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Mit Drahtseilen zusammenarbeitende Scheibe, insbesondere Treibscheibe
für den Förderbetrieb im Bergbau Bei mit Drahtseilen zusammenarbeitenden Scheiben,
insbesondere Treibscheiben für den Förderbetrieb im Bergbau, haben Seilablenkungen,
wie sie gerade im Bergbau bei über und unter Tage aufgestellten Fördermaschinen
bzw. Blindschachthäspeln durch Fundamentabsenkungen, z. B. infolge von Abbaueinwirkungen,
häufig eintreten, den Nachteil, daß das in der Seillaufrille des Reibungsfutters
geführte Seil sich nicht in der Scheibenebene, sondern in einer Ebene, welche mit
der Scheibenebene einen spitzen Winkel einschließt, in das Reibungsfutter einarbeitet.
Hierdurch wird das Reibungsfutter einseitig beansprucht und daher einseitig verschlissen,
was zu einer unerwünschten Verbreiterung der Seillaufrille führt. Infolge des einseitigen
Verschleißes muß das Reibungsfutter in seiner Breite verhältnismäßig groß bemessen
werden, während andererseits bereits nach verhältnismäßig kurzer Benutzungsdauer
ein Auswechseln des Scheibenfutters erforderlich ist, um eine Beschädigung der seitlichen
Einfassung der Futtersegmente zu vermeiden. Die durch den einseitigen Verschleiß
auftretende Verbreiterung der Seilnut beeinträchtigt ferner insbesondere die Sicherheit
und Gleichmäßigkeit der Seilführung sowie den Reibungsschluß zwischen Seil und Futter.
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Die vorstehend behandelte Erscheinung wirkt sich besonders nachteilig
bei Verwendung von Reibungsfuttern aus verhältnismäßig teuren Werkstoffen aus, insbesondere
solchen Kunststoffen hoher Verschleißfestigkeit und mit hohem Reibwert, deren Abfälle
nicht wieder aufgearbeitet werden können. Solche Futterwerkstoffe stellen beispielsweise
diejenigen aus vernetzten Polyesterkunststoffen dar. Kunststoffe dieser Art sind
zwar als Treibscheibenfutter wegen ihrer guten Verschleiß- und Reibeigenschaften
in besonders hohem Maße geeignet, doch stehen deren hohe Kosten einer breiteren
Verwendung als Treibscheibenfutter vielfach entgegen.
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Die Erfindung betrifft nun solche mit Drahtseilen zusammenarbeitende
Scheiben, insbesondere Treibscheiben für den Förderbetrieb im Bergbau, bei welchen
die in Umfangsrichtung hintereinandergeschalteten - vorzugsweise aus Scheiben zusammengesetzten
- Futtersegmente verstellbar auf dem Scheibenkranz befestigt sind, und kennzeichnet
sich dadurch, daß die Futtersegmente in ihrer radialen Längsmittelebene zur Scheibenebene
etwa entsprechend dem Seilablenkungswinkel geneigt angeordnet sind. Hierdurch wird
erreicht, daß der Seilzug trotz etwa vorhandener Seilablenkungen senkrecht zur Umfangsfläche
des Reibungsfutters wirkt bzw. die Seillaufrille durch den Belastungsdruck des Seiles
und der Seilreibung gleichmäßig senkrecht zur äußeren Umfangsfläche des Reibungsfutters
beansprucht wird. Dies hat zur Folge, daß der sich durch den infolge der Seilreibung
eintretenden Verschleiß des Reibungsfutters einstellende Einschnitt der Seil-Laufrille
in einer senkrecht zur äußeren Umfangsfläche des Reibungsfutters gerichteten Ebene
verläuft, so daß das Reibungsfutter in seiner Breite verhältnismäßig schmal gehalten
und in seiner gesamten Höhe voll ausgenutzt werden kann, ohne daß eine vorzeitige
Erneuerung infolge zu starken seitlichen Verschleißes erforderlich wäre. Der Vorschlag
gemäß der Erfindung hat besondere Bedeutung in Verbindung mit solchen in neuerer
Zeit bekanntgewordenen, aus Kunststoff bestehenden Futtern, die zwar einen hohen
Reibwert und eine erhebliche Verschleißfestigkeit besitzen, jedoch verhältnismäßig
teuer sind und daher mit Rücksicht auf die bisher erforderlich gewesene größere
Breite der Futtersegmente aus wirtschaftlichen Gründen nur in beschränktem Umfang
zur Anwendung gelangten. Ein vorteilhaftes Anwendungsgebiet findet die Erfindung
insbesondere bei solchen Treibscheibenfuttern, bei welchen die Futtersegmente aus
in wechselnder Folge und aus verschiedenen Werkstoffen unterschiedlicher Eigenschaften
zusammengesetzten Scheiben bestehen, sowie in Verbindung mit denjenigen bekannten
Vorschlägen, bei denen die aus Leichtmetall oder anderem verformungsfestem Werkstoff
gebildeten Futtersegmente bzw. die einzelnen Scheiben Rahmen oder Gehäuse für Einsätze
aus leichter verformbarem, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, bilden. In
allen diesen Fällen können die Einlagen bzw. Einsätze aus hochwertigen Kunststoffen
bei Anwendung des Vorschlages gemäß der Erfindung ohne Beeinträchtigung der Sicherheit
derart
schmal gehalten werden, daß sie den Seildurchmesser in der Breite nur um ein geringes
Maß übersteigen, wodurch sich der Aufwand an teuren und hochwertigen Kunststoffen
entsprechend verringert.
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Die Neigung der Futtersegmente zur Scheibenebene wird zweckmäßig durch
den Futtersegmenten zugeordnete besondere Verstellmittel den jeweiligen Verhältnissen
entsprechend eingestellt. Bei den bekannten Vorschlägen, bei welchen die im Querschnitt
trapezförmig ausgebildeten Futtersegmente innerhalb der Nut des Scheibenkranzes
zwischen in radialer Richtung anziehbaren, gegensinnig zum Segmentquerschnitt geneigten
Keilsegmenten verspannbar sind, besteht eine vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsform
darin, daß zur Verstellung der Futtersegmente zwischen deren Basisfläche und dem
Boden der Scheibennut Keilplatten auswechselbar gelagert sind, wobei die die Futtersegmente
gegen die seitlichen Flanken der Nut verspannenden Keilsegmente eine der Neigung
der Futtersegmente zur Scheibenebene entsprechend angepaßte Keilform besitzen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Treibscheibe, Fig. 2
den Scheibenkranz im Querschnitt, Fig. 3 ein Futtersegment in perspektivischer Ansicht
und Fig.4 eine Draufsicht auf das Futtersegment gemäß Fig. 3.
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Gemäß Fig. 1 sind auf dem Scheibenkranz 1 der Treibscheibe 2 in Umfangsrichtung
hintereinandergeschaltete Futtersegmente 3 vorgesehen, welche jeweils aus Scheiben
zusammengesetzt sind. Auf der Oberseite der Futtersegmente 3 ist eine Seillaufrille
eingearbeitet, die zur Führung des Drahtseiles 4 dient.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist jedes Futtersegment 3 in einer Nut
des Scheibenkranzes 1 mittels der beiderseits angeordneten, in radialer Ebene verstellbaren
Feststellkeile 5 und 6 festgeklemmt und im Bereich des Bodens auf der entsprechend
dem Seilablenkungswinkel keilförmig ausgebildeten Grundplatte 7 abgestützt. Die
Keile 5 und 6 sind mittels radialer Spannschrauben (in der Zeichnung nicht dargestellt)
mit dem Scheibenkranzboden verspannt und klemmen das Futtersegment infolge ihrer
gegensinnigen Neigung seitlich zwischen sich ein. Durch die Abstützung der Futtersegmente
auf der Keilplatte 7 stellt sich die radiale Längsmittelebene der Futtersegmente
mit einem spitzen Winkel α zur Treibscheibenebene 9 ein, wobei der Keilwinkel
entsprechend dem Seilablenkungswinkel gewählt ist.
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Wie aus Fig.3 erkennbar ist, besteht der Futterklotz 3 aus in wechselnder
Folge hintereinandergeschalteten Scheiben unterschiedlicher Werkstoffe. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Scheiben 10 aus mit Kunstharz imprägnierten
Faserstoffgeweben hergestellt, während die Scheiben 11 nur einen nach oben offenen
Rahmen. aus mit Kunstharz imprägnierten Faserstoffgeweben bilden, in welchem ein
scheibenförmiger Einsatz 12 aus einem vernetzten Polyesterkunststoff eingebettet
ist. Dieser Kunststoffeinsatz 12 besitzt im Bereich der Seillaufrille eine Breite
(in: Richtung der Treibscheibenachse gemessen), welche etwa gleich dem Durchmesser
des Seiles 4 bemessen ist. Zum Boden der Scheibenkranznut hin ist der Einsatz etwa
entsprechend dem trapezförmigen Querschnitt des Futtersegmentes konisch verbreitert.
Selbstverständlich kommen für den Einsatz 12 auch andere Kunststoffe, insbesondere
solche mit hohem Reibwert und/oder hoher Verschleißfestigkeit, die eine größere,
vor allem elastische Verformbarkeit besitzen, in Frage, jedoch haben sich Polyesterkunst-Stoffe
nach Art der vernetzten Polyurethane aus Polyestern und Isocyanaten besonders gut
bewährt. Für die Scheiben 10 bzw. die Rahmen der Scheiben 11 kommen außer mit Kunstharz
imprägnierten Faserstoffgeweben insbesondere solche Werkstoffe geringerer Verformbarkeit
in Frage, die ein hohes Wärmeleitvermögen und gegebenenfalls sogar einen hohen Reibwert
besitzen, z. B. Aluminium od. dgl.
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Selbstverständlich können die Scheiben 10 geringerer Verformbarkeit
auch aus einem anderen Werkstoff hergestellt sein als die Rahmen der Scheiben 11,
wenngleich es sich in der Regel empfiehlt, für beide gleiche Werkstoffe zu verwenden.
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Die Einstellung der der Seilablenkung entsprechenden Neigung der Futtersegmente
zur Scheibenebene kann in Abweichung von dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
auch durch andere geeignete Mittel erfolgen, da die Erfindung nicht auf die Anwendung
von Keilen od. dgl. beschränkt ist.