, dafs die nach erfolgter Oeffnung des Greifers auf jene Anschlagklötze auftreffende Hülse bei der Weiterbewegung des Greifers von diesem abgeschoben und auf den Arm (b2) der nächsten Greiferbacke befördert wird, der dieselbe über die Anschlagklötze hinweg auf die Abfallrinne hebt.
- 5. Eine Ausführungsform der nach Anspruch 1 geschützten Maschine, dadurch gekenn-zeichnet, dafs eine Leitrolle (r), die auf einer auf der Greiferkreuzwelle (a) festen Leitscheibe (Q) läuft, die Klebstoffrolle (o) nur an den abgeflachten, dem Sitz der Papphülsen entsprechenden Stellen der Leitscheibe bis zur Berührung derselben mit der Pappe nach der Maschine hin vortreten läfst.
- 6. Eine für das Herstellen von Schachtelhülsen mit gewölbten Kanten bestimmte Abänderung der Maschine nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Biegehebel (v v1) mit nach dem Querschnitt der Wölbungen ausgekehlten Biegekanten, denen gewölbte Kanten an den äufseren Backen (a2) der Greifer als Patrizen entsprechen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE100693C true DE100693C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=371483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT100693D Expired DE100693C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE100693C (de) |
-
0
- DE DENDAT100693D patent/DE100693C/de not_active Expired
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